Neue Rheinische Zeitung. Nr. 227. Köln, 21. Februar 1849.geben kurz ihren Inhalt nach dem toskanischen Moniteur. In dem ersten Briefe, d. d. Siena, 7. Februar, schreibt er, er wolle Toskana nicht verlassen, dazu habe er es viel zu lieb. Der eigentliche Inhalt des Briefs aber besteht in der Forderung, ihm die Personen, deren er unumgänglich nöthig habe, wie seine Equipagen und die seiner Familie folgen zu lassen. Unter diese unentbehrlichen Personen zählt er den Gouverneur seiner Kinder, ihren Kavalier, seine Sekretäre. Dies erste Schreiben richtet sich, wie man sieht, an den eigentlichen Staat Leopold's, seinen - Hofstaat. In dem zweiten Briefe, ebenfalls d. d. 7. Februar Siena erklärt er die "wahre Ursache seiner Flucht". Der Wunsch, gefährliche Störungen zu vermeiden, habe ihn am 22. Januar 1849 bestimmt, in seinem Namen den Kammern den Gesetzvorschlag über die Wahl toskanischer Repräsentanten bei der italienischen Constituante vorlegen zu lassen. Da seien Gewissenszweifel in ihm erwacht, ob er durch Billigung eines solchen Gesetzes nicht der im päbstlichen Breve vom 1. Januar 1849 von [unleserliches Material] angedrohten Exkommunikation verfalle. Sämmtliche Patres, Cansuisten und Beichtväter hätten ihm erklärt, der Casus sei bedenklich, er verfalle durch die Billigung jenes Gesetzes der Censur der Kirche. Um nun mit sich selbst in's Reine zu kommen, habe er sich in einem Schreiben vom 28. Januar an den natürlichen obersten Richter in dieser Angelegenheit, an den Pabst selbst gewandt. Der Pabst habe ihm geantwortet, und nun bleibe kein Zweifel übrig: er dürfe das Gesetz der italienischen Constituante nicht sanktioniren. Er habe allerdings ein Ministerium acceptirt, welches das Gesetz gleich in seinem Programm proklamirt habe. Er selbst habe hierauf angespielt in seiner Rede zur Eröffnung der legislativen Kammern. In diesem Augenblicke, wo sein eigenes Seelenheil und das so viel guter Toskaner auf dem Spiele stehe, sei er gezwungen, sein Wort zu brechen und die Sanktion jenes Gesetzes zu verweigern. Sein Aufenthalt in Florenz könne in diesem Augenblick seine Willensfreiheit beschränken. Er habe diese seine Hauptstadt daher verlassen, er werde auch Sienna verlassen, damit man nicht behaupte, diese Stadt habe sich seinetwegen in einen Schauplatz reaktionärer Umtriebe verwandelt. Schließlich hofft Leopold, "daß le bon dieu Sorge für sein theures Vaterland tragen wird." Geh' in ein Kloster! rufen wir dem braven Leopold zu und möge dir dahin viel ebenbürtige Gesellschaft nachfolgen. Am 8ten Februar ernannte die provisorische Regierung sofort eine Kommission, um die königl. Paläste und alle darin befindlichen Gegenstände zu versiegeln und ein genaues Inventarium der großherzoglichen Habseligkeiten aufzunehmen. Am 9ten erließ es eine Proklamation an die Toskaner, worin es unter andern heißt: "Die Fürsten verschwinden, das Volk bleibt. Das Volk und die Kammern haben uns (Guerazzi, Montanelli, Mazzini) die provisorische Regierung übertragen. Wir werden mit Energie kontrerevolutionäre Versuche zurückweisen und eine allgemeine Volksbewaffnung organisiren." Die provisorische Regierung hat sofort für ganz Toskana Regierungskommissäre ernannt, mit den nöthigen Vollmachten über alle politischen und militärischen Chefs, wie über die Nationalgarde. Die Ernennungen wurden durch außerordentliche Kouriere in alle Provinzen versandt. Nicht der Deputirte Trieci, sondern der Deputirte Socci war es, der zuerst in der Deputirtenkammer von Florenz die Nothwendigkeit einer aus den 3 Mitgliedern des alten Ministeriums zusammengesetzten provisorischen Regierung nachwies. Am 10. Februar versuchten einige vom Golde der Reaktion erkaufte Banden eine Emeute gegen die provisorische Regierung. Sie wurde vereitelt und mehrere der aufrührerischen Individuen sind verhaftet, einige, nachdem sie starke Verwundungen erhalten. Montonelli ging selbst unter die Volksmassen, haranguirte sie und wurde im Triumphe nach seiner Wohnung zurückbegleitet. Das toskanische Parlament soll, wie es heißt, aufgelöst werden und an seine Stelle eine aus allgemeiner direkter Wahl hervorgegangene gesetzgebende Versammlung treten. Die provisorische Regierung hat folgende telegraphische Depesche erhalten: "Livorno, 8. Febr. Alle Befehle sind ausgeführt worden. Marzintulo und General Apice reisten auf einem außerordentlichen Eisenbahnzug nach Florenz. Magagnini und Bougi reisen nach Lukka: um zwei Uhr Nachmittags soll die Expedition nach der Insel Elba stattfinden. Die Stadt ist ruhig und voller Jubel. Pisa hat am 8. Februar die provisorische Regierung anerkannt. Abends wurde daselbst die Ruhe nur durch das Abreißen einiger großherzoglichen Wappen gestört." Die provisorische Regierung hat durch ein Dekret an die Stelle des in gerichtlichen Urtheilen und andern öffentlichen Akten befindlichen Eingangs: "Wir Leopold u. s. w." die Formel gesetzt: "Die toskanische provisorische Regierung." Sie hat ferner die Bürgergarden und Linientruppen ihres Eides entbunden. Sie proklamirt die innige Vereinigung Toskanas mit Rom. Beide Staaten zusammen werden ein mächtiges Central- Italien bilden (5 Millionen Einwohner), gleichzeitig dem sardinischen Ehrgeiz und dauernd und fähig der neapolitanischen Blutherrschaft drohend gegenüberzutreten. Rom und Toskana, heißt es in der Proklamation der provisorischen Regierung, werden die Vorposten der italienischen Freiheit bilden. Aus Paris 18. Februar, Mittags, schreibt man uns: Eben erhalten wir Briefe aus Genua vom 13. Februar, die uns melden: daß in Florenz die Republik proklamirt wurde. Die Anhänger des geflohenen Großherzogs und Freunde des Absolutismus, boten zwar Alles auf, um diesen Schritt zu hintertreiben. Das ganze platte Land wurde von ihnen in Bewegung gesetzt, um gegen Florenz zu marschiren. Allein, wie jene Privatbriefe melden, blieben ihre Anstrengungen fruchtlos und die Republik wurde proklamirt. Der Volksjubel ist unbeschreiblich. Zu Rom beginnen die Parteien der italienischen Constituante sich zu organisiren und von einander abzuscheiden. Es haben sich schon mehrere Repräsentanten-Vereinigungen gebildet. Die zahlreichste, fast ganz von republikanischen Priestern zusammengesetzt, hält sich an der Mara (Mariani der päbstliche präsidirt bei Beretta, Repräsentant von Ancona, eine andere Vereinigung von beinahe 40 Gliedern. Beretta, reicher Banquier von Ancona, der vielen Einfluß auf die Wahlen dieser Provinz ausgeübt hat, hat sich zum Centrum der päbstlichen Partei gemacht. Wie zu Paris, intriguiren die Banquiers zu Rom, um den Fortschritt der Demokratie zu hemmen. Am 7. in der Nacht marschirte die römische Legion nach der neapolitanischen Grenze von der Seite von Terracina. Sie führte einige Geschütze mit sich. Der nächste Courier wird uns belehren, ob ein Zusammentreffen stattgehabt zwischen den römischen Truppen und den neapolitanischen, die alle Deserteure im Namen Pii-noni rekrutirt haben. Bedini, Substitut des Kardinals Antonelli als Staatssekretär, ist, unter dem Vorwand nach Neapel in Privatgeschäften zu gehen, nach Paris gereist mit Spadoni, einem Schweizer- Offizier. Beim Abgang des Dampfschiffs präsidirte der Pabst das Cardinal- Collegiums. Es handelt sich um Annahme der Interyontionsanerbietungen. In der Sitzung der Turiner Kammer vom 12. Januar antworten Gioberti und Teccio ganz in der Weise der Barrot und Faucher auf folgende Interpellationen Brofferios: 1) Wie es mit der Vermittlung stehe und wie lange man sich noch mit diplomatischen Wendungen begnügen solle! 2) Wann man den günstigen Augenblick für den Krieg gekommen glaube? 3) Wie das Ministerium, welches Italien entzweie, es wieder zu vereinigen gedenke? 4) Erkennt das Ministerium die Volkssouveränetät an, ja oder nein? 5) Ist das Ministerium entschlossen, den Krieg ohne Italien und trotz Italien zu beginnen? 6) Die Minister, die wie Conservative regieren, was verstehen sie eigentlich unter Demokratie? Kein Zweifel! Karl Albert folgt dem braven Leopold bald nach. In einer Rote d. d. Turin, 10. Februar, gerichtet an den Präsidenten und die Mitglieder des zu Bern residirenden Bundesraths, protestirt Gioberti gegen die im Kanton Tessin auf Radetzki's Forderung wider die italienischen Flüchtlinge ergriffenen Maßregeln. Zu Ferrara hat ein Konflikt mit dem östreichischen Militär stattgefunden. 