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Neue Rheinische Zeitung. Nr. 207. Köln, 28. Januar 1849. Zweite Ausgabe.

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Civilstand der Stadt Köln.

Den 23. Januar 1849.

Geburten.

Jos., S. v. Wilh. Harnischmacher, Tagl., Maximinenstr. -- Peter, S. v. Franz Wahlen, Ziegelfabrikant, Pfeilstr. -- Anna, T. v. Bertr. Jansen, Tagl. M[a]ximinenstr. -- Valent., S. v. Heinr. Engels, Zuckerarb., Weberstr. -- Wilh. Carol. Hubert. Juliana, T v. Joh. Conr. Julius Becker, Dampfschiff-Expedient, Salzmagazin. -- Eva, T. v. Andr. Roth, Tagl., Zugasse. -- Cathar., T. v. Joh. Wolf. Kleiderm., Maximinenstr.

Sterbefälle.

Winand Hansen, 3 J. alt, Lintg. -- Joh. Offizier, 2 T. alt, Michaelstr. -- Cathar. Gahlen. Witwe Mörs, 54 J. alt, Weberstr. -- Jakob Wilh. Hub. Timotheus Schmitz, 11 J. alt, Berlich. -- Gertr. Ammann, 64 J. alt, Löhrg. -- Maria Sophia Müller, 1 M. alt, Kattenbug. -- Franz Derenne, Gärtner, 18 J. alt, unverh., Cäciliensp. -- Margar. Spicks, Wittwe Kunst, 77 J. alt, Cäciliensp.

In der Provincial-Irren-Heilanstalt zu Siegburg ist die mit einem Jahrgehalt von 200 Rthlr. und freier Station verbundene zweite Assistentenstelle intermistisch für den Zeitraum von etwa vier Monaten, mit dem 10. Februar c. beginnend, zu besetzen. Zu der Annahme dieser Stelle geneigte Aerzte, welche über die rühmliche Absolvirung ihrer Studien die erforderlichen Zeugnisse vorlegen können, und die mit dieser Stelle verbundene Besorgung der Hausapotheke zu übernehmen im Stande sind, werden ersucht, ihre betreffenden Eingaben vor dem Schlusse dieses Monats portofrei an den Unterzeichneten einzusenden.

Siegburg, den 24 Januar 1849.

Jacodi, Königl. Obermedicinal-Rath und Director der Heil-Anstalt.

Ein Wort für die Urwähler, Wahlmänner und Abgeordnete.

Nach dem von der Krone erlassenen Wahlgesetze ist zwar der Abgeordnete für unverantwortlich erklärt, indem er sich an das ihm gewordene Mandat nicht zu binden hat, also nur seinem Gewissen verantwortlich ist; aber jeder redliche und einsichtsvolle Abgeordnete wird eine solche Unverantwortlichkeit als etwas Peinliches erkennen, und aufrichtig wünschen derselben sich entledigen zu können.

Wenn er auch die Unverantwortlichkeit allenfalls bei Revidirung und Feststellung der Verfassung zu übernehmen gesonnen, und die etwa aufsteigende Bedenken durch seinen redlichen Willen und sein treues Wirken, für eine wahrhaft volksthümliche Verfassung zu beschwichtigen im Stande wäre, so möchte aber in Betreff der Berathung der socialen Fragen namentlich der Entwerfung und Feststellung der manigfaltigen organischen Gesetze einerseits und seiner beschränkten Einsichten und Kenntnisse anderseits er es dringend wünschenswerth erachten, Mittel und Wege zu finden, im Sinne seiner Urwähler seine Thätigkeit zu äußern. Da es nun keine Universal-Menschen gibt, d. h. solche, die Alles wissen, die überall zu Hause sind, so ist es Pflicht darauf zu sinnen, geeignete Wege aufzufinden, wodurch der Abgeordnete fortwährend in lebendigem und segensreichem Wechselverkehr mit seinen Urwählern bleibt. Alle Wahlmänner aber haben die unabweisbare Pflicht, nicht allein durch ein von dem zu erwählenden Abgeordneten schriftlich vorgelegtes Programm sich von seiner Gesinnung und seinen Bestrebungen bei der Feststellung der Verfassung wie bei der Emanirung der nöthigen Gesetze zu überzeugen, sondern denselben auch zu verpflichten, das ihm angebotene Mittel zu einem fruchtbringenden, Vertrauen erhaltenden Verkehr so viel als möglich, jedenfalls aber in allen wichtigen Fällen zu benutzen, um darnach seine Wirksamkeit zu bethätigen.

Wir erlauben uns nun, ein derartiges Mittel in Kürze vorzuschlagen, in Hoffnung, daß andere dadurch sich veranlaßt fühlen, über noch geeignetere nachzusinnen und sie zum Wohle des Ganzen zu veröffentlichen.

In jeder Gemeinde bilde sich ein Verein, der nicht so sehr die politischen als gerade die socialen Fragen zum Wohle der hartgedrückten unteren Stände der menschlichen Gesellschaft zu lösen sich als Zweck hingestellt hat.

Gewerbtreibende aller Art berathen sich noch besonders über die Angelegenheiten ihres Standes. So wird sich nicht nur herausstellen, wo in den verschiedenen Beschäftigungsarten der Menschen der Schuh drückt, sondern auch woher der Druck kommt, und wie demselben für die Zukunft nach und nach abgeholfen werden könne. In dem Gemeinde-Verein beschäftige man sich jedesmal mit den dringlichsten Sachen vorzugsweise, fasse über das berathene und beschlossene Protokoll ab, und wähle den tüchtigsten aus der Versammlung zum Abgeordneten in den Kreisverein, worin möglichst alle Arten Gewerbthätigkeiten des Kreises durch den Einsichtsvollsten zu vertreten sein müßten. Hier käme nun die Sache durch nochmalige umsichtige und gründliche Besprechung zu einem Abschluß und gelangte dann durch den Präsidenten des Kreisvereins an den Abgeordneten, um darnach seine Wirksamkeit einzurichten. Damit indeß solche Kreisbeschlüsse nicht zu spät einliefen, so ware es des Abgeordneten Sache, das dringlichste so früh als möglich zu bezeichnen, auf daß alle Gemeinde-Vereine auch daran vorzugsweise die Hand legen könnten. So würde der Abgeordnete mit freudigerem Muthe wirken und seine Urwähler sich der festen Zuversicht hingeben können, daß ihre Interessen in jeglicher Weise die beste Vertretung fanden.

Mehrere Urwähler und Wahlmänner des Kreises Solingen.

An alle Urwähler zur ersten Kammer.

Mit Bezug auf einen Artikel in der Beilage zu Nr. 18. der Kölnischen Zeitung mit der Ueberschrift Diäten für die Deputirten zur 1. Kammer werden hiemit alle Urwähler zur 1. Kammer namentlich die der Kreise Solingen, Lennep und Elberfeld aufgefordert, in ähnlicher Weise Ihren Abgeordneten Diäten zukommen zu lassen, und zwar der Art, daß jeder Urwähler 10 Sgr. bei der vorzunehmenden Wahl der Wahlmänner entrichte, welche Beträge durch die Wahlmänner den Abgeordneten eingehändigt würden, wodurch jeder Abgeordnete bei einer Zahl von 1500 Urwähler eine Summe von 500 Thlr. erhielte und dadurch erst die Wahlmänner in den Stand gesetzt würden, frei wählen zu können und nicht an reiche Kapitalisten, ganze und halbe Millionäre gebunden zu sein. Hoffentlich werden alle Urwähler zur 1. Kammer bei der Wahl der Wahlmänner am 29. Jan. erscheinen, und dieses kleine Opfer gerne und bereitwillig bringen, um den unberechenbaren guten Zweck zu erreichen.

Mehrere Urwähler zur 1. Kammer des Kreises Solingen.

Der biedere, treue Schuhmachermeister Schützendorf welcher von der Bourgeoisie als Kandidat zur zweiten Kammer vorgeschlagen wird, kann sich als politische Wetterfahne auf den Thurm der deutschen Freiheit setzen.

Ein Dutzend schöne Stückfässer zu verkaufen bei Franz Brückmann, Zollstraße 5 --.

Ein herrschaftliches Landhaus am Rhein mit vorzüglichen Gebäulichkeiten, enthaltend 22 Piecen, Stallung, Wagenremisen etc., außerdem 6 Morgen Areal, ist wegen Verziehens nach Amerika für 6000 Thlr. zu verkaufen. Bemerkt wird, daß der Realwerth der Gebäulichkeiten allein auf 10,000 Thlr. taxirt ist. Frankirte Nachfragen sub B. C. besorgt die Expedition d. Bl.

Täglich frisch gebackene Fische bei Franz Brückmann, Zollstraße 5 --.

Punsch-Essenz vorzügliche Qualität, die Flasche zu 18 Sgr. in der Liqueur-Fabrik von H. Cron. Unter Gottesgnaden Nr. 13 und 15.

Eine schwere, fast neue Schiebkarre zu verkaufen. Zollstraße 5 --.

Die Einladung zur Versammlung der Wahlmänner bei Harff, auf den 25. dieses Abends 7 1/2 Uhr, ist vielen derselben zu spät zugekommen, als daran Theil nehmen zu können. Die Unterzeichneten ersuchen für die Folge solche Einladung frühzeitiger zu besorgen.

Mehrere Wahlmänner der 2. Kammer.

Ein Winzer beabsichtigt seinen 47er und 48er Wein gegen Oel zu vertauschen. Das Nähere bei Franz Brückmann, Zollstraße Nr. 5 --.

Ein Bäcker-Lehrling wird gesucht. Die Expedition sagt wo.

Antwort.

Die Anfrage an mich in Bezug auf die jüngsten Wahlen, bei welchen ich als Kandidat gar nicht aufgetreten bin, involvirt eine infame Verläumdung.

G. Heuser.

Ganz reiner rother und weißer Wein per Quart 2 1/2 Sgr. in und außer dem Hause, bei Franz Brückmann, Zollstraße Nr. 5 --.

Unterzeichneter ein Franzose von Geburt, empfiehlt sich im Ertheilen des französischen Sprach-Unterrichtes gegen billiges Honorar.

Auch können noch einige Herren der von mir errichteten französischen Gesellschaft zur Uebung in der Conversation beitreten.

Alphons Capette, konzess. Lehrer der franz. Sprache Georgstraße 2 G.

Auch ist daselbst ein möblirtes Zimmer nebst Kost billig zu vermiethen.

Antillen-Rum den Krug zu Sgr. 12 1/2, vorzüglicher Nordhäuser zu billigem Preise bei H. Cron, Unter Gottesgnaden Nro. 13 und 15.

