Neue Rheinische Zeitung. Nr. 151. Köln, 24. November 1848.Neue Rheinische Zeitung Organ der Demokratie. No 151. Köln, Freitag den 24. November. 1848. Den auswärtigen Freunden der "Neuen Rheinischen Zeitung" zeigen wir hiermit an, daß uns von dem hiesigen Ober-Postamte die Genehmigung ertheilt worden ist, vom heutigen Tage bis Ende Quartals Abonnements zum Preise von 1 Thlr. incl. des Postaufschlags entgegenzunehmen. Wir fordern demnach das auswärtige Publikum zur regen Theilnahme auf. Köln, 16. November 1848. Die Expedition der "N. Rh. Ztg."
Zu der Nro. 150 der Neuen Rheinischen Zeitung wurde heute Morgen, Donnerstag den 23. Novbr. ein Extra-Blatt ausgegeben. Uebersicht. Deutschland. Köln. (Bdressen. -- Die Mutter R. Blums. -- Krawall Dumont.) Berlin. (Die Reaktionären. -- Stadtverordneten von Glogau u. s. w. -- Soldaten der Grafschaft Glatz. -- Spion in der National-Versammlung. -- Verletzung der Habeas-Copus-Aete. -- Brandenburgs Bescheid an die rheinischen Stadtraths Deputationen. -- Die Reichskommissäre. -- Die Camarilla. -- Neues Büreau der Nationalversammlung. -- Soldaten im Schauspielhause. -- Der neue Polizei-Präsident. -- Memoire vom 7. Septbr.) Wien. (Verschiedenes, -- Erschießungen. -- Details der Wiener Zustände. -- Belagerungszustand. -- Jellachich und Windischgrätz. -- Armeebefehl.) Breslau. (Das Volk verhindert das Wegfahren der Waffen. -- Verschiedenes.) Ratibor. (Nachrichten aus Ungarn.) Dresden (Der Landtag geschlossen.) Leipzig. (Das Freiwilligen-Corps. -- Konflikte.) Gumbinnen. (Aufregung.) Mainz. (Die Demokraten) Trier. (Wahl) Gerresheim. (Blum.) Bonn. (Die jüngsten Vorfälle.) Frankfurt. (Nationalversammlung vom 21. Novbr. -- die Proklamation.) Düsseldorf. (Beschlüsse und Proteste der Bürgerwehr.) Elbing. (Die Stadtverordneten) Adressen aus Neheim, Weidenhausen, Bilstein, Dahlen, Cleve, Andernach, Kerpen, Reusrath, Siegen.) Italien. Venedig. (Pepe und Metis. -- Exzesse der Oesterreicher. -- Verschiedenes). Livorno. (Aufruf Garibadi's). Florenz. (Die Konsulate). Turin. (Verschiedenes). Deutschland. * Köln, 22. Nov. Aus allen Theilen des Landes sind uns in den letzten Tagen die Abschriften der zu Gunsten der Nationalversammlung nach Berlin gesandten Adressen zur Veröffentlichung zugegangen. So viel es uns möglich war, haben wir dieselben wiedergegeben. Nur der Mangel an Raum gestattete es uns nicht, den Abdruck so pünktlich zu besorgen, wie wir wohl wünschten. Die geehrten Einsender der Adressen werden aber finden, daß die noch nicht veröffentlichten Adressen in den nächsten Tagen in den Spalten unseres Blattes erscheinen. * Köln, 23. Nov. Bei der rührenden Theilnahme, die sich für das Schicksal Blums in dem ganzen demokratischen Deutschland und wie aus unserer heutigen Korrespondenz hervorgeht, auch in der französischen Republik zu erkennen giebt, glauben wir darauf aufmerksam machen zu müssen, daß außer der in Leipzig wohnenden Familie Blum's hier in Köln noch die arme, alte Mutter des Geschiedenen weilt. Sie wurde bisher von ihrem Sohne unterstützt. Möchte sie sich jetzt auch der Unterstützung der Nationen erfreuen! * Köln, 23. Nov. Die "Kölnische Zeitung" bringt in ihrer heute Morgen erschienenen Zweiten Ausgabe die Nachricht, daß man gestern die Wohnung des kommissarischen Oberbürgermeisters in sehr bedauerlicher Weise verwüstet und auch vor dem Hause des Hrn. Dumont abermals einen sehr unheimlichen Scandal aufgeführt hat. Wir bedauern das Malheur des Herausgebers der Kölnischen Zeitung von ganzem Herzen und tragen hierdurch auf allgemeine Theilnahme an. Der Gerechte muß viel leiden Berlin. Das unterzeichnete Präsidium und Büreau der Preußischen National-Versammlung macht hiermit bekannt: daß die National-Versammlung, in Veranlassung der wiederholt gegen sie angewendeten Militärgewalt, gegenwärtig keine regelmäßigen Sitzungen halten kann, Berlin, 17. November 1848. Das Präsidium der Preußischen National-Versammlung. v. Unruh. Waldeck. Phillips. Bornemann. Plönnis. Das Sekretariat. Haußmann. Hildenhagen. v. Besser. Schornbaum. Schneider. Grün. Parrisius. Bauer (Krotoschin). Moritz. Albrecht. Arntz. Anwandter. Appelt. Arnold (Lebus). Brodowski. Bornemann. Bunzel. Becker. Bading. Beck (Reichenbach). Baltzer. Bazynski. Behnsch. Berends. Borchardt. Borrmann. Beeck (Pr. Holland). Brill. Bauer (Krotoschin). v. Besser. Ballnus. Bauer (Pilkallen). Brehmer. Bottmer. Bruchhausen. Bliesener. Bergmann. Burckhardt. Bloem. Born. Berg. Bucher. Bauer (Adenau). Bredt. Cieskowski. Conditt. D'Ester. Dehnel. Dietrich. Dierschke. Dunker. Dramburg. Dörck. Döring. Dahne. Elsner. Ebel. Eichner. Esser. Eydam. Euler. Elkemann. Funke (Hagen). Fretzdorff. Fischer (Münster). Friedrich (Landsberg). Friedrich (Neustadt). Fleischer. Feierabend. Gladbach. Guitienne. Grebel. Gräff (Trier). Grün. Gierke. Gottlieb. Hentrich. Heisig. Hammer. Hesse (Saarbrücken). Hildenhagen. Hausmann (Glatz). Heyne. Hansen. Haase. Haber. Hausmann (Hoyerswarda). Herold. Herrmann. Hoffrichter. Huld. Hildebrand. Hänell. Iwand. Igel. Jacobi. Junker. Jung. Ed. Jung (Fraustadt). Jenzsch. Kittelmann. Krackrügge. Kaul. Kutzner. Kabus. Kneip: Kielemann. Körfgen. Kraczewski. Klatte. Krüger. Keifenheim. Kuhr. Kosch. Kunth. Keferstein. Köhler (Görlitz). Kuntz. v. Kirchmann. Köhler (Marienwerder). Klinkhammer Kämpf. Klemm. Kuntzen. Kalbersberg. Kühnemann. Lück. Larraß. Laßwitz. Lentz. Lipski. Ligendza. Lisiecki. Loof. Lüdicke. Ludwig. Mrozick. Mager. Müller (Brieg). Müller (Zell). Mann. Mülentz. Mühlers. Mewes. Maaß. Mathaei. Messerich. Mildner. Moldenbauer. Mros. Müller (Lübben). Müller (Siegkreis). Maetze. Müller (Wohlau). Milde. Moritz. Nees v. Esenbeck. Nenstiel. Nickel. Nethmann. v. Netzow. Neuhaus. Nethe. Otto (Trier.) Packeiser. Plath. Piegsa. Peters. Pinoff. Petereck. Pax. Philipps. Potworowski. Pape. Parrisius. Pankow. Petersen. Puttkammer. Puntzel. Pilet. Plönnis. Quandt. Reuter. Reichenbach. Raffauf. Rüdiger. Richter (Berent). Reinicke. Reinige. Rentsch. Rehme Riemann. Riedel (Pyritz). Riebe. Rodbertus. Riehl. Roetscher. Reigers Richter Reepel. Rettig. Ralle. Scheden. Scholte. Scholtz. Schöne. Schneider. Schultze. (Delitsch). Schultze (Friedeberg). Schwieger. Steimig. Schlitte. Schön (Züllichau). Schmidt (Czarnickau). Schlink. Schultze (Schwetz). Stalling. Schön (Pleß). Schmidt (Pr. Eylau). Schramm (Langensalza). Schramm (Striegau). Skiba. Schmidt (Landshut). Scholz (Bunzlau). Schulz (Wanzleben). Schulz (Sorau). Schwickerath. Schornbaum. Schell. Schuck. Specht. Siebert. Schaffraneck. Stein. Strybel. Schzumann. Steffanowitsch. Sohrweide. Spitzel. Scheele. Simon. Taszarski. Thümen. Teichmann Temme. Thümmel. Taczanowski. Teske. Tietze. Toebe. Uhlich. Ulrich (Anclam). v. Unruh. Voigt. Vissers. v. Wangenheim. Wachsmuth. Wegener. Wollheim. Waldeck. Willenberg. Weichsel. Witt. Wöniger. Zenker. Zimmermann. Zachariä. Zorn. Zoltowski. Ziegler. * Berlin, 20. Nov. Aus dem Kreise Friedeberg in der Neumark wird uns von sicherer Hand gemeldet, daß der Preußenverein, von Landrath und Kommunalbehörden unterstützt, die Adressen an die Nationalversammlung zu verhindern gesucht und zu diesem Zwecke Plakate abgerissen, Emissäre in die Lokale gesendet, wo die Adressen auflagen und von den Unterschriften durch List und Ueberredung abgehalten, selbst vollzogene Unterschriften wieder durchstrichen haben. Dabei läßt man es an Verbreitung falscher und entstellter Nachrichten über die Berliner Vorgänge nicht fehlen. Trotzdem nimmt der Preußenverein an Mitgliedern ab, und Vereine anderer polit. Richtung wachsen. Die Landwehrmänner jener Gegend haben erklärt, sie würden sich nicht einkleiden lassen, ohne vorher zu wissen, weshalb; in einem Kollisionsfalle würden sie zum Volke stehen. Trotz