Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Neue Rheinische Zeitung. Nr. 253. Köln, 23. März 1849.

Bild:
<< vorherige Seite
letzte Seite

leton der Neuen Preußischen Zeitung. Auch sie wird durch den Ernst der Ereignisse täglich mehr dazu gedrängt, ein honettes Blatt zu werden und sich dadurch zu ruiniren. Der Zuschauer, die letzte Zuflucht ihres Restes von Humor, wird täglich platter und fader. Bald wird auch er eingehn und den rührend-loyalen poetischen Ergüssen bleichsüchtiger Consistorialrathstöchter und pommerscher Edelfräulein weichen, stille blonde Jünglinge die "den Glauben" haben und die Schwindsucht, werden sich des Feuilletons bemächtigen, und die Bummler werden an die Luft gesetzt mit Gott für König und Vaterland.

[unleserliches Material]

Zum Schluß noch zwei Worte beiläufig an die Adresse der N. Pr. Ztg. Sie bringt Folgendes:

"Die gestrige Rheinische Zeitung sagt in einem Artikel über die Purisikation der Kammern von den ungehörigen Ingredienzien:

"Die Steuerverweigerer aber werden die Kammern selbst als Hekatombe ihrer Reinigung und Sühne dem Königl. Throne darbringen und so sich zur Erfüllung der weitern vom Könige "der sogenannten Volksvertretung" octroyirten Aufgaben würdig machen."

"Die Rheinische Zeitung beleidigt ihre eigenen Freunde, da eine Hekatombe bekanntlich nur aus großem gemästeten Vieh bestand."

Was diesen Witz angeht, so ist er eine Probe der Sorte von Malice, deren das Kreuzblättchen jetzt noch fähig ist.

Seit wann aber sind die Steuerverweigerer "unsre eignen Freunde" geworden, bestunterrichtetes Blättchen?

Ferner. Herr Goedsche beschwert sich über irgend einen Vorwurf, den ihm die Berliner demokr. Correspondenz macht und fügt hinzu:

"Bei dieser Gelegenheit bemerken wir, daß derselbe Herr Steinthal, der früher sich auch mit einem kleinen Theaterbillethandel beschäftigte, im Sommer des vorigen Jahres für das Feuilleton der Kreuzzeitung gegen Bezahlung Notizen aus den demokratischen Tagesvorgängen lieferte, bis dies unsererseits indirect aufgekündigt wurde. Die Manuseripte liegen für Alle, die sich dafür interessieren, zur Ansicht."

Was Herrn Steinthal angeht, so wissen wir von der ganzen Geschichte nichts; wir haben Herrn Steinthal nicht zu vertheidigen. Warum aber schweigt HerrGoedsche auf unsre wiederholte Erklärung, daß er uns in den ersten Monaten unsres Bestehens seine feuilletonistische Mitwirkung anbot und sogar Proben einschickte?

[unleserliches Material]

So eben kommt uns das neueste Stück der "Neuen Preußischen Zeitung" zu. Neue Vervollkommnung: Sancho Panza ist Mitredakteur geworden. Man höre folgende Litanei von Sprüchwörtern und Sinnsprüchen:

"Lasset die Todten ihre Todten begraben, und wer da weinen will, der weine über sich und seine Kinder. -- Die Nächstenliebe, sonst so theuer, ist hier so geschäftig der eigenen Trauer, und mit der Trauer auch der Mitschuld zu vergessen. -- Und doch ist Niemand ohne Furcht und Tadel, und Jeder büßet seine eigene Schuld. -- Die Zweihundert, welche im offenen Aufruhr fielen, sie waren nicht vor allen Andern schuldig, und wir sollen von ihnen lernen, was das Ende der Empörung ist. -- Der Geist der Zeit ist stärker als wir meinen, und Mancher geht in seinen Ketten, der sich für einen Ultra-Rechten hält. -- Hier gilt nicht Rang, nicht Stand, hier gilt nicht Alter und Beruf, ja selbst auf einem Fürstenthrone kann man rebelliren. -- Das Pochen auf göttliches ererbtes Recht ist eine große Lüge, wenn nicht die Thaten dieses Glaubens Zeugniß geben" u. s. w. Bravo!

[Deutschland]

zen vor sich hat, als am Anfang. -- Die Gefahr, die Sie (die Preußen) uns vormachen, um uns zu einem Ihnen beliebigen Ende zu führen, ist eine gemachte. -- Bange machen gilt nicht! (Heiterkeit.) die Herren, die uns die Gefahren so furchtbar schildern, in denen das Vaterland schwebt, sehen wir ruhig spazieren gehen mit Heiterkeit im Wesen. (Großes Vergnügen.) Die Hauptschwierigkeit, die sich in der vorliegenden Frage uns entgegenstellt, ist die Confessionelle. (Aha!) Ich werde auf alle diese Sachen ausführlich eingehen. (Oh! Oh! Folgen die Buß'schen Theorien von deutscher Einheit. -- Er erzählt, daß die Angst um Oestreich ihn nach Olmütz getrieben hat, wo er vom Ministerpräsidenten bis zum Kaiser Alles gesprochen hat. (Gelächter.) Dort hat er sich überzeugt, daß Oestreich bei Deutschland bleiben will, und da war er beruhigt. (Gelächter.) Es fragt sich nun, warum Oestreich so zähe ist? -- Antwort: weil es eine Großmacht ist und ebensoviel Recht als Preußen hat. -- Oestreich kann für dies Haus keine Sympathieen haben, weil es von ihm stets stiefmütterlich behandelt wurde. (Widerspruch.) Deshalb naht Oestreich vorsichtig, aber näher ist es mit jedem Schritt gekommen. -- Der Bundestag sei abgeschafft, aber keineswegs die Verträge von 1815. Wie könne man also Oestreich aus dem Bund ausschließen, wenn es selbst nicht will. -- Preußen allein kann die große Aufgabe der deutschen Einigung nicht lösen. -- Herr Buß erzählt uns, daß der Katholizismus sich die Aufgabe gestellt hat, die sozialen Wehen der Zeit zu besiegen. -- Er schließt mit den Worten: Meine Herren, ich will Deutschland ganz und voll, ich nehme den kräftigen Norden und den gemüthlichen Süden, ich nehme sie alle an meine Brust. (Furchtbares Gelächter und Zischen.)

Zittel aus Baden. (Pfaffe.) Als er dem Erzherzog Johann seine Stimme zum Reichsverweser gab, hatte er zum Kaiser seine Stimme dem Haus Habsburg vorbehalten. Aber jetzt ist er preußisch geworden. Er sieht nicht ein, daß die katholischen Interessen unter einem protestantischen Kaiser gefährdet sein sollen. Er hält nun Oestreich eine schrecklich langweilige Leichenrede in salbungsvollem Predigerton. Er frägt die Oestreicher, ob sie in Verbindung mit den Männern der Linken Opposition machen wollen gegen ihr eigenes Vaterland, und uns hindern, das Einzige zu thun, was uns retten kann, uns hindern das Schirmdach zu bauen über unser Haus. (Schönes Schirmdach, so ein preußischer Helm!) Nachdem uns Herr Zittel mit gerührter Stimme alles gesagt hat, was das Volk nicht will (woher er das nur weiß?), schließt er mit der frechen Lüge, das Volk wolle den preußischen Erbkaiser. -- Das Volk wolle einen geordneten Rechtszustand. (Bajonette, Belagerungszustände und Militär-Metzeleien.) -- Wenn wir ohne Beschluß aus der Paulskirche gehen, überlassen wir das Feld zwei Parteien: der schwarzen Reaktion und der rothen Republik. (Gelächter.) Dem Einwurf, als würde der König von Preußen nicht annehmen und das Parlament sich blamiren, begegnet er mit den Worten: Der König wird folgen, wenn das Vaterland ruft. (Die 10 Stimmen Telegraphen-Majorität der armseligen Paulskirchner sind also das rufende Vaterland!) Möller aus Würzburg überreicht neue Anträge; u. A., das Reichsministerium soll ermitteln, ob Preußen annehmen will, bis dahin bleibt Alles sistirt. --

Heckscher reicht zu seinen Amendements neue Zusätze ein.

Fröbel. Jedem Antrag der auf Beschleunigung unserer Aufgabe hinzielt werde ich beistimmen unter der Bedingung, daß er der Willensmeinung der Mitglieder dieser Versammlung nicht Gewalt anthut. Diese Bedingung erfüllt der Welkersche Antrag nicht. -- Es ist gegen die Tendenz einer souveränen Versammlung, auf die äußeren Eindrücke zu achten, die alle Tage sich mehren, alle Tage sich ändern, wie Pferde vor einem Wagen auf das Knallen der Peitsche von rechts und links zu hören. -- Der Welkersche Antrag ist in dieser Beziehung der Gipfel der Unselbstständigkeit. -- Um zwei Dinge handelt es sich 1), um das Verhältniß Deutschlands zu Oestreich. 2), Um die endliche Feststellung der exekutiven Gewalt des Reichs. -- Wenn ich auch nicht zugeben kann, daß die Verbindung Deutschlands mit allen Völkern Oestreichs deswegen unmöglich ist, weil die Rohheit und der Absolutismus jener Völker Hindernisse sind -- denn auch unter den Kroaten finden wir mehr Wurzel für die Demokratie als in manchem obskuren Winkel unseres Vaterlands (bravo) -- wenn ich also auch dies nicht zugebe, so will ich doch eingestehen, daß der Unverstand der jetzt in Olmütz Geschichte macht, der vorläufigen Verbindung mit Oestreich Hindernisse in den Weg gestellt hat. -- Hierauf spricht Fröbel von der Unmöglichkeit der Verwirklichung des Gedankens einer erblichen Kaiserwürde. Es ist dies ein greller Anachronismus. Freilich werden wir Demokraten noch nicht mit einemmale die bestehenden Erblichkeiten ausrotten können. Allein wenn wir uns auch dieser Thatsache (den bestehenden Erblichkeiten) fügen müssen, so können wir doch das Prinzip unmöglich anerkennen, indem wir ein neues Erbkaiserthum gründen helfen. -- Ein konstitutioneller Kaiser ist ein ebenso unvernünftiger Gedanke als der eines konstitutionellen Gottes. (Beifall.) China -- Abyssinien -- Fez und Marokko haben Kaiser. Vielleicht wird auch Frankreich bald einen Kaiser haben. Da würden wir nun freilich weit in der Cutlur zurückstehen, wenn wir nicht auch einen bekämen. -- Ich glaube Sie (die Kaiserlinge) werden die Majorität haben in dieser Abstimmung -- mich alterirt das nicht, ich will Ihnen sagen, meine Herrn, wir wollen zu unserm Wahlspruch machen die Umkehrung jenes Wortes Apres moi le deluge: "Nach der Sündfluth kommen wir!" (Beifall und große Sensation!)

von Reden (preußischer Regierungsrath.) Wofür er spricht, können Sie sich denken! -- Ein preußischer Erbkaiser werde gezwungen sein, sich auf das Volk zu stützen, weil -- die Regierungen seine natürlichen Gegner sind. -- Wenn man keinen Preußischen Erbkaiser macht, so "schreiben sie uns wieder in der Wiener Canzlei, die Papier und Küchenzettel und alles bleibt wieder der alte Bettel!" etc. etc. -- Nachdem Herr v. Reden in weißer Weste seine 1/2 stündige preußische Rede wörtlich abgelesen hat behauptet er zuletzt, der aus der Wahl des Parlaments hervorgegangene Erbkaiser wäre der größte Sieg der Demokratie. (Was so ein preußischer Regierungsrath im Unsinn nicht Alles zu leisten vermag!)

Simon von Trier: Im verflossenen Frühjahr folgten unsre östreichischen Brüder dem Rufe ins Parlament, und die Macht in Oestreich ließ sie ziehen. Was ist geschehen, daß diese Macht sich plötzlich anders gestaltet hat? Diese Frage zu stellen haben wir ein Recht, bevor wir auf die Schmach uns einlassen, die man uns anträgt. Sie sagen, Sie brauchen Macht. Wer nach fremder Macht ruft, das ist die Ohnmacht. Was ist geschehen, daß das schwarz-roth-goldene Banner, welches auf dem Stephansthurme wehte, in Staub und Asche getreten? Die Macht, die Ihnen gehörte, und auf die Sie fußen mußten, die lag in der Volkswehr, diese haben Sie verschleudert. Sie rufen nun nach einer andern Macht. Dies heißt die Revolution verleugnen. Von Ihren Ministerien ließen Sie sich von jeher mit Phrasen abspeisen. Folgen die hohlen Phrasen des ehemaligen Schmerlingschen Ministeriums. Was haben Sie gethan? Nichts! Nicht nur nichts, sie haben sogar Ihre Versprechungen gebrochen und sogar die Majoritätsbeschlüsse der Versammlung nicht ausgeführt. Alle Mitglieder Ihrer Ministerien sind Schuld an der Abschließung des Waffenstillstandes von Malmöe und am Untergange Wiens. Sie haben den Waffenstillstand sanktionirt, um schon damals dem preußischen Erbkaiser das Pensum nicht zu korrigiren. Nach dem 6. Oktober konnten Sie Oestreich noch gewinnen, damals als in Berlin noch eine Versammlung saß, die für Oestreichs Brüder ihre Sympathien aussprach, was Sie verabsaumten. Fast sollte man glauben, Wien hätte zu Grunde gehen müssen, damit Habsburg aufhöre, Hohenzollerns Konkurrent zu sein. (Beifall.) Bassermann schrie damals: Anarchie! Anarchie! Wenn die Völker zusammenstoßen und die Veränderungen ihrer großen Geschicke machen, kann man da über Anarchie schreien? Blum starb in Wien als Welker in Olmütz war, und noch nicht nach Frankfurt zurück war, um uns zu belehren, wie man für seine Ueberzeugung lebt und stirbt. (Beifall) Der Riß ist da. Er ist vorläufig nicht wieder auszufüllen. Was die angeregten materiellen Interessen betrifft, so verschachern wir die Freiheit nicht, wir sehen hinter diesem materiellen Köder die Angel des Absolutismus, und wir werden nicht anbeißen. Und wo sind die gerühmten ungarischen Märkte. Wir sollen sie uns erst mit Blut erobern, um dann darauf zu schachern!? Wir können Oestreichs Gesammtmonarchie nicht brauchen! Kleindeutschland ist da -- das ist nicht zu läugnen! Kultur und Menschlichkeit können nur dadurch gerettet werden. Aber welche Forderung ist an Kleindeutschland zu stellen? Vor allen die, daß man Großdeutschland nach und nach daraus bilde. (Beifall der Preußen) Meine Herren, klatschen Sie nicht zu früh. Und zu diesem Endzweck schlägt man das preußische Erbkaiserthum vor? Und es giebt hier redliche Männer, die darin ihre Rettung finden? Wenn Sie glauben, Kleindeutschland werde die Freiheit retten und sich zu Großdeutschland heranbilden, so irren sie sehr. Durch das preußische Erbkaiserthum kommt der Schwerpunkt nach Berlin. Das Ministerium Brandenburg wird Ihre Grundrechte nicht publiziren. Oder etwa -- weil Sie es wünschen?! Die neuen Preß- und Plakatengesetze, die neuen Club- und Versammlungsgesetzvorlagen dieses Ministeriums sind eine Antwort auf diese Frage. (v. Sauken geräth außer sich.) Glauben Sie, Ihr Wahlgesetz, obschon Sie ganz geneigt sind, es noch zubeschränken, werde von diesem Ministerium gebilligt werden? Schon hier in Frankfurt hat man von dieser Seite (nach rechts) dies Gesetz, wie es die erste Lesung giebt, eine wahre Schandlichkeit genannt. (Links: Pfui!) Was wird erst Brandenburg-Manteuffel dazu sagen? Folgt ein Kapitel über den preußischen Liberalismus. Es sieht heiter aus in Preußen!! Ausweisungen, Beschränkungen aller Art. Ein polnischer Graf, der von Wrangel ausgewiesen ward, durfte nur bleiben, weil er sich unter den Schutz des russischen Gesandten stellte. Also der russische Schutz galt mehr als die Stellung eines preußischen konstitutionellen Staatsbürgers. (Allgemeines Pfui!) Und sollten auch wirklich die preußischen Kammern etwa dazu gelangen, dies Ministerium zu stürzen, so will ich Ihnen sagen was geschieht. Man wird die Kammern auflösen! Womit wollen Sie denn Ihre Freiheiten in Berlin durchsetzen? Vielleicht mit "Bassermannschen Gestalten?" (Heiterkeit.) Glauben Sie etwa, dies Ministerium wird zurücktreten, wenn die Vertreter Süddeutschlands die preußischen Volksvertreter vermehren? O nein! Dies selbe Ministerium hat sich ja gehalten trotz des Dekrets der ganzen Paulskirche! Es wird als Minoritätsministerium verbleiben, wie die andern auch im konstitutionellen Europa. So lange es so steht, giebt es in Deutschland weder Ruhe noch Freiheit. Aber wollen Sie etwa bezwecken, die Bajonette Süddeutschlands noch Preußen zur Verfügung zu stellen? Wollen die Despoten unter Ihnen sich mit Preußen gegen die Freiheit des Volkes verbünden, so sagen Sie es frei heraus, daß Sie darunter die Rettung Deutschlands durch den preußischen Erbkaiser begreifen! (Beifall.) Eben so wenig wird die zweite Bedingung erfüllt werden, aus Kleindeutschland wieder Großdeutschland heranzubilden. Man sehe die Organe der Erbkaiserlinge! Triumphiren sie nicht über jede Niederlage der Magyaren und über jeden Sieg der Kaiserlichen? Liegt darin nicht der klarste Beweis, daß es ihnen um die eine und ewige östreichische Gesammtmonarchie gegenüber von Kleindeutschland zu thun ist? Daß sie an keine Wiedervereinigung mit Deutsch-Oestreich denken!

