Neue Rheinische Zeitung. Nr. 204. Köln, 25. Januar 1849. Beilage. 068 Livorno, 12. Jan. In Rom lacht man zu der Excommunications-Bulle des Pabes; sie liefert reichlichen Stoff zu guten und schlechten Witzen. Dem Bannfluche des Pabstes werden die Bannflüche des Volkes entgegengesetzt. Eben so ist's in Toskana. Heute fand sich an allen Straßenecken nachstehende Bulle angeheftet: "Wir, das souveräne Volk, von Gottes Gnaden haben beschlossen und beschließen, wie folgt: Alle Päbste, von Pius IX an, sind ihrer weltlichen Macht entsetzt und namentlich Alle, die sich der italischen Union feindlich zeigen. Wir, das Volk, geben in Folge der Macht, welche Gott und dem Volke stets gehört hat und gehören wird, dem Pabst Pius IX unsern Fluch und erklären ihn unter dem feierlichsten Anathem für abgesetzt. "Im Namen Gottes und des Volks, die Macht der Excommunication ist für alle Zukunft verloren und ferner kann auch das Kardinal-Kollegium nur den Titel: Höllen-Kollegium führen." * Livorno, 14. Jan. Reisende melden: daß ein Unteroffizier gegen den in Gaeta anwesenden König Ferdinand von Neapel geschossen, ihn aber gefehlt habe. Nur das Pferd stürzte todt nieder. Der Schuß geschah aus einer Büchse. Die Leibgarden ergriffen den Thäter. Uebrigens soll Ferdinand selbst Intervention fürchten, denn er möchte jede Berührung seiner Truppen mit den Römern vermeiden. Aus Spanien werden zwei Kriegsdämpfer erwartet. 068 Aus der Lombardei, 14. Jan Die Emigrirten der venetianischen Lombardei protestiren mit aller Energie gegen die Wahlen der lombardischen Deputirten zum Kremsierer Reichstage. Alle Deputirten, welche das durch Gewalt und Bestechung aufgedrungene Mandat annehmen, werden für Vaterlandsverräther erklärt. Ungarn. Preßburg, 14. Jan. Militärkommissionen, Standrecht und Belagerungszustand sind nicht die rechten Mittel, um Ungarn innig an Oestreich zu knüpfen. Kanonen und Pallasche vermögen nicht Alles so nivelliren. Völker können mit einander verbunden, aber nicht an einander geschmiedet werden. Wer von des Krieges Gnaden herrscht, ist auch dem Zufalle des Kriegsglückes Preis gegeben. Seit dem August ist Radetzky in Mailand, es geht dort gerade nicht milde her, sind die Italiener dem Doppeladler dadurch mehr gewogen worden?! Man klagt, daß in Wien, der allzeit getreuen Stadt, der widerspenstige Geist nicht überwältigt werden kann, trotz dem, daß alle Fremden, die ihn eingeschmuggelt haben sollen, ausgewiesen wurden; aber der Geist läßt sich nicht bewältigen, wenn auch Patrouillen mit Kanonen die Straßen durchstreifen, noch läßt er sich wegschrecken, wenn auch Lloyd und Presse und Geißel gegen ihn aufgeboten werden. Der Geist ist ein gar elastisch Ding, elastischer als Federharz und Damascener Stahl; er kennt gar keine Elastizitätsgränze; er ballt sich in eine Nußschale zusammen, und dehnt sich plötzlich zur Riesengröße aus. Metternich und Sedlnitzky glaubten ihn bewältigt, da sprang er hervor und blies sie weg; -- was diesen Professoren in der Kunst, den Geist zu morden, nicht gelungen, wird schwerlich Einem ihrer Schüler glücken. Wären an der Stelle der Füs[unleserliches Material]laden, der Kriegsgerichte, des Belagerungszustandes und Preßsuspension -- Amnestie, strenge Jury, geregelte und scharfe Handhabung der Ordnung und des Gesetzes getreten: der Geist der Widerspenstigkeit wäre nicht bewältigt, aber gemildert und gelähmt worden. Alle, die jetzt den Stachel der Bitterkeit im Herzen tragen, weil ihr Bruder, Verwandter und Freund durch Pulver und Blei hingerichtet, oder in die Kasematten der Festungen gesperrt wurde, die wären der Regierung zum Danke verpflichtet gewesen, und das Volk ist in der Regel nicht undankbar. Wenn man in Wien, wo die Freiheit so kurze Zeit dauerte, wenn man in Italien, wo sie noch gar nicht begonnen, den Geist des Volkes nicht mit Basteien und Dragonern niederhalten kann, wie will man in Ungarn, wo dieser Geist 1000 Jahre alt ist, ihn bannen?! Man beginne dort das Spiel mit den Kriegsgerichten, Füs[unleserliches Material]laden und Sequestrationen und in kurzer Zeit hat man wieder die magyarische Bevölkerung und nicht diese allein gegen sich. Der Ungar genoß von jeher einen ziemlich großen Theil individueller Freiheit. Die politischen Rechte waren wohl Eigenthum eines Theils; aber die Schnürleiber der freien Bewegung, wie sie im gesegneten Polizeiregime Oestreichs statt fanden, waren ihm unbekannt. Legt ihm diese Hemmschuhe an, und er wird es bald überdrüssig werden, zum einigen starken Oestreich zu gehören, und die, welche jetzt zuerst das schwarz-gelbe Banner erhoben, werden sich nach der roth-weiß-grünen Flagge sehnen. Tausendjährige Institutionen, die ins Mark und Blut des Volkes übergegangen sind, lassen sich nicht wie Staub wegblasen, insbesondere, wenn es freie Institutionen sind. Nach der Verschwörung des Wesselenyi wagte es Oestreich ebenfalls, dort mit seinen Ausnahmsgerichten und Spezialkommissionen Ungarn nach deutschem Fuße, so nannte man das in den übrigen Ländern herrschende System, zu behandeln; die Folge davon war Bürgerkrieg und die Gefahr, daß Ungarn sich unabhängig machen würde. Man deutet darauf hin, den östreichischen Reichstag aufzulösen oder zu prorogiren und die Vertreter Ungarns für später dazu einzuberufen; wir können diesen Vorschlag nicht billigen, nicht im eigenen Interesse Oestreichs, nicht im Interesse Ungarns. Ein konstituirender Reichstag ist unauflöslich, und kann nur durch sich selbst vertagt werden. Wäre dies nicht der Fall, könnte ihn die Regierung vertagen oder auflösen, so könnte sie das Werk der Constituirung für immer hindern und einstweilen durch provisorische Erläße unverantwortlich regieren; sie könnte bei jedem ihr mißliebigen Punkte der Constitution die Kammer auflösen, und so nach und nach eine oktroyirte mittelst fortgesetzter konstituirender Reichstage hervorbringen. (C. Bl. a. B.)Großbritannien. 068 London, 22 Januar. Lord J. Russell gibt am 31. dieses Monats sein großes Parlaments-Diner bei welcher die Thronrede vorgelesen und berathen wird. Lord Lansdowne, der ministerielle Leiter im Oberhause wird am nämlichen Abende und zu gleichem Zweck die whiggischen Oberhausmitglieder bewirthen. Seit dem Jahre 1827 werden in der Druckerei der "Tiemes" keine andern Schnellpressen angewandt, als nach dem System derjenigen, welche August Applegath von Dartford damals zuerst konstruirte. Die Papierbögen werden nämlich in einer Maschine mit vier Druckcylindern auf einer Seite bedruckt, und dann in einer zweiten solchen Maschine auf der andern Seite. Bei dem Format der Times von drei engl. Fuß Breite auf vier Fuß Höhe, wiegt die Typenform mit ihrem eisernen Fundament nebst dem Zugehör zur Mittheilung der Bewegung im Ganzen 15 Centner: wenn die Maschine 5000 Abdrücke in einer Stunde macht, durchlauft diese schwere Masse einen Weg von sechs Fuß vierzigmal in jeder Minute. Die Leistung einer solchen Schnellpresse nach dem bisherigen System ist hauptsächlich durch zwei Umstände begränzt: 1) durch die Gefahr, die mit einer größeren Geschwindigkeit der flachen Typenform verbunden wäre, denn letztere erleidet bei ihrer hin- und hergehenden Bewegung jedesmal, nachdem sie den Weg von sechs Fuß auf ihrer Bahn zurückgelegt hat, einen heftigen Stoß, und mehr als vierzig solche Stöße in der Minute kann eine so zarte Maschinerie nicht wohl aushalten; 2) dadurch daß man auf die Letternform während ihres in jeder Richtung sehr kurzen Laufs nur zwei Cylinder einen Druck ausüben lassen kann, und selbst diese mussen, wie auch die Schwarzwalzen, von so kleinem Durchmesser gewahlt und so eng zusammengestellt werden als möglich. Abgesehen von anderen Uebelständen ist nämlich jeder Zoll, welchen die Typenform bei gegebener Geschwindigkeit ohne ein Aufdrücken der Cylinder durchläuft, ein ebenso großer Zeitverlust; wollte man also bei Schnellpressen nach diesem Prinzip eine größere Anzahl von Druckcylindern anwenden, so könnte man in derselben Zeit doch nicht viel mehr Abdrücke erzielen, so daß lediglich die Maschinerie dadurch complicirter würde. Die große Verbesserung welche nun von Hrn. Applegath bewerkstelligt worden ist, besteht darin daß er statt der gewöhnlichen flachen Druckform eine Kreisförmige Typenfläche anwandte, folglich die horizontale Hin- und Herbewegung der bisherigen Maschinen durch eine gleichförmige rotirende Bewegung ersetzte. Während die Typen bisher auf einer ebenen Tafel zusammengesetzt waren welche eine Eisenbahn durchlief, befinden sie sich jetzt auf der Peripheriefläche eines Cylinders, welcher sich um eine senkrechte Achse dreht. Dieser Cylinder ist eine gußeiserne Trommel von 5 Fuß 6 Zoll Durchmesser, auf deren Mantelfläche die Typenformen oder Columnen Segmente bilden. Acht Druckcylinder von 40 Zoll im Umpfang sind um die Trommel herum angeordnet, daher bei jeder Umdrehung der Maschine acht Bogen gedruckt werden, während die bisherigen Pressen bei jeder Hin- und Herbewegung des Karrens nur vier Abdrücke lieferten. Das Festhalten der Letternauf einem Cylinder, welcher sich um seine senkrechte Achse dreht, bot keine besonderen Schwierigkeiten dar, denn da in diesem Fall die Centrifugalkraft nicht in der Richtung der Schwere wirkt, so läßt sie sich leicht neutralisiren, was hauptsächlich mittelst der messingnen Spaltlinien und der Columnenstege geschieht welche an die Seiten des eisernen Formrahmens festgeschraubt werden; da der Querschnitt der Spaltlinien keilförmig ist, sie also gegen die Aussenseite der Typen dicker sind, so erhalten sie letztere an ihrer Stelle ähnlich dem Schlußstein eines Bogens. Wenn wir in die große Zeitungsdruckerei der "Times" eintreten, fällt uns zuerst eine kreisformige Gallerie von etwa 25 Fuß im Durchmesser auf, die 6 Fuß vom Boden entfernt über acht complicirten Mechanismen steht, welche die große Typenform radienförmig umgeben. Jeder dieser acht Mechanismen ist der Einlaßapparat für einen der acht Druckcylinder. Auf der Gallerie sieht man acht Männer an ebenso vielen Auflegtischen, welche in Zwischenräumen von beiläufig vier Secunden jedesmal sorgfältig einen Bogen in eine der acht Oeffnungen der Maschine stecken. Direct unter diesen acht Männern stehen acht andere auf dem Boden des Lokals, welche die aus der Maschine hervorgehenden bedruckten Bogen abzunehmen und auf einen Stoß zu schichten haben. Das Auge entdeckt bald die vier auf der Mantelfläche der Trommel aufgepaßten Formen, und sucht vergebens zahlreiche Papierbögen wahrend ihrer raschen Bewegung zu verfolgen. Das Gestell der großen Typentrommel enthält auch die Lager der acht Druckcylinder, welche alle in vollkommener Uebereinstimmung rotiren und von Zeit zu Zeit mit der Trommel in Berührung kommen. Die Typen bedecken nur einen kleinen Theil des Umfangs der Trommel, und im Zwischenraum ist auf ihrer bogenförmigen Mantelfläche eine große Forbetafel gerade so wie die Formen aufgepaßt und befestigt; letztere theilt die Schwärze den verticalen Farbewalzen mit, welche zwischen den einzelnen Druckcylindern angebracht sind, und diese theilen sie wieder den Typen mit. So weit war die Construction der Maschine ziemlich leicht, weil die vertical rotirende Circularpresse aus denselben Theilen besteht wie die gewöhnlichen Schnellpressen. Die Hauptschwierigkeit für den Erfinder war den Druckcylindern in ihrer neuen Stellung die Papierbögen zuzubringen, da ein Bogen von so großem Format in weniger als vier Secunden die horizontale Lage mit der verticalen vertauschen und wieder in erstere zurückkehren muß. Das bisherige Auflegen des Papiers blieb unverändert; die Bögen werden wie gewöhnlich von einer ebenen Tafel aus schnell zwischen zwei Reihen endloser Bänder hinabgeführt. Wenn der Bogen aber bis zu einem gewissen Punkt hinabgezogen ist, wird er plötzlich durch dünne hölzerne Greifer aufgehalten, welche mit dem Rande des Papiers an dessen beiden Seiten gleichzeitig in Berührung kommen; in demselben Moment verlassen die Bänder den Bogen; derselbe hängt nun in verticaler Stellung zwischen jenen Aufhältern; letztere werden dann weggezogen, und der Bogen hängt einen Augenblick zwischen zwei kleinen Rollen oder Greifwalzen; nun wird eine Reihe zwischen den Aufhältern befindlicher verticaler Walzen, welche schnell rotiren, unmittelbar mit dem Bogen in Berührung gebracht und treibt ihn horizontal zwischen zwei neue Reihen endloser Bänder, welche ihn um die Druckcylinder herumführen. Hier trifft er auf die Typen, empfängt den Abdruck und wird, dann unter der Einlaßgallerie in die Hände des Abnehmers herausgelassen welcher ihn niederzieht und auf einen vor ihm befindlichen Tisch legt. Es bleibt uns jetzt noch zu erklären wie man mit der auf einer Cylinderfläche zusammengesetzten Typenform einen ebenen und deutlichen Abdruck bekommt. Die Druckcylinder haben 40 Zoll im Umfang, und jeder Cylinder berührt die Typen immer an denselben correspondirenden Punkten, weil sich die Peripherieflächen mit gleicher Geschwindigkeit bewegen. Das Wollentuch, womit die Druckcylinder umgeben sind, ist mit Papierstreifen unterlegt: durch dieses einfache Mittel und die Anwendung eines Typencylinders von großem Durchmesser erhält man einen Abdruck, welcher von demjenigen einer gewöhnlichen flachen Typenform nicht zu unterscheiden ist. Die Geschwindigkeit dieser Circularpresse, in welcher seit dem 3. October v. J. das Hauptblatt der Times gedruckt wird, betrug bisher tausend Umdrehungen in der Stunde, wobei sie 8000 Bogen liefert; man wird diese Geschwindigkeit allmählig steigern, soweit es ohne Benachtheiligung der Abdrücke und ohne Gefahr für die complicirten Mechanismen geschehen kann. Die Leistung der horizontalen Schnellpressen mit vier Cylindern hat man bis auf 6000 Bogen getrieben; es ist nicht unwahrscheinlich, daß die Circularpresse mit acht Cylindern bis 12,000 Abdrücke in der Stunde wird liefern können. (A. Z.)Amerika. 