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[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

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Innerlich sind sie graulichweiß, braun oder hellgrau gefleckt,
und enthalten außerdem Körnchen von metallischen Eisen und
von weißem Schwefelkies, mit völlig blättrigem Bruch. Die
Masse des Steins selbst besteht aus Kieselerde, Talkerde,
Eisen, (welches zum Theil verbrannt oder oxydirt ist) Nickel,
Schwefel, und enthält bisweilen nebenbei noch Mangan,
Chrom, Kupfer, Kohle, Natron, Kali, Salzsäure, Thon-
erde und Wasser, in etwas abweichenden Verhältnissen.
Die regulinischen Eisenkörner bestehen aus Eisen mit
etwas Nickel und Schwefel. In neuerer Zeit hat Herr
G. Rose noch Ol[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]ivin und Augit (Pyroxen) darin nach-
gewiesen, und zwar in der von Pallas gefundene Masse.

Auch sind ganz lockere schwarze torfähnliche Massen herab-
gefalln größtentheils aus Kohlenstoff bestehend, aber auch
mit etwas Nickel verbunden. Es sollen auch Staub-
massen herabgefallen sein, jedoch ist auch viel darüber
gefabelt worden, und der Nickelgehalt nicht nachgewiesen.

Das specifische Gewicht der Meteorsteine ist etwa wie
das der kleinern Planeten. Da aber jenseits derselben die
andere ein geringere Dichtigkeit als das Wasser haben, so
müßte man glauben, daß die Aerolithen uns näher als
diese kreisen.

Innerlich ſind ſie graulichweiß, braun oder hellgrau gefleckt,
und enthalten außerdem Körnchen von metalliſchen Eiſen und
von weißem Schwefelkies, mit völlig blättrigem Bruch. Die
Maſſe des Steins ſelbſt beſteht aus Kieſelerde, Talkerde,
Eiſen, (welches zum Theil verbrannt oder oxydirt iſt) Nickel,
Schwefel, und enthält bisweilen nebenbei noch Mangan,
Chrom, Kupfer, Kohle, Natron, Kali, Salzſäure, Thon-
erde und Waſſer, in etwas abweichenden Verhältniſſen.
Die reguliniſchen Eiſenkörner beſtehen aus Eiſen mit
etwas Nickel und Schwefel. In neuerer Zeit hat Herr
G. Roſe noch Ol[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]ivin und Augit (Pyroxen) darin nach-
gewieſen, und zwar in der von Pallas gefundene Maſſe.

Auch ſind ganz lockere ſchwarze torfähnliche Maſſen herab-
gefalln größtentheils aus Kohlenſtoff beſtehend, aber auch
mit etwas Nickel verbunden. Es ſollen auch Staub-
maſſen herabgefallen ſein, jedoch iſt auch viel darüber
gefabelt worden, und der Nickelgehalt nicht nachgewieſen.

Das ſpecifiſche Gewicht der Meteorſteine iſt etwa wie
das der kleinern Planeten. Da aber jenſeits derſelben die
andere ein geringere Dichtigkeit als das Waſſer haben, ſo
müßte man glauben, daß die Aerolithen uns näher als
dieſe kreiſen.

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[482./0488] Innerlich ſind ſie graulichweiß, braun oder hellgrau gefleckt, und enthalten außerdem Körnchen von metalliſchen Eiſen und von weißem Schwefelkies, mit völlig blättrigem Bruch. Die Maſſe des Steins ſelbſt beſteht aus Kieſelerde, Talkerde, Eiſen, /welches zum Theil verbrannt oder oxydirt iſt/ Nickel, Schwefel, und enthält bisweilen nebenbei noch Mangan, Chrom, Kupfer, Kohle, Natron, Kali, Salzſäure, Thon- erde und Waſſer, in etwas abweichenden Verhältniſſen. Die reguliniſchen Eiſenkörner beſtehen aus Eiſen mit etwas Nickel und Schwefel. In neuerer Zeit hat H G. Roſe noch Olivin und Augit /Pyroxen/ darin nach- gewieſen, und zwar in der von Pallas gefundene Maſſe. Auch ſind ganz lockere ſchwarze torfähnliche Maſſen herab- gefalln größtentheils aus Kohlenſtoff beſtehend, aber auch mit etwas Nickel verbunden. Es ſollen auch Staub- maſſen herabgefallen ſein, jedoch iſt auch viel darüber gefabelt worden, und der Nickelgehalt nicht nachgewieſen. Das ſpecifiſche Gewicht der Meteorſteine iſt etwa wie das der kleinern Planeten. Da aber jenſeits derſelben die andere ein geringere Dichtigkeit als das Waſſer haben, ſo müßte man glauben, daß die Aerolithen uns näher als dieſe kreiſen.

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Zitationshilfe: [N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 482.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/488>, abgerufen am 27.11.2024.