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Das Pfennig=Magazin für Belehrung und Unterhaltung. Dritte Folge, Zweiter Jahrgang, Nr. 100. Leipzig (Sachsen), 30. November 1854.

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[Beginn Spaltensatz]
Hackelnberg, der wilde Jäger im Harzgebirge.
Sage.

Bei dem Städtchen Neustadt im Harz liegen die Rui-
nen der alten Harzburg auf hohem Berge, versteckt
durch Disteln und Gestrüpp. Nur altes verwittertes
Gemäuer mit einem Thurmreste ist noch von der Feste
vorhanden, die einst im Gebirge gefürchtet war und
Jahrhunderten getrotzt hatte. Jn ein graues Alter-
thum scheinen die wenigen noch übrigen Mauerreste
zurück. Schon die Priester des Heidenthums hausten
auf der Höhe der Harzburg oder, wie man die Höhe
damals nannte, auf dem Hartisberge; dort winselten
die armen Gefangenen auf dem Altare der Götzenan-
beter und dort hauchten sie unter dem Opfermesser der
Krodo=Diener ihr Leben aus, bis Karl der Große dem
wüsten Treiben der Heiden ein Ende machte. Später
stand auf dem Berge eine Zwingburg, welche durch
die Sachsen ihren Untergang fand und dann von
Friedrich Barbarossa wieder erbaut wurde, damit in
der Folge die Vögte der Kaiser auf ihr wohnen konn-
ten. Oft noch wechselte der Besitz. Die Burg kam
an Grafen und Herzöge, aber dann auch an Raub-
ritter, bis endlich im Jahre 1438 die Braunschweiger
sie zerstörten, um die Umgegend zu sichern und das
Versteck für Buschklepper für immer zu vernichten.
Was die Braunschweiger nicht ganz vollführen konn-
ten, brachte 200 Jahre später Herzog August zur
Ausführung.

Jetzt liegt nun die Harzburg, wie schon gesagt,
einsam und versteckt auf der nur von Wanderern be-
suchten Höhe. Tausende betreten dieselbe mit ihren
Füßen und erfahren selten etwas Bestimmtes über
Das, was in vergangenen Jahrhunderten hier vorging;
aber Eins hat sich hier erhalten, das nie veraltet, das
die Nachwelt selbst durch Kindesmund mittheilt und in
grauenhaften, stürmischen Nächten ein Baum dem an-
dern erzählt -- die Sage vom Hackelnberg.

"Der Hackelnberg!" ruft noch heute der greise
Harzbewohner, wenn der Wind durch die Wälder rast
und die schlanken Nadelhölzer schüttelt. "Der Hackeln-
berg!" schreit die Großmutter den Enkeln zu, wenn
in der Finsterniß die große Ohreule ihr gespensterhaf-
tes Tuhu! Tuhu! erschallen läßt. "Der Hackelnberg!"
denkt der Bube mit Zittern und Zagen, wenn es in
dem Walde saust und braust und er sich von der un-
heimlichen Nacht ereilen ließ.

Hackelnberg? Welches Unwesen ist dieser Hackeln-
berg, der die armen Harzer so in Angst versetzt, daß
sie sich, wenn er kommt, niederducken und ängstlich
warten, bis der fürchterliche Spuk vorüber ist?

Der Hackelnberg, antworten uns die sagekundigen
Umwohner von der Harzburg, ist ein wilder Jäger,
der im Herbst, wenn das Laub fällt, auf der Burg
sein Wesen treibt und im Sturme durch die Luft jagt,
angekündigt von dem Tuhu! der großen Eule, beglei-
tet von den bellenden Hunden und dem tobenden Jagd-
troß. Wenn er kommt, ist der Himmel schwarz; kein
Sternlein wagt sich heraus und Wolken wälzen sich,
vom Sturme gepeitscht, durch den aufgeregten Luft-
raum. Kommt er, dann fürchtet sich der Harzer, dann
sucht dieser sich ins Dickicht zu verbergen, dann sind
Alle zu beneiden, welche daheim auf ihrem weichen
Kissen ruhen, frei von Sündenschuld und Gewissensqual.

