wegung wirkte auf die Eisschollen rückgängig, so daß er bei seinen Observationen erkannte, daß er immer mehr südlicher kam, und daher genöthigt war, um der Unzu- friedenheit seiner Leute vorzubeugen wie Columbus die wahren Beobachtungen ihnen zu verbergen. Das englische Gouvernement hat auf das Vordringen bis zum 89° Br. 5000 Pf. St. dagegen auf die nordwest- liche Durchfahrt 20,000 Pf. St. Praemie gesetzt.
Eine 4te Betrachtung ist die Zergliederung der Continente, die aber sehr vernachlässigt ist. Von Osten nach Westen erstrecken sie sich auf einer Länge von 250° Länge, da auf der andern Seite nur 110° Wasser bleiben. Die Erde vom Monde aus gesehen, würde eine ganze Scheibe von Continenten zeigen, von 180° L. Gr. Die andern Seite dagegen würde 110° L. Wasser und auf jeder Seite 35° Land enthalten. Eine Continentalmasse erhielt der Norden, eine Oceanmasse dagegen der Süden. In neuern Zeiten hat man vorgeschlagen die Südsee den großen Ocean zu nennen, weil sie am zusammen- hängsten unter dem Aequator (120° L.) ist. Wenn wir
wegung wirkte auf die Eisſchollen rückgängig, ſo daß er bei ſeinen Obſervationen erkannte, daß er immer mehr ſüdlicher kam, und daher genöthigt war, um der Unzu- friedenheit ſeiner Leute vorzubeugen wie Columbus die wahren Beobachtungen ihnen zu verbergen. Das engliſche Gouvernement hat auf das Vordringen bis zum 89° Br. 5000 Pf. St. dagegen auf die nordweſt- liche Durchfahrt 20,000 Pf. St. Praemie geſetzt.
Eine 4te Betrachtung iſt die Zergliederung der Continente, die aber ſehr vernachläſſigt iſt. Von Oſten nach Weſten erſtrecken ſie ſich auf einer Länge von 250° Länge, da auf der andern Seite nur 110° Waſſer bleiben. Die Erde vom Monde aus geſehen, würde eine ganze Scheibe von Continenten zeigen, von 180° L. Gr. Die andern Seite dagegen würde 110° L. Waſſer und auf jeder Seite 35° Land enthalten. Eine Continentalmaſſe erhielt der Norden, eine Oceanmaſſe dagegen der Süden. In neuern Zeiten hat man vorgeſchlagen die Südſee den großen Ocean zu nennen, weil ſie am zuſammen- hängſten unter dem Aequator (120° L.) iſt. Wenn wir
<TEI><text><body><divtype="session"n="39"><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0312"n="306."/>
wegung wirkte auf die Eisſchollen rückgängig, ſo daß<lb/>
er bei ſeinen Obſervationen erkannte, daß er immer mehr<lb/>ſüdlicher kam, und daher genöthigt war, um der Unzu-<lb/>
friedenheit ſeiner Leute vorzubeugen wie <hirendition="#aq"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118564994 http://d-nb.info/gnd/118564994">Columbus</persName></hi><lb/>
die wahren Beobachtungen ihnen zu verbergen. Das<lb/>
engliſche Gouvernement hat auf das Vordringen bis<lb/>
zum 89° Br. 5000 Pf. St. dagegen auf die nordweſt-<lb/>
liche Durchfahrt 20,000 Pf. St. Praemie geſetzt.</p><lb/><p>Eine 4<choice><orig><hirendition="#sup #uu">t</hi></orig><regresp="#BF"><hirendition="#sup #uu">te</hi></reg></choice> Betrachtung iſt die Zergliederung der Continente,<lb/>
die aber ſehr vernachläſſigt iſt. Von Oſten nach Weſten<lb/>
erſtrecken ſie ſich auf einer Länge von 250° Länge, da auf<lb/>
der andern Seite nur 110° Waſſer bleiben. Die<lb/>
Erde vom Monde aus geſehen, würde eine ganze Scheibe<lb/>
von Continenten zeigen, von 180° L. Gr. Die andern<lb/>
Seite dagegen würde 110° L. Waſſer und auf jeder<lb/>
Seite 35° Land enthalten. Eine Continentalmaſſe<lb/>
erhielt der Norden, eine Oceanmaſſe dagegen der Süden.<lb/>
In neuern Zeiten hat man vorgeſchlagen die Südſee<lb/>
den großen Ocean zu nennen, weil ſie am zuſammen-<lb/>
hängſten unter dem Aequator <choice><orig>/</orig><regresp="#BF">(</reg></choice>120° L.<choice><orig>/</orig><regresp="#BF">)</reg></choice> iſt. Wenn wir<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[306./0312]
wegung wirkte auf die Eisſchollen rückgängig, ſo daß
er bei ſeinen Obſervationen erkannte, daß er immer mehr
ſüdlicher kam, und daher genöthigt war, um der Unzu-
friedenheit ſeiner Leute vorzubeugen wie Columbus
die wahren Beobachtungen ihnen zu verbergen. Das
engliſche Gouvernement hat auf das Vordringen bis
zum 89° Br. 5000 Pf. St. dagegen auf die nordweſt-
liche Durchfahrt 20,000 Pf. St. Praemie geſetzt.
Eine 4t Betrachtung iſt die Zergliederung der Continente,
die aber ſehr vernachläſſigt iſt. Von Oſten nach Weſten
erſtrecken ſie ſich auf einer Länge von 250° Länge, da auf
der andern Seite nur 110° Waſſer bleiben. Die
Erde vom Monde aus geſehen, würde eine ganze Scheibe
von Continenten zeigen, von 180° L. Gr. Die andern
Seite dagegen würde 110° L. Waſſer und auf jeder
Seite 35° Land enthalten. Eine Continentalmaſſe
erhielt der Norden, eine Oceanmaſſe dagegen der Süden.
In neuern Zeiten hat man vorgeſchlagen die Südſee
den großen Ocean zu nennen, weil ſie am zuſammen-
hängſten unter dem Aequator /120° L./ iſt. Wenn wir
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 306.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/312>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.