Ein vorzügliches Pianino steht bei einem Privatmann billig zu verkaufen, wo sagt die Exp.

Die Zeitung Freiheit, Arbeit von Nro. 1, so wie allerlei Gedichte, ferner 8 Stück Cigarren für 1 Sgr. sind zu haben, am Domhof unter der Hacht Nr. 1

H. M.

Auf die Anfrage in Nr. 205 der "N. Rh. Ztg." Herr Dr. Gottschalk hat Köln nur bis zu dem Augenblicke verlassen, wo ihn die Stimme des Volkes zurückrufen wird.

Mehrere Freunde.

Freies Tanzvergnügen.

Heute Sonntag den 28. Januar im neuen Kuhberg auf der Ehrenstraße bei L. Senf. Anfang 4 Uhr.

Muzen, Muzenmandeln.

Ganz vorzüglich. Muzen 12 Sgr. und Muzenmandeln 10 Sgr. das Pfd.

Franz Stollwerck.

Zum gefälligen Besuch empfehle ich meine Punschstube bestens.

H. Cron Unter Gottesgnaden Nr. 13 u. 15.

Die Urwähler des 7. Wahlbezirks werden auf Dienstag den 30. d. M. Abends 8 Uhr, zu einer Besprechung bei Bungarten, Severinstraße eingeladen.

Der ehemalige Demokrat Schützendorf hat ein Schutz- und Trutz-Bündniß mit den Heulern geschlossen, um zur 2. Kammer als Abgeordneter gewählt zu werden.

Dies zur Warnung für die Wahlmänner, besonders derjenigen, welche dem Handwerkerstande angehören.

Ein demokratischer Wahlmann.

Aechter Gütersloher Pumpernickel ist fortwährend zu haben bei Weiler unter Gottesgnaden Nr. 9.

Heilsame Erfindung.

Hümmert's Pollution-Verhütungs-Instrument, welches, ohne im Geringsten Unannehmlichkeiten oder nachtheilige Folgen für die Gesundheit herbeizuführen, durchaus keine Pollution zulässt. Die Wahrheit dieser Aussage ist durch vielfache Erfahrungen bestätigt und durch Zeugnisse der berühmtesten Aerzte, als von Herrn Prof, Dr. Braune, Herrn Prof. Dr. Carus, Herrn Prof. Dr. Cerutti zu Leipzig, Herrn Geh. Med.-Rath Dr. v. Blödau zu Sondershausen und vielen andern dargethan, weshalb ich mich jeder weitern Empfehlung enthalte. -- Gegen portofreie Einsendung des Betrags erhält man Instrument nebst Gebrauchs-Anweisung vom Unterzeichneten zugeschickt.

1 Instrument in feinem Neusilber4 Thlr. Pr. Cour.
1 Instrument in feinem Messingmit Suspensorium
ohne
3 Thlr. Pr. Cour.
1 Instrument in feinem Holz2 Thlr. Pr. Cour.

Bleicherode bei Nordhausen. C. Filler.

Literarische Anzeige.

Für Freunde gesinnungstüchtiger Lectüre.

Mit Neujahr dieses Jahres begann der 4. Jahrgang unserer Wochenschrift:

Der Leuchtthurm, redigirt von Ernst Keil.

Eine von den wenigen Zeitschriften, die schon seit Jahren die Sache der Freiheit mit energischer Entschiedenheit vertheidigen, hat sich der Leuchtthurm neuerer Zeit durch seine feste rücksichtslose Opposition im Kampfe gegen die Reaktion, besonders aber durch seine markvollen Artikel über die österreichischen, preußischen und centralpolizeilichen Volksverrathe die Achtung aller wahrhaften Demokraten so allgemein erobert, daß jede weitere Anpreisung überflüssig ist. Wir bemerken deshalb auch nur, daß die bisherige Haltung des Blattes mit derselben Konsequenz und Entschiedenheit auch in diesem Jahre aufrecht erhalten werden wird.

Der "Leuchtthurm" erscheint jeden Ersten des Monats 4-5 Bogen und die übrigen Wochen 1 bis 1 1/2 Bogen stark, und bringt monatlich außer der dazu gehörigen Biographie das vortrefflich ausgeführte Portrait eines freisinnigen Zeitgenossen und dann und wann eine gute politische Carricatur.

Der Preis pro Qurttal ist nur 24 Sgr.

Die so eben erschienene Nro. 1 enthält:

Das Studentencomite in Wien. -- Die octroyirte Verfassung Preußens, eine absolutistische Farce. -- Robert Blum und sein Wirken im Jahre 1848. -- März und Dezember. -- Der deutsche Kaiser und Friedrich Wilhelm IV. -- v. Unruh, der letzte Präsident. Biographie und Charakteristik. -- Der "edle" v. Gagern und Oesterreich. -- Preußische Spiegelbilder. -- Umschau in Deutschland. -- Unterhaltungs-Magazin.

Mit: Unruh's Portrait. -- Eine Stunde im Gebet. (Carricatur).

Leipzig, im Januar 1849.

Er. Keil & Comp.

Bestellungen auf diese gute Wochenschrift nimmt an die F. C. Eisen'sche Sortiments-, Buch- und Kunsthandlung in Köln, Friedrich-Wilhelmsstraße Nro. 2.

Bürgerlicher Dombau-Verein.

Heute Abend große außerordentliche theatralische und deklamatorische Abend-Unterhaltung im Vereins-Lokale, Löwengasse Nr. 11. Anfang punkt 7 Uhr, wozu ergebenst einladet der Vorstand.

Zwei Pianino von 95 Thlr. und 120 Thlr. zu verkaufen bei Späner, Domhof Nr. 13.

Vereinigter 1. und 2. gesell. Dombau-Verein.

Heute Abend 7 Uhr Versammlung. Breitstraße bei Menzen, im Palast.

Theatralische Abend-Unterhaltung.

Medizinalrath Dr. Schmalz aus Dresden, wird kurze Zeit in Köln (Berlich Nr. 15) sich aufhalten, um Gehör- und Sprachkranken Rath zu ertheilen (10-1 Uhr).

Minoriten Reparatur Bau-Verein.

Bei Jüsgen, jeden Dienstag Abend Versammlung.

Morgen Montag den 29. Januar Kränzchen im Stollwerck'schen Saale.

unter Leitung des Herrn Franken, Sohn.

Franz Stollwerck.

Ein ordentliches Dienstmädchen gesucht, welches mit guten Zeugnissen versehen ist. Telegraphenstraße Nr. 24 --.

Geselliger Cuniberts Bau-Verein.

Morgen Abend 7 Uhr bei Herrn Nakatenus Eigelstein.

Aechter Nordhäuser Korn-Branntwein a 6 Sgr. per Quart.

Rum-Punsch a 18 Sg. p. Flasche.

Antillen-Rum a 11 Sgr. per Krug.

per Dutzend billiger.

Alle andere Branntweine und Liqueure zu den billigsten Preisen bei J. G. DIDERICH, Weberstrasse Nro. 24.

Fröhlicher St. Cuniberts-Bau-Verein.

Heute Abend 7 Uhr bei Herrn Kleefisch, Eigelstein 51.

[unleserliches Material] Theatralisch-deklamatorische Unterhaltung. Damen haben heute Zutritt.

Großes Maskenfest zu Köln.

Kölner Karnevals-Convent.

Heute Sonntag, den 28. Januar 1849, Abends 6 Uhr, im Saale des Herrn Jüsgen im Stern auf der Hochstraße.

Sechste Generalversammlung.

Motto: Verdrehten die Demokraten nicht den Leuten den Kopf, Mallich von uns hätt' alle Dag sein Huhn im Topf!

Ossendorf, den 28. Januar 1849.

Die organischen Gesetze, welche theils bereits in unserem Staate vollzogen, theils in den Abtheilungen in Berathung sind, müssen jeden honnetten, gutdenkenden, christlich-germanischen und auch den beschränktesten Unterthanen mit tiefer Trauer erfüllen. Wer vermöchte z. B. die Abschaffung des Adels gutzuheißen. Betrachten wir die Sache vom socialen Standpunkte aus, so würde unbedingt die bei uns noch nicht gelöste sociale Frage um so weiter zurückgeschoben werden, wie dies ein einfaches Rechenexempel beweisen wird.

Wir fragen: Was bleibt in Deutschland übrig, wenn man den Adel subtrahirt?

Deutschland
minus 11 11 = Adel
bleibt Schundt.

Merkt's euch, ihr Wühler! Nächstens die Division!

Mehrere Gutgesinnte.

X.-n. Unterschriften.

Vorstehende Zuschrift unserer geliebten Ossendorfer Narren bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntniß.

Der löbl. Vorstand des Kölner Karnevals-Konvents.

Wer leidet an Hypochondrie
Und gar nicht mehr genesen kann,
Den quälen Sorgen spät und früh',
Und ist ein recht geplagter Mann,
Der komme heute um sechs Uhr,
Zum Jüsgen in den Stern nur hin; *)
Dort schwindet seines Grames Spur,
Erfreuet wird ihm Herz und Sinn!
Euer Hanswurst.

Unterricht in allen Elementarfächern ertheilt der konz. Privatlehrer J. H. Schwarz, Mathiasstraße Nr. 7.

Der Gerant: Korff.
Druck von J. W. Dietz, Unter Hutmacher Nr. 17.

*) Fremde haben Zutritt a 5 Sgr. Entree.

Civilstand der Stadt Köln.

Den 23. Januar 1849.

Geburten.

Jos., S. v. Wilh. Harnischmacher, Tagl., Maximinenstr. — Peter, S. v. Franz Wahlen, Ziegelfabrikant, Pfeilstr. — Anna, T. v. Bertr. Jansen, Tagl. M[a]ximinenstr. — Valent., S. v. Heinr. Engels, Zuckerarb., Weberstr. — Wilh. Carol. Hubert. Juliana, T v. Joh. Conr. Julius Becker, Dampfschiff-Expedient, Salzmagazin. — Eva, T. v. Andr. Roth, Tagl., Zugasse. — Cathar., T. v. Joh. Wolf. Kleiderm., Maximinenstr.

Sterbefälle.

Winand Hansen, 3 J. alt, Lintg. — Joh. Offizier, 2 T. alt, Michaelstr. — Cathar. Gahlen. Witwe Mörs, 54 J. alt, Weberstr. — Jakob Wilh. Hub. Timotheus Schmitz, 11 J. alt, Berlich. — Gertr. Ammann, 64 J. alt, Löhrg. — Maria Sophia Müller, 1 M. alt, Kattenbug. — Franz Derenne, Gärtner, 18 J. alt, unverh., Cäciliensp. — Margar. Spicks, Wittwe Kunst, 77 J. alt, Cäciliensp.