des Belagerungszustandes werden der Nationalversammlung, zur Verbreitung ihrer Beschlüsse, Berichte u. s. w., noch fortwährend Anerbietungen von Druckereien, Buchhändlern, Lithographen gemacht. Mehrere Druckereibesitzer haben erklärt, daß sie dergleichen Arbeiten zu übernehmen bereit seien, ohne zur Zeit auf Vergütung Anspruch zu machen. Man erfährt nachträglich die Art und Weise, wie die Soldaten zur Zeit ihres Einmarsches in Berlin von aller Kenntniß der öffentlichen Verhältnisse abgeschnitten wurden. Zwei Soldaten fanden in ihrem Privatquartier eine Nummer der "National-Zeitung;" es gesellten sich mehrere Kameraden zu ihnen, und man begann in Gemeinschaft eifrig zu studiren. Als die Soldaten endlich zum Aufbrechen genöthigt waren, baten sie den Hauswirth, die Zeitungsnummer im Bette zu verstecken, indem es ihnen streng untersagt sei, solche Blätter zu lesen. Dagegen wird die "Neue Preußische Zeitung," vulgo Kreuzzeitung, mit wahrer Verschwendung an die Truppen vertheilt. Ueberhaupt ist die Thätigkeit im Ministerium, das Land mit Lügen und Verdrehungen zu überfluthen, eine großartige; hunderttausende von Proklamationen und falschen Mittheilungen gehen nach allnn Richtungen ab; in Posen reißen die Bürgermeister in den einzelnen Gemeinden konsequent Alles ab, was von der Nationalversammlung oder deren Anhängern ausgeht, und kleben das Entgegengesetzte an. Dies geschieht aus Auftrag Beurmanns. Am 10. Nov. erwartete die Kamarilla ganz bestimmt Barrikaden; es lag schon eine Proklamation vor, worin das Wort: "Barrikade" vorkam. Die Stadtverordneten von Glogau beantragen in einer an die Nationalversammlung gerichteten Zustimmungsadresse, daß dieselbe sämmtliche Beamte auffordern solle, dem hochverrätherischen Ministerium Brandenburg nicht länger zu gehorsamen, ferner, daß sie Berlin verlassen und an einem anderen sicheren Orte ihre Berathung fortsetzen möge. Als eine Anzahl Abgeordneter, welche ihre Zusammenkünfte in Mylius-Hotel zu halten pflegen, am 18. November in den Frühstunden dort versammelt waren, fand sich ein gänzlich unbekannter anständig gekleideter Herr unter ihnen vor, der auf Befragen sich Runge nannte, früher Diener des General-Postmeister Schaper gewesen zu sein vorgab, und gegenwärtig, obwohl ohne Beschäftigung, noch immer im Postgebäude wohnen wollte. Es stellte sich indessen bald heraus, daß der Unbekannte ein Konstabler sei, welcher die Rolle eines Spions übernommen hatte. Eine mit zahlreichen polnischen und deutschen Unterschriften, unter denen sich mehrere Militär- und Civilbeamte befinden, bedeckte Adresse aus Gnesen spricht nicht nur die unbedingte Zustimmung dieser Stadt zu den Beschlüssen der Nationalversammlung aus, sondern enthält auch ein entschiedenes Mißtrauensvotum gegen den Deputirten des Kreises, Herrn Buttmann. Ein Schreiben aus Striegau in Schlesien, d. d. 18 November, meldet: So eben werden vom Magistrat die öffentlichen Kassen auf das Rathhaus gebracht; auch wird der Sicherheitsausschuß heut gewählt. Der ganze Kreis zahlt keine Steuer mehr. In einer heut Nachmittag abzuhaltenden Volksversammlung wird der Antrag an die Nationalversammlung gerichtet werden, das Militär durch Beschluß von seinem bisherigen Eide zu entbinden. Die Landleute der Grafschaft Glatz drohen ihren im Heere stehenden Söhnen mit Fluch und Enterbung, wenn sie sich zu landesverrätherischen Zwecken noch ferner mißbrauchen lassen. In dem Artikel vom 19. d. in Nr. 200 des Staatsanzeigers, dieses Organs des Ministeriums Brandenburg, in welchem unter den verdrehtesten Schlüssen das Verfahren dieses Ministeriums gegen die Nationalversammlung zu rechtfertigen versucht, und die Fülle des Patriotismus, welche diesem Ministerium inne wohnen soll, nach der Masse der Vorwürfe und Anklagen, mit welchen das Land es überhäuft, bemessen wird, wird unter andern auch behauptet: daß wo sonst Haussuchungen oder Verhaftungen vorgekommen seien, stets der Befehl des zuständigen Civil- oder Kriegsgerichts zum Grunde gelegen habe. Diese Behauptung ist unwahr. Es sind viele Verhaftungen von den Offizieren, welche die Wohnungen der Bürger nach Waffen visitirten, nach ihrer Willkühr allein deshalb vorgenommen worden, weil von den Betheiligten Waffen verborgen gehalten waren, obgleich der General von Wrangel in seinen Plakaten die Ablieferung ohne eine andere Androhung verlangt hat, als daß die Abnahme der vorenthaltenen Waffen im Wege des Zwanges erfolgen werde. Die bei dieser Gelegenheit in dieser Weise erfolgten zahlreichen Arretirungen sind also offenbare Verletzungen der Habeas-Corpus-Akte, und es muß nur Wunder nehmen, daß das Ministerium Brandenburg bei seiner Stellung den Freiheiten des Landes gegenüber, diese Verletzungen noch in Abrede zu stellen, oder zu beschönigen sucht. 14 Berlin, 21. Nov. Heute Nacht sollen wieder 18 Kompagnien Soldaten nach Schlesien abgehen. Hier fällt die Verminderung der Truppen nicht so sehr auf, da fortwährend Reservisten eintreffen. Die Rede des albernen Bassermann in Frankfurt erregt hier theils Entrüstung, theils den heitersten Spott. Man findet es namentlich äußerst komisch, daß dieser Mensch vor dem lithographirten "Traum eines Republikaners" so erschrocken ist. -- Die Nationalzeitung wird jetzt in Leipzig gedruckt und soll übermorgen wieder erscheinen. Die rheinischen Deputationen haben eine pikante Unterredung mit Brandenburg gehabt. Sie machten denselben aufmerksam, daß am 10. Dez. vielleicht ein Napoleon an Frankreichs Spitze stehe, was nicht ohne Wichtigkeit für die Rheinprovinz sei. Steuern würden sie vorläufig nicht zahlen etc. Hr. Brandenburg entgegnete, die Steuern würde er sich mit Bajonetten holen und gab ihnen keine Hoffnung zu einer Audienz mit dem Könige, erbot sich aber, ein schriftliches Gesuch überreichen zu lassen. Die Herren Deputirten, der Gemeinderäthe zu Cöln, Coblenz und Trier benachrichtige ich ergebenst, daß des Königs Majestät die Deputationen in einer Audienz zu empfangen Anstand genommen haben, da ich die Vorstellung derselben mit den Rücksichten, welche ich bereits mündlich der Deputation gestern mitgetheilt habe, meinerseits nicht befürworten konnte. Nachdem bereits zahlreichen Deputationen vieler Gemeinden, und darunter mehrerer großen Städte, unter den obwaltenden Verhältnissen das gleiche Gesuch abgelehnt worden ist, kann in diesem Falle ohne begründete Beschwerden derselben keine Ausnahmen gemacht werden. Wenn jedoch die Herren Deputirten ihre Ansichten und Wünsche Sr. Majestät dem Könige schriftlich vortragen wollen, so wird es meine Pflicht sein, die mir zugestellten Eingaben und Adressen unverzüglich zur Allerhöchsten Kenntniß zu bringen. Berlin, den 21. November 1848. Der Präsident des Staats-Ministeriums: G. v. Brandenburg. An die Deputirten, der Gemeinderäthe Cöln, Coblenz und Trier. 103 Berlin, 21. Novbr. Die Centralgewalt will unsere zerrütteten Zustände durch Vermittlung ihrer Reichskommissäre wieder ordnen. Bassermann's Bemühungen in dieser Hinsicht waren vergeblich, denn unsere Zeit und unsere Ideen gehen über den Horizont dieses Liberalen von Ehedem hinaus. Er hat sich mit seiner Berichterstattung im Frankfurter Parlament über die Lage der hiesigen Dinge vollständig blamirt. Er war hier in die Hände Neue Rheinische Zeitung Organ der Demokratie. No 151. Köln, Freitag den 24. November. 1848. Den auswärtigen Freunden der „Neuen Rheinischen Zeitung“ zeigen wir hiermit an, daß uns von dem hiesigen Ober-Postamte die Genehmigung ertheilt worden ist, vom heutigen Tage bis Ende Quartals Abonnements zum Preise von 1 Thlr. incl. des Postaufschlags entgegenzunehmen. Wir fordern demnach das auswärtige Publikum zur regen Theilnahme auf. Köln, 16. November 1848. Die Expedition der „N. Rh. Ztg.“