Wenn ich deshalb von vornherein gegen die Erblichkeit als gegen ein verwerfliches Institut bin, so bin ich speziell hier dagegen, weil dadurch der Rückeintritt von Deutsch-Oestreich unmöglich ist. Sie fragen, was biete ich Ihnen Positives? (Aufmerksamkeit).

Es ist allerdings in der gegenwärtigen Lage eine schwere Aufgabe, bei 34 Fürsten, bei 38 Gebieten, ist es schwer eine Form zu finden. Wenn Sie sich nicht zum revolutionären Geist des März zurückzuerheben vermögen, wenn der König von Preußen nicht thun will, was er damals sagte: "sich für die Zeit der Gefahr zum Schirmherrn Deutschlands machen." Nur in diesem Geist ist die Friedensformel zu finden! Damals war Alles, Volk, Repräsentanten, Fürsten zu Opfern bereit. Wenn Sie in diesen Geist sich zurückzuversetzen im Stande sind, dann schwindet jede Gefahr für das Vaterland; kein Krieg mit Rußland ist zu scheuen. Wir, meine Herren (nach Links), haben das Volk nicht betrogen, wir haben durch Festhaltung des Märzmandats an unsrer Pflicht gehalten, und wenn aus unserem Werke nichts werden sollte, so werden wir unsre Fahne für die Zukunft retten. Wir werden sie festhalten, und sollten unsere Personen dabei zu Grunde gehen.

Das Leben ist der Güter höchstes nicht,
Der Uebel größtes aber ist die Schuld.

(Rauschender Beifall von allen Tribünen und der Linken).

v. Gagern (der "Kühngriffige"): Die Beschleunigung des Verfassungswerkes hat mich in das Ministerium geführt. Ich schließe mich den Anträgen des Ausschusses, die Verfassung in Bausch und Bogen anzunehmen, an, nicht weil ich ihn für einen Nothanker betrachte, sondern weit in den Anträgen des Ausschusses ich alles erreicht finde, was man unter den gegebenen Verhältnissen vernünftiger Weise zu erreichen hoffen konnte. -- Die Vorschläge des Ausschusses sind die vernünftige Lösung unserer Aufgabe. -- (Das ist doch deutlich!) Das Volk sei endlich berechtigt, die Abgeordneten aus diesem Hause zu rufen. -- (Schon sehr lange!) Aber was uns noch zu fordern übrig bleibt, ist die Unterstützung des Volks!! Es wird, wie ich nicht zweifle, sich in diesem Sinne aussprechen. (Wirklich?) -- Dann haben wir keine Reaktion von oben zu fürchten, die man heut von Seiten der Opposition so sehr ausgebeutet hat. Eine Oktroyirung fürchtet auch Herr Gagern nicht wegen der Uneinigkeit der Regierungen. Hierin ist er mit Vogt einverstanden. Einfluß von Außen fürchtet er auch nicht; wie Frankreich und Belgien, wird man uns thun lassen, was wir nicht lassen können. Uebrigens giebt der Minister zu, in Politicis die Auswärtigen Angelegenheiten betreffend, sehr unkundig zu sein. Warum? Gesandten von der Reichsgewalt seien von den fremden Höfen zurückgewiesen worden, Spione zu halten, habe er sich nicht herabwürdigen können (?). Da wolle er lieber unkundig erscheinen und man werde dies verzeihen. (Bravo der Centren.) Die neue russische Note leugnet er nochmals ab. Ich fürchte nicht, fährt er fort, die Einwirkungen fremder Völker, weil ich weiß, daß unser Volk von 40 Millionen ein starkes, kriegerisches ist. -- In diesem Genre schwatzt der "Edle" weiter fort. -- Folgen dann einige Thränen für Oestreich in preußischer Verpackung. -- Die Intervention der Russen in Siebenbürgen entschuldigt der Herr Minister mit Aufrechthaltung der Gesammtinteressen. Deutschlands Heere wären sogar zu solchen Gegendiensten verpflichtet. (Oh's! Pfui's und Gelächter lassen sich vernehmen.) Gagern bittet, man möchte nicht lachen, er sei im Begriffe große Schwierigkeiten zu lösen und Verwickelungen zu entwickeln. (Bravo der Preußen. -- Nun wir haben genug von den Gagern'schen Entwickelungen!) Die Ausführung eines weiteren Bundes mit Oestreich sei die nächste große Aufgabe beider großen Ländercomplexe. (Kleindeutschlands und Oestreichs.) Daß er für Preußen intriguirt habe, sei eine unwahre Verläumdung, die er (natürlich) mit Entrüstung zurückweist. Ob H. Vogt damit vielleicht seine Reise nach Berlin gemeint? (Vogt vom Platz: O Nein!) Dann haben Sie (zu Vogt) gar keinen Grund zur Verleumdung gehabt! (Bravo der Centren.) Er (der "Edle") habe nicht begreifen können, wie man es unbegreiflich gefunden hat, über 34 erbliche Fürsten noch einen erblichen zu setzen. Das (hört!) sei ja in Deutschland bis 1806 immer so gewesen! (Links furchtbares Hohngelächter, Zuruf: In Deutschland waren ja Wahlkaiser!) Das spaßhafteste ist nun bei der Sache, daß Gagern nicht einsieht, daß er einen Bock geschossen hat, sondern mehrfach wiederholt, indem er dabei auf die Tribüne paukt, Deutschland habe doch von jeher ein Erbkaiserthum gehabt. (Links wiederholtes Gelächter.) Im Verfolg seiner geschichtlichen und preußischen Entwickelungen meint er u. A.: Mitglieder der Linken seien ihrem Wort untreu geworden, denn sie hätten, einsehend, daß die Republik in Deutschland noch nicht durchzuführen sei, vorläufig der Monarchie ihre Hülfe zugesagt, und dies später nicht gethan. Vielfache Unterbrechungen links, drängen den H. Minister die Namen dieser Männer der Linken zu nennen. Da nennt er -- Hecker! (Gelächter. Zwischen diesem und Gagern ist glücklicherweise das Meer, so daß die Widerlegung etwas schwierig.) Im Verlauf beschimpfte der Ministerpräsident die Wiener Bewegung, reizte die Abgeordneten der Linken zu heftigen Scenen und Unterbrechungen und hob Preußens Belagerungs-Regierung in den Himmel. Vielfacher Tumult brachte den großen Mann sehr in Harnisch. Er schwatzte übrigens ungefähr 2 Stunden. Es war eine wahre Menschenquälerei mittelst Phrasen. Er machte einen sehr rührenden Schluß von der letzten Stunde und 2/3 des Hauses jauchzten ihm Beifall und der Froschteich bewies, daß er eben der alte ist bis zur letzten Stunde.

Nachdem Präsident Simson eine Erklärung der Linken verlesen, welche gegen eine Verläumdung Gagern's protestirt, erhält das Wort.

Berger aus Wien. Ich bin wahrscheinlich der letzte östreichische Abgeordnete, der von dieser Tribüne aus zu Ihnen spricht. Ich will mit dem Ministerpräsident nicht rechten über seine Theorieen, ich will ihm nur entgegnen, daß der deutsche Wahl-, nicht Erbkaiser, entschieden an Entkräftung gestorben ist, und nur nach Aufhebung der Sonderregierungen ist er wieder möglich. Herr Welker sagt, ihm sei Schamröthe in's Angesicht gestiegen bei den letzten Anträgen der Oestreicher. Uns ist Zornesröthe in's Gesicht gestiegen über Herrn Welker's Zumuthungen. (Beifall.)

Herr Welker legt sich mit dem Direktorium nieder und steht mit dem preußischen Erbkaiser auf, da muß man allerdings sagen: "Morgenstunde hat Gold im Munde!" (Rauschender Beifall!)

Von zwei falschen Voraussetzungen gehen die Verfechter Kleindeutschlands aus: 1. daß Oestreich sein letztes Wort gesprochen, 2. daß Deutschland in Gefahr sei. Die oktroyirte Verfassung ist keineswegs Oestreichs letztes Wort, sie ist ein verunglückter Versuch Oestreichs, sich selbst zu verjüngen. Ich identifizire aber keineswegs Oestreichs Regierung mit Oestreichs Volk. Oestreichs Regierung ist vorübergehend, sein Volk bleibend, seines Volkes Vertreter sind sein Wille und dieser Wille ist -- mit Deutschland vereint zu bleiben! Deshalb werden wir, Oestreichs Vertreter, nicht wie gestern die Herren von Würth und Arneth aus einem sonderbaren und verrätherischen Ehrgefühl unseren Posten verlassen, sondern bleiben! (Lauter Beifall -- Ruf zur Ordnung.) Meine Herrn, sagt Berger, Oestreich steht hier auf einem verlorenen Posten, aber die Pflicht eines Postens, sei er ein verlorener, ist zu Bleiben oder zu Fallen. (Lebhafter und langer Beifall.)

Eben so scharf und witzig widerlegt Berger den zweiten Grund zur Bildung Kleindeutschlands, nämlich die Gefahr Deutschlands. Auch zeigt er, wie das Ganze nur Komödie und der König von Preußen nicht annehmen kann. Er widerlegt Gagern's Beschimpfungen und falsche Auslegungen der Wiener Oktoberrevolution.

Sie haben, fährt er fort, vom Volk kein Mandat, Klein-Deutschland zu schaffen, und am wenigsten ein preußisches Erbkaiserthum; -- Sie sollen Deutschland zur Einheit bringen -- und dann dafür eine Verfassung machen! -- Ist Deutschland wirklich in Gefahr, so mögen Sie sich indessen einen Statthalter machen. Auch werden Sie diesen Erbkaiser mit der Minorität der deutschen Volksvertretung erschaffen, denn wenn Oestreichs sämmtliche Vertreter hier säßen, hätte Preußen nicht die Hälfte der Stimmen für sein Erbkaiserthum.

Ist einmal Deutschland preußisch geworden, und das ist des Pudels Kern (lebhafter Beifall), so wird Deutsch-Oestreich für Ihre sentimentalen Phrasen und auch später für jede Verbindung danken. Gehen Sie also über Welker's Antrag zur Tagesordnung. Mit Ihrem preußischen Erbkaiserthum verrathen Sie die deutsche Einheit und Freiheit. (Rauschender und langanhaltender Beifall.)

Der Schluß der Debatte wird hierauf um 3/4 4 Uhr angenommen.

Nach Verlesung eines Protestes von 4 östreichischen Abgeordneten gegen die östreichische oktroyirte Verfassung, werden die Reden der Berichterstatter und die Abstimmungen bis Morgen vertagt.

Ende der Sitzung gegen 4 Uhr.

Italien.
* Palermo, 8. März.

Die Admirale Baudin und Parker sind vorgestern, den 6., in unsern Hafen eingekehrt, nachdem sie vorher die Stadt mit 21 Kanonenschüssen begrüßt und die sizilianische Flagge aufgehißt hatten. Die Herren begaben sich unmittelbar nach ihrer Ankunft zum Minister des Innern, Brutera, und überreichten ihm das Ultimatum des Königs von Neapel. Diesen Morgen machte der Minister einen Gegenbesuch auf den Schiffen. Seine Ankunft wurde mit 15 Kanonenschüssen begrüßt. Heute war große Ministerberathung, der die beiden Admiräle beiwohnten. Der Bruch des Waffenstillstandes ist gewiß, und unsere Truppen marschiren ab.

Das Ultimatum wird sicherlich abgewiesen, weil wir unsere Revolution im Namen Italiens gemacht, und weil wir vor allen Dingen unsern römischen Brüdern zu Hülfe kommen wollen. Noch bevor den Admirälen eine Antwort ertheilt worden, sind wieder mehre Regimenter aus Palermo nach dem Central-Feldlager ausgezogen. Die Nationalgarde von Palermo ist trefflich einexerciert. Bei dem gestrigen Manöver, dem mehrere fremde Offiziere beiwohnten, bekundete sie eine solche Präzision, daß, nach der allgemeinen Aeußerung sie im Falle einer Mobilmachung den regelmäßigen Corps in nichts nachstehen wird.

Ein solcher Geist belebt übrigens die ganze Nationalgarde, daß auf die bloße Nachricht des wiederbeginnenden Krieges die Bataillone zu Girgenti und Termini sich freiwillig mobilisirt haben.

* Florenz, 13. März

(über Genua indirekt.)

Heute hielt Guerrazzi eine große Parade über die Bürgerwehr ab. Er hielt eine Anrede an sie und forderte sie auf, offen zu erklären ob sie die Republik und ihre Vereinigung mit Rom bis auf den letzten Blutstropfen gegen die Oestreicher zu vertheidigen entschlossen?

Ein einstimmiges Viva aus mehr als 3000 Kehlen schloß seine Rede und die Parade.

068 Turin, 10. März.

Der Enthusiasmus für den Krieg wächst mit jedem Tage. In der Kammersitzung vom 15. hat Mellana den Entwurf einer Proklamation an die Nation verlesen, der sofort als dringlich zur Berathung kommen soll. An demselben Tage hat die Kammer den Gesetzentwurf zur Abschließung eines Anlehens im Auslande von 50 Millionen angenommen. Am 20. wird ohne Zweifel der Kampf beginnen, da der Waffenstillstand am 12. gekündigt worden ist, und zwar in Ausdrücken, die für Oestreich eben nicht sehr schmeichelhaft sind. Die Nachricht von der Kündigung wurde in der Kammer mit allgemeinen Bravo's aufgenommen. Ein lombardischer Duputirter erhob sich, um im Namen seiner Kompatrioten Piemont seinen Dank abzustatten, und der Minister Ratazzi legte eine Ordonnanz vor, der gemäß die Namen derjenigen, die im Kampfe fallen, auf marmornen Tafeln eingegraben werden sollen. Nach einem Dekret vom 13. März sollen alle Befehle zur Führung des Krieges unter dem Namen und der Verantwortlichkeit des Generalmajors Albert Chrzanowski erlassen werden.

068 Florenz, 13. März.

In einem Circular an seine Didzesanen erklärt der Erzbischof von Pisa, daß die Erwählung von Deputirten zu dem italienischen Verfassungsrath in Rom die Strafe der Exkommunication nicht nach sich ziehe.

Hierzu eine Beilage.

leton der Neuen Preußischen Zeitung. Auch sie wird durch den Ernst der Ereignisse täglich mehr dazu gedrängt, ein honettes Blatt zu werden und sich dadurch zu ruiniren. Der Zuschauer, die letzte Zuflucht ihres Restes von Humor, wird täglich platter und fader. Bald wird auch er eingehn und den rührend-loyalen poetischen Ergüssen bleichsüchtiger Consistorialrathstöchter und pommerscher Edelfräulein weichen, stille blonde Jünglinge die „den Glauben“ haben und die Schwindsucht, werden sich des Feuilletons bemächtigen, und die Bummler werden an die Luft gesetzt mit Gott für König und Vaterland.

