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Ordinari Postzeitung. Nr. 38, [s. l.], [1668].

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er zwar 4. harte/ doch nicht tödtliche Wunden empfangen/ ritterlich
ausgestanden/ und über 1000. Türcken niedergemacht/ auch eine Bat-
terie erobert/ so hernach von denen ausgefallenen totaliter geschleiffet
worden. Sonsten solle zu Prag/ in der Neustadt und zu Preßburg/
auf dem Platz ein Scharmitzel/ von Curasirern/ Teutschen Reutern/
Ungarn und Türcken Nächtlicher Zeit gesehen seyn worden. Zu dem
jüngst gemelten bey Novigrad stehenden 2000. Türcken sollen sich den
Verlaut nach/ noch 3000 geschlagen haben/ und Vorhabens seyn bey
Neuhäusel ein Castell aufzubauen/ damit das Proviant/ desto füglicher
und sicherer vor denen Husarn dahin geführt werden möchte.

Cölln vom 16. Septemb.

Nechste eingelangte Brieff aus Spanien wollen bestättigen/ daß
die Castillianer mit einem starcken Corpo umb den König Alphonsum
in Portugall wieder einzusetzen/ eingefallen/ hingegen hat Franckreich
umb den Don Pietro daselbst mit einigen Völckern eilend zu assistirn,
alle Schiff zu Rochelle anhalten lassen. Und ist der jenige zwischen dem
Rath und Burgerschafft zu Brüssel/ wegen Einquartirung eines Span.
Rgiment zu Fuß erhobene Stritt nun auch wieder beygelegt. Indessen
werden alle Castellen ein und ander Orten/ so gar auch zu Antorff we-
gen so vieler von Franckreich nach denen in Flandern eroberten Plätzen
schickenden Völcker/ nebenst welchen selbige auch praetentirende Ort
einzuraumen/ mehrmals gar ernstlich begehren lassen/ dißmal mit dop-
pelten Quarnisonen versehen/ und wie Frantz. Brieff melden/ ist der
Graff St. Paul/ welcher über vorige nacher Candien bereits passirte
volonteures
noch mit 40. Edelleuten auf eigenen Kosten über Marsi-
lien zu Schiff auch dahin zu gehen/ per posta von Pariß abgereist. Die
Lothringer haben den Flecken Gaulsheim nahe bey Bingen dem Baron
Brömster Vice Don zu Maintz gehörig/ gantz ausgeplindert/ und die
Häuser sehr ruinirt, seynd anjetzo im march gegen Oppenheim begrif-
fen/ deßwegen grosses Flehen nacher Maintz ist/ und solle der Paß na-
cher Lothringen gantz verhauen seyn.

Brüssel von 17. dito.

Allhie geht es je länger je schlechter her/ in dem die Span. mit Ge-
walt in diese Stadt getrungen/ und in der Burger Häuser ein logirt
seyn/ nach dem nun diese letztere sich dawider opponirn wollen seynd bey
die 16. davon niedergeschossen und unterschiedliche verwundet/ wie
es weiter hiemit ablauffen wird/ melde ins künfftige/ unter dessen ist
man hierüber sehr alterirt, und da es dabey verbleiben solte/ dörffte wei-
ter Ruptur daraus folgen. Vergangenen Sambstag ist unser neuer
Gubernator Duc de Frias Constable von Castilien zu Ostende mit 2.
ad 3000. Span. Soldaten arriviret/ und weilen solche Ankunfft so un-

ver-

er zwar 4. harte/ doch nicht tödtliche Wunden empfangen/ ritterlich
ausgestanden/ und über 1000. Türcken niedergemacht/ auch eine Bat-
terie erobert/ so hernach von denen ausgefallenen totaliter geschleiffet
worden. Sonsten solle zu Prag/ in der Neustadt und zu Preßburg/
auf dem Platz ein Scharmitzel/ von Curasirern/ Teutschen Reutern/
Ungarn und Türcken Nächtlicher Zeit gesehen seyn worden. Zu dem
jüngst gemelten bey Novigrad stehenden 2000. Türcken sollen sich den
Verlaut nach/ noch 3000 geschlagen haben/ und Vorhabens seyn bey
Neuhäusel ein Castell aufzubauen/ damit das Proviant/ desto füglicher
und sicherer vor denen Husarn dahin geführt werden möchte.

Cölln vom 16. Septemb.

Nechste eingelangte Brieff aus Spanien wollen bestättigen/ daß
die Castillianer mit einem starcken Corpo umb den König Alphonsum
in Portugall wieder einzusetzen/ eingefallen/ hingegen hat Franckreich
umb den Don Pietro daselbst mit einigen Völckern eilend zu assistirn,
alle Schiff zu Rochelle anhalten lassen. Und ist der jenige zwischen dem
Rath und Burgerschafft zu Brüssel/ wegen Einquartirung eines Span.
Rgiment zu Fuß erhobene Stritt nun auch wieder beygelegt. Indessen
werden alle Castellen ein und ander Orten/ so gar auch zu Antorff we-
gen so vieler von Franckreich nach denen in Flandern eroberten Plätzen
schickenden Völcker/ nebenst welchen selbige auch prætentirende Ort
einzuraumen/ mehrmals gar ernstlich begehren lassen/ dißmal mit dop-
pelten Quarnisonen versehen/ und wie Frantz. Brieff melden/ ist der
Graff St. Paul/ welcher über vorige nacher Candien bereits passirte
volonteures
noch mit 40. Edelleuten auf eigenen Kosten über Marsi-
lien zu Schiff auch dahin zu gehen/ per posta von Pariß abgereist. Die
Lothringer haben den Flecken Gaulsheim nahe bey Bingen dem Baron
Brömster Vice Don zu Maintz gehörig/ gantz ausgeplindert/ und die
Häuser sehr ruinirt, seynd anjetzo im march gegen Oppenheim begrif-
fen/ deßwegen grosses Flehen nacher Maintz ist/ und solle der Paß na-
cher Lothringen gantz verhauen seyn.

Brüssel von 17. dito.

Allhie geht es je länger je schlechter her/ in dem die Span. mit Ge-
walt in diese Stadt getrungen/ und in der Burger Häuser ein logirt
seyn/ nach dem nun diese letztere sich dawider opponirn wollen seynd bey
die 16. davon niedergeschossen und unterschiedliche verwundet/ wie
es weiter hiemit ablauffen wird/ melde ins künfftige/ unter dessen ist
man hierüber sehr alterirt, und da es dabey verbleiben solte/ dörffte wei-
ter Ruptur daraus folgen. Vergangenen Sambstag ist unser neuer
Gubernator Duc de Frias Constable von Castilien zu Ostende mit 2.
ad 3000. Span. Soldaten arriviret/ und weilen solche Ankunfft so un-

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Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-07-12T16:14:13Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
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Zitationshilfe: Ordinari Postzeitung. Nr. 38, [s. l.], [1668], S. [2]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitung0038_1668/2>, abgerufen am 23.11.2024.