Zu der Nro. 150 der Neuen Rheinischen Zeitung wurde heute Morgen, Donnerstag den 23. Novbr. ein Extra-Blatt ausgegeben. Uebersicht. Deutschland. Köln. (Bdressen. — Die Mutter R. Blums. — Krawall Dumont.) Berlin. (Die Reaktionären. — Stadtverordneten von Glogau u. s. w. — Soldaten der Grafschaft Glatz. — Spion in der National-Versammlung. — Verletzung der Habeas-Copus-Aete. — Brandenburgs Bescheid an die rheinischen Stadtraths Deputationen. — Die Reichskommissäre. — Die Camarilla. — Neues Büreau der Nationalversammlung. — Soldaten im Schauspielhause. — Der neue Polizei-Präsident. — Memoire vom 7. Septbr.) Wien. (Verschiedenes, — Erschießungen. — Details der Wiener Zustände. — Belagerungszustand. — Jellachich und Windischgrätz. — Armeebefehl.) Breslau. (Das Volk verhindert das Wegfahren der Waffen. — Verschiedenes.) Ratibor. (Nachrichten aus Ungarn.) Dresden (Der Landtag geschlossen.) Leipzig. (Das Freiwilligen-Corps. — Konflikte.) Gumbinnen. (Aufregung.) Mainz. (Die Demokraten) Trier. (Wahl) Gerresheim. (Blum.) Bonn. (Die jüngsten Vorfälle.) Frankfurt. (Nationalversammlung vom 21. Novbr. — die Proklamation.) Düsseldorf. (Beschlüsse und Proteste der Bürgerwehr.) Elbing. (Die Stadtverordneten) Adressen aus Neheim, Weidenhausen, Bilstein, Dahlen, Cleve, Andernach, Kerpen, Reusrath, Siegen.) Italien. Venedig. (Pepe und Metis. — Exzesse der Oesterreicher. — Verschiedenes). Livorno. (Aufruf Garibadi's). Florenz. (Die Konsulate). Turin. (Verschiedenes). Deutschland. * Köln, 22. Nov. Aus allen Theilen des Landes sind uns in den letzten Tagen die Abschriften der zu Gunsten der Nationalversammlung nach Berlin gesandten Adressen zur Veröffentlichung zugegangen. So viel es uns möglich war, haben wir dieselben wiedergegeben. Nur der Mangel an Raum gestattete es uns nicht, den Abdruck so pünktlich zu besorgen, wie wir wohl wünschten. Die geehrten Einsender der Adressen werden aber finden, daß die noch nicht veröffentlichten Adressen in den nächsten Tagen in den Spalten unseres Blattes erscheinen. * Köln, 23. Nov. Bei der rührenden Theilnahme, die sich für das Schicksal Blums in dem ganzen demokratischen Deutschland und wie aus unserer heutigen Korrespondenz hervorgeht, auch in der französischen Republik zu erkennen giebt, glauben wir darauf aufmerksam machen zu müssen, daß außer der in Leipzig wohnenden Familie Blum's hier in Köln noch die arme, alte Mutter des Geschiedenen weilt. Sie wurde bisher von ihrem Sohne unterstützt. Möchte sie sich jetzt auch der Unterstützung der Nationen erfreuen! * Köln, 23. Nov. Die „Kölnische Zeitung“ bringt in ihrer heute Morgen erschienenen Zweiten Ausgabe die Nachricht, daß man gestern die Wohnung des kommissarischen Oberbürgermeisters in sehr bedauerlicher Weise verwüstet und auch vor dem Hause des Hrn. Dumont abermals einen sehr unheimlichen Scandal aufgeführt hat. Wir bedauern das Malheur des Herausgebers der Kölnischen Zeitung von ganzem Herzen und tragen hierdurch auf allgemeine Theilnahme an. Der Gerechte muß viel leiden Berlin. Das unterzeichnete Präsidium und Büreau der Preußischen National-Versammlung macht hiermit bekannt: daß die National-Versammlung, in Veranlassung der wiederholt gegen sie angewendeten Militärgewalt, gegenwärtig keine regelmäßigen Sitzungen halten kann, Berlin, 17. November 1848. Das Präsidium der Preußischen National-Versammlung. v. Unruh. Waldeck. Phillips. Bornemann. Plönnis. Das Sekretariat. Haußmann. Hildenhagen. v. Besser. Schornbaum. Schneider. Grün. Parrisius. Bauer (Krotoschin). Moritz. Albrecht. Arntz. Anwandter. Appelt. Arnold (Lebus). Brodowski. Bornemann. Bunzel. Becker. Bading. Beck (Reichenbach). Baltzer. Bazynski. Behnsch. Berends. Borchardt. Borrmann. Beeck (Pr. Holland). Brill. Bauer (Krotoschin). v. Besser. Ballnus. Bauer (Pilkallen). Brehmer. Bottmer. Bruchhausen. Bliesener. Bergmann. Burckhardt. Bloem. Born. Berg. Bucher. Bauer (Adenau). Bredt. Cieskowski. Conditt. D'Ester. Dehnel. Dietrich. Dierschke. Dunker. Dramburg. Dörck. Döring. Dahne. Elsner. Ebel. Eichner. Esser. Eydam. Euler. Elkemann. Funke (Hagen). Fretzdorff. Fischer (Münster). Friedrich (Landsberg). Friedrich (Neustadt). Fleischer. Feierabend. Gladbach. Guitienne. Grebel. Gräff (Trier). Grün. Gierke. Gottlieb. Hentrich. Heisig. Hammer. Hesse (Saarbrücken). Hildenhagen. Hausmann (Glatz). Heyne. Hansen. Haase. Haber. Hausmann (Hoyerswarda). Herold. Herrmann. Hoffrichter. Huld. Hildebrand. Hänell. Iwand. Igel. Jacobi. Junker. Jung. Ed. Jung (Fraustadt). Jenzsch. Kittelmann. Krackrügge. Kaul. Kutzner. Kabus. Kneip: Kielemann. Körfgen. Kraczewski. Klatte. Krüger. Keifenheim. Kuhr. Kosch. Kunth. Keferstein. Köhler (Görlitz). Kuntz. v. Kirchmann. Köhler (Marienwerder). Klinkhammer Kämpf. Klemm. Kuntzen. Kalbersberg. Kühnemann. Lück. Larraß. Laßwitz. Lentz. Lipski. Ligendza. Lisiecki. Loof. Lüdicke. Ludwig. Mrozick. Mager. Müller (Brieg). Müller (Zell). Mann. Mülentz. Mühlers. Mewes. Maaß. Mathaei. Messerich. Mildner. Moldenbauer. Mros. Müller (Lübben). Müller (Siegkreis). Maetze. Müller (Wohlau). Milde. Moritz. Nees v. Esenbeck. Nenstiel. Nickel. Nethmann. v. Netzow. Neuhaus. Nethe. Otto (Trier.) Packeiser. Plath. Piegsa. Peters. Pinoff. Petereck. Pax. Philipps. Potworowski. Pape. Parrisius. Pankow. Petersen. Puttkammer. Puntzel. Pilet. Plönnis. Quandt. Reuter. Reichenbach. Raffauf. Rüdiger. Richter (Berent). Reinicke. Reinige. Rentsch. Rehme Riemann. Riedel (Pyritz). Riebe. Rodbertus. Riehl. Roetscher. Reigers Richter Reepel. Rettig. Ralle. Scheden. Scholte. Scholtz. Schöne. Schneider. Schultze. (Delitsch). Schultze (Friedeberg). Schwieger. Steimig. Schlitte. Schön (Züllichau). Schmidt (Czarnickau). Schlink. Schultze (Schwetz). Stalling. Schön (Pleß). Schmidt (Pr. Eylau). Schramm (Langensalza). Schramm (Striegau). Skiba. Schmidt (Landshut). Scholz (Bunzlau). Schulz (Wanzleben). Schulz (Sorau). Schwickerath. Schornbaum. Schell. Schuck. Specht. Siebert. Schaffraneck. Stein. Strybel. Schzumann. Steffanowitsch. Sohrweide. Spitzel. Scheele. Simon. Taszarski. Thümen. Teichmann Temme. Thümmel. Taczanowski. Teske. Tietze. Toebe. Uhlich. Ulrich (Anclam). v. Unruh. Voigt. Vissers. v. Wangenheim. Wachsmuth. Wegener. Wollheim. Waldeck. Willenberg. Weichsel. Witt. Wöniger. Zenker. Zimmermann. Zachariä. Zorn. Zoltowski. Ziegler. * Berlin, 20. Nov. Aus dem Kreise Friedeberg in der Neumark wird uns von sicherer Hand gemeldet, daß der Preußenverein, von Landrath und Kommunalbehörden unterstützt, die Adressen an die Nationalversammlung zu verhindern gesucht und zu diesem Zwecke Plakate abgerissen, Emissäre in die Lokale gesendet, wo die Adressen auflagen und von den Unterschriften durch List und Ueberredung abgehalten, selbst vollzogene Unterschriften wieder durchstrichen haben. Dabei läßt man es an Verbreitung falscher und entstellter Nachrichten über die Berliner Vorgänge nicht fehlen. Trotzdem nimmt der Preußenverein an Mitgliedern ab, und Vereine anderer polit. Richtung wachsen. Die Landwehrmänner jener Gegend haben erklärt, sie würden sich nicht einkleiden lassen, ohne vorher zu wissen, weshalb; in einem Kollisionsfalle würden sie zum Volke stehen. Trotz des Belagerungszustandes werden der Nationalversammlung, zur Verbreitung ihrer Beschlüsse, Berichte u. s. w., noch fortwährend Anerbietungen von Druckereien, Buchhändlern, Lithographen gemacht. Mehrere Druckereibesitzer haben erklärt, daß sie dergleichen Arbeiten zu übernehmen bereit seien, ohne zur Zeit auf Vergütung Anspruch zu machen. Man erfährt nachträglich die Art und Weise, wie die Soldaten zur Zeit ihres Einmarsches in Berlin von aller Kenntniß der öffentlichen Verhältnisse abgeschnitten wurden. Zwei Soldaten fanden in ihrem