wo die Oberfläche des Wassers +221/2° hatte, bei 7000' Tiefe dagegen nur +4 und 4/10°. Dies giebt bei 70 oder 71 Fuß schon einen Grad Abnahme, der in der Luft sich erst bei einer Höhe von 400' zeigt. Herr Perron schloß hieraus daß im größerer Tiefe des Meeres Eis sein müssen, - was aber nicht der Fall ist. - - Schon Saussure hat bemerkt, daß die Dichtigkeit des Wassers +4-41/2° am größten ist. - Das Wasser wird durch den Wärmestoff ausgedehnt, wie alle andern Körper; allein diese Ausdehnung unterscheidet sich auf eine merkwürdige Weise von der Ausdehnung anderen Körper. Sie ist sehr gering und macht von 0° bis + 100° nur 0,012 vom Volumen des Wassers aus. - Dabei ist die Dichtigkeit des Wassers wie oben erwähnt bei 0° nicht am größten, sondern tritt erst bei +4°,1 über dem Gefrierpunkte ein; von diesem Punkte an dehnt es sich beständig aus, sowohl beim Abkühlen, als bei der Erwärmung; so daß es bei 0° genau dasselbe Volu- men, wie bei +9° einnimmt. Dieser Umstand läßt sich durch einen sehr einfachen Versuch darthun. Man stellt nämlich in ein Glas mit Wasser von +0° zwei Thermometer, so daß die Kugel des einen ein Stückchen über der andern steht. So wie nun das Wasser erwärmt wird, steigt das Thermometer, dessen
wo die Oberfläche des Waſſers +22½° hatte, bei 7000′ Tiefe dagegen nur +4 und 4/10°. Dies giebt bei 70 oder 71 Fuß ſchon einen Grad Abnahme, der in der Luft ſich erſt bei einer Höhe von 400′ zeigt. Herr Perron ſchloß hieraus daß im größerer Tiefe des Meeres Eis ſein müſſen, – was aber nicht der Fall iſt. – – Schon Sausſure hat bemerkt, daß die Dichtigkeit des Waſſers +4–4½° am größten iſt. – Das Waſſer wird durch den Wärmeſtoff ausgedehnt, wie alle andern Körper; allein dieſe Ausdehnung unterſcheidet ſich auf eine merkwürdige Weiſe von der Ausdehnung anderen Körper. Sie iſt ſehr gering und macht von 0° bis + 100° nur 0,012 vom Volumen des Waſſers aus. – Dabei iſt die Dichtigkeit des Waſſers wie oben erwähnt bei 0° ⎡nicht am größten, ſondern tritt erſt bei +4°,1 über dem Gefrierpunkte ein; von dieſem Punkte an dehnt es ſich beſtändig aus, ſowohl beim Abkühlen, als bei der Erwärmung; ſo daß es bei 0° genau daſſelbe Volu- men, wie bei +9° einnim̃t. Dieſer Umſtand läßt ſich durch einen ſehr einfachen Verſuch darthun. Man ſtellt nämlich in ein Glas mit Waſſer von +0° zwei Thermometer, ſo daß die Kugel des einen ein Stückchen über der andern ſteht. So wie nun das Waſſer erwärmt wird, ſteigt das Thermometer, deſſen
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wo die Oberfläche des Waſſers +22½° hatte, bei 7000′
Tiefe dagegen nur +4 und 4/10°. Dies giebt bei 70 oder
71 Fuß ſchon einen Grad Abnahme, der in der Luft ſich
erſt bei einer Höhe von 400′ zeigt. Herr Perron ſchloß
hieraus daß im größerer Tiefe des Meeres Eis ſein müſſen, –
was aber nicht der Fall iſt. – – Schon Sausſure hat
bemerkt, daß die Dichtigkeit des Waſſers +4–4½°
am größten iſt. – Das Waſſer wird durch den
Wärmeſtoff ausgedehnt, wie alle andern Körper; allein dieſe
Ausdehnung unterſcheidet ſich auf eine merkwürdige Weiſe
von der Ausdehnung anderen Körper. Sie iſt ſehr gering
und macht von 0° bis + 100° nur 0,012 vom Volumen
des Waſſers aus. – Dabei iſt die Dichtigkeit des Waſſers
wie oben erwähnt bei 0° nicht am größten, ſondern tritt erſt
bei +4°,1 über dem Gefrierpunkte ein; von dieſem Punkte
an dehnt es ſich beſtändig aus, ſowohl beim Abkühlen, als
bei der Erwärmung; ſo daß es bei 0° genau daſſelbe Volu-
men, wie bei +9° einnim̃t. Dieſer Umſtand läßt ſich durch
einen ſehr einfachen Verſuch darthun. Man ſtellt nämlich in
ein Glas mit Waſſer von +0° zwei Thermometer, ſo daß
die Kugel des einen ein Stückchen über der andern ſteht. So wie
nun das Waſſer erwärmt wird, ſteigt das Thermometer, deſſen
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[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 343.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/349>, abgerufen am 27.11.2024.
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