Das wohlfeilste Panorama des Universums. Nr. 47. Prag, 1835.Das wohlfeilste Panorama des Universums zur erheiternden Belehrung für Jedermann und alle Länder. N ro. 47. Erscheint jeden Sonnabend.1835. [Abbildung]
Die Bewohner des asiatischen Hochlandes. Das Hochland Mittelasiens. [Beginn Spaltensatz]
Zwischen dem 30. und 50. Grade nördlicher Was die Naturbeschaffenheit und die Erzeugnisse Die Wüste Kobi, die jener von Afrika gleicht, Das wohlfeilste Panorama des Universums zur erheiternden Belehrung für Jedermann und alle Länder. N ro. 47. Erscheint jeden Sonnabend.1835. [Abbildung]
Die Bewohner des asiatischen Hochlandes. Das Hochland Mittelasiens. [Beginn Spaltensatz]
Zwischen dem 30. und 50. Grade nördlicher Was die Naturbeschaffenheit und die Erzeugnisse Die Wüste Kobi, die jener von Afrika gleicht, <TEI> <text> <front> <pb facs="#f0001" n="[369]"/> <titlePage type="heading"> <docTitle> <titlePart type="main"> <hi rendition="#fr">Das wohlfeilste<lb/> Panorama des Universums</hi><lb/> <hi rendition="#g">zur</hi><lb/> <hi rendition="#fr">erheiternden Belehrung für Jedermann und alle Länder.</hi> </titlePart> </docTitle> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <docImprint><hi rendition="#aq">N <hi rendition="#sup">ro</hi></hi><hi rendition="#sup">.</hi> 47. <space dim="horizontal"/><hi rendition="#c">Erscheint jeden Sonnabend.</hi><docDate><hi rendition="#right">1835.</hi></docDate></docImprint><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </titlePage> </front> <body> <div type="jArticle" n="1"> <figure> <head> <hi rendition="#g">Die Bewohner des asiatischen Hochlandes.</hi> </head> </figure><lb/> <head>Das Hochland Mittelasiens.</head><lb/> <cb type="start"/> <p>Zwischen dem 30. und 50. Grade nördlicher<lb/> Breite, vom Kaspischen Meere bis zum Baikal = See<lb/> und von den Quellen des Jndus bis zur chinesischen<lb/> Mauer erstreckt sich ein unermeßliches Hochland,<lb/> wovon einige Theile, ohne Gebirgsspitzen zu seyn,<lb/> zu den höchsten Punkten der Erde gehören. Jm<lb/> Ganzen besteht es aus einer Verbindung von kahlen<lb/> Bergen, ungeheuern Felsen und ausgebreiteten Ebe-<lb/> nen, von denen die größte die Wüste <hi rendition="#g">Kobi</hi> oder<lb/><hi rendition="#g">Schamo</hi> ist. Diese Hochebenen bilden zwei von<lb/> einander abgesonderte Züge, die verschieden an Aus-<lb/> dehnung und Höhe sind; die östliche umfaßt die<lb/> Ebene von Thibet und die große Wüste vom Kobi;<lb/> sie erhebt sich von 4 bis zu 10,000 Fuß über die<lb/> Meeresfläche und umfaßt gegen 1,400,000 Geviert-<lb/> meilen. Die westliche, die Ebene von Jran oder<lb/> Persien, ist nicht gar 7000 Fuß hoch und nicht über<lb/> 340,000 Geviertemeilen im Umfange. Jn der Länge<lb/> erstrecken sich beide gegen 1100 von Ost gegen West<lb/> und in der Breite von 140 bis zu 400 Meilen.