Ordinari Postzeitung. Nr. 29, [s. l.], [1673].Aus dem Friesischen Lager auf dem Herren Veen berichtet man Amsterdam/ vom 30. Junii. Capitain de Hahn ist mit einem esquatre Kriegs-Schiff vor die Giesen/ vom 28. Junii. Hierumb hat man von der Frantzosen Aufbruch noch nichts/ die Aus dem Friesischen Lager auf dem Herren Veen berichtet man Amsterdam/ vom 30. Junii. Capitain de Hahn ist mit einem esquatre Kriegs-Schiff vor die Giesen/ vom 28. Junii. Hierumb hat man von der Frantzosen Aufbruch noch nichts/ die <TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p> <pb facs="#f0004" n="[4]"/> </p><lb/> <p>Aus dem Friesischen Lager auf dem Herren Veen berichtet man<lb/> vom 30. Junii mit folgenden Worten: Mit dem Wasserschwellen bey<lb/> Covorden hat der Bischoff von Münster uns einen grossen Gefallen er-<lb/> wiesen/ dann die Moraste waren ziemlich trucken/ nun seynd die <hi rendition="#aq">Access</hi><lb/> deren so uns übel wollen/ desto ohnmöglicher. Diesen morgen umb 3.<lb/> Uhr ist theils unserer Cavalleria über 40. Standarten ohne die Trago-<lb/> ners unterm Colonel Brand mit guter Anzahl Infanterie/ so zugleich<lb/><hi rendition="#aq">commandirte</hi>/ aufgebrochen: als uns GOtt gesund erhält und Glück<lb/> gibt/ dörfft bey nechstem was zuvernehmen seyn.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Amsterdam/ vom 30. Junii.</head><lb/> <p>Capitain <hi rendition="#aq">de Hahn</hi> ist mit einem <hi rendition="#aq">esquatre</hi> Kriegs-Schiff vor die<lb/> Revir vor Londen gewesen/ wiederumb bey die Flot bey Schönfeld kom-<lb/> men/ darauf mit den Hn. Deputirten vom Printz von Oranien Kriegs-<lb/> Rath gehalten/ worauf dato der Hahn mit etlichen Schiffen auf ein <hi rendition="#aq">se-<lb/> cret Dessein</hi> von der Flotte abgefahren. Einige Holländ. Militz ist ü-<lb/> ber der Span. Posten nach der Seiten auf Duyn-Kirchen/ der Aus-<lb/> schlag wird täglich erwartet. Die Ost-Indische Compagnie hat einen<lb/> Expressen über Land bekommen/ mit Bericht/ daß die Holländer auf der<lb/> Insul Ceylon/ ein Fahrt/ so die Frantzosen allda aufgeworffen/ eingenom-<lb/> men und ruinirt/ 6. grosse Schiff bekommen/ darauf unter andern 112.<lb/> metallene Stück/ und viel caput gemacht/ 360. Mann gefangen/ und<lb/> ist <hi rendition="#aq">Mons. La Haye</hi> zur noth entkommen. Die Holländer haben auch in<lb/><hi rendition="#aq">Virginien</hi>/ so die Engel. in West-Indien besessen/ alle Wohnungen<lb/> und Plantagien ruinirt/ viele Schiff mit voller Ladung bekommen/ die<lb/> kleine Schiffe in Grund gebohrt/ die grössere behalten/ und einige Bran-<lb/> ders daraus gemacht/ umb etwas weiters zu unternehmen/ und weilen<lb/> sie die Gefangene nicht alle haben können halten/ haben sie ein Schiff<lb/> voll nach Engeland diese Zeitung zu bringen/ abgefertiget/ so aber von<lb/> einem Seeländ. Capers genommen und in Seeland aufgebracht/ wei-<lb/> len man keine Frantzös. noch Engl. mehr in See spüret/ die Kriegs-Schiff<lb/> und Moscavisch. Fahrer in See gehen zu lassen 300. Schiff nach Osten<lb/> wären parat abzufahren/ in Holland sind alle Posten wol versehen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Giesen/ vom 28. Junii.</head><lb/> <p>Hierumb hat man von der Frantzosen Aufbruch noch nichts/ die<lb/> Generales befinden sich zu Corbach beym Touraine/ umb Gen. Kriegs-<lb/> Rath zu halten/ und hält man darfür/ daß diese Völcker/ wie auch die<lb/> Cölln gethan/ sich nach dem Rhein wenden werden/ und will der Tou-<lb/> raine/ das dem Graven von Weylburg/ von seinen Leuten angezünde-<lb/> te Dorff Altzbach bezahlen. Sie haben auch das aus Gleyburg herge-<lb/> bene Rindviehe den Unterthanen zurück geliefert.</p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [[4]/0004]
Aus dem Friesischen Lager auf dem Herren Veen berichtet man
vom 30. Junii mit folgenden Worten: Mit dem Wasserschwellen bey
Covorden hat der Bischoff von Münster uns einen grossen Gefallen er-
wiesen/ dann die Moraste waren ziemlich trucken/ nun seynd die Access
deren so uns übel wollen/ desto ohnmöglicher. Diesen morgen umb 3.
