nur in den Höhen bilden dort die Escalonien und Pratis große Vereine. Als Waldungen legten die geselligen Pflanzen den Ackerbau Hindernisse entgegen und hemmten seine Verbreitung. Die Grasarten und Monocotyledonen der Weiden bestimmten das Leben vieler Nationen. Die Ausbreitung weiter Grassteppen von der chinesischen Mauer an bis hin zum caspischen Meere, hat den Hirten- völkern Verbindungen gegeben, aus denen das patriarcha- lische Leben entstand, dem sich später der asiatische Des- potismus anreihete. So wurden selbst die verschiedenen Regierungssysteme durch die wechselnden Verbindungen der [Ge]wächse veranlaßt.
Wir komme[n] nun zu der Zahl der Genera in denen die Species vertheilt sind. Die Mannigfaltigkeit der Pflanzen- formen geben die Genera an, ihre Zahl bestimmt daher den Reichthum der Formen, die im Verhältniß zu der Zahl der Ge- wächse um so häufiger werden, und einen um so schönern Wechsel der Natur geben (denn durch die Zahl der Genera wird die Ansicht der Natur bestimmt,) je weiter man von dem Aequator den Polen zu kommt. So finden wir in Lappland fast nur Gattungen, den 21/2 Species auf ein Genus kommen. In Frankreich dagegen kommen 6 Arten
nur in den Höhen bilden dort die Escalonien und Pratis große Vereine. Als Waldungen legten die geselligen Pflanzen den Ackerbau Hinderniſſe entgegen und hemmten ſeine Verbreitung. Die Grasarten und Monocotyledonen der Weiden beſtimmten das Leben vieler Nationen. Die Ausbreitung weiter Grasſteppen von der chineſiſchen Mauer an bis hin zum caspiſchen Meere, hat den Hirten- völkern Verbindungen gegeben, aus denen das patriarcha- liſche Leben entſtand, dem ſich ſpäter der aſiatiſche Des- potismus anreihete. So wurden ſelbſt die verſchiedenen Regierungsſyſteme durch die wechſelnden Verbindungen der [Ge]wächſe veranlaßt.
Wir komme[n] nun zu der Zahl der Genera in denen die Species vertheilt ſind. Die Mannigfaltigkeit der Pflanzen- formen geben die Genera an, ihre Zahl beſtimmt daher den Reichthum der Formen, die im Verhältniß zu der Zahl der Ge- wächſe um ſo häufiger werden, und einen um ſo ſchönern Wechſel der Natur geben (denn durch die Zahl der Genera wird die Anſicht der Natur beſtimmt,) je weiter man von dem Aequator den Polen zu kommt. So finden wir in Lappland faſt nur Gattungen, den 2½ Species auf ein Genus kommen. In Frankreich dagegen kommen 6 Arten
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nur in den Höhen bilden dort die Escalonien und Pratis
große Vereine. Als Waldungen legten die geselligen
Pflanzen den Ackerbau Hinderniſſe entgegen und hemmten
ſeine Verbreitung. Die Grasarten und Monocotyledonen
der Weiden beſtimmten das Leben vieler Nationen.
Die Ausbreitung weiter Grasſteppen von der chineſiſchen
Mauer an bis hin zum caspiſchen Meere, hat den Hirten-
völkern Verbindungen gegeben, aus denen das patriarcha-
liſche Leben entſtand, dem ſich ſpäter der aſiatiſche Des-
potismus anreihete. So wurden ſelbſt die verſchiedenen
Regierungsſyſteme durch die wechſelnden Verbindungen der
Gewächſe veranlaßt.
57. Vorlesung, 21. April 1828
Wir kommen nun zu der Zahl der Genera in denen
die Species vertheilt ſind. Die Mannigfaltigkeit der Pflanzen-
formen geben die Genera an, ihre Zahl beſtimmt daher den
Reichthum der Formen, die im Verhältniß zu der Zahl der Ge-
wächſe um ſo häufiger werden, und einen um ſo ſchönern Wechſel
der Natur geben /denn durch die Zahl der Genera wird die
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Aequator den Polen zu kommt. So finden wir in
Lappland faſt nur Gattungen, den 2½ Species auf ein
Genus kommen. In Frankreich dagegen kommen 6 Arten
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[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 526.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/532>, abgerufen am 25.11.2024.
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