068 Rio de Janiro, 17 Dezember. 48. An politischen Neuigkeiten wären wir ganz arm, wenn uns nicht Pernambuco in dieser Hinsicht Stoff lieferte. Die dort ausgebrochene Insurrektion hat bedeutend an Stärke gewonnen und ein Regierungsdämpfer ist, wegen der dortigen Vorfälle, mit eiligen Depeschen hier angelangt. Redakteur en chef: Karl Marx. Ew. Hochwohlgeboren beehre ich mich, Folgendes ganz ergebenst vorzutragen: Vor etwa acht Tagen wurden in der Rheinprovinz viele Tausend Exemplare eines Blattes mit dem Titel: "Enthüllung der Wohloperationen der Demokraten" und mit der Unterschrift: "Verein zur Wahrung der Interessen der Provinzen," verbreitet, worin ich als Hauptagent eines demokratischen Wahlcomite's für die Rheinprovinz angeführt werde. Obschon ich nun bis zu dieser Stunde von der ganzen Sache auch nicht die entfernteste Wissenschaft habe und weder Mitglied noch Mitarbeiter irgend eines Wahlcomite's oder Vereines bin und obschon jenes Blatt die gehässigsten Verdächtigungen enthält, so übersah ich diese Niederträchtigkeiten dennoch mit Verachtung. Seit einigen Tagen wird indessen ein zweites ähnliches Schandblatt mit der Ueberschrift: "Enthüllungen II., Berlin, den 12. Januar 1849," und der Unterschrift: "Der Verein zur Wahrung der Interessen der Provinzen," gedruckt bei Julius Sittenfeld in Berlin, verbreitet, worin ich als Mitglied einer Commission, welche am 12. November v. J in Berlin einen Aufstand zu veranlassen beabsichtigt habe, angeführt werde. Der Zweck dieses Schurkenstreiches, nämlich auf die Wahlen zu wirken, liegt klar zu Tage, und liefert derselbe einen neuen betrübenden Beleg für die ttefe moralische Gesunkenheit einer Partei, welche zu solchen Mitteln ihre Zuflucht nehmen muß. Indem ich mich beehre, Ew Hochwohlgeboren ein Exemplar dieses Blattes anliegend einzureichen, trage ich zugleich darauf an, gegen die Verfasser, respective Drucker und Verbreiter dieser elenden Verleumdungen die gerichtliche Untersuchung gefälligst veranlassen zu wollen. St. Goar, den 18. Januar 1849. Grebel, Friedensrichter. An den Staatsanwalt Hrn. Sethe, Hochwohlgeboren zu Berlin. 068 Köln, 23. Januar. M. Esser in Fürth hat uns unterm 21. d. M. einen Schmutz-Artikel als Entgegnung auf die Korrespondenz "aus dem Kreise Grevenbroich" in Nr. 199, der Redaktion der "N. Rh Ztg." eingesandt. Er hat sich aber in kluger Voraussicht, daß wir dergleichen "schwarz-weiße" Lucubrationen weder unentgeldlich noch gegen Insertionsgebühren aufnehmen würden, zugleich an die noble "Kölnische" gewandt, welche heute seine ganze Gespreitzt- und Gereitztheit produzirt. Der Artikel widerlegt auch nicht eine eizige der von unserm Korrespondenten berührten Thatsachen. Arme Seele! Sit tibi terra levis! Eben so interressant, wie Hr. M. Esser in Fürth, präsentirt sich heute in dem Dumont'schen Annoncenblatte ein Herr "aus dem Kreise Bonn", der als anonymer Schildknappe des in Nr. 189 d. Ztg. geschilderten Hrn. Kammerherrn und "Reichsbaron" v. Carnap muthig einherreitet, aber nichts weiter vorzubringen weiß, als daß der "gnädige" Herr Baron statt "fünf Silbergroschen", wie unser, übrigens in jeder Hinsicht höchst glauwürdiger, Korrespondent mittheilte, sechs Silbergroschen Tagelohn zahlt. Wir bitten unsern Korrespondenten, sich über die Art der kammerherrlichen Lohnzahlung genaue Auskunft zu verschaffen, bemerken aber schon jetzt, daß Hr. etc. Carnap nach seinem eigenen oder seines Einsenders Geständniß den Taglöhnern im Winter, wo sie am Meisten nöthig haben, sechs und im Sommer, wo sie weniger bedürfen, sieben Silbergroschen an Tagelohn auszahlen läßt. * Prenzlau, 20. Januar. Die Unregeimäßigkeit, mit welcher Ihre Zeitung hier eintrifft, oft 3 Nummern auf ein Mal, oft gar keine, ist wirklich unglaublich. Daß es nicht allein an Ihrer Expedition liegen kann, entnehme ich aus einem kürzlich hier beobachteten Falle. Erst vor einigen Tagen nämlich ging ein nach Danzig bestimmtes Paket Ihrer Zeitung hier (!) durch, machte also einen Umweg von 48 Stunden. In Berlin werden die Zeitungspakete fortirt. Dort ist die Ursache zu suchen, weshalb jenes Paket über den hiesigen Ort befördert wurde und weshalb fast täglich falsch spedirte Pakete Ihrer Zeitung hier durchgehen. Und der hiesige Fall wird, wie sich voraussehen läßt, leider nicht vereinzelt dastehen, sondern sich an andern Orten wiederholen. Civilstand der Stadt Köln. 18. und 19. Jan. 1849. Geburten. Maria Cathar. Hubert., T. v. Leon. Heinr. Claasen, Specereihändl., Severinstr. -- Joh. Math. Wilh. Jul. Maria, T. v. Gerh. Jos. Korschillgen, Küster, Rinkelpf. -- Elisab. Ludow. Alwine, T. v. Aug. Wilh. Riemer, Kaufm., Hunnenrücken. -- Joh. Pet. Hub., S. v. Gottfr. Zündorf, Kleiderm., Kämmerg. -- Anna Margar., T. v. Gottfr. Remagen, Gasarb. Lintg. -- Helena Carol., T. v. Max Jul. Friedr. Bruch, Doktor der Medicin, Brüderstr. -- Heinr. Joh., S. v. Joh. Peter Keller, Barb., kl. Griechenm. -- Anna Gertr., T. v. Clemens Engelans, Tischlerm., Breitstr. -- Aloys Clem., S. v. Joh. Jos. Kouth, Musiker, Josephstr. -- Christ., S. v. Wern. Wirtz, Steinh., gr. Spitzeng. Maria Agnes, T. v. Joh. Math. Abelen, Schreinerm., Follerstr. -- Maria Agnes Walb. Joseph., T. v. Math. Rheindorff, Kaufm., oben Marspforten. -- Peter Jos., S. v. Peter Jos. Klein, Tagl., kl. Spitzeng. -- Joh. Jos., S. v. Jos. Ravenstein, Kleiderm., Stolkg. -- Anna Maria Rosina, T. v. Joh. Ferd. Hub. Oehlers, Faßb., Mühlenb. -- Anna Maria Sophia, T. v. Edm. Radmacher, Goldarb., Sterneng. -- Juliana, T. v. Heinr. Wessel, Blaufarb., Eulengarteng. -- Agnes, T. v. Math. Dollhausen, Müller, Glockenring. -- Jos., S. v. Mich. Kerschgen, Maurer, gr. Griechenm. Maria Joh. Anton., T. v. Engelb. Kamper Glaser und Anstr., Mariengartenkl. -- Maria Cäcilia, T. v. Jacob Breuer, Tischlerm., Herzogstr. -- Ein unehel. Knabe. Sterbefälle. Karl Hub. Anton Feith, 2 J. 8 M. alt, Follerstr. -- Theod. Rethwisch, 5 W. alt, Maximinenstr. -- Doroth. Albring, 8 T. alt, Schafenstr. -- Anna Esser, 35 J. alt, unrerh., kl. Brinkg. -- Carol Franc. Elise Norrenberg, 1 M. 4 T. alt, Perlenpf. -- Ein unehel. Mädchen. Joh. Heinr. Dähne, 3 1/4 J. alt, Schilderg. -- Anna Margar. Rolshofen, Wittwe Müller, 38 J. alt, Kämmerg. -- Casp. von Hees, Buchdrucker, 43 J. alt, verh., Römerg. -- Margar. Müller, 3 T. alt, Waiseng[unleserliches Material] -- Friedr. Heinr. Auer, Branntweinbr., 61 J. alt, Wittwer, Ehrenstr. -- Joh. Meyer, ohne Gew., 65 J. alt, Wittwer, kr. Büchel. -- Cathar. Pfeiffer, Wittwe Sitt, 70 J. alt, Cäciliensp. Heirathen. (18.) Friedr. Wilh. Struth, Handelsm., v. Ketzberg, und Anna Maria Brosy, v. Aachen. Heiraths-Ankündigungen. (21.) Joh. Jos. Kaltenheuser, Maurer und Anstr., und Cathar. Jünger, beide Tbieboldsg. -- Vinc. Henr. Haverländer, Metzger, und Maria Anna Zerres. beide Butterm. -- Bern. Jos. Gronewald, Maurerm., Wittwer. Schafenstr., und Sophia Cäcilie Hubert. Müller, unter Hutmacher. -- Roder. Asbach, Schlosser, Antonitern, und Elisab. Heidler, gr. Neug. -- Joh. Heß, Schneider, Antonitern, und Maria Anna Christmann, gr. Neug. -- Heinr. Dumm, Schuster, Nächelsg., und Wilhelm. Knops, Ankerstr. -- Mich. Hammermann, Gärtner, Buschgasse, und Helena Broelsch, zu Niederkassel. -- Jacob Prior, Faßbinder, Glockenring, und Maria Cthar. Gercum, v. Meckenheim. -- Wilh. Jos. Osländer, Kupferschlägerges., Cunibertskl., urd Gertr. Biesenbach, zu Mülheim. -- Joh. Heinr. Jordans, Musiklehrer, zu Odenkirchen, und Maria Sophia Christ. Stapper, zu Köln. -- Franz Wipperfürth, Seilerges., und Christ. Bodde, beide Huhnsg. -- Joh. Jos. Gitschthaler, Klempner, Wittwer, und Maria Sophia Schweinem, beide Severinstr. -- Theod. Hilden, Tagel., Wittwer, Severinstr., und Maria Cathar. Kribbeler, Wittwe Hamacher, Seyeng. -- Heinr. Rosemann, Schneider, Wittwer, Apostelnstr., und Bernard. Temme, St. Apernstr. -- Christ. Trost, Schuster, Wittwer, Ursulapl., und Anna Maria Margar. Wingen, Eigelst. -- Karl Friedr. Marschall, Unteroff., und Henr. Elisab. Weide, Wittwe Müller, beide Rinkenpf. -- Christ. Friedr. Benz, Unieroff., Pion.-Cas., und Carol Aug. Clement. Grasse, Wittwe Schmidt, Friedrichstr. -- Georg Schmaltz, Steinh., am Hof, und Helena Bommer, gr. Neug. -- Peter Knautz, Schreiner, Johannstr., und Magdal. Heuterkes, Maximinstr. -- Paul Lieb, ohne Gew., Sterneng., und Anna Margar. Lützenkirchen, Schilderg. -- Jacob Müller, Gärtner, unter Kranenb., und Sophia Bolder, Eigelst. -- Mich Erven, Zuckerarb., Thürmchensw., und Margar. Sürth, unter Kalenh. -- Adolph Nettesheim, Gärtner, Bobg., und Cathar. Liessem, Martinsfeld. 20. Jan. 1849. Geburten. (19.) Cathar. Maria Ernest., T. v. Joh. Gottfr. Seibelbach, Musiker, Johannstr. -- Cathar. Joseph., T. v. Martin Lindart, Schlosserm., Eulengarteng. Joh. Benj. Aug., S. v. Eberh. Cuntze, Kfm., Rechtschule. -- Maria Agnes, T. v. Casp. Anton Deimann, Schreinerm., Löweng. -- Wilh., S. v. Gerh. Esser, Tagl., Spulmannsg. -- Joh., S. v. Conr. Crefeld, Faßb., gr. Telegraphenstr. -- Franc., T. v. Herm. Strauß, Hof-Optikus, Hochstr., -- Anton, Jos., S. v. Peter Hartzheim, Tagl., Catharinengr. Sterbefälle. Joh. Stutten, ohne Gew., früher Metzger, 80 J. alt, Wittwer, gr. Griechenm. -- Jodoc. Jos. Lanio, Steinhauer, 74 J. alt, verheir., Poststr. -- Anna Eathar. Fontaine, geb. Stolten, 48 J. alt, Elisenstr. -- Anna Schwartz, 23 J. alt unverh., Mühlenbach. -- Heinr. Theisen, 7 M. alt, Sterneng -- Margar. Feilners, 86 J. alt, unverh., Stolkg. -- Cathar. Louise Carol. Schneider, 4 J. 10 M. alt, Bürgerstr. Heirathen. Jos. Karl Theod. Leopold, Eisenbahn-Bureau-Assistent, v. Aachen, und Elisab. Frank, v. hier. -- Theod. Schildgen, Schreinerm., Wittwer, v. Keldenich, und Agnes Mohr, v. hier. Im neuen Laden, Obenmarspforten, gegenüber dem Jülichsplatz, wird zu sehr billigen Preisen verkauft: Haus- und Schlafröcke gut wattirt per Stück 2 Thlr. bis 6 Thlr. Sehr gute Winterpaletos per Stück 4 Thlr. bis 12 Thlr. Feinstes Tuch und Bucksking die vollkommene Hose 2 Thlr. bis 4 Thlr. Westenstoffe in Wolle, Seide, Cachemir die Weste 8 Sgr. bis 2 Thlr. die eleganteste Seidensammtweste gestrickte Unterbeinkleider das Paar 14 Sgr. Gestrickte Unterjacken per Stück 17 Sgr. Alle Arten Handschuhe das Paar 2 Sgr. bis 15 Sgr. das Paar bei Joseph Sacks aus Frankfurt a. M., im Hause des Herrn Johann Maria Farina, gegenüber dem Jülichsplatz. Der Gerant Korff. 068 Livorno, 12. Jan. In Rom lacht man zu der Excommunications-Bulle des Pabes; sie liefert reichlichen Stoff zu guten und schlechten Witzen. Dem Bannfluche des Pabstes werden die Bannflüche des Volkes entgegengesetzt. Eben so ist's in Toskana. Heute fand sich an allen Straßenecken nachstehende Bulle angeheftet: „Wir, das souveräne Volk, von Gottes Gnaden haben beschlossen und beschließen, wie folgt: Alle Päbste, von Pius IX an, sind ihrer weltlichen Macht entsetzt und namentlich Alle, die sich der italischen Union feindlich zeigen. Wir, das Volk, geben in Folge der Macht, welche Gott und dem Volke stets gehört hat und gehören wird, dem Pabst Pius IX unsern Fluch und erklären ihn unter dem feierlichsten Anathem für abgesetzt. „Im Namen Gottes und des Volks, die Macht der Excommunication ist für alle Zukunft verloren und ferner kann auch das Kardinal-Kollegium nur den Titel: Höllen-Kollegium führen.