5 östreichische Offiziere und 5 Soldaten hatten sich in die Stadt hineingewagt und wurden mit Steinwürfen empfangen; sie waren gezwungen, in's Militärhospital zu flüchten. Darauf erschienen Patrouillen; der Flintenschuß eines Kroaten streckt den jungen Sani todt hin. Zwei Kroaten wurden sofort getödtet, ein anderer verwundet, ebenso ein Offizier. Der Rest der Oestreicher flüchtete sich in die Citadelle. Generalmarsch wurde geschlagen, man begann Barrikaden zu bauen. Die Kanonen der Citadelle donnerten, drei Schüsse fielen. Alles ließ auf den Beginn eines mörderischen Kampfes schließen. Nach einigen Stunden der Erwartung begaben sich ein Mitglied der Regierungskommission, der Oberst der Bürgergarde und der Gonalonier nach der Citadelle, um mit dem östreichischen Oberst zu parlamentiren. Von nun an, wurde abgemacht, dürfen östreichische Soldaten nur noch unter Escorte der Bürgergarde in der Stadt circuliren. So wurde alles für einstweilen geschlichtet. Gerichtlicher Verkauf. Am Donnerstag den 22. Februar 1849, Vormittags 12 Uhr, sollen durch den Unterzeichneten auf dem Waidmarkt in Köln: 1 Komode, 9 Schildereien, 2 Wachsportraits, Stadtrath Daniels und Professor Wallraff vorstellend, 1 antiker nußbaumner und 1 tannener Schrank, 1 kleiner tannener Tisch, 4 Stühle und eine Schilderei, öffentlich an den Meistbiethenden gegen gleich baare Zahlung verkauft werden. Der Gerichtsvollzieher, Fülles. Gerichtlicher Verkauf. Am Donnerstag den 22ten Februar 1849, Vormittags 10 Uhr, sollen durch den Unterzeichneten auf dem Apostelnmarkte in Köln, 1 Tisch, 1 Nähtisch, 1 Schreibpult, 1 Spiegel, 6 Stühle, und 1 große Stickerei, die Auffindung Moses in Schilfe, öffentlich an den Meistbietenden gegen baare Zahlung verkauft werden. Der Gerichtsvollzieher, Fülles. Gerichtlicher Verkauf. Am Donnerstag den 22. Februar 1849, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Waidmarkte in Köln, durch den Unterzeichneten, verschiedene Haus- und Küchengeräthe, als: Tische, Stühle, 1 Spiegel, 1 Küchenschrank, eine Hausuhr, kupferne Kesseln u. s. w., öffentlich dem Meistbietenden gegen gleich baare Zahlung verkauft werden. Der Gerichtsvollzieher, Fülles. Gerichtlicher Verkauf. Am Donnerstag den 22. Februar 1849, Vormittags 10 Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Waidmarkte zu Köln, drei neue Fournaisen, drei eiserne Wagen, dreißig verschiedene Schlösser, 50 Stück Schuppen etc., dem Meistbietenden gegen baare Zahlung öffentlich verkaufen. Der Gerichtsvollzieher, Simons. Brieftasche verloren. Am Sonntag Nachmittag auf dem Wege von der Schildergasse, Hochstraße, Obenmarspforten, Glasstraße, Höhle, Bolzengasse nach der Friedrich- Wilhelmstraße. Wer solche dem Eigenthümer wiederbringt, dessen Name in der Brieftasche ersichtlich ist, erhält von demselben 1 Thlr. Belohnung. Herrn Joseph DuMont Herausgeber der Kölnischen Zeitung. Ich erkläre Sie hiermit so lange für einen gemeinen Menschen, bis Sie mir Satisfaktion geben wegen der anonymen Verdächtigungen, welche Ihre Zeitung fortwährend zur Erreichung eines reaktionären Zweckes und zu Ihrer Bereicherung gegen mich veröffentlicht. Odenthal, den 18. Februar. A. Gladbach. Die von dem Heinrich Thelen, in dem Inserate vom 14. dieses Monats (Beilage zu Nr. 224 der Neuen Rheinischen Zeitung) gemachte Behauptung, daß ich eine Patrouille mit dem Auftrage abgeschickt hätte, auf Jeden, den sie im Graben sehen würde, zu schießen, erkläre ich als unwahr und verläumderisch Zu einer solchen Anweisung wäre ich überdies nicht berecht gewesen. Köln, den 18. Februar 1849. Bluhm, Gewichtsetzer. 1846er Scharzhofberger. Die Kölnische Zeitung Nr. 42, 1. Beilage enthält eine Anzeige der dortigen Firma Peltzer et Comp, welche unterstellen läßt, daß genanntes Haus die gesammte Creszens meiner 1846er Scharzhofberger Weine an sich gebracht habe. Ich finde mich dadurch zu der Erklärung veranlaßt, daß ich dem Herrn Peltzer nur 7 Fuder überlassen habe, und daß der mir noch verbleibende größere Rest jedenfalls mit obigem den Namen König der Weine zutheilen würdig ist. Kaufliebhabern stehet die Probe hier an den Fässern stets zu Diensten. Trier, den 19. Februar 1849. Joseph Koch. Austern- Salon Breitstraße Nr. 59 - Am 18., 19., 20. und 21. d. frische englische Austern in allen Sorten und zu den billigsten Preisen. Ikra und deutscher Caviar, Mock-Turtle (Schildkröten-Suppe) alle Sorten Weine, in vorzüglicher Qualität und preiswürdig, die feinsten Seefische in Portionen u. s. w., bei J. Barlen. Heute Abend musikalische Abend-Unterhaltung nebst Zither und Guitarre. Königstraße Nr. 5 im Römischen Hof. Zwei Setzer können gleich dauernde Kondition erhalten in der Buchdruckerei von Julius Schellhoff in Elberfeld. In einem wohlhabenden Orte von circa 3000 Seelen, wo auch eine Apotheke, wird die Niederlassung eines promov. Arztes dringend gewünscht und seinem Fortkommen aller Vorschub geleistet. Frank. Offerten unter Lit. D. C. 15 bes. d. Exp. Coaks ist wieder in sehr guter Qualität vorräthig, in der Gas- Erleuchtungs- Anstalt, Buschgasse 11 Fischessen. Heute Mittwoch den 21. Februar um 1 1/2 Uhr zum Bönn'schen Posthause bei Wm. HILGERS Schöne Aussicht am Holzthor. Heute Mittwoch Kaffeegesellschaft und frischer Maiwein. Cath. Fühling. Englischer Hof. Für die bevorstehenden Karnevalstage empfehle ich meine Restauration aufs Beste. Zu jeder Zeit des Tages werden alle der Saison angemessene kalte und warme Speisen bei mir verabreicht, und habe ich für gute und preiswürdige Weine bestens gesorgt. - Table d'hote findet täglich Punkt 1 Uhr Statt. Köln, 17. Februar 1849. H. J. THIBUS, Kasinostraße Nro. 1. Champagner, in Kommission, pr. Flasche 15 Sgr., bei Franz Brückmann, Zollstraße 5 - Von Aschermittwoch an täglich frischer Maitrank bei Schmitz- Bilstein zum goldenen Kreuz Gereonsstraße 38. Ausgezeichnete Punsch- Essenz, Rum, die große Flasche 17 1/2 Sgr. Die halbe 9 Sgr. Arrac, die große Flasche 22 1/2 Sgr. Die halbe 11 1/2 Sgr. bei G. Tonger, Pauluswache. Die an mich adressirten Briefe erhalte ich durch Vermittelung der Kommandantur, wo sie geöffnet und geprüft werden. Aus nahe liegenden Gründen mache ich Freunde und Bekannte auf diesen Umstand aufmerksam. Köln, den 19. Februar 1849, St. Agatha. Adamski, Lieutenant. Puppentheater. Zur Extra- Vorstellung, auf Verlangen mehrerer Puppentheater-Freunde der betrogene Wächter. Lustspiel von Bestevater. Rothenberg Nr. 3 sind mehre Zimmer zu vermiethen. Das Nähere Friedrich- Wilhelmstraße Nr. 7. "Neue Rheinische Zeitung." Die Herren Aktionäre werden hiermit auf Grund der §§. 43 und 44 des Statuts zu einer außerordentlichen General-Versammlung auf Donnerstag den 22. Februar, Abends 8 Uhr, im Freischützen bei Hamspohn, Hochstraße, eingeladen. Köln, den 16. Februar 1849. Die Geranten. der "Neuen Rheinischen Zeitung." Das bekannte große Kleider-Magazin von L. Emanuel befindet sich jetzt Obenmarspforten 5, und empfiehlt sein reichhaltiges Lager in allen möglichen Herrenkleidern zu den billigsten Preisen und reellster Bedienung. Heilsame Erfindung. Neu verbessertes Pollutions-Verhütungs-Instrument, dessen Verbreitung, da es ohne im Geringsten Unannehmlichkeiten oder nachtheilige Folgen herbeizuführen, keine Pollution zuläßt, - mir von der Königl. Hochl. 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Der Gerant Korff. Druck von J. W. Dietz, unter Hutmacher 17. geben kurz ihren Inhalt nach dem toskanischen Moniteur. In dem ersten Briefe, d. d. Siena, 7. Februar, schreibt er, er wolle Toskana nicht verlassen, dazu habe er es viel zu lieb. Der eigentliche Inhalt des Briefs aber besteht in der Forderung, ihm die Personen, deren er unumgänglich nöthig habe, wie seine Equipagen und die seiner Familie folgen zu lassen. Unter diese unentbehrlichen Personen zählt er den Gouverneur seiner Kinder, ihren Kavalier, seine Sekretäre. Dies erste Schreiben richtet sich, wie man sieht, an den eigentlichen Staat Leopold's, seinen ‒ Hofstaat. In dem zweiten Briefe, ebenfalls d. d. 7. Februar Siena erklärt er die „wahre Ursache seiner Flucht“. Der Wunsch, gefährliche Störungen zu vermeiden, habe ihn am 22. Januar 1849 bestimmt, in seinem Namen den Kammern den Gesetzvorschlag über die Wahl toskanischer Repräsentanten bei der italienischen Constituante vorlegen zu lassen. Da seien Gewissenszweifel in ihm erwacht, ob er durch Billigung eines solchen Gesetzes nicht der im päbstlichen Breve vom 1. Januar 1849 von [unleserliches Material] angedrohten Exkommunikation verfalle. Sämmtliche Patres, Cansuisten und Beichtväter hätten ihm erklärt, der Casus sei bedenklich, er verfalle durch die Billigung jenes Gesetzes der Censur der Kirche. Um nun mit sich selbst in's Reine zu kommen, habe er sich in einem Schreiben vom 28. Januar an den natürlichen obersten Richter in dieser Angelegenheit, an den Pabst selbst gewandt. Der Pabst habe ihm geantwortet, und nun bleibe kein Zweifel übrig: er dürfe das Gesetz der italienischen Constituante nicht sanktioniren. Er habe allerdings ein Ministerium acceptirt, welches das Gesetz gleich in seinem Programm proklamirt habe. Er selbst habe hierauf angespielt in seiner Rede zur Eröffnung der legislativen Kammern. In diesem Augenblicke, wo sein eigenes Seelenheil und das so viel guter Toskaner auf dem Spiele stehe, sei er gezwungen, sein Wort zu brechen und die Sanktion jenes Gesetzes zu verweigern. Sein Aufenthalt in Florenz könne in diesem Augenblick seine Willensfreiheit beschränken. Er habe diese seine Hauptstadt daher verlassen, er werde auch Sienna verlassen, damit man nicht behaupte, diese Stadt habe sich seinetwegen in einen Schauplatz reaktionärer Umtriebe verwandelt. Schließlich hofft Leopold, „daß le bon dieu Sorge für sein theures Vaterland tragen wird.