Privatquartier eine Nummer der „National-Zeitung;“ es gesellten sich mehrere Kameraden zu ihnen, und man begann in Gemeinschaft eifrig zu studiren. Als die Soldaten endlich zum Aufbrechen genöthigt waren, baten sie den Hauswirth, die Zeitungsnummer im Bette zu verstecken, indem es ihnen streng untersagt sei, solche Blätter zu lesen. Dagegen wird die „Neue Preußische Zeitung,“ vulgo Kreuzzeitung, mit wahrer Verschwendung an die Truppen vertheilt. Ueberhaupt ist die Thätigkeit im Ministerium, das Land mit Lügen und Verdrehungen zu überfluthen, eine großartige; hunderttausende von Proklamationen und falschen Mittheilungen gehen nach allnn Richtungen ab; in Posen reißen die Bürgermeister in den einzelnen Gemeinden konsequent Alles ab, was von der Nationalversammlung oder deren Anhängern ausgeht, und kleben das Entgegengesetzte an. Dies geschieht aus Auftrag Beurmanns. Am 10. Nov. erwartete die Kamarilla ganz bestimmt Barrikaden; es lag schon eine Proklamation vor, worin das Wort: „Barrikade“ vorkam. Die Stadtverordneten von Glogau beantragen in einer an die Nationalversammlung gerichteten Zustimmungsadresse, daß dieselbe sämmtliche Beamte auffordern solle, dem hochverrätherischen Ministerium Brandenburg nicht länger zu gehorsamen, ferner, daß sie Berlin verlassen und an einem anderen sicheren Orte ihre Berathung fortsetzen möge. Als eine Anzahl Abgeordneter, welche ihre Zusammenkünfte in Mylius-Hotel zu halten pflegen, am 18. November in den Frühstunden dort versammelt waren, fand sich ein gänzlich unbekannter anständig gekleideter Herr unter ihnen vor, der auf Befragen sich Runge nannte, früher Diener des General-Postmeister Schaper gewesen zu sein vorgab, und gegenwärtig, obwohl ohne Beschäftigung, noch immer im Postgebäude wohnen wollte. Es stellte sich indessen bald heraus, daß der Unbekannte ein Konstabler sei, welcher die Rolle eines Spions übernommen hatte. Eine mit zahlreichen polnischen und deutschen Unterschriften, unter denen sich mehrere Militär- und Civilbeamte befinden, bedeckte Adresse aus Gnesen spricht nicht nur die unbedingte Zustimmung dieser Stadt zu den Beschlüssen der Nationalversammlung aus, sondern enthält auch ein entschiedenes Mißtrauensvotum gegen den Deputirten des Kreises, Herrn Buttmann. Ein Schreiben aus Striegau in Schlesien, d. d. 18 November, meldet: So eben werden vom Magistrat die öffentlichen Kassen auf das Rathhaus gebracht; auch wird der Sicherheitsausschuß heut gewählt. Der ganze Kreis zahlt keine Steuer mehr. In einer heut Nachmittag abzuhaltenden Volksversammlung wird der Antrag an die Nationalversammlung gerichtet werden, das Militär durch Beschluß von seinem bisherigen Eide zu entbinden. Die Landleute der Grafschaft Glatz drohen ihren im Heere stehenden Söhnen mit Fluch und Enterbung, wenn sie sich zu landesverrätherischen Zwecken noch ferner mißbrauchen lassen. In dem Artikel vom 19. d. in Nr. 200 des Staatsanzeigers, dieses Organs des Ministeriums Brandenburg, in welchem unter den verdrehtesten Schlüssen das Verfahren dieses Ministeriums gegen die Nationalversammlung zu rechtfertigen versucht, und die Fülle des Patriotismus, welche diesem Ministerium inne wohnen soll, nach der Masse der Vorwürfe und Anklagen, mit welchen das Land es überhäuft, bemessen wird, wird unter andern auch behauptet: daß wo sonst Haussuchungen oder Verhaftungen vorgekommen seien, stets der Befehl des zuständigen Civil- oder Kriegsgerichts zum Grunde gelegen habe. Diese Behauptung ist unwahr. Es sind viele Verhaftungen von den Offizieren, welche die Wohnungen der Bürger nach Waffen visitirten, nach ihrer Willkühr allein deshalb vorgenommen worden, weil von den Betheiligten Waffen verborgen gehalten waren, obgleich der General von Wrangel in seinen Plakaten die Ablieferung ohne eine andere Androhung verlangt hat, als daß die Abnahme der vorenthaltenen Waffen im Wege des Zwanges erfolgen werde. Die bei dieser Gelegenheit in dieser Weise erfolgten zahlreichen Arretirungen sind also offenbare Verletzungen der Habeas-Corpus-Akte, und es muß nur Wunder nehmen, daß das Ministerium Brandenburg bei seiner Stellung den Freiheiten des Landes gegenüber, diese Verletzungen noch in Abrede zu stellen, oder zu beschönigen sucht. 14 Berlin, 21. Nov. Heute Nacht sollen wieder 18 Kompagnien Soldaten nach Schlesien abgehen. Hier fällt die Verminderung der Truppen nicht so sehr auf, da fortwährend Reservisten eintreffen. Die Rede des albernen Bassermann in Frankfurt erregt hier theils Entrüstung, theils den heitersten Spott. Man findet es namentlich äußerst komisch, daß dieser Mensch vor dem lithographirten „Traum eines Republikaners“ so erschrocken ist. — Die Nationalzeitung wird jetzt in Leipzig gedruckt und soll übermorgen wieder erscheinen. Die rheinischen Deputationen haben eine pikante Unterredung mit Brandenburg gehabt. Sie machten denselben aufmerksam, daß am 10. Dez. vielleicht ein Napoleon an Frankreichs Spitze stehe, was nicht ohne Wichtigkeit für die Rheinprovinz sei. Steuern würden sie vorläufig nicht zahlen etc. Hr. Brandenburg entgegnete, die Steuern würde er sich mit Bajonetten holen und gab ihnen keine Hoffnung zu einer Audienz mit dem Könige, erbot sich aber, ein schriftliches Gesuch überreichen zu lassen. Die Herren Deputirten, der Gemeinderäthe zu Cöln, Coblenz und Trier benachrichtige ich ergebenst, daß des Königs Majestät die Deputationen in einer Audienz zu empfangen Anstand genommen haben, da ich die Vorstellung derselben mit den Rücksichten, welche ich bereits mündlich der Deputation gestern mitgetheilt habe, meinerseits nicht befürworten konnte. Nachdem bereits zahlreichen Deputationen vieler Gemeinden, und darunter mehrerer großen Städte, unter den obwaltenden Verhältnissen das gleiche Gesuch abgelehnt worden ist, kann in diesem Falle ohne begründete Beschwerden derselben keine Ausnahmen gemacht werden. Wenn jedoch die Herren Deputirten ihre Ansichten und Wünsche Sr. Majestät dem Könige schriftlich vortragen wollen, so wird es meine Pflicht sein, die mir zugestellten Eingaben und Adressen unverzüglich zur Allerhöchsten Kenntniß zu bringen. Berlin, den 21. November 1848. Der Präsident des Staats-Ministeriums: G. v. Brandenburg. An die Deputirten, der Gemeinderäthe Cöln, Coblenz und Trier. 103 Berlin, 21. Novbr. Die Centralgewalt will unsere zerrütteten Zustände durch Vermittlung ihrer Reichskommissäre wieder ordnen. Bassermann's Bemühungen in dieser Hinsicht waren vergeblich, denn unsere Zeit und unsere Ideen gehen über den Horizont dieses Liberalen von Ehedem hinaus. Er hat sich mit seiner Berichterstattung im Frankfurter Parlament über die Lage der hiesigen Dinge vollständig blamirt. Er war hier in die Hände <TEI> <text> <pb facs="#f0001" n="0791"/> <front> <titlePage type="heading"> <titlePart type="main">Neue Rheinische Zeitung</titlePart> <titlePart type="sub">Organ der Demokratie.</titlePart> <docImprint> <docDate>No 151. Köln, Freitag den 24. 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(Die Reaktionären. — Stadtverordneten von Glogau u. s. w. — Soldaten der Grafschaft Glatz. — Spion in der National-Versammlung. — Verletzung der Habeas-Copus-Aete. — Brandenburgs Bescheid an die rheinischen Stadtraths Deputationen. — Die Reichskommissäre. — Die Camarilla. — Neues Büreau der Nationalversammlung. — Soldaten im Schauspielhause. — Der neue Polizei-Präsident. — Memoire vom 7. Septbr.) Wien. (Verschiedenes, — Erschießungen. — Details der Wiener Zustände. — Belagerungszustand. — Jellachich und Windischgrätz. — Armeebefehl.) Breslau. (Das Volk verhindert das Wegfahren der Waffen. — Verschiedenes.) Ratibor. (Nachrichten aus Ungarn.) Dresden (Der Landtag geschlossen.) Leipzig. (Das Freiwilligen-Corps. — Konflikte.) Gumbinnen. (Aufregung.) Mainz. (Die Demokraten) Trier. (Wahl) Gerresheim. (Blum.) Bonn. (Die jüngsten Vorfälle.) Frankfurt. (Nationalversammlung vom 21. Novbr. — die Proklamation.) Düsseldorf. (Beschlüsse und Proteste der Bürgerwehr.) Elbing. (Die Stadtverordneten) Adressen aus Neheim, Weidenhausen, Bilstein, Dahlen, Cleve, Andernach, Kerpen, Reusrath, Siegen.)