“ * Livorno, 14. Jan. Reisende melden: daß ein Unteroffizier gegen den in Gaeta anwesenden König Ferdinand von Neapel geschossen, ihn aber gefehlt habe. Nur das Pferd stürzte todt nieder. Der Schuß geschah aus einer Büchse. Die Leibgarden ergriffen den Thäter. Uebrigens soll Ferdinand selbst Intervention fürchten, denn er möchte jede Berührung seiner Truppen mit den Römern vermeiden. Aus Spanien werden zwei Kriegsdämpfer erwartet. 068 Aus der Lombardei, 14. Jan Die Emigrirten der venetianischen Lombardei protestiren mit aller Energie gegen die Wahlen der lombardischen Deputirten zum Kremsierer Reichstage. Alle Deputirten, welche das durch Gewalt und Bestechung aufgedrungene Mandat annehmen, werden für Vaterlandsverräther erklärt. Ungarn. Preßburg, 14. Jan. Militärkommissionen, Standrecht und Belagerungszustand sind nicht die rechten Mittel, um Ungarn innig an Oestreich zu knüpfen. Kanonen und Pallasche vermögen nicht Alles so nivelliren. Völker können mit einander verbunden, aber nicht an einander geschmiedet werden. Wer von des Krieges Gnaden herrscht, ist auch dem Zufalle des Kriegsglückes Preis gegeben. Seit dem August ist Radetzky in Mailand, es geht dort gerade nicht milde her, sind die Italiener dem Doppeladler dadurch mehr gewogen worden?! Man klagt, daß in Wien, der allzeit getreuen Stadt, der widerspenstige Geist nicht überwältigt werden kann, trotz dem, daß alle Fremden, die ihn eingeschmuggelt haben sollen, ausgewiesen wurden; aber der Geist läßt sich nicht bewältigen, wenn auch Patrouillen mit Kanonen die Straßen durchstreifen, noch läßt er sich wegschrecken, wenn auch Lloyd und Presse und Geißel gegen ihn aufgeboten werden. Der Geist ist ein gar elastisch Ding, elastischer als Federharz und Damascener Stahl; er kennt gar keine Elastizitätsgränze; er ballt sich in eine Nußschale zusammen, und dehnt sich plötzlich zur Riesengröße aus. Metternich und Sedlnitzky glaubten ihn bewältigt, da sprang er hervor und blies sie weg; — was diesen Professoren in der Kunst, den Geist zu morden, nicht gelungen, wird schwerlich Einem ihrer Schüler glücken. Wären an der Stelle der Füs[unleserliches Material]laden, der Kriegsgerichte, des Belagerungszustandes und Preßsuspension — Amnestie, strenge Jury, geregelte und scharfe Handhabung der Ordnung und des Gesetzes getreten: der Geist der Widerspenstigkeit wäre nicht bewältigt, aber gemildert und gelähmt worden. Alle, die jetzt den Stachel der Bitterkeit im Herzen tragen, weil ihr Bruder, Verwandter und Freund durch Pulver und Blei hingerichtet, oder in die Kasematten der Festungen gesperrt wurde, die wären der Regierung zum Danke verpflichtet gewesen, und das Volk ist in der Regel nicht undankbar. Wenn man in Wien, wo die Freiheit so kurze Zeit dauerte, wenn man in Italien, wo sie noch gar nicht begonnen, den Geist des Volkes nicht mit Basteien und Dragonern niederhalten kann, wie will man in Ungarn, wo dieser Geist 1000 Jahre alt ist, ihn bannen?! Man beginne dort das Spiel mit den Kriegsgerichten, Füs[unleserliches Material]laden und Sequestrationen und in kurzer Zeit hat man wieder die magyarische Bevölkerung und nicht diese allein gegen sich. Der Ungar genoß von jeher einen ziemlich großen Theil individueller Freiheit. Die politischen Rechte waren wohl Eigenthum eines Theils; aber die Schnürleiber der freien Bewegung, wie sie im gesegneten Polizeiregime Oestreichs statt fanden, waren ihm unbekannt. Legt ihm diese Hemmschuhe an, und er wird es bald überdrüssig werden, zum einigen starken Oestreich zu gehören, und die, welche jetzt zuerst das schwarz-gelbe Banner erhoben, werden sich nach der roth-weiß-grünen Flagge sehnen. Tausendjährige Institutionen, die ins Mark und Blut des Volkes übergegangen sind, lassen sich nicht wie Staub wegblasen, insbesondere, wenn es freie Institutionen sind. Nach der Verschwörung des Wesselenyi wagte es Oestreich ebenfalls, dort mit seinen Ausnahmsgerichten und Spezialkommissionen Ungarn nach deutschem Fuße, so nannte man das in den übrigen Ländern herrschende System, zu behandeln; die Folge davon war Bürgerkrieg und die Gefahr, daß Ungarn sich unabhängig machen würde. Man deutet darauf hin, den östreichischen Reichstag aufzulösen oder zu prorogiren und die Vertreter Ungarns für später dazu einzuberufen; wir können diesen Vorschlag nicht billigen, nicht im eigenen Interesse Oestreichs, nicht im Interesse Ungarns. Ein konstituirender Reichstag ist unauflöslich, und kann nur durch sich selbst vertagt werden. Wäre dies nicht der Fall, könnte ihn die Regierung vertagen oder auflösen, so könnte sie das Werk der Constituirung für immer hindern und einstweilen durch provisorische Erläße unverantwortlich regieren; sie könnte bei jedem ihr mißliebigen Punkte der Constitution die Kammer auflösen, und so nach und nach eine oktroyirte mittelst fortgesetzter konstituirender Reichstage hervorbringen. (C. Bl. a. B.)Großbritannien. 068 London, 22 Januar. Lord J. Russell gibt am 31. dieses Monats sein großes Parlaments-Diner bei welcher die Thronrede vorgelesen und berathen wird. Lord Lansdowne, der ministerielle Leiter im Oberhause wird am nämlichen Abende und zu gleichem Zweck die whiggischen Oberhausmitglieder bewirthen. Seit dem Jahre 1827 werden in der Druckerei der „Tiemes“ keine andern Schnellpressen angewandt, als nach dem System derjenigen, welche August Applegath von Dartford damals zuerst konstruirte. Die Papierbögen werden nämlich in einer Maschine mit vier Druckcylindern auf einer Seite bedruckt, und dann in einer zweiten solchen Maschine auf der andern Seite. Bei dem Format der Times von drei engl. Fuß Breite auf vier Fuß Höhe, wiegt die Typenform mit ihrem eisernen Fundament nebst dem Zugehör zur Mittheilung der Bewegung im Ganzen 15 Centner: wenn die Maschine 5000 Abdrücke in einer Stunde macht, durchlauft diese schwere Masse einen Weg von sechs Fuß vierzigmal in jeder Minute. Die Leistung einer solchen Schnellpresse nach dem bisherigen System ist hauptsächlich durch zwei Umstände begränzt: 1) durch die Gefahr, die mit einer größeren Geschwindigkeit der flachen Typenform verbunden wäre, denn letztere erleidet bei ihrer hin- und hergehenden Bewegung jedesmal, nachdem sie den Weg von sechs Fuß auf ihrer Bahn zurückgelegt hat, einen heftigen Stoß, und mehr als vierzig solche Stöße in der Minute kann eine so zarte Maschinerie nicht wohl aushalten; 2) dadurch daß man auf die Letternform während ihres in jeder Richtung sehr kurzen Laufs nur zwei Cylinder einen Druck ausüben lassen kann, und selbst diese mussen, wie auch die Schwarzwalzen, von so kleinem Durchmesser gewahlt und so eng zusammengestellt werden als möglich. Abgesehen von anderen Uebelständen ist nämlich jeder Zoll, welchen die Typenform bei gegebener Geschwindigkeit ohne ein Aufdrücken der Cylinder durchläuft, ein ebenso großer Zeitverlust; wollte man also bei Schnellpressen nach diesem Prinzip eine größere Anzahl von Druckcylindern anwenden, so könnte man in derselben Zeit doch nicht viel mehr Abdrücke erzielen, so daß lediglich die Maschinerie dadurch complicirter würde. Die große Verbesserung welche nun von Hrn. Applegath bewerkstelligt worden ist, besteht darin daß er statt der gewöhnlichen flachen Druckform eine Kreisförmige Typenfläche anwandte, folglich die horizontale Hin- und Herbewegung der bisherigen Maschinen durch eine gleichförmige rotirende Bewegung ersetzte. Während die Typen bisher auf einer ebenen Tafel zusammengesetzt waren welche eine Eisenbahn durchlief, befinden sie sich jetzt auf der Peripheriefläche eines Cylinders, welcher sich um eine senkrechte Achse dreht. Dieser Cylinder ist eine gußeiserne Trommel von 5 Fuß 6 Zoll Durchmesser, auf deren Mantelfläche die Typenformen oder Columnen Segmente bilden. Acht Druckcylinder von 40 Zoll im Umpfang sind um die Trommel herum angeordnet, daher bei jeder Umdrehung der Maschine acht Bogen gedruckt werden, während die bisherigen Pressen bei jeder Hin- und Herbewegung des Karrens nur vier Abdrücke lieferten. Das Festhalten der Letternauf einem Cylinder, welcher sich um seine senkrechte Achse dreht, bot keine besonderen Schwierigkeiten dar, denn da in diesem Fall die Centrifugalkraft nicht in der Richtung der Schwere wirkt, so läßt sie sich leicht neutralisiren, was hauptsächlich mittelst der messingnen Spaltlinien und der Columnenstege geschieht welche an die Seiten des eisernen Formrahmens festgeschraubt werden; da der Querschnitt der Spaltlinien keilförmig ist, sie also gegen die Aussenseite der Typen dicker sind, so erhalten sie letztere an ihrer Stelle ähnlich dem Schlußstein eines Bogens. Wenn wir in die große Zeitungsdruckerei der „Times“ eintreten, fällt uns zuerst eine kreisformige Gallerie von etwa 25 Fuß im Durchmesser auf, die 6 Fuß vom Boden entfernt über acht complicirten Mechanismen steht, welche die große Typenform radienförmig umgeben. Jeder dieser acht Mechanismen ist der Einlaßapparat für einen der acht Druckcylinder. Auf der Gallerie sieht man acht Männer an ebenso vielen Auflegtischen, welche in Zwischenräumen von beiläufig vier Secunden jedesmal sorgfältig einen Bogen in eine der acht Oeffnungen der Maschine stecken. Direct unter diesen acht Männern stehen acht andere auf dem Boden des Lokals, welche die aus der Maschine hervorgehenden bedruckten Bogen abzunehmen und auf einen Stoß zu schichten haben. Das Auge entdeckt bald die vier auf der Mantelfläche der Trommel aufgepaßten Formen, und sucht vergebens zahlreiche Papierbögen wahrend ihrer raschen Bewegung zu verfolgen. Das Gestell der großen Typentrommel enthält auch die Lager der acht Druckcylinder, welche alle in vollkommener Uebereinstimmung rotiren und von Zeit zu Zeit mit der Trommel in Berührung kommen. Die Typen bedecken nur einen kleinen Theil des Umfangs der Trommel, und im Zwischenraum ist auf ihrer bogenförmigen Mantelfläche eine große Forbetafel gerade so wie die Formen aufgepaßt und befestigt; letztere theilt die Schwärze den verticalen Farbewalzen mit, welche zwischen den einzelnen Druckcylindern angebracht sind, und diese theilen sie wieder den Typen mit. So weit war die Construction der Maschine ziemlich leicht, weil die vertical rotirende Circularpresse aus denselben Theilen besteht wie die gewöhnlichen Schnellpressen. Die Hauptschwierigkeit für den Erfinder war den Druckcylindern in ihrer neuen Stellung die Papierbögen zuzubringen, da ein Bogen von so großem Format in weniger als vier Secunden die horizontale Lage mit der verticalen vertauschen und wieder in erstere zurückkehren muß. Das bisherige Auflegen des Papiers blieb unverändert; die Bögen werden wie gewöhnlich von einer ebenen Tafel aus schnell zwischen zwei Reihen endloser Bänder hinabgeführt. Wenn der Bogen aber bis zu einem gewissen Punkt hinabgezogen ist, wird er plötzlich durch dünne hölzerne Greifer aufgehalten, welche mit dem Rande des Papiers an dessen beiden Seiten gleichzeitig in Berührung kommen; in demselben Moment verlassen die Bänder den Bogen; derselbe hängt nun in verticaler Stellung zwischen jenen Aufhältern; letztere werden dann weggezogen, und der Bogen hängt einen Augenblick zwischen zwei kleinen Rollen oder Greifwalzen; nun wird eine Reihe zwischen den Aufhältern befindlicher verticaler Walzen, welche schnell rotiren, unmittelbar mit dem Bogen in Berührung gebracht und treibt ihn horizontal zwischen zwei neue Reihen endloser Bänder, welche ihn um die Druckcylinder herumführen. Hier trifft er auf die Typen, empfängt den Abdruck und wird, dann unter der Einlaßgallerie in die Hände des Abnehmers herausgelassen welcher ihn niederzieht und auf einen vor ihm befindlichen Tisch legt. Es bleibt uns jetzt noch zu erklären wie man mit der auf einer Cylinderfläche zusammengesetzten Typenform einen ebenen und deutlichen Abdruck bekommt. Die Druckcylinder haben 40 Zoll im Umfang, und jeder Cylinder berührt die Typen immer an denselben correspondirenden Punkten, weil sich die Peripherieflächen mit gleicher Geschwindigkeit bewegen. Das Wollentuch, womit die Druckcylinder umgeben sind, ist mit Papierstreifen unterlegt: durch dieses einfache Mittel und die Anwendung eines Typencylinders von großem Durchmesser erhält man einen Abdruck, welcher von demjenigen einer gewöhnlichen flachen Typenform nicht zu unterscheiden ist. Die Geschwindigkeit dieser Circularpresse, in welcher seit dem 3. October v. J. das Hauptblatt der Times gedruckt wird, betrug bisher tausend Umdrehungen in der Stunde, wobei sie 8000 Bogen liefert; man wird diese Geschwindigkeit allmählig steigern, soweit es ohne Benachtheiligung der Abdrücke und ohne Gefahr für die complicirten Mechanismen geschehen kann. Die Leistung der horizontalen Schnellpressen mit vier Cylindern hat man bis auf 6000 Bogen getrieben; es ist nicht unwahrscheinlich, daß die Circularpresse mit acht Cylindern bis 12,000 Abdrücke in der Stunde wird liefern können. (A. Z.)Amerika. 