In der Provincial-Irren-Heilanstalt zu Siegburg ist die mit einem Jahrgehalt von 200 Rthlr. und freier Station verbundene zweite Assistentenstelle intermistisch für den Zeitraum von etwa vier Monaten, mit dem 10. Februar c. beginnend, zu besetzen. Zu der Annahme dieser Stelle geneigte Aerzte, welche über die rühmliche Absolvirung ihrer Studien die erforderlichen Zeugnisse vorlegen können, und die mit dieser Stelle verbundene Besorgung der Hausapotheke zu übernehmen im Stande sind, werden ersucht, ihre betreffenden Eingaben vor dem Schlusse dieses Monats portofrei an den Unterzeichneten einzusenden.

Siegburg, den 24 Januar 1849.

Jacodi, Königl. Obermedicinal-Rath und Director der Heil-Anstalt.

Ein Wort für die Urwähler, Wahlmänner und Abgeordnete.

Nach dem von der Krone erlassenen Wahlgesetze ist zwar der Abgeordnete für unverantwortlich erklärt, indem er sich an das ihm gewordene Mandat nicht zu binden hat, also nur seinem Gewissen verantwortlich ist; aber jeder redliche und einsichtsvolle Abgeordnete wird eine solche Unverantwortlichkeit als etwas Peinliches erkennen, und aufrichtig wünschen derselben sich entledigen zu können.

Wenn er auch die Unverantwortlichkeit allenfalls bei Revidirung und Feststellung der Verfassung zu übernehmen gesonnen, und die etwa aufsteigende Bedenken durch seinen redlichen Willen und sein treues Wirken, für eine wahrhaft volksthümliche Verfassung zu beschwichtigen im Stande wäre, so möchte aber in Betreff der Berathung der socialen Fragen namentlich der Entwerfung und Feststellung der manigfaltigen organischen Gesetze einerseits und seiner beschränkten Einsichten und Kenntnisse anderseits er es dringend wünschenswerth erachten, Mittel und Wege zu finden, im Sinne seiner Urwähler seine Thätigkeit zu äußern. Da es nun keine Universal-Menschen gibt, d. h. solche, die Alles wissen, die überall zu Hause sind, so ist es Pflicht darauf zu sinnen, geeignete Wege aufzufinden, wodurch der Abgeordnete fortwährend in lebendigem und segensreichem Wechselverkehr mit seinen Urwählern bleibt. Alle Wahlmänner aber haben die unabweisbare Pflicht, nicht allein durch ein von dem zu erwählenden Abgeordneten schriftlich vorgelegtes Programm sich von seiner Gesinnung und seinen Bestrebungen bei der Feststellung der Verfassung wie bei der Emanirung der nöthigen Gesetze zu überzeugen, sondern denselben auch zu verpflichten, das ihm angebotene Mittel zu einem fruchtbringenden, Vertrauen erhaltenden Verkehr so viel als möglich, jedenfalls aber in allen wichtigen Fällen zu benutzen, um darnach seine Wirksamkeit zu bethätigen.

Wir erlauben uns nun, ein derartiges Mittel in Kürze vorzuschlagen, in Hoffnung, daß andere dadurch sich veranlaßt fühlen, über noch geeignetere nachzusinnen und sie zum Wohle des Ganzen zu veröffentlichen.

In jeder Gemeinde bilde sich ein Verein, der nicht so sehr die politischen als gerade die socialen Fragen zum Wohle der hartgedrückten unteren Stände der menschlichen Gesellschaft zu lösen sich als Zweck hingestellt hat.

Gewerbtreibende aller Art berathen sich noch besonders über die Angelegenheiten ihres Standes. So wird sich nicht nur herausstellen, wo in den verschiedenen Beschäftigungsarten der Menschen der Schuh drückt, sondern auch woher der Druck kommt, und wie demselben für die Zukunft nach und nach abgeholfen werden könne. In dem Gemeinde-Verein beschäftige man sich jedesmal mit den dringlichsten Sachen vorzugsweise, fasse über das berathene und beschlossene Protokoll ab, und wähle den tüchtigsten aus der Versammlung zum Abgeordneten in den Kreisverein, worin möglichst alle Arten Gewerbthätigkeiten des Kreises durch den Einsichtsvollsten zu vertreten sein müßten. Hier käme nun die Sache durch nochmalige umsichtige und gründliche Besprechung zu einem Abschluß und gelangte dann durch den Präsidenten des Kreisvereins an den Abgeordneten, um darnach seine Wirksamkeit einzurichten. Damit indeß solche Kreisbeschlüsse nicht zu spät einliefen, so ware es des Abgeordneten Sache, das dringlichste so früh als möglich zu bezeichnen, auf daß alle Gemeinde-Vereine auch daran vorzugsweise die Hand legen könnten. So würde der Abgeordnete mit freudigerem Muthe wirken und seine Urwähler sich der festen Zuversicht hingeben können, daß ihre Interessen in jeglicher Weise die beste Vertretung fanden.

Mehrere Urwähler und Wahlmänner des Kreises Solingen.

An alle Urwähler zur ersten Kammer.

Mit Bezug auf einen Artikel in der Beilage zu Nr. 18. der Kölnischen Zeitung mit der Ueberschrift Diäten für die Deputirten zur 1. Kammer werden hiemit alle Urwähler zur 1. Kammer namentlich die der Kreise Solingen, Lennep und Elberfeld aufgefordert, in ähnlicher Weise Ihren Abgeordneten Diäten zukommen zu lassen, und zwar der Art, daß jeder Urwähler 10 Sgr. bei der vorzunehmenden Wahl der Wahlmänner entrichte, welche Beträge durch die Wahlmänner den Abgeordneten eingehändigt würden, wodurch jeder Abgeordnete bei einer Zahl von 1500 Urwähler eine Summe von 500 Thlr. erhielte und dadurch erst die Wahlmänner in den Stand gesetzt würden, frei wählen zu können und nicht an reiche Kapitalisten, ganze und halbe Millionäre gebunden zu sein. Hoffentlich werden alle Urwähler zur 1. Kammer bei der Wahl der Wahlmänner am 29. Jan. erscheinen, und dieses kleine Opfer gerne und bereitwillig bringen, um den unberechenbaren guten Zweck zu erreichen.

Mehrere Urwähler zur 1. Kammer des Kreises Solingen.

Der biedere, treue Schuhmachermeister Schützendorf welcher von der Bourgeoisie als Kandidat zur zweiten Kammer vorgeschlagen wird, kann sich als politische Wetterfahne auf den Thurm der deutschen Freiheit setzen.

Ein Dutzend schöne Stückfässer zu verkaufen bei Franz Brückmann, Zollstraße 5 —.

Ein herrschaftliches Landhaus am Rhein mit vorzüglichen Gebäulichkeiten, enthaltend 22 Piecen, Stallung, Wagenremisen etc., außerdem 6 Morgen Areal, ist wegen Verziehens nach Amerika für 6000 Thlr. zu verkaufen. Bemerkt wird, daß der Realwerth der Gebäulichkeiten allein auf 10,000 Thlr. taxirt ist. Frankirte Nachfragen sub B. C. besorgt die Expedition d. Bl.

Täglich frisch gebackene Fische bei Franz Brückmann, Zollstraße 5 —.

Punsch-Essenz vorzügliche Qualität, die Flasche zu 18 Sgr. in der Liqueur-Fabrik von H. Cron. Unter Gottesgnaden Nr. 13 und 15.

Eine schwere, fast neue Schiebkarre zu verkaufen. Zollstraße 5 —.

Die Einladung zur Versammlung der Wahlmänner bei Harff, auf den 25. dieses Abends 7 1/2 Uhr, ist vielen derselben zu spät zugekommen, als daran Theil nehmen zu können. Die Unterzeichneten ersuchen für die Folge solche Einladung frühzeitiger zu besorgen.

Mehrere Wahlmänner der 2. Kammer.

Ein Winzer beabsichtigt seinen 47er und 48er Wein gegen Oel zu vertauschen. Das Nähere bei Franz Brückmann, Zollstraße Nr. 5 —.

Ein Bäcker-Lehrling wird gesucht. Die Expedition sagt wo.

Antwort.

Die Anfrage an mich in Bezug auf die jüngsten Wahlen, bei welchen ich als Kandidat gar nicht aufgetreten bin, involvirt eine infame Verläumdung.

G. Heuser.

Ganz reiner rother und weißer Wein per Quart 2 1/2 Sgr. in und außer dem Hause, bei Franz Brückmann, Zollstraße Nr. 5 —.

Unterzeichneter ein Franzose von Geburt, empfiehlt sich im Ertheilen des französischen Sprach-Unterrichtes gegen billiges Honorar.

Auch können noch einige Herren der von mir errichteten französischen Gesellschaft zur Uebung in der Conversation beitreten.

Alphons Capette, konzess. Lehrer der franz. Sprache Georgstraße 2 G.

Auch ist daselbst ein möblirtes Zimmer nebst Kost billig zu vermiethen.

Antillen-Rum den Krug zu Sgr. 12 1/2, vorzüglicher Nordhäuser zu billigem Preise bei H. Cron, Unter Gottesgnaden Nro. 13 und 15.

Ein vorzügliches Pianino steht bei einem Privatmann billig zu verkaufen, wo sagt die Exp.

Die Zeitung Freiheit, Arbeit von Nro. 1, so wie allerlei Gedichte, ferner 8 Stück Cigarren für 1 Sgr. sind zu haben, am Domhof unter der Hacht Nr. 1

H. M.

Auf die Anfrage in Nr. 205 der „N. Rh. Ztg.“ Herr Dr. Gottschalk hat Köln nur bis zu dem Augenblicke verlassen, wo ihn die Stimme des Volkes zurückrufen wird.

Mehrere Freunde.

Freies Tanzvergnügen.

Heute Sonntag den 28. Januar im neuen Kuhberg auf der Ehrenstraße bei L. Senf. Anfang 4 Uhr.

Muzen, Muzenmandeln.

Ganz vorzüglich. Muzen 12 Sgr. und Muzenmandeln 10 Sgr. das Pfd.

Franz Stollwerck.

Zum gefälligen Besuch empfehle ich meine Punschstube bestens.

H. Cron Unter Gottesgnaden Nr. 13 u. 15.

Die Urwähler des 7. Wahlbezirks werden auf Dienstag den 30. d. M. Abends 8 Uhr, zu einer Besprechung bei Bungarten, Severinstraße eingeladen.

Der ehemalige Demokrat Schützendorf hat ein Schutz- und Trutz-Bündniß mit den Heulern geschlossen, um zur 2. Kammer als Abgeordneter gewählt zu werden.

