dem Meere, wo Arago fand, daß von 12 bis 3 Uhr das Meer kälter als die Luft war, da die Temperatur der Luft als Folge der Lichtschwächung der Sonnenstrahlen erhöhet wurde; dieser Unterschied betrug etwa 3/4-1° R.
Es giebt nur eine sehr unvollkommene Art die Farbe des Himmels zu messen, nämlich mit einem Instrumente das den Namen Cyanometer führt, und von Saussure und andern vielfach angewandt wurde. Es ist ein Bogen in dem eine Menge von Farben ausgespannt sind etc. unter denn man die Farbe des Himmels und der Erde zugleich be- [s]timmt. - - - Saussure wandte das Cyanometer zu den Messungen der Luftbläue auf den Alpen an. Der Unterschied derselben ist in der nördlichen Zone gegen die temperirte, und von dieser wieder gegen die der Tropen sehr beträchtlich. Bei uns zeigt das Cyanometer nicht über 14° in den Tropen dagegen einige 20°. Man kann folgern daß das Phänomen der farbigen Polarisation der Bläue des Himmels in den Tropen, eine Folge davon ist, da[ß] die Dämpfe weniger niedergedrückt werden, denn die Luftsperspective wird wunderbar durch die Beschaffenheit
dem Meere, wo Arago fand, daß von 12 bis 3 Uhr das Meer kälter als die Luft war, da die Temperatur der Luft als Folge der Lichtſchwächung der Sonnenſtrahlen erhöhet wurde; dieſer Unterſchied betrug etwa ¾–1° R.
Es giebt nur eine ſehr unvollkommene Art die Farbe des Himmels zu meſſen, nämlich mit einem Inſtrumente das den Namen Cyanometer führt, und von Sausſure und andern vielfach angewandt wurde. Es iſt ein Bogen in dem eine Menge von Farben ausgeſpannt ſind etc. unter denn man die Farbe des Himmels und der Erde zugleich be- [ſ]timmt. – – – Sausſure wandte das Cyanometer zu den Meſſungen der Luftbläue auf den Alpen an. Der Unterſchied derſelben iſt in der nördlichen Zone gegen die temperirte, und von dieſer wieder gegen die der Tropen ſehr beträchtlich. Bei uns zeigt das Cyanometer nicht über 14° in den Tropen dagegen einige 20°. Man kann folgern daß das Phänomen der farbigen Polariſation der Bläue des Himmels in den Tropen, eine Folge davon iſt, da[ß] die Dämpfe weniger niedergedrückt werden, denn die Luftſperspective wird wunderbar durch die Beſchaffenheit
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[356./0362]
dem Meere, wo Arago fand, daß von 12 bis 3 Uhr das
Meer kälter als die Luft war, da die Temperatur der
Luft als Folge der Lichtſchwächung der Sonnenſtrahlen
erhöhet wurde; dieſer Unterſchied betrug etwa ¾–1° R.
Es giebt nur eine ſehr unvollkommene Art die Farbe
des Himmels zu meſſen, nämlich mit einem Inſtrumente
das den Namen Cyanometer führt, und von Sausſure und
andern vielfach angewandt wurde. Es iſt ein Bogen in dem
eine Menge von Farben ausgeſpannt ſind etc. unter denn
man die Farbe des Himmels und der Erde zugleich be-
ſtimmt. – – – Sausſure wandte das Cyanometer
zu den Meſſungen der Luftbläue auf den Alpen an. Der
Unterſchied derſelben iſt in der nördlichen Zone gegen die
temperirte, und von dieſer wieder gegen die der Tropen
ſehr beträchtlich. Bei uns zeigt das Cyanometer nicht über
14° in den Tropen dagegen einige 20°. Mann kann
folgern daß das Phänomen der farbigen Polariſation der
Bläue des Himmels in den Tropen, eine Folge davon iſt,
daß die Dämpfe weniger niedergedrückt werden, denn die
Luftperspective wird wunderbar durch die Beſchaffenheit
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[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 356.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/362>, abgerufen am 23.11.2024.
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