[unleserliches Material]

Zum Schluß noch zwei Worte beiläufig an die Adresse der N. Pr. Ztg. Sie bringt Folgendes:

„Die gestrige Rheinische Zeitung sagt in einem Artikel über die Purisikation der Kammern von den ungehörigen Ingredienzien:

„Die Steuerverweigerer aber werden die Kammern selbst als Hekatombe ihrer Reinigung und Sühne dem Königl. Throne darbringen und so sich zur Erfüllung der weitern vom Könige „der sogenannten Volksvertretung“ octroyirten Aufgaben würdig machen.“

„Die Rheinische Zeitung beleidigt ihre eigenen Freunde, da eine Hekatombe bekanntlich nur aus großem gemästeten Vieh bestand.“

Was diesen Witz angeht, so ist er eine Probe der Sorte von Malice, deren das Kreuzblättchen jetzt noch fähig ist.

Seit wann aber sind die Steuerverweigerer „unsre eignen Freunde“ geworden, bestunterrichtetes Blättchen?

Ferner. Herr Goedsche beschwert sich über irgend einen Vorwurf, den ihm die Berliner demokr. Correspondenz macht und fügt hinzu:

„Bei dieser Gelegenheit bemerken wir, daß derselbe Herr Steinthal, der früher sich auch mit einem kleinen Theaterbillethandel beschäftigte, im Sommer des vorigen Jahres für das Feuilleton der Kreuzzeitung gegen Bezahlung Notizen aus den demokratischen Tagesvorgängen lieferte, bis dies unsererseits indirect aufgekündigt wurde. Die Manuseripte liegen für Alle, die sich dafür interessieren, zur Ansicht.“

Was Herrn Steinthal angeht, so wissen wir von der ganzen Geschichte nichts; wir haben Herrn Steinthal nicht zu vertheidigen. Warum aber schweigt HerrGoedsche auf unsre wiederholte Erklärung, daß er uns in den ersten Monaten unsres Bestehens seine feuilletonistische Mitwirkung anbot und sogar Proben einschickte?

[unleserliches Material]

So eben kommt uns das neueste Stück der „Neuen Preußischen Zeitung“ zu. Neue Vervollkommnung: Sancho Panza ist Mitredakteur geworden. Man höre folgende Litanei von Sprüchwörtern und Sinnsprüchen:

„Lasset die Todten ihre Todten begraben, und wer da weinen will, der weine über sich und seine Kinder. — Die Nächstenliebe, sonst so theuer, ist hier so geschäftig der eigenen Trauer, und mit der Trauer auch der Mitschuld zu vergessen. — Und doch ist Niemand ohne Furcht und Tadel, und Jeder büßet seine eigene Schuld. — Die Zweihundert, welche im offenen Aufruhr fielen, sie waren nicht vor allen Andern schuldig, und wir sollen von ihnen lernen, was das Ende der Empörung ist. — Der Geist der Zeit ist stärker als wir meinen, und Mancher geht in seinen Ketten, der sich für einen Ultra-Rechten hält. — Hier gilt nicht Rang, nicht Stand, hier gilt nicht Alter und Beruf, ja selbst auf einem Fürstenthrone kann man rebelliren. — Das Pochen auf göttliches ererbtes Recht ist eine große Lüge, wenn nicht die Thaten dieses Glaubens Zeugniß geben“ u. s. w. Bravo!

[Deutschland]

zen vor sich hat, als am Anfang. — Die Gefahr, die Sie (die Preußen) uns vormachen, um uns zu einem Ihnen beliebigen Ende zu führen, ist eine gemachte. — Bange machen gilt nicht! (Heiterkeit.) die Herren, die uns die Gefahren so furchtbar schildern, in denen das Vaterland schwebt, sehen wir ruhig spazieren gehen mit Heiterkeit im Wesen. (Großes Vergnügen.) Die Hauptschwierigkeit, die sich in der vorliegenden Frage uns entgegenstellt, ist die Confessionelle. (Aha!) Ich werde auf alle diese Sachen ausführlich eingehen. (Oh! Oh! Folgen die Buß'schen Theorien von deutscher Einheit. — Er erzählt, daß die Angst um Oestreich ihn nach Olmütz getrieben hat, wo er vom Ministerpräsidenten bis zum Kaiser Alles gesprochen hat. (Gelächter.) Dort hat er sich überzeugt, daß Oestreich bei Deutschland bleiben will, und da war er beruhigt. (Gelächter.) Es fragt sich nun, warum Oestreich so zähe ist? — Antwort: weil es eine Großmacht ist und ebensoviel Recht als Preußen hat. — Oestreich kann für dies Haus keine Sympathieen haben, weil es von ihm stets stiefmütterlich behandelt wurde. (Widerspruch.) Deshalb naht Oestreich vorsichtig, aber näher ist es mit jedem Schritt gekommen. — Der Bundestag sei abgeschafft, aber keineswegs die Verträge von 1815. Wie könne man also Oestreich aus dem Bund ausschließen, wenn es selbst nicht will. — Preußen allein kann die große Aufgabe der deutschen Einigung nicht lösen. — Herr Buß erzählt uns, daß der Katholizismus sich die Aufgabe gestellt hat, die sozialen Wehen der Zeit zu besiegen. — Er schließt mit den Worten: Meine Herren, ich will Deutschland ganz und voll, ich nehme den kräftigen Norden und den gemüthlichen Süden, ich nehme sie alle an meine Brust. (Furchtbares Gelächter und Zischen.)

Zittel aus Baden. (Pfaffe.) Als er dem Erzherzog Johann seine Stimme zum Reichsverweser gab, hatte er zum Kaiser seine Stimme dem Haus Habsburg vorbehalten. Aber jetzt ist er preußisch geworden. Er sieht nicht ein, daß die katholischen Interessen unter einem protestantischen Kaiser gefährdet sein sollen. Er hält nun Oestreich eine schrecklich langweilige Leichenrede in salbungsvollem Predigerton. Er frägt die Oestreicher, ob sie in Verbindung mit den Männern der Linken Opposition machen wollen gegen ihr eigenes Vaterland, und uns hindern, das Einzige zu thun, was uns retten kann, uns hindern das Schirmdach zu bauen über unser Haus. (Schönes Schirmdach, so ein preußischer Helm!) Nachdem uns Herr Zittel mit gerührter Stimme alles gesagt hat, was das Volk nicht will (woher er das nur weiß?), schließt er mit der frechen Lüge, das Volk wolle den preußischen Erbkaiser. — Das Volk wolle einen geordneten Rechtszustand. (Bajonette, Belagerungszustände und Militär-Metzeleien.) — Wenn wir ohne Beschluß aus der Paulskirche gehen, überlassen wir das Feld zwei Parteien: der schwarzen Reaktion und der rothen Republik. (Gelächter.) Dem Einwurf, als würde der König von Preußen nicht annehmen und das Parlament sich blamiren, begegnet er mit den Worten: Der König wird folgen, wenn das Vaterland ruft. (Die 10 Stimmen Telegraphen-Majorität der armseligen Paulskirchner sind also das rufende Vaterland!) Möller aus Würzburg überreicht neue Anträge; u. A., das Reichsministerium soll ermitteln, ob Preußen annehmen will, bis dahin bleibt Alles sistirt. —

Heckscher reicht zu seinen Amendements neue Zusätze ein.

Fröbel. Jedem Antrag der auf Beschleunigung unserer Aufgabe hinzielt werde ich beistimmen unter der Bedingung, daß er der Willensmeinung der Mitglieder dieser Versammlung nicht Gewalt anthut. Diese Bedingung erfüllt der Welkersche Antrag nicht. — Es ist gegen die Tendenz einer souveränen Versammlung, auf die äußeren Eindrücke zu achten, die alle Tage sich mehren, alle Tage sich ändern, wie Pferde vor einem Wagen auf das Knallen der Peitsche von rechts und links zu hören. — Der Welkersche Antrag ist in dieser Beziehung der Gipfel der Unselbstständigkeit. — Um zwei Dinge handelt es sich 1), um das Verhältniß Deutschlands zu Oestreich. 2), Um die endliche Feststellung der exekutiven Gewalt des Reichs. — Wenn ich auch nicht zugeben kann, daß die Verbindung Deutschlands mit allen Völkern Oestreichs deswegen unmöglich ist, weil die Rohheit und der Absolutismus jener Völker Hindernisse sind — denn auch unter den Kroaten finden wir mehr Wurzel für die Demokratie als in manchem obskuren Winkel unseres Vaterlands (bravo) — wenn ich also auch dies nicht zugebe, so will ich doch eingestehen, daß der Unverstand der jetzt in Olmütz Geschichte macht, der vorläufigen Verbindung mit Oestreich Hindernisse in den Weg gestellt hat. — Hierauf spricht Fröbel von der Unmöglichkeit der Verwirklichung des Gedankens einer erblichen Kaiserwürde. Es ist dies ein greller Anachronismus. Freilich werden wir Demokraten noch nicht mit einemmale die bestehenden Erblichkeiten ausrotten können. Allein wenn wir uns auch dieser Thatsache (den bestehenden Erblichkeiten) fügen müssen, so können wir doch das Prinzip unmöglich anerkennen, indem wir ein neues Erbkaiserthum gründen helfen. — Ein konstitutioneller Kaiser ist ein ebenso unvernünftiger Gedanke als der eines konstitutionellen Gottes. (Beifall.) China — Abyssinien — Fez und Marokko haben Kaiser. Vielleicht wird auch Frankreich bald einen Kaiser haben. Da würden wir nun freilich weit in der Cutlur zurückstehen, wenn wir nicht auch einen bekämen. — Ich glaube Sie (die Kaiserlinge) werden die Majorität haben in dieser Abstimmung — mich alterirt das nicht, ich will Ihnen sagen, meine Herrn, wir wollen zu unserm Wahlspruch machen die Umkehrung jenes Wortes Après moi le déluge: „Nach der Sündfluth kommen wir!“ (Beifall und große Sensation!)

von Reden (preußischer Regierungsrath.) Wofür er spricht, können Sie sich denken! — Ein preußischer Erbkaiser werde gezwungen sein, sich auf das Volk zu stützen, weil — die Regierungen seine natürlichen Gegner sind. — Wenn man keinen Preußischen Erbkaiser macht, so „schreiben sie uns wieder in der Wiener Canzlei, die Papier und Küchenzettel und alles bleibt wieder der alte Bettel!“ etc. etc. — Nachdem Herr v. Reden in weißer Weste seine 1/2 stündige preußische Rede wörtlich abgelesen hat behauptet er zuletzt, der aus der Wahl des Parlaments hervorgegangene Erbkaiser wäre der größte Sieg der Demokratie. (Was so ein preußischer Regierungsrath im Unsinn nicht Alles zu leisten vermag!)

Simon von Trier: Im verflossenen Frühjahr folgten unsre östreichischen Brüder dem Rufe ins Parlament, und die Macht in Oestreich ließ sie ziehen. Was ist geschehen, daß diese Macht sich plötzlich anders gestaltet hat? Diese Frage zu stellen haben wir ein Recht, bevor wir auf die Schmach uns einlassen, die man uns anträgt. Sie sagen, Sie brauchen Macht. Wer nach fremder Macht ruft, das ist die Ohnmacht. Was ist geschehen, daß das schwarz-roth-goldene Banner, welches auf dem Stephansthurme wehte, in Staub und Asche getreten? Die Macht, die Ihnen gehörte, und auf die Sie fußen mußten, die lag in der Volkswehr, diese haben Sie verschleudert. Sie rufen nun nach einer andern Macht. Dies heißt die Revolution verleugnen. Von Ihren Ministerien ließen Sie sich von jeher mit Phrasen abspeisen. Folgen die hohlen Phrasen des ehemaligen Schmerlingschen Ministeriums. Was haben Sie gethan? Nichts! Nicht nur nichts, sie haben sogar Ihre Versprechungen gebrochen und sogar die Majoritätsbeschlüsse der Versammlung nicht ausgeführt. Alle Mitglieder Ihrer Ministerien sind Schuld an der Abschließung des Waffenstillstandes von Malmöe und am Untergange Wiens. Sie haben den Waffenstillstand sanktionirt, um schon damals dem preußischen Erbkaiser das Pensum nicht zu korrigiren. Nach dem 6. Oktober konnten Sie Oestreich noch gewinnen, damals als in Berlin noch eine Versammlung saß, die für Oestreichs Brüder ihre Sympathien aussprach, was Sie verabsaumten. Fast sollte man glauben, Wien hätte zu Grunde gehen müssen, damit Habsburg aufhöre, Hohenzollerns Konkurrent zu sein. (Beifall.) Bassermann schrie damals: Anarchie! Anarchie! Wenn die Völker zusammenstoßen und die Veränderungen ihrer großen Geschicke machen, kann man da über Anarchie schreien? Blum starb in Wien als Welker in Olmütz war, und noch nicht nach Frankfurt zurück war, um uns zu belehren, wie man für seine Ueberzeugung lebt und stirbt. (Beifall) Der Riß ist da. Er ist vorläufig nicht wieder auszufüllen. Was die angeregten materiellen Interessen betrifft, so verschachern wir die Freiheit nicht, wir sehen hinter diesem materiellen Köder die Angel des Absolutismus, und wir werden nicht anbeißen. Und wo sind die gerühmten ungarischen Märkte. Wir sollen sie uns erst mit Blut erobern, um dann darauf zu schachern!? Wir können Oestreichs Gesammtmonarchie nicht brauchen! Kleindeutschland ist da — das ist nicht zu läugnen! Kultur und Menschlichkeit können nur dadurch gerettet werden. Aber welche Forderung ist an Kleindeutschland zu stellen? Vor allen die, daß man Großdeutschland nach und nach daraus bilde. (Beifall der Preußen) Meine Herren, klatschen Sie nicht zu früh. Und zu diesem Endzweck schlägt man das preußische Erbkaiserthum vor? Und es giebt hier redliche Männer, die darin ihre Rettung finden? Wenn Sie glauben, Kleindeutschland werde die Freiheit retten und sich zu Großdeutschland heranbilden, so irren sie sehr. Durch das preußische Erbkaiserthum kommt der Schwerpunkt nach Berlin. Das Ministerium Brandenburg wird Ihre Grundrechte nicht publiziren. Oder etwa — weil Sie es wünschen?! Die neuen Preß- und Plakatengesetze, die neuen Club- und Versammlungsgesetzvorlagen dieses Ministeriums sind eine Antwort auf diese Frage. (v. Sauken geräth außer sich.) Glauben Sie, Ihr Wahlgesetz, obschon Sie ganz geneigt sind, es noch zubeschränken, werde von diesem Ministerium gebilligt werden? Schon hier in Frankfurt hat man von dieser Seite (nach rechts) dies Gesetz, wie es die erste Lesung giebt, eine wahre Schandlichkeit genannt. (Links: Pfui!) Was wird erst Brandenburg-Manteuffel dazu sagen? Folgt ein Kapitel über den preußischen Liberalismus. Es sieht heiter aus in Preußen!! Ausweisungen, Beschränkungen aller Art. Ein polnischer Graf, der von Wrangel ausgewiesen ward, durfte nur bleiben, weil er sich unter den Schutz des russischen Gesandten stellte. Also der russische Schutz galt mehr als die Stellung eines preußischen konstitutionellen Staatsbürgers. (Allgemeines Pfui!) Und sollten auch wirklich die preußischen Kammern etwa dazu gelangen, dies Ministerium zu stürzen, so will ich Ihnen sagen was geschieht. Man wird die Kammern auflösen! Womit wollen Sie denn Ihre Freiheiten in Berlin durchsetzen? Vielleicht mit „Bassermannschen Gestalten?“ (Heiterkeit.) Glauben Sie etwa, dies Ministerium wird zurücktreten, wenn die Vertreter Süddeutschlands die preußischen Volksvertreter vermehren? O nein! Dies selbe Ministerium hat sich ja gehalten trotz des Dekrets der ganzen Paulskirche! Es wird als Minoritätsministerium verbleiben, wie die andern auch im konstitutionellen Europa. So lange es so steht, giebt es in Deutschland weder Ruhe noch Freiheit. Aber wollen Sie etwa bezwecken, die Bajonette Süddeutschlands noch Preußen zur Verfügung zu stellen? Wollen die Despoten unter Ihnen sich mit Preußen gegen die Freiheit des Volkes verbünden, so sagen Sie es frei heraus, daß Sie darunter die Rettung Deutschlands durch den preußischen Erbkaiser begreifen! (Beifall.) Eben so wenig wird die zweite Bedingung erfüllt werden, aus Kleindeutschland wieder Großdeutschland heranzubilden. Man sehe die Organe der Erbkaiserlinge! Triumphiren sie nicht über jede Niederlage der Magyaren und über jeden Sieg der Kaiserlichen? Liegt darin nicht der klarste Beweis, daß es ihnen um die eine und ewige östreichische Gesammtmonarchie gegenüber von Kleindeutschland zu thun ist? Daß sie an keine Wiedervereinigung mit Deutsch-Oestreich denken!