</p> <p><hi rendition="#g">Italien</hi>. Venedig. (Pepe und Metis. — Exzesse der Oesterreicher. — Verschiedenes). Livorno. (Aufruf Garibadi's). Florenz. (Die Konsulate). Turin. (Verschiedenes).</p> </div> <div n="1"> <head>Deutschland.</head> <div xml:id="ar151_001" type="jArticle"> <head><bibl><author>*</author></bibl> Köln, 22. Nov.</head> <p>Aus allen Theilen des Landes sind uns in den letzten Tagen die Abschriften der zu Gunsten der Nationalversammlung nach Berlin gesandten Adressen zur Veröffentlichung zugegangen. So viel es uns möglich war, haben wir dieselben wiedergegeben. Nur der Mangel an Raum gestattete es uns nicht, den Abdruck so pünktlich zu besorgen, wie wir wohl wünschten. Die geehrten Einsender der Adressen werden aber finden, daß die noch nicht veröffentlichten Adressen in den nächsten Tagen in den Spalten unseres Blattes erscheinen.</p> </div> <div xml:id="ar151_002" type="jArticle"> <head><bibl><author>*</author></bibl> Köln, 23. Nov.</head> <p>Bei der rührenden Theilnahme, die sich für das Schicksal Blums in dem ganzen demokratischen Deutschland und wie aus unserer heutigen Korrespondenz hervorgeht, auch in der französischen Republik zu erkennen giebt, glauben wir darauf aufmerksam machen zu müssen, daß außer der in Leipzig wohnenden Familie Blum's hier in Köln noch die arme, alte Mutter des Geschiedenen weilt. Sie wurde bisher von ihrem Sohne unterstützt. Möchte sie sich jetzt auch der Unterstützung der Nationen erfreuen!</p> </div> <div xml:id="ar151_003" type="jArticle"> <head><bibl><author>*</author></bibl> Köln, 23. Nov.</head> <p>Die „Kölnische Zeitung“ bringt in ihrer heute Morgen erschienenen Zweiten Ausgabe die Nachricht, daß man gestern die Wohnung des kommissarischen Oberbürgermeisters in sehr bedauerlicher Weise verwüstet und auch vor dem Hause des Hrn. Dumont abermals einen sehr unheimlichen Scandal aufgeführt hat. Wir bedauern das Malheur des Herausgebers der Kölnischen Zeitung von ganzem Herzen und tragen hierdurch auf allgemeine Theilnahme an. <hi rendition="#g">Der Gerechte muß viel leiden</hi> </p> </div> <div xml:id="ar151_004" type="jArticle"> <head>Berlin.</head> <p>Das unterzeichnete Präsidium und Büreau der Preußischen National-Versammlung macht hiermit bekannt:</p> <p rendition="#et">daß die National-Versammlung, in Veranlassung der wiederholt gegen sie angewendeten Militärgewalt, gegenwärtig keine regelmäßigen Sitzungen halten kann,<lb/> daß jedoch die in der Anlage verzeichneten Abgeordneten in vollkommen beschlußfähiger Anzahl in Berlin anwesend sind und ihren Platz nicht verlassen werden, um in jedem Augenblicke, wenn das Heil des Vaterlandes es erfordert, außerordentliche Sitzungen abzuhalten.</p> <p>Berlin, 17. November 1848.</p> <p><hi rendition="#g">Das Präsidium</hi> der Preußischen National-Versammlung.</p> <p>v. Unruh. Waldeck. Phillips. Bornemann. Plönnis.</p> <p><hi rendition="#g">Das Sekretariat</hi>.</p> <p>Haußmann. Hildenhagen. v. Besser. Schornbaum. Schneider.</p> <p>Grün. Parrisius. Bauer (Krotoschin). Moritz.</p> <p>Albrecht. Arntz. Anwandter. Appelt. Arnold (Lebus).</p> <p>Brodowski. Bornemann. Bunzel. Becker. Bading. Beck (Reichenbach). Baltzer. Bazynski. Behnsch. Berends. Borchardt. Borrmann. Beeck (Pr. Holland). Brill. Bauer (Krotoschin). v. Besser. Ballnus. Bauer (Pilkallen). Brehmer. Bottmer. Bruchhausen. Bliesener. Bergmann. Burckhardt. Bloem. Born. Berg. Bucher. Bauer (Adenau). Bredt.</p> <p>Cieskowski. Conditt.</p> <p>D'Ester. Dehnel. Dietrich. Dierschke. Dunker. Dramburg. Dörck. Döring. Dahne.</p> <p>Elsner. Ebel. Eichner. Esser. Eydam. Euler. Elkemann.</p> <p>Funke (Hagen). Fretzdorff. Fischer (Münster). Friedrich (Landsberg). Friedrich (Neustadt). Fleischer. Feierabend.</p> <p>Gladbach. Guitienne. Grebel. Gräff (Trier). Grün. Gierke. Gottlieb.</p> <p>Hentrich. Heisig. Hammer. Hesse (Saarbrücken). Hildenhagen. Hausmann (Glatz). Heyne. Hansen. Haase. Haber. Hausmann (Hoyerswarda). Herold. Herrmann. Hoffrichter. Huld. Hildebrand. Hänell.</p> <p>Iwand. Igel. Jacobi. Junker. Jung. Ed. Jung (Fraustadt). Jenzsch.</p> <p>Kittelmann. Krackrügge. Kaul. Kutzner. Kabus. Kneip: Kielemann. Körfgen. Kraczewski. Klatte. Krüger. Keifenheim. Kuhr. Kosch. Kunth. Keferstein. Köhler (Görlitz). Kuntz. v. Kirchmann. Köhler (Marienwerder). Klinkhammer Kämpf. Klemm. Kuntzen. Kalbersberg. Kühnemann.</p> <p>Lück. Larraß. Laßwitz. Lentz. Lipski. Ligendza. Lisiecki. Loof. Lüdicke. Ludwig.</p> <p>Mrozick. Mager. Müller (Brieg). Müller (Zell). Mann. Mülentz. Mühlers. Mewes. Maaß. Mathaei. Messerich. Mildner. Moldenbauer. Mros. Müller (Lübben). Müller (Siegkreis). Maetze. Müller (Wohlau). Milde. Moritz.</p> <p>Nees v. Esenbeck. Nenstiel. Nickel. Nethmann. v. Netzow. Neuhaus. Nethe.</p> <p>Otto (Trier.)</p> <p>Packeiser. Plath. Piegsa. Peters. Pinoff. Petereck. Pax. Philipps. Potworowski. Pape. Parrisius. Pankow. Petersen. Puttkammer. Puntzel. Pilet. Plönnis.</p> <p>Quandt.</p> <p>Reuter. Reichenbach. Raffauf. Rüdiger. Richter (Berent). Reinicke. Reinige. Rentsch. Rehme Riemann. Riedel (Pyritz). Riebe. Rodbertus. Riehl. Roetscher. Reigers Richter Reepel. Rettig. Ralle.</p> <p>Scheden. Scholte. Scholtz. Schöne. Schneider. Schultze. (Delitsch). Schultze (Friedeberg). Schwieger. Steimig. Schlitte. Schön (Züllichau). Schmidt (Czarnickau). Schlink. Schultze (Schwetz). Stalling. Schön (Pleß). Schmidt (Pr. Eylau). Schramm (Langensalza). Schramm (Striegau). Skiba. Schmidt (Landshut). Scholz (Bunzlau). Schulz (Wanzleben). Schulz (Sorau). Schwickerath. Schornbaum. Schell. Schuck. Specht. Siebert. Schaffraneck. Stein. Strybel. Schzumann. Steffanowitsch. Sohrweide. Spitzel. Scheele. Simon.</p> <p>Taszarski. Thümen. Teichmann Temme. Thümmel. Taczanowski. Teske. Tietze. Toebe.</p> <p>Uhlich. Ulrich (Anclam). v. Unruh.</p> <p>Voigt. Vissers.</p> <p>v. Wangenheim. Wachsmuth. Wegener. Wollheim. Waldeck. Willenberg. Weichsel. Witt. Wöniger.</p> <p>Zenker. Zimmermann. Zachariä. Zorn. Zoltowski. Ziegler.</p> </div> <div xml:id="ar151_005" type="jArticle"> <head><bibl><author>*</author></bibl> Berlin, 20. Nov.</head> <p>Aus dem Kreise Friedeberg in der Neumark wird uns von sicherer Hand gemeldet, daß der Preußenverein, von Landrath und Kommunalbehörden unterstützt, die Adressen an die Nationalversammlung zu verhindern gesucht und zu diesem Zwecke Plakate abgerissen, Emissäre in die Lokale gesendet, wo die Adressen auflagen und von den Unterschriften durch List und Ueberredung abgehalten, selbst vollzogene Unterschriften wieder durchstrichen haben. Dabei läßt man es an Verbreitung falscher und entstellter Nachrichten über die Berliner Vorgänge nicht fehlen. Trotzdem nimmt der Preußenverein an Mitgliedern ab, und Vereine anderer polit. Richtung wachsen. Die Landwehrmänner jener Gegend haben erklärt, sie würden sich nicht einkleiden lassen, ohne vorher zu wissen, weshalb; in einem Kollisionsfalle würden sie zum Volke stehen.</p> <p>Trotz des Belagerungszustandes werden der Nationalversammlung, zur Verbreitung ihrer Beschlüsse, Berichte u. s. w., noch fortwährend Anerbietungen von Druckereien, Buchhändlern, Lithographen gemacht. Mehrere Druckereibesitzer haben erklärt, daß sie dergleichen Arbeiten zu übernehmen bereit seien, ohne zur Zeit auf Vergütung Anspruch zu machen.