Neue Rheinische Zeitung. Nr. 142. Köln, 14. November 1848.eben läuft die Nachricht ein, daß derselbe gestern in der Nähe vo Göding bei Bisenz abermals geschlagen worden ist. Gegenwärtig ist ganz Mähren bis auf die Besatzung von Ollmütz und die gegen die Gebirgsbauern und Ungarn stehenden Corps von Truppen entblößt und alle Bahnhöfe frei. Windischgrätz steht mit 60-70,000 Mann zwischen Wien und der ungarischen Grenze; ihm gegenüber an der Leytha Kossuth; in Wien Jellachich mit den Croaten. Die Stimmung der deutschen Oesterreicher ist sehr bedenklich, sie scheinen durch den Fall von Wien keineswegs niedergeschlagen, sondern nur erbittert zu sein, und das Wort Republik scheint immer klarer vor ihre Augen zu treten, während auch ihre Aeußerungen viel freimüthiger sind, als man glauben sollte. Von der Studentenlegion, den Mobilgarden und den Provinzialkorps, die in Wien gekämpft haben, weiß man hier noch nichts Bestimmtes. Aus Oberösterreich und den Provinzen jenseits der Donau kamen blos Gerüchte, aber keine Nachrichten hierher. Einem solchen Gerüchte zufolge soll in Steyermark ein Aufstand ausgebrochen und ein kaiserlicher General bei Bruck an der Murg geschlagen worden sein. Faktisch ist, daß starke Truppensendungen nach Steyermark erfolgt sind. Ich überlasse es Ihnen die Möglichkeiten und Wahrscheinlichkeiten zusammenzustellen. Soviel steht fest, daß wir blos das Vorspiel einer Katastrophe gesehen haben und keine 24 Stunden voraus zu bestimmen sind. Noch ist Wien nicht verloren! (A. O. Ztg.)Prag, 8. Nov. Auch heute bekamen wir wieder keine Briefe aus dem Süden, da der Nachmittagstrain erst um halb 9 Uhr ankam, und wir uns abermals mit der Ausgabe der Post bis auf morgen gedulden müssen. - Der Rückzug Simonics bestätigt sich. Er war mit etwa 6000 Mann, darunter 3 Eskadronen Reiterei und 12 Kanonen, aus Galizien bis Tyrnau vorgedrungen. Ungarische Kundschafter hatten die ganze Stellung und Schwäche des Simonic'schen Armeekorps verrathen und die magyarische Armee, an 20,000 Mann stark, machte einen Angriff. Simonic, dessen Truppen durch den langen Marsch und die immerwährenden Plänkeleien, die sie auf ihrem Wege zu bestehen hatten, ganz und gar ermattet und desorganisirt waren, zog sich vom ungarischen Boden bis nach Göding zurück. Den ganzen acht Meilen langen Rückweg hatte er mit den verfolgenden Ungarn zu kämpfen, und verlor dabei zwei Kanonen. Die Brücke über die March bei Göding ist abgeworfen, und der ungarische Befehlshaber hat erklärt, daß er, so lange Simonic auf östreichischem Gebiet verharre, durchaus nicht angreifen wolle, doch sobald ein Angriff auf ungarischen Boden gemacht werde, werde er rücksichtslos in Mähren einbrechen Die Macht der Ungarn soll eine sehr bedeutende sein, bei Göding allein sollen gegen 40,000, bei Preßburg an 60,000 Mann stehen. Simonics und Jelachichs Truppen aber sind kaum 40,000 Mann stark. Es sind darum auch schon bedeutende Verstärkungen ihnen zugeschickt worden, von Wien aus mehre Batterien und eine Raketenbatterie. Auch von Prag gingen schon mehre Truppenabtheilungen zur Operationsarmee gegen Ungarn ab und erst heute Abend ist das 6. Jägerbataillon, welches noch um 11 Uhr Vormittags die Wache bezogen hatte, plötzlich abberufen und mit der Eisenbahn nach Mähren befördert worden. (C. Bl. a. B.) !!! Frankfurt. Bericht des Petitions- und Prioritäts-Ausschusses über den Antrag des Abgeordneten Jahn auf Veranlassung einer Untersuchung gegen Mitglieder der konstituirenden National-Versammlung. Berichterstatter: Abg. Wachsmann. Der