Wenn ich deshalb von vornherein gegen die Erblichkeit als gegen ein verwerfliches Institut bin, so bin ich speziell hier dagegen, weil dadurch der Rückeintritt von Deutsch-Oestreich unmöglich ist. Sie fragen, was biete ich Ihnen Positives? (Aufmerksamkeit).

Es ist allerdings in der gegenwärtigen Lage eine schwere Aufgabe, bei 34 Fürsten, bei 38 Gebieten, ist es schwer eine Form zu finden. Wenn Sie sich nicht zum revolutionären Geist des März zurückzuerheben vermögen, wenn der König von Preußen nicht thun will, was er damals sagte: „sich für die Zeit der Gefahr zum Schirmherrn Deutschlands machen.“ Nur in diesem Geist ist die Friedensformel zu finden! Damals war Alles, Volk, Repräsentanten, Fürsten zu Opfern bereit. Wenn Sie in diesen Geist sich zurückzuversetzen im Stande sind, dann schwindet jede Gefahr für das Vaterland; kein Krieg mit Rußland ist zu scheuen. Wir, meine Herren (nach Links), haben das Volk nicht betrogen, wir haben durch Festhaltung des Märzmandats an unsrer Pflicht gehalten, und wenn aus unserem Werke nichts werden sollte, so werden wir unsre Fahne für die Zukunft retten. Wir werden sie festhalten, und sollten unsere Personen dabei zu Grunde gehen.

Das Leben ist der Güter höchstes nicht,
Der Uebel größtes aber ist die Schuld.

(Rauschender Beifall von allen Tribünen und der Linken).

v. Gagern (der „Kühngriffige“): Die Beschleunigung des Verfassungswerkes hat mich in das Ministerium geführt. Ich schließe mich den Anträgen des Ausschusses, die Verfassung in Bausch und Bogen anzunehmen, an, nicht weil ich ihn für einen Nothanker betrachte, sondern weit in den Anträgen des Ausschusses ich alles erreicht finde, was man unter den gegebenen Verhältnissen vernünftiger Weise zu erreichen hoffen konnte. — Die Vorschläge des Ausschusses sind die vernünftige Lösung unserer Aufgabe. — (Das ist doch deutlich!) Das Volk sei endlich berechtigt, die Abgeordneten aus diesem Hause zu rufen. — (Schon sehr lange!) Aber was uns noch zu fordern übrig bleibt, ist die Unterstützung des Volks!! Es wird, wie ich nicht zweifle, sich in diesem Sinne aussprechen. (Wirklich?) — Dann haben wir keine Reaktion von oben zu fürchten, die man heut von Seiten der Opposition so sehr ausgebeutet hat. Eine Oktroyirung fürchtet auch Herr Gagern nicht wegen der Uneinigkeit der Regierungen. Hierin ist er mit Vogt einverstanden. Einfluß von Außen fürchtet er auch nicht; wie Frankreich und Belgien, wird man uns thun lassen, was wir nicht lassen können. Uebrigens giebt der Minister zu, in Politicis die Auswärtigen Angelegenheiten betreffend, sehr unkundig zu sein. Warum? Gesandten von der Reichsgewalt seien von den fremden Höfen zurückgewiesen worden, Spione zu halten, habe er sich nicht herabwürdigen können (?). Da wolle er lieber unkundig erscheinen und man werde dies verzeihen. (Bravo der Centren.) Die neue russische Note leugnet er nochmals ab. Ich fürchte nicht, fährt er fort, die Einwirkungen fremder Völker, weil ich weiß, daß unser Volk von 40 Millionen ein starkes, kriegerisches ist. — In diesem Genre schwatzt der „Edle“ weiter fort. — Folgen dann einige Thränen für Oestreich in preußischer Verpackung. — Die Intervention der Russen in Siebenbürgen entschuldigt der Herr Minister mit Aufrechthaltung der Gesammtinteressen. Deutschlands Heere wären sogar zu solchen Gegendiensten verpflichtet. (Oh's! Pfui's und Gelächter lassen sich vernehmen.) Gagern bittet, man möchte nicht lachen, er sei im Begriffe große Schwierigkeiten zu lösen und Verwickelungen zu entwickeln. (Bravo der Preußen. — Nun wir haben genug von den Gagern'schen Entwickelungen!) Die Ausführung eines weiteren Bundes mit Oestreich sei die nächste große Aufgabe beider großen Ländercomplexe. (Kleindeutschlands und Oestreichs.) Daß er für Preußen intriguirt habe, sei eine unwahre Verläumdung, die er (natürlich) mit Entrüstung zurückweist. Ob H. Vogt damit vielleicht seine Reise nach Berlin gemeint? (Vogt vom Platz: O Nein!) Dann haben Sie (zu Vogt) gar keinen Grund zur Verleumdung gehabt! (Bravo der Centren.) Er (der „Edle“) habe nicht begreifen können, wie man es unbegreiflich gefunden hat, über 34 erbliche Fürsten noch einen erblichen zu setzen. Das (hört!) sei ja in Deutschland bis 1806 immer so gewesen! (Links furchtbares Hohngelächter, Zuruf: In Deutschland waren ja Wahlkaiser!) Das spaßhafteste ist nun bei der Sache, daß Gagern nicht einsieht, daß er einen Bock geschossen hat, sondern mehrfach wiederholt, indem er dabei auf die Tribüne paukt, Deutschland habe doch von jeher ein Erbkaiserthum gehabt. (Links wiederholtes Gelächter.) Im Verfolg seiner geschichtlichen und preußischen Entwickelungen meint er u. A.: Mitglieder der Linken seien ihrem Wort untreu geworden, denn sie hätten, einsehend, daß die Republik in Deutschland noch nicht durchzuführen sei, vorläufig der Monarchie ihre Hülfe zugesagt, und dies später nicht gethan. Vielfache Unterbrechungen links, drängen den H. Minister die Namen dieser Männer der Linken zu nennen. Da nennt er — Hecker! (Gelächter. Zwischen diesem und Gagern ist glücklicherweise das Meer, so daß die Widerlegung etwas schwierig.) Im Verlauf beschimpfte der Ministerpräsident die Wiener Bewegung, reizte die Abgeordneten der Linken zu heftigen Scenen und Unterbrechungen und hob Preußens Belagerungs-Regierung in den Himmel. Vielfacher Tumult brachte den großen Mann sehr in Harnisch. Er schwatzte übrigens ungefähr 2 Stunden. Es war eine wahre Menschenquälerei mittelst Phrasen. Er machte einen sehr rührenden Schluß von der letzten Stunde und 2/3 des Hauses jauchzten ihm Beifall und der Froschteich bewies, daß er eben der alte ist bis zur letzten Stunde.

Nachdem Präsident Simson eine Erklärung der Linken verlesen, welche gegen eine Verläumdung Gagern's protestirt, erhält das Wort.

Berger aus Wien. Ich bin wahrscheinlich der letzte östreichische Abgeordnete, der von dieser Tribüne aus zu Ihnen spricht. Ich will mit dem Ministerpräsident nicht rechten über seine Theorieen, ich will ihm nur entgegnen, daß der deutsche Wahl-, nicht Erbkaiser, entschieden an Entkräftung gestorben ist, und nur nach Aufhebung der Sonderregierungen ist er wieder möglich. Herr Welker sagt, ihm sei Schamröthe in's Angesicht gestiegen bei den letzten Anträgen der Oestreicher. Uns ist Zornesröthe in's Gesicht gestiegen über Herrn Welker's Zumuthungen. (Beifall.)

Herr Welker legt sich mit dem Direktorium nieder und steht mit dem preußischen Erbkaiser auf, da muß man allerdings sagen: „Morgenstunde hat Gold im Munde!“ (Rauschender Beifall!)

Von zwei falschen Voraussetzungen gehen die Verfechter Kleindeutschlands aus: 1. daß Oestreich sein letztes Wort gesprochen, 2. daß Deutschland in Gefahr sei. Die oktroyirte Verfassung ist keineswegs Oestreichs letztes Wort, sie ist ein verunglückter Versuch Oestreichs, sich selbst zu verjüngen. Ich identifizire aber keineswegs Oestreichs Regierung mit Oestreichs Volk. Oestreichs Regierung ist vorübergehend, sein Volk bleibend, seines Volkes Vertreter sind sein Wille und dieser Wille ist — mit Deutschland vereint zu bleiben! Deshalb werden wir, Oestreichs Vertreter, nicht wie gestern die Herren von Würth und Arneth aus einem sonderbaren und verrätherischen Ehrgefühl unseren Posten verlassen, sondern bleiben! (Lauter Beifall — Ruf zur Ordnung.) Meine Herrn, sagt Berger, Oestreich steht hier auf einem verlorenen Posten, aber die Pflicht eines Postens, sei er ein verlorener, ist zu Bleiben oder zu Fallen. (Lebhafter und langer Beifall.)

Eben so scharf und witzig widerlegt Berger den zweiten Grund zur Bildung Kleindeutschlands, nämlich die Gefahr Deutschlands. Auch zeigt er, wie das Ganze nur Komödie und der König von Preußen nicht annehmen kann. Er widerlegt Gagern's Beschimpfungen und falsche Auslegungen der Wiener Oktoberrevolution.

Sie haben, fährt er fort, vom Volk kein Mandat, Klein-Deutschland zu schaffen, und am wenigsten ein preußisches Erbkaiserthum; — Sie sollen Deutschland zur Einheit bringen — und dann dafür eine Verfassung machen! — Ist Deutschland wirklich in Gefahr, so mögen Sie sich indessen einen Statthalter machen. Auch werden Sie diesen Erbkaiser mit der Minorität der deutschen Volksvertretung erschaffen, denn wenn Oestreichs sämmtliche Vertreter hier säßen, hätte Preußen nicht die Hälfte der Stimmen für sein Erbkaiserthum.

Ist einmal Deutschland preußisch geworden, und das ist des Pudels Kern (lebhafter Beifall), so wird Deutsch-Oestreich für Ihre sentimentalen Phrasen und auch später für jede Verbindung danken. Gehen Sie also über Welker's Antrag zur Tagesordnung. Mit Ihrem preußischen Erbkaiserthum verrathen Sie die deutsche Einheit und Freiheit. (Rauschender und langanhaltender Beifall.)

Der Schluß der Debatte wird hierauf um 3/4 4 Uhr angenommen.

Nach Verlesung eines Protestes von 4 östreichischen Abgeordneten gegen die östreichische oktroyirte Verfassung, werden die Reden der Berichterstatter und die Abstimmungen bis Morgen vertagt.

Ende der Sitzung gegen 4 Uhr.

Italien.
* Palermo, 8. März.

Die Admirale Baudin und Parker sind vorgestern, den 6., in unsern Hafen eingekehrt, nachdem sie vorher die Stadt mit 21 Kanonenschüssen begrüßt und die sizilianische Flagge aufgehißt hatten. Die Herren begaben sich unmittelbar nach ihrer Ankunft zum Minister des Innern, Brutera, und überreichten ihm das Ultimatum des Königs von Neapel. Diesen Morgen machte der Minister einen Gegenbesuch auf den Schiffen. Seine Ankunft wurde mit 15 Kanonenschüssen begrüßt. Heute war große Ministerberathung, der die beiden Admiräle beiwohnten. Der Bruch des Waffenstillstandes ist gewiß, und unsere Truppen marschiren ab.

Das Ultimatum wird sicherlich abgewiesen, weil wir unsere Revolution im Namen Italiens gemacht, und weil wir vor allen Dingen unsern römischen Brüdern zu Hülfe kommen wollen. Noch bevor den Admirälen eine Antwort ertheilt worden, sind wieder mehre Regimenter aus Palermo nach dem Central-Feldlager ausgezogen. Die Nationalgarde von Palermo ist trefflich einexerciert. Bei dem gestrigen Manöver, dem mehrere fremde Offiziere beiwohnten, bekundete sie eine solche Präzision, daß, nach der allgemeinen Aeußerung sie im Falle einer Mobilmachung den regelmäßigen Corps in nichts nachstehen wird.

Ein solcher Geist belebt übrigens die ganze Nationalgarde, daß auf die bloße Nachricht des wiederbeginnenden Krieges die Bataillone zu Girgenti und Termini sich freiwillig mobilisirt haben.

* Florenz, 13. März

(über Genua indirekt.)

Heute hielt Guerrazzi eine große Parade über die Bürgerwehr ab. Er hielt eine Anrede an sie und forderte sie auf, offen zu erklären ob sie die Republik und ihre Vereinigung mit Rom bis auf den letzten Blutstropfen gegen die Oestreicher zu vertheidigen entschlossen?

Ein einstimmiges Viva aus mehr als 3000 Kehlen schloß seine Rede und die Parade.

068 Turin, 10. März.

Der Enthusiasmus für den Krieg wächst mit jedem Tage. In der Kammersitzung vom 15. hat Mellana den Entwurf einer Proklamation an die Nation verlesen, der sofort als dringlich zur Berathung kommen soll. An demselben Tage hat die Kammer den Gesetzentwurf zur Abschließung eines Anlehens im Auslande von 50 Millionen angenommen. Am 20. wird ohne Zweifel der Kampf beginnen, da der Waffenstillstand am 12. gekündigt worden ist, und zwar in Ausdrücken, die für Oestreich eben nicht sehr schmeichelhaft sind. Die Nachricht von der Kündigung wurde in der Kammer mit allgemeinen Bravo's aufgenommen. Ein lombardischer Duputirter erhob sich, um im Namen seiner Kompatrioten Piemont seinen Dank abzustatten, und der Minister Ratazzi legte eine Ordonnanz vor, der gemäß die Namen derjenigen, die im Kampfe fallen, auf marmornen Tafeln eingegraben werden sollen. Nach einem Dekret vom 13. März sollen alle Befehle zur Führung des Krieges unter dem Namen und der Verantwortlichkeit des Generalmajors Albert Chrzanowski erlassen werden.

068 Florenz, 13. März.

In einem Circular an seine Didzesanen erklärt der Erzbischof von Pisa, daß die Erwählung von Deputirten zu dem italienischen Verfassungsrath in Rom die Strafe der Exkommunication nicht nach sich ziehe.

