Das wohlfeilste Panorama des Universums. Nr. 5. Prag, 1835.Das wohlfeilste Panorama des Universums zur erheiternden Belehrung für Jedermann und alle Länder. N ro. 5. Erscheint jeden Sonnabend.1835. [Abbildung]
Der Bergsturz bei Goldau in der Schweiz. [Beginn Spaltensatz]
Die Schweiz, mit Naturschönheiten aller Art so Wir erwähnen hier nur der Lawinen, der Lawinen ( Lauen, Schneelähnen ) sind große Die Lawinen erhalten nach ihrer Beschaffen- Durch den Sturz der Lawinen werden nicht nur Jm Jahre 1595 stürzte bei Martinach eine Nicht minder groß sind die Unglücksfälle, welche Die Gletscher ( in Tyrol Fermo genannt ) Nicht ungewöhnlich ist es auch, daß die Glet- Das wohlfeilste Panorama des Universums zur erheiternden Belehrung für Jedermann und alle Länder. N ro. 5. Erscheint jeden Sonnabend.1835. [Abbildung]
Der Bergsturz bei Goldau in der Schweiz. [Beginn Spaltensatz]
Die Schweiz, mit Naturschönheiten aller Art so Wir erwähnen hier nur der Lawinen, der Lawinen ( Lauen, Schneelähnen ) sind große Die Lawinen erhalten nach ihrer Beschaffen- Durch den Sturz der Lawinen werden nicht nur Jm Jahre 1595 stürzte bei Martinach eine Nicht minder groß sind die Unglücksfälle, welche Die Gletscher ( in Tyrol Fermo genannt ) Nicht ungewöhnlich ist es auch, daß die Glet- <TEI> <text> <front> <pb facs="#f0001" n="[33]"/> <titlePage type="heading"> <docTitle> <titlePart type="main"> <hi rendition="#fr">Das wohlfeilste<lb/> Panorama des Universums</hi><lb/> <hi rendition="#g">zur</hi><lb/> <hi rendition="#fr">erheiternden Belehrung für Jedermann und alle Länder.</hi> </titlePart> </docTitle> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <docImprint><hi rendition="#aq">N <hi rendition="#sup">ro</hi></hi><hi rendition="#sup">.</hi> 5. <space dim="horizontal"/><hi rendition="#c">Erscheint jeden Sonnabend.</hi><docDate><hi rendition="#right">1835.</hi></docDate></docImprint><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </titlePage> </front> <body> <div type="jArticle" n="1"> <figure/><lb/> <head>Der Bergsturz bei Goldau in der Schweiz.</head><lb/> <cb type="start"/> <p>Die Schweiz, mit Naturschönheiten aller Art so<lb/> reich geschmückt, daß sie das Ziel der Reisenden aus<lb/> allen Ländern Europa's ist, wird jedoch auch, beson-<lb/> ders in der rauhen Jahreszeit von so mancherlei<lb/> Landesplagen heimgesucht, die es dem Fremden nicht<lb/> sehr wünschenswerth machen, hier seine Hütte auf-<lb/> zuschlagen.</p><lb/> <p>Wir erwähnen hier nur der <hi rendition="#g">Lawinen,</hi> der<lb/> Verheerungen durch die <hi rendition="#g">Gletscher</hi> und der <hi rendition="#g">Berg-<lb/> stürze</hi> oder <hi rendition="#g">Bergfälle.</hi> </p><lb/> <p><hi rendition="#g">Lawinen</hi> ( Lauen, Schneelähnen ) sind große<lb/> Massen Schnee's, die sich von den Gebirgen ablösen<lb/> und in die Thäler herabstürzen. Sie entstehen durch<lb/> das gestörte Gleichgewicht einer am Rande eines<lb/> Berges überhangenden Schneemasse. Die geringste<lb/> Erschütterung reicht oft hin, sie von dem Berge ab-<lb/> zulösen; daher die Landeseinwohner in der Nähe<lb/> solcher Schneelagen kaum laut zu sprechen wagen,<lb/> und sogar die Glocken oder Schellen ihrer Maul-<lb/> thiere verbinden, um jede Lufterschütterung zu ver-<lb/> meiden.</p><lb/> <p>Die <hi rendition="#g">Lawinen</hi> erhalten nach ihrer Beschaffen-<lb/> heit verschiedene Namen. Es gibt <hi rendition="#g">Staublawinen,<lb/> Windlawinen, Grund-</hi> und <hi rendition="#g">Schlaglawinen,</hi><lb/> dann <hi rendition="#g">Eis-</hi> und <hi rendition="#g">Gletscherlawinen.</hi> </p><lb/> <cb n="2"/> <p>Durch den Sturz der Lawinen werden nicht nur<lb/> Menschen und Thiere, sondern auch Häuser und<lb/> ganze Dörfer verschüttet.