Abgeordnete Jahn hat in der 89. Sitzung der hohen National-Versammlung vom 2 Oktober d. J. an das Reichsministerium folgende Fragen gestellt: Ob die Gesellschaft des deutschen Hofes vor dem Ausbruche des Aufruhrs pflichtmäßig angezeigt, daß die Empörer und Hochverräther mit ihr in Unterhandlung gestanden und ihr Anträge gemacht? Warum der Belagerungszustand nicht gebührend gehandhabt werde, wozu namentlich ein Einschreiten gegen die zügellose Presse gehöre, die, wie die Reichstags-Zeitung, den letzten Aufruhr in Schutz nehme. Nachdem der Reichsminister des Innern erwidert hatte: Auf die erste Frage des Herrn Jahn muß ich mit einem bestimmten "Nein" antworten. Aaf die zweite, welche die Aufrechthaltung des Belagerungszustandes betrifft, muß ich erwiedern, daß die Justiz thätig sein wird, alle Schuldigen zu ermitteln und zu bestrafen und daß wir das volle Vertrauen haben, die Justiz werde ihre Pflicht vollständig erfullen, stellt der Abg. Jahn sofort folgenden Antrag: "In Erwägung, "daß nicht nur einzelne Mitglieder des Verfassungs-Reichstages, sondern zwei ganze Bruchtheile nicht nur durch das allgemeine Gerücht und die Zeitungen des Inlandes und Auslandes der Theilnahme am letzten Aufruhre bezüchtigt werden;" "In Erwägung, "daß die Mitglieder dieser Bruchtheile vor und während des Aufruhrs mit den Häuptlingen in vertraulicher Verbindung gestanden, sogar die Zurückziehung des Militärs verlangt;" "In Erwägung, "daß von jenen Mitgliedern dem Aufruhr Vorschub geleistet worden, und noch jetzt das Unternehmen vertheidigt und beschönigt wird," "beschließt der hohe verfassunggebende Reichstag, die sämmtlichen Mitglieder der sogenannten Linken zur Untersuchung ziehen zu lassen, sie bis zu ausgemachter Sache aus der Versammlung zu entfernen, und ihre Stellvertreter einzuberufen." Auf den ersten Blick stellt sich der Antrag als nicht logisch schlüssig dar. Während in der ersten Prämisse von "zwei ganzen Bruchtheilen" der National-Versammlung, in den beiden anderen von "Mitgliedern dieser Bruchtheile" ohne alle nähere Angabe, was unter den "Bruchtheilen" verstanden sein solle, die Rede ist, ist eine Untersuchung gegen "die sämmtlichen Mitglieder der sogenannten Linken" beantragt. Abgesehen von der Unschlüssigkeit, erscheint der Antrag in allen seinen Theilen unstatthaft. Die beantragte Untersuchung kann nur vor die zuständigen Gerichte gehören, und wenn das Absehen des Antragstellers darauf gerichtet sein sollte, daß eine gerichtliche Untersuchung von dieser hohen Versammlung veranlaßt werde, so würde auch dieses offenbar ganz außer deren Wirkungskreise liegen. Selbst durch die Einleitung einer Untersuchung wurde der Antrag auf einstweilige Entfernung der verheiligten Abgeordneten aus dieser hohen Versammlung nicht gerechtfertigt und eine Einberufung der Stellvertreter für die Dauer der Untersuchung nicht statthaft werden. Auch läßt sich nicht verkennen, daß der Antrag seiner Form und seinem Inhalte nach ungehorig ist; in ersterer Beziehung bedarf es nur einer Hinweisung darauf, daß so vage aufgestellte, nicht näher begründete, und zum Theil auf Folgerungen des Antragstellers beruhende Satze nicht geeignet sind, einen Antrag zu motiviren, dessen Zulassung durch die hohe Versammlung für diese und einzelne Mitglieder unabsehbare Folgen haben konnte. Die Ungehörigkeit des Antrages in seinem Inhalte liegt insbesondere darin, daß Behauptungen darin positiv aufgestellt worden sind, deren Richtigkeit erst durch die beantragte Untersuchung ermittelt werden müßte, und