“ Geh' in ein Kloster! rufen wir dem braven Leopold zu und möge dir dahin viel ebenbürtige Gesellschaft nachfolgen. Am 8ten Februar ernannte die provisorische Regierung sofort eine Kommission, um die königl. Paläste und alle darin befindlichen Gegenstände zu versiegeln und ein genaues Inventarium der großherzoglichen Habseligkeiten aufzunehmen. Am 9ten erließ es eine Proklamation an die Toskaner, worin es unter andern heißt: „Die Fürsten verschwinden, das Volk bleibt. Das Volk und die Kammern haben uns (Guerazzi, Montanelli, Mazzini) die provisorische Regierung übertragen. Wir werden mit Energie kontrerevolutionäre Versuche zurückweisen und eine allgemeine Volksbewaffnung organisiren.“ Die provisorische Regierung hat sofort für ganz Toskana Regierungskommissäre ernannt, mit den nöthigen Vollmachten über alle politischen und militärischen Chefs, wie über die Nationalgarde. Die Ernennungen wurden durch außerordentliche Kouriere in alle Provinzen versandt. Nicht der Deputirte Trieci, sondern der Deputirte Socci war es, der zuerst in der Deputirtenkammer von Florenz die Nothwendigkeit einer aus den 3 Mitgliedern des alten Ministeriums zusammengesetzten provisorischen Regierung nachwies. Am 10. Februar versuchten einige vom Golde der Reaktion erkaufte Banden eine Emeute gegen die provisorische Regierung. Sie wurde vereitelt und mehrere der aufrührerischen Individuen sind verhaftet, einige, nachdem sie starke Verwundungen erhalten. Montonelli ging selbst unter die Volksmassen, haranguirte sie und wurde im Triumphe nach seiner Wohnung zurückbegleitet. Das toskanische Parlament soll, wie es heißt, aufgelöst werden und an seine Stelle eine aus allgemeiner direkter Wahl hervorgegangene gesetzgebende Versammlung treten. Die provisorische Regierung hat folgende telegraphische Depesche erhalten: „Livorno, 8. Febr. Alle Befehle sind ausgeführt worden. Marzintulo und General Apice reisten auf einem außerordentlichen Eisenbahnzug nach Florenz. Magagnini und Bougi reisen nach Lukka: um zwei Uhr Nachmittags soll die Expedition nach der Insel Elba stattfinden. Die Stadt ist ruhig und voller Jubel. Pisa hat am 8. Februar die provisorische Regierung anerkannt. Abends wurde daselbst die Ruhe nur durch das Abreißen einiger großherzoglichen Wappen gestört.“ Die provisorische Regierung hat durch ein Dekret an die Stelle des in gerichtlichen Urtheilen und andern öffentlichen Akten befindlichen Eingangs: „Wir Leopold u. s. w.“ die Formel gesetzt: „Die toskanische provisorische Regierung.“ Sie hat ferner die Bürgergarden und Linientruppen ihres Eides entbunden. Sie proklamirt die innige Vereinigung Toskanas mit Rom. Beide Staaten zusammen werden ein mächtiges Central- Italien bilden (5 Millionen Einwohner), gleichzeitig dem sardinischen Ehrgeiz und dauernd und fähig der neapolitanischen Blutherrschaft drohend gegenüberzutreten. Rom und Toskana, heißt es in der Proklamation der provisorischen Regierung, werden die Vorposten der italienischen Freiheit bilden. Aus Paris 18. Februar, Mittags, schreibt man uns: Eben erhalten wir Briefe aus Genua vom 13. Februar, die uns melden: daß in Florenz die Republik proklamirt wurde. Die Anhänger des geflohenen Großherzogs und Freunde des Absolutismus, boten zwar Alles auf, um diesen Schritt zu hintertreiben. Das ganze platte Land wurde von ihnen in Bewegung gesetzt, um gegen Florenz zu marschiren. Allein, wie jene Privatbriefe melden, blieben ihre Anstrengungen fruchtlos und die Republik wurde proklamirt. Der Volksjubel ist unbeschreiblich. Zu Rom beginnen die Parteien der italienischen Constituante sich zu organisiren und von einander abzuscheiden. Es haben sich schon mehrere Repräsentanten-Vereinigungen gebildet. Die zahlreichste, fast ganz von republikanischen Priestern zusammengesetzt, hält sich an der Mara (Mariani der päbstliche präsidirt bei Beretta, Repräsentant von Ancona, eine andere Vereinigung von beinahe 40 Gliedern. Beretta, reicher Banquier von Ancona, der vielen Einfluß auf die Wahlen dieser Provinz ausgeübt hat, hat sich zum Centrum der päbstlichen Partei gemacht. Wie zu Paris, intriguiren die Banquiers zu Rom, um den Fortschritt der Demokratie zu hemmen. Am 7. in der Nacht marschirte die römische Legion nach der neapolitanischen Grenze von der Seite von Terracina. Sie führte einige Geschütze mit sich. Der nächste Courier wird uns belehren, ob ein Zusammentreffen stattgehabt zwischen den römischen Truppen und den neapolitanischen, die alle Deserteure im Namen Pii-noni rekrutirt haben. Bedini, Substitut des Kardinals Antonelli als Staatssekretär, ist, unter dem Vorwand nach Neapel in Privatgeschäften zu gehen, nach Paris gereist mit Spadoni, einem Schweizer- Offizier. Beim Abgang des Dampfschiffs präsidirte der Pabst das Cardinal- Collegiums. Es handelt sich um Annahme der Interyontionsanerbietungen. In der Sitzung der Turiner Kammer vom 12. Januar antworten Gioberti und Teccio ganz in der Weise der Barrot und Faucher auf folgende Interpellationen Brofferios: 1) Wie es mit der Vermittlung stehe und wie lange man sich noch mit diplomatischen Wendungen begnügen solle! 2) Wann man den günstigen Augenblick für den Krieg gekommen glaube? 3) Wie das Ministerium, welches Italien entzweie, es wieder zu vereinigen gedenke? 4) Erkennt das Ministerium die Volkssouveränetät an, ja oder nein? 5) Ist das Ministerium entschlossen, den Krieg ohne Italien und trotz Italien zu beginnen? 6) Die Minister, die wie Conservative regieren, was verstehen sie eigentlich unter Demokratie? Kein Zweifel! Karl Albert folgt dem braven Leopold bald nach. In einer Rote d. d. Turin, 10. Februar, gerichtet an den Präsidenten und die Mitglieder des zu Bern residirenden Bundesraths, protestirt Gioberti gegen die im Kanton Tessin auf Radetzki's Forderung wider die italienischen Flüchtlinge ergriffenen Maßregeln. Zu Ferrara hat ein Konflikt mit dem östreichischen Militär stattgefunden. 5 östreichische Offiziere und 5 Soldaten hatten sich in die Stadt hineingewagt und wurden mit Steinwürfen empfangen; sie waren gezwungen, in's Militärhospital zu flüchten. Darauf erschienen Patrouillen; der Flintenschuß eines Kroaten streckt den jungen Sani todt hin. Zwei Kroaten wurden sofort getödtet, ein anderer verwundet, ebenso ein Offizier. Der Rest der Oestreicher flüchtete sich in die Citadelle. Generalmarsch wurde geschlagen, man begann Barrikaden zu bauen. Die Kanonen der Citadelle donnerten, drei Schüsse fielen. Alles ließ auf den Beginn eines mörderischen Kampfes schließen. Nach einigen Stunden der Erwartung begaben sich ein Mitglied der Regierungskommission, der Oberst der Bürgergarde und der Gonalonier nach der Citadelle, um mit dem östreichischen Oberst zu parlamentiren. Von nun an, wurde abgemacht, dürfen östreichische Soldaten nur noch unter Escorte der Bürgergarde in der Stadt circuliren. So wurde alles für einstweilen geschlichtet. Gerichtlicher Verkauf. Am Donnerstag den 22. Februar 1849, Vormittags 12 Uhr, sollen durch den Unterzeichneten auf dem Waidmarkt in Köln: 1 Komode, 9 Schildereien, 2 Wachsportraits, Stadtrath Daniels und Professor Wallraff vorstellend, 1 antiker nußbaumner und 1 tannener Schrank, 1 kleiner tannener Tisch, 4 Stühle und eine Schilderei, öffentlich an den Meistbiethenden gegen gleich baare Zahlung verkauft werden. Der Gerichtsvollzieher, Fülles. Gerichtlicher Verkauf. Am Donnerstag den 22ten Februar 1849, Vormittags 10 Uhr, sollen durch den Unterzeichneten auf dem Apostelnmarkte in Köln, 1 Tisch, 1 Nähtisch, 1 Schreibpult, 1 Spiegel, 6 Stühle, und 1 große Stickerei, die Auffindung Moses in Schilfe, öffentlich an den Meistbietenden gegen baare Zahlung verkauft werden. Der Gerichtsvollzieher, Fülles. Gerichtlicher Verkauf. Am Donnerstag den 22. Februar 1849, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Waidmarkte in Köln, durch den Unterzeichneten, verschiedene Haus- und Küchengeräthe, als: Tische, Stühle, 1 Spiegel, 1 Küchenschrank, eine Hausuhr, kupferne Kesseln u. s. w., öffentlich dem Meistbietenden gegen gleich baare Zahlung verkauft werden. Der Gerichtsvollzieher, Fülles. Gerichtlicher Verkauf. Am Donnerstag den 22. Februar 1849, Vormittags 10 Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Waidmarkte zu Köln, drei neue Fournaisen, drei eiserne Wagen, dreißig verschiedene Schlösser, 50 Stück Schuppen etc., dem Meistbietenden gegen baare Zahlung öffentlich verkaufen. Der Gerichtsvollzieher, Simons. Brieftasche verloren. Am Sonntag Nachmittag auf dem Wege von der Schildergasse, Hochstraße, Obenmarspforten, Glasstraße, Höhle, Bolzengasse nach der Friedrich- Wilhelmstraße. Wer solche dem Eigenthümer wiederbringt, dessen Name in der Brieftasche ersichtlich ist, erhält von demselben 1 Thlr. Belohnung. Herrn Joseph DuMont Herausgeber der Kölnischen Zeitung. Ich erkläre Sie hiermit so lange für einen gemeinen Menschen, bis Sie mir Satisfaktion geben wegen der anonymen Verdächtigungen, welche Ihre Zeitung fortwährend zur Erreichung eines reaktionären Zweckes und zu Ihrer Bereicherung gegen mich veröffentlicht. Odenthal, den 18. Februar. A. Gladbach. Die von dem Heinrich Thelen, in dem Inserate vom 14. dieses Monats (Beilage zu Nr. 224 der Neuen Rheinischen Zeitung) gemachte Behauptung, daß ich eine Patrouille mit dem Auftrage abgeschickt hätte, auf Jeden, den sie im Graben sehen würde, zu schießen, erkläre ich als unwahr und verläumderisch Zu einer solchen Anweisung wäre ich überdies nicht berecht gewesen. Köln, den 18. Februar 1849. Bluhm, Gewichtsetzer. 