068 Rio de Janiro, 17 Dezember. 48. An politischen Neuigkeiten wären wir ganz arm, wenn uns nicht Pernambuco in dieser Hinsicht Stoff lieferte. Die dort ausgebrochene Insurrektion hat bedeutend an Stärke gewonnen und ein Regierungsdämpfer ist, wegen der dortigen Vorfälle, mit eiligen Depeschen hier angelangt. Redakteur en chef: Karl Marx. Ew. Hochwohlgeboren beehre ich mich, Folgendes ganz ergebenst vorzutragen: Vor etwa acht Tagen wurden in der Rheinprovinz viele Tausend Exemplare eines Blattes mit dem Titel: „Enthüllung der Wohloperationen der Demokraten“ und mit der Unterschrift: „Verein zur Wahrung der Interessen der Provinzen,“ verbreitet, worin ich als Hauptagent eines demokratischen Wahlcomite's für die Rheinprovinz angeführt werde. Obschon ich nun bis zu dieser Stunde von der ganzen Sache auch nicht die entfernteste Wissenschaft habe und weder Mitglied noch Mitarbeiter irgend eines Wahlcomite's oder Vereines bin und obschon jenes Blatt die gehässigsten Verdächtigungen enthält, so übersah ich diese Niederträchtigkeiten dennoch mit Verachtung. Seit einigen Tagen wird indessen ein zweites ähnliches Schandblatt mit der Ueberschrift: „Enthüllungen II., Berlin, den 12. Januar 1849,“ und der Unterschrift: „Der Verein zur Wahrung der Interessen der Provinzen,“ gedruckt bei Julius Sittenfeld in Berlin, verbreitet, worin ich als Mitglied einer Commission, welche am 12. November v. J in Berlin einen Aufstand zu veranlassen beabsichtigt habe, angeführt werde. Der Zweck dieses Schurkenstreiches, nämlich auf die Wahlen zu wirken, liegt klar zu Tage, und liefert derselbe einen neuen betrübenden Beleg für die ttefe moralische Gesunkenheit einer Partei, welche zu solchen Mitteln ihre Zuflucht nehmen muß. Indem ich mich beehre, Ew Hochwohlgeboren ein Exemplar dieses Blattes anliegend einzureichen, trage ich zugleich darauf an, gegen die Verfasser, respective Drucker und Verbreiter dieser elenden Verleumdungen die gerichtliche Untersuchung gefälligst veranlassen zu wollen. St. Goar, den 18. Januar 1849. Grebel, Friedensrichter. An den Staatsanwalt Hrn. Sethe, Hochwohlgeboren zu Berlin. 068 Köln, 23. Januar. M. Esser in Fürth hat uns unterm 21. d. M. einen Schmutz-Artikel als Entgegnung auf die Korrespondenz „aus dem Kreise Grevenbroich“ in Nr. 199, der Redaktion der „N. Rh Ztg.“ eingesandt. Er hat sich aber in kluger Voraussicht, daß wir dergleichen „schwarz-weiße“ Lucubrationen weder unentgeldlich noch gegen Insertionsgebühren aufnehmen würden, zugleich an die noble „Kölnische“ gewandt, welche heute seine ganze Gespreitzt- und Gereitztheit produzirt. Der Artikel widerlegt auch nicht eine eizige der von unserm Korrespondenten berührten Thatsachen. Arme Seele! Sit tibi terra levis! Eben so interressant, wie Hr. M. Esser in Fürth, präsentirt sich heute in dem Dumont'schen Annoncenblatte ein Herr „aus dem Kreise Bonn“, der als anonymer Schildknappe des in Nr. 189 d. Ztg. geschilderten Hrn. Kammerherrn und „Reichsbaron“ v. Carnap muthig einherreitet, aber nichts weiter vorzubringen weiß, als daß der „gnädige“ Herr Baron statt „fünf Silbergroschen“, wie unser, übrigens in jeder Hinsicht höchst glauwürdiger, Korrespondent mittheilte, sechs Silbergroschen Tagelohn zahlt. Wir bitten unsern Korrespondenten, sich über die Art der kammerherrlichen Lohnzahlung genaue Auskunft zu verschaffen, bemerken aber schon jetzt, daß Hr. etc. Carnap nach seinem eigenen oder seines Einsenders Geständniß den Taglöhnern im Winter, wo sie am Meisten nöthig haben, sechs und im Sommer, wo sie weniger bedürfen, sieben Silbergroschen an Tagelohn auszahlen läßt. * Prenzlau, 20. Januar. Die Unregeimäßigkeit, mit welcher Ihre Zeitung hier eintrifft, oft 3 Nummern auf ein Mal, oft gar keine, ist wirklich unglaublich. Daß es nicht allein an Ihrer Expedition liegen kann, entnehme ich aus einem kürzlich hier beobachteten Falle. Erst vor einigen Tagen nämlich ging ein nach Danzig bestimmtes Paket Ihrer Zeitung hier (!) durch, machte also einen Umweg von 48 Stunden. In Berlin werden die Zeitungspakete fortirt. Dort ist die Ursache zu suchen, weshalb jenes Paket über den hiesigen Ort befördert wurde und weshalb fast täglich falsch spedirte Pakete Ihrer Zeitung hier durchgehen. Und der hiesige Fall wird, wie sich voraussehen läßt, leider nicht vereinzelt dastehen, sondern sich an andern Orten wiederholen. Civilstand der Stadt Köln. 18. und 19. Jan. 1849. Geburten. Maria Cathar. Hubert., T. v. Leon. Heinr. Claasen, Specereihändl., Severinstr. — Joh. Math. Wilh. Jul. Maria, T. v. Gerh. Jos. Korschillgen, Küster, Rinkelpf. — Elisab. Ludow. Alwine, T. v. Aug. Wilh. Riemer, Kaufm., Hunnenrücken. — Joh. Pet. Hub., S. v. Gottfr. Zündorf, Kleiderm., Kämmerg. — Anna Margar., T. v. Gottfr. Remagen, Gasarb. Lintg. — Helena Carol., T. v. Max Jul. Friedr. Bruch, Doktor der Medicin, Brüderstr. — Heinr. Joh., S. v. Joh. Peter Keller, Barb., kl. Griechenm. — Anna Gertr., T. v. Clemens Engelans, Tischlerm., Breitstr. — Aloys Clem., S. v. Joh. Jos. Kouth, Musiker, Josephstr. — Christ., S. v. Wern. Wirtz, Steinh., gr. Spitzeng. Maria Agnes, T. v. Joh. Math. Abelen, Schreinerm., Follerstr. — Maria Agnes Walb. Joseph., T. v. Math. Rheindorff, Kaufm., oben Marspforten. — Peter Jos., S. v. Peter Jos. Klein, Tagl., kl. Spitzeng. — Joh. Jos., S. v. Jos. Ravenstein, Kleiderm., Stolkg. — Anna Maria Rosina, T. v. Joh. Ferd. Hub. Oehlers, Faßb., Mühlenb. — Anna Maria Sophia, T. v. Edm. Radmacher, Goldarb., Sterneng. — Juliana, T. v. Heinr. Wessel, Blaufarb., Eulengarteng. — Agnes, T. v. Math. Dollhausen, Müller, Glockenring. — Jos., S. v. Mich. Kerschgen, Maurer, gr. Griechenm. Maria Joh. Anton., T. v. Engelb. Kamper Glaser und Anstr., Mariengartenkl. — Maria Cäcilia, T. v. Jacob Breuer, Tischlerm., Herzogstr. — Ein unehel. Knabe. Sterbefälle. Karl Hub. Anton Feith, 2 J. 8 M. alt, Follerstr. — Theod. Rethwisch, 5 W. alt, Maximinenstr. — Doroth. Albring, 8 T. alt, Schafenstr. — Anna Esser, 35 J. alt, unrerh., kl. Brinkg. — Carol Franc. Elise Norrenberg, 1 M. 4 T. alt, Perlenpf. — Ein unehel. Mädchen. Joh. Heinr. Dähne, 3 1/4 J. alt, Schilderg. — Anna Margar. Rolshofen, Wittwe Müller, 38 J. alt, Kämmerg. — Casp. von Hees, Buchdrucker, 43 J. alt, verh., Römerg. — Margar. Müller, 3 T. alt, Waiseng[unleserliches Material] — Friedr. Heinr. Auer, Branntweinbr., 61 J. alt, Wittwer, Ehrenstr. — Joh. Meyer, ohne Gew., 65 J. alt, Wittwer, kr. Büchel. — Cathar. Pfeiffer, Wittwe Sitt, 70 J. alt, Cäciliensp. Heirathen. (18.) Friedr. Wilh. Struth, Handelsm., v. Ketzberg, und Anna Maria Brosy, v. Aachen. Heiraths-Ankündigungen. (21.) Joh. Jos. Kaltenheuser, Maurer und Anstr., und Cathar. Jünger, beide Tbieboldsg. — Vinc. Henr. Haverländer, Metzger, und Maria Anna Zerres. beide Butterm. — Bern. Jos. Gronewald, Maurerm., Wittwer. Schafenstr., und Sophia Cäcilie Hubert. Müller, unter Hutmacher. — Roder. Asbach, Schlosser, Antonitern, und Elisab. Heidler, gr. Neug. — Joh. Heß, Schneider, Antonitern, und Maria Anna Christmann, gr. Neug. — Heinr. Dumm, Schuster, Nächelsg., und Wilhelm. Knops, Ankerstr. — Mich. Hammermann, Gärtner, Buschgasse, und Helena Broelsch, zu Niederkassel. — Jacob Prior, Faßbinder, Glockenring, und Maria Cthar. Gercum, v. Meckenheim. — Wilh. Jos. Osländer, Kupferschlägerges., Cunibertskl., urd Gertr. Biesenbach, zu Mülheim. — Joh. Heinr. Jordans, Musiklehrer, zu Odenkirchen, und Maria Sophia Christ. Stapper, zu Köln. — Franz Wipperfürth, Seilerges., und Christ. Bodde, beide Huhnsg. — Joh. Jos. Gitschthaler, Klempner, Wittwer, und Maria Sophia Schweinem, beide Severinstr. — Theod. Hilden, Tagel., Wittwer, Severinstr., und Maria Cathar. Kribbeler, Wittwe Hamacher, Seyeng. — Heinr. Rosemann, Schneider, Wittwer, Apostelnstr., und Bernard. Temme, St. Apernstr. — Christ. Trost, Schuster, Wittwer, Ursulapl., und Anna Maria Margar. Wingen, Eigelst. — Karl Friedr. Marschall, Unteroff., und Henr. Elisab. Weide, Wittwe Müller, beide Rinkenpf. — Christ. Friedr. Benz, Unieroff., Pion.-Cas., und Carol Aug. Clement. Grasse, Wittwe Schmidt, Friedrichstr. — Georg Schmaltz, Steinh., am Hof, und Helena Bommer, gr. Neug. — Peter Knautz, Schreiner, Johannstr., und Magdal. Heuterkes, Maximinstr. — Paul Lieb, ohne Gew., Sterneng., und Anna Margar. Lützenkirchen, Schilderg. — Jacob Müller, Gärtner, unter Kranenb., und Sophia Bolder, Eigelst. — Mich Erven, Zuckerarb., Thürmchensw., und Margar. Sürth, unter Kalenh. — Adolph Nettesheim, Gärtner, Bobg., und Cathar. Liessem, Martinsfeld. 20. Jan. 1849. Geburten. (19.) Cathar. Maria Ernest., T. v. Joh. Gottfr. Seibelbach, Musiker, Johannstr. — Cathar. Joseph., T. v. Martin Lindart, Schlosserm., Eulengarteng. Joh. Benj. Aug., S. v. Eberh. Cuntze, Kfm., Rechtschule. — Maria Agnes, T. v. Casp. Anton Deimann, Schreinerm., Löweng. — Wilh., S. v. Gerh. Esser, Tagl., Spulmannsg. — Joh., S. v. Conr. Crefeld, Faßb., gr. Telegraphenstr. — Franc., T. v. Herm. Strauß, Hof-Optikus, Hochstr., — Anton, Jos., S. v. Peter Hartzheim, Tagl., Catharinengr. Sterbefälle. Joh. Stutten, ohne Gew., früher Metzger, 80 J. alt, Wittwer, gr. Griechenm. — Jodoc. Jos. Lanio, Steinhauer, 74 J. alt, verheir., Poststr. — Anna Eathar. Fontaine, geb. Stolten, 48 J. alt, Elisenstr. — Anna Schwartz, 23 J. alt unverh., Mühlenbach. — Heinr. Theisen, 7 M. alt, Sterneng — Margar. Feilners, 86 J. alt, unverh., Stolkg. — Cathar. Louise Carol. Schneider, 4 J. 10 M. alt, Bürgerstr. Heirathen. Jos. Karl Theod. Leopold, Eisenbahn-Bureau-Assistent, v. Aachen, und Elisab. Frank, v. hier. — Theod. Schildgen, Schreinerm., Wittwer, v. Keldenich, und Agnes Mohr, v. hier. Im neuen Laden, Obenmarspforten, gegenüber dem Jülichsplatz, wird zu sehr billigen Preisen verkauft: Haus- und Schlafröcke gut wattirt per Stück 2 Thlr. bis 6 Thlr. Sehr gute Winterpaletos per Stück 4 Thlr. bis 12 Thlr. Feinstes Tuch und Bucksking die vollkommene Hose 2 Thlr. bis 4 Thlr. Westenstoffe in Wolle, Seide, Cachemir die Weste 8 Sgr. bis 2 Thlr. die eleganteste Seidensammtweste gestrickte Unterbeinkleider das Paar 14 Sgr. Gestrickte Unterjacken per Stück 17 Sgr. Alle Arten Handschuhe das Paar 2 Sgr. bis 15 Sgr. das Paar bei Joseph Sacks aus Frankfurt a. M., im Hause des Herrn Johann Maria Farina, gegenüber dem Jülichsplatz. Der Gerant Korff. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0002" n="1116"/> <div xml:id="ar204b_012" type="jArticle"> <head><bibl><author>068</author></bibl> Livorno, 12. Jan.</head> <p>In Rom lacht man zu der Excommunications-Bulle des Pabes; sie liefert reichlichen Stoff zu guten und schlechten Witzen. Dem Bannfluche des Pabstes werden die Bannflüche des Volkes entgegengesetzt. Eben so ist's in Toskana. Heute fand sich an allen Straßenecken nachstehende Bulle angeheftet:</p> <p>„Wir, das souveräne Volk, von Gottes Gnaden haben beschlossen und beschließen, wie folgt:</p> <p>Alle Päbste, von Pius IX an, sind ihrer weltlichen Macht entsetzt und namentlich Alle, die sich der italischen Union feindlich zeigen. Wir, das Volk, geben in Folge der Macht, welche Gott und dem Volke stets gehört hat und gehören wird, dem Pabst Pius IX unsern Fluch und erklären ihn unter dem feierlichsten Anathem für abgesetzt.</p> <p>„Im Namen Gottes und des Volks, die Macht der Excommunication ist für alle Zukunft verloren und ferner kann auch das Kardinal-Kollegium nur den Titel: <hi rendition="#g">Höllen-Kollegium</hi> führen.“</p> </div> <div xml:id="ar204b_013" type="jArticle"> <head><bibl><author>*</author></bibl> Livorno, 14. Jan.</head> <p>Reisende melden: daß ein Unteroffizier gegen den in Gaeta anwesenden König Ferdinand von Neapel geschossen, ihn aber gefehlt habe. Nur das Pferd stürzte todt nieder. Der Schuß geschah aus einer Büchse. Die Leibgarden ergriffen den Thäter.</p> <p>Uebrigens soll Ferdinand selbst Intervention fürchten, denn er möchte jede Berührung seiner Truppen mit den Römern vermeiden. Aus Spanien werden zwei Kriegsdämpfer erwartet.</p> </div> <div xml:id="ar204b_014" type="jArticle"> <head><bibl><author>068</author></bibl> Aus der Lombardei, 14. Jan</head> <p>Die Emigrirten der venetianischen Lombardei protestiren mit aller Energie gegen die Wahlen der lombardischen Deputirten zum Kremsierer Reichstage. Alle Deputirten, welche das durch Gewalt und Bestechung aufgedrungene Mandat annehmen, werden für Vaterlandsverräther erklärt.