welche vorher in solcher Weise aufzustellen, die Befugniß mangelt. Der Ausschuß stellt hiernach den Antrag: "die hohe Versammlung wolle beschließen, daß über den Antrag des Abgeordneten Jahn in Betrach dessen Unschlüssigkeit und Unstatthaftigkeit, so wie dessen Ungehörigkeit nach Form und Inhalt zur motivirten Tagesordnung überzugehen sei." Innsbruk, 4. Nov. So eben wurde in der Ständeversammlung folgende, durch die nach Ollmütz gesandte Deputation überbrachte Antwort des Kaisers auf die überreichte Ergebenheits-Adresse verlesen: An den ständigen Ausschuß des tyrolischen Landtages, die Landesbehörden und Bürgerschaft von Innsbruck. Ollmütz, 30. Oktbr. Die Eingabe vom 15. d. M., in der Ihr Mir die Treue, Hingebung und Anhänglichkeit der Bewohner Euerer Provinz darbringt, konnte Mich zwar nicht überraschen; denn stets und noch in neuester Zeit hat Tyrol diese Gesinnungen auf das Glänzendste bewährt; aber zu besonderm Troste in diesen Tagen schwerer Prüfung gereicht sie Meinem tiefbetrübten Herzen. Es hat mir wohlgethan, zu vernehmen, daß während in andern Theilen Meines Reiches die von den Feinden der Ordnung ausgestreute Saat des Mißtrauens bereits zur blutigen Ernte gereift ist, unter jenem biedern Alpenvolke die ererbten Tugenden fortleben in ungeschwächter Kraft, und die Künste der Verführung bisher nichts vermocht haben über sein unerschütterliches Gottvertrauen, seine treue Liebe zu dem Kaiserhaus, sein muthiges Ausharren in der Stunde der Gefahr. - Auf die Anfragen, welche weiterhin in Eurer Eingabe enthalten sind, werdet Ihr die Antwort mittlerweile in Meinen Manifesten vom 16., 19. und 22. d. M. gefunden haben. Vor Allem muß die gestörte Ordnung hergestellt werden, um sodann auf den von Mir gewährten und mit Meinem kaiserlichen Worte verbürgten Grundlagen den Neubau des konstitutionellen Oesterreich zu beginnen. Eine besondere Aufmerksamkeit wird hiebei dem Gemeindewesen zu widmen sein. Ich gedenke ihm die möglichst freie Bewegung innerhalb der natürlichen Gränzen zu sichern. Um aber ein so großes und wichtiges Unternehmen - die Wiedergeburt des gemeinsamen freien Vaterlandes - zum Besten meiner Staaten baldigst zu vollenden, bedarf es des kräftigen Zusammenwirkens von Regierung und Reichstag. Mich mit Räthen Meiner Wahl zu umgeben, die zugleich auf das Vertrauen der Wohlgesinnten gerechten Anspruch haben, wird Meine nächste Sorge sein, sowie ich bereits die konstituirende Versammlung nach einem Punkte verlegt habe, wo sie ihrem wichtigen Berufe unbeirrt und in voller Freiheit nachkommen könne. - Und somit hoffe ich, daß das große Werk Unsern vereinten Bestrebungen mit Gottes Hülfe gelingen werde, und wir einer bessern Zukunft mit Zuversicht entgegen sehen können. Ferdinand. Wessenberg. (Bl. f. T.)Donaufürstenthümer. Nachrichten aus Jassy vom 6. Oktober zufolge, rücken fortwährend neue russische Truppen in die Fürstenthümer ein; ein Theil derselben hat bei Leowa den Pruth überschritten, andere sind von Skuleny her über Jossy, Berlad und Petutsch, in welchen drei Städten Besatzungen zurückgeblieben sind, zum Gros der Occupationsarmee gestoßen. Ein Bericht aus Fockschan meldet die Verfolgung der Polen, die aus der Moldau sich nach Siebenbürgen flüchten wollten, durch Kosaken, von denen sie in der Walachei im Distrikt von Buhno eingeholt und mehrere derselben, die sich zur Wehr setzten, getödtet wurden; die Gefangenen sind nach Russisch-Leowa transportirt worden. - In der kleinen Walachei treibt sich ein Parteigänger, Namens Mapiere, an der Spitze von einigen Tausend Mann umher; er hat sich in der Nähe von Rimonik auf einer Anhöhe verschanzt. (Schles. Z.)