1846er Scharzhofberger. Die Kölnische Zeitung Nr. 42, 1. Beilage enthält eine Anzeige der dortigen Firma Peltzer et Comp, welche unterstellen läßt, daß genanntes Haus die gesammte Creszens meiner 1846er Scharzhofberger Weine an sich gebracht habe. Ich finde mich dadurch zu der Erklärung veranlaßt, daß ich dem Herrn Peltzer nur 7 Fuder überlassen habe, und daß der mir noch verbleibende größere Rest jedenfalls mit obigem den Namen König der Weine zutheilen würdig ist. Kaufliebhabern stehet die Probe hier an den Fässern stets zu Diensten. Trier, den 19. Februar 1849. Joseph Koch. Austern- Salon Breitstraße Nr. 59 ‒ Am 18., 19., 20. und 21. d. frische englische Austern in allen Sorten und zu den billigsten Preisen. Ikra und deutscher Caviar, Mock-Turtle (Schildkröten-Suppe) alle Sorten Weine, in vorzüglicher Qualität und preiswürdig, die feinsten Seefische in Portionen u. s. w., bei J. Barlen. Heute Abend musikalische Abend-Unterhaltung nebst Zither und Guitarre. Königstraße Nr. 5 im Römischen Hof. Zwei Setzer können gleich dauernde Kondition erhalten in der Buchdruckerei von Julius Schellhoff in Elberfeld. In einem wohlhabenden Orte von circa 3000 Seelen, wo auch eine Apotheke, wird die Niederlassung eines promov. Arztes dringend gewünscht und seinem Fortkommen aller Vorschub geleistet. Frank. Offerten unter Lit. D. C. 15 bes. d. Exp. Coaks ist wieder in sehr guter Qualität vorräthig, in der Gas- Erleuchtungs- Anstalt, Buschgasse 11 Fischessen. Heute Mittwoch den 21. Februar um 1 1/2 Uhr zum Bönn'schen Posthause bei Wm. HILGERS Schöne Aussicht am Holzthor. Heute Mittwoch Kaffeegesellschaft und frischer Maiwein. Cath. Fühling. Englischer Hof. Für die bevorstehenden Karnevalstage empfehle ich meine Restauration aufs Beste. Zu jeder Zeit des Tages werden alle der Saison angemessene kalte und warme Speisen bei mir verabreicht, und habe ich für gute und preiswürdige Weine bestens gesorgt. ‒ Table d'hôte findet täglich Punkt 1 Uhr Statt. Köln, 17. Februar 1849. H. J. THIBUS, Kasinostraße Nro. 1. Champagner, in Kommission, pr. Flasche 15 Sgr., bei Franz Brückmann, Zollstraße 5 ‒ Von Aschermittwoch an täglich frischer Maitrank bei Schmitz- Bilstein zum goldenen Kreuz Gereonsstraße 38. Ausgezeichnete Punsch- Essenz, Rum, die große Flasche 17 1/2 Sgr. Die halbe 9 Sgr. Arrac, die große Flasche 22 1/2 Sgr. Die halbe 11 1/2 Sgr. bei G. Tonger, Pauluswache. Die an mich adressirten Briefe erhalte ich durch Vermittelung der Kommandantur, wo sie geöffnet und geprüft werden. Aus nahe liegenden Gründen mache ich Freunde und Bekannte auf diesen Umstand aufmerksam. Köln, den 19. Februar 1849, St. Agatha. Adamski, Lieutenant. Puppentheater. Zur Extra- Vorstellung, auf Verlangen mehrerer Puppentheater-Freunde der betrogene Wächter. Lustspiel von Bestevater. Rothenberg Nr. 3 sind mehre Zimmer zu vermiethen. Das Nähere Friedrich- Wilhelmstraße Nr. 7. „Neue Rheinische Zeitung.“ Die Herren Aktionäre werden hiermit auf Grund der §§. 43 und 44 des Statuts zu einer außerordentlichen General-Versammlung auf Donnerstag den 22. Februar, Abends 8 Uhr, im Freischützen bei Hamspohn, Hochstraße, eingeladen. Köln, den 16. Februar 1849. Die Geranten. der „Neuen Rheinischen Zeitung.“ Das bekannte große Kleider-Magazin von L. Emanuel befindet sich jetzt Obenmarspforten 5, und empfiehlt sein reichhaltiges Lager in allen möglichen Herrenkleidern zu den billigsten Preisen und reellster Bedienung. Heilsame Erfindung. Neu verbessertes Pollutions-Verhütungs-Instrument, dessen Verbreitung, da es ohne im Geringsten Unannehmlichkeiten oder nachtheilige Folgen herbeizuführen, keine Pollution zuläßt, ‒ mir von der Königl. Hochl. Regierung zu Erfurt bewilligt worden ist und über deren zweckmäßige einfache Einrichtung die besten Zeugnisse von der medizinischen Fakultät zu Paris, so wie von mehreren Sanitäts-Behörden, vorliegen. ‒ Gegen portofreie Einsendung des Betrags erhält man Instrument nebst Gebrauchs-Anweisung vom Unterzeichneten zuschickt.
H. I. Frankenheim in Bleicherode bei Nordhausen. Möbel - Fabrik von H. & A. Rauch in Mainz. Die Verlegung unseres Möbel - Magazins aus der Herzogstraße Nro. 7 nach Oben - Marspforten Nr. 7, beehren wir uns Freunden und Gönnern mit dem Bemerken anzuzeigen, daß wir daselbst stets eine reichhaltig assortirte Niederlage jedweder Möbel, für deren solide und dauerhafte Arbeit wir garantiren, vorräthig halten, und die Einrichtung ganzer Häuser in kürzester Frist und zu reellen Preisen ausführen. Köln, im Februar 1849. H. & A. Rauch. „Auf Rom.“ Heute am Aschermittwoch vorzüglicher Häringssalat von Gurken; ferner einmarinirte und zubereitete Häringe. Bei Ios. La Ruelle in Aachen erschien so eben, und ist durch alle Post-Anstalten und Buchhandlungen zu beziehen: Karrikaturen-Album. Wöchentlich ein Heft in gr. 4, enth. 2 große Karrikaturen, so wie Text mit kleineren humoristischen Figuren. Ungemein billiger Preis per Quartal (13 Hefte) 15 Sgr. Ein Oekonom von 30 Jahren, unverheirathet, mit den besten Attesten versehen, auch im Stande, andere Empfehlungen beizubringen, sucht bald oder zu Ostern ein Unterkommen als Wirthschaftsbeamter oder Rechnungsführer. Um in Thätigkeit zu bleiben, würde derselbe auch jede andere ihm angemessene Beschäftigung außerhalb der Oekonomie annehmen. Nähere Auskunft ist zu erfahren bei Herrn Jüngling, Ohlauekstraße Nr. 38, oder durch Adresse A. Z post restante Hirschberg. Konzessionirtes Baudeville- Theater. Heute Mittwoch den 21. Februar 1849. Unwiederruflich letzte Gastdarstellung und zum Benefice des Hrn. Dornewaß. Abonnement suspendu. Negerrache, oder Domi der Brasilianische Affe. Romantisch- komisches Schauspiel in 3 Akten. Musik vom Kapellmeister Adolph Müller. Entrée 10 Sgr., wofür Getränke verabreicht werden. Nur die an der Kasse gelösten Billets sind gültig. Kassa - Eröffnung um 1/2 6 Uhr. Anfang 1/2 7 Uhr. Franz Stollwerck. Zu dieser Vorstellung ladet ergebenst ein. Dornewaß. Der Gerant Korff. Druck von J. W. Dietz, unter Hutmacher 17. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div xml:id="ar227_010" type="jArticle"> <p><pb facs="#f0002" n="1252"/> geben kurz ihren Inhalt nach dem <hi rendition="#g">toskanischen Moniteur.</hi> In dem ersten Briefe, d. d. Siena, 7. Februar, schreibt er, er wolle Toskana nicht verlassen, dazu habe er es viel zu lieb. Der eigentliche Inhalt des Briefs aber besteht in der Forderung, ihm die Personen, deren er unumgänglich nöthig habe, wie seine Equipagen und die seiner Familie folgen zu lassen. Unter diese unentbehrlichen Personen zählt er den Gouverneur seiner Kinder, ihren Kavalier, seine Sekretäre. Dies erste Schreiben richtet sich, wie man sieht, an den eigentlichen Staat Leopold's, seinen ‒ <hi rendition="#g">Hofstaat.</hi> </p> <p>In dem zweiten Briefe, ebenfalls d. d. 7. Februar Siena erklärt er die „<hi rendition="#g">wahre</hi> Ursache seiner Flucht“. Der Wunsch, gefährliche Störungen zu vermeiden, habe ihn am 22. Januar 1849 bestimmt, in seinem Namen den Kammern den Gesetzvorschlag über die Wahl toskanischer Repräsentanten bei <hi rendition="#g">der italienischen Constituante</hi> vorlegen zu lassen. Da seien Gewissenszweifel in ihm erwacht, ob er durch Billigung eines solchen Gesetzes nicht der im päbstlichen Breve vom 1. Januar 1849 von <gap reason="illegible"/> angedrohten Exkommunikation verfalle. Sämmtliche Patres, Cansuisten und Beichtväter hätten ihm erklärt, der Casus sei bedenklich, er verfalle durch die Billigung jenes Gesetzes der Censur der Kirche. Um nun mit sich selbst in's Reine zu kommen, habe er sich in einem Schreiben vom 28. Januar an den natürlichen obersten Richter in dieser Angelegenheit, an den Pabst selbst gewandt. Der Pabst habe ihm geantwortet, und nun bleibe kein Zweifel übrig: er dürfe das Gesetz der italienischen Constituante nicht sanktioniren. Er habe allerdings ein Ministerium acceptirt, welches das Gesetz gleich in seinem Programm proklamirt habe. Er selbst habe hierauf angespielt in seiner Rede zur Eröffnung der legislativen Kammern. In diesem Augenblicke, wo sein eigenes Seelenheil und das so viel guter Toskaner auf dem Spiele stehe, sei er gezwungen, sein Wort zu brechen und die Sanktion jenes Gesetzes zu verweigern. Sein Aufenthalt in Florenz könne in diesem Augenblick seine Willensfreiheit beschränken. Er habe diese seine Hauptstadt daher verlassen, er werde <hi rendition="#g">auch Sienna verlassen,</hi> damit man nicht behaupte, diese Stadt habe sich seinetwegen in einen Schauplatz reaktionärer Umtriebe verwandelt. Schließlich hofft Leopold, „daß le bon dieu Sorge für sein theures Vaterland tragen wird.“</p> <p>Geh' in ein Kloster! rufen wir dem braven Leopold zu und möge dir dahin viel ebenbürtige Gesellschaft nachfolgen. Am 8ten Februar ernannte die provisorische Regierung sofort eine Kommission, um die königl. Paläste und alle darin befindlichen Gegenstände zu versiegeln und ein genaues Inventarium der großherzoglichen Habseligkeiten aufzunehmen. Am 9ten erließ es eine Proklamation an die Toskaner, worin es unter andern heißt: „Die Fürsten verschwinden, das Volk bleibt. Das Volk und die Kammern haben uns (Guerazzi, Montanelli, Mazzini) die provisorische Regierung übertragen. Wir werden mit Energie kontrerevolutionäre Versuche zurückweisen und eine allgemeine Volksbewaffnung organisiren.