Dies zur Warnung für die Wahlmänner, besonders derjenigen, welche dem Handwerkerstande angehören.

Ein demokratischer Wahlmann.

Aechter Gütersloher Pumpernickel ist fortwährend zu haben bei Weiler unter Gottesgnaden Nr. 9.

Heilsame Erfindung.

Hümmert's Pollution-Verhütungs-Instrument, welches, ohne im Geringsten Unannehmlichkeiten oder nachtheilige Folgen für die Gesundheit herbeizuführen, durchaus keine Pollution zulässt. Die Wahrheit dieser Aussage ist durch vielfache Erfahrungen bestätigt und durch Zeugnisse der berühmtesten Aerzte, als von Herrn Prof, Dr. Braune, Herrn Prof. Dr. Carus, Herrn Prof. Dr. Cerutti zu Leipzig, Herrn Geh. Med.-Rath Dr. v. Blödau zu Sondershausen und vielen andern dargethan, weshalb ich mich jeder weitern Empfehlung enthalte. — Gegen portofreie Einsendung des Betrags erhält man Instrument nebst Gebrauchs-Anweisung vom Unterzeichneten zugeschickt.

1 Instrument in feinem Neusilber4 Thlr. Pr. Cour.
1 Instrument in feinem Messingmit Suspensorium
ohne
3 Thlr. Pr. Cour.
1 Instrument in feinem Holz2 Thlr. Pr. Cour.

Bleicherode bei Nordhausen. C. Filler.

Literarische Anzeige.

Für Freunde gesinnungstüchtiger Lectüre.

Mit Neujahr dieses Jahres begann der 4. Jahrgang unserer Wochenschrift:

Der Leuchtthurm, redigirt von Ernst Keil.

Eine von den wenigen Zeitschriften, die schon seit Jahren die Sache der Freiheit mit energischer Entschiedenheit vertheidigen, hat sich der Leuchtthurm neuerer Zeit durch seine feste rücksichtslose Opposition im Kampfe gegen die Reaktion, besonders aber durch seine markvollen Artikel über die österreichischen, preußischen und centralpolizeilichen Volksverrathe die Achtung aller wahrhaften Demokraten so allgemein erobert, daß jede weitere Anpreisung überflüssig ist. Wir bemerken deshalb auch nur, daß die bisherige Haltung des Blattes mit derselben Konsequenz und Entschiedenheit auch in diesem Jahre aufrecht erhalten werden wird.

Der „Leuchtthurm“ erscheint jeden Ersten des Monats 4-5 Bogen und die übrigen Wochen 1 bis 1 1/2 Bogen stark, und bringt monatlich außer der dazu gehörigen Biographie das vortrefflich ausgeführte Portrait eines freisinnigen Zeitgenossen und dann und wann eine gute politische Carricatur.

Der Preis pro Qurttal ist nur 24 Sgr.

Die so eben erschienene Nro. 1 enthält:

Das Studentencomite in Wien. — Die octroyirte Verfassung Preußens, eine absolutistische Farce. — Robert Blum und sein Wirken im Jahre 1848. — März und Dezember. — Der deutsche Kaiser und Friedrich Wilhelm IV. — v. Unruh, der letzte Präsident. Biographie und Charakteristik. — Der „edle“ v. Gagern und Oesterreich. — Preußische Spiegelbilder. — Umschau in Deutschland. — Unterhaltungs-Magazin.

Mit: Unruh's Portrait. — Eine Stunde im Gebet. (Carricatur).

Leipzig, im Januar 1849.

Er. Keil & Comp.

Bestellungen auf diese gute Wochenschrift nimmt an die F. C. Eisen'sche Sortiments-, Buch- und Kunsthandlung in Köln, Friedrich-Wilhelmsstraße Nro. 2.

Bürgerlicher Dombau-Verein.

Heute Abend große außerordentliche theatralische und deklamatorische Abend-Unterhaltung im Vereins-Lokale, Löwengasse Nr. 11. Anfang punkt 7 Uhr, wozu ergebenst einladet der Vorstand.

Zwei Pianino von 95 Thlr. und 120 Thlr. zu verkaufen bei Späner, Domhof Nr. 13.

Vereinigter 1. und 2. gesell. Dombau-Verein.

Heute Abend 7 Uhr Versammlung. Breitstraße bei Menzen, im Palast.

Theatralische Abend-Unterhaltung.

Medizinalrath Dr. Schmalz aus Dresden, wird kurze Zeit in Köln (Berlich Nr. 15) sich aufhalten, um Gehör- und Sprachkranken Rath zu ertheilen (10-1 Uhr).

Minoriten Reparatur Bau-Verein.

Bei Jüsgen, jeden Dienstag Abend Versammlung.

Morgen Montag den 29. Januar Kränzchen im Stollwerck'schen Saale.

unter Leitung des Herrn Franken, Sohn.

Franz Stollwerck.

Ein ordentliches Dienstmädchen gesucht, welches mit guten Zeugnissen versehen ist. Telegraphenstraße Nr. 24 —.

Geselliger Cuniberts Bau-Verein.

Morgen Abend 7 Uhr bei Herrn Nakatenus Eigelstein.

Aechter Nordhäuser Korn-Branntwein à 6 Sgr. per Quart.

Rum-Punsch à 18 Sg. p. Flasche.

Antillen-Rum à 11 Sgr. per Krug.

per Dutzend billiger.

Alle andere Branntweine und Liqueure zu den billigsten Preisen bei J. G. DIDERICH, Weberstrasse Nro. 24.

Fröhlicher St. Cuniberts-Bau-Verein.

Heute Abend 7 Uhr bei Herrn Kleefisch, Eigelstein 51.

[unleserliches Material] Theatralisch-deklamatorische Unterhaltung. Damen haben heute Zutritt.

Großes Maskenfest zu Köln.

Kölner Karnevals-Convent.

Heute Sonntag, den 28. Januar 1849, Abends 6 Uhr, im Saale des Herrn Jüsgen im Stern auf der Hochstraße.

Sechste Generalversammlung.

Motto: Verdrehten die Demokraten nicht den Leuten den Kopf, Mallich von uns hätt' alle Dag sein Huhn im Topf!

Ossendorf, den 28. Januar 1849.

Die organischen Gesetze, welche theils bereits in unserem Staate vollzogen, theils in den Abtheilungen in Berathung sind, müssen jeden honnetten, gutdenkenden, christlich-germanischen und auch den beschränktesten Unterthanen mit tiefer Trauer erfüllen. Wer vermöchte z. B. die Abschaffung des Adels gutzuheißen. Betrachten wir die Sache vom socialen Standpunkte aus, so würde unbedingt die bei uns noch nicht gelöste sociale Frage um so weiter zurückgeschoben werden, wie dies ein einfaches Rechenexempel beweisen wird.

Wir fragen: Was bleibt in Deutschland übrig, wenn man den Adel subtrahirt?

Deutschland
minus 11 11 = Adel
bleibt Schundt.

Merkt's euch, ihr Wühler! Nächstens die Division!

Mehrere Gutgesinnte.

X.-n. Unterschriften.

Vorstehende Zuschrift unserer geliebten Ossendorfer Narren bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntniß.

Der löbl. Vorstand des Kölner Karnevals-Konvents.

Wer leidet an Hypochondrie
Und gar nicht mehr genesen kann,
Den quälen Sorgen spät und früh',
Und ist ein recht geplagter Mann,
Der komme heute um sechs Uhr,
Zum Jüsgen in den Stern nur hin; *)
Dort schwindet seines Grames Spur,
Erfreuet wird ihm Herz und Sinn!
Euer Hanswurst.

Unterricht in allen Elementarfächern ertheilt der konz. Privatlehrer J. H. Schwarz, Mathiasstraße Nr. 7.

Der Gerant: Korff.
Druck von J. W. Dietz, Unter Hutmacher Nr. 17.