[Börsennachrichten] [irrelevantes Material] Fruchtpreise zu Neuß am 10. Nov. [irrelevantes Material] "Neue Rheinische Zeitung." Da die General-Versammlung der Herren Aktionäre am 11. d. M. nicht stattfinden konnte, so laden wir hiermit zu einer außerordentlichen Versammlung am Mittwoch den 15.. d. M,, Abends 8 Uhr, im Lokale des Herrn Hamspohn auf der Hochstraße höflichst ein. Es wäre sehr wünschenswerth, daß die Versammlung recht zahlreich werde, da wichtige Gegenstände zur Berathung vorliegen. Köln, den 13. November 1848. Die Geranten. In der Expedition der "Neuen Rheinischen Zeitung" Unter Hutmacher Nr. 17. ist für den Preis von 6 Pfennige zu haben: "Mittheilungen aus der Gemeinderaths-Sitzung vom 3. November 1848, Abends 6 Uhr auf dem Rathhause." Dieser Bericht ist von der größten Wichtigkeit; wir empfehlen deshalb denselben einem jeden Kölner Bürger. Neue Rheinische Zeitung. Durch General-Versammlung der hiezu berufenen Aktionären ist in Ausführung des §. 21. des Statuts der "N. Rh. Zeitung" ein Aufsichtsrath bestehend aus sieben Mitgliedern gewählt worden und bereits in Funktion getreten, wovon der unterzeichnete, zeitige Vorsitzende desselben die nicht erschienenen Aktionäre hiermit in Kenntniß setzt. Köln, den 11. November 1848. D. Kothes. Anzeigen.
Schifffahrts-Anzeige. Köln, 13. November 1848. Angekommen: Kapt. Wilson von Amsterdam mit 4131 Ztr. Kapt. Kamps von Rotterdam mit 4175 Ztr. Ph. Kimpel von Mainz. J. Görgens von Dortmund mit 2785 Ztr. Abgefahren: Th. Messerschmidt nach dem Obermain. H. Müssig nach Heilbronn. H. Lübbers nach Wesel. In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich Wwe. J. A. Orts. Nach Düsseldorf bis Mülheim an der Ruhr Chr. Königsfeld. Nach Andernach und Neuwied J. Krämer. H. Schumacher. Nach Koblenz, [unleserliches Material] Mosel u. Saar L. Tillmann. Nach der Mosel, nach Trier und der Saar M. Zens. Nach Mainz J Kiefr. Nach dem Niedermain C. Hartig. Nach dem Mittel- und Obermain. C. Wenneis. Nach Worms und Mannheim Fr. Elbert. Nach Heilbronn H. Bechers. Nach Bingen Wwe. Jonas. Nach Rotterdam Kapt. Willemsen Köln Nr. 6. Rheinhöhe am 12. Nov. 7' 9 1/2". Römischer Circus. Von Alexandro Guerra. Heute Dienstag den 14. November 1848, große Vorstellung mit ganz neuen Abwechselungen, zum Beschluß zum Letztenmale "die Räuber von Callabrien", große historische Pantomime, ausgeführt von sämmtlichen Herren u. Damen der Gesellschaft auf dem Theater. Das Nähere der Tageszettel. Ergebenste Einladung. Alexandro Guerra. Rheinische Eisenbahn Bekanntmachung. An jeden Sonn- und Feiertage werden auf Verlangen Personal-Billets von und nach allen Haupt- und Neben-Stationen ausgegeben, welche auch für die Rückfahrt gelten, jedoch mit folgenden näheren Bestimmungen: a) die Personal-Billets für die Hin- und Herfahrt von und nach den Zwischen-Stationen sind nur für Einen Tag gültig; b) für die Haupt-Stationen, Köln, Aachen und Düren, werde besondere Personal-Billets ertheilt welche auch für die Rückfahrt mit dem ersten Zuge des folgenden Tages gelten; c) die Preise der sub b) gedachten Personal-Billets sind folgende:
d) der Reisende hat das Personal-Billet, welches nur für seine Person gültig ist, bis zur Rückfahrt an sich zu behalten und vor Antritt derselben bei dem betreffenden Empfangsbeamten mit der Fahr-Kontrollnummer abstempeln zu lassen. Personal-Billets ohne diese Nummer sind zur Rückfahrt nicht gültig. Die Direktion. Herr Johann Peter Bartz, Gutsbesitzer und Messerschmied, wohnhaft in Cochem, läßt am Donnerstag den 30. d. M., des Nachmittags um 2 Uhr, 3 Fuder 1846er, 8 Fuder 1846er und 4 Fuder 1847er, gut und rein gehaltene weiße Weine, größtentheils eigenen Wachsthums, unter Gestattung eines Zahlungs-Ausstandes bis zum 15. Februar nächsthin gegen Bürgschafts-Stellung öffentlich versteigern. Cochem, am 8. November 1848. Günther, Nota.r 1848er Walportzheimer im Freischützen. Wadierte Herrenkleider werden gewaschen und ausgebessert ohne auseinander zu trennen. Herzogstraße 11. Sehr gute irdene Kochgeschirre und steinerne Einmachstöpfe sind billig zu haben, bei Paul Jos. Bungartz, unter Hutmacher Nr. 18. Herrenkleider werden gewaschen und reparirt, Herzogstraße Nr. 11. XII. Compagnie. Rechnungsablage. Einladung auf heute Dienstag den 14. Nov. Abends 8 Uhr, bei Kleefisch auf dem Eigelstein. Die Kommission. Ein verheiratheter Schreiber sucht dringene Beschäftigung, w. s. d. E. Großer frischer Schellfisch, Bückinge, Neunaugen und frische Seemuscheln, bei Bruhl Judengasse Nr. 1. Bei J. W. Dietz, unter Hutmacher Nr. 17 ist zu haben: Ideen Napoleons. Von dem Prinzen Napoleon-Ludwig-Bonaparte. 11 Bogen brosch. 5 Sgr. Wir machen auf dieses Werk in einem Augenblicke, wo der Verfasser allem Anschein nach zum Präsidenten der französischen Republik erwählt wird, hiermit aufmerksam. - Der Preis ist höchst billig gestellt. So eben ist erschienen: "Der Freischärler." Zeitschrift für Kunst und sociales Leben, redigirt von Louise Aston. Alle Mittwoche eine Nummer. Abonnementspreis für die Monate November und Dezember 10 Sgr. Bei Beziehung durch die Post tritt der sehr unbedeutende Postaufschlag hinzu. Berlin, 1. November 1848. Vossische Buchhandlung. Theater-Anzeige. Dienstag dea 14. November: Zum Erstenmale "Er hat das Pulver erfunden." Posse in 1 Akt nach dem Französischen von C. Cramer. Hierauf: Der Heirathsantrag auf Helgoland. Lustspiel in 2 Akten von Schneider. Der Gerant: Korff. eben läuft die Nachricht ein, daß derselbe gestern in der Nähe vo Göding bei Bisenz abermals geschlagen worden ist. Gegenwärtig ist ganz Mähren bis auf die Besatzung von Ollmütz und die gegen die Gebirgsbauern und Ungarn stehenden Corps von Truppen entblößt und alle Bahnhöfe frei. Windischgrätz steht mit 60-70,000 Mann zwischen Wien und der ungarischen Grenze; ihm gegenüber an der Leytha Kossuth; in Wien Jellachich mit den Croaten. Die Stimmung der deutschen Oesterreicher ist sehr bedenklich, sie scheinen durch den Fall von Wien keineswegs niedergeschlagen, sondern nur erbittert zu sein, und das Wort Republik scheint immer klarer vor ihre Augen zu treten, während auch ihre Aeußerungen viel freimüthiger sind, als man glauben sollte. Von der Studentenlegion, den Mobilgarden und den Provinzialkorps, die in Wien gekämpft haben, weiß man hier noch nichts Bestimmtes. Aus Oberösterreich und den Provinzen jenseits der Donau kamen blos Gerüchte, aber keine Nachrichten hierher. Einem solchen Gerüchte zufolge soll in Steyermark ein Aufstand ausgebrochen und ein kaiserlicher General bei Bruck an der Murg geschlagen worden sein. Faktisch ist, daß starke Truppensendungen nach Steyermark erfolgt sind. Ich überlasse es Ihnen die Möglichkeiten und Wahrscheinlichkeiten zusammenzustellen. Soviel steht fest, daß wir blos das Vorspiel einer Katastrophe gesehen haben und keine 24 Stunden voraus zu bestimmen sind. Noch ist Wien nicht verloren! (A. O. Ztg.)Prag, 8. Nov. Auch heute bekamen wir wieder keine Briefe aus dem