Hierzu eine Beilage.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="jFeuilleton" n="1">
        <div xml:id="ar253_002a" type="jArticle">
          <p><pb facs="#f0004" n="1420"/>
leton der Neuen Preußischen Zeitung. Auch sie wird durch den Ernst der Ereignisse täglich mehr dazu gedrängt, ein <hi rendition="#g">honettes</hi> Blatt zu werden und sich dadurch zu ruiniren. Der Zuschauer, die letzte Zuflucht ihres Restes von Humor, wird täglich platter und fader. Bald wird auch er eingehn und den rührend-loyalen poetischen Ergüssen bleichsüchtiger Consistorialrathstöchter und pommerscher Edelfräulein weichen, stille blonde Jünglinge die &#x201E;den Glauben&#x201C; haben und die Schwindsucht, werden sich des Feuilletons bemächtigen, und die Bummler werden an die Luft gesetzt mit Gott für König und Vaterland.</p>
          <gap reason="illegible"/><lb/>
          <p>Zum Schluß noch zwei Worte beiläufig an die Adresse der N. Pr. Ztg. Sie bringt Folgendes:</p>
          <p>&#x201E;Die gestrige Rheinische Zeitung sagt in einem Artikel über die Purisikation der Kammern von den ungehörigen Ingredienzien:</p>
          <p rendition="#et">&#x201E;Die Steuerverweigerer aber werden die Kammern selbst als <hi rendition="#g">Hekatombe</hi> ihrer Reinigung und Sühne dem Königl. Throne darbringen und so sich zur Erfüllung der weitern vom Könige &#x201E;der sogenannten Volksvertretung&#x201C; octroyirten Aufgaben würdig machen.&#x201C;</p>
          <p>&#x201E;Die Rheinische Zeitung beleidigt ihre eigenen Freunde, da eine Hekatombe bekanntlich nur aus großem gemästeten Vieh bestand.&#x201C;</p>
          <p>Was diesen Witz angeht, so ist er eine Probe der Sorte von Malice, deren das Kreuzblättchen jetzt noch fähig ist.</p>
          <p>Seit wann aber sind die Steuerverweigerer &#x201E;<hi rendition="#g">unsre eignen Freunde</hi>&#x201C; geworden, bestunterrichtetes Blättchen?</p>
          <p>Ferner. Herr Goedsche beschwert sich über irgend einen Vorwurf, den ihm die Berliner demokr. Correspondenz macht und fügt hinzu:</p>
          <p>&#x201E;Bei dieser Gelegenheit bemerken wir, daß derselbe Herr Steinthal, der früher sich auch mit einem kleinen Theaterbillethandel beschäftigte, im Sommer des vorigen Jahres für das Feuilleton der Kreuzzeitung gegen Bezahlung Notizen aus den demokratischen Tagesvorgängen lieferte, bis dies unsererseits indirect aufgekündigt wurde. Die Manuseripte liegen für Alle, die sich dafür interessieren, zur Ansicht.&#x201C;</p>
          <p>Was Herrn Steinthal angeht, so wissen wir von der ganzen Geschichte nichts; wir haben Herrn Steinthal nicht zu vertheidigen. Warum aber schweigt Herr<hi rendition="#g">Goedsche</hi> auf unsre wiederholte Erklärung, daß er uns in den ersten Monaten unsres Bestehens seine feuilletonistische Mitwirkung anbot und sogar Proben einschickte?</p>
          <gap reason="illegible"/><lb/>
          <p>So eben kommt uns das neueste Stück der &#x201E;Neuen Preußischen Zeitung&#x201C; zu. Neue Vervollkommnung: Sancho Panza ist Mitredakteur geworden. Man höre folgende Litanei von Sprüchwörtern und Sinnsprüchen:</p>
          <p>&#x201E;Lasset die Todten ihre Todten begraben, und wer da weinen will, der weine über sich und seine Kinder. &#x2014; Die Nächstenliebe, sonst so theuer, ist hier so geschäftig der eigenen Trauer, und mit der Trauer auch der Mitschuld zu vergessen. &#x2014; Und doch ist Niemand ohne Furcht und Tadel, und Jeder büßet seine eigene Schuld. &#x2014; Die Zweihundert, welche im offenen Aufruhr fielen, sie waren nicht vor allen Andern schuldig, und wir sollen von ihnen lernen, was das Ende der Empörung ist. &#x2014; Der Geist der Zeit ist stärker als wir meinen, und Mancher geht in seinen Ketten, der sich für einen Ultra-Rechten hält. &#x2014; Hier gilt nicht Rang, nicht Stand, hier gilt nicht Alter und Beruf, ja selbst auf einem Fürstenthrone kann man rebelliren. &#x2014; Das Pochen auf göttliches ererbtes Recht ist eine große Lüge, wenn nicht die Thaten dieses Glaubens Zeugniß geben&#x201C; u. s. w. Bravo!</p>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>[Deutschland]</head>
        <div xml:id="ar253_015a" type="jArticle">
          <p>zen vor sich hat, als am Anfang. &#x2014; Die Gefahr, die Sie (die Preußen) uns vormachen, um uns zu einem Ihnen beliebigen Ende zu führen, ist eine gemachte. &#x2014; Bange machen gilt nicht! (Heiterkeit.) die Herren, die uns die Gefahren so furchtbar schildern, in denen das Vaterland schwebt, sehen wir ruhig spazieren gehen mit Heiterkeit im Wesen. (Großes Vergnügen.) Die Hauptschwierigkeit, die sich in der vorliegenden Frage uns entgegenstellt, ist die Confessionelle. (Aha!) Ich werde auf alle diese Sachen ausführlich eingehen. (Oh! Oh! Folgen die Buß'schen Theorien von deutscher Einheit. &#x2014; Er erzählt, daß die Angst um Oestreich ihn nach Olmütz getrieben hat, wo er vom Ministerpräsidenten bis zum Kaiser Alles gesprochen hat. (Gelächter.) Dort hat er sich überzeugt, daß Oestreich bei Deutschland bleiben will, und da war er beruhigt. (Gelächter.) Es fragt sich nun, warum Oestreich so zähe ist? &#x2014; Antwort: weil es eine Großmacht ist und ebensoviel Recht als Preußen hat. &#x2014; Oestreich kann für dies Haus keine Sympathieen haben, weil es von ihm stets stiefmütterlich behandelt wurde. (Widerspruch.) Deshalb naht Oestreich vorsichtig, aber näher ist es mit jedem Schritt gekommen. &#x2014; Der Bundestag sei abgeschafft, aber keineswegs die Verträge von 1815. Wie könne man also Oestreich aus dem Bund ausschließen, wenn es selbst nicht will. &#x2014; Preußen allein kann die große Aufgabe der deutschen Einigung nicht lösen. &#x2014; Herr Buß erzählt uns, daß der Katholizismus sich die Aufgabe gestellt hat, die sozialen Wehen der Zeit zu besiegen. &#x2014; Er schließt mit den Worten: Meine Herren, ich will Deutschland ganz und voll, ich nehme den kräftigen Norden und den gemüthlichen Süden, ich nehme sie alle an meine Brust. (Furchtbares Gelächter und Zischen.)</p>
          <p>Zittel aus Baden. (Pfaffe.) Als er dem Erzherzog Johann seine Stimme zum Reichsverweser gab, hatte er zum Kaiser seine Stimme dem Haus Habsburg vorbehalten. Aber jetzt ist er preußisch geworden. Er sieht nicht ein, daß die katholischen Interessen unter einem protestantischen Kaiser gefährdet sein sollen. Er hält nun Oestreich eine schrecklich langweilige Leichenrede in salbungsvollem Predigerton. Er frägt die Oestreicher, ob sie in Verbindung mit den Männern der Linken Opposition machen wollen gegen ihr eigenes Vaterland, und uns hindern, das Einzige zu thun, was uns retten kann, uns hindern das Schirmdach zu bauen über unser Haus. (Schönes Schirmdach, so ein preußischer Helm!) Nachdem uns Herr Zittel mit gerührter Stimme alles gesagt hat, was das Volk nicht will (woher er das nur weiß?), schließt er mit der frechen Lüge, das Volk wolle den preußischen Erbkaiser. &#x2014; Das Volk wolle einen geordneten Rechtszustand. (Bajonette, Belagerungszustände und Militär-Metzeleien.) &#x2014; Wenn wir ohne Beschluß aus der Paulskirche gehen, überlassen wir das Feld zwei Parteien: der schwarzen Reaktion und der rothen Republik. (Gelächter.) Dem Einwurf, als würde der König von Preußen nicht annehmen und das Parlament sich blamiren, begegnet er mit den Worten: Der König wird folgen, wenn das Vaterland ruft. (Die 10 Stimmen Telegraphen-Majorität der armseligen Paulskirchner sind also das rufende Vaterland!) Möller aus Würzburg überreicht neue Anträge; u. A., das Reichsministerium soll ermitteln, ob Preußen annehmen will, bis dahin bleibt Alles sistirt. &#x2014;</p>
          <p>Heckscher reicht zu seinen Amendements neue Zusätze ein.</p>
          <p><hi rendition="#g">Fröbel</hi>. Jedem Antrag der auf Beschleunigung unserer Aufgabe hinzielt werde ich beistimmen unter der Bedingung, daß er der Willensmeinung der Mitglieder dieser Versammlung nicht Gewalt anthut. Diese Bedingung erfüllt der Welkersche Antrag nicht. &#x2014; Es ist gegen die Tendenz einer souveränen Versammlung, auf die äußeren Eindrücke zu achten, die alle Tage sich mehren, alle Tage sich ändern, wie Pferde vor einem Wagen auf das Knallen der Peitsche von rechts und links zu hören. &#x2014; Der Welkersche Antrag ist in dieser Beziehung der Gipfel der Unselbstständigkeit. &#x2014; Um zwei Dinge handelt es sich 1), um das Verhältniß Deutschlands zu Oestreich. 2), Um die endliche Feststellung der exekutiven Gewalt des Reichs. &#x2014; Wenn ich auch nicht zugeben kann, daß die Verbindung Deutschlands mit allen Völkern Oestreichs deswegen unmöglich ist, weil die Rohheit und der Absolutismus jener Völker Hindernisse sind &#x2014; denn auch unter den Kroaten finden wir mehr Wurzel für die Demokratie als in manchem obskuren Winkel unseres Vaterlands (bravo) &#x2014; wenn ich also auch dies nicht zugebe, so will ich doch eingestehen, daß der Unverstand der jetzt in Olmütz Geschichte macht, der vorläufigen Verbindung mit Oestreich Hindernisse in den Weg gestellt hat. &#x2014; Hierauf spricht Fröbel von der Unmöglichkeit der Verwirklichung des Gedankens einer erblichen Kaiserwürde. Es ist dies ein greller Anachronismus. Freilich werden wir Demokraten noch nicht mit einemmale die bestehenden Erblichkeiten ausrotten können. Allein wenn wir uns auch dieser Thatsache (den bestehenden Erblichkeiten) fügen müssen, so können wir doch das Prinzip unmöglich anerkennen, indem wir ein neues Erbkaiserthum gründen helfen. &#x2014; Ein konstitutioneller Kaiser ist ein ebenso unvernünftiger Gedanke als der eines konstitutionellen Gottes. (Beifall.) China &#x2014; Abyssinien &#x2014; Fez und Marokko haben Kaiser. Vielleicht wird auch Frankreich bald einen Kaiser haben. Da würden wir nun freilich weit in der Cutlur zurückstehen, wenn wir nicht auch einen bekämen. &#x2014; Ich glaube Sie (die Kaiserlinge) werden die Majorität haben in dieser Abstimmung &#x2014; mich alterirt das nicht, ich will Ihnen sagen, meine Herrn, wir wollen zu unserm Wahlspruch machen die Umkehrung jenes Wortes Après moi le déluge: &#x201E;Nach der Sündfluth kommen wir!&#x201C; (Beifall und große Sensation!)</p>
          <p>von Reden (preußischer Regierungsrath.) Wofür er spricht, können Sie sich denken! &#x2014; Ein preußischer Erbkaiser werde gezwungen sein, sich auf das Volk zu stützen, weil &#x2014; die Regierungen seine natürlichen Gegner sind. &#x2014; Wenn man keinen Preußischen Erbkaiser macht, so &#x201E;schreiben sie uns wieder in der Wiener Canzlei, die Papier und Küchenzettel und alles bleibt wieder der alte Bettel!&#x201C; etc. etc. &#x2014; Nachdem Herr v. Reden in weißer Weste seine 1/2 stündige preußische Rede wörtlich abgelesen hat behauptet er zuletzt, der aus der Wahl des Parlaments hervorgegangene Erbkaiser wäre der größte Sieg der Demokratie. (Was so ein preußischer Regierungsrath im Unsinn nicht Alles zu leisten vermag!)</p>
          <p><hi rendition="#g">Simon</hi> von Trier: Im verflossenen Frühjahr folgten unsre östreichischen Brüder dem Rufe ins Parlament, und die Macht in Oestreich ließ sie ziehen. Was ist geschehen, daß diese Macht sich plötzlich anders gestaltet hat? Diese Frage zu stellen haben wir ein Recht, bevor wir auf die Schmach uns einlassen, die man uns anträgt. Sie sagen, Sie brauchen Macht. Wer nach fremder Macht ruft, das ist die Ohnmacht. Was ist geschehen, daß das schwarz-roth-goldene Banner, welches auf dem Stephansthurme wehte, in Staub und Asche getreten? Die Macht, die Ihnen gehörte, und auf die Sie fußen mußten, die lag in der Volkswehr, diese haben Sie verschleudert. Sie rufen nun nach einer andern Macht. Dies heißt die Revolution verleugnen. Von Ihren Ministerien ließen Sie sich von jeher mit Phrasen abspeisen. Folgen die hohlen Phrasen des ehemaligen Schmerlingschen Ministeriums. Was haben Sie gethan? Nichts! Nicht nur nichts, sie haben sogar Ihre Versprechungen gebrochen und sogar die Majoritätsbeschlüsse der Versammlung nicht ausgeführt. Alle Mitglieder Ihrer Ministerien sind Schuld an der Abschließung des Waffenstillstandes von Malmöe und am Untergange Wiens. Sie haben den Waffenstillstand sanktionirt, um schon damals dem preußischen Erbkaiser das Pensum nicht zu korrigiren. Nach dem 6. Oktober konnten Sie Oestreich noch gewinnen, damals als in Berlin noch eine Versammlung saß, die für Oestreichs Brüder ihre Sympathien aussprach, was Sie verabsaumten. Fast sollte man glauben, Wien hätte zu Grunde gehen müssen, damit Habsburg aufhöre, Hohenzollerns Konkurrent zu sein. (Beifall.) Bassermann schrie damals: Anarchie! Anarchie! Wenn die Völker zusammenstoßen und die Veränderungen ihrer großen Geschicke machen, kann man da über Anarchie schreien? Blum starb in Wien als Welker in Olmütz war, und noch nicht nach Frankfurt zurück war, um uns zu belehren, wie man für seine Ueberzeugung lebt und stirbt. (Beifall) Der Riß ist da. Er ist vorläufig nicht wieder auszufüllen. Was die angeregten materiellen Interessen betrifft, so verschachern wir die Freiheit nicht, wir sehen hinter diesem materiellen Köder die Angel des Absolutismus, und wir werden nicht anbeißen. Und wo sind die gerühmten ungarischen Märkte. Wir sollen sie uns erst mit Blut erobern, um dann darauf zu schachern!? Wir können Oestreichs Gesammtmonarchie nicht brauchen! Kleindeutschland ist da &#x2014; das ist nicht zu läugnen! Kultur und Menschlichkeit können nur dadurch gerettet werden. Aber welche Forderung ist an Kleindeutschland zu stellen? Vor allen die, daß man Großdeutschland nach und nach daraus bilde. (Beifall der Preußen) Meine Herren, klatschen Sie nicht zu früh. Und zu diesem Endzweck schlägt man das preußische Erbkaiserthum vor? Und es giebt hier redliche Männer, die darin ihre Rettung finden? Wenn Sie glauben, Kleindeutschland werde die Freiheit retten und sich zu Großdeutschland heranbilden, so irren sie sehr. Durch das preußische Erbkaiserthum kommt der Schwerpunkt nach Berlin. Das Ministerium Brandenburg wird Ihre Grundrechte nicht publiziren. Oder etwa &#x2014; weil Sie es wünschen?! Die neuen Preß- und Plakatengesetze, die neuen Club- und Versammlungsgesetzvorlagen dieses Ministeriums sind eine Antwort auf diese Frage. (v. Sauken geräth außer sich.) Glauben Sie, Ihr Wahlgesetz, obschon Sie ganz geneigt sind, es noch zubeschränken, werde von diesem Ministerium gebilligt werden? Schon hier in Frankfurt hat man von dieser Seite (nach rechts) dies Gesetz, wie es die erste Lesung giebt, eine wahre Schandlichkeit genannt. (Links: Pfui!) Was wird erst Brandenburg-Manteuffel dazu sagen? Folgt ein Kapitel über den preußischen Liberalismus. Es sieht heiter aus in Preußen!! Ausweisungen, Beschränkungen aller Art. Ein polnischer Graf, der von Wrangel ausgewiesen ward, durfte nur bleiben, weil er sich unter den Schutz des russischen Gesandten stellte. Also der russische Schutz galt mehr als die Stellung eines preußischen konstitutionellen Staatsbürgers. (Allgemeines Pfui!) Und sollten auch wirklich die preußischen Kammern etwa dazu gelangen, dies Ministerium zu stürzen, so will ich Ihnen sagen was geschieht. Man wird die Kammern auflösen! Womit wollen Sie denn Ihre Freiheiten in Berlin durchsetzen? Vielleicht mit &#x201E;Bassermannschen Gestalten?&#x201C; (Heiterkeit.) Glauben Sie etwa, dies Ministerium wird zurücktreten, wenn die Vertreter Süddeutschlands die preußischen Volksvertreter vermehren? O nein! Dies selbe Ministerium hat sich ja gehalten trotz des Dekrets der ganzen Paulskirche! Es wird als Minoritätsministerium verbleiben, wie die andern auch im konstitutionellen Europa. So lange es so steht, giebt es in Deutschland weder Ruhe noch Freiheit. Aber wollen Sie etwa bezwecken, die Bajonette Süddeutschlands noch Preußen zur Verfügung zu stellen? Wollen die Despoten unter Ihnen sich mit Preußen gegen die Freiheit des Volkes verbünden, so sagen Sie es frei heraus, daß Sie <hi rendition="#g">darunter</hi> die Rettung Deutschlands durch den preußischen Erbkaiser begreifen! (Beifall.) Eben so wenig wird die zweite Bedingung erfüllt werden, aus Kleindeutschland wieder Großdeutschland heranzubilden. Man sehe die Organe der Erbkaiserlinge! Triumphiren sie nicht über jede Niederlage der Magyaren und über jeden Sieg der Kaiserlichen? Liegt darin nicht der klarste Beweis, daß es ihnen um die eine und ewige östreichische Gesammtmonarchie gegenüber von Kleindeutschland zu thun ist? Daß sie an keine Wiedervereinigung mit Deutsch-Oestreich denken!</p>
