ganz anders, denn in den Pyrenäen und Alpen giebt es Berge die über 10,000' hoch sind, und nicht mit der Kette verbunden sind. Besonders findet dieses in der Sierra Nevada statt, wo sie fast die Höhe des Pic's erreichen; andern finden wie im südlichen Italien.
Neu ist noch das Verhältniß zu erwähnen, was zwischen dem Rücken und dem Gipfel der Gebirge statt findet, und deshalb von der größten Wichtigkeit ist, weil es die mittlere Höhe der Gebirge giebt. Wenn man so die Gipfel des Himalayagebirges, der Alpen und der Anden mit den Rücken derselben vergleicht, so erhält man das Verhältniß ihrer mittleren Höhe zu einander. Genauer noch findet man diese wenn man die Höhe von 8 bis 10 Pässen mißt, die gew. unter den Schneegrenze sind. Es ist hier ein Maximum und ein Minimum. Man kann daher mit Gewißheit annehmen, daß die mittlere Höhe höher als die Pässe, niedriger aber als die Schneegebirge sind. Dieses Verhältniß ist bei den 6 größten Gebirgen wie 1:8/10 oder wie 1:2.Vgl. Humboldt, Alexander von: De quelques Phenomenes physiques et geologiques qu'offrent les Cordilleres des Andes de Quito et la Partie occidentale de l'Himalaya. In: Annales des Sciences naturelles. 4. Band (1825). Bechet jeune, Paris 182[5]. S. 225-253. Online verfügbar: Biodiversity Heritage Library, abgerufen am 06.06.2016.
a. In den Alpen ist es wie 1:2, denn die Pässe erreichen
ganz anders, denn in den Pyrenäen und Alpen giebt es Berge die über 10,000′ hoch ſind, und nicht mit der Kette verbunden ſind. Beſonders findet dieſes in der Sierra Nevada ſtatt, wo ſie faſt die Höhe des Pic’s erreichen; andern finden wie im ſüdlichen Italien.
Neu iſt noch das Verhältniß zu erwähnen, was zwiſchen dem Rücken und dem Gipfel der Gebirge ſtatt findet, und deshalb von der größten Wichtigkeit iſt, weil es die mittlere Höhe der Gebirge giebt. Wenn man ſo die Gipfel des Himalayagebirges, der Alpen und der Anden mit den Rücken derſelben vergleicht, ſo erhält man das Verhältniß ihrer mittleren Höhe zu einander. Genauer noch findet man dieſe wenn man die Höhe von 8 bis 10 Päſſen mißt, die gew. unter den Schneegrenze ſind. Es iſt hier ein Maximum und ein Minimum. Man kann daher mit Gewißheit annehmen, daß die mittlere Höhe höher als die Päſſe, niedriger aber als die Schneegebirge ſind. Dieſes Verhältniß iſt bei den 6 größten Gebirgen wie 1:8/10 oder wie 1:2.Vgl. Humboldt, Alexander von: De quelques Phénomènes physiques et géologiques qu’offrent les Cordillères des Andes de Quito et la Partie occidentale de l’Himalaya. In: Annales des Sciences naturelles. 4. Band (1825). Béchet jeune, Paris 182[5]. S. 225–253. Online verfügbar: Biodiversity Heritage Library, abgerufen am 06.06.2016.
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ganz anders, denn in den Pyrenäen und Alpen giebt
es Berge die über 10,000′ hoch ſind, und nicht mit der
Kette verbunden ſind. Beſonders findet dieſes in der
Sierra Nevada ſtatt, wo ſie faſt die Höhe des Pic’s
erreichen; andern finden wie im ſüdlichen Italien.
Neu iſt noch das Verhältniß zu erwähnen, was zwiſchen
dem Rücken und dem Gipfel der Gebirge ſtatt findet, und
deshalb von der größten Wichtigkeit iſt, weil es die
mittlere Höhe der Gebirge giebt. Wenn man ſo die
Gipfel des Himalayagebirges, der Alpen und der Anden
mit den Rücken derſelben vergleicht, ſo erhält man das
Verhältniß ihrer mittleren Höhe zu einander. Genauer
noch findet man dieſe wenn man die Höhe von 8 bis
10 Päſſen mißt, die gew. unter den Schneegrenze
ſind. Es iſt hier ein Maximum und ein Minimum. Man
kann daher mit Gewißheit annehmen, daß die mittlere
Höhe höher als die Päſſe, niedriger aber als die
Schneegebirge ſind. Dieſes Verhältniß iſt bei
den 6 größten Gebirgen wie 1:8/10 oder wie 1:2.
a. In den Alpen iſt es wie 1:2, denn die Päſſe erreichen
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[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 316.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/322>, abgerufen am 23.11.2024.
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