Hackelnberg war einst Jagdmeister bei einem Be-
sitzer der Harzburg. Alle Welt fürchtete sich vor dem
bösen, trotzigen, stolzen Waidmanne, denn er war wil-
[Spaltenumbruch] der als die Thiere, welche er jagte; er verspottete Gott
und Menschen und hatte seine Freude daran, dem
Landmanne den Segen des Feldes zu zerstören und
den Hirten die Heerden zu zerstreuen. Alle Menschen
gingen ihm darum aus dem Wege und sagten gern
nichts, wenn er ihnen auch zehnfachen Schaden zuge-
fügt hatte. Aus Hackelnberg's Munde gingen nur
Flüche und Schimpfreden und er war nicht im Stande,
sich eines Werkes der Liebe oder der Erbarmung rüh-
men zu können. Wo er eintrat, brachte er Fluch statt
Segen mit, wo er hintrat, vernichtete er, wo er Ver-
bindungen anknüpfte, war das Böse im Spiele. Da-
her graute es den Harzbewohnern vor Hackelnberg wie
vor dem Satan, daher flohen Alle vor ihm und ein
Jeder bat um den Schutz aller guten Geister, wenn
er vom Unglück in die Nähe des Waidmanns geführt
wurde.

Einst lag der Hackelnberg auf der Harzburg in
seinem Bett und träumte von seinem wilden Waid-
werk. Da war es ihm im Traume, als sähe er einen
ungeheuern Eber, dessen Fährte er schon längst ver-
folgt hatte, und als bringe dieser Keiler ihm den Tod.

Hackelnberg konnte nicht wieder einschlafen, denn
der Traum hatte ihn beunruhigt. "Jch will", sprach
er zu sich, "dem Burschen schon ein Ende machen
und möchte doch sehen, wer von uns Beiden verblu-
ten soll! Also, Eber, mach heute deine Rechnung!"

Noch war die Sonne nicht emporgestiegen, da tobte
Hackelnberg schon in der Burg umher. Er wetterte
und fluchte, um die Jagdbuben aus dem bleiernen
Schlafe zu erwecken, er ließ die Hunde los und konnte
es nicht erwarten, bis er seine Jagdwuth im Blute
des Ebers abgekühlt hatte.

Die Jagdbegleitung eilte, den Befehl des Jagd-
meisters auszuführen. Bald stürmte sie ihrem wilden
Herrn nach hinaus in den dichtesten Wald; bald war
auch durch die abgerichteten Hunde die Spur des Wil-
des entdeckt. Nach wenig Minuten durchhallte das
Gebell der Rüden das Gebirge, wodurch angekündigt
wurde, daß der Eber aufgefunden worden war.

Je heftiger die erhitzten Hunde anschlugen, desto
mehr verdoppelte Hackelnberg seine Schritte, um bald
sein Ziel zu erreichen. Er fand den Keiler kämpfend
mit den starken Hunden. Mit einem wilden Fluche
stürzte der Waidmann auf das borstige, grinzende
Thier los, ergriff das Waidmesser und führte mit
geübter Hand nach dem Eber einige scharfe Stöße,
worauf dieser blutend an einem Eichbaume zusam-
mensank.

Hab' ich dich, Bestie? schrie Hackelnberg und setzte
wild lachend hinzu: Wer von uns Beiden verblutet
denn nun?

Jndem er so sprach, schlug er mit seinem rechten
Fuße nach dem Kopfe des noch rauchenden Keilers,
traf aber an den scharfen Zahn des Thiers und die-
ser fuhr ihm sofort tief in den Fuß hinein, daß das
Blut des Waidmanns in Strömen floß und mit dem
des Ebers sich mischte.