“ Die provisorische Regierung hat sofort für ganz Toskana Regierungskommissäre ernannt, mit den nöthigen Vollmachten über alle politischen und militärischen Chefs, wie über die Nationalgarde. Die Ernennungen wurden durch außerordentliche Kouriere in alle Provinzen versandt. Nicht der Deputirte <hi rendition="#g">Trieci,</hi> sondern der Deputirte Socci war es, der zuerst in der Deputirtenkammer von Florenz die Nothwendigkeit einer aus den 3 Mitgliedern des alten Ministeriums zusammengesetzten provisorischen Regierung nachwies.</p> <p>Am 10. Februar versuchten einige vom Golde der Reaktion erkaufte Banden eine Emeute gegen die provisorische Regierung. Sie wurde vereitelt und mehrere der aufrührerischen Individuen sind verhaftet, einige, nachdem sie starke Verwundungen erhalten. Montonelli ging selbst unter die Volksmassen, haranguirte sie und wurde im Triumphe nach seiner Wohnung zurückbegleitet. Das toskanische Parlament soll, wie es heißt, aufgelöst werden und an seine Stelle eine aus allgemeiner direkter Wahl hervorgegangene gesetzgebende Versammlung treten.</p> <p>Die provisorische Regierung hat folgende telegraphische Depesche erhalten:</p> <p>„<hi rendition="#g">Livorno,</hi> 8. Febr. Alle Befehle sind ausgeführt worden. Marzintulo und General Apice reisten auf einem außerordentlichen Eisenbahnzug nach Florenz. Magagnini und Bougi reisen nach Lukka: um zwei Uhr Nachmittags soll die Expedition nach der Insel Elba stattfinden. Die Stadt ist ruhig und voller Jubel. Pisa hat am 8. Februar die provisorische Regierung anerkannt. Abends wurde daselbst die Ruhe nur durch das Abreißen einiger großherzoglichen Wappen gestört.“</p> <p>Die provisorische Regierung hat durch ein Dekret an die Stelle des in gerichtlichen Urtheilen und andern öffentlichen Akten befindlichen Eingangs: „Wir Leopold u. s. w.“ die Formel gesetzt: „Die toskanische provisorische Regierung.“ Sie hat ferner die Bürgergarden und Linientruppen ihres Eides entbunden. Sie proklamirt die innige Vereinigung Toskanas mit Rom. Beide Staaten zusammen werden ein mächtiges Central- Italien bilden (5 Millionen Einwohner), gleichzeitig dem sardinischen Ehrgeiz und dauernd und fähig der neapolitanischen Blutherrschaft drohend gegenüberzutreten. Rom und Toskana, heißt es in der Proklamation der provisorischen Regierung, werden die Vorposten der italienischen Freiheit bilden.</p> <p>Aus <hi rendition="#g">Paris</hi> 18. Februar, Mittags, schreibt man uns: Eben erhalten wir Briefe aus Genua vom 13. Februar, die uns melden: <hi rendition="#g">daß in Florenz die Republik proklamirt wurde.</hi> Die Anhänger des geflohenen Großherzogs und Freunde des Absolutismus, boten zwar Alles auf, um diesen Schritt zu hintertreiben. Das ganze platte Land wurde von ihnen in Bewegung gesetzt, um gegen Florenz zu marschiren. Allein, wie jene Privatbriefe melden, blieben ihre Anstrengungen fruchtlos und die Republik wurde proklamirt. Der Volksjubel ist unbeschreiblich.</p> <p><hi rendition="#g">Zu Rom</hi> beginnen die Parteien der italienischen Constituante sich zu organisiren und von einander abzuscheiden. Es haben sich schon mehrere Repräsentanten-Vereinigungen gebildet. Die zahlreichste, fast ganz von republikanischen Priestern zusammengesetzt, hält sich an der Mara (Mariani der päbstliche präsidirt bei Beretta, Repräsentant von Ancona, eine andere Vereinigung von beinahe 40 Gliedern. Beretta, reicher Banquier von Ancona, der vielen Einfluß auf die Wahlen dieser Provinz ausgeübt hat, hat sich zum Centrum der päbstlichen Partei gemacht. Wie zu Paris, intriguiren die Banquiers zu Rom, um den Fortschritt der Demokratie zu hemmen. Am 7. in der Nacht marschirte die römische Legion nach der neapolitanischen Grenze von der Seite von Terracina. Sie führte einige Geschütze mit sich. Der nächste Courier wird uns belehren, ob ein Zusammentreffen stattgehabt zwischen den römischen Truppen und den neapolitanischen, die alle Deserteure im Namen Pii-noni rekrutirt haben.</p> <p><hi rendition="#g">Bedini,</hi> Substitut des Kardinals Antonelli als Staatssekretär, ist, unter dem Vorwand nach Neapel in Privatgeschäften zu gehen, nach Paris gereist mit Spadoni, einem Schweizer- Offizier. Beim Abgang des Dampfschiffs präsidirte der Pabst das Cardinal- Collegiums. Es handelt sich um Annahme der Interyontionsanerbietungen.</p> <p>In der Sitzung der Turiner Kammer vom 12. Januar antworten <hi rendition="#g">Gioberti</hi> und <hi rendition="#g">Teccio</hi> ganz in der Weise der Barrot und Faucher auf folgende Interpellationen Brofferios: 1) Wie es mit der Vermittlung stehe und wie lange man sich noch mit diplomatischen Wendungen begnügen solle! 2) Wann man den günstigen Augenblick für den Krieg gekommen glaube? 3) Wie das Ministerium, welches Italien entzweie, es wieder zu vereinigen gedenke? 4) Erkennt das Ministerium die Volkssouveränetät an, ja oder nein? 5) Ist das Ministerium entschlossen, den Krieg ohne Italien und trotz Italien zu beginnen? 6) Die Minister, die wie Conservative regieren, was verstehen sie eigentlich unter Demokratie?</p> <p>Kein Zweifel! Karl Albert folgt dem braven Leopold bald nach.</p> <p>In einer Rote d. d. Turin, 10. Februar, gerichtet an den Präsidenten und die Mitglieder des zu Bern residirenden Bundesraths, protestirt Gioberti gegen die im Kanton Tessin auf Radetzki's Forderung wider die italienischen Flüchtlinge ergriffenen Maßregeln.</p> <p>Zu <hi rendition="#g">Ferrara</hi> hat ein Konflikt mit dem östreichischen Militär stattgefunden. 5 östreichische Offiziere und 5 Soldaten hatten sich in die Stadt hineingewagt und wurden mit Steinwürfen empfangen; sie waren gezwungen, in's Militärhospital zu flüchten. Darauf erschienen Patrouillen; der Flintenschuß eines Kroaten streckt den jungen Sani todt hin. Zwei Kroaten wurden sofort getödtet, ein anderer verwundet, ebenso ein Offizier. Der Rest der Oestreicher flüchtete sich in die Citadelle. Generalmarsch wurde geschlagen, man begann Barrikaden zu bauen. Die Kanonen der Citadelle donnerten, drei Schüsse fielen. Alles ließ auf den Beginn eines mörderischen Kampfes schließen. Nach einigen Stunden der Erwartung begaben sich ein Mitglied der Regierungskommission, der Oberst der Bürgergarde und der Gonalonier nach der Citadelle, um mit dem östreichischen Oberst zu parlamentiren. Von nun an, wurde abgemacht, dürfen östreichische Soldaten nur noch unter Escorte der Bürgergarde in der Stadt circuliren. So wurde alles für einstweilen geschlichtet.</p> </div> </div> <div type="jAnnouncements" n="1"> <div type="jAn"> <head>Gerichtlicher Verkauf.</head> <p>Am Donnerstag den 22. Februar 1849, Vormittags 12 Uhr, sollen durch den Unterzeichneten auf dem Waidmarkt in Köln: 1 Komode, 9 Schildereien, 2 Wachsportraits, Stadtrath Daniels und Professor Wallraff vorstellend, 1 antiker nußbaumner und 1 tannener Schrank, 1 kleiner tannener Tisch, 4 Stühle und eine Schilderei, öffentlich an den Meistbiethenden gegen gleich baare Zahlung verkauft werden.</p> <p>Der Gerichtsvollzieher,</p> <p>Fülles.</p> </div> <div type="jAn"> <head>Gerichtlicher Verkauf.</head> <p>Am Donnerstag den 22ten Februar 1849, Vormittags 10 Uhr, sollen durch den Unterzeichneten auf dem Apostelnmarkte in Köln, 1 Tisch, 1 Nähtisch, 1 Schreibpult, 1 Spiegel, 6 Stühle, und 1 große Stickerei, die Auffindung Moses in Schilfe, öffentlich an den Meistbietenden gegen baare Zahlung verkauft werden.</p> <p>Der Gerichtsvollzieher,</p> <p>Fülles.</p> </div> <div type="jAn"> <head>Gerichtlicher Verkauf.</head> <p>Am Donnerstag den 22. Februar 1849, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Waidmarkte in Köln, durch den Unterzeichneten, verschiedene Haus- und Küchengeräthe, als: Tische, Stühle, 1 Spiegel, 1 Küchenschrank, eine Hausuhr, kupferne Kesseln u. s. w., öffentlich dem Meistbietenden gegen gleich baare Zahlung verkauft werden.</p> <p>Der Gerichtsvollzieher,</p> <p>Fülles.</p> </div> <div type="jAn"> <head>Gerichtlicher Verkauf.</head> <p>Am Donnerstag den 22. Februar 1849, Vormittags 10 Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Waidmarkte zu Köln, drei neue Fournaisen, drei eiserne Wagen, dreißig verschiedene Schlösser, 50 Stück Schuppen etc., dem Meistbietenden gegen baare Zahlung öffentlich verkaufen.</p> <p>Der Gerichtsvollzieher,</p> <p>Simons.</p> </div> <div type="jAn"> <head>Brieftasche verloren.</head> <p>Am Sonntag Nachmittag auf dem Wege von der Schildergasse, Hochstraße, Obenmarspforten, Glasstraße, Höhle, Bolzengasse nach der Friedrich- Wilhelmstraße. Wer solche dem Eigenthümer wiederbringt, dessen Name in der Brieftasche ersichtlich ist, erhält von demselben 1 Thlr. Belohnung.</p> </div> <div type="jAn"> <head>Herrn Joseph DuMont Herausgeber der Kölnischen Zeitung.