</p> </div> </div> <div n="1"> <head>Ungarn.</head> <div xml:id="ar204b_015" type="jArticle"> <head>Preßburg, 14. Jan.</head> <p>Militärkommissionen, Standrecht und Belagerungszustand sind nicht die rechten Mittel, um Ungarn innig an Oestreich zu knüpfen. Kanonen und Pallasche vermögen nicht Alles so nivelliren. Völker können mit einander verbunden, aber nicht an einander geschmiedet werden. Wer von des Krieges Gnaden herrscht, ist auch dem Zufalle des Kriegsglückes Preis gegeben.</p> <p>Seit dem August ist Radetzky in Mailand, es geht dort gerade nicht milde her, sind die Italiener dem Doppeladler dadurch mehr gewogen worden?! Man klagt, daß in Wien, der allzeit getreuen Stadt, der widerspenstige Geist nicht überwältigt werden kann, trotz dem, daß alle Fremden, die ihn eingeschmuggelt haben sollen, ausgewiesen wurden; aber der Geist läßt sich nicht bewältigen, wenn auch Patrouillen mit Kanonen die Straßen durchstreifen, noch läßt er sich wegschrecken, wenn auch Lloyd und Presse und Geißel gegen ihn aufgeboten werden.</p> <p>Der Geist ist ein gar elastisch Ding, elastischer als Federharz und Damascener Stahl; er kennt gar keine Elastizitätsgränze; er ballt sich in eine Nußschale zusammen, und dehnt sich plötzlich zur Riesengröße aus. Metternich und Sedlnitzky glaubten ihn bewältigt, da sprang er hervor und blies sie weg; — was diesen Professoren in der Kunst, den Geist zu morden, nicht gelungen, wird schwerlich Einem ihrer Schüler glücken. Wären an der Stelle der Füs<gap reason="illegible"/>laden, der Kriegsgerichte, des Belagerungszustandes und Preßsuspension — Amnestie, strenge Jury, geregelte und scharfe Handhabung der Ordnung und des Gesetzes getreten: der Geist der Widerspenstigkeit wäre nicht bewältigt, aber gemildert und gelähmt worden. Alle, die jetzt den Stachel der Bitterkeit im Herzen tragen, weil ihr Bruder, Verwandter und Freund durch Pulver und Blei hingerichtet, oder in die Kasematten der Festungen gesperrt wurde, die wären der Regierung zum Danke verpflichtet gewesen, und das Volk ist in der Regel nicht undankbar.</p> <p>Wenn man in Wien, wo die Freiheit so kurze Zeit dauerte, wenn man in Italien, wo sie noch gar nicht begonnen, den Geist des Volkes nicht mit Basteien und Dragonern niederhalten kann, wie will man in Ungarn, wo dieser Geist 1000 Jahre alt ist, ihn bannen?! Man beginne dort das Spiel mit den Kriegsgerichten, Füs<gap reason="illegible"/>laden und Sequestrationen und in kurzer Zeit hat man wieder die magyarische Bevölkerung und nicht diese allein gegen sich. Der Ungar genoß von jeher einen ziemlich großen Theil individueller Freiheit. Die politischen Rechte waren wohl Eigenthum eines Theils; aber die Schnürleiber der freien Bewegung, wie sie im gesegneten Polizeiregime Oestreichs statt fanden, waren ihm unbekannt. Legt ihm diese Hemmschuhe an, und er wird es bald überdrüssig werden, zum einigen starken Oestreich zu gehören, und die, welche jetzt zuerst das schwarz-gelbe Banner erhoben, werden sich nach der roth-weiß-grünen Flagge sehnen. Tausendjährige Institutionen, die ins Mark und Blut des Volkes übergegangen sind, lassen sich nicht wie Staub wegblasen, insbesondere, wenn es freie Institutionen sind.</p> <p>Nach der Verschwörung des Wesselenyi wagte es Oestreich ebenfalls, dort mit seinen Ausnahmsgerichten und Spezialkommissionen Ungarn nach deutschem Fuße, so nannte man das in den übrigen Ländern herrschende System, zu behandeln; die Folge davon war Bürgerkrieg und die Gefahr, daß Ungarn sich unabhängig machen würde. Man deutet darauf hin, den östreichischen Reichstag aufzulösen oder zu prorogiren und die Vertreter Ungarns für später dazu einzuberufen; wir können diesen Vorschlag nicht billigen, nicht im eigenen Interesse Oestreichs, nicht im Interesse Ungarns. Ein konstituirender Reichstag ist unauflöslich, und kann nur durch sich selbst vertagt werden. Wäre dies nicht der Fall, könnte ihn die Regierung vertagen oder auflösen, so könnte sie das Werk der Constituirung für immer hindern und einstweilen durch provisorische Erläße unverantwortlich regieren; sie könnte bei jedem ihr mißliebigen Punkte der Constitution die Kammer auflösen, und so nach und nach eine oktroyirte mittelst fortgesetzter konstituirender Reichstage hervorbringen.</p> <bibl>(C. Bl. a. B.)</bibl> </div> </div> <div n="1"> <head>Großbritannien.</head> <div xml:id="ar204b_016" type="jArticle"> <head><bibl><author>068</author></bibl> London, 22 Januar.</head> <p>Lord J. Russell gibt am 31. dieses Monats sein großes Parlaments-Diner bei welcher die Thronrede vorgelesen und berathen wird. Lord Lansdowne, der ministerielle Leiter im Oberhause wird am nämlichen Abende und zu gleichem Zweck die whiggischen Oberhausmitglieder bewirthen.</p> <p>Seit dem Jahre 1827 werden in der Druckerei der „Tiemes“ keine andern Schnellpressen angewandt, als nach dem System derjenigen, welche August <hi rendition="#g">Applegath</hi> von Dartford damals zuerst konstruirte. Die Papierbögen werden nämlich in einer Maschine mit vier Druckcylindern auf einer Seite bedruckt, und dann in einer zweiten solchen Maschine auf der andern Seite. Bei dem Format der Times von drei engl. Fuß Breite auf vier Fuß Höhe, wiegt die Typenform mit ihrem eisernen Fundament nebst dem Zugehör zur Mittheilung der Bewegung im Ganzen 15 Centner: wenn die Maschine 5000 Abdrücke in einer Stunde macht, durchlauft diese schwere Masse einen Weg von sechs Fuß vierzigmal in jeder Minute. Die Leistung einer solchen Schnellpresse nach dem bisherigen System ist hauptsächlich durch zwei Umstände begränzt: 1) durch die Gefahr, die mit einer größeren Geschwindigkeit der flachen Typenform verbunden wäre, denn letztere erleidet bei ihrer hin- und hergehenden Bewegung jedesmal, nachdem sie den Weg von sechs Fuß auf ihrer Bahn zurückgelegt hat, einen heftigen Stoß, und mehr als vierzig solche Stöße in der Minute kann eine so zarte Maschinerie nicht wohl aushalten; 2) dadurch daß man auf die Letternform während ihres in jeder Richtung sehr kurzen Laufs nur zwei Cylinder einen Druck ausüben lassen kann, und selbst diese mussen, wie auch die Schwarzwalzen, von so kleinem Durchmesser gewahlt und so eng zusammengestellt werden als möglich. Abgesehen von anderen Uebelständen ist nämlich jeder Zoll, welchen die Typenform bei gegebener Geschwindigkeit ohne ein Aufdrücken der Cylinder durchläuft, ein ebenso großer Zeitverlust; wollte man also bei Schnellpressen nach diesem Prinzip eine größere Anzahl von Druckcylindern anwenden, so könnte man in derselben Zeit doch nicht viel mehr Abdrücke erzielen, so daß lediglich die Maschinerie dadurch complicirter würde.</p> <p>Die große Verbesserung welche nun von Hrn. <hi rendition="#g">Applegath</hi> bewerkstelligt worden ist, besteht darin daß er statt der gewöhnlichen flachen Druckform eine Kreisförmige Typenfläche anwandte, folglich die horizontale Hin- und Herbewegung der bisherigen Maschinen durch eine gleichförmige rotirende Bewegung ersetzte. Während die Typen bisher auf einer ebenen Tafel zusammengesetzt waren welche eine Eisenbahn durchlief, befinden sie sich jetzt auf der Peripheriefläche eines Cylinders, welcher sich um eine senkrechte Achse dreht. Dieser Cylinder ist eine gußeiserne Trommel von 5 Fuß 6 Zoll Durchmesser, auf deren Mantelfläche die Typenformen oder Columnen Segmente bilden. Acht Druckcylinder von 40 Zoll im Umpfang sind um die Trommel herum angeordnet, daher bei jeder Umdrehung der Maschine acht Bogen gedruckt werden, während die bisherigen Pressen bei jeder Hin- und Herbewegung des Karrens nur vier Abdrücke lieferten. Das Festhalten der Letternauf einem Cylinder, welcher sich um seine senkrechte Achse dreht, bot keine besonderen Schwierigkeiten dar, denn da in diesem Fall die Centrifugalkraft nicht in der Richtung der Schwere wirkt, so läßt sie sich leicht neutralisiren, was hauptsächlich mittelst der messingnen Spaltlinien und der Columnenstege geschieht welche an die Seiten des eisernen Formrahmens festgeschraubt werden; da der Querschnitt der Spaltlinien keilförmig ist, sie also gegen die Aussenseite der Typen dicker sind, so erhalten sie letztere an ihrer Stelle ähnlich dem Schlußstein eines Bogens.</p> <p>Wenn wir in die große Zeitungsdruckerei der „Times“ eintreten, fällt uns zuerst eine kreisformige Gallerie von etwa 25 Fuß im Durchmesser auf, die 6 Fuß vom Boden entfernt über acht complicirten Mechanismen steht, welche die große Typenform radienförmig umgeben. Jeder dieser acht Mechanismen ist der Einlaßapparat für einen der acht Druckcylinder. Auf der Gallerie sieht man acht Männer an ebenso vielen Auflegtischen, welche in Zwischenräumen von beiläufig vier Secunden jedesmal sorgfältig einen Bogen in eine der acht Oeffnungen der Maschine stecken. Direct unter diesen acht Männern stehen acht andere auf dem Boden des Lokals, welche die aus der Maschine hervorgehenden bedruckten Bogen abzunehmen und auf einen Stoß zu schichten haben. Das Auge entdeckt bald die vier auf der Mantelfläche der Trommel aufgepaßten Formen, und sucht vergebens zahlreiche Papierbögen wahrend ihrer raschen Bewegung zu verfolgen. Das Gestell der großen Typentrommel enthält auch die Lager der acht Druckcylinder, welche alle in vollkommener Uebereinstimmung rotiren und von Zeit zu Zeit mit der Trommel in Berührung kommen. Die Typen bedecken nur einen kleinen Theil des Umfangs der Trommel, und im Zwischenraum ist auf ihrer bogenförmigen Mantelfläche eine große Forbetafel gerade so wie die Formen aufgepaßt und befestigt; letztere theilt die Schwärze den verticalen Farbewalzen mit, welche zwischen den einzelnen Druckcylindern angebracht sind, und diese theilen sie wieder den Typen mit. So weit war die Construction der Maschine ziemlich leicht, weil die vertical rotirende Circularpresse aus denselben Theilen besteht wie die gewöhnlichen Schnellpressen. Die Hauptschwierigkeit für den Erfinder war den Druckcylindern in ihrer neuen Stellung die Papierbögen zuzubringen, da ein Bogen von so großem Format in weniger als vier Secunden die horizontale Lage mit der verticalen vertauschen und wieder in erstere zurückkehren muß. Das bisherige Auflegen des Papiers blieb unverändert; die Bögen werden wie gewöhnlich von einer ebenen Tafel aus schnell zwischen zwei Reihen endloser Bänder hinabgeführt. Wenn der Bogen aber bis zu einem gewissen Punkt hinabgezogen ist, wird er plötzlich durch dünne hölzerne Greifer aufgehalten, welche mit dem Rande des Papiers an dessen beiden Seiten gleichzeitig in Berührung kommen; in demselben Moment verlassen die Bänder den Bogen; derselbe hängt nun in verticaler Stellung zwischen jenen Aufhältern; letztere werden dann weggezogen, und der Bogen hängt einen Augenblick zwischen zwei kleinen Rollen oder Greifwalzen; nun wird eine Reihe zwischen den Aufhältern befindlicher verticaler Walzen, welche schnell rotiren, unmittelbar mit dem Bogen in Berührung gebracht und treibt ihn horizontal zwischen zwei neue Reihen endloser Bänder, welche ihn um die Druckcylinder herumführen. Hier trifft er auf die Typen, empfängt den Abdruck und wird, dann unter der Einlaßgallerie in die Hände des Abnehmers herausgelassen welcher ihn niederzieht und auf einen vor ihm befindlichen Tisch legt.</p> <p>Es bleibt uns jetzt noch zu erklären wie man mit der auf einer Cylinderfläche zusammengesetzten Typenform einen ebenen und deutlichen Abdruck bekommt. Die Druckcylinder haben 40 Zoll im Umfang, und jeder Cylinder berührt die Typen immer an denselben correspondirenden Punkten, weil sich die Peripherieflächen mit gleicher Geschwindigkeit bewegen. Das Wollentuch, womit die Druckcylinder umgeben sind, ist mit Papierstreifen unterlegt: durch dieses einfache Mittel und die Anwendung eines Typencylinders von großem Durchmesser erhält man einen Abdruck, welcher von demjenigen einer gewöhnlichen flachen Typenform nicht zu unterscheiden ist. Die Geschwindigkeit dieser Circularpresse, in welcher seit dem 3. October v. J. das Hauptblatt der Times gedruckt wird, betrug bisher tausend Umdrehungen in der Stunde, wobei sie 8000 Bogen liefert; man wird diese Geschwindigkeit allmählig steigern, soweit es ohne Benachtheiligung der Abdrücke und ohne Gefahr für die complicirten Mechanismen geschehen kann. Die Leistung der horizontalen Schnellpressen mit vier Cylindern hat man bis auf 6000 Bogen getrieben; es ist nicht unwahrscheinlich, daß die Circularpresse mit acht Cylindern bis 12,000 Abdrücke in der Stunde wird liefern können.