</p> <p>Man erfährt nachträglich die Art und Weise, wie die Soldaten zur Zeit ihres Einmarsches in Berlin von aller Kenntniß der öffentlichen Verhältnisse abgeschnitten wurden. Zwei Soldaten fanden in ihrem Privatquartier eine Nummer der „National-Zeitung;“ es gesellten sich mehrere Kameraden zu ihnen, und man begann in Gemeinschaft eifrig zu studiren. Als die Soldaten endlich zum Aufbrechen genöthigt waren, baten sie den Hauswirth, die Zeitungsnummer im <hi rendition="#g">Bette</hi> zu verstecken, indem es ihnen streng untersagt sei, solche Blätter zu lesen. Dagegen wird die „Neue Preußische Zeitung,“ vulgo Kreuzzeitung, mit wahrer Verschwendung an die Truppen vertheilt. Ueberhaupt ist die Thätigkeit im Ministerium, das Land mit Lügen und Verdrehungen zu überfluthen, eine großartige; hunderttausende von Proklamationen und falschen Mittheilungen gehen nach allnn Richtungen ab; in Posen reißen die Bürgermeister in den einzelnen Gemeinden konsequent Alles ab, was von der Nationalversammlung oder deren Anhängern ausgeht, und kleben das Entgegengesetzte an. Dies geschieht aus Auftrag Beurmanns.</p> <p>Am 10. Nov. erwartete die Kamarilla ganz bestimmt Barrikaden; es lag schon eine Proklamation vor, worin das Wort: „Barrikade“ vorkam.</p> <p>Die Stadtverordneten von Glogau beantragen in einer an die Nationalversammlung gerichteten Zustimmungsadresse, daß dieselbe sämmtliche Beamte auffordern solle, dem hochverrätherischen Ministerium Brandenburg nicht länger zu gehorsamen, ferner, daß sie Berlin verlassen und an einem anderen sicheren Orte ihre Berathung fortsetzen möge.</p> <p>Als eine Anzahl Abgeordneter, welche ihre Zusammenkünfte in Mylius-Hotel zu halten pflegen, am 18. November in den Frühstunden dort versammelt waren, fand sich ein gänzlich unbekannter anständig gekleideter Herr unter ihnen vor, der auf Befragen sich Runge nannte, früher Diener des General-Postmeister Schaper gewesen zu sein vorgab, und gegenwärtig, obwohl ohne Beschäftigung, noch immer im Postgebäude wohnen wollte. Es stellte sich indessen bald heraus, daß der Unbekannte ein Konstabler sei, welcher die Rolle eines Spions übernommen hatte.</p> <p>Eine mit zahlreichen polnischen und deutschen Unterschriften, unter denen sich mehrere Militär- und Civilbeamte befinden, bedeckte Adresse aus Gnesen spricht nicht nur die unbedingte Zustimmung dieser Stadt zu den Beschlüssen der Nationalversammlung aus, sondern enthält auch ein entschiedenes Mißtrauensvotum gegen den Deputirten des Kreises, Herrn Buttmann.</p> <p>Ein Schreiben aus Striegau in Schlesien, d. d. 18 November, meldet: So eben werden vom Magistrat die öffentlichen Kassen auf das Rathhaus gebracht; auch wird der Sicherheitsausschuß heut gewählt. Der ganze Kreis zahlt keine Steuer mehr. In einer heut Nachmittag abzuhaltenden Volksversammlung wird der Antrag an die Nationalversammlung gerichtet werden, das Militär durch Beschluß von seinem bisherigen Eide zu entbinden.</p> <p>Die Landleute der Grafschaft Glatz drohen ihren im Heere stehenden Söhnen mit Fluch und Enterbung, wenn sie sich zu landesverrätherischen Zwecken noch ferner mißbrauchen lassen.</p> <p>In dem Artikel vom 19. d. in Nr. 200 des Staatsanzeigers, dieses Organs des Ministeriums Brandenburg, in welchem unter den verdrehtesten Schlüssen das Verfahren dieses Ministeriums gegen die Nationalversammlung zu rechtfertigen versucht, und die Fülle des Patriotismus, welche diesem Ministerium inne wohnen soll, nach der Masse der Vorwürfe und Anklagen, mit welchen das Land es überhäuft, bemessen wird, wird unter andern auch behauptet:</p> <p rendition="#et">daß wo sonst Haussuchungen oder Verhaftungen vorgekommen seien, stets der Befehl des zuständigen Civil- oder Kriegsgerichts zum Grunde gelegen habe.</p> <p>Diese Behauptung ist unwahr. Es sind viele Verhaftungen von den Offizieren, welche die Wohnungen der Bürger nach Waffen visitirten, nach ihrer Willkühr allein deshalb vorgenommen worden, weil von den Betheiligten Waffen verborgen gehalten waren, obgleich der General von Wrangel in seinen Plakaten die Ablieferung ohne eine andere Androhung verlangt hat, als daß die Abnahme der vorenthaltenen Waffen im Wege des Zwanges erfolgen werde.</p> <p>Die bei dieser Gelegenheit in dieser Weise erfolgten zahlreichen Arretirungen sind also offenbare Verletzungen der Habeas-Corpus-Akte, und es muß nur Wunder nehmen, daß das Ministerium Brandenburg bei seiner Stellung den Freiheiten des Landes gegenüber, diese Verletzungen noch in Abrede zu stellen, oder zu beschönigen sucht.</p> </div> <div xml:id="ar151_006" type="jArticle"> <head><bibl><author>14</author></bibl> Berlin, 21. Nov.</head> <p>Heute Nacht sollen wieder 18 Kompagnien Soldaten nach Schlesien abgehen. Hier fällt die Verminderung der Truppen nicht so sehr auf, da fortwährend Reservisten eintreffen.</p> <p>Die Rede des albernen Bassermann in Frankfurt erregt hier theils Entrüstung, theils den heitersten Spott. Man findet es namentlich äußerst komisch, daß dieser Mensch vor dem lithographirten „Traum eines Republikaners“ so erschrocken ist. — Die Nationalzeitung wird jetzt in Leipzig gedruckt und soll übermorgen wieder erscheinen.</p> <p>Die rheinischen Deputationen haben eine pikante Unterredung mit Brandenburg gehabt. Sie machten denselben aufmerksam, daß am 10. Dez. vielleicht ein Napoleon an Frankreichs Spitze stehe, was nicht ohne Wichtigkeit für die Rheinprovinz sei. Steuern würden sie vorläufig nicht zahlen etc. Hr. Brandenburg entgegnete, die Steuern würde er sich mit Bajonetten holen und gab ihnen keine Hoffnung zu einer Audienz mit dem Könige, erbot sich aber, ein schriftliches Gesuch überreichen zu lassen.</p> <p>Die Herren Deputirten, der Gemeinderäthe zu Cöln, Coblenz und Trier benachrichtige ich ergebenst, daß des Königs Majestät die Deputationen in einer Audienz zu empfangen Anstand genommen haben, da ich die Vorstellung derselben mit den Rücksichten, welche ich bereits mündlich der Deputation gestern mitgetheilt habe, meinerseits nicht befürworten konnte. Nachdem bereits zahlreichen Deputationen vieler Gemeinden, und darunter mehrerer großen Städte, unter den obwaltenden Verhältnissen das gleiche Gesuch abgelehnt worden ist, kann in diesem Falle ohne begründete Beschwerden derselben keine Ausnahmen gemacht werden. Wenn jedoch die Herren Deputirten ihre Ansichten und Wünsche Sr. Majestät dem Könige schriftlich vortragen wollen, so wird es meine Pflicht sein, die mir zugestellten Eingaben und Adressen unverzüglich zur Allerhöchsten Kenntniß zu bringen.</p> <p>Berlin, den 21. November 1848.</p> <p>Der Präsident des Staats-Ministeriums:</p> <p>G. v. <hi rendition="#g">Brandenburg</hi>.</p> <p>An die Deputirten, der Gemeinderäthe Cöln, Coblenz und Trier.</p> </div> <div xml:id="ar151_007" type="jArticle"> <head><bibl><author>103</author></bibl> Berlin, 21. Novbr.</head> <p>Die Centralgewalt will unsere zerrütteten Zustände durch Vermittlung ihrer Reichskommissäre wieder ordnen. Bassermann's Bemühungen in dieser Hinsicht waren vergeblich, denn unsere Zeit und unsere Ideen gehen über den Horizont dieses Liberalen von Ehedem hinaus. Er hat sich mit seiner Berichterstattung im Frankfurter Parlament über die Lage der hiesigen Dinge vollständig blamirt. Er war hier in die Hände </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0791/0001]
Neue Rheinische Zeitung Organ der Demokratie. No 151. Köln, Freitag den 24. November. 1848. Den auswärtigen Freunden der „Neuen Rheinischen Zeitung“ zeigen wir hiermit an, daß uns von dem hiesigen Ober-Postamte die Genehmigung ertheilt worden ist, vom heutigen Tage bis Ende Quartals Abonnements zum Preise von 1 Thlr. incl. des Postaufschlags entgegenzunehmen. Wir fordern demnach das auswärtige Publikum zur regen Theilnahme auf.