</head> <p>Ich erkläre Sie hiermit so lange für einen gemeinen Menschen, bis Sie mir Satisfaktion geben wegen der anonymen Verdächtigungen, welche Ihre Zeitung fortwährend zur Erreichung eines reaktionären Zweckes und zu Ihrer Bereicherung gegen mich veröffentlicht.</p> <p>Odenthal, den 18. Februar.</p> <p>A. Gladbach.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Die von dem Heinrich Thelen, in dem Inserate vom 14. dieses Monats (Beilage zu Nr. 224 der Neuen Rheinischen Zeitung) gemachte Behauptung, daß ich eine Patrouille mit dem Auftrage abgeschickt hätte, auf Jeden, den sie im Graben sehen würde, zu schießen, erkläre ich als unwahr und verläumderisch</p> <p>Zu einer solchen Anweisung wäre ich überdies nicht berecht gewesen.</p> <p>Köln, den 18. Februar 1849.</p> <p>Bluhm,</p> <p>Gewichtsetzer.</p> </div> <div type="jAn"> <head>1846er Scharzhofberger.</head> <p>Die Kölnische Zeitung Nr. 42, 1. Beilage enthält eine Anzeige der dortigen Firma Peltzer et Comp, welche unterstellen läßt, daß genanntes Haus die gesammte Creszens meiner 1846er Scharzhofberger Weine an sich gebracht habe.</p> <p>Ich finde mich dadurch zu der Erklärung veranlaßt, daß ich dem Herrn Peltzer nur 7 Fuder überlassen habe, und daß der mir noch verbleibende größere Rest jedenfalls mit obigem den Namen</p> <p>König der Weine</p> <p>zutheilen würdig ist.</p> <p>Kaufliebhabern stehet die Probe hier an den Fässern stets zu Diensten.</p> <p>Trier, den 19. Februar 1849.</p> <p>Joseph Koch.</p> </div> <div type="jAn"> <head>Austern- Salon</head> <p>Breitstraße Nr. 59 ‒</p> <p>Am 18., 19., 20. und 21. d. frische englische Austern in allen Sorten und zu den billigsten Preisen. Ikra und deutscher Caviar, Mock-Turtle (Schildkröten-Suppe) alle Sorten Weine, in vorzüglicher Qualität und preiswürdig, die feinsten Seefische in Portionen u. s. w., bei</p> <p>J. Barlen.</p> </div> <div type="jAn"> <head>Heute Abend</head> <p>musikalische Abend-Unterhaltung nebst Zither und Guitarre.</p> <p>Königstraße Nr. 5 im Römischen Hof.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Zwei Setzer können gleich dauernde Kondition erhalten in der Buchdruckerei von Julius Schellhoff in Elberfeld.</p> </div> <div type="jAn"> <p>In einem wohlhabenden Orte von circa 3000 Seelen, wo auch eine Apotheke, wird die Niederlassung eines promov. Arztes dringend gewünscht und seinem Fortkommen aller Vorschub geleistet. Frank. Offerten unter Lit. D. C. 15 bes. d. Exp.</p> </div> <div type="jAn"> <head>Coaks</head> <p>ist wieder in sehr guter Qualität vorräthig, in der</p> <p>Gas- Erleuchtungs- Anstalt, Buschgasse 11</p> </div> <div type="jAn"> <head>Fischessen.</head> <p>Heute Mittwoch den 21. Februar um 1 1/2 Uhr zum Bönn'schen Posthause bei</p> <p>Wm. HILGERS</p> </div> <div type="jAn"> <head>Schöne Aussicht am Holzthor.</head> <p>Heute Mittwoch Kaffeegesellschaft und frischer Maiwein.</p> <p>Cath. Fühling.</p> </div> <div type="jAn"> <head>Englischer Hof.</head> <p>Für die bevorstehenden Karnevalstage empfehle ich meine Restauration aufs Beste. Zu jeder Zeit des Tages werden alle der Saison angemessene kalte und warme Speisen bei mir verabreicht, und habe ich für gute und preiswürdige Weine bestens gesorgt. ‒ Table d'hôte findet täglich Punkt 1 Uhr Statt.</p> <p>Köln, 17. Februar 1849.</p> <p>H. J. THIBUS,</p> <p>Kasinostraße Nro. 1.</p> </div> <div type="jAn"> <head>Champagner,</head> <p>in Kommission, pr. Flasche 15 Sgr., bei</p> <p>Franz Brückmann,</p> <p>Zollstraße 5 ‒</p> </div> <div type="jAn"> <p>Von Aschermittwoch an täglich frischer Maitrank bei Schmitz- Bilstein zum goldenen Kreuz Gereonsstraße 38.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Ausgezeichnete Punsch- Essenz, Rum, die große Flasche 17 1/2 Sgr. Die halbe 9 Sgr. Arrac, die große Flasche 22 1/2 Sgr. Die halbe 11 1/2 Sgr. bei</p> <p>G. Tonger, Pauluswache.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Die an mich adressirten Briefe erhalte ich durch Vermittelung der Kommandantur, wo sie geöffnet und geprüft werden. Aus nahe liegenden Gründen mache ich Freunde und Bekannte auf diesen Umstand aufmerksam.</p> <p>Köln, den 19. Februar 1849, St. Agatha.</p> <p>Adamski, Lieutenant.</p> </div> <div type="jAn"> <head>Puppentheater.</head> <p>Zur Extra- Vorstellung, auf Verlangen mehrerer Puppentheater-Freunde</p> <p>der betrogene Wächter.</p> <p>Lustspiel von Bestevater.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Rothenberg Nr. 3 sind mehre Zimmer zu vermiethen. Das Nähere Friedrich- Wilhelmstraße Nr. 7.</p> </div> <div type="jAn"> <head>„Neue Rheinische Zeitung.“</head> <p>Die Herren Aktionäre werden hiermit auf Grund der §§. 43 und 44 des Statuts zu einer außerordentlichen General-Versammlung auf Donnerstag den 22. Februar, Abends 8 Uhr, im Freischützen bei Hamspohn, Hochstraße, eingeladen.</p> <p>Köln, den 16. Februar 1849.</p> <p>Die Geranten.</p> <p>der „Neuen Rheinischen Zeitung.“</p> </div> <div type="jAn"> <p>Das bekannte große Kleider-Magazin</p> <p>von L. Emanuel befindet sich jetzt Obenmarspforten 5,</p> <p>und empfiehlt sein reichhaltiges Lager in allen möglichen Herrenkleidern zu den billigsten Preisen und reellster Bedienung.</p> </div> <div type="jAn"> <head>Heilsame Erfindung.</head> <p>Neu verbessertes</p> <p>Pollutions-Verhütungs-Instrument,</p> <p>dessen Verbreitung, da es ohne im Geringsten Unannehmlichkeiten oder nachtheilige Folgen herbeizuführen, keine Pollution zuläßt, ‒ mir von der Königl. Hochl. Regierung zu Erfurt bewilligt worden ist und über deren zweckmäßige einfache Einrichtung die besten Zeugnisse von der medizinischen Fakultät zu Paris, so wie von mehreren Sanitäts-Behörden, vorliegen. ‒ Gegen portofreie Einsendung des Betrags erhält man Instrument nebst Gebrauchs-Anweisung vom Unterzeichneten zuschickt.</p> <table> <row> <cell>1 Instrument in feinem Neusilber</cell> <cell rendition="#leftBraced #rightBraced" rows="2">mit Suspensorium</cell> <cell>4 Thlr. Pr. Court.</cell> </row> <row> <cell>1 Instrument in feinem Messing</cell> <cell>3 Thlr. Pr. Court.</cell> </row> <row> <cell>1 Instrument in feinem Holz,</cell> <cell>ohne Suspensorium</cell> <cell>2 Thlr. Pr. Court.</cell> </row> </table> <p>H. I. Frankenheim in Bleicherode bei Nordhausen.</p> </div> <div type="jAn"> <head>Möbel - Fabrik</head> <p>von</p> <p>H. &amp; A. Rauch in Mainz.</p> <p>Die Verlegung unseres Möbel - Magazins aus der Herzogstraße Nro. 7 nach Oben - Marspforten Nr. 7, beehren wir uns Freunden und Gönnern mit dem Bemerken anzuzeigen, daß wir daselbst stets eine reichhaltig assortirte Niederlage jedweder Möbel, für deren solide und dauerhafte Arbeit wir garantiren, vorräthig halten, und die Einrichtung ganzer Häuser in kürzester Frist und zu reellen Preisen ausführen.</p> <p>Köln, im Februar 1849.</p> <p>H. &amp; A. Rauch.</p> </div> <div type="jAn"> <head>„Auf Rom.“</head> <p>Heute am Aschermittwoch vorzüglicher Häringssalat von Gurken; ferner einmarinirte und zubereitete Häringe.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Bei Ios. La Ruelle in Aachen erschien so eben, und ist durch alle Post-Anstalten und Buchhandlungen zu beziehen:</p> <p>Karrikaturen-Album.</p> <p>Wöchentlich ein Heft in gr. 4, enth. 2 große Karrikaturen, so wie Text mit kleineren humoristischen Figuren. Ungemein billiger Preis per Quartal (13 Hefte) 15 Sgr.</p> </div> <div type="jAn"> <head>Ein Oekonom</head> <p>von 30 Jahren, unverheirathet, mit den besten Attesten versehen, auch im Stande, andere Empfehlungen beizubringen, sucht bald oder zu Ostern ein Unterkommen als Wirthschaftsbeamter oder Rechnungsführer. Um in Thätigkeit zu bleiben, würde derselbe auch jede andere ihm angemessene Beschäftigung außerhalb der Oekonomie annehmen. Nähere Auskunft ist zu erfahren bei Herrn Jüngling, Ohlauekstraße Nr. 38, oder durch Adresse A. Z post restante Hirschberg.</p> </div> <div type="jAn"> <head>Konzessionirtes Baudeville- Theater.</head> <p>Heute Mittwoch den 21. Februar 1849.</p> <p>Unwiederruflich letzte Gastdarstellung und zum Benefice des Hrn. Dornewaß.</p> <p>Abonnement suspendu.</p> <p>Negerrache, oder Domi der Brasilianische Affe.</p> <p>Romantisch- komisches Schauspiel in 3 Akten.</p> <p>Musik vom Kapellmeister Adolph Müller.</p> <p>Entrée 10 Sgr., wofür Getränke verabreicht werden.</p> <p>Nur die an der Kasse gelösten Billets sind gültig.</p> <p>Kassa - Eröffnung um 1/2 6 Uhr.</p> <p>Anfang 1/2 7 Uhr.</p> <p>Franz Stollwerck.</p> <p>Zu dieser Vorstellung ladet ergebenst ein.</p> <p>Dornewaß.</p> </div> </div> <div type="imprint"> <p>Der Gerant Korff. Druck von J. W. Dietz, unter Hutmacher 17.</p> </div> </body> </text> </TEI> [1252/0002]
geben kurz ihren Inhalt nach dem toskanischen Moniteur. In dem ersten Briefe, d. d. Siena, 7. Februar, schreibt er, er wolle Toskana nicht verlassen, dazu habe er es viel zu lieb. Der eigentliche Inhalt des Briefs aber besteht in der Forderung, ihm die Personen, deren er unumgänglich nöthig habe, wie seine Equipagen und die seiner Familie folgen zu lassen. Unter diese unentbehrlichen Personen zählt er den Gouverneur seiner Kinder, ihren Kavalier, seine Sekretäre. Dies erste Schreiben richtet sich, wie man sieht, an den eigentlichen Staat Leopold's, seinen ‒ Hofstaat.