          <p>Wenn ich deshalb von vornherein gegen die Erblichkeit als gegen ein verwerfliches Institut bin, so bin ich speziell hier dagegen, weil dadurch der Rückeintritt von Deutsch-Oestreich unmöglich ist. Sie fragen, was biete ich Ihnen Positives? (Aufmerksamkeit).</p>
          <p>Es ist allerdings in der gegenwärtigen Lage eine schwere Aufgabe, bei 34 Fürsten, bei 38 Gebieten, ist es schwer eine Form zu finden. Wenn Sie sich nicht zum revolutionären Geist des März zurückzuerheben vermögen, wenn der König von Preußen nicht thun will, was er damals sagte: &#x201E;sich für die Zeit der Gefahr zum Schirmherrn Deutschlands machen.&#x201C; Nur in diesem Geist ist die Friedensformel zu finden! Damals war Alles, Volk, Repräsentanten, Fürsten zu Opfern bereit. Wenn Sie in diesen Geist sich zurückzuversetzen im Stande sind, dann schwindet jede Gefahr für das Vaterland; kein Krieg mit Rußland ist zu scheuen. Wir, meine Herren (nach Links), haben das Volk nicht betrogen, wir haben durch Festhaltung des Märzmandats an unsrer Pflicht gehalten, und wenn aus unserem Werke nichts werden sollte, so werden wir unsre Fahne für die Zukunft retten. Wir werden sie festhalten, und sollten unsere Personen dabei zu Grunde gehen.</p>
          <p rendition="#et">Das Leben ist der Güter höchstes nicht,<lb/>
Der Uebel größtes aber ist die Schuld.</p>
          <p>(Rauschender Beifall von allen Tribünen und der Linken).</p>
          <p>v. <hi rendition="#g">Gagern</hi> (der &#x201E;Kühngriffige&#x201C;): Die Beschleunigung des Verfassungswerkes hat mich in das Ministerium geführt. Ich schließe mich den Anträgen des Ausschusses, die Verfassung in Bausch und Bogen anzunehmen, an, nicht weil ich ihn für einen Nothanker betrachte, sondern weit in den Anträgen des Ausschusses ich alles erreicht finde, was man unter den gegebenen Verhältnissen vernünftiger Weise zu erreichen hoffen konnte. &#x2014; Die Vorschläge des Ausschusses sind die vernünftige Lösung unserer Aufgabe. &#x2014; (Das ist doch deutlich!) Das Volk sei endlich berechtigt, die Abgeordneten aus diesem Hause zu rufen. &#x2014; (Schon sehr lange!) Aber was uns noch zu fordern übrig bleibt, ist die Unterstützung des Volks!! Es wird, wie ich nicht zweifle, sich in diesem Sinne aussprechen. (Wirklich?) &#x2014; Dann haben wir keine Reaktion von oben zu fürchten, die man heut von Seiten der Opposition so sehr ausgebeutet hat. Eine Oktroyirung fürchtet auch Herr Gagern nicht wegen der Uneinigkeit der Regierungen. Hierin ist er mit Vogt einverstanden. Einfluß von Außen fürchtet er auch nicht; wie Frankreich und Belgien, wird man uns thun lassen, was wir nicht lassen können. Uebrigens giebt der Minister zu, in Politicis die Auswärtigen Angelegenheiten betreffend, sehr unkundig zu sein. Warum? Gesandten von der Reichsgewalt seien von den fremden Höfen zurückgewiesen worden, Spione zu halten, habe er sich nicht herabwürdigen können (?). Da wolle er lieber unkundig erscheinen und man werde dies verzeihen. (Bravo der Centren.) Die neue russische Note leugnet er nochmals ab. Ich fürchte nicht, fährt er fort, die Einwirkungen fremder Völker, weil ich weiß, daß unser Volk von 40 Millionen ein starkes, kriegerisches ist. &#x2014; In diesem Genre schwatzt der &#x201E;Edle&#x201C; weiter fort. &#x2014; Folgen dann einige Thränen für Oestreich in preußischer Verpackung. &#x2014; Die Intervention der Russen in Siebenbürgen entschuldigt der Herr Minister mit Aufrechthaltung der Gesammtinteressen. Deutschlands Heere wären sogar zu solchen Gegendiensten verpflichtet. (Oh's! Pfui's und Gelächter lassen sich vernehmen.) Gagern bittet, man möchte nicht lachen, er sei im Begriffe große Schwierigkeiten zu lösen und Verwickelungen zu entwickeln. (Bravo der Preußen. &#x2014; Nun wir haben genug von den Gagern'schen Entwickelungen!) Die Ausführung eines weiteren Bundes mit Oestreich sei die nächste große Aufgabe beider großen Ländercomplexe. (Kleindeutschlands und Oestreichs.) Daß er für Preußen intriguirt habe, sei eine unwahre Verläumdung, die er (natürlich) mit Entrüstung zurückweist. Ob H. Vogt damit vielleicht seine Reise nach Berlin gemeint? (Vogt vom Platz: O Nein!) Dann haben Sie (zu Vogt) gar keinen Grund zur Verleumdung gehabt! (Bravo der Centren.) Er (der &#x201E;Edle&#x201C;) habe nicht begreifen können, wie man es unbegreiflich gefunden hat, über 34 erbliche Fürsten noch einen erblichen zu setzen. Das (hört!) sei ja in Deutschland bis 1806 immer so gewesen! (Links furchtbares Hohngelächter, Zuruf: In Deutschland waren ja Wahlkaiser!) Das spaßhafteste ist nun bei der Sache, daß Gagern nicht einsieht, daß er einen Bock geschossen hat, sondern mehrfach wiederholt, indem er dabei auf die Tribüne paukt, Deutschland habe doch von jeher ein Erbkaiserthum gehabt. (Links wiederholtes Gelächter.) Im Verfolg seiner geschichtlichen und preußischen Entwickelungen meint er u. A.: Mitglieder der Linken seien ihrem Wort untreu geworden, denn sie hätten, einsehend, daß die Republik in Deutschland noch nicht durchzuführen sei, vorläufig der Monarchie ihre Hülfe zugesagt, und dies später nicht gethan. Vielfache Unterbrechungen links, drängen den H. Minister die Namen dieser Männer der Linken zu nennen. Da nennt er &#x2014; Hecker! (Gelächter. Zwischen diesem und Gagern ist glücklicherweise das Meer, so daß die Widerlegung etwas schwierig.) Im Verlauf beschimpfte der Ministerpräsident die Wiener Bewegung, reizte die Abgeordneten der Linken zu heftigen Scenen und Unterbrechungen und hob Preußens Belagerungs-Regierung in den Himmel. Vielfacher Tumult brachte den großen Mann sehr in Harnisch. Er schwatzte übrigens ungefähr 2 Stunden. Es war eine wahre Menschenquälerei mittelst Phrasen. Er machte einen sehr rührenden Schluß von der letzten Stunde und 2/3 des Hauses jauchzten ihm Beifall und der Froschteich bewies, daß er eben der alte ist bis zur letzten Stunde.</p>
          <p>Nachdem Präsident Simson eine Erklärung der Linken verlesen, welche gegen eine Verläumdung Gagern's protestirt, erhält das Wort.</p>
          <p><hi rendition="#g">Berger</hi> aus Wien. Ich bin wahrscheinlich der letzte östreichische Abgeordnete, der von dieser Tribüne aus zu Ihnen spricht. Ich will mit dem Ministerpräsident nicht rechten über seine Theorieen, ich will ihm nur entgegnen, daß der deutsche Wahl-, nicht Erbkaiser, entschieden an Entkräftung gestorben ist, und nur nach Aufhebung der Sonderregierungen ist er wieder möglich. Herr Welker sagt, ihm sei Schamröthe in's Angesicht gestiegen bei den letzten Anträgen der Oestreicher. Uns ist Zornesröthe in's Gesicht gestiegen über Herrn Welker's Zumuthungen. (Beifall.)</p>
          <p>Herr Welker legt sich mit dem Direktorium nieder und steht mit dem preußischen Erbkaiser auf, da muß man allerdings sagen: &#x201E;Morgenstunde hat Gold im Munde!&#x201C; (Rauschender Beifall!)</p>
          <p>Von zwei falschen Voraussetzungen gehen die Verfechter Kleindeutschlands aus: 1. daß Oestreich sein letztes Wort gesprochen, 2. daß Deutschland in Gefahr sei. Die oktroyirte Verfassung ist keineswegs Oestreichs letztes Wort, sie ist ein verunglückter Versuch Oestreichs, sich selbst zu verjüngen. Ich identifizire aber keineswegs Oestreichs Regierung mit Oestreichs Volk. Oestreichs Regierung ist vorübergehend, sein Volk bleibend, seines Volkes Vertreter sind sein Wille und dieser Wille ist &#x2014; mit Deutschland vereint zu bleiben! Deshalb werden wir, Oestreichs Vertreter, nicht wie gestern die Herren von Würth und Arneth aus einem sonderbaren und verrätherischen Ehrgefühl unseren Posten verlassen, sondern bleiben! (Lauter Beifall &#x2014; Ruf zur Ordnung.) Meine Herrn, sagt Berger, Oestreich steht hier auf einem verlorenen Posten, aber die Pflicht eines Postens, sei er ein verlorener, ist zu Bleiben oder zu Fallen. (Lebhafter und langer Beifall.)</p>
          <p>Eben so scharf und witzig widerlegt Berger den zweiten Grund zur Bildung Kleindeutschlands, nämlich die Gefahr Deutschlands. Auch zeigt er, wie das Ganze nur Komödie und der König von Preußen nicht annehmen kann. Er widerlegt Gagern's Beschimpfungen und falsche Auslegungen der Wiener Oktoberrevolution.</p>
          <p>Sie haben, fährt er fort, vom Volk kein Mandat, Klein-Deutschland zu schaffen, und am wenigsten ein preußisches Erbkaiserthum; &#x2014; Sie sollen Deutschland zur Einheit bringen &#x2014; und dann dafür eine Verfassung machen! &#x2014; Ist Deutschland wirklich in Gefahr, so mögen Sie sich indessen einen Statthalter machen. Auch werden Sie diesen Erbkaiser mit der Minorität der deutschen Volksvertretung erschaffen, denn wenn Oestreichs sämmtliche Vertreter hier säßen, hätte Preußen nicht die Hälfte der Stimmen für sein Erbkaiserthum.</p>
          <p>Ist einmal Deutschland preußisch geworden, und das ist des Pudels Kern (lebhafter Beifall), so wird Deutsch-Oestreich für Ihre sentimentalen Phrasen und auch später für jede Verbindung danken. Gehen Sie also über Welker's Antrag zur Tagesordnung. Mit Ihrem preußischen Erbkaiserthum verrathen Sie die deutsche Einheit und Freiheit. (Rauschender und langanhaltender Beifall.)</p>
          <p>Der Schluß der Debatte wird hierauf um 3/4 4 Uhr angenommen.</p>
          <p>Nach Verlesung eines Protestes von 4 östreichischen Abgeordneten gegen die östreichische oktroyirte Verfassung, werden die Reden der Berichterstatter und die Abstimmungen bis Morgen vertagt.</p>
          <p>Ende der Sitzung gegen 4 Uhr.</p>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Italien.</head>
        <div xml:id="ar253_014" type="jArticle">
          <head><bibl><author>*</author></bibl> Palermo, 8. März.</head>
          <p>Die Admirale Baudin und Parker sind vorgestern, den 6., in unsern Hafen eingekehrt, nachdem sie vorher die Stadt mit 21 Kanonenschüssen begrüßt und die sizilianische Flagge aufgehißt hatten. Die Herren begaben sich unmittelbar nach ihrer Ankunft zum Minister des Innern, Brutera, und überreichten ihm das Ultimatum des Königs von Neapel. Diesen Morgen machte der Minister einen Gegenbesuch auf den Schiffen. Seine Ankunft wurde mit 15 Kanonenschüssen begrüßt. Heute war große Ministerberathung, der die beiden Admiräle beiwohnten. Der Bruch des Waffenstillstandes ist gewiß, und unsere Truppen marschiren ab.</p>
          <p>Das Ultimatum wird sicherlich abgewiesen, weil wir unsere Revolution im Namen Italiens gemacht, und weil wir vor allen Dingen unsern römischen Brüdern zu Hülfe kommen wollen. Noch bevor den Admirälen eine Antwort ertheilt worden, sind wieder mehre Regimenter aus Palermo nach dem Central-Feldlager ausgezogen. Die Nationalgarde von Palermo ist trefflich einexerciert. Bei dem gestrigen Manöver, dem mehrere fremde Offiziere beiwohnten, bekundete sie eine solche Präzision, daß, nach der allgemeinen Aeußerung sie im Falle einer Mobilmachung den regelmäßigen Corps in nichts nachstehen wird.</p>
          <p>Ein solcher Geist belebt übrigens die ganze Nationalgarde, daß auf die bloße Nachricht des wiederbeginnenden Krieges die Bataillone zu Girgenti und Termini sich freiwillig mobilisirt haben.</p>
        </div>
        <div xml:id="ar253_015" type="jArticle">
          <head><bibl><author>*</author></bibl> Florenz, 13. März</head>
          <p>(über <hi rendition="#g">Genua</hi> indirekt.)</p>
          <p>Heute hielt Guerrazzi eine große Parade über die Bürgerwehr ab. Er hielt eine Anrede an sie und forderte sie auf, offen zu erklären ob sie die Republik und ihre Vereinigung mit Rom bis auf den letzten Blutstropfen gegen die Oestreicher zu vertheidigen entschlossen?</p>
          <p>Ein einstimmiges Viva aus mehr als 3000 Kehlen schloß seine Rede und die Parade.</p>
        </div>
        <div xml:id="ar253_016" type="jArticle">
          <head><bibl><author>068</author></bibl> Turin, 10. März.</head>
          <p>Der Enthusiasmus für den Krieg wächst mit jedem Tage. In der Kammersitzung vom 15. hat Mellana den Entwurf einer Proklamation an die Nation verlesen, der sofort als dringlich zur Berathung kommen soll. An demselben Tage hat die Kammer den Gesetzentwurf zur Abschließung eines Anlehens im Auslande von 50 Millionen angenommen. Am 20. wird ohne Zweifel der Kampf beginnen, da der Waffenstillstand am 12. gekündigt worden ist, und zwar in Ausdrücken, die für Oestreich eben nicht sehr schmeichelhaft sind. Die Nachricht von der Kündigung wurde in der Kammer mit allgemeinen Bravo's aufgenommen. Ein lombardischer Duputirter erhob sich, um im Namen seiner Kompatrioten Piemont seinen Dank abzustatten, und der Minister Ratazzi legte eine Ordonnanz vor, der gemäß die Namen derjenigen, die im Kampfe fallen, auf marmornen Tafeln eingegraben werden sollen. Nach einem Dekret vom 13. März sollen alle Befehle zur Führung des Krieges unter dem Namen und der Verantwortlichkeit des Generalmajors Albert Chrzanowski erlassen werden.</p>