Köln, 16. November 1848. Die Expedition der „N. Rh. Ztg.“
Keine Steuern mehr!!!
Zu der Nro. 150 der Neuen Rheinischen Zeitung wurde heute Morgen, Donnerstag den 23. Novbr. ein Extra-Blatt ausgegeben.
Uebersicht. Deutschland. Köln. (Bdressen. — Die Mutter R. Blums. — Krawall Dumont.) Berlin. (Die Reaktionären. — Stadtverordneten von Glogau u. s. w. — Soldaten der Grafschaft Glatz. — Spion in der National-Versammlung. — Verletzung der Habeas-Copus-Aete. — Brandenburgs Bescheid an die rheinischen Stadtraths Deputationen. — Die Reichskommissäre. — Die Camarilla. — Neues Büreau der Nationalversammlung. — Soldaten im Schauspielhause. — Der neue Polizei-Präsident. — Memoire vom 7. Septbr.) Wien. (Verschiedenes, — Erschießungen. — Details der Wiener Zustände. — Belagerungszustand. — Jellachich und Windischgrätz. — Armeebefehl.) Breslau. (Das Volk verhindert das Wegfahren der Waffen. — Verschiedenes.) Ratibor. (Nachrichten aus Ungarn.) Dresden (Der Landtag geschlossen.) Leipzig. (Das Freiwilligen-Corps. — Konflikte.) Gumbinnen. (Aufregung.) Mainz. (Die Demokraten) Trier. (Wahl) Gerresheim. (Blum.) Bonn. (Die jüngsten Vorfälle.) Frankfurt. (Nationalversammlung vom 21. Novbr. — die Proklamation.) Düsseldorf. (Beschlüsse und Proteste der Bürgerwehr.) Elbing. (Die Stadtverordneten) Adressen aus Neheim, Weidenhausen, Bilstein, Dahlen, Cleve, Andernach, Kerpen, Reusrath, Siegen.)
Italien. Venedig. (Pepe und Metis. — Exzesse der Oesterreicher. — Verschiedenes). Livorno. (Aufruf Garibadi's). Florenz. (Die Konsulate). Turin. (Verschiedenes).
Deutschland. * Köln, 22. Nov. Aus allen Theilen des Landes sind uns in den letzten Tagen die Abschriften der zu Gunsten der Nationalversammlung nach Berlin gesandten Adressen zur Veröffentlichung zugegangen. So viel es uns möglich war, haben wir dieselben wiedergegeben. Nur der Mangel an Raum gestattete es uns nicht, den Abdruck so pünktlich zu besorgen, wie wir wohl wünschten. Die geehrten Einsender der Adressen werden aber finden, daß die noch nicht veröffentlichten Adressen in den nächsten Tagen in den Spalten unseres Blattes erscheinen.
* Köln, 23. Nov. Bei der rührenden Theilnahme, die sich für das Schicksal Blums in dem ganzen demokratischen Deutschland und wie aus unserer heutigen Korrespondenz hervorgeht, auch in der französischen Republik zu erkennen giebt, glauben wir darauf aufmerksam machen zu müssen, daß außer der in Leipzig wohnenden Familie Blum's hier in Köln noch die arme, alte Mutter des Geschiedenen weilt. Sie wurde bisher von ihrem Sohne unterstützt. Möchte sie sich jetzt auch der Unterstützung der Nationen erfreuen!
* Köln, 23. Nov. Die „Kölnische Zeitung“ bringt in ihrer heute Morgen erschienenen Zweiten Ausgabe die Nachricht, daß man gestern die Wohnung des kommissarischen Oberbürgermeisters in sehr bedauerlicher Weise verwüstet und auch vor dem Hause des Hrn. Dumont abermals einen sehr unheimlichen Scandal aufgeführt hat. Wir bedauern das Malheur des Herausgebers der Kölnischen Zeitung von ganzem Herzen und tragen hierdurch auf allgemeine Theilnahme an. Der Gerechte muß viel leiden
Berlin. Das unterzeichnete Präsidium und Büreau der Preußischen National-Versammlung macht hiermit bekannt:
daß die National-Versammlung, in Veranlassung der wiederholt gegen sie angewendeten Militärgewalt, gegenwärtig keine regelmäßigen Sitzungen halten kann,
daß jedoch die in der Anlage verzeichneten Abgeordneten in vollkommen beschlußfähiger Anzahl in Berlin anwesend sind und ihren Platz nicht verlassen werden, um in jedem Augenblicke, wenn das Heil des Vaterlandes es erfordert, außerordentliche Sitzungen abzuhalten.
Berlin, 17. November 1848.
Das Präsidium der Preußischen National-Versammlung.
v. Unruh. Waldeck. Phillips. Bornemann. Plönnis.
Das Sekretariat.
Haußmann. Hildenhagen. v. Besser. Schornbaum. Schneider.
Grün. Parrisius. Bauer (Krotoschin). Moritz.
Albrecht. Arntz. Anwandter. Appelt. Arnold (Lebus).
Brodowski. Bornemann. Bunzel. Becker. Bading. Beck (Reichenbach). Baltzer. Bazynski. Behnsch. Berends. Borchardt. Borrmann. Beeck (Pr. Holland). Brill. Bauer (Krotoschin). v. Besser. Ballnus. Bauer (Pilkallen). Brehmer. Bottmer. Bruchhausen. Bliesener. Bergmann. Burckhardt. Bloem. Born. Berg. Bucher. Bauer (Adenau). Bredt.
Cieskowski. Conditt.
D'Ester. Dehnel. Dietrich. Dierschke. Dunker. Dramburg. Dörck. Döring. Dahne.
Elsner. Ebel. Eichner. Esser. Eydam. Euler. Elkemann.
Funke (Hagen). Fretzdorff. Fischer (Münster). Friedrich (Landsberg). Friedrich (Neustadt). Fleischer. Feierabend.
Gladbach. Guitienne. Grebel. Gräff (Trier). Grün. Gierke. Gottlieb.
Hentrich. Heisig. Hammer. Hesse (Saarbrücken). Hildenhagen. Hausmann (Glatz). Heyne. Hansen. Haase. Haber. Hausmann (Hoyerswarda). Herold. Herrmann. Hoffrichter. Huld. Hildebrand. Hänell.
Iwand. Igel. Jacobi. Junker. Jung. Ed. Jung (Fraustadt). Jenzsch.
Kittelmann. Krackrügge. Kaul. Kutzner. Kabus. Kneip: Kielemann. Körfgen. Kraczewski. Klatte. Krüger. Keifenheim. Kuhr. Kosch. Kunth. Keferstein. Köhler (Görlitz). Kuntz. v. Kirchmann. Köhler (Marienwerder). Klinkhammer Kämpf. Klemm. Kuntzen. Kalbersberg. Kühnemann.
Lück. Larraß. Laßwitz. Lentz. Lipski. Ligendza. Lisiecki. Loof. Lüdicke. Ludwig.
Mrozick. Mager. Müller (Brieg). Müller (Zell). Mann. Mülentz. Mühlers. Mewes. Maaß. Mathaei. Messerich. Mildner. Moldenbauer. Mros. Müller (Lübben). Müller (Siegkreis). Maetze. Müller (Wohlau). Milde. Moritz.
Nees v. Esenbeck. Nenstiel. Nickel. Nethmann. v. Netzow. Neuhaus. Nethe.
Otto (Trier.)
Packeiser. Plath. Piegsa. Peters. Pinoff. Petereck. Pax. Philipps. Potworowski. Pape. Parrisius. Pankow. Petersen. Puttkammer. Puntzel. Pilet. Plönnis.
Quandt.
Reuter. Reichenbach. Raffauf. Rüdiger. Richter (Berent). Reinicke. Reinige. Rentsch. Rehme Riemann. Riedel (Pyritz). Riebe. Rodbertus. Riehl. Roetscher. Reigers Richter Reepel. Rettig. Ralle.
Scheden. Scholte. Scholtz. Schöne. Schneider. Schultze. (Delitsch). Schultze (Friedeberg). Schwieger. Steimig. Schlitte. Schön (Züllichau). Schmidt (Czarnickau). Schlink. Schultze (Schwetz). Stalling. Schön (Pleß). Schmidt (Pr. Eylau). Schramm (Langensalza). Schramm (Striegau). Skiba. Schmidt (Landshut). Scholz (Bunzlau). Schulz (Wanzleben). Schulz (Sorau). Schwickerath. Schornbaum. Schell. Schuck. Specht. Siebert. Schaffraneck. Stein. Strybel. Schzumann. Steffanowitsch. Sohrweide. Spitzel. Scheele. Simon.
Taszarski. Thümen. Teichmann Temme. Thümmel. Taczanowski. Teske. Tietze. Toebe.
Uhlich. Ulrich (Anclam). v. Unruh.
Voigt. Vissers.
v. Wangenheim. Wachsmuth. Wegener. Wollheim. Waldeck. Willenberg. Weichsel. Witt. Wöniger.
Zenker. Zimmermann. Zachariä. Zorn. Zoltowski. Ziegler.
