auf der Insel Palme wie Herrv. Buch fand. Bisweilen sind es aber nicht blos Fragmente sondern große Massen wie beim Xorullio.
b. Aus Gestein, auf welches die Vulkane schon einwirkten und es ganz veränderten; so verwandelt der Vesuv den dichten Kalkstein in körnigen oder in cararischen Marmor, und wenn Bittererde dabei ist in körnigen Dolomit.
c. Aus Lavaströmen und Lavamassen; Die Lavaströme sind um so stärker, je tiefer sie ausbrechen, und dies bestimmt auch die Natur der Massen, wie z. B. die Obsidianströme von Pic herabkommen, Bimstein bilden. Die Lava ist mehr glasartig wenn sie aus den Vulkanen, mehr erdartig aber wenn sie nah aus tiefern Ausbrüchen hervorkommt. Aus dem Obsidian entsteht der Bimstein, der wahrscheinlich oft gleich in Asche verwandelt wird, da manche Vulkane keinen hervorbringen. Der Aetna hat keines von beiden. Die Ebene von Tapie dagegen ist ganz mit Bimstein be- deckt, die größten Massen von Bimstein finden sich am Fusse des Cotopaxi, wo Lagerungen von 30' Breite und 7' Höhe vorkommen. Auch hat man große Glimmer- krystalle darin gefunden.
Die Oberfläche der erkalteten Lava ist einigermaßen mit Eisschollen zu vergleichen, und kann so Jahrhunderte trotzen,
auf der Inſel Palme wie Herrv. Buch fand. Bisweilen ſind es aber nicht blos Fragmente ſondern große Maſſen wie beim Xorullio.
b. Aus Geſtein, auf welches die Vulkane ſchon einwirkten und es ganz veränderten; ſo verwandelt der Veſuv den dichten Kalkſtein in körnigen oder in carariſchen Marmor, und wenn Bittererde dabei iſt in körnigen Dolomit.
c. Aus Lavaſtrömen und Lavamaſſen; Die Lavaſtröme ſind um ſo ſtärker, je tiefer ſie ausbrechen, und dies beſtimmt auch die Natur der Maſſen, wie z. B. die Obſidianſtröme von Pic herabkommen, Bimſtein bilden. Die Lava iſt mehr glasartig wenn ſie aus den Vulkanen, mehr erdartig aber wenn ſie nah aus tiefern Ausbrüchen hervorkommt. Aus dem Obſidian entſteht der Bimſtein, der wahrſcheinlich oft gleich in Aſche verwandelt wird, da manche Vulkane keinen hervorbringen. Der Aetna hat keines von beiden. Die Ebene von Tapie dagegen iſt ganz mit Bimſtein be- deckt, die größten Maſſen von Bimſtein finden ſich am Fuſſe des Cotopaxi, wo Lagerungen von 30′ Breite und 7′ Höhe vorkommen. Auch hat man große Glimmer- kryſtalle darin gefunden.
Die Oberfläche der erkalteten Lava iſt einigermaßen mit Eisſchollen zu vergleichen, und kann ſo Jahrhunderte trotzen,
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auf der Inſel Palme wie H v. Buch fand. Bisweilen
ſind es aber nicht blos Fragmente ſondern große Maſſen wie
beim Xorullio.
b. Aus Geſtein, auf welches die Vulkane ſchon einwirkten
und es ganz veränderten; ſo verwandelt der Veſuv den
dichten Kalkſtein in körnigen oder in carariſchen Marmor,
und wenn Bittererde dabei iſt in körnigen Dolomit.
c. Aus Lavaſtrömen und Lavamaſſen; Die Lavaſtröme
ſind um ſo ſtärker, je tiefer ſie ausbrechen, und dies beſtimmt
auch die Natur der Maſſen, wie z. B. die Obſidianſtröme von
Pic herabkommen, Bimſtein bilden. Die Lava iſt mehr
glasartig wenn ſie aus den Vulkanen, mehr erdartig
aber wenn ſie nah aus tiefern Ausbrüchen hervorkommt.
Aus dem Obſidian entſteht der Bimſtein, der wahrſcheinlich
oft gleich in Aſche verwandelt wird, da manche Vulkane
keinen hervorbringen. Der Aetna hat keines von beiden.
Die Ebene von Tapie dagegen iſt ganz mit Bimſtein be-
deckt, die größten Maſſen von Bimſtein finden ſich am
Fuſſe des Cotopaxi, wo Lagerungen von 30′ Breite
und 7′ Höhe vorkommen. Auch hat man große Glimmer-
kryſtalle darin gefunden.
Die Oberfläche der erkalteten Lava iſt einigermaßen
mit Eisſchollen zu vergleichen, und kann ſo Jahrhunderte trotzen,
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[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 253.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/259>, abgerufen am 22.07.2024.
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