haben aber dargethan, daß sie aus einer geschichtlichen Zeit herrühren, und zwar von den Kirchhöfen des Ka- raiben abstammten, und von einer Kalkschicht umgeben waren. Vor 3 oder 4 Jahren glaubte man bei Paris einen geharnischten Menschen zu Pferde gefunden zu haben, der aber nur in der Einbildungskraft sein Dasein erhielt. Bei Castres im südlichen Frankreich sind Menschenknochen und Thierknochen vermischt gefunden. Mehrere Höhlen sind durch die Knochen die sich darin fanden berühmt geworden, und erst der Prof. Buxland ist auf die Spur gekommen, wie sich Knochen von Bären, Elephanten, Rhinoceros und anderen großen Thieren in so kleinen Höhlen vorfinden können, sie sind nämlich von den Hyänen hineingebracht worden, denn er bemerkte, daß alle Knochen eben so benagt waren, wie diejenigen welche noch jetzt von den Hyänen in ähn- lichen Höhlen zusammentragen, und selbst die Excremente dieser und ähnlicher Thiere hat man deutlich darin erkannt. Er machte noch dabei die interessante Entdeckung, daß sich die antipluvialischen Knochen von den spätern dadurch unterscheiden, daß ersterer so porös sind, und an der Zunge fast kleben bleiben.
haben aber dargethan, daß ſie aus einer geſchichtlichen Zeit herrühren, und zwar von den Kirchhöfen des Ka- raiben abſtammten, und von einer Kalkſchicht umgeben waren. Vor 3 oder 4 Jahren glaubte man bei Paris einen geharniſchten Menſchen zu Pferde gefunden zu haben, der aber nur in der Einbildungskraft ſein Daſein erhielt. Bei Caſtres im ſüdlichen Frankreich ſind Menſchenknochen und Thierknochen vermiſcht gefunden. Mehrere Höhlen ſind durch die Knochen die ſich darin fanden berühmt geworden, und erſt der Prof. Buxland iſt auf die Spur gekommen, wie ſich Knochen von Bären, Elephanten, Rhinoceros und anderen großen Thieren in ſo kleinen Höhlen vorfinden können, ſie ſind nämlich von den Hyänen hineingebracht worden, denn er bemerkte, daß alle Knochen eben ſo benagt waren, wie diejenigen welche noch jetzt von den Hyänen in ähn- lichen Höhlen zuſammentragen, und ſelbſt die Excremente dieſer und ähnlicher Thiere hat man deutlich darin erkannt. Er machte noch dabei die intereſſante Entdeckung, daß ſich die antipluvialiſchen Knochen von den ſpätern dadurch unterſcheiden, daß erſterer ſo porös ſind, und an der Zunge faſt kleben bleiben.
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[278./0284]
haben aber dargethan, daß ſie aus einer geſchichtlichen
Zeit herrühren, und zwar von den Kirchhöfen des Ka-
raiben abſtammten, und von einer Kalkſchicht umgeben
waren. Vor 3 oder 4 Jahren glaubte man bei Paris
einen geharniſchten Menſchen zu Pferde gefunden zu haben, der
aber nur in der Einbildungskraft ſein Daſein erhielt.
Bei Caſtres im ſüdlichen Frankreich ſind Menſchenknochen und
Thierknochen vermiſcht gefunden. Mehrere Höhlen ſind
durch die Knochen die ſich darin fanden berühmt geworden,
und erſt der Prof. Buxland iſt auf die Spur gekommen,
wie ſich Knochen von Bären, Elephanten, Rhinoceros und anderen
großen Thieren in ſo kleinen Höhlen vorfinden können, ſie
ſind nämlich von den Hyänen hineingebracht worden, denn
er bemerkte, daß alle Knochen eben ſo benagt waren,
wie diejenigen welche noch jetzt von den Hyänen in ähn-
lichen Höhlen zuſammentragen, und ſelbſt die Excremente
dieſer und ähnlicher Thiere hat man deutlich darin erkannt.
Er machte noch dabei die intereſſante Entdeckung, daß
ſich die antipluvialiſchen Knochen von den ſpätern dadurch
unterſcheiden, daß erſterer ſo porös ſind, und an der
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[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 278.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/284>, abgerufen am 23.11.2024.
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