</p> <bibl>(A. Z.)</bibl> </div> </div> <div n="1"> <head>Amerika.</head> <div xml:id="ar204b_017" type="jArticle"> <head><bibl><author>068</author></bibl> Rio de Janiro, 17 Dezember. 48.</head> <p>An politischen Neuigkeiten wären wir ganz arm, wenn uns nicht Pernambuco in dieser Hinsicht Stoff lieferte. Die dort ausgebrochene Insurrektion hat bedeutend an Stärke gewonnen und ein Regierungsdämpfer ist, wegen der dortigen Vorfälle, mit eiligen Depeschen hier angelangt.</p> </div> </div> <div> <bibl>Redakteur en chef: <editor>Karl Marx.</editor> </bibl> </div> <div type="jReadersLetters" n="1"> <div xml:id="ar204b_018" type="jArticle"> <p>Ew. Hochwohlgeboren</p> <p>beehre ich mich, Folgendes ganz ergebenst vorzutragen:</p> <p>Vor etwa acht Tagen wurden in der Rheinprovinz viele Tausend Exemplare eines Blattes mit dem Titel: „Enthüllung der Wohloperationen der Demokraten“ und mit der Unterschrift: „Verein zur Wahrung der Interessen der Provinzen,“ verbreitet, worin ich als Hauptagent eines demokratischen Wahlcomite's für die Rheinprovinz angeführt werde. Obschon ich nun bis zu dieser Stunde von der ganzen Sache auch nicht die entfernteste Wissenschaft habe und weder Mitglied noch Mitarbeiter irgend eines Wahlcomite's oder Vereines bin und obschon jenes Blatt die gehässigsten Verdächtigungen enthält, so übersah ich diese Niederträchtigkeiten dennoch mit Verachtung.</p> <p>Seit einigen Tagen wird indessen ein zweites ähnliches Schandblatt mit der Ueberschrift: „Enthüllungen II., Berlin, den 12. Januar 1849,“ und der Unterschrift: „Der Verein zur Wahrung der Interessen der Provinzen,“ gedruckt bei Julius Sittenfeld in Berlin, verbreitet, worin ich als Mitglied einer Commission, welche am 12. November v. J in Berlin einen Aufstand zu veranlassen beabsichtigt habe, angeführt werde.</p> <p>Der Zweck dieses Schurkenstreiches, nämlich auf die Wahlen zu wirken, liegt klar zu Tage, und liefert derselbe einen neuen betrübenden Beleg für die ttefe moralische Gesunkenheit einer Partei, welche zu solchen Mitteln ihre Zuflucht nehmen muß.</p> <p>Indem ich mich beehre, Ew Hochwohlgeboren ein Exemplar dieses Blattes anliegend einzureichen, trage ich zugleich darauf an, gegen die Verfasser, respective Drucker und Verbreiter dieser elenden Verleumdungen die gerichtliche Untersuchung gefälligst veranlassen zu wollen.</p> <p>St. Goar, den 18. Januar 1849.</p> <p><hi rendition="#g">Grebel</hi>, Friedensrichter.</p> <p>An den Staatsanwalt Hrn. Sethe, Hochwohlgeboren zu Berlin.</p> </div> <div xml:id="ar204b_019" type="jArticle"> <head><bibl><author>068</author></bibl> Köln, 23. Januar.</head> <p>M. <hi rendition="#g">Esser</hi> in Fürth hat uns unterm 21. d. M. einen Schmutz-Artikel als Entgegnung auf die Korrespondenz „aus dem Kreise Grevenbroich“ in Nr. 199, der Redaktion der „N. Rh Ztg.“ eingesandt.</p> <p>Er hat sich aber in kluger Voraussicht, daß wir dergleichen „schwarz-weiße“ Lucubrationen weder unentgeldlich noch gegen Insertionsgebühren aufnehmen würden, zugleich an die noble „Kölnische“ gewandt, welche heute seine ganze Gespreitzt- und Gereitztheit produzirt. Der Artikel widerlegt auch nicht <hi rendition="#g">eine eizige</hi> der von unserm Korrespondenten berührten <hi rendition="#g">Thatsachen</hi>. Arme Seele! Sit tibi terra levis!</p> <p>Eben so interressant, wie Hr. M. <hi rendition="#g">Esser</hi> in Fürth, präsentirt sich heute in dem Dumont'schen Annoncenblatte ein Herr „aus dem Kreise Bonn“, der als anonymer Schildknappe des in Nr. 189 d. Ztg. geschilderten Hrn. Kammerherrn und „Reichsbaron“ v. Carnap muthig einherreitet, aber nichts weiter vorzubringen weiß, als daß der „gnädige“ Herr Baron statt „fünf Silbergroschen“, wie unser, übrigens in jeder Hinsicht höchst glauwürdiger, Korrespondent mittheilte, sechs Silbergroschen Tagelohn zahlt.</p> <p>Wir bitten unsern Korrespondenten, sich über die Art der kammerherrlichen Lohnzahlung genaue Auskunft zu verschaffen, bemerken aber schon jetzt, daß Hr. etc. Carnap nach seinem eigenen oder seines Einsenders Geständniß den Taglöhnern im Winter, wo sie am Meisten nöthig haben, sechs und im Sommer, wo sie weniger bedürfen, sieben Silbergroschen an Tagelohn auszahlen läßt.</p> </div> <div xml:id="ar204b_020" type="jArticle"> <head><bibl><author>*</author></bibl> Prenzlau, 20. Januar.</head> <p>Die Unregeimäßigkeit, mit welcher Ihre Zeitung hier eintrifft, oft 3 Nummern auf ein Mal, oft gar keine, ist wirklich unglaublich.</p> <p>Daß es nicht allein an Ihrer Expedition liegen kann, entnehme ich aus einem kürzlich hier beobachteten Falle.</p> <p>Erst vor einigen Tagen nämlich ging ein nach <hi rendition="#g">Danzig</hi> bestimmtes Paket Ihrer Zeitung <hi rendition="#g">hier</hi> (!) durch, machte also einen Umweg von 48 Stunden.</p> <p>In Berlin werden die Zeitungspakete fortirt. Dort ist die Ursache zu suchen, weshalb jenes Paket über den hiesigen Ort befördert wurde und weshalb fast täglich <hi rendition="#g">falsch spedirte</hi> Pakete Ihrer Zeitung hier durchgehen. Und der hiesige Fall wird, wie sich voraussehen läßt, leider nicht vereinzelt dastehen, sondern sich an andern Orten wiederholen.</p> </div> </div> <div type="jAnnouncements" n="1"> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">Civilstand der Stadt Köln.</hi> </p> <p>18. und 19. Jan. 1849.</p> <p><hi rendition="#g">Geburten</hi>.</p> <p>Maria Cathar. Hubert., T. v. Leon. Heinr. Claasen, Specereihändl., Severinstr. — Joh. Math. Wilh. Jul. Maria, T. v. Gerh. Jos. Korschillgen, Küster, Rinkelpf. — Elisab. Ludow. Alwine, T. v. Aug. Wilh. Riemer, Kaufm., Hunnenrücken. — Joh. Pet. Hub., S. v. Gottfr. Zündorf, Kleiderm., Kämmerg. — Anna Margar., T. v. Gottfr. Remagen, Gasarb. Lintg. — Helena Carol., T. v. Max Jul. Friedr. Bruch, Doktor der Medicin, Brüderstr. — Heinr. Joh., S. v. Joh. Peter Keller, Barb., kl. Griechenm. — Anna Gertr., T. v. Clemens Engelans, Tischlerm., Breitstr. — Aloys Clem., S. v. Joh. Jos. Kouth, Musiker, Josephstr. — Christ., S. v. Wern. Wirtz, Steinh., gr. Spitzeng.</p> <p>Maria Agnes, T. v. Joh. Math. Abelen, Schreinerm., Follerstr. — Maria Agnes Walb. Joseph., T. v. Math. Rheindorff, Kaufm., oben Marspforten. — Peter Jos., S. v. Peter Jos. Klein, Tagl., kl. Spitzeng. — Joh. Jos., S. v. Jos. Ravenstein, Kleiderm., Stolkg. — Anna Maria Rosina, T. v. Joh. Ferd. Hub. Oehlers, Faßb., Mühlenb. — Anna Maria Sophia, T. v. Edm. Radmacher, Goldarb., Sterneng. — Juliana, T. v. Heinr. Wessel, Blaufarb., Eulengarteng. — Agnes, T. v. Math. Dollhausen, Müller, Glockenring. — Jos., S. v. Mich. Kerschgen, Maurer, gr. Griechenm. Maria Joh. Anton., T. v. Engelb. Kamper Glaser und Anstr., Mariengartenkl. — Maria Cäcilia, T. v. Jacob Breuer, Tischlerm., Herzogstr. — Ein unehel. Knabe.</p> <p><hi rendition="#g">Sterbefälle</hi>.</p> <p>Karl Hub. Anton Feith, 2 J. 8 M. alt, Follerstr. — Theod. Rethwisch, 5 W. alt, Maximinenstr. — Doroth. Albring, 8 T. alt, Schafenstr. — Anna Esser, 35 J. alt, unrerh., kl. Brinkg. — Carol Franc. Elise Norrenberg, 1 M. 4 T. alt, Perlenpf. — Ein unehel. Mädchen.</p> <p>Joh. Heinr. Dähne, 3 1/4 J. alt, Schilderg. — Anna Margar. Rolshofen, Wittwe Müller, 38 J. alt, Kämmerg. — Casp. von Hees, Buchdrucker, 43 J. alt, verh., Römerg. — Margar. Müller, 3 T. alt, Waiseng<gap reason="illegible"/> — Friedr. Heinr. Auer, Branntweinbr., 61 J. alt, Wittwer, Ehrenstr. — Joh. Meyer, ohne Gew., 65 J. alt, Wittwer, kr. Büchel. — Cathar. Pfeiffer, Wittwe Sitt, 70 J. alt, Cäciliensp.</p> <p><hi rendition="#g">Heirathen</hi>.</p> <p>(18.) Friedr. Wilh. Struth, Handelsm., v. Ketzberg, und Anna Maria Brosy, v. Aachen.</p> <p><hi rendition="#g">Heiraths-Ankündigungen</hi>.</p> <p>(21.) Joh. Jos. Kaltenheuser, Maurer und Anstr., und Cathar. Jünger, beide Tbieboldsg. — Vinc. Henr. Haverländer, Metzger, und Maria Anna Zerres. beide Butterm. — Bern. Jos. Gronewald, Maurerm., Wittwer. Schafenstr., und Sophia Cäcilie Hubert. Müller, unter Hutmacher. — Roder. Asbach, Schlosser, Antonitern, und Elisab. Heidler, gr. Neug. — Joh. Heß, Schneider, Antonitern, und Maria Anna Christmann, gr. Neug. — Heinr. Dumm, Schuster, Nächelsg., und Wilhelm. Knops, Ankerstr. — Mich. Hammermann, Gärtner, Buschgasse, und Helena Broelsch, zu Niederkassel. — Jacob Prior, Faßbinder, Glockenring, und Maria Cthar. Gercum, v. Meckenheim. — Wilh. Jos. Osländer, Kupferschlägerges., Cunibertskl., urd Gertr. Biesenbach, zu Mülheim. — Joh. Heinr. Jordans, Musiklehrer, zu Odenkirchen, und Maria Sophia Christ. Stapper, zu Köln. — Franz Wipperfürth, Seilerges., und Christ. Bodde, beide Huhnsg. — Joh. Jos. Gitschthaler, Klempner, Wittwer, und Maria Sophia Schweinem, beide Severinstr. — Theod. Hilden, Tagel., Wittwer, Severinstr., und Maria Cathar. Kribbeler, Wittwe Hamacher, Seyeng. — Heinr. Rosemann, Schneider, Wittwer, Apostelnstr., und Bernard. Temme, St. Apernstr. — Christ. Trost, Schuster, Wittwer, Ursulapl., und Anna Maria Margar. Wingen, Eigelst. — Karl Friedr. Marschall, Unteroff., und Henr. Elisab. Weide, Wittwe Müller, beide Rinkenpf. — Christ. Friedr. Benz, Unieroff., Pion.-Cas., und Carol Aug. Clement. Grasse, Wittwe Schmidt, Friedrichstr. — Georg Schmaltz, Steinh., am Hof, und Helena Bommer, gr. Neug. — Peter Knautz, Schreiner, Johannstr., und Magdal. Heuterkes, Maximinstr. — Paul Lieb, ohne Gew., Sterneng., und Anna Margar. Lützenkirchen, Schilderg. — Jacob Müller, Gärtner, unter Kranenb., und Sophia Bolder, Eigelst. — Mich Erven, Zuckerarb., Thürmchensw., und Margar. Sürth, unter Kalenh. — Adolph Nettesheim, Gärtner, Bobg., und Cathar. Liessem, Martinsfeld.</p> <p>20. Jan. 1849.</p> <p><hi rendition="#g">Geburten</hi>.</p> <p>(19.) Cathar. Maria Ernest., T. v. Joh. Gottfr. Seibelbach, Musiker, Johannstr. — Cathar. Joseph., T. v. Martin Lindart, Schlosserm., Eulengarteng.</p> <p>Joh. Benj. Aug., S. v. Eberh. Cuntze, Kfm., Rechtschule. — Maria Agnes, T. v. Casp. Anton Deimann, Schreinerm., Löweng. — Wilh., S. v. Gerh. Esser, Tagl., Spulmannsg. — Joh., S. v. Conr. Crefeld, Faßb., gr. Telegraphenstr. — Franc., T. v. Herm. Strauß, Hof-Optikus, Hochstr., — Anton, Jos., S. v. Peter Hartzheim, Tagl., Catharinengr.</p> <p><hi rendition="#g">Sterbefälle</hi>.</p> <p>Joh. Stutten, ohne Gew., früher Metzger, 80 J. alt, Wittwer, gr. Griechenm. — Jodoc. Jos. Lanio, Steinhauer, 74 J. alt, verheir., Poststr. — Anna Eathar. Fontaine, geb. Stolten, 48 J. alt, Elisenstr. — Anna Schwartz, 23 J. alt unverh., Mühlenbach. — Heinr. Theisen, 7 M. alt, Sterneng — Margar. Feilners, 86 J. alt, unverh., Stolkg. — Cathar. Louise Carol. Schneider, 4 J. 10 M. alt, Bürgerstr.</p> <p><hi rendition="#g">Heirathen</hi>.</p> <p>Jos. Karl Theod. Leopold, Eisenbahn-Bureau-Assistent, v. Aachen, und Elisab. Frank, v. hier. — Theod. Schildgen, Schreinerm., Wittwer, v. Keldenich, und Agnes Mohr, v. hier.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Im neuen Laden, Obenmarspforten, gegenüber dem Jülichsplatz, wird zu sehr billigen Preisen verkauft:</p> <p><hi rendition="#g">Haus- und Schlafröcke</hi> gut wattirt per Stück 2 Thlr. bis 6 Thlr. Sehr gute Winterpaletos per Stück 4 Thlr. bis 12 Thlr. <hi rendition="#g">Feinstes Tuch und Bucksking</hi> die vollkommene Hose 2 Thlr. bis 4 Thlr. Westenstoffe in Wolle, Seide, Cachemir die Weste 8 Sgr. bis 2 Thlr. die eleganteste Seidensammtweste gestrickte Unterbeinkleider das Paar 14 Sgr. Gestrickte Unterjacken per Stück 17 Sgr. Alle Arten Handschuhe das Paar 2 Sgr. bis 15 Sgr. das Paar bei</p> <p><hi rendition="#g">Joseph Sacks</hi> aus Frankfurt a. M., im Hause des Herrn Johann Maria Farina, gegenüber dem Jülichsplatz.</p> </div> </div> <div type="imprint"> <p>Der Gerant <hi rendition="#g">Korff</hi>.<lb/> Druck von J. W. <hi rendition="#g">Dietz,</hi> Unter Hutmacher 17.</p> </div> </body> </text> </TEI> [1116/0002]
068 Livorno, 12. Jan. In Rom lacht man zu der Excommunications-Bulle des Pabes; sie liefert reichlichen Stoff zu guten und schlechten Witzen. Dem Bannfluche des Pabstes werden die Bannflüche des Volkes entgegengesetzt. Eben so ist's in Toskana. Heute fand sich an allen Straßenecken nachstehende Bulle angeheftet:
„Wir, das souveräne Volk, von Gottes Gnaden haben beschlossen und beschließen, wie folgt:
Alle Päbste, von Pius IX an, sind ihrer weltlichen Macht entsetzt und namentlich Alle, die sich der italischen Union feindlich zeigen. Wir, das Volk, geben in Folge der Macht, welche Gott und dem Volke stets gehört hat und gehören wird, dem Pabst Pius IX unsern Fluch und erklären ihn unter dem feierlichsten Anathem für abgesetzt.