*) Fremde haben Zutritt à 5 Sgr. Entree.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="jAnnouncements" n="1">
        <pb facs="#f0004" n="1138"/>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Civilstand der Stadt Köln.</hi> </p>
          <p>Den 23. Januar 1849.</p>
          <p><hi rendition="#g">Geburten</hi>.</p>
          <p>Jos., S. v. Wilh. Harnischmacher, Tagl., Maximinenstr. &#x2014; Peter, S. v. Franz Wahlen, Ziegelfabrikant, Pfeilstr. &#x2014; Anna, T. v. Bertr. Jansen, Tagl. M[a]ximinenstr. &#x2014; Valent., S. v. Heinr. Engels, Zuckerarb., Weberstr. &#x2014; Wilh. Carol. Hubert. Juliana, T v. Joh. Conr. Julius Becker, Dampfschiff-Expedient, Salzmagazin. &#x2014; Eva, T. v. Andr. Roth, Tagl., Zugasse. &#x2014; Cathar., T. v. Joh. Wolf. Kleiderm., Maximinenstr.</p>
          <p><hi rendition="#g">Sterbefälle</hi>.</p>
          <p>Winand Hansen, 3 J. alt, Lintg. &#x2014; Joh. Offizier, 2 T. alt, Michaelstr. &#x2014; Cathar. Gahlen. Witwe Mörs, 54 J. alt, Weberstr. &#x2014; Jakob Wilh. Hub. Timotheus Schmitz, 11 J. alt, Berlich. &#x2014; Gertr. Ammann, 64 J. alt, Löhrg. &#x2014; Maria Sophia Müller, 1 M. alt, Kattenbug. &#x2014; Franz Derenne, Gärtner, 18 J. alt, unverh., Cäciliensp. &#x2014; Margar. Spicks, Wittwe Kunst, 77 J. alt, Cäciliensp.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>In der Provincial-Irren-Heilanstalt zu Siegburg ist die mit einem Jahrgehalt von 200 Rthlr. und freier Station verbundene zweite Assistentenstelle <hi rendition="#g">intermistisch</hi> für den Zeitraum von etwa vier Monaten, mit dem 10. Februar c. beginnend, zu <hi rendition="#g">besetzen</hi>. Zu der Annahme dieser Stelle geneigte Aerzte, welche über die rühmliche Absolvirung ihrer Studien die erforderlichen Zeugnisse vorlegen können, und die mit dieser Stelle verbundene Besorgung der Hausapotheke zu übernehmen im Stande sind, werden ersucht, ihre betreffenden Eingaben vor dem Schlusse dieses Monats <hi rendition="#g">portofrei</hi> an den Unterzeichneten einzusenden.</p>
          <p>Siegburg, den 24 Januar 1849.</p>
          <p><hi rendition="#g">Jacodi</hi>, Königl. Obermedicinal-Rath und Director der Heil-Anstalt.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Ein Wort für die Urwähler, Wahlmänner und Abgeordnete.</hi> </p>
          <p>Nach dem von der Krone erlassenen Wahlgesetze ist zwar der Abgeordnete für unverantwortlich erklärt, indem er sich an das ihm gewordene Mandat nicht zu binden hat, also nur seinem Gewissen verantwortlich ist; aber jeder redliche und einsichtsvolle Abgeordnete wird eine solche Unverantwortlichkeit als etwas Peinliches erkennen, und aufrichtig wünschen derselben sich entledigen zu können.</p>
          <p>Wenn er auch die Unverantwortlichkeit allenfalls bei Revidirung und Feststellung der Verfassung zu übernehmen gesonnen, und die etwa aufsteigende Bedenken durch seinen redlichen Willen und sein treues Wirken, für eine wahrhaft volksthümliche Verfassung zu beschwichtigen im Stande wäre, so möchte aber in Betreff der Berathung der socialen Fragen namentlich der Entwerfung und Feststellung der manigfaltigen organischen Gesetze einerseits und seiner beschränkten Einsichten und Kenntnisse anderseits er es dringend wünschenswerth erachten, Mittel und Wege zu finden, im Sinne seiner Urwähler seine Thätigkeit zu äußern. Da es nun keine Universal-Menschen gibt, d. h. solche, die Alles wissen, die überall zu Hause sind, so ist es Pflicht darauf zu sinnen, geeignete Wege aufzufinden, wodurch der Abgeordnete fortwährend in lebendigem und segensreichem Wechselverkehr mit seinen Urwählern bleibt. Alle Wahlmänner aber haben die unabweisbare Pflicht, nicht allein durch ein von dem zu erwählenden Abgeordneten schriftlich vorgelegtes Programm sich von seiner Gesinnung und seinen Bestrebungen bei der Feststellung der Verfassung wie bei der Emanirung der nöthigen Gesetze zu überzeugen, sondern denselben auch zu verpflichten, das ihm angebotene Mittel zu einem fruchtbringenden, Vertrauen erhaltenden Verkehr so viel als möglich, jedenfalls aber in allen <hi rendition="#g">wichtigen</hi> Fällen zu benutzen, um darnach seine Wirksamkeit zu bethätigen.</p>
          <p>Wir erlauben uns nun, ein derartiges Mittel in Kürze vorzuschlagen, in Hoffnung, daß andere dadurch sich veranlaßt fühlen, über noch geeignetere nachzusinnen und sie zum Wohle des Ganzen zu veröffentlichen.</p>
          <p>In jeder Gemeinde bilde sich ein Verein, der nicht so sehr die politischen als gerade die socialen Fragen zum Wohle der hartgedrückten unteren Stände der menschlichen Gesellschaft zu lösen sich als Zweck hingestellt hat.</p>
          <p>Gewerbtreibende aller Art berathen sich noch besonders über die Angelegenheiten ihres Standes. So wird sich nicht nur herausstellen, <hi rendition="#g">wo</hi> in den verschiedenen Beschäftigungsarten der Menschen der Schuh drückt, sondern auch <hi rendition="#g">woher</hi> der Druck kommt, und <hi rendition="#g">wie</hi> demselben für die Zukunft nach und nach abgeholfen werden könne. In dem Gemeinde-Verein beschäftige man sich jedesmal mit den dringlichsten Sachen vorzugsweise, fasse über das berathene und beschlossene Protokoll ab, und wähle den tüchtigsten aus der Versammlung zum Abgeordneten in den Kreisverein, worin möglichst alle Arten Gewerbthätigkeiten des Kreises durch den Einsichtsvollsten zu vertreten sein müßten. Hier käme nun die Sache durch nochmalige umsichtige und gründliche Besprechung zu einem Abschluß und gelangte dann durch den Präsidenten des Kreisvereins an den Abgeordneten, um darnach seine Wirksamkeit einzurichten. Damit indeß solche Kreisbeschlüsse nicht zu spät einliefen, so ware es des Abgeordneten Sache, das dringlichste so früh als möglich zu bezeichnen, auf daß alle Gemeinde-Vereine auch daran vorzugsweise die Hand legen könnten. So würde der Abgeordnete mit freudigerem Muthe wirken und seine Urwähler sich der festen Zuversicht hingeben können, daß ihre Interessen in jeglicher Weise die beste Vertretung fanden.</p>
          <p>Mehrere Urwähler und Wahlmänner des Kreises Solingen.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>An alle Urwähler zur ersten Kammer.</p>
          <p>Mit Bezug auf einen Artikel in der Beilage zu Nr. 18. der Kölnischen Zeitung mit der Ueberschrift <hi rendition="#g">Diäten für die Deputirten zur 1. Kammer</hi> werden hiemit alle Urwähler zur 1. Kammer namentlich die der Kreise <hi rendition="#g">Solingen, Lennep</hi> und <hi rendition="#g">Elberfeld</hi> aufgefordert, in ähnlicher Weise Ihren Abgeordneten Diäten zukommen zu lassen, und zwar der Art, daß jeder Urwähler 10 Sgr. bei der vorzunehmenden Wahl der Wahlmänner entrichte, welche Beträge durch die Wahlmänner den Abgeordneten eingehändigt würden, wodurch jeder Abgeordnete bei einer Zahl von 1500 Urwähler eine Summe von 500 Thlr. erhielte und dadurch erst die Wahlmänner in den Stand gesetzt würden, frei wählen zu können und nicht an reiche Kapitalisten, ganze und halbe Millionäre gebunden zu sein. Hoffentlich werden alle Urwähler zur 1. Kammer bei der Wahl der Wahlmänner am 29. Jan. erscheinen, und dieses kleine Opfer gerne und bereitwillig bringen, um den unberechenbaren guten Zweck zu erreichen.</p>
          <p><hi rendition="#g">Mehrere Urwähler zur 1. Kammer des Kreises Solingen</hi>.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Der biedere, treue Schuhmachermeister <hi rendition="#g">Schützendorf</hi> welcher von der Bourgeoisie als Kandidat zur zweiten Kammer vorgeschlagen wird, kann sich als politische Wetterfahne auf den Thurm der deutschen Freiheit setzen.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Ein Dutzend schöne Stückfässer zu verkaufen bei <hi rendition="#g">Franz Brückmann,</hi> Zollstraße 5 &#x2014;.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Ein herrschaftliches Landhaus am Rhein mit vorzüglichen Gebäulichkeiten, enthaltend 22 Piecen, Stallung, Wagenremisen etc., außerdem 6 Morgen Areal, ist wegen Verziehens nach Amerika für 6000 Thlr. zu verkaufen. Bemerkt wird, daß der Realwerth der Gebäulichkeiten allein auf 10,000 Thlr. taxirt ist. Frankirte Nachfragen sub B. C. besorgt die Expedition d. Bl.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Täglich frisch gebackene Fische bei <hi rendition="#g">Franz Brückmann,</hi> Zollstraße 5 &#x2014;.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p><hi rendition="#b">Punsch-Essenz</hi> vorzügliche Qualität, die Flasche zu 18 Sgr. in der Liqueur-Fabrik von H. <hi rendition="#g">Cron</hi>. Unter Gottesgnaden Nr. 13 und 15.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Eine schwere, fast neue Schiebkarre zu verkaufen. Zollstraße 5 &#x2014;.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Die Einladung zur Versammlung der Wahlmänner bei <hi rendition="#g">Harff,</hi> auf den 25. dieses Abends 7 1/2 Uhr, ist vielen derselben zu spät zugekommen, als daran Theil nehmen zu können. Die Unterzeichneten ersuchen für die Folge solche Einladung frühzeitiger zu besorgen.</p>
          <p> <hi rendition="#g">Mehrere Wahlmänner der 2. Kammer.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Ein Winzer beabsichtigt seinen 47er und 48er Wein gegen Oel zu vertauschen. Das Nähere bei <hi rendition="#g">Franz Brückmann,</hi> Zollstraße Nr. 5 &#x2014;.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Ein Bäcker-Lehrling wird gesucht. Die Expedition sagt wo.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Antwort.</hi> </p>
          <p>Die Anfrage an mich in Bezug auf die jüngsten Wahlen, <hi rendition="#g">bei welchen ich als Kandidat gar nicht aufgetreten bin,</hi> involvirt eine infame Verläumdung.</p>
