Ordinari Postzeitung. Nr. 25, [s. l.], [1673].Armeen soll Volck/ Geld und alles überflüssig seyn/ verstärcken sich darzu Cölln/ vom 8. Junii. Die Gesandten hätten geschlossen/ incognito ohne einige solennitäten Die Türcken sollen bereits mit grosser Macht unter Bialagrod stehen/ und hat der Armeen soll Volck/ Geld und alles überflüssig seyn/ verstärcken sich darzu Cölln/ vom 8. Junii. Die Gesandten hätten geschlossen/ incognito ohne einige solennitäten Die Türcken sollen bereits mit grosser Macht unter Bialagrod stehen/ und hat der <TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0004" n="[4]"/> Armeen soll Volck/ Geld und alles überflüssig seyn/ verstärcken sich darzu<lb/> noch immer fort. Der Bischoff von Münster hat Coeverden/ in Mei-<lb/> nung es durch Wasser zubezwingen/ nunmehro gantz belägert/ auch durch<lb/> Trompeten und Trommel <hi rendition="#aq">public</hi>iren lassen/ wider die Brandenburgische<lb/> alle Feindseligkeiten aufzuheben. Holland hat Hoffnung auf Schwe-<lb/> den/ wolten selbiger Cron die 500000. Reichsthaler/ so dem Chur-<lb/> Fürsten von Brandenburg <hi rendition="#aq">destini</hi>rt gewesen/ geben; thäten darbey noch<lb/> grössere Versprechungen/ wann die Herren Schweden( welche wol glück-<lb/> lich/ und fast von allen Partheyen Geld bekommen) ihnen Assitzentz lei-<lb/> sten wollen. Zwischen den Flotten ist noch nichts passirt/ erhalten die<lb/> Holländer nicht einen guten Streich/ so dörfften sie zum Frieden oder<lb/> Krieg schlecht Glück haben. Von den Herren Hertzogen zu Braun-<lb/> schweig und Lüneburg/ die itzo zu Bruchhausen beysammen/ Vorhaben/ und zu welcher Parthey sie eigentlich <hi rendition="#aq">inclini</hi>ren/ gibts noch nichts gewis-<lb/> ses. Im Stifft Bremen ziehen sich die Schweden starck zusammen/ sel-<lb/> bige Stadt hat alle fremde Werbungen verbotten.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Cölln/ vom 8. Junii.</head><lb/> <p>Die Gesandten hätten geschlossen/ <hi rendition="#aq">incognito</hi> ohne einige <hi rendition="#aq">solenni</hi>täten<lb/> hereinzukommen/ als aber vorgestern Abends die Frantzosen in der Stil-<lb/> le wolten einziehen/ ist von den Constablen/ ohne expresse Ordre/ eine Sal-<lb/> ve aus den Stucken gethan worden/ welches etwas Confusion/ und den<lb/> Constablen schlecht Trinckgeld verursachet/ wie sie dann deßwegen noch<lb/> gefangen sitzen. Gestern und heute hat man die gewisse Nachricht erhal-<lb/> ten/ daß es <hi rendition="#aq">tout de bon</hi> auf Mastricht loß gehe/ auch bereits berennet seye/<lb/> deßwegen nicht allein unterwerts Käyserswerth die Tourain. vor wenig<lb/> Tagen über Rhein gangen/ als heute aber bey Brug/ eine halbe Stund<lb/> unter Gülch/ über die Ruhr setzen/ die Frantzös. Troppen aber so in denen<lb/> Gravschafften Waldeck und Nassau gelegen/ nehmen ihren Weg bey<lb/> Bonn über Rhein auch nach der Maas zu. Die Königl. Armee marchirt<lb/> Tag und Nacht durch Tongern/ und befindet sich der König zu Diest.<lb/> Chur-Cölln ist von Franckr. zum Ertz-Bischoffen über Utrecht/ und Vice-<lb/> Bischoffen zu Deventer erkläret. Münster soll Gröningen und Coever-<lb/> den zum Recompens haben/ wann er sie bekommen kan. Frieß- Holl- und<lb/> Seeland soll dem Printzen von Uranien Lehens-weise/ wo sie in beyder<lb/> Könige Hände verfallen/ aufgetragen werden. Die Schweden sind noch<lb/> also/ daß keiner recht weiß/ wie er mit ihnen dran ist/ werden Zweifels ohne<lb/> sonderlich in dem Bremischen und sonsten ihre Zeit schon zu beobachten<lb/> wissen/ und Geld einnehmen. Oderstrom/ vom 3. Junii.