Hackelnberg hatte sich die Adern zerrissen, daher er
nicht gerettet werden konnte. Seine Diener trugen
ihn zwar hinauf nach der Harzburg, um ihn zu pfle-
gen und sein fliehendes Leben zu retten, aber alle
Mühen waren umsonst. Der wilde Jagdmeister fühlte
die Nähe seines Todes; er beklagte unter schauerlichen
Flüchen sein Ende und dachte mit Schrecken an eine
Vergeltung in einer andern Welt. Noch nie hatte er
sein Herz so bedrückt gefühlt. Sein ganzes Sünden-
leben trat vor seine zagende Seele und zitternd dachte
[Ende Spaltensatz]


[Beginn Spaltensatz]
Hackelnberg, der wilde Jäger im Harzgebirge.
Sage.

Bei dem Städtchen Neustadt im Harz liegen die Rui-
nen der alten Harzburg auf hohem Berge, versteckt
durch Disteln und Gestrüpp. Nur altes verwittertes
Gemäuer mit einem Thurmreste ist noch von der Feste
vorhanden, die einst im Gebirge gefürchtet war und
Jahrhunderten getrotzt hatte. Jn ein graues Alter-
thum scheinen die wenigen noch übrigen Mauerreste
zurück. Schon die Priester des Heidenthums hausten
auf der Höhe der Harzburg oder, wie man die Höhe
damals nannte, auf dem Hartisberge; dort winselten
die armen Gefangenen auf dem Altare der Götzenan-
beter und dort hauchten sie unter dem Opfermesser der
Krodo=Diener ihr Leben aus, bis Karl der Große dem
wüsten Treiben der Heiden ein Ende machte. Später
stand auf dem Berge eine Zwingburg, welche durch
die Sachsen ihren Untergang fand und dann von
Friedrich Barbarossa wieder erbaut wurde, damit in
der Folge die Vögte der Kaiser auf ihr wohnen konn-
ten. Oft noch wechselte der Besitz. Die Burg kam
an Grafen und Herzöge, aber dann auch an Raub-
ritter, bis endlich im Jahre 1438 die Braunschweiger
sie zerstörten, um die Umgegend zu sichern und das
Versteck für Buschklepper für immer zu vernichten.
Was die Braunschweiger nicht ganz vollführen konn-
ten, brachte 200 Jahre später Herzog August zur
Ausführung.

Jetzt liegt nun die Harzburg, wie schon gesagt,
einsam und versteckt auf der nur von Wanderern be-
suchten Höhe. Tausende betreten dieselbe mit ihren
Füßen und erfahren selten etwas Bestimmtes über
Das, was in vergangenen Jahrhunderten hier vorging;
aber Eins hat sich hier erhalten, das nie veraltet, das
die Nachwelt selbst durch Kindesmund mittheilt und in
grauenhaften, stürmischen Nächten ein Baum dem an-
dern erzählt — die Sage vom Hackelnberg.

„Der Hackelnberg!“ ruft noch heute der greise
Harzbewohner, wenn der Wind durch die Wälder rast
und die schlanken Nadelhölzer schüttelt. „Der Hackeln-
berg!“ schreit die Großmutter den Enkeln zu, wenn
in der Finsterniß die große Ohreule ihr gespensterhaf-
tes Tuhu! Tuhu! erschallen läßt. „Der Hackelnberg!“
denkt der Bube mit Zittern und Zagen, wenn es in
dem Walde saust und braust und er sich von der un-
heimlichen Nacht ereilen ließ.

Hackelnberg? Welches Unwesen ist dieser Hackeln-
berg, der die armen Harzer so in Angst versetzt, daß
sie sich, wenn er kommt, niederducken und ängstlich
warten, bis der fürchterliche Spuk vorüber ist?

Der Hackelnberg, antworten uns die sagekundigen
Umwohner von der Harzburg, ist ein wilder Jäger,
der im Herbst, wenn das Laub fällt, auf der Burg
sein Wesen treibt und im Sturme durch die Luft jagt,
angekündigt von dem Tuhu! der großen Eule, beglei-
tet von den bellenden Hunden und dem tobenden Jagd-
troß. Wenn er kommt, ist der Himmel schwarz; kein
Sternlein wagt sich heraus und Wolken wälzen sich,
vom Sturme gepeitscht, durch den aufgeregten Luft-
raum. Kommt er, dann fürchtet sich der Harzer, dann
sucht dieser sich ins Dickicht zu verbergen, dann sind
Alle zu beneiden, welche daheim auf ihrem weichen
Kissen ruhen, frei von Sündenschuld und Gewissensqual.