</p><lb/> <p>Jm Jahre 1595 stürzte bei Martinach eine<lb/> Lawine in die Rhone, die so groß war, daß durch<lb/> sie der Lauf des Flußes gehemmt, und durch das<lb/> Austreten desselben einige hundert Häuser mit Men-<lb/> schen und Vieh von den Fluthen fortgespühlt wurden.</p><lb/> <p>Nicht minder groß sind die Unglücksfälle, welche<lb/> durch die <hi rendition="#g">Gletscher</hi> herbeigeführt werden.</p><lb/> <p>Die <hi rendition="#g">Gletscher</hi> ( in Tyrol <hi rendition="#g">Fermo</hi> genannt )<lb/> sind große Eisfelder, welche sich zwischen den Ber-<lb/> gen befinden, oft von ganz horizontaler Ausdehnung,<lb/> gewöhnlich aber etwas schräge. Wenn im Sommer<lb/> der Fön ( Südwind ) weht, bersten diese Eismassen<lb/> und stürzen als Eis = oder Gletscherlawinen in die<lb/> Thäler herab.</p><lb/> <p>Nicht ungewöhnlich ist es auch, daß die Glet-<lb/> scher durch das Schmelzen des Eises an ihrer Grund-<lb/> fläche, sich fortbewegen und in die Thäler herab-<lb/> schieben, wo die losgerissenen Stücke die Bergflüsse<lb/> hemmen, die dann ungeheure Verwüstungen anrich-<lb/> ten. Ein solcher Fall ereignete sich im Jahre 1818<lb/> mit dem Getroz = Gletscher in Wallis, an dessen Fuße<lb/> die Dranse, ein wilder Gletscherbach des Bayne-<lb/><cb type="end"/> </p> </div> </body> </text> </TEI> [[33]/0001]
Das wohlfeilste
Panorama des Universums
zur
erheiternden Belehrung für Jedermann und alle Länder.
N ro. 5. Erscheint jeden Sonnabend.1835.
[Abbildung]
Der Bergsturz bei Goldau in der Schweiz.
Die Schweiz, mit Naturschönheiten aller Art so
reich geschmückt, daß sie das Ziel der Reisenden aus
allen Ländern Europa's ist, wird jedoch auch, beson-
ders in der rauhen Jahreszeit von so mancherlei
Landesplagen heimgesucht, die es dem Fremden nicht
sehr wünschenswerth machen, hier seine Hütte auf-
zuschlagen.
Wir erwähnen hier nur der Lawinen, der
Verheerungen durch die Gletscher und der Berg-
stürze oder Bergfälle.
Lawinen ( Lauen, Schneelähnen ) sind große
Massen Schnee's, die sich von den Gebirgen ablösen
und in die Thäler herabstürzen. Sie entstehen durch
das gestörte Gleichgewicht einer am Rande eines
Berges überhangenden Schneemasse. Die geringste
Erschütterung reicht oft hin, sie von dem Berge ab-
zulösen; daher die Landeseinwohner in der Nähe
solcher Schneelagen kaum laut zu sprechen wagen,
und sogar die Glocken oder Schellen ihrer Maul-
thiere verbinden, um jede Lufterschütterung zu ver-
meiden.
Die Lawinen erhalten nach ihrer Beschaffen-
heit verschiedene Namen. Es gibt Staublawinen,
Windlawinen, Grund- und Schlaglawinen,
dann Eis- und Gletscherlawinen.
Durch den Sturz der Lawinen werden nicht nur
Menschen und Thiere, sondern auch Häuser und
ganze Dörfer verschüttet.
Jm Jahre 1595 stürzte bei Martinach eine
Lawine in die Rhone, die so groß war, daß durch
sie der Lauf des Flußes gehemmt, und durch das
Austreten desselben einige hundert Häuser mit Men-
schen und Vieh von den Fluthen fortgespühlt wurden.
Nicht minder groß sind die Unglücksfälle, welche
durch die Gletscher herbeigeführt werden.
Die Gletscher ( in Tyrol Fermo genannt )
sind große Eisfelder, welche sich zwischen den Ber-
gen befinden, oft von ganz horizontaler Ausdehnung,
gewöhnlich aber etwas schräge. Wenn im Sommer
der Fön ( Südwind ) weht, bersten diese Eismassen
und stürzen als Eis = oder Gletscherlawinen in die
Thäler herab.
Nicht ungewöhnlich ist es auch, daß die Glet-
scher durch das Schmelzen des Eises an ihrer Grund-
fläche, sich fortbewegen und in die Thäler herab-
schieben, wo die losgerissenen Stücke die Bergflüsse
hemmen, die dann ungeheure Verwüstungen anrich-
ten. Ein solcher Fall ereignete sich im Jahre 1818
mit dem Getroz = Gletscher in Wallis, an dessen Fuße
die Dranse, ein wilder Gletscherbach des Bayne-
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