„Im Namen Gottes und des Volks, die Macht der Excommunication ist für alle Zukunft verloren und ferner kann auch das Kardinal-Kollegium nur den Titel: Höllen-Kollegium führen.“
* Livorno, 14. Jan. Reisende melden: daß ein Unteroffizier gegen den in Gaeta anwesenden König Ferdinand von Neapel geschossen, ihn aber gefehlt habe. Nur das Pferd stürzte todt nieder. Der Schuß geschah aus einer Büchse. Die Leibgarden ergriffen den Thäter.
Uebrigens soll Ferdinand selbst Intervention fürchten, denn er möchte jede Berührung seiner Truppen mit den Römern vermeiden. Aus Spanien werden zwei Kriegsdämpfer erwartet.
068 Aus der Lombardei, 14. Jan Die Emigrirten der venetianischen Lombardei protestiren mit aller Energie gegen die Wahlen der lombardischen Deputirten zum Kremsierer Reichstage. Alle Deputirten, welche das durch Gewalt und Bestechung aufgedrungene Mandat annehmen, werden für Vaterlandsverräther erklärt.
Ungarn. Preßburg, 14. Jan. Militärkommissionen, Standrecht und Belagerungszustand sind nicht die rechten Mittel, um Ungarn innig an Oestreich zu knüpfen. Kanonen und Pallasche vermögen nicht Alles so nivelliren. Völker können mit einander verbunden, aber nicht an einander geschmiedet werden. Wer von des Krieges Gnaden herrscht, ist auch dem Zufalle des Kriegsglückes Preis gegeben.
Seit dem August ist Radetzky in Mailand, es geht dort gerade nicht milde her, sind die Italiener dem Doppeladler dadurch mehr gewogen worden?! Man klagt, daß in Wien, der allzeit getreuen Stadt, der widerspenstige Geist nicht überwältigt werden kann, trotz dem, daß alle Fremden, die ihn eingeschmuggelt haben sollen, ausgewiesen wurden; aber der Geist läßt sich nicht bewältigen, wenn auch Patrouillen mit Kanonen die Straßen durchstreifen, noch läßt er sich wegschrecken, wenn auch Lloyd und Presse und Geißel gegen ihn aufgeboten werden.
Der Geist ist ein gar elastisch Ding, elastischer als Federharz und Damascener Stahl; er kennt gar keine Elastizitätsgränze; er ballt sich in eine Nußschale zusammen, und dehnt sich plötzlich zur Riesengröße aus. Metternich und Sedlnitzky glaubten ihn bewältigt, da sprang er hervor und blies sie weg; — was diesen Professoren in der Kunst, den Geist zu morden, nicht gelungen, wird schwerlich Einem ihrer Schüler glücken. Wären an der Stelle der Füs_ laden, der Kriegsgerichte, des Belagerungszustandes und Preßsuspension — Amnestie, strenge Jury, geregelte und scharfe Handhabung der Ordnung und des Gesetzes getreten: der Geist der Widerspenstigkeit wäre nicht bewältigt, aber gemildert und gelähmt worden. Alle, die jetzt den Stachel der Bitterkeit im Herzen tragen, weil ihr Bruder, Verwandter und Freund durch Pulver und Blei hingerichtet, oder in die Kasematten der Festungen gesperrt wurde, die wären der Regierung zum Danke verpflichtet gewesen, und das Volk ist in der Regel nicht undankbar.
Wenn man in Wien, wo die Freiheit so kurze Zeit dauerte, wenn man in Italien, wo sie noch gar nicht begonnen, den Geist des Volkes nicht mit Basteien und Dragonern niederhalten kann, wie will man in Ungarn, wo dieser Geist 1000 Jahre alt ist, ihn bannen?! Man beginne dort das Spiel mit den Kriegsgerichten, Füs_ laden und Sequestrationen und in kurzer Zeit hat man wieder die magyarische Bevölkerung und nicht diese allein gegen sich. Der Ungar genoß von jeher einen ziemlich großen Theil individueller Freiheit. Die politischen Rechte waren wohl Eigenthum eines Theils; aber die Schnürleiber der freien Bewegung, wie sie im gesegneten Polizeiregime Oestreichs statt fanden, waren ihm unbekannt. Legt ihm diese Hemmschuhe an, und er wird es bald überdrüssig werden, zum einigen starken Oestreich zu gehören, und die, welche jetzt zuerst das schwarz-gelbe Banner erhoben, werden sich nach der roth-weiß-grünen Flagge sehnen. Tausendjährige Institutionen, die ins Mark und Blut des Volkes übergegangen sind, lassen sich nicht wie Staub wegblasen, insbesondere, wenn es freie Institutionen sind.
Nach der Verschwörung des Wesselenyi wagte es Oestreich ebenfalls, dort mit seinen Ausnahmsgerichten und Spezialkommissionen Ungarn nach deutschem Fuße, so nannte man das in den übrigen Ländern herrschende System, zu behandeln; die Folge davon war Bürgerkrieg und die Gefahr, daß Ungarn sich unabhängig machen würde. Man deutet darauf hin, den östreichischen Reichstag aufzulösen oder zu prorogiren und die Vertreter Ungarns für später dazu einzuberufen; wir können diesen Vorschlag nicht billigen, nicht im eigenen Interesse Oestreichs, nicht im Interesse Ungarns. Ein konstituirender Reichstag ist unauflöslich, und kann nur durch sich selbst vertagt werden. Wäre dies nicht der Fall, könnte ihn die Regierung vertagen oder auflösen, so könnte sie das Werk der Constituirung für immer hindern und einstweilen durch provisorische Erläße unverantwortlich regieren; sie könnte bei jedem ihr mißliebigen Punkte der Constitution die Kammer auflösen, und so nach und nach eine oktroyirte mittelst fortgesetzter konstituirender Reichstage hervorbringen.
(C. Bl. a. B.) Großbritannien. 068 London, 22 Januar. Lord J. Russell gibt am 31. dieses Monats sein großes Parlaments-Diner bei welcher die Thronrede vorgelesen und berathen wird. Lord Lansdowne, der ministerielle Leiter im Oberhause wird am nämlichen Abende und zu gleichem Zweck die whiggischen Oberhausmitglieder bewirthen.
Seit dem Jahre 1827 werden in der Druckerei der „Tiemes“ keine andern Schnellpressen angewandt, als nach dem System derjenigen, welche August Applegath von Dartford damals zuerst konstruirte. Die Papierbögen werden nämlich in einer Maschine mit vier Druckcylindern auf einer Seite bedruckt, und dann in einer zweiten solchen Maschine auf der andern Seite. Bei dem Format der Times von drei engl. Fuß Breite auf vier Fuß Höhe, wiegt die Typenform mit ihrem eisernen Fundament nebst dem Zugehör zur Mittheilung der Bewegung im Ganzen 15 Centner: wenn die Maschine 5000 Abdrücke in einer Stunde macht, durchlauft diese schwere Masse einen Weg von sechs Fuß vierzigmal in jeder Minute. Die Leistung einer solchen Schnellpresse nach dem bisherigen System ist hauptsächlich durch zwei Umstände begränzt: 1) durch die Gefahr, die mit einer größeren Geschwindigkeit der flachen Typenform verbunden wäre, denn letztere erleidet bei ihrer hin- und hergehenden Bewegung jedesmal, nachdem sie den Weg von sechs Fuß auf ihrer Bahn zurückgelegt hat, einen heftigen Stoß, und mehr als vierzig solche Stöße in der Minute kann eine so zarte Maschinerie nicht wohl aushalten; 2) dadurch daß man auf die Letternform während ihres in jeder Richtung sehr kurzen Laufs nur zwei Cylinder einen Druck ausüben lassen kann, und selbst diese mussen, wie auch die Schwarzwalzen, von so kleinem Durchmesser gewahlt und so eng zusammengestellt werden als möglich. Abgesehen von anderen Uebelständen ist nämlich jeder Zoll, welchen die Typenform bei gegebener Geschwindigkeit ohne ein Aufdrücken der Cylinder durchläuft, ein ebenso großer Zeitverlust; wollte man also bei Schnellpressen nach diesem Prinzip eine größere Anzahl von Druckcylindern anwenden, so könnte man in derselben Zeit doch nicht viel mehr Abdrücke erzielen, so daß lediglich die Maschinerie dadurch complicirter würde.
Die große Verbesserung welche nun von Hrn. Applegath bewerkstelligt worden ist, besteht darin daß er statt der gewöhnlichen flachen Druckform eine Kreisförmige Typenfläche anwandte, folglich die horizontale Hin- und Herbewegung der bisherigen Maschinen durch eine gleichförmige rotirende Bewegung ersetzte. Während die Typen bisher auf einer ebenen Tafel zusammengesetzt waren welche eine Eisenbahn durchlief, befinden sie sich jetzt auf der Peripheriefläche eines Cylinders, welcher sich um eine senkrechte Achse dreht. Dieser Cylinder ist eine gußeiserne Trommel von 5 Fuß 6 Zoll Durchmesser, auf deren Mantelfläche die Typenformen oder Columnen Segmente bilden. Acht Druckcylinder von 40 Zoll im Umpfang sind um die Trommel herum angeordnet, daher bei jeder Umdrehung der Maschine acht Bogen gedruckt werden, während die bisherigen Pressen bei jeder Hin- und Herbewegung des Karrens nur vier Abdrücke lieferten. Das Festhalten der Letternauf einem Cylinder, welcher sich um seine senkrechte Achse dreht, bot keine besonderen Schwierigkeiten dar, denn da in diesem Fall die Centrifugalkraft nicht in der Richtung der Schwere wirkt, so läßt sie sich leicht neutralisiren, was hauptsächlich mittelst der messingnen Spaltlinien und der Columnenstege geschieht welche an die Seiten des eisernen Formrahmens festgeschraubt werden; da der Querschnitt der Spaltlinien keilförmig ist, sie also gegen die Aussenseite der Typen dicker sind, so erhalten sie letztere an ihrer Stelle ähnlich dem Schlußstein eines Bogens.
Wenn wir in die große Zeitungsdruckerei der „Times“ eintreten, fällt uns zuerst eine kreisformige Gallerie von etwa 25 Fuß im Durchmesser auf, die 6 Fuß vom Boden entfernt über acht complicirten Mechanismen steht, welche die große Typenform radienförmig umgeben. Jeder dieser acht Mechanismen ist der Einlaßapparat für einen der acht Druckcylinder. Auf der Gallerie sieht man acht Männer an ebenso vielen Auflegtischen, welche in Zwischenräumen von beiläufig vier Secunden jedesmal sorgfältig einen Bogen in eine der acht Oeffnungen der Maschine stecken. Direct unter diesen acht Männern stehen acht andere auf dem Boden des Lokals, welche die aus der Maschine hervorgehenden bedruckten Bogen abzunehmen und auf einen Stoß zu schichten haben. Das Auge entdeckt bald die vier auf der Mantelfläche der Trommel aufgepaßten Formen, und sucht vergebens zahlreiche Papierbögen wahrend ihrer raschen Bewegung zu verfolgen. Das Gestell der großen Typentrommel enthält auch die Lager der acht Druckcylinder, welche alle in vollkommener Uebereinstimmung rotiren und von Zeit zu Zeit mit der Trommel in Berührung kommen. Die Typen bedecken nur einen kleinen Theil des Umfangs der Trommel, und im Zwischenraum ist auf ihrer bogenförmigen Mantelfläche eine große Forbetafel gerade so wie die Formen aufgepaßt und befestigt; letztere theilt die Schwärze den verticalen Farbewalzen mit, welche zwischen den einzelnen Druckcylindern angebracht sind, und diese theilen sie wieder den Typen mit. So weit war die Construction der Maschine ziemlich leicht, weil die vertical rotirende Circularpresse aus denselben Theilen besteht wie die gewöhnlichen Schnellpressen. Die Hauptschwierigkeit für den Erfinder war den Druckcylindern in ihrer neuen Stellung die Papierbögen zuzubringen, da ein Bogen von so großem Format in weniger als vier Secunden die horizontale Lage mit der verticalen vertauschen und wieder in erstere zurückkehren muß. Das bisherige Auflegen des Papiers blieb unverändert; die Bögen werden wie gewöhnlich von einer ebenen Tafel aus schnell zwischen zwei Reihen endloser Bänder hinabgeführt. Wenn der Bogen aber bis zu einem gewissen Punkt hinabgezogen ist, wird er plötzlich durch dünne hölzerne Greifer aufgehalten, welche mit dem Rande des Papiers an dessen beiden Seiten gleichzeitig in Berührung kommen; in demselben Moment verlassen die Bänder den Bogen; derselbe hängt nun in verticaler Stellung zwischen jenen Aufhältern; letztere werden dann weggezogen, und der Bogen hängt einen Augenblick zwischen zwei kleinen Rollen oder Greifwalzen; nun wird eine Reihe zwischen den Aufhältern befindlicher verticaler Walzen, welche schnell rotiren, unmittelbar mit dem Bogen in Berührung gebracht und treibt ihn horizontal zwischen zwei neue Reihen endloser Bänder, welche ihn um die Druckcylinder herumführen. Hier trifft er auf die Typen, empfängt den Abdruck und wird, dann unter der Einlaßgallerie in die Hände des Abnehmers herausgelassen welcher ihn niederzieht und auf einen vor ihm befindlichen Tisch legt.