          <p>G. <hi rendition="#g">Heuser</hi>.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Ganz reiner rother und weißer Wein per Quart 2 1/2 Sgr. in und außer dem Hause, bei <hi rendition="#g">Franz Brückmann,</hi> Zollstraße Nr. 5 &#x2014;.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Unterzeichneter ein Franzose von Geburt, empfiehlt sich im Ertheilen des französischen Sprach-Unterrichtes gegen billiges Honorar.</p>
          <p>Auch können noch einige Herren der von mir errichteten französischen Gesellschaft zur Uebung in der Conversation beitreten.</p>
          <p><hi rendition="#b">Alphons Capette,</hi> konzess. Lehrer der franz. Sprache Georgstraße 2 G.</p>
          <p>Auch ist daselbst ein möblirtes Zimmer nebst Kost billig zu vermiethen.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p><hi rendition="#b">Antillen-Rum</hi> den Krug zu Sgr. 12 1/2, vorzüglicher Nordhäuser zu billigem Preise bei H. <hi rendition="#g">Cron</hi>, Unter Gottesgnaden Nro. 13 und 15.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Ein vorzügliches Pianino steht bei einem Privatmann billig zu verkaufen, wo sagt die Exp.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Die Zeitung Freiheit, Arbeit von Nro. 1, so wie allerlei Gedichte, ferner 8 Stück Cigarren für 1 Sgr. sind zu haben, am Domhof unter der Hacht Nr. 1</p>
          <p>H. M.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Auf die Anfrage in Nr. 205 der &#x201E;N. Rh. Ztg.&#x201C; Herr Dr. <hi rendition="#g">Gottschalk</hi> hat Köln nur bis zu dem Augenblicke verlassen, wo ihn die Stimme des Volkes zurückrufen wird.</p>
          <p><hi rendition="#g">Mehrere Freunde</hi>.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Freies Tanzvergnügen.</p>
          <p>Heute Sonntag den 28. Januar im neuen Kuhberg auf der Ehrenstraße bei L. <hi rendition="#g">Senf</hi>. Anfang 4 Uhr.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Muzen, Muzenmandeln.</p>
          <p>Ganz vorzüglich. Muzen 12 Sgr. und Muzenmandeln 10 Sgr. das Pfd.</p>
          <p> <hi rendition="#b">Franz Stollwerck.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Zum gefälligen Besuch empfehle ich meine <hi rendition="#b">Punschstube</hi> bestens.</p>
          <p>H. <hi rendition="#g">Cron</hi> Unter Gottesgnaden Nr. 13 u. 15.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Die Urwähler des 7. Wahlbezirks werden auf Dienstag den 30. d. M. Abends 8 Uhr, zu einer Besprechung bei <hi rendition="#g">Bungarten,</hi> Severinstraße eingeladen.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Der <hi rendition="#g">ehemalige</hi> Demokrat <hi rendition="#g">Schützendorf</hi> hat ein Schutz- und Trutz-Bündniß mit den Heulern geschlossen, um zur 2. Kammer als Abgeordneter gewählt zu werden.</p>
          <p>Dies zur Warnung für die Wahlmänner, besonders derjenigen, welche dem Handwerkerstande angehören.</p>
          <p>Ein demokratischer Wahlmann.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Aechter Gütersloher Pumpernickel ist fortwährend zu haben bei <hi rendition="#g">Weiler</hi> unter Gottesgnaden Nr. 9.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Heilsame Erfindung.</hi> </p>
          <p><hi rendition="#g"><hi rendition="#i">Hümmert's</hi></hi><hi rendition="#b">Pollution-Verhütungs-Instrument,</hi> welches, ohne im Geringsten Unannehmlichkeiten oder nachtheilige Folgen für die Gesundheit herbeizuführen, durchaus keine Pollution zulässt. Die Wahrheit dieser Aussage ist durch vielfache Erfahrungen bestätigt und durch Zeugnisse der berühmtesten Aerzte, als von Herrn Prof, Dr. <hi rendition="#g">Braune,</hi> Herrn Prof. Dr. <hi rendition="#g">Carus,</hi> Herrn Prof. Dr. <hi rendition="#g">Cerutti</hi> zu Leipzig, Herrn Geh. Med.-Rath Dr. v. <hi rendition="#g">Blödau</hi> zu Sondershausen und vielen andern dargethan, weshalb ich mich jeder weitern Empfehlung enthalte. &#x2014; Gegen portofreie Einsendung des Betrags erhält man Instrument nebst Gebrauchs-Anweisung vom Unterzeichneten zugeschickt.</p>
          <table>
            <row>
              <cell>1 Instrument in feinem Neusilber</cell>
              <cell/>
              <cell>4 Thlr. Pr. Cour.</cell>
            </row>
            <row>
              <cell>1 Instrument in feinem Messing</cell>
              <cell rendition="#leftBraced #rightBraced" rows="3">mit Suspensorium<lb/>
ohne</cell>
              <cell>3 Thlr. Pr. Cour.</cell>
            </row>
            <row>
              <cell>1 Instrument in feinem Holz</cell>
              <cell>2 Thlr. Pr. Cour.</cell>
            </row>
          </table>
          <p><hi rendition="#b">Bleicherode</hi> bei <hi rendition="#b">Nordhausen.</hi> <hi rendition="#i">C. <hi rendition="#g">Filler</hi>.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Literarische Anzeige</hi>.</hi> </p>
          <p><hi rendition="#g">Für Freunde gesinnungstüchtiger Lectüre</hi>.</p>
          <p>Mit Neujahr dieses Jahres begann der 4. Jahrgang unserer Wochenschrift:</p>
          <p><hi rendition="#b">Der Leuchtthurm,</hi><hi rendition="#g">redigirt</hi> von <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Ernst Keil</hi>.</hi> </p>
          <p>Eine von den wenigen Zeitschriften, die schon seit Jahren die Sache der Freiheit mit energischer Entschiedenheit vertheidigen, hat sich der <hi rendition="#g">Leuchtthurm</hi> neuerer Zeit durch seine feste rücksichtslose Opposition im Kampfe gegen die Reaktion, besonders aber durch seine markvollen Artikel über die <hi rendition="#g">österreichischen, preußischen</hi> und <hi rendition="#g">centralpolizeilichen</hi> Volksverrathe die Achtung aller wahrhaften Demokraten so allgemein erobert, daß jede weitere Anpreisung überflüssig ist. Wir bemerken deshalb auch nur, daß die bisherige Haltung des Blattes mit derselben Konsequenz und Entschiedenheit auch in diesem Jahre aufrecht erhalten werden wird.</p>
          <p>Der &#x201E;Leuchtthurm&#x201C; erscheint jeden Ersten des Monats 4-5 Bogen und die übrigen Wochen 1 bis 1 1/2 Bogen stark, und bringt monatlich außer der dazu gehörigen Biographie das vortrefflich ausgeführte <hi rendition="#b">Portrait eines freisinnigen Zeitgenossen</hi> und dann und wann eine gute politische Carricatur.</p>
          <p>Der Preis pro Qurttal ist <hi rendition="#b">nur 24 Sgr.</hi> </p>
          <p>Die so eben erschienene Nro. 1 enthält:</p>
          <p>Das Studentencomite in Wien. &#x2014; Die octroyirte Verfassung Preußens, eine absolutistische Farce. &#x2014; Robert Blum und sein Wirken im Jahre 1848. &#x2014; März und Dezember. &#x2014; Der deutsche Kaiser und Friedrich Wilhelm IV. &#x2014; v. <hi rendition="#g">Unruh,</hi> der letzte Präsident. Biographie und Charakteristik. &#x2014; Der &#x201E;edle&#x201C; v. Gagern und Oesterreich. &#x2014; Preußische Spiegelbilder. &#x2014; Umschau in Deutschland. &#x2014; Unterhaltungs-Magazin.</p>
          <p>Mit: <hi rendition="#b">Unruh's</hi> Portrait. &#x2014; <hi rendition="#g">Eine Stunde im Gebet</hi>. (Carricatur).</p>
          <p>Leipzig, im Januar 1849.</p>
          <p> <hi rendition="#b">Er. Keil &amp; Comp.</hi> </p>
          <p>Bestellungen auf diese gute Wochenschrift nimmt an die <hi rendition="#b">F. C. Eisen'sche</hi> Sortiments-, Buch- und Kunsthandlung in <hi rendition="#g">Köln,</hi> Friedrich-Wilhelmsstraße Nro. 2.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Bürgerlicher <hi rendition="#b">Dombau-Verein.</hi> </p>
          <p>Heute Abend große außerordentliche theatralische und deklamatorische Abend-Unterhaltung im Vereins-Lokale, Löwengasse Nr. 11. Anfang punkt 7 Uhr, wozu ergebenst einladet der <hi rendition="#g">Vorstand</hi>.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Zwei Pianino von 95 Thlr. und 120 Thlr. zu verkaufen bei <hi rendition="#g">Späner,</hi> Domhof Nr. 13.</p>
          <p>Vereinigter <hi rendition="#b">1.</hi> und <hi rendition="#b">2.</hi> gesell. Dombau-Verein.</p>
          <p>Heute Abend 7 Uhr Versammlung. Breitstraße bei <hi rendition="#g">Menzen,</hi> im Palast.</p>
          <p>Theatralische Abend-Unterhaltung.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Medizinalrath Dr. Schmalz aus Dresden, wird <hi rendition="#g">kurze Zeit</hi> in Köln (<hi rendition="#g">Berlich</hi> Nr. 15) sich aufhalten, um <hi rendition="#b">Gehör- und Sprachkranken</hi> Rath zu ertheilen (10-1 Uhr).</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Minoriten <hi rendition="#b">Reparatur Bau-Verein.</hi> </p>
          <p>Bei <hi rendition="#g">Jüsgen,</hi> jeden Dienstag Abend Versammlung.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Morgen Montag den 29. Januar <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Kränzchen</hi></hi> im <hi rendition="#g">Stollwerck</hi>'schen Saale.</p>
          <p>unter Leitung des Herrn <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Franken,</hi> Sohn.</hi> </p>
          <p> <hi rendition="#b">Franz Stollwerck.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Ein ordentliches Dienstmädchen gesucht, welches mit guten Zeugnissen versehen ist. Telegraphenstraße Nr. 24 &#x2014;.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Geselliger <hi rendition="#b">Cuniberts Bau-Verein.</hi> </p>
          <p>Morgen Abend 7 Uhr bei Herrn Nakatenus Eigelstein.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Aechter Nordhäuser Korn-Branntwein à 6 Sgr. per Quart.</p>
          <p>Rum-Punsch à 18 Sg. p. Flasche.</p>
          <p>Antillen-Rum à 11 Sgr. per Krug.</p>
          <p>per Dutzend billiger.</p>
          <p>Alle andere Branntweine und Liqueure zu den billigsten Preisen bei <hi rendition="#i">J. G. DIDERICH,</hi> Weberstrasse Nro. 24.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p><hi rendition="#b">Fröhlicher</hi> St. Cuniberts-Bau-Verein.</p>