In dem zweiten Briefe, ebenfalls d. d. 7. Februar Siena erklärt er die „wahre Ursache seiner Flucht“. Der Wunsch, gefährliche Störungen zu vermeiden, habe ihn am 22. Januar 1849 bestimmt, in seinem Namen den Kammern den Gesetzvorschlag über die Wahl toskanischer Repräsentanten bei der italienischen Constituante vorlegen zu lassen. Da seien Gewissenszweifel in ihm erwacht, ob er durch Billigung eines solchen Gesetzes nicht der im päbstlichen Breve vom 1. Januar 1849 von _ angedrohten Exkommunikation verfalle. Sämmtliche Patres, Cansuisten und Beichtväter hätten ihm erklärt, der Casus sei bedenklich, er verfalle durch die Billigung jenes Gesetzes der Censur der Kirche. Um nun mit sich selbst in's Reine zu kommen, habe er sich in einem Schreiben vom 28. Januar an den natürlichen obersten Richter in dieser Angelegenheit, an den Pabst selbst gewandt. Der Pabst habe ihm geantwortet, und nun bleibe kein Zweifel übrig: er dürfe das Gesetz der italienischen Constituante nicht sanktioniren. Er habe allerdings ein Ministerium acceptirt, welches das Gesetz gleich in seinem Programm proklamirt habe. Er selbst habe hierauf angespielt in seiner Rede zur Eröffnung der legislativen Kammern. In diesem Augenblicke, wo sein eigenes Seelenheil und das so viel guter Toskaner auf dem Spiele stehe, sei er gezwungen, sein Wort zu brechen und die Sanktion jenes Gesetzes zu verweigern. Sein Aufenthalt in Florenz könne in diesem Augenblick seine Willensfreiheit beschränken. Er habe diese seine Hauptstadt daher verlassen, er werde auch Sienna verlassen, damit man nicht behaupte, diese Stadt habe sich seinetwegen in einen Schauplatz reaktionärer Umtriebe verwandelt. Schließlich hofft Leopold, „daß le bon dieu Sorge für sein theures Vaterland tragen wird.“
Geh' in ein Kloster! rufen wir dem braven Leopold zu und möge dir dahin viel ebenbürtige Gesellschaft nachfolgen. Am 8ten Februar ernannte die provisorische Regierung sofort eine Kommission, um die königl. Paläste und alle darin befindlichen Gegenstände zu versiegeln und ein genaues Inventarium der großherzoglichen Habseligkeiten aufzunehmen. Am 9ten erließ es eine Proklamation an die Toskaner, worin es unter andern heißt: „Die Fürsten verschwinden, das Volk bleibt. Das Volk und die Kammern haben uns (Guerazzi, Montanelli, Mazzini) die provisorische Regierung übertragen. Wir werden mit Energie kontrerevolutionäre Versuche zurückweisen und eine allgemeine Volksbewaffnung organisiren.“ Die provisorische Regierung hat sofort für ganz Toskana Regierungskommissäre ernannt, mit den nöthigen Vollmachten über alle politischen und militärischen Chefs, wie über die Nationalgarde. Die Ernennungen wurden durch außerordentliche Kouriere in alle Provinzen versandt. Nicht der Deputirte Trieci, sondern der Deputirte Socci war es, der zuerst in der Deputirtenkammer von Florenz die Nothwendigkeit einer aus den 3 Mitgliedern des alten Ministeriums zusammengesetzten provisorischen Regierung nachwies.
Am 10. Februar versuchten einige vom Golde der Reaktion erkaufte Banden eine Emeute gegen die provisorische Regierung. Sie wurde vereitelt und mehrere der aufrührerischen Individuen sind verhaftet, einige, nachdem sie starke Verwundungen erhalten. Montonelli ging selbst unter die Volksmassen, haranguirte sie und wurde im Triumphe nach seiner Wohnung zurückbegleitet. Das toskanische Parlament soll, wie es heißt, aufgelöst werden und an seine Stelle eine aus allgemeiner direkter Wahl hervorgegangene gesetzgebende Versammlung treten.
Die provisorische Regierung hat folgende telegraphische Depesche erhalten:
„Livorno, 8. Febr. Alle Befehle sind ausgeführt worden. Marzintulo und General Apice reisten auf einem außerordentlichen Eisenbahnzug nach Florenz. Magagnini und Bougi reisen nach Lukka: um zwei Uhr Nachmittags soll die Expedition nach der Insel Elba stattfinden. Die Stadt ist ruhig und voller Jubel. Pisa hat am 8. Februar die provisorische Regierung anerkannt. Abends wurde daselbst die Ruhe nur durch das Abreißen einiger großherzoglichen Wappen gestört.“
Die provisorische Regierung hat durch ein Dekret an die Stelle des in gerichtlichen Urtheilen und andern öffentlichen Akten befindlichen Eingangs: „Wir Leopold u. s. w.“ die Formel gesetzt: „Die toskanische provisorische Regierung.“ Sie hat ferner die Bürgergarden und Linientruppen ihres Eides entbunden. Sie proklamirt die innige Vereinigung Toskanas mit Rom. Beide Staaten zusammen werden ein mächtiges Central- Italien bilden (5 Millionen Einwohner), gleichzeitig dem sardinischen Ehrgeiz und dauernd und fähig der neapolitanischen Blutherrschaft drohend gegenüberzutreten. Rom und Toskana, heißt es in der Proklamation der provisorischen Regierung, werden die Vorposten der italienischen Freiheit bilden.
Aus Paris 18. Februar, Mittags, schreibt man uns: Eben erhalten wir Briefe aus Genua vom 13. Februar, die uns melden: daß in Florenz die Republik proklamirt wurde. Die Anhänger des geflohenen Großherzogs und Freunde des Absolutismus, boten zwar Alles auf, um diesen Schritt zu hintertreiben. Das ganze platte Land wurde von ihnen in Bewegung gesetzt, um gegen Florenz zu marschiren. Allein, wie jene Privatbriefe melden, blieben ihre Anstrengungen fruchtlos und die Republik wurde proklamirt. Der Volksjubel ist unbeschreiblich.
Zu Rom beginnen die Parteien der italienischen Constituante sich zu organisiren und von einander abzuscheiden. Es haben sich schon mehrere Repräsentanten-Vereinigungen gebildet. Die zahlreichste, fast ganz von republikanischen Priestern zusammengesetzt, hält sich an der Mara (Mariani der päbstliche präsidirt bei Beretta, Repräsentant von Ancona, eine andere Vereinigung von beinahe 40 Gliedern. Beretta, reicher Banquier von Ancona, der vielen Einfluß auf die Wahlen dieser Provinz ausgeübt hat, hat sich zum Centrum der päbstlichen Partei gemacht. Wie zu Paris, intriguiren die Banquiers zu Rom, um den Fortschritt der Demokratie zu hemmen. Am 7. in der Nacht marschirte die römische Legion nach der neapolitanischen Grenze von der Seite von Terracina. Sie führte einige Geschütze mit sich. Der nächste Courier wird uns belehren, ob ein Zusammentreffen stattgehabt zwischen den römischen Truppen und den neapolitanischen, die alle Deserteure im Namen Pii-noni rekrutirt haben.
Bedini, Substitut des Kardinals Antonelli als Staatssekretär, ist, unter dem Vorwand nach Neapel in Privatgeschäften zu gehen, nach Paris gereist mit Spadoni, einem Schweizer- Offizier. Beim Abgang des Dampfschiffs präsidirte der Pabst das Cardinal- Collegiums. Es handelt sich um Annahme der Interyontionsanerbietungen.