</p><lb/> <p>Die Türcken sollen bereits mit grosser Macht unter Bialagrod stehen/ und hat der<lb/> Moscowittische Envoy zu Warschau angebracht/ daß sein Zaar zwar alle 100000.<lb/> Mann zu Feld stunde/ aber (weiln Polnischer Seiten alles schläffrig hergehe) sein <hi rendition="#aq">tem-<lb/> po</hi> in acht nehmen/ und das/ was er in der Ukraine <hi rendition="#aq">recupe</hi>rirt/ denen Polen nimmer<lb/> mehr abtretten wurde.</p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [[4]/0004]
Armeen soll Volck/ Geld und alles überflüssig seyn/ verstärcken sich darzu
noch immer fort. Der Bischoff von Münster hat Coeverden/ in Mei-
nung es durch Wasser zubezwingen/ nunmehro gantz belägert/ auch durch
Trompeten und Trommel publiciren lassen/ wider die Brandenburgische
alle Feindseligkeiten aufzuheben. Holland hat Hoffnung auf Schwe-
den/ wolten selbiger Cron die 500000. Reichsthaler/ so dem Chur-
Fürsten von Brandenburg destinirt gewesen/ geben; thäten darbey noch
grössere Versprechungen/ wann die Herren Schweden( welche wol glück-
lich/ und fast von allen Partheyen Geld bekommen) ihnen Assitzentz lei-
sten wollen. Zwischen den Flotten ist noch nichts passirt/ erhalten die
Holländer nicht einen guten Streich/ so dörfften sie zum Frieden oder
Krieg schlecht Glück haben. Von den Herren Hertzogen zu Braun-
schweig und Lüneburg/ die itzo zu Bruchhausen beysammen/ Vorhaben/ und zu welcher Parthey sie eigentlich incliniren/ gibts noch nichts gewis-
ses. Im Stifft Bremen ziehen sich die Schweden starck zusammen/ sel-
bige Stadt hat alle fremde Werbungen verbotten.
Cölln/ vom 8. Junii.
Die Gesandten hätten geschlossen/ incognito ohne einige solennitäten
hereinzukommen/ als aber vorgestern Abends die Frantzosen in der Stil-
le wolten einziehen/ ist von den Constablen/ ohne expresse Ordre/ eine Sal-
ve aus den Stucken gethan worden/ welches etwas Confusion/ und den
Constablen schlecht Trinckgeld verursachet/ wie sie dann deßwegen noch
gefangen sitzen. Gestern und heute hat man die gewisse Nachricht erhal-
ten/ daß es tout de bon auf Mastricht loß gehe/ auch bereits berennet seye/
deßwegen nicht allein unterwerts Käyserswerth die Tourain. vor wenig
Tagen über Rhein gangen/ als heute aber bey Brug/ eine halbe Stund
unter Gülch/ über die Ruhr setzen/ die Frantzös. Troppen aber so in denen
Gravschafften Waldeck und Nassau gelegen/ nehmen ihren Weg bey
Bonn über Rhein auch nach der Maas zu. Die Königl. Armee marchirt
Tag und Nacht durch Tongern/ und befindet sich der König zu Diest.
Chur-Cölln ist von Franckr. zum Ertz-Bischoffen über Utrecht/ und Vice-
Bischoffen zu Deventer erkläret. Münster soll Gröningen und Coever-
den zum Recompens haben/ wann er sie bekommen kan. Frieß- Holl- und
Seeland soll dem Printzen von Uranien Lehens-weise/ wo sie in beyder
Könige Hände verfallen/ aufgetragen werden. Die Schweden sind noch
also/ daß keiner recht weiß/ wie er mit ihnen dran ist/ werden Zweifels ohne
sonderlich in dem Bremischen und sonsten ihre Zeit schon zu beobachten
wissen/ und Geld einnehmen. Oderstrom/ vom 3. Junii.
Die Türcken sollen bereits mit grosser Macht unter Bialagrod stehen/ und hat der
Moscowittische Envoy zu Warschau angebracht/ daß sein Zaar zwar alle 100000.
Mann zu Feld stunde/ aber (weiln Polnischer Seiten alles schläffrig hergehe) sein tem-
po in acht nehmen/ und das/ was er in der Ukraine recuperirt/ denen Polen nimmer
mehr abtretten wurde.
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