Süden, da der Nachmittagstrain erst um halb 9 Uhr ankam, und wir uns abermals mit der Ausgabe der Post bis auf morgen gedulden müssen. ‒ Der Rückzug Simonics bestätigt sich. Er war mit etwa 6000 Mann, darunter 3 Eskadronen Reiterei und 12 Kanonen, aus Galizien bis Tyrnau vorgedrungen. Ungarische Kundschafter hatten die ganze Stellung und Schwäche des Simonic'schen Armeekorps verrathen und die magyarische Armee, an 20,000 Mann stark, machte einen Angriff. Simonic, dessen Truppen durch den langen Marsch und die immerwährenden Plänkeleien, die sie auf ihrem Wege zu bestehen hatten, ganz und gar ermattet und desorganisirt waren, zog sich vom ungarischen Boden bis nach Göding zurück. Den ganzen acht Meilen langen Rückweg hatte er mit den verfolgenden Ungarn zu kämpfen, und verlor dabei zwei Kanonen. Die Brücke über die March bei Göding ist abgeworfen, und der ungarische Befehlshaber hat erklärt, daß er, so lange Simonic auf östreichischem Gebiet verharre, durchaus nicht angreifen wolle, doch sobald ein Angriff auf ungarischen Boden gemacht werde, werde er rücksichtslos in Mähren einbrechen Die Macht der Ungarn soll eine sehr bedeutende sein, bei Göding allein sollen gegen 40,000, bei Preßburg an 60,000 Mann stehen. Simonics und Jelachichs Truppen aber sind kaum 40,000 Mann stark. Es sind darum auch schon bedeutende Verstärkungen ihnen zugeschickt worden, von Wien aus mehre Batterien und eine Raketenbatterie. Auch von Prag gingen schon mehre Truppenabtheilungen zur Operationsarmee gegen Ungarn ab und erst heute Abend ist das 6. Jägerbataillon, welches noch um 11 Uhr Vormittags die Wache bezogen hatte, plötzlich abberufen und mit der Eisenbahn nach Mähren befördert worden. (C. Bl. a. B.) !!! Frankfurt. Bericht des Petitions- und Prioritäts-Ausschusses über den Antrag des Abgeordneten Jahn auf Veranlassung einer Untersuchung gegen Mitglieder der konstituirenden National-Versammlung. Berichterstatter: Abg. Wachsmann. Der Abgeordnete Jahn hat in der 89. Sitzung der hohen National-Versammlung vom 2 Oktober d. J. an das Reichsministerium folgende Fragen gestellt: Ob die Gesellschaft des deutschen Hofes vor dem Ausbruche des Aufruhrs pflichtmäßig angezeigt, daß die Empörer und Hochverräther mit ihr in Unterhandlung gestanden und ihr Anträge gemacht? Warum der Belagerungszustand nicht gebührend gehandhabt werde, wozu namentlich ein Einschreiten gegen die zügellose Presse gehöre, die, wie die Reichstags-Zeitung, den letzten Aufruhr in Schutz nehme. Nachdem der Reichsminister des Innern erwidert hatte: Auf die erste Frage des Herrn Jahn muß ich mit einem bestimmten „Nein“ antworten. Aaf die zweite, welche die Aufrechthaltung des Belagerungszustandes betrifft, muß ich erwiedern, daß die Justiz thätig sein wird, alle Schuldigen zu ermitteln und zu bestrafen und daß wir das volle Vertrauen haben, die Justiz werde ihre Pflicht vollständig erfullen, stellt der Abg. Jahn sofort folgenden Antrag: „In Erwägung, „daß nicht nur einzelne Mitglieder des Verfassungs-Reichstages, sondern zwei ganze Bruchtheile nicht nur durch das allgemeine Gerücht und die Zeitungen des Inlandes und Auslandes der Theilnahme am letzten Aufruhre bezüchtigt werden;“ „In Erwägung, „daß die Mitglieder dieser Bruchtheile vor und während des Aufruhrs mit den Häuptlingen in vertraulicher Verbindung gestanden, sogar die Zurückziehung des Militärs verlangt;“ „In Erwägung, „daß von jenen Mitgliedern dem Aufruhr Vorschub geleistet worden, und noch jetzt das Unternehmen vertheidigt und beschönigt wird,“ „beschließt