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Ordinari Postzeitung. Nr. 5, [s. l.], [1668].

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(Num. 5.)
Ordinari Postzeitung.



Wien vom 28. Januarii Anno 1668.

[Abbildung] ES werden täglich Chur
und anderer Fürsten Ge-
sandte wegen deß Reichs und
der Niederlanden Angelegen-
heiten zu deliberirn, allhier er-
wartet; massen bereits der
Chur Trierisch. Cölisch. und
Brandenburgische anhero
kommen/ zu denen der Chur
Maintzische Herr von Greif-
fenklau täglich anlangen solle/
umb/ wie man vermeint/ unter andern mit den Ober- und Nieder-Rheini-
schen Greiffen eine devensive Alliantz zu schlüssen. Indessen werden nicht
allein 2. Span. Regimenter zu Pferd und 2. zu Fuß mit grossem Zulauff/
in den Käys. Erblanden/ sondern auch in Mayländischen 10000. Mann/
darzu 4000. Neapolitaner gestossen werden sollen/ geworden. So hat man
aus Ungarn/ daß die Türcken ihre Vestungen mit Proviant und Muni-
tion/ wie auch mit doppelten Quarnisonen aufs beste versehen/ und bene-
bens zu Griech. Weisenburg und Neuhäusel/ zu was intent, nicht wissend/
starcke Versamlungen halten. Sonsten ist gestern der allhiesige Regie-
rungs-Cantzler/ 2. Tag vorhero aber die Fürstin von Gonzaga/ tods ver-
blichen.

Rheinstrom vom 29. Januar.

Jüngste Antorffer Brieff melden/ daß daselbst etliche Million an
Wexel aus Spania angekommen/ deßwegen man der Soldatesca, welche
eine zeit hero wenig Geld bekommen/ etwas zu geben/ vorhabens. Und weil
man noch der Hofnung lebt/ nicht allein aus Spania/ sondern auch aus
Teutschland etlich 1000. Mann zum succurs zu erhalten/ womit man den
Frantzosen genugsam zu resistiren vermeint/ als seyn die Werbungen in
den Niederlanden ausgesetzt. Inzwischen hat auch der Gubernator eine
schwere Schatzung/ das Hauptgeld genandt/ worzu ein Mann 60. eine

Frau
(Num. 5.)
Ordinari Postzeitung.



Wien vom 28. Januarii Anno 1668.

[Abbildung] ES werden täglich Chur
und anderer Fürsten Ge-
sandte wegen deß Reichs und
der Niederlanden Angelegen-
heiten zu deliberirn, allhier er-
wartet; massen bereits der
Chur Trierisch. Cölisch. und
Brandenburgische anhero
kommen/ zu denen der Chur
Maintzische Herr von Greif-
fenklau täglich anlangen solle/
umb/ wie man vermeint/ unter andern mit den Ober- und Nieder-Rheini-
schen Greiffen eine devensive Alliantz zu schlüssen. Indessen werden nicht
allein 2. Span. Regimenter zu Pferd und 2. zu Fuß mit grossem Zulauff/
in den Käys. Erblanden/ sondern auch in Mayländischen 10000. Mann/
darzu 4000. Neapolitaner gestossen werden sollen/ geworden. So hat man
aus Ungarn/ daß die Türcken ihre Vestungen mit Proviant und Muni-
tion/ wie auch mit doppelten Quarnisonen aufs beste versehen/ und bene-
bens zu Griech. Weisenburg und Neuhäusel/ zu was intent, nicht wissend/
starcke Versamlungen halten. Sonsten ist gestern der allhiesige Regie-
rungs-Cantzler/ 2. Tag vorhero aber die Fürstin von Gonzaga/ tods ver-
blichen.

Rheinstrom vom 29. Januar.

Jüngste Antorffer Brieff melden/ daß daselbst etliche Million an
Wexel aus Spania angekommen/ deßwegen man der Soldatesca, welche
eine zeit hero wenig Geld bekommen/ etwas zu geben/ vorhabens. Und weil
man noch der Hofnung lebt/ nicht allein aus Spania/ sondern auch aus
Teutschland etlich 1000. Mann zum succurs zu erhalten/ womit man den
Frantzosen genugsam zu resistiren vermeint/ als seyn die Werbungen in
den Niederlanden ausgesetzt. Inzwischen hat auch der Gubernator eine
schwere Schatzung/ das Hauptgeld genandt/ worzu ein Mann 60. eine

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Zitationshilfe: Ordinari Postzeitung. Nr. 5, [s. l.], [1668], S. [1]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitung0005_1668/1>, abgerufen am 21.11.2024.