Hackelnberg war einst Jagdmeister bei einem Be-
sitzer der Harzburg. Alle Welt fürchtete sich vor dem
bösen, trotzigen, stolzen Waidmanne, denn er war wil-
[Spaltenumbruch] der als die Thiere, welche er jagte; er verspottete Gott
und Menschen und hatte seine Freude daran, dem
Landmanne den Segen des Feldes zu zerstören und
den Hirten die Heerden zu zerstreuen. Alle Menschen
gingen ihm darum aus dem Wege und sagten gern
nichts, wenn er ihnen auch zehnfachen Schaden zuge-
fügt hatte. Aus Hackelnberg's Munde gingen nur
Flüche und Schimpfreden und er war nicht im Stande,
sich eines Werkes der Liebe oder der Erbarmung rüh-
men zu können. Wo er eintrat, brachte er Fluch statt
Segen mit, wo er hintrat, vernichtete er, wo er Ver-
bindungen anknüpfte, war das Böse im Spiele. Da-
her graute es den Harzbewohnern vor Hackelnberg wie
vor dem Satan, daher flohen Alle vor ihm und ein
Jeder bat um den Schutz aller guten Geister, wenn
er vom Unglück in die Nähe des Waidmanns geführt
wurde.

Einst lag der Hackelnberg auf der Harzburg in
seinem Bett und träumte von seinem wilden Waid-
werk. Da war es ihm im Traume, als sähe er einen
ungeheuern Eber, dessen Fährte er schon längst ver-
folgt hatte, und als bringe dieser Keiler ihm den Tod.

Hackelnberg konnte nicht wieder einschlafen, denn
der Traum hatte ihn beunruhigt. „Jch will“, sprach
er zu sich, „dem Burschen schon ein Ende machen
und möchte doch sehen, wer von uns Beiden verblu-
ten soll! Also, Eber, mach heute deine Rechnung!“

Noch war die Sonne nicht emporgestiegen, da tobte
Hackelnberg schon in der Burg umher. Er wetterte
und fluchte, um die Jagdbuben aus dem bleiernen
Schlafe zu erwecken, er ließ die Hunde los und konnte
es nicht erwarten, bis er seine Jagdwuth im Blute
des Ebers abgekühlt hatte.

Die Jagdbegleitung eilte, den Befehl des Jagd-
meisters auszuführen. Bald stürmte sie ihrem wilden
Herrn nach hinaus in den dichtesten Wald; bald war
auch durch die abgerichteten Hunde die Spur des Wil-
des entdeckt. Nach wenig Minuten durchhallte das
Gebell der Rüden das Gebirge, wodurch angekündigt
wurde, daß der Eber aufgefunden worden war.

Je heftiger die erhitzten Hunde anschlugen, desto
mehr verdoppelte Hackelnberg seine Schritte, um bald
sein Ziel zu erreichen. Er fand den Keiler kämpfend
mit den starken Hunden. Mit einem wilden Fluche
stürzte der Waidmann auf das borstige, grinzende
Thier los, ergriff das Waidmesser und führte mit
geübter Hand nach dem Eber einige scharfe Stöße,
worauf dieser blutend an einem Eichbaume zusam-
mensank.

Hab' ich dich, Bestie? schrie Hackelnberg und setzte
wild lachend hinzu: Wer von uns Beiden verblutet
denn nun?

Jndem er so sprach, schlug er mit seinem rechten
Fuße nach dem Kopfe des noch rauchenden Keilers,
traf aber an den scharfen Zahn des Thiers und die-
ser fuhr ihm sofort tief in den Fuß hinein, daß das
Blut des Waidmanns in Strömen floß und mit dem
des Ebers sich mischte.