Es bleibt uns jetzt noch zu erklären wie man mit der auf einer Cylinderfläche zusammengesetzten Typenform einen ebenen und deutlichen Abdruck bekommt. Die Druckcylinder haben 40 Zoll im Umfang, und jeder Cylinder berührt die Typen immer an denselben correspondirenden Punkten, weil sich die Peripherieflächen mit gleicher Geschwindigkeit bewegen. Das Wollentuch, womit die Druckcylinder umgeben sind, ist mit Papierstreifen unterlegt: durch dieses einfache Mittel und die Anwendung eines Typencylinders von großem Durchmesser erhält man einen Abdruck, welcher von demjenigen einer gewöhnlichen flachen Typenform nicht zu unterscheiden ist. Die Geschwindigkeit dieser Circularpresse, in welcher seit dem 3. October v. J. das Hauptblatt der Times gedruckt wird, betrug bisher tausend Umdrehungen in der Stunde, wobei sie 8000 Bogen liefert; man wird diese Geschwindigkeit allmählig steigern, soweit es ohne Benachtheiligung der Abdrücke und ohne Gefahr für die complicirten Mechanismen geschehen kann. Die Leistung der horizontalen Schnellpressen mit vier Cylindern hat man bis auf 6000 Bogen getrieben; es ist nicht unwahrscheinlich, daß die Circularpresse mit acht Cylindern bis 12,000 Abdrücke in der Stunde wird liefern können.
(A. Z.) Amerika. 068 Rio de Janiro, 17 Dezember. 48. An politischen Neuigkeiten wären wir ganz arm, wenn uns nicht Pernambuco in dieser Hinsicht Stoff lieferte. Die dort ausgebrochene Insurrektion hat bedeutend an Stärke gewonnen und ein Regierungsdämpfer ist, wegen der dortigen Vorfälle, mit eiligen Depeschen hier angelangt.
Redakteur en chef: Karl Marx. Ew. Hochwohlgeboren
beehre ich mich, Folgendes ganz ergebenst vorzutragen:
Vor etwa acht Tagen wurden in der Rheinprovinz viele Tausend Exemplare eines Blattes mit dem Titel: „Enthüllung der Wohloperationen der Demokraten“ und mit der Unterschrift: „Verein zur Wahrung der Interessen der Provinzen,“ verbreitet, worin ich als Hauptagent eines demokratischen Wahlcomite's für die Rheinprovinz angeführt werde. Obschon ich nun bis zu dieser Stunde von der ganzen Sache auch nicht die entfernteste Wissenschaft habe und weder Mitglied noch Mitarbeiter irgend eines Wahlcomite's oder Vereines bin und obschon jenes Blatt die gehässigsten Verdächtigungen enthält, so übersah ich diese Niederträchtigkeiten dennoch mit Verachtung.
Seit einigen Tagen wird indessen ein zweites ähnliches Schandblatt mit der Ueberschrift: „Enthüllungen II., Berlin, den 12. Januar 1849,“ und der Unterschrift: „Der Verein zur Wahrung der Interessen der Provinzen,“ gedruckt bei Julius Sittenfeld in Berlin, verbreitet, worin ich als Mitglied einer Commission, welche am 12. November v. J in Berlin einen Aufstand zu veranlassen beabsichtigt habe, angeführt werde.
Der Zweck dieses Schurkenstreiches, nämlich auf die Wahlen zu wirken, liegt klar zu Tage, und liefert derselbe einen neuen betrübenden Beleg für die ttefe moralische Gesunkenheit einer Partei, welche zu solchen Mitteln ihre Zuflucht nehmen muß.
Indem ich mich beehre, Ew Hochwohlgeboren ein Exemplar dieses Blattes anliegend einzureichen, trage ich zugleich darauf an, gegen die Verfasser, respective Drucker und Verbreiter dieser elenden Verleumdungen die gerichtliche Untersuchung gefälligst veranlassen zu wollen.
St. Goar, den 18. Januar 1849.
Grebel, Friedensrichter.
An den Staatsanwalt Hrn. Sethe, Hochwohlgeboren zu Berlin.
068 Köln, 23. Januar. M. Esser in Fürth hat uns unterm 21. d. M. einen Schmutz-Artikel als Entgegnung auf die Korrespondenz „aus dem Kreise Grevenbroich“ in Nr. 199, der Redaktion der „N. Rh Ztg.“ eingesandt.
Er hat sich aber in kluger Voraussicht, daß wir dergleichen „schwarz-weiße“ Lucubrationen weder unentgeldlich noch gegen Insertionsgebühren aufnehmen würden, zugleich an die noble „Kölnische“ gewandt, welche heute seine ganze Gespreitzt- und Gereitztheit produzirt. Der Artikel widerlegt auch nicht eine eizige der von unserm Korrespondenten berührten Thatsachen. Arme Seele! Sit tibi terra levis!
Eben so interressant, wie Hr. M. Esser in Fürth, präsentirt sich heute in dem Dumont'schen Annoncenblatte ein Herr „aus dem Kreise Bonn“, der als anonymer Schildknappe des in Nr. 189 d. Ztg. geschilderten Hrn. Kammerherrn und „Reichsbaron“ v. Carnap muthig einherreitet, aber nichts weiter vorzubringen weiß, als daß der „gnädige“ Herr Baron statt „fünf Silbergroschen“, wie unser, übrigens in jeder Hinsicht höchst glauwürdiger, Korrespondent mittheilte, sechs Silbergroschen Tagelohn zahlt.
Wir bitten unsern Korrespondenten, sich über die Art der kammerherrlichen Lohnzahlung genaue Auskunft zu verschaffen, bemerken aber schon jetzt, daß Hr. etc. Carnap nach seinem eigenen oder seines Einsenders Geständniß den Taglöhnern im Winter, wo sie am Meisten nöthig haben, sechs und im Sommer, wo sie weniger bedürfen, sieben Silbergroschen an Tagelohn auszahlen läßt.
* Prenzlau, 20. Januar. Die Unregeimäßigkeit, mit welcher Ihre Zeitung hier eintrifft, oft 3 Nummern auf ein Mal, oft gar keine, ist wirklich unglaublich.
Daß es nicht allein an Ihrer Expedition liegen kann, entnehme ich aus einem kürzlich hier beobachteten Falle.
Erst vor einigen Tagen nämlich ging ein nach Danzig bestimmtes Paket Ihrer Zeitung hier (!) durch, machte also einen Umweg von 48 Stunden.
In Berlin werden die Zeitungspakete fortirt. Dort ist die Ursache zu suchen, weshalb jenes Paket über den hiesigen Ort befördert wurde und weshalb fast täglich falsch spedirte Pakete Ihrer Zeitung hier durchgehen. Und der hiesige Fall wird, wie sich voraussehen läßt, leider nicht vereinzelt dastehen, sondern sich an andern Orten wiederholen.
Civilstand der Stadt Köln.
18. und 19. Jan. 1849.
Geburten.
Maria Cathar. Hubert., T. v. Leon. Heinr. Claasen, Specereihändl., Severinstr. — Joh. Math. Wilh. Jul. Maria, T. v. Gerh. Jos. Korschillgen, Küster, Rinkelpf. — Elisab. Ludow. Alwine, T. v. Aug. Wilh. Riemer, Kaufm., Hunnenrücken. — Joh. Pet. Hub., S. v. Gottfr. Zündorf, Kleiderm., Kämmerg. — Anna Margar., T. v. Gottfr. Remagen, Gasarb. Lintg. — Helena Carol., T. v. Max Jul. Friedr. Bruch, Doktor der Medicin, Brüderstr. — Heinr. Joh., S. v. Joh. Peter Keller, Barb., kl. Griechenm. — Anna Gertr., T. v. Clemens Engelans, Tischlerm., Breitstr. — Aloys Clem., S. v. Joh. Jos. Kouth, Musiker, Josephstr. — Christ., S. v. Wern. Wirtz, Steinh., gr. Spitzeng.
Maria Agnes, T. v. Joh. Math. Abelen, Schreinerm., Follerstr. — Maria Agnes Walb. Joseph., T. v. Math. Rheindorff, Kaufm., oben Marspforten. — Peter Jos., S. v. Peter Jos. Klein, Tagl., kl. Spitzeng. — Joh. Jos., S. v. Jos. Ravenstein, Kleiderm., Stolkg. — Anna Maria Rosina, T. v. Joh. Ferd. Hub. Oehlers, Faßb., Mühlenb. — Anna Maria Sophia, T. v. Edm. Radmacher, Goldarb., Sterneng. — Juliana, T. v. Heinr. Wessel, Blaufarb., Eulengarteng. — Agnes, T. v. Math. Dollhausen, Müller, Glockenring. — Jos., S. v. Mich. Kerschgen, Maurer, gr. Griechenm. Maria Joh. Anton., T. v. Engelb. Kamper Glaser und Anstr., Mariengartenkl. — Maria Cäcilia, T. v. Jacob Breuer, Tischlerm., Herzogstr. — Ein unehel. Knabe.
Sterbefälle.
Karl Hub. Anton Feith, 2 J. 8 M. alt, Follerstr. — Theod. Rethwisch, 5 W. alt, Maximinenstr. — Doroth. Albring, 8 T. alt, Schafenstr. — Anna Esser, 35 J. alt, unrerh., kl. Brinkg. — Carol Franc. Elise Norrenberg, 1 M. 4 T. alt, Perlenpf. — Ein unehel. Mädchen.
Joh. Heinr. Dähne, 3 1/4 J. alt, Schilderg. — Anna Margar. Rolshofen, Wittwe Müller, 38 J. alt, Kämmerg. — Casp. von Hees, Buchdrucker, 43 J. alt, verh., Römerg. — Margar. Müller, 3 T. alt, Waiseng_ — Friedr. Heinr. Auer, Branntweinbr., 61 J. alt, Wittwer, Ehrenstr. — Joh. Meyer, ohne Gew., 65 J. alt, Wittwer, kr. Büchel. — Cathar. Pfeiffer, Wittwe Sitt, 70 J. alt, Cäciliensp.
Heirathen.
(18.) Friedr. Wilh. Struth, Handelsm., v. Ketzberg, und Anna Maria Brosy, v. Aachen.
Heiraths-Ankündigungen.
(21.) Joh. Jos. Kaltenheuser, Maurer und Anstr., und Cathar. Jünger, beide Tbieboldsg. — Vinc. Henr. Haverländer, Metzger, und Maria Anna Zerres. beide Butterm. — Bern. Jos. Gronewald, Maurerm., Wittwer. Schafenstr., und Sophia Cäcilie Hubert. Müller, unter Hutmacher. — Roder. Asbach, Schlosser, Antonitern, und Elisab. Heidler, gr. Neug. — Joh. Heß, Schneider, Antonitern, und Maria Anna Christmann, gr. Neug. — Heinr. Dumm, Schuster, Nächelsg., und Wilhelm. Knops, Ankerstr. — Mich. Hammermann, Gärtner, Buschgasse, und Helena Broelsch, zu Niederkassel. — Jacob Prior, Faßbinder, Glockenring, und Maria Cthar. Gercum, v. Meckenheim. — Wilh. Jos. Osländer, Kupferschlägerges., Cunibertskl., urd Gertr. Biesenbach, zu Mülheim. — Joh. Heinr. Jordans, Musiklehrer, zu Odenkirchen, und Maria Sophia Christ. Stapper, zu Köln. — Franz Wipperfürth, Seilerges., und Christ. Bodde, beide Huhnsg. — Joh. Jos. Gitschthaler, Klempner, Wittwer, und Maria Sophia Schweinem, beide Severinstr. — Theod. Hilden, Tagel., Wittwer, Severinstr., und Maria Cathar. Kribbeler, Wittwe Hamacher, Seyeng. — Heinr. Rosemann, Schneider, Wittwer, Apostelnstr., und Bernard. Temme, St. Apernstr. — Christ. Trost, Schuster, Wittwer, Ursulapl., und Anna Maria Margar. Wingen, Eigelst. — Karl Friedr. Marschall, Unteroff., und Henr. Elisab. Weide, Wittwe Müller, beide Rinkenpf. — Christ. Friedr. Benz, Unieroff., Pion.-Cas., und Carol Aug. Clement. Grasse, Wittwe Schmidt, Friedrichstr. — Georg Schmaltz, Steinh., am Hof, und Helena Bommer, gr. Neug. — Peter Knautz, Schreiner, Johannstr., und Magdal. Heuterkes, Maximinstr. — Paul Lieb, ohne Gew., Sterneng., und Anna Margar. Lützenkirchen, Schilderg. — Jacob Müller, Gärtner, unter Kranenb., und Sophia Bolder, Eigelst. — Mich Erven, Zuckerarb., Thürmchensw., und Margar. Sürth, unter Kalenh. — Adolph Nettesheim, Gärtner, Bobg., und Cathar. Liessem, Martinsfeld.
20. Jan. 1849.
Geburten.
(19.) Cathar. Maria Ernest., T. v. Joh. Gottfr. Seibelbach, Musiker, Johannstr. — Cathar. Joseph., T. v. Martin Lindart, Schlosserm., Eulengarteng.
Joh. Benj. Aug., S. v. Eberh. Cuntze, Kfm., Rechtschule. — Maria Agnes, T. v. Casp. Anton Deimann, Schreinerm., Löweng. — Wilh., S. v. Gerh. Esser, Tagl., Spulmannsg. — Joh., S. v. Conr. Crefeld, Faßb., gr. Telegraphenstr. — Franc., T. v. Herm. Strauß, Hof-Optikus, Hochstr., — Anton, Jos., S. v. Peter Hartzheim, Tagl., Catharinengr.
Sterbefälle.
Joh. Stutten, ohne Gew., früher Metzger, 80 J. alt, Wittwer, gr. Griechenm. — Jodoc. Jos. Lanio, Steinhauer, 74 J. alt, verheir., Poststr. — Anna Eathar. Fontaine, geb. Stolten, 48 J. alt, Elisenstr. — Anna Schwartz, 23 J. alt unverh., Mühlenbach. — Heinr. Theisen, 7 M. alt, Sterneng — Margar. Feilners, 86 J. alt, unverh., Stolkg. — Cathar. Louise Carol. Schneider, 4 J. 10 M. alt, Bürgerstr.
Heirathen.
Jos. Karl Theod. Leopold, Eisenbahn-Bureau-Assistent, v. Aachen, und Elisab. Frank, v. hier. — Theod. Schildgen, Schreinerm., Wittwer, v. Keldenich, und Agnes Mohr, v. hier.
Im neuen Laden, Obenmarspforten, gegenüber dem Jülichsplatz, wird zu sehr billigen Preisen verkauft:
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Joseph Sacks aus Frankfurt a. M., im Hause des Herrn Johann Maria Farina, gegenüber dem Jülichsplatz.
Der Gerant Korff.
Druck von J. W. Dietz, Unter Hutmacher 17.
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Weitere Informationen:Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 2 (Nummer 184 bis Nummer 301) Köln, 1. Januar 1849 bis 19. Mai 1849. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.
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