        </div>
        <div xml:id="ar253_017" type="jArticle">
          <head><bibl><author>068</author></bibl> Florenz, 13. März.</head>
          <p>In einem Circular an seine Didzesanen erklärt der Erzbischof von Pisa, daß die Erwählung von Deputirten zu dem italienischen Verfassungsrath in Rom die Strafe der Exkommunication nicht nach sich ziehe.</p>
          <p>
            <ref type="link">Hierzu eine Beilage.</ref>
          </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1420/0004] leton der Neuen Preußischen Zeitung. Auch sie wird durch den Ernst der Ereignisse täglich mehr dazu gedrängt, ein honettes Blatt zu werden und sich dadurch zu ruiniren. Der Zuschauer, die letzte Zuflucht ihres Restes von Humor, wird täglich platter und fader. Bald wird auch er eingehn und den rührend-loyalen poetischen Ergüssen bleichsüchtiger Consistorialrathstöchter und pommerscher Edelfräulein weichen, stille blonde Jünglinge die „den Glauben“ haben und die Schwindsucht, werden sich des Feuilletons bemächtigen, und die Bummler werden an die Luft gesetzt mit Gott für König und Vaterland. _ Zum Schluß noch zwei Worte beiläufig an die Adresse der N. Pr. Ztg. Sie bringt Folgendes: „Die gestrige Rheinische Zeitung sagt in einem Artikel über die Purisikation der Kammern von den ungehörigen Ingredienzien: „Die Steuerverweigerer aber werden die Kammern selbst als Hekatombe ihrer Reinigung und Sühne dem Königl. Throne darbringen und so sich zur Erfüllung der weitern vom Könige „der sogenannten Volksvertretung“ octroyirten Aufgaben würdig machen.“ „Die Rheinische Zeitung beleidigt ihre eigenen Freunde, da eine Hekatombe bekanntlich nur aus großem gemästeten Vieh bestand.“ Was diesen Witz angeht, so ist er eine Probe der Sorte von Malice, deren das Kreuzblättchen jetzt noch fähig ist. Seit wann aber sind die Steuerverweigerer „unsre eignen Freunde“ geworden, bestunterrichtetes Blättchen? Ferner. Herr Goedsche beschwert sich über irgend einen Vorwurf, den ihm die Berliner demokr. Correspondenz macht und fügt hinzu: „Bei dieser Gelegenheit bemerken wir, daß derselbe Herr Steinthal, der früher sich auch mit einem kleinen Theaterbillethandel beschäftigte, im Sommer des vorigen Jahres für das Feuilleton der Kreuzzeitung gegen Bezahlung Notizen aus den demokratischen Tagesvorgängen lieferte, bis dies unsererseits indirect aufgekündigt wurde. Die Manuseripte liegen für Alle, die sich dafür interessieren, zur Ansicht.“ Was Herrn Steinthal angeht, so wissen wir von der ganzen Geschichte nichts; wir haben Herrn Steinthal nicht zu vertheidigen. Warum aber schweigt HerrGoedsche auf unsre wiederholte Erklärung, daß er uns in den ersten Monaten unsres Bestehens seine feuilletonistische Mitwirkung anbot und sogar Proben einschickte? _ So eben kommt uns das neueste Stück der „Neuen Preußischen Zeitung“ zu. Neue Vervollkommnung: Sancho Panza ist Mitredakteur geworden. Man höre folgende Litanei von Sprüchwörtern und Sinnsprüchen: „Lasset die Todten ihre Todten begraben, und wer da weinen will, der weine über sich und seine Kinder. — Die Nächstenliebe, sonst so theuer, ist hier so geschäftig der eigenen Trauer, und mit der Trauer auch der Mitschuld zu vergessen. — Und doch ist Niemand ohne Furcht und Tadel, und Jeder büßet seine eigene Schuld. — Die Zweihundert, welche im offenen Aufruhr fielen, sie waren nicht vor allen Andern schuldig, und wir sollen von ihnen lernen, was das Ende der Empörung ist. — Der Geist der Zeit ist stärker als wir meinen, und Mancher geht in seinen Ketten, der sich für einen Ultra-Rechten hält. — Hier gilt nicht Rang, nicht Stand, hier gilt nicht Alter und Beruf, ja selbst auf einem Fürstenthrone kann man rebelliren. — Das Pochen auf göttliches ererbtes Recht ist eine große Lüge, wenn nicht die Thaten dieses Glaubens Zeugniß geben“ u. s. w. Bravo! [Deutschland] zen vor sich hat, als am Anfang. — Die Gefahr, die Sie (die Preußen) uns vormachen, um uns zu einem Ihnen beliebigen Ende zu führen, ist eine gemachte. — Bange machen gilt nicht! (Heiterkeit.) die Herren, die uns die Gefahren so furchtbar schildern, in denen das Vaterland schwebt, sehen wir ruhig spazieren gehen mit Heiterkeit im Wesen. (Großes Vergnügen.) Die Hauptschwierigkeit, die sich in der vorliegenden Frage uns entgegenstellt, ist die Confessionelle. (Aha!) Ich werde auf alle diese Sachen ausführlich eingehen. (Oh! Oh! Folgen die Buß'schen Theorien von deutscher Einheit. — Er erzählt, daß die Angst um Oestreich ihn nach Olmütz getrieben hat, wo er vom Ministerpräsidenten bis zum Kaiser Alles gesprochen hat. (Gelächter.) Dort hat er sich überzeugt, daß Oestreich bei Deutschland bleiben will, und da war er beruhigt. (Gelächter.) Es fragt sich nun, warum Oestreich so zähe ist? — Antwort: weil es eine Großmacht ist und ebensoviel Recht als Preußen hat. — Oestreich kann für dies Haus keine Sympathieen haben, weil es von ihm stets stiefmütterlich behandelt wurde. (Widerspruch.) Deshalb naht Oestreich vorsichtig, aber näher ist es mit jedem Schritt gekommen. — Der Bundestag sei abgeschafft, aber keineswegs die Verträge von 1815. Wie könne man also Oestreich aus dem Bund ausschließen, wenn es selbst nicht will. — Preußen allein kann die große Aufgabe der deutschen Einigung nicht lösen. — Herr Buß erzählt uns, daß der Katholizismus sich die Aufgabe gestellt hat, die sozialen Wehen der Zeit zu besiegen. — Er schließt mit den Worten: Meine Herren, ich will Deutschland ganz und voll, ich nehme den kräftigen Norden und den gemüthlichen Süden, ich nehme sie alle an meine Brust. (Furchtbares Gelächter und Zischen.) Zittel aus Baden. (Pfaffe.) Als er dem Erzherzog Johann seine Stimme zum Reichsverweser gab, hatte er zum Kaiser seine Stimme dem Haus Habsburg vorbehalten. Aber jetzt ist er preußisch geworden. Er sieht nicht ein, daß die katholischen Interessen unter einem protestantischen Kaiser gefährdet sein sollen. Er hält nun Oestreich eine schrecklich langweilige Leichenrede in salbungsvollem Predigerton. Er frägt die Oestreicher, ob sie in Verbindung mit den Männern der Linken Opposition machen wollen gegen ihr eigenes Vaterland, und uns hindern, das Einzige zu thun, was uns retten kann, uns hindern das Schirmdach zu bauen über unser Haus. (Schönes Schirmdach, so ein preußischer Helm!) Nachdem uns Herr Zittel mit gerührter Stimme alles gesagt hat, was das Volk nicht will (woher er das nur weiß?), schließt er mit der frechen Lüge, das Volk wolle den preußischen Erbkaiser. — Das Volk wolle einen geordneten Rechtszustand. (Bajonette, Belagerungszustände und Militär-Metzeleien.) — Wenn wir ohne Beschluß aus der Paulskirche gehen, überlassen wir das Feld zwei Parteien: der schwarzen Reaktion und der rothen Republik. (Gelächter.) Dem Einwurf, als würde der König von Preußen nicht annehmen und das Parlament sich blamiren, begegnet er mit den Worten: Der König wird folgen, wenn das Vaterland ruft. (Die 10 Stimmen Telegraphen-Majorität der armseligen Paulskirchner sind also das rufende Vaterland!) Möller aus Würzburg überreicht neue Anträge; u. A., das Reichsministerium soll ermitteln, ob Preußen annehmen will, bis dahin bleibt Alles sistirt. — Heckscher reicht zu seinen Amendements neue Zusätze ein. Fröbel. Jedem Antrag der auf Beschleunigung unserer Aufgabe hinzielt werde ich beistimmen unter der Bedingung, daß er der Willensmeinung der Mitglieder dieser Versammlung nicht Gewalt anthut. Diese Bedingung erfüllt der Welkersche Antrag nicht. — Es ist gegen die Tendenz einer souveränen Versammlung, auf die äußeren Eindrücke zu achten, die alle Tage sich mehren, alle Tage sich ändern, wie Pferde vor einem Wagen auf das Knallen der Peitsche von rechts und links zu hören. — Der Welkersche Antrag ist in dieser Beziehung der Gipfel der Unselbstständigkeit. — Um zwei Dinge handelt es sich 1), um das Verhältniß Deutschlands zu Oestreich. 2), Um die endliche Feststellung der exekutiven Gewalt des Reichs. — Wenn ich auch nicht zugeben kann, daß die Verbindung Deutschlands mit allen Völkern Oestreichs deswegen unmöglich ist, weil die Rohheit und der Absolutismus jener Völker Hindernisse sind — denn auch unter den Kroaten finden wir mehr Wurzel für die Demokratie als in manchem obskuren Winkel unseres Vaterlands (bravo) — wenn ich also auch dies nicht zugebe, so will ich doch eingestehen, daß der Unverstand der jetzt in Olmütz Geschichte macht, der vorläufigen Verbindung mit Oestreich Hindernisse in den Weg gestellt hat. — Hierauf spricht Fröbel von der Unmöglichkeit der Verwirklichung des Gedankens einer erblichen Kaiserwürde. Es ist dies ein greller Anachronismus. Freilich werden wir Demokraten noch nicht mit einemmale die bestehenden Erblichkeiten ausrotten können. Allein wenn wir uns auch dieser Thatsache (den bestehenden Erblichkeiten) fügen müssen, so können wir doch das Prinzip unmöglich anerkennen, indem wir ein neues Erbkaiserthum gründen helfen. — Ein konstitutioneller Kaiser ist ein ebenso unvernünftiger Gedanke als der eines konstitutionellen Gottes. (Beifall.) China — Abyssinien — Fez und Marokko haben Kaiser. Vielleicht wird auch Frankreich bald einen Kaiser haben. Da würden wir nun freilich weit in der Cutlur zurückstehen, wenn wir nicht auch einen bekämen. — Ich glaube Sie (die Kaiserlinge) werden die Majorität haben in dieser Abstimmung — mich alterirt das nicht, ich will Ihnen sagen, meine Herrn, wir wollen zu unserm Wahlspruch machen die Umkehrung jenes Wortes Après moi le déluge: „Nach der Sündfluth kommen wir!“ (Beifall und große Sensation!) von Reden (preußischer Regierungsrath.) Wofür er spricht, können Sie sich denken! — Ein preußischer Erbkaiser werde gezwungen sein, sich auf das Volk zu stützen, weil — die Regierungen seine natürlichen Gegner sind. — Wenn man keinen Preußischen Erbkaiser macht, so „schreiben sie uns wieder in der Wiener Canzlei, die Papier und Küchenzettel und alles bleibt wieder der alte Bettel!“ etc. etc. — Nachdem Herr v. Reden in weißer Weste seine 1/2 stündige preußische Rede wörtlich abgelesen hat behauptet er zuletzt, der aus der Wahl des Parlaments hervorgegangene Erbkaiser wäre der größte Sieg der Demokratie. (Was so ein preußischer Regierungsrath im Unsinn nicht Alles zu leisten vermag!) Simon von Trier: Im verflossenen Frühjahr folgten unsre östreichischen Brüder dem Rufe ins Parlament, und die Macht in Oestreich ließ sie ziehen. Was ist geschehen, daß diese Macht sich plötzlich anders gestaltet hat? Diese Frage zu stellen haben wir ein Recht, bevor wir auf die Schmach uns einlassen, die man uns anträgt. Sie sagen, Sie brauchen Macht. Wer nach fremder Macht ruft, das ist die Ohnmacht. Was ist geschehen, daß das schwarz-roth-goldene Banner, welches auf dem Stephansthurme wehte, in Staub und Asche getreten? Die Macht, die Ihnen gehörte, und auf die Sie fußen mußten, die lag in der Volkswehr, diese haben Sie verschleudert. Sie rufen nun nach einer andern Macht. Dies heißt die Revolution verleugnen. Von Ihren Ministerien ließen Sie sich von jeher mit Phrasen abspeisen. Folgen die hohlen Phrasen des ehemaligen Schmerlingschen Ministeriums. Was haben Sie gethan? Nichts! Nicht nur nichts, sie haben sogar Ihre Versprechungen gebrochen und sogar die Majoritätsbeschlüsse der Versammlung nicht ausgeführt. Alle Mitglieder Ihrer Ministerien sind Schuld an der Abschließung des Waffenstillstandes von Malmöe und am Untergange Wiens. Sie haben den Waffenstillstand sanktionirt, um schon damals dem preußischen Erbkaiser das Pensum nicht zu korrigiren. Nach dem 6. Oktober konnten Sie Oestreich noch gewinnen, damals als in Berlin noch eine Versammlung saß, die für Oestreichs Brüder ihre Sympathien aussprach, was Sie verabsaumten. Fast sollte man glauben, Wien hätte zu Grunde gehen müssen, damit Habsburg aufhöre, Hohenzollerns Konkurrent zu sein. (Beifall.) Bassermann schrie damals: Anarchie! Anarchie! Wenn die Völker zusammenstoßen und die Veränderungen ihrer großen Geschicke machen, kann man da über Anarchie schreien? Blum starb in Wien als Welker in Olmütz war, und noch nicht nach Frankfurt zurück war, um uns zu belehren, wie man für seine Ueberzeugung lebt und stirbt. (Beifall) Der Riß ist da. Er ist vorläufig nicht wieder auszufüllen. Was die angeregten materiellen Interessen betrifft, so verschachern wir die Freiheit nicht, wir sehen hinter diesem materiellen Köder die Angel des Absolutismus, und wir werden nicht anbeißen. Und wo sind die gerühmten ungarischen Märkte. Wir sollen sie uns erst mit Blut erobern, um dann darauf zu schachern!? Wir können Oestreichs Gesammtmonarchie nicht brauchen! Kleindeutschland ist da — das ist nicht zu läugnen! Kultur und Menschlichkeit können nur dadurch gerettet werden. Aber welche Forderung ist an Kleindeutschland zu stellen? Vor allen die, daß man Großdeutschland nach und nach daraus bilde. (Beifall der Preußen) Meine Herren, klatschen Sie nicht zu früh. Und zu diesem Endzweck schlägt man das preußische Erbkaiserthum vor? Und es giebt hier redliche Männer, die darin ihre Rettung finden? Wenn Sie glauben, Kleindeutschland werde die Freiheit retten und sich zu Großdeutschland heranbilden, so irren sie sehr. Durch das preußische Erbkaiserthum kommt der Schwerpunkt nach Berlin. Das Ministerium Brandenburg wird Ihre Grundrechte nicht publiziren. Oder etwa — weil Sie es wünschen?! Die neuen Preß- und Plakatengesetze, die neuen Club- und Versammlungsgesetzvorlagen dieses Ministeriums sind eine Antwort auf diese Frage. (v. Sauken geräth außer sich.) Glauben Sie, Ihr Wahlgesetz, obschon Sie ganz geneigt sind, es noch zubeschränken, werde von diesem Ministerium gebilligt werden? Schon hier in Frankfurt hat man von dieser Seite (nach rechts) dies Gesetz, wie es die erste Lesung giebt, eine wahre Schandlichkeit genannt. (Links: Pfui!) Was wird erst Brandenburg-Manteuffel dazu sagen? Folgt ein Kapitel über den preußischen Liberalismus. Es sieht heiter aus in Preußen!! Ausweisungen, Beschränkungen aller Art. Ein polnischer Graf, der von Wrangel ausgewiesen ward, durfte nur bleiben, weil er sich unter den Schutz des russischen Gesandten stellte. Also der russische Schutz galt mehr als die Stellung eines preußischen konstitutionellen Staatsbürgers. (Allgemeines Pfui!) Und sollten auch wirklich die preußischen Kammern etwa dazu gelangen, dies Ministerium zu stürzen, so will ich Ihnen sagen was geschieht. Man wird die Kammern auflösen! Womit wollen Sie denn Ihre Freiheiten in Berlin durchsetzen? Vielleicht mit „Bassermannschen Gestalten?