Ausser diesen den Süßwasser-Formationen ähnlichen, ist noch die bei den Vulkanen zu unterschieden, welche durch An- schwemmungen wie bei den Tuffen entsteht. Diese Koth- vulkane, zu denen besonders der Cotopaxi und Guadalaxato gehören, bringen große Lettenschichten hervor. Durch ähnliche Vulkane werden die grossen Massen von Letten auf den baltischen Inseln ferner gebracht. Die eigentlichen oder Trachytvulkane bringen endlich alles dieses hervor, vorzüglich aber das körnige Gestein.
Wir können die Vulkane nach 3 Gesichtspuncten betrachten.
1. Nach ihrer Entstehung, entweder durch das Aufsteigen im Wasser als Inseln, oder in der Atmosphäre selbst auf dem trockene Boden sich bildend, wie der von Xorullio, welcher 1802 zuerst ausbrach. Es sind dies nicht allein permanente, sondern auch einzelne vulkanische Wirkungen.
2. Nach dem Zustande ihrer vollen Wirksamkeit der sich gleich bleibenden Thätigkeit. Sie sind wenn auch nicht äußerlich doch im Innern fortlebend. Ohne Ausbrüche können sie hunderte von Jahren ruhig bleiben, dann aber plötzlich von neuen mit der größten Kraft sich äußern.
3. Nach ihrem veraltetem Zustand als Solfatara, der chemisch ganz von dem ihrer Thätigkeit verschieden ist. Ihr Erlöschen
Auſſer dieſen den Süßwaſſer-Formationen ähnlichen, iſt noch die bei den Vulkanen zu unterſchieden, welche durch An- ſchwemmungen wie bei den Tuffen entſteht. Dieſe Koth- vulkane, zu denen beſonders der Cotopaxi und Guadalaxato gehören, bringen große Lettenſchichten hervor. Durch ähnliche Vulkane werden die groſſen Maſſen von Letten auf den baltiſchen Inſeln ferner gebracht. Die eigentlichen oder Trachytvulkane bringen endlich alles dieſes hervor, vorzüglich aber das körnige Geſtein.
Wir können die Vulkane nach 3 Geſichtspuncten betrachten.
1. Nach ihrer Entſtehung, entweder durch das Aufſteigen im Waſſer als Inſeln, oder in der Atmosphäre ſelbſt auf dem trockene Boden ſich bildend, wie der von Xorullio, welcher 1802 zuerſt ausbrach. Es ſind dies nicht allein permanente, ſondern auch einzelne vulkaniſche Wirkungen.
2. Nach dem Zuſtande ihrer vollen Wirkſamkeit der ſich gleich bleibenden Thätigkeit. Sie ſind wenn auch nicht äußerlich doch im Innern fortlebend. Ohne Ausbrüche können ſie hunderte von Jahren ruhig bleiben, dann aber plötzlich von neuen mit der größten Kraft ſich äußern.
3. Nach ihrem veraltetem Zuſtand als Solfatara, der chemiſch ganz von dem ihrer Thätigkeit verſchieden iſt. Ihr Erlöſchen
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[237./0243]
Auſſer dieſen den Süßwaſſer-Formationen ähnlichen, iſt
noch die bei den Vulkanen zu unterſchieden, welche durch An-
ſchwemmungen wie bei den Tuffen entſteht. Dieſe Koth-
vulkane, zu denen beſonders der Cotopaxi und Guadalaxato
gehören, bringen große Lettenſchichten hervor. Durch ähnliche
Vulkane werden die groſſen Maſſen von Letten auf den
baltiſchen Inſeln ferner gebracht. Die eigentlichen oder
Trachytvulkane bringen endlich alles dieſes hervor, vorzüglich
aber das körnige Geſtein.
Wir können die Vulkane nach 3 Geſichtspuncten betrachten.
1. Nach ihrer Entſtehung, entweder durch das Aufſteigen
im Waſſer als Inſeln, oder in der Atmosphäre ſelbſt
auf dem trockene Boden ſich bildend, wie der von Xorullio,
welcher 1802 zuerſt ausbrach. Es ſind dies nicht allein
permanente, ſondern auch einzelne vulkaniſche Wirkungen.
2. Nach dem Zuſtande ihrer vollen Wirkſamkeit der ſich
gleich bleibenden Thätigkeit. Sie ſind wenn auch nicht
äußerlich doch im Innern fortlebend. Ohne Ausbrüche können
ſie hunderte von Jahren ruhig bleiben, dann aber plötzlich
von neuen mit der größten Kraft ſich äußern.
3. Nach ihrem veraltetem Zuſtand als Solfatara, der chemiſch
ganz von dem ihrer Thätigkeit verſchieden iſt. Ihr Erlöſchen
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[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 237.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/243>, abgerufen am 21.11.2024.
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