Hackelnberg hatte sich die Adern zerrissen, daher er
nicht gerettet werden konnte. Seine Diener trugen
ihn zwar hinauf nach der Harzburg, um ihn zu pfle-
gen und sein fliehendes Leben zu retten, aber alle
Mühen waren umsonst. Der wilde Jagdmeister fühlte
die Nähe seines Todes; er beklagte unter schauerlichen
Flüchen sein Ende und dachte mit Schrecken an eine
Vergeltung in einer andern Welt. Noch nie hatte er
sein Herz so bedrückt gefühlt. Sein ganzes Sünden-
leben trat vor seine zagende Seele und zitternd dachte
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Einst lag der Hackelnberg auf der Harzburg in seinem Bett und träumte von seinem wilden Waid- werk. Da war es ihm im Traume, als sähe er einen ungeheuern Eber, dessen Fährte er schon längst ver- folgt hatte, und als bringe dieser Keiler ihm den Tod. Hackelnberg konnte nicht wieder einschlafen, denn der Traum hatte ihn beunruhigt. „Jch will“, sprach er zu sich, „dem Burschen schon ein Ende machen und möchte doch sehen, wer von uns Beiden verblu- ten soll! Also, Eber, mach heute deine Rechnung!“ Noch war die Sonne nicht emporgestiegen, da tobte Hackelnberg schon in der Burg umher. Er wetterte und fluchte, um die Jagdbuben aus dem bleiernen Schlafe zu erwecken, er ließ die Hunde los und konnte es nicht erwarten, bis er seine Jagdwuth im Blute des Ebers abgekühlt hatte. Die Jagdbegleitung eilte, den Befehl des Jagd- meisters auszuführen. Bald stürmte sie ihrem wilden Herrn nach hinaus in den dichtesten Wald; bald war auch durch die abgerichteten Hunde die Spur des Wil- des entdeckt. Nach wenig Minuten durchhallte das Gebell der Rüden das Gebirge, wodurch angekündigt wurde, daß der Eber aufgefunden worden war. Je heftiger die erhitzten Hunde anschlugen, desto mehr verdoppelte Hackelnberg seine Schritte, um bald sein Ziel zu erreichen. Er fand den Keiler kämpfend mit den starken Hunden. Mit einem wilden Fluche stürzte der Waidmann auf das borstige, grinzende Thier los, ergriff das Waidmesser und führte mit geübter Hand nach dem Eber einige scharfe Stöße, worauf dieser blutend an einem Eichbaume zusam- mensank. Hab' ich dich, Bestie? schrie Hackelnberg und setzte wild lachend hinzu: Wer von uns Beiden verblutet denn nun? Jndem er so sprach, schlug er mit seinem rechten Fuße nach dem Kopfe des noch rauchenden Keilers, traf aber an den scharfen Zahn des Thiers und die- ser fuhr ihm sofort tief in den Fuß hinein, daß das Blut des Waidmanns in Strömen floß und mit dem des Ebers sich mischte. Hackelnberg hatte sich die Adern zerrissen, daher er nicht gerettet werden konnte. Seine Diener trugen ihn zwar hinauf nach der Harzburg, um ihn zu pfle- gen und sein fliehendes Leben zu retten, aber alle Mühen waren umsonst. Der wilde Jagdmeister fühlte die Nähe seines Todes; er beklagte unter schauerlichen Flüchen sein Ende und dachte mit Schrecken an eine Vergeltung in einer andern Welt. Noch nie hatte er sein Herz so bedrückt gefühlt. Sein ganzes Sünden- leben trat vor seine zagende Seele und zitternd dachte

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Zitationshilfe: Das Pfennig=Magazin für Belehrung und Unterhaltung. Dritte Folge, Zweiter Jahrgang, Nr. 100. Leipzig (Sachsen), 30. November 1854, S. 378. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_pfennig100_1854/2>, abgerufen am 24.11.2024.