          <p>Heute Abend 7 Uhr bei Herrn <hi rendition="#g">Kleefisch,</hi> Eigelstein 51.</p>
          <p><gap reason="illegible"/> Theatralisch-deklamatorische Unterhaltung. Damen haben heute Zutritt.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Großes <hi rendition="#b">Maskenfest</hi> zu Köln.</p>
          <p><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Kölner</hi></hi> Karnevals-Convent.</p>
          <p>Heute Sonntag, den 28. Januar 1849, Abends 6 Uhr, im Saale des Herrn <hi rendition="#b">Jüsgen</hi> im <hi rendition="#b">Stern</hi> auf der Hochstraße.</p>
          <p>Sechste Generalversammlung.</p>
          <p>Motto: Verdrehten die Demokraten nicht den Leuten den Kopf, Mallich von uns hätt' alle Dag sein Huhn im Topf!</p>
          <p><hi rendition="#g">Ossendorf,</hi> den 28. Januar 1849.</p>
          <p>Die organischen Gesetze, welche theils bereits in unserem Staate vollzogen, theils in den Abtheilungen in Berathung sind, müssen jeden honnetten, gutdenkenden, christlich-germanischen und auch den beschränktesten Unterthanen mit tiefer Trauer erfüllen. Wer vermöchte z. B. die Abschaffung des Adels gutzuheißen. Betrachten wir die Sache vom socialen Standpunkte aus, so würde unbedingt die bei uns noch nicht gelöste sociale Frage um so weiter zurückgeschoben werden, wie dies ein einfaches Rechenexempel beweisen wird.</p>
          <p>Wir fragen: Was bleibt in <hi rendition="#g">Deutschland</hi> übrig, wenn man den Adel subtrahirt?</p>
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            <row>
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              <cell>minus <hi rendition="#g">11 11</hi> = Adel</cell>
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              <cell>bleibt Schundt.</cell>
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          <p>Merkt's euch, ihr Wühler! Nächstens die Division!</p>
          <p><hi rendition="#g">Mehrere Gutgesinnte</hi>.</p>
          <p>X.-n. Unterschriften.</p>
          <p>Vorstehende Zuschrift unserer geliebten Ossendorfer Narren bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntniß.</p>
          <p>Der löbl. Vorstand des Kölner Karnevals-Konvents.</p>
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            <l>Wer leidet an Hypochondrie</l><lb/>
            <l>Und gar nicht mehr genesen kann,</l><lb/>
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            <l>Der komme heute um sechs Uhr,</l><lb/>
            <l>Zum Jüsgen in den Stern nur hin; *) <note place="foot">*) Fremde haben Zutritt à 5 Sgr. Entree.</note>                   </l><lb/>
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            <l>Erfreuet wird ihm Herz und Sinn!</l><lb/>
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          <p><hi rendition="#b">Unterricht</hi> in allen Elementarfächern ertheilt der konz. Privatlehrer <hi rendition="#g">J. H. Schwarz,</hi> Mathiasstraße Nr. 7.</p>
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        <p>Der Gerant: <hi rendition="#g">Korff.</hi><lb/>
Druck von J. W. Dietz, Unter Hutmacher Nr. 17.</p>
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[1138/0004] Civilstand der Stadt Köln. Den 23. Januar 1849. Geburten. Jos., S. v. Wilh. Harnischmacher, Tagl., Maximinenstr. — Peter, S. v. Franz Wahlen, Ziegelfabrikant, Pfeilstr. — Anna, T. v. Bertr. Jansen, Tagl. M[a]ximinenstr. — Valent., S. v. Heinr. Engels, Zuckerarb., Weberstr. — Wilh. Carol. Hubert. Juliana, T v. Joh. Conr. Julius Becker, Dampfschiff-Expedient, Salzmagazin. — Eva, T. v. Andr. Roth, Tagl., Zugasse. — Cathar., T. v. Joh. Wolf. Kleiderm., Maximinenstr. Sterbefälle. Winand Hansen, 3 J. alt, Lintg. — Joh. Offizier, 2 T. alt, Michaelstr. — Cathar. Gahlen. Witwe Mörs, 54 J. alt, Weberstr. — Jakob Wilh. Hub. Timotheus Schmitz, 11 J. alt, Berlich. — Gertr. Ammann, 64 J. alt, Löhrg. — Maria Sophia Müller, 1 M. alt, Kattenbug. — Franz Derenne, Gärtner, 18 J. alt, unverh., Cäciliensp. — Margar. Spicks, Wittwe Kunst, 77 J. alt, Cäciliensp. In der Provincial-Irren-Heilanstalt zu Siegburg ist die mit einem Jahrgehalt von 200 Rthlr. und freier Station verbundene zweite Assistentenstelle intermistisch für den Zeitraum von etwa vier Monaten, mit dem 10. Februar c. beginnend, zu besetzen. Zu der Annahme dieser Stelle geneigte Aerzte, welche über die rühmliche Absolvirung ihrer Studien die erforderlichen Zeugnisse vorlegen können, und die mit dieser Stelle verbundene Besorgung der Hausapotheke zu übernehmen im Stande sind, werden ersucht, ihre betreffenden Eingaben vor dem Schlusse dieses Monats portofrei an den Unterzeichneten einzusenden. Siegburg, den 24 Januar 1849. Jacodi, Königl. Obermedicinal-Rath und Director der Heil-Anstalt. Ein Wort für die Urwähler, Wahlmänner und Abgeordnete. Nach dem von der Krone erlassenen Wahlgesetze ist zwar der Abgeordnete für unverantwortlich erklärt, indem er sich an das ihm gewordene Mandat nicht zu binden hat, also nur seinem Gewissen verantwortlich ist; aber jeder redliche und einsichtsvolle Abgeordnete wird eine solche Unverantwortlichkeit als etwas Peinliches erkennen, und aufrichtig wünschen derselben sich entledigen zu können. Wenn er auch die Unverantwortlichkeit allenfalls bei Revidirung und Feststellung der Verfassung zu übernehmen gesonnen, und die etwa aufsteigende Bedenken durch seinen redlichen Willen und sein treues Wirken, für eine wahrhaft volksthümliche Verfassung zu beschwichtigen im Stande wäre, so möchte aber in Betreff der Berathung der socialen Fragen namentlich der Entwerfung und Feststellung der manigfaltigen organischen Gesetze einerseits und seiner beschränkten Einsichten und Kenntnisse anderseits er es dringend wünschenswerth erachten, Mittel und Wege zu finden, im Sinne seiner Urwähler seine Thätigkeit zu äußern. Da es nun keine Universal-Menschen gibt, d. h. solche, die Alles wissen, die überall zu Hause sind, so ist es Pflicht darauf zu sinnen, geeignete Wege aufzufinden, wodurch der Abgeordnete fortwährend in lebendigem und segensreichem Wechselverkehr mit seinen Urwählern bleibt. Alle Wahlmänner aber haben die unabweisbare Pflicht, nicht allein durch ein von dem zu erwählenden Abgeordneten schriftlich vorgelegtes Programm sich von seiner Gesinnung und seinen Bestrebungen bei der Feststellung der Verfassung wie bei der Emanirung der nöthigen Gesetze zu überzeugen, sondern denselben auch zu verpflichten, das ihm angebotene Mittel zu einem fruchtbringenden, Vertrauen erhaltenden Verkehr so viel als möglich, jedenfalls aber in allen wichtigen Fällen zu benutzen, um darnach seine Wirksamkeit zu bethätigen. Wir erlauben uns nun, ein derartiges Mittel in Kürze vorzuschlagen, in Hoffnung, daß andere dadurch sich veranlaßt fühlen, über noch geeignetere nachzusinnen und sie zum Wohle des Ganzen zu veröffentlichen. In jeder Gemeinde bilde sich ein Verein, der nicht so sehr die politischen als gerade die socialen Fragen zum Wohle der hartgedrückten unteren Stände der menschlichen Gesellschaft zu lösen sich als Zweck hingestellt hat. Gewerbtreibende aller Art berathen sich noch besonders über die Angelegenheiten ihres Standes. So wird sich nicht nur herausstellen, wo in den verschiedenen Beschäftigungsarten der Menschen der Schuh drückt, sondern auch woher der Druck kommt, und wie demselben für die Zukunft nach und nach abgeholfen werden könne. In dem Gemeinde-Verein beschäftige man sich jedesmal mit den dringlichsten Sachen vorzugsweise, fasse über das berathene und beschlossene Protokoll ab, und wähle den tüchtigsten aus der Versammlung zum Abgeordneten in den Kreisverein, worin möglichst alle Arten Gewerbthätigkeiten des Kreises durch den Einsichtsvollsten zu vertreten sein müßten. Hier käme nun die Sache durch nochmalige umsichtige und gründliche Besprechung zu einem Abschluß und gelangte dann durch den Präsidenten des Kreisvereins an den Abgeordneten, um darnach seine Wirksamkeit einzurichten. Damit indeß solche Kreisbeschlüsse nicht zu spät einliefen, so ware es des Abgeordneten Sache, das dringlichste so früh als möglich zu bezeichnen, auf daß alle Gemeinde-Vereine auch daran vorzugsweise die Hand legen könnten. So würde der Abgeordnete mit freudigerem Muthe wirken und seine Urwähler sich der festen Zuversicht hingeben können, daß ihre Interessen in jeglicher Weise die beste Vertretung fanden. Mehrere Urwähler und Wahlmänner des Kreises Solingen. An alle Urwähler zur ersten Kammer. Mit Bezug auf einen Artikel in der Beilage zu Nr. 18. der Kölnischen Zeitung mit der Ueberschrift Diäten für die Deputirten zur 1. Kammer werden hiemit alle Urwähler zur 1. Kammer namentlich die der Kreise Solingen, Lennep und Elberfeld aufgefordert, in ähnlicher Weise Ihren Abgeordneten Diäten zukommen zu lassen, und zwar der Art, daß jeder Urwähler 10 Sgr. bei der vorzunehmenden Wahl der Wahlmänner entrichte, welche Beträge durch die Wahlmänner den Abgeordneten eingehändigt würden, wodurch jeder Abgeordnete bei einer Zahl von 1500 Urwähler eine Summe von 500 Thlr. erhielte und dadurch erst die Wahlmänner in den Stand gesetzt würden, frei wählen zu können und nicht an reiche Kapitalisten, ganze und halbe Millionäre gebunden zu sein. Hoffentlich werden alle Urwähler zur 1. Kammer bei der Wahl der Wahlmänner am 29. Jan. erscheinen, und dieses kleine Opfer gerne und bereitwillig bringen, um den unberechenbaren guten Zweck zu erreichen. Mehrere Urwähler zur 1. Kammer des Kreises Solingen. Der biedere, treue Schuhmachermeister Schützendorf welcher von der Bourgeoisie als Kandidat zur zweiten Kammer vorgeschlagen wird, kann sich als politische Wetterfahne auf den Thurm der deutschen Freiheit setzen. Ein Dutzend schöne Stückfässer