Uhr ist theils unserer Cavalleria über 40. Standarten ohne die Trago-
ners unterm Colonel Brand mit guter Anzahl Infanterie/ so zugleich
commandirte/ aufgebrochen: als uns GOtt gesund erhält und Glück
gibt/ dörfft bey nechstem was zuvernehmen seyn.
Amsterdam/ vom 30. Junii.
Capitain de Hahn ist mit einem esquatre Kriegs-Schiff vor die
Revir vor Londen gewesen/ wiederumb bey die Flot bey Schönfeld kom-
men/ darauf mit den Hn. Deputirten vom Printz von Oranien Kriegs-
Rath gehalten/ worauf dato der Hahn mit etlichen Schiffen auf ein se-
cret Dessein von der Flotte abgefahren. Einige Holländ. Militz ist ü-
ber der Span. Posten nach der Seiten auf Duyn-Kirchen/ der Aus-
schlag wird täglich erwartet. Die Ost-Indische Compagnie hat einen
Expressen über Land bekommen/ mit Bericht/ daß die Holländer auf der
Insul Ceylon/ ein Fahrt/ so die Frantzosen allda aufgeworffen/ eingenom-
men und ruinirt/ 6. grosse Schiff bekommen/ darauf unter andern 112.
metallene Stück/ und viel caput gemacht/ 360. Mann gefangen/ und
ist Mons. La Haye zur noth entkommen. Die Holländer haben auch in
Virginien/ so die Engel. in West-Indien besessen/ alle Wohnungen
und Plantagien ruinirt/ viele Schiff mit voller Ladung bekommen/ die
kleine Schiffe in Grund gebohrt/ die grössere behalten/ und einige Bran-
ders daraus gemacht/ umb etwas weiters zu unternehmen/ und weilen
sie die Gefangene nicht alle haben können halten/ haben sie ein Schiff
voll nach Engeland diese Zeitung zu bringen/ abgefertiget/ so aber von
einem Seeländ. Capers genommen und in Seeland aufgebracht/ wei-
len man keine Frantzös. noch Engl. mehr in See spüret/ die Kriegs-Schiff
und Moscavisch. Fahrer in See gehen zu lassen 300. Schiff nach Osten
wären parat abzufahren/ in Holland sind alle Posten wol versehen.
Giesen/ vom 28. Junii.
Hierumb hat man von der Frantzosen Aufbruch noch nichts/ die
Generales befinden sich zu Corbach beym Touraine/ umb Gen. Kriegs-
Rath zu halten/ und hält man darfür/ daß diese Völcker/ wie auch die
Cölln gethan/ sich nach dem Rhein wenden werden/ und will der Tou-
raine/ das dem Graven von Weylburg/ von seinen Leuten angezünde-
te Dorff Altzbach bezahlen. Sie haben auch das aus Gleyburg herge-
bene Rindviehe den Unterthanen zurück geliefert.
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Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
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