In der Sitzung der Turiner Kammer vom 12. Januar antworten Gioberti und Teccio ganz in der Weise der Barrot und Faucher auf folgende Interpellationen Brofferios: 1) Wie es mit der Vermittlung stehe und wie lange man sich noch mit diplomatischen Wendungen begnügen solle! 2) Wann man den günstigen Augenblick für den Krieg gekommen glaube? 3) Wie das Ministerium, welches Italien entzweie, es wieder zu vereinigen gedenke? 4) Erkennt das Ministerium die Volkssouveränetät an, ja oder nein? 5) Ist das Ministerium entschlossen, den Krieg ohne Italien und trotz Italien zu beginnen? 6) Die Minister, die wie Conservative regieren, was verstehen sie eigentlich unter Demokratie?
Kein Zweifel! Karl Albert folgt dem braven Leopold bald nach.
In einer Rote d. d. Turin, 10. Februar, gerichtet an den Präsidenten und die Mitglieder des zu Bern residirenden Bundesraths, protestirt Gioberti gegen die im Kanton Tessin auf Radetzki's Forderung wider die italienischen Flüchtlinge ergriffenen Maßregeln.
Zu Ferrara hat ein Konflikt mit dem östreichischen Militär stattgefunden. 5 östreichische Offiziere und 5 Soldaten hatten sich in die Stadt hineingewagt und wurden mit Steinwürfen empfangen; sie waren gezwungen, in's Militärhospital zu flüchten. Darauf erschienen Patrouillen; der Flintenschuß eines Kroaten streckt den jungen Sani todt hin. Zwei Kroaten wurden sofort getödtet, ein anderer verwundet, ebenso ein Offizier. Der Rest der Oestreicher flüchtete sich in die Citadelle. Generalmarsch wurde geschlagen, man begann Barrikaden zu bauen. Die Kanonen der Citadelle donnerten, drei Schüsse fielen. Alles ließ auf den Beginn eines mörderischen Kampfes schließen. Nach einigen Stunden der Erwartung begaben sich ein Mitglied der Regierungskommission, der Oberst der Bürgergarde und der Gonalonier nach der Citadelle, um mit dem östreichischen Oberst zu parlamentiren. Von nun an, wurde abgemacht, dürfen östreichische Soldaten nur noch unter Escorte der Bürgergarde in der Stadt circuliren. So wurde alles für einstweilen geschlichtet.
Gerichtlicher Verkauf. Am Donnerstag den 22. Februar 1849, Vormittags 12 Uhr, sollen durch den Unterzeichneten auf dem Waidmarkt in Köln: 1 Komode, 9 Schildereien, 2 Wachsportraits, Stadtrath Daniels und Professor Wallraff vorstellend, 1 antiker nußbaumner und 1 tannener Schrank, 1 kleiner tannener Tisch, 4 Stühle und eine Schilderei, öffentlich an den Meistbiethenden gegen gleich baare Zahlung verkauft werden.
Der Gerichtsvollzieher,
Fülles.
Gerichtlicher Verkauf. Am Donnerstag den 22ten Februar 1849, Vormittags 10 Uhr, sollen durch den Unterzeichneten auf dem Apostelnmarkte in Köln, 1 Tisch, 1 Nähtisch, 1 Schreibpult, 1 Spiegel, 6 Stühle, und 1 große Stickerei, die Auffindung Moses in Schilfe, öffentlich an den Meistbietenden gegen baare Zahlung verkauft werden.
Der Gerichtsvollzieher,
Fülles.
Gerichtlicher Verkauf. Am Donnerstag den 22. Februar 1849, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Waidmarkte in Köln, durch den Unterzeichneten, verschiedene Haus- und Küchengeräthe, als: Tische, Stühle, 1 Spiegel, 1 Küchenschrank, eine Hausuhr, kupferne Kesseln u. s. w., öffentlich dem Meistbietenden gegen gleich baare Zahlung verkauft werden.
Der Gerichtsvollzieher,
Fülles.
Gerichtlicher Verkauf. Am Donnerstag den 22. Februar 1849, Vormittags 10 Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Waidmarkte zu Köln, drei neue Fournaisen, drei eiserne Wagen, dreißig verschiedene Schlösser, 50 Stück Schuppen etc., dem Meistbietenden gegen baare Zahlung öffentlich verkaufen.
Der Gerichtsvollzieher,
Simons.
Brieftasche verloren. Am Sonntag Nachmittag auf dem Wege von der Schildergasse, Hochstraße, Obenmarspforten, Glasstraße, Höhle, Bolzengasse nach der Friedrich- Wilhelmstraße. Wer solche dem Eigenthümer wiederbringt, dessen Name in der Brieftasche ersichtlich ist, erhält von demselben 1 Thlr. Belohnung.
Herrn Joseph DuMont Herausgeber der Kölnischen Zeitung. Ich erkläre Sie hiermit so lange für einen gemeinen Menschen, bis Sie mir Satisfaktion geben wegen der anonymen Verdächtigungen, welche Ihre Zeitung fortwährend zur Erreichung eines reaktionären Zweckes und zu Ihrer Bereicherung gegen mich veröffentlicht.
Odenthal, den 18. Februar.
A. Gladbach.
Die von dem Heinrich Thelen, in dem Inserate vom 14. dieses Monats (Beilage zu Nr. 224 der Neuen Rheinischen Zeitung) gemachte Behauptung, daß ich eine Patrouille mit dem Auftrage abgeschickt hätte, auf Jeden, den sie im Graben sehen würde, zu schießen, erkläre ich als unwahr und verläumderisch
Zu einer solchen Anweisung wäre ich überdies nicht berecht gewesen.
Köln, den 18. Februar 1849.
Bluhm,
Gewichtsetzer.
1846er Scharzhofberger. Die Kölnische Zeitung Nr. 42, 1. Beilage enthält eine Anzeige der dortigen Firma Peltzer et Comp, welche unterstellen läßt, daß genanntes Haus die gesammte Creszens meiner 1846er Scharzhofberger Weine an sich gebracht habe.
Ich finde mich dadurch zu der Erklärung veranlaßt, daß ich dem Herrn Peltzer nur 7 Fuder überlassen habe, und daß der mir noch verbleibende größere Rest jedenfalls mit obigem den Namen
König der Weine
zutheilen würdig ist.
Kaufliebhabern stehet die Probe hier an den Fässern stets zu Diensten.
Trier, den 19. Februar 1849.
Joseph Koch.
Austern- Salon Breitstraße Nr. 59 ‒
Am 18., 19., 20. und 21. d. frische englische Austern in allen Sorten und zu den billigsten Preisen. Ikra und deutscher Caviar, Mock-Turtle (Schildkröten-Suppe) alle Sorten Weine, in vorzüglicher Qualität und preiswürdig, die feinsten Seefische in Portionen u. s. w., bei
J. Barlen.
Heute Abend musikalische Abend-Unterhaltung nebst Zither und Guitarre.
Königstraße Nr. 5 im Römischen Hof.
Zwei Setzer können gleich dauernde Kondition erhalten in der Buchdruckerei von Julius Schellhoff in Elberfeld.
In einem wohlhabenden Orte von circa 3000 Seelen, wo auch eine Apotheke, wird die Niederlassung eines promov. Arztes dringend gewünscht und seinem Fortkommen aller Vorschub geleistet. Frank. Offerten unter Lit. D. C. 15 bes. d. Exp.
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Fischessen. Heute Mittwoch den 21. Februar um 1 1/2 Uhr zum Bönn'schen Posthause bei
Wm. HILGERS
Schöne Aussicht am Holzthor. Heute Mittwoch Kaffeegesellschaft und frischer Maiwein.
Cath. Fühling.
Englischer Hof. Für die bevorstehenden Karnevalstage empfehle ich meine Restauration aufs Beste. Zu jeder Zeit des Tages werden alle der Saison angemessene kalte und warme Speisen bei mir verabreicht, und habe ich für gute und preiswürdige Weine bestens gesorgt. ‒ Table d'hôte findet täglich Punkt 1 Uhr Statt.
Köln, 17. Februar 1849.
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Franz Brückmann,
Zollstraße 5 ‒
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Ausgezeichnete Punsch- Essenz, Rum, die große Flasche 17 1/2 Sgr. Die halbe 9 Sgr. Arrac, die große Flasche 22 1/2 Sgr. Die halbe 11 1/2 Sgr. bei
G. Tonger, Pauluswache.
Die an mich adressirten Briefe erhalte ich durch Vermittelung der Kommandantur, wo sie geöffnet und geprüft werden. Aus nahe liegenden Gründen mache ich Freunde und Bekannte auf diesen Umstand aufmerksam.
Köln, den 19. Februar 1849, St. Agatha.
Adamski, Lieutenant.
Puppentheater. Zur Extra- Vorstellung, auf Verlangen mehrerer Puppentheater-Freunde
der betrogene Wächter.
Lustspiel von Bestevater.
Rothenberg Nr. 3 sind mehre Zimmer zu vermiethen. Das Nähere Friedrich- Wilhelmstraße Nr. 7.
„Neue Rheinische Zeitung.“ Die Herren Aktionäre werden hiermit auf Grund der §§. 43 und 44 des Statuts zu einer außerordentlichen General-Versammlung auf Donnerstag den 22. Februar, Abends 8 Uhr, im Freischützen bei Hamspohn, Hochstraße, eingeladen.
Köln, den 16. Februar 1849.
Die Geranten.
der „Neuen Rheinischen Zeitung.“
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Köln, im Februar 1849.
H. & A. Rauch.
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Konzessionirtes Baudeville- Theater. Heute Mittwoch den 21. Februar 1849.
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Romantisch- komisches Schauspiel in 3 Akten.
Musik vom Kapellmeister Adolph Müller.
Entrée 10 Sgr., wofür Getränke verabreicht werden.
Nur die an der Kasse gelösten Billets sind gültig.
Kassa - Eröffnung um 1/2 6 Uhr.
Anfang 1/2 7 Uhr.
Franz Stollwerck.
Zu dieser Vorstellung ladet ergebenst ein.
Dornewaß.
Der Gerant Korff. Druck von J. W. Dietz, unter Hutmacher 17.
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(2017-03-20T13:08:10Z)
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Maria Ermakova, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Frank Wiegand: Konvertierung XML nach DTA-Basisformat
(2017-03-20T13:08:10Z)
Weitere Informationen:Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 2 (Nummer 184 bis Nummer 301) Köln, 1. Januar 1849 bis 19. Mai 1849. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.
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