* Berlin, 20. Nov. Aus dem Kreise Friedeberg in der Neumark wird uns von sicherer Hand gemeldet, daß der Preußenverein, von Landrath und Kommunalbehörden unterstützt, die Adressen an die Nationalversammlung zu verhindern gesucht und zu diesem Zwecke Plakate abgerissen, Emissäre in die Lokale gesendet, wo die Adressen auflagen und von den Unterschriften durch List und Ueberredung abgehalten, selbst vollzogene Unterschriften wieder durchstrichen haben. Dabei läßt man es an Verbreitung falscher und entstellter Nachrichten über die Berliner Vorgänge nicht fehlen. Trotzdem nimmt der Preußenverein an Mitgliedern ab, und Vereine anderer polit. Richtung wachsen. Die Landwehrmänner jener Gegend haben erklärt, sie würden sich nicht einkleiden lassen, ohne vorher zu wissen, weshalb; in einem Kollisionsfalle würden sie zum Volke stehen.
Trotz des Belagerungszustandes werden der Nationalversammlung, zur Verbreitung ihrer Beschlüsse, Berichte u. s. w., noch fortwährend Anerbietungen von Druckereien, Buchhändlern, Lithographen gemacht. Mehrere Druckereibesitzer haben erklärt, daß sie dergleichen Arbeiten zu übernehmen bereit seien, ohne zur Zeit auf Vergütung Anspruch zu machen.
Man erfährt nachträglich die Art und Weise, wie die Soldaten zur Zeit ihres Einmarsches in Berlin von aller Kenntniß der öffentlichen Verhältnisse abgeschnitten wurden. Zwei Soldaten fanden in ihrem Privatquartier eine Nummer der „National-Zeitung;“ es gesellten sich mehrere Kameraden zu ihnen, und man begann in Gemeinschaft eifrig zu studiren. Als die Soldaten endlich zum Aufbrechen genöthigt waren, baten sie den Hauswirth, die Zeitungsnummer im Bette zu verstecken, indem es ihnen streng untersagt sei, solche Blätter zu lesen. Dagegen wird die „Neue Preußische Zeitung,“ vulgo Kreuzzeitung, mit wahrer Verschwendung an die Truppen vertheilt. Ueberhaupt ist die Thätigkeit im Ministerium, das Land mit Lügen und Verdrehungen zu überfluthen, eine großartige; hunderttausende von Proklamationen und falschen Mittheilungen gehen nach allnn Richtungen ab; in Posen reißen die Bürgermeister in den einzelnen Gemeinden konsequent Alles ab, was von der Nationalversammlung oder deren Anhängern ausgeht, und kleben das Entgegengesetzte an. Dies geschieht aus Auftrag Beurmanns.
Am 10. Nov. erwartete die Kamarilla ganz bestimmt Barrikaden; es lag schon eine Proklamation vor, worin das Wort: „Barrikade“ vorkam.
Die Stadtverordneten von Glogau beantragen in einer an die Nationalversammlung gerichteten Zustimmungsadresse, daß dieselbe sämmtliche Beamte auffordern solle, dem hochverrätherischen Ministerium Brandenburg nicht länger zu gehorsamen, ferner, daß sie Berlin verlassen und an einem anderen sicheren Orte ihre Berathung fortsetzen möge.
Als eine Anzahl Abgeordneter, welche ihre Zusammenkünfte in Mylius-Hotel zu halten pflegen, am 18. November in den Frühstunden dort versammelt waren, fand sich ein gänzlich unbekannter anständig gekleideter Herr unter ihnen vor, der auf Befragen sich Runge nannte, früher Diener des General-Postmeister Schaper gewesen zu sein vorgab, und gegenwärtig, obwohl ohne Beschäftigung, noch immer im Postgebäude wohnen wollte. Es stellte sich indessen bald heraus, daß der Unbekannte ein Konstabler sei, welcher die Rolle eines Spions übernommen hatte.
Eine mit zahlreichen polnischen und deutschen Unterschriften, unter denen sich mehrere Militär- und Civilbeamte befinden, bedeckte Adresse aus Gnesen spricht nicht nur die unbedingte Zustimmung dieser Stadt zu den Beschlüssen der Nationalversammlung aus, sondern enthält auch ein entschiedenes Mißtrauensvotum gegen den Deputirten des Kreises, Herrn Buttmann.
Ein Schreiben aus Striegau in Schlesien, d. d. 18 November, meldet: So eben werden vom Magistrat die öffentlichen Kassen auf das Rathhaus gebracht; auch wird der Sicherheitsausschuß heut gewählt. Der ganze Kreis zahlt keine Steuer mehr. In einer heut Nachmittag abzuhaltenden Volksversammlung wird der Antrag an die Nationalversammlung gerichtet werden, das Militär durch Beschluß von seinem bisherigen Eide zu entbinden.
Die Landleute der Grafschaft Glatz drohen ihren im Heere stehenden Söhnen mit Fluch und Enterbung, wenn sie sich zu landesverrätherischen Zwecken noch ferner mißbrauchen lassen.
In dem Artikel vom 19. d. in Nr. 200 des Staatsanzeigers, dieses Organs des Ministeriums Brandenburg, in welchem unter den verdrehtesten Schlüssen das Verfahren dieses Ministeriums gegen die Nationalversammlung zu rechtfertigen versucht, und die Fülle des Patriotismus, welche diesem Ministerium inne wohnen soll, nach der Masse der Vorwürfe und Anklagen, mit welchen das Land es überhäuft, bemessen wird, wird unter andern auch behauptet:
daß wo sonst Haussuchungen oder Verhaftungen vorgekommen seien, stets der Befehl des zuständigen Civil- oder Kriegsgerichts zum Grunde gelegen habe.
Diese Behauptung ist unwahr. Es sind viele Verhaftungen von den Offizieren, welche die Wohnungen der Bürger nach Waffen visitirten, nach ihrer Willkühr allein deshalb vorgenommen worden, weil von den Betheiligten Waffen verborgen gehalten waren, obgleich der General von Wrangel in seinen Plakaten die Ablieferung ohne eine andere Androhung verlangt hat, als daß die Abnahme der vorenthaltenen Waffen im Wege des Zwanges erfolgen werde.
Die bei dieser Gelegenheit in dieser Weise erfolgten zahlreichen Arretirungen sind also offenbare Verletzungen der Habeas-Corpus-Akte, und es muß nur Wunder nehmen, daß das Ministerium Brandenburg bei seiner Stellung den Freiheiten des Landes gegenüber, diese Verletzungen noch in Abrede zu stellen, oder zu beschönigen sucht.
14 Berlin, 21. Nov. Heute Nacht sollen wieder 18 Kompagnien Soldaten nach Schlesien abgehen. Hier fällt die Verminderung der Truppen nicht so sehr auf, da fortwährend Reservisten eintreffen.
Die Rede des albernen Bassermann in Frankfurt erregt hier theils Entrüstung, theils den heitersten Spott. Man findet es namentlich äußerst komisch, daß dieser Mensch vor dem lithographirten „Traum eines Republikaners“ so erschrocken ist. — Die Nationalzeitung wird jetzt in Leipzig gedruckt und soll übermorgen wieder erscheinen.
Die rheinischen Deputationen haben eine pikante Unterredung mit Brandenburg gehabt. Sie machten denselben aufmerksam, daß am 10. Dez. vielleicht ein Napoleon an Frankreichs Spitze stehe, was nicht ohne Wichtigkeit für die Rheinprovinz sei. Steuern würden sie vorläufig nicht zahlen etc. Hr. Brandenburg entgegnete, die Steuern würde er sich mit Bajonetten holen und gab ihnen keine Hoffnung zu einer Audienz mit dem Könige, erbot sich aber, ein schriftliches Gesuch überreichen zu lassen.
Die Herren Deputirten, der Gemeinderäthe zu Cöln, Coblenz und Trier benachrichtige ich ergebenst, daß des Königs Majestät die Deputationen in einer Audienz zu empfangen Anstand genommen haben, da ich die Vorstellung derselben mit den Rücksichten, welche ich bereits mündlich der Deputation gestern mitgetheilt habe, meinerseits nicht befürworten konnte. Nachdem bereits zahlreichen Deputationen vieler Gemeinden, und darunter mehrerer großen Städte, unter den obwaltenden Verhältnissen das gleiche Gesuch abgelehnt worden ist, kann in diesem Falle ohne begründete Beschwerden derselben keine Ausnahmen gemacht werden. Wenn jedoch die Herren Deputirten ihre Ansichten und Wünsche Sr. Majestät dem Könige schriftlich vortragen wollen, so wird es meine Pflicht sein, die mir zugestellten Eingaben und Adressen unverzüglich zur Allerhöchsten Kenntniß zu bringen.
Berlin, den 21. November 1848.
Der Präsident des Staats-Ministeriums:
G. v. Brandenburg.
An die Deputirten, der Gemeinderäthe Cöln, Coblenz und Trier.
103 Berlin, 21. Novbr. Die Centralgewalt will unsere zerrütteten Zustände durch Vermittlung ihrer Reichskommissäre wieder ordnen. Bassermann's Bemühungen in dieser Hinsicht waren vergeblich, denn unsere Zeit und unsere Ideen gehen über den Horizont dieses Liberalen von Ehedem hinaus. Er hat sich mit seiner Berichterstattung im Frankfurter Parlament über die Lage der hiesigen Dinge vollständig blamirt. Er war hier in die Hände
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Weitere Informationen:Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 1 (Nummer 1 bis Nummer 183) Köln, 1. Juni 1848 bis 31. Dezember 1848. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.
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