“ (Heiterkeit.) Glauben Sie etwa, dies Ministerium wird zurücktreten, wenn die Vertreter Süddeutschlands die preußischen Volksvertreter vermehren? O nein! Dies selbe Ministerium hat sich ja gehalten trotz des Dekrets der ganzen Paulskirche! Es wird als Minoritätsministerium verbleiben, wie die andern auch im konstitutionellen Europa. So lange es so steht, giebt es in Deutschland weder Ruhe noch Freiheit. Aber wollen Sie etwa bezwecken, die Bajonette Süddeutschlands noch Preußen zur Verfügung zu stellen? Wollen die Despoten unter Ihnen sich mit Preußen gegen die Freiheit des Volkes verbünden, so sagen Sie es frei heraus, daß Sie darunter die Rettung Deutschlands durch den preußischen Erbkaiser begreifen! (Beifall.) Eben so wenig wird die zweite Bedingung erfüllt werden, aus Kleindeutschland wieder Großdeutschland heranzubilden. Man sehe die Organe der Erbkaiserlinge! Triumphiren sie nicht über jede Niederlage der Magyaren und über jeden Sieg der Kaiserlichen? Liegt darin nicht der klarste Beweis, daß es ihnen um die eine und ewige östreichische Gesammtmonarchie gegenüber von Kleindeutschland zu thun ist? Daß sie an keine Wiedervereinigung mit Deutsch-Oestreich denken! Wenn ich deshalb von vornherein gegen die Erblichkeit als gegen ein verwerfliches Institut bin, so bin ich speziell hier dagegen, weil dadurch der Rückeintritt von Deutsch-Oestreich unmöglich ist. Sie fragen, was biete ich Ihnen Positives? (Aufmerksamkeit). Es ist allerdings in der gegenwärtigen Lage eine schwere Aufgabe, bei 34 Fürsten, bei 38 Gebieten, ist es schwer eine Form zu finden. Wenn Sie sich nicht zum revolutionären Geist des März zurückzuerheben vermögen, wenn der König von Preußen nicht thun will, was er damals sagte: „sich für die Zeit der Gefahr zum Schirmherrn Deutschlands machen.“ Nur in diesem Geist ist die Friedensformel zu finden! Damals war Alles, Volk, Repräsentanten, Fürsten zu Opfern bereit. Wenn Sie in diesen Geist sich zurückzuversetzen im Stande sind, dann schwindet jede Gefahr für das Vaterland; kein Krieg mit Rußland ist zu scheuen. Wir, meine Herren (nach Links), haben das Volk nicht betrogen, wir haben durch Festhaltung des Märzmandats an unsrer Pflicht gehalten, und wenn aus unserem Werke nichts werden sollte, so werden wir unsre Fahne für die Zukunft retten. Wir werden sie festhalten, und sollten unsere Personen dabei zu Grunde gehen. Das Leben ist der Güter höchstes nicht, Der Uebel größtes aber ist die Schuld. (Rauschender Beifall von allen Tribünen und der Linken). v. Gagern (der „Kühngriffige“): Die Beschleunigung des Verfassungswerkes hat mich in das Ministerium geführt. Ich schließe mich den Anträgen des Ausschusses, die Verfassung in Bausch und Bogen anzunehmen, an, nicht weil ich ihn für einen Nothanker betrachte, sondern weit in den Anträgen des Ausschusses ich alles erreicht finde, was man unter den gegebenen Verhältnissen vernünftiger Weise zu erreichen hoffen konnte. — Die Vorschläge des Ausschusses sind die vernünftige Lösung unserer Aufgabe. — (Das ist doch deutlich!) Das Volk sei endlich berechtigt, die Abgeordneten aus diesem Hause zu rufen. — (Schon sehr lange!) Aber was uns noch zu fordern übrig bleibt, ist die Unterstützung des Volks!! Es wird, wie ich nicht zweifle, sich in diesem Sinne aussprechen. (Wirklich?) — Dann haben wir keine Reaktion von oben zu fürchten, die man heut von Seiten der Opposition so sehr ausgebeutet hat. Eine Oktroyirung fürchtet auch Herr Gagern nicht wegen der Uneinigkeit der Regierungen. Hierin ist er mit Vogt einverstanden. Einfluß von Außen fürchtet er auch nicht; wie Frankreich und Belgien, wird man uns thun lassen, was wir nicht lassen können. Uebrigens giebt der Minister zu, in Politicis die Auswärtigen Angelegenheiten betreffend, sehr unkundig zu sein. Warum? Gesandten von der Reichsgewalt seien von den fremden Höfen zurückgewiesen worden, Spione zu halten, habe er sich nicht herabwürdigen können (?). Da wolle er lieber unkundig erscheinen und man werde dies verzeihen. (Bravo der Centren.) Die neue russische Note leugnet er nochmals ab. Ich fürchte nicht, fährt er fort, die Einwirkungen fremder Völker, weil ich weiß, daß unser Volk von 40 Millionen ein starkes, kriegerisches ist. — In diesem Genre schwatzt der „Edle“ weiter fort. — Folgen dann einige Thränen für Oestreich in preußischer Verpackung. — Die Intervention der Russen in Siebenbürgen entschuldigt der Herr Minister mit Aufrechthaltung der Gesammtinteressen. Deutschlands Heere wären sogar zu solchen Gegendiensten verpflichtet. (Oh's! Pfui's und Gelächter lassen sich vernehmen.) Gagern bittet, man möchte nicht lachen, er sei im Begriffe große Schwierigkeiten zu lösen und Verwickelungen zu entwickeln. (Bravo der Preußen. — Nun wir haben genug von den Gagern'schen Entwickelungen!) Die Ausführung eines weiteren Bundes mit Oestreich sei die nächste große Aufgabe beider großen Ländercomplexe. (Kleindeutschlands und Oestreichs.) Daß er für Preußen intriguirt habe, sei eine unwahre Verläumdung, die er (natürlich) mit Entrüstung zurückweist. Ob H. Vogt damit vielleicht seine Reise nach Berlin gemeint? (Vogt vom Platz: O Nein!) Dann haben Sie (zu Vogt) gar keinen Grund zur Verleumdung gehabt! (Bravo der Centren.) Er (der „Edle“) habe nicht begreifen können, wie man es unbegreiflich gefunden hat, über 34 erbliche Fürsten noch einen erblichen zu setzen. Das (hört!) sei ja in Deutschland bis 1806 immer so gewesen! (Links furchtbares Hohngelächter, Zuruf: In Deutschland waren ja Wahlkaiser!) Das spaßhafteste ist nun bei der Sache, daß Gagern nicht einsieht, daß er einen Bock geschossen hat, sondern mehrfach wiederholt, indem er dabei auf die Tribüne paukt, Deutschland habe doch von jeher ein Erbkaiserthum gehabt. (Links wiederholtes Gelächter.) Im Verfolg seiner geschichtlichen und preußischen Entwickelungen meint er u. A.: Mitglieder der Linken seien ihrem Wort untreu geworden, denn sie hätten, einsehend, daß die Republik in Deutschland noch nicht durchzuführen sei, vorläufig der Monarchie ihre Hülfe zugesagt, und dies später nicht gethan. Vielfache Unterbrechungen links, drängen den H. Minister die Namen dieser Männer der Linken zu nennen. Da nennt er — Hecker! (Gelächter. Zwischen diesem und Gagern ist glücklicherweise das Meer, so daß die Widerlegung etwas schwierig.) Im Verlauf beschimpfte der Ministerpräsident die Wiener Bewegung, reizte die Abgeordneten der Linken zu heftigen Scenen und Unterbrechungen und hob Preußens Belagerungs-Regierung in den Himmel. Vielfacher Tumult brachte den großen Mann sehr in Harnisch. Er schwatzte übrigens ungefähr 2 Stunden. Es war eine wahre Menschenquälerei mittelst Phrasen. Er machte einen sehr rührenden Schluß von der letzten Stunde und 2/3 des Hauses jauchzten ihm Beifall und der Froschteich bewies, daß er eben der alte ist bis zur letzten Stunde. Nachdem Präsident Simson eine Erklärung der Linken verlesen, welche gegen eine Verläumdung Gagern's protestirt, erhält das Wort. Berger aus Wien. Ich bin wahrscheinlich der letzte östreichische Abgeordnete, der von dieser Tribüne aus zu Ihnen spricht. Ich will mit dem Ministerpräsident nicht rechten über seine Theorieen, ich will ihm nur entgegnen, daß der deutsche Wahl-, nicht Erbkaiser, entschieden an Entkräftung gestorben ist, und nur nach Aufhebung der Sonderregierungen ist er wieder möglich. Herr Welker sagt, ihm sei Schamröthe in's Angesicht gestiegen bei den letzten Anträgen der Oestreicher. Uns ist Zornesröthe in's Gesicht gestiegen über Herrn Welker's Zumuthungen. (Beifall.) Herr Welker legt sich mit dem Direktorium nieder und steht mit dem preußischen Erbkaiser auf, da muß man allerdings sagen: „Morgenstunde hat Gold im Munde!“ (Rauschender Beifall!) Von zwei falschen Voraussetzungen gehen die Verfechter Kleindeutschlands aus: 1. daß Oestreich sein letztes Wort gesprochen, 2. daß Deutschland in Gefahr sei. Die oktroyirte Verfassung ist keineswegs Oestreichs letztes Wort, sie ist ein verunglückter Versuch Oestreichs, sich selbst zu verjüngen. Ich identifizire aber keineswegs Oestreichs Regierung mit Oestreichs Volk. Oestreichs Regierung ist vorübergehend, sein Volk bleibend, seines Volkes Vertreter sind sein Wille und dieser Wille ist — mit Deutschland vereint zu bleiben! Deshalb werden wir, Oestreichs Vertreter, nicht wie gestern die Herren von Würth und Arneth aus einem sonderbaren und verrätherischen Ehrgefühl unseren Posten verlassen, sondern bleiben! (Lauter Beifall — Ruf zur Ordnung.) Meine Herrn, sagt Berger, Oestreich steht hier auf einem verlorenen Posten, aber die Pflicht eines Postens, sei er ein verlorener, ist zu Bleiben oder zu Fallen. (Lebhafter und langer Beifall.) Eben so scharf und witzig widerlegt Berger den zweiten Grund zur Bildung Kleindeutschlands, nämlich die Gefahr Deutschlands. Auch zeigt er, wie das Ganze nur Komödie und der König von Preußen nicht annehmen kann. Er widerlegt Gagern's Beschimpfungen und falsche Auslegungen der Wiener Oktoberrevolution. Sie haben, fährt er fort, vom Volk kein Mandat, Klein-Deutschland zu schaffen, und am wenigsten ein preußisches Erbkaiserthum; — Sie sollen Deutschland zur Einheit bringen — und dann dafür eine Verfassung machen! — Ist Deutschland wirklich in Gefahr, so mögen Sie sich indessen einen Statthalter machen. Auch werden Sie diesen Erbkaiser mit der Minorität der deutschen Volksvertretung erschaffen, denn wenn Oestreichs sämmtliche Vertreter hier säßen, hätte Preußen nicht die Hälfte der Stimmen für sein Erbkaiserthum. Ist einmal Deutschland preußisch geworden, und das ist des Pudels Kern (lebhafter Beifall), so wird Deutsch-Oestreich für Ihre sentimentalen Phrasen und auch später für jede Verbindung danken. Gehen Sie also über Welker's Antrag zur Tagesordnung. Mit Ihrem preußischen Erbkaiserthum verrathen Sie die deutsche Einheit und Freiheit. (Rauschender und langanhaltender Beifall.) Der Schluß der Debatte wird hierauf um 3/4 4 Uhr angenommen. Nach Verlesung eines Protestes von 4 östreichischen Abgeordneten gegen die östreichische oktroyirte Verfassung, werden die Reden der Berichterstatter und die Abstimmungen bis Morgen vertagt. Ende der Sitzung gegen 4 Uhr. Italien. * Palermo, 8. März. Die Admirale Baudin und Parker sind vorgestern, den 6., in unsern Hafen eingekehrt, nachdem sie vorher die Stadt mit 21 Kanonenschüssen begrüßt und die sizilianische Flagge aufgehißt hatten. Die Herren begaben sich unmittelbar nach ihrer Ankunft zum Minister des Innern, Brutera, und überreichten ihm das Ultimatum des Königs von Neapel. Diesen Morgen machte der Minister einen Gegenbesuch auf den Schiffen. Seine Ankunft wurde mit 15 Kanonenschüssen begrüßt. Heute war große Ministerberathung, der die beiden Admiräle beiwohnten. Der Bruch des Waffenstillstandes ist gewiß, und unsere Truppen marschiren ab. Das Ultimatum wird sicherlich abgewiesen, weil wir unsere Revolution im Namen Italiens gemacht, und weil wir vor allen Dingen unsern römischen Brüdern zu Hülfe kommen wollen. Noch bevor den Admirälen eine Antwort ertheilt worden, sind wieder mehre Regimenter aus Palermo nach dem Central-Feldlager ausgezogen. Die Nationalgarde von Palermo ist trefflich einexerciert. Bei dem gestrigen Manöver, dem mehrere fremde Offiziere beiwohnten, bekundete sie eine solche Präzision, daß, nach der allgemeinen Aeußerung sie im Falle einer Mobilmachung den regelmäßigen Corps in nichts nachstehen wird. Ein solcher Geist belebt übrigens die ganze Nationalgarde, daß auf die bloße Nachricht des wiederbeginnenden Krieges die Bataillone zu Girgenti und Termini sich freiwillig mobilisirt haben. * Florenz, 13. März (über Genua indirekt.) Heute hielt Guerrazzi eine große Parade über die Bürgerwehr ab. Er hielt eine Anrede an sie und forderte sie auf, offen zu erklären ob sie die Republik und ihre Vereinigung mit Rom bis auf den letzten Blutstropfen gegen die Oestreicher zu vertheidigen entschlossen? Ein einstimmiges Viva aus mehr als 3000 Kehlen schloß seine Rede und die Parade. 068 Turin, 10. März. Der Enthusiasmus für den Krieg wächst mit jedem Tage. In der Kammersitzung vom 15. hat Mellana den Entwurf einer Proklamation an die Nation verlesen, der sofort als dringlich zur Berathung kommen soll. An demselben Tage hat die Kammer den Gesetzentwurf zur Abschließung eines Anlehens im Auslande von 50 Millionen angenommen. Am 20. wird ohne Zweifel der Kampf beginnen, da der Waffenstillstand am 12. gekündigt worden ist, und zwar in Ausdrücken, die für Oestreich eben nicht sehr schmeichelhaft sind. Die Nachricht von der Kündigung wurde in der Kammer mit allgemeinen Bravo's aufgenommen. Ein lombardischer Duputirter erhob sich, um im Namen seiner Kompatrioten Piemont seinen Dank abzustatten, und der Minister Ratazzi legte eine Ordonnanz vor, der gemäß die Namen derjenigen, die im Kampfe fallen, auf marmornen Tafeln eingegraben werden sollen. Nach einem Dekret vom 13. März sollen alle Befehle zur Führung des Krieges unter dem Namen und der Verantwortlichkeit des Generalmajors Albert Chrzanowski erlassen werden. 068 Florenz, 13. März. In einem Circular an seine Didzesanen erklärt der Erzbischof von Pisa, daß die Erwählung von Deputirten zu dem italienischen Verfassungsrath in Rom die Strafe der Exkommunication nicht nach sich ziehe. Hierzu eine Beilage.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Marx-Engels-Gesamtausgabe: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-20T13:08:10Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jürgen Herres: Konvertierung TUSTEP nach XML (2017-03-20T13:08:10Z)
Maria Ermakova, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Frank Wiegand: Konvertierung XML nach DTA-Basisformat (2017-03-20T13:08:10Z)

Weitere Informationen:

Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 2 (Nummer 184 bis Nummer 301) Köln, 1. Januar 1849 bis 19. Mai 1849. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz253_1849
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz253_1849/4
Zitationshilfe: Neue Rheinische Zeitung. Nr. 253. Köln, 23. März 1849, S. 1420. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz253_1849/4>, abgerufen am 24.11.2024.