</p><lb/> <cb n="2"/> <p>Was die Naturbeschaffenheit und die Erzeugnisse<lb/> dieser Länder anbelangt, so ist leider sehr wenig da-<lb/> von bekannt. Das Klima ist wegen der hohen Lage<lb/> äußerst kalt; demohngeachtet sind manche Gegenden<lb/> mit Vegetation geschmückt und man sieht auf den<lb/> fruchtbaren Theilen ganze Heerden wilder Pferde<lb/> weiden. Daß früher hier Wohnsitze zahlreicher und<lb/> civilisirter Völker bestanden, beweisen die Ruinen<lb/> von Tempeln und Gräbern, die man noch auf meh-<lb/> reren dieser Berge antrifft. Die gegenwärtige mon-<lb/> golische Bevölkerung besteht aus wandernden Stäm-<lb/> men, die sich zur Religion des <hi rendition="#g">Dalai=Lama</hi> be-<lb/> kennen, und ungeheure Heerden von Pferden, Ka-<lb/> meelen, Kühen, Schafen und Ziegen mitführen, da-<lb/> her mit allen Bedürfnissen des Lebens reichlich ver-<lb/> sehen sind, und sich auch hinsichtlich ihrer Sitten<lb/> und Gewohnheiten weit über manche andere Natio-<lb/> nen erheben.</p><lb/> <p>Die Wüste Kobi, die jener von Afrika gleicht,<lb/> besteht aus einer Masse unfruchtbaren Sandes, der<lb/><cb type="end"/> </p> </div> </body> </text> </TEI> [[369]/0001]
Das wohlfeilste
Panorama des Universums
zur
erheiternden Belehrung für Jedermann und alle Länder.
N ro. 47. Erscheint jeden Sonnabend.1835.
[Abbildung Die Bewohner des asiatischen Hochlandes. ]
Das Hochland Mittelasiens.
Zwischen dem 30. und 50. Grade nördlicher
Breite, vom Kaspischen Meere bis zum Baikal = See
und von den Quellen des Jndus bis zur chinesischen
Mauer erstreckt sich ein unermeßliches Hochland,
wovon einige Theile, ohne Gebirgsspitzen zu seyn,
zu den höchsten Punkten der Erde gehören. Jm
Ganzen besteht es aus einer Verbindung von kahlen
Bergen, ungeheuern Felsen und ausgebreiteten Ebe-
nen, von denen die größte die Wüste Kobi oder
Schamo ist. Diese Hochebenen bilden zwei von
einander abgesonderte Züge, die verschieden an Aus-
dehnung und Höhe sind; die östliche umfaßt die
Ebene von Thibet und die große Wüste vom Kobi;
sie erhebt sich von 4 bis zu 10,000 Fuß über die
Meeresfläche und umfaßt gegen 1,400,000 Geviert-
meilen. Die westliche, die Ebene von Jran oder
Persien, ist nicht gar 7000 Fuß hoch und nicht über
340,000 Geviertemeilen im Umfange. Jn der Länge
erstrecken sich beide gegen 1100 von Ost gegen West
und in der Breite von 140 bis zu 400 Meilen.
Was die Naturbeschaffenheit und die Erzeugnisse
dieser Länder anbelangt, so ist leider sehr wenig da-
von bekannt. Das Klima ist wegen der hohen Lage
äußerst kalt; demohngeachtet sind manche Gegenden
mit Vegetation geschmückt und man sieht auf den
fruchtbaren Theilen ganze Heerden wilder Pferde
weiden. Daß früher hier Wohnsitze zahlreicher und
civilisirter Völker bestanden, beweisen die Ruinen
von Tempeln und Gräbern, die man noch auf meh-
reren dieser Berge antrifft. Die gegenwärtige mon-
golische Bevölkerung besteht aus wandernden Stäm-
men, die sich zur Religion des Dalai=Lama be-
kennen, und ungeheure Heerden von Pferden, Ka-
meelen, Kühen, Schafen und Ziegen mitführen, da-
her mit allen Bedürfnissen des Lebens reichlich ver-
sehen sind, und sich auch hinsichtlich ihrer Sitten
und Gewohnheiten weit über manche andere Natio-
nen erheben.
Die Wüste Kobi, die jener von Afrika gleicht,
besteht aus einer Masse unfruchtbaren Sandes, der
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Zitationshilfe: | Das wohlfeilste Panorama des Universums. Nr. 47. Prag, 1835, S. [369]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_panorama47_1835/1>, abgerufen am 09.02.2025. |