Ordinari Postzeitung. Nr. 9, [s. l.], [1669].Standarten commendirn solle/ nach gedachtem Candia zu gehen/ fer- Hamburg/ vom 6. dito. Es will nun fast geglaubt werden/ daß die bißhero so eyferig conti- richt/
Standarten commendirn solle/ nach gedachtem Candia zu gehen/ fer- Hamburg/ vom 6. dito. Es will nun fast geglaubt werden/ daß die bißhero so eyferig conti- richt/
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Standarten commendirn solle/ nach gedachtem Candia zu gehen/ fer-
tig. Und befindet sich der Marques de Crequi, umb zu verhindern/ daß die
abgedanckten Lottringische Völcker nicht in Spanische Dienste tretten/
annoch zu Pontemonson.
Madritt/ vom 23. Jan.
Die Sachen mit dem Don Joan lassen sich wunderlich ansehen/ in
dem ins gemein gesagt wird/ daß er das Ihme geschehene Anerbieten
von Franckreich (so es anders also ist) an diesen Hof gesendet/ etliche
Vornehme halten darfür/ daß weilen er sich Franckreich nicht wol ver-
trauen dürffe/ so were es nur bey hiesigem Hof eine Furcht zu machen:
Andere/ die das Werck genauer betrachten/ meinen/ daß er es nur re-
spects halber gethan/ in dem er weiß/ daß ihme der Hof keine Satisfaction
geben kan/ und er wohl in kurtzen mit etlich 1000. Mann dörffte hervor
kommen/ und sich selbsten ins Gouverno einzutringen; Seine præten-
sion ist zwar gegen der Königin Beichtvatter/ aber es scheinet/ daß es
gegen die gantze Regierung sey/ und daß er von den Unterthanen/ so ü-
ber das üble Gouverno (wie sie es nennen) klagen/ darzu angereitzet
wird; Die jenigen/ so an diesem Hof zu solicirirn/ solten es nicht ungerne
sehen/ weil sie so denn nicht so viel Grosse warzunehmen/ und achtet man
ins gemein diesen Herrn/ daß er raisonable und expedit sey. Unterdes-
sen scheinet allhier nicht geringe Forcht zu seyn/ welches daraus zu mer-
cken/ daß über die 1000. Reuter hierherumb geleget seyn/ und daß man
vor hat/ die Inwohners dieser Stadt ins Gewehr zu stellen/ so noch nie-
mals geschehen/ Es seynd auch etliche Gouverneurs verändert wor-
den.
Hamburg/ vom 6. dito.
Es will nun fast geglaubt werden/ daß die bißhero so eyferig conti-
nuirte Sachsenlauenburg. Werbungen/ wegen einer Prætension auf
das Städtlein Mölen/ welches von den Lübeckern mit mehrern Volck be-
setzt/ und mit Stucken und munition nach dem besten versehen worden/
angestellet seyn. Und hat sich der Hertzog Christian von Mechelnburg/
welcher nach Beylegung der zwischen ihme und seinem Hn. Bruder
schwebenden Uneinigkeiten nach Italien zu verreissen/ entschlossen/ an-
hero gefunden/ deßgleichen ist man auch der Königin Christina dero von
dem reichen Juden erkaufftes Haus/ weiln sie so dann eine Zeitlang all-
hier zuverbleiben/ gesonnen seyn solle/ aufs schönste gezieret wird/ inner-
halb wenig Wochen von Rom gewärtig. So ist dieser Tagen zu
Stettin bey einem Schreiner zu Nachts/ abermal ein gefährliche Feu-
ersbrunst entstanden/ wodurch selbiges Haus/ nebenst dem Verursacher
als einem vollen Gesellen/ zu Aschen gemacht/ und etliche daran stehen-
de Gebäu/ beschädigt worden. Und wird aus Rußland für gewiß be-
richt/
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