zu verkaufen bei Franz Brückmann, Zollstraße 5 —. Ein herrschaftliches Landhaus am Rhein mit vorzüglichen Gebäulichkeiten, enthaltend 22 Piecen, Stallung, Wagenremisen etc., außerdem 6 Morgen Areal, ist wegen Verziehens nach Amerika für 6000 Thlr. zu verkaufen. Bemerkt wird, daß der Realwerth der Gebäulichkeiten allein auf 10,000 Thlr. taxirt ist. Frankirte Nachfragen sub B. C. besorgt die Expedition d. Bl. Täglich frisch gebackene Fische bei Franz Brückmann, Zollstraße 5 —. Punsch-Essenz vorzügliche Qualität, die Flasche zu 18 Sgr. in der Liqueur-Fabrik von H. Cron. Unter Gottesgnaden Nr. 13 und 15. Eine schwere, fast neue Schiebkarre zu verkaufen. Zollstraße 5 —. Die Einladung zur Versammlung der Wahlmänner bei Harff, auf den 25. dieses Abends 7 1/2 Uhr, ist vielen derselben zu spät zugekommen, als daran Theil nehmen zu können. Die Unterzeichneten ersuchen für die Folge solche Einladung frühzeitiger zu besorgen. Mehrere Wahlmänner der 2. Kammer. Ein Winzer beabsichtigt seinen 47er und 48er Wein gegen Oel zu vertauschen. Das Nähere bei Franz Brückmann, Zollstraße Nr. 5 —. Ein Bäcker-Lehrling wird gesucht. Die Expedition sagt wo. Antwort. Die Anfrage an mich in Bezug auf die jüngsten Wahlen, bei welchen ich als Kandidat gar nicht aufgetreten bin, involvirt eine infame Verläumdung. G. Heuser. Ganz reiner rother und weißer Wein per Quart 2 1/2 Sgr. in und außer dem Hause, bei Franz Brückmann, Zollstraße Nr. 5 —. Unterzeichneter ein Franzose von Geburt, empfiehlt sich im Ertheilen des französischen Sprach-Unterrichtes gegen billiges Honorar. Auch können noch einige Herren der von mir errichteten französischen Gesellschaft zur Uebung in der Conversation beitreten. Alphons Capette, konzess. Lehrer der franz. Sprache Georgstraße 2 G. Auch ist daselbst ein möblirtes Zimmer nebst Kost billig zu vermiethen. Antillen-Rum den Krug zu Sgr. 12 1/2, vorzüglicher Nordhäuser zu billigem Preise bei H. Cron, Unter Gottesgnaden Nro. 13 und 15. Ein vorzügliches Pianino steht bei einem Privatmann billig zu verkaufen, wo sagt die Exp. Die Zeitung Freiheit, Arbeit von Nro. 1, so wie allerlei Gedichte, ferner 8 Stück Cigarren für 1 Sgr. sind zu haben, am Domhof unter der Hacht Nr. 1 H. M. Auf die Anfrage in Nr. 205 der „N. Rh. Ztg.“ Herr Dr. Gottschalk hat Köln nur bis zu dem Augenblicke verlassen, wo ihn die Stimme des Volkes zurückrufen wird. Mehrere Freunde. Freies Tanzvergnügen. Heute Sonntag den 28. Januar im neuen Kuhberg auf der Ehrenstraße bei L. Senf. Anfang 4 Uhr. Muzen, Muzenmandeln. Ganz vorzüglich. Muzen 12 Sgr. und Muzenmandeln 10 Sgr. das Pfd. Franz Stollwerck. Zum gefälligen Besuch empfehle ich meine Punschstube bestens. H. Cron Unter Gottesgnaden Nr. 13 u. 15. Die Urwähler des 7. Wahlbezirks werden auf Dienstag den 30. d. M. Abends 8 Uhr, zu einer Besprechung bei Bungarten, Severinstraße eingeladen. Der ehemalige Demokrat Schützendorf hat ein Schutz- und Trutz-Bündniß mit den Heulern geschlossen, um zur 2. Kammer als Abgeordneter gewählt zu werden. Dies zur Warnung für die Wahlmänner, besonders derjenigen, welche dem Handwerkerstande angehören. Ein demokratischer Wahlmann. Aechter Gütersloher Pumpernickel ist fortwährend zu haben bei Weiler unter Gottesgnaden Nr. 9. Heilsame Erfindung. Hümmert's Pollution-Verhütungs-Instrument, welches, ohne im Geringsten Unannehmlichkeiten oder nachtheilige Folgen für die Gesundheit herbeizuführen, durchaus keine Pollution zulässt. Die Wahrheit dieser Aussage ist durch vielfache Erfahrungen bestätigt und durch Zeugnisse der berühmtesten Aerzte, als von Herrn Prof, Dr. Braune, Herrn Prof. Dr. Carus, Herrn Prof. Dr. Cerutti zu Leipzig, Herrn Geh. Med.-Rath Dr. v. Blödau zu Sondershausen und vielen andern dargethan, weshalb ich mich jeder weitern Empfehlung enthalte. — Gegen portofreie Einsendung des Betrags erhält man Instrument nebst Gebrauchs-Anweisung vom Unterzeichneten zugeschickt. 1 Instrument in feinem Neusilber 4 Thlr. Pr. Cour. 1 Instrument in feinem Messing mit Suspensorium ohne 3 Thlr. Pr. Cour. 1 Instrument in feinem Holz 2 Thlr. Pr. Cour. Bleicherode bei Nordhausen. C. Filler. Literarische Anzeige. Für Freunde gesinnungstüchtiger Lectüre. Mit Neujahr dieses Jahres begann der 4. Jahrgang unserer Wochenschrift: Der Leuchtthurm, redigirt von Ernst Keil. Eine von den wenigen Zeitschriften, die schon seit Jahren die Sache der Freiheit mit energischer Entschiedenheit vertheidigen, hat sich der Leuchtthurm neuerer Zeit durch seine feste rücksichtslose Opposition im Kampfe gegen die Reaktion, besonders aber durch seine markvollen Artikel über die österreichischen, preußischen und centralpolizeilichen Volksverrathe die Achtung aller wahrhaften Demokraten so allgemein erobert, daß jede weitere Anpreisung überflüssig ist. Wir bemerken deshalb auch nur, daß die bisherige Haltung des Blattes mit derselben Konsequenz und Entschiedenheit auch in diesem Jahre aufrecht erhalten werden wird. Der „Leuchtthurm“ erscheint jeden Ersten des Monats 4-5 Bogen und die übrigen Wochen 1 bis 1 1/2 Bogen stark, und bringt monatlich außer der dazu gehörigen Biographie das vortrefflich ausgeführte Portrait eines freisinnigen Zeitgenossen und dann und wann eine gute politische Carricatur. Der Preis pro Qurttal ist nur 24 Sgr. Die so eben erschienene Nro. 1 enthält: Das Studentencomite in Wien. — Die octroyirte Verfassung Preußens, eine absolutistische Farce. — Robert Blum und sein Wirken im Jahre 1848. — März und Dezember. — Der deutsche Kaiser und Friedrich Wilhelm IV. — v. Unruh, der letzte Präsident. Biographie und Charakteristik. — Der „edle“ v. Gagern und Oesterreich. — Preußische Spiegelbilder. — Umschau in Deutschland. — Unterhaltungs-Magazin. Mit: Unruh's Portrait. — Eine Stunde im Gebet. (Carricatur). Leipzig, im Januar 1849. Er. Keil & Comp. Bestellungen auf diese gute Wochenschrift nimmt an die F. C. Eisen'sche Sortiments-, Buch- und Kunsthandlung in Köln, Friedrich-Wilhelmsstraße Nro. 2. Bürgerlicher Dombau-Verein. Heute Abend große außerordentliche theatralische und deklamatorische Abend-Unterhaltung im Vereins-Lokale, Löwengasse Nr. 11. Anfang punkt 7 Uhr, wozu ergebenst einladet der Vorstand. Zwei Pianino von 95 Thlr. und 120 Thlr. zu verkaufen bei Späner, Domhof Nr. 13. Vereinigter 1. und 2. gesell. Dombau-Verein. Heute Abend 7 Uhr Versammlung. Breitstraße bei Menzen, im Palast. Theatralische Abend-Unterhaltung. Medizinalrath Dr. Schmalz aus Dresden, wird kurze Zeit in Köln (Berlich Nr. 15) sich aufhalten, um Gehör- und Sprachkranken Rath zu ertheilen (10-1 Uhr). Minoriten Reparatur Bau-Verein. Bei Jüsgen, jeden Dienstag Abend Versammlung. Morgen Montag den 29. Januar Kränzchen im Stollwerck'schen Saale. unter Leitung des Herrn Franken, Sohn. Franz Stollwerck. Ein ordentliches Dienstmädchen gesucht, welches mit guten Zeugnissen versehen ist. Telegraphenstraße Nr. 24 —. Geselliger Cuniberts Bau-Verein. Morgen Abend 7 Uhr bei Herrn Nakatenus Eigelstein. Aechter Nordhäuser Korn-Branntwein à 6 Sgr. per Quart. Rum-Punsch à 18 Sg. p. Flasche. Antillen-Rum à 11 Sgr. per Krug. per Dutzend billiger. Alle andere Branntweine und Liqueure zu den billigsten Preisen bei J. G. DIDERICH, Weberstrasse Nro. 24. Fröhlicher St. Cuniberts-Bau-Verein. Heute Abend 7 Uhr bei Herrn Kleefisch, Eigelstein 51. _ Theatralisch-deklamatorische Unterhaltung. Damen haben heute Zutritt. Großes Maskenfest zu Köln. Kölner Karnevals-Convent. Heute Sonntag, den 28. Januar 1849, Abends 6 Uhr, im Saale des Herrn Jüsgen im Stern auf der Hochstraße. Sechste Generalversammlung. Motto: Verdrehten die Demokraten nicht den Leuten den Kopf, Mallich von uns hätt' alle Dag sein Huhn im Topf! Ossendorf, den 28. Januar 1849. Die organischen Gesetze, welche theils bereits in unserem Staate vollzogen, theils in den Abtheilungen in Berathung sind, müssen jeden honnetten, gutdenkenden, christlich-germanischen und auch den beschränktesten Unterthanen mit tiefer Trauer erfüllen. Wer vermöchte z. B. die Abschaffung des Adels gutzuheißen. Betrachten wir die Sache vom socialen Standpunkte aus, so würde unbedingt die bei uns noch nicht gelöste sociale Frage um so weiter zurückgeschoben werden, wie dies ein einfaches Rechenexempel beweisen wird. Wir fragen: Was bleibt in Deutschland übrig, wenn man den Adel subtrahirt? Deutschland minus 11 11 = Adel bleibt Schundt. Merkt's euch, ihr Wühler! Nächstens die Division! Mehrere Gutgesinnte. X.-n. Unterschriften. Vorstehende Zuschrift unserer geliebten Ossendorfer Narren bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntniß. Der löbl. Vorstand des Kölner Karnevals-Konvents. Wer leidet an Hypochondrie Und gar nicht mehr genesen kann, Den quälen Sorgen spät und früh', Und ist ein recht geplagter Mann, Der komme heute um sechs Uhr, Zum Jüsgen in den Stern nur hin; *) Dort schwindet seines Grames Spur, Erfreuet wird ihm Herz und Sinn! Euer Hanswurst. Unterricht in allen Elementarfächern ertheilt der konz. Privatlehrer J. H. Schwarz, Mathiasstraße Nr. 7. Der Gerant: Korff. Druck von J. W. Dietz, Unter Hutmacher Nr. 17. *) Fremde haben Zutritt à 5 Sgr. Entree.

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Marx-Engels-Gesamtausgabe: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-20T13:08:10Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
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Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 2 (Nummer 184 bis Nummer 301) Köln, 1. Januar 1849 bis 19. Mai 1849. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.




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Zitationshilfe: Neue Rheinische Zeitung. Nr. 207. Köln, 28. Januar 1849. Zweite Ausgabe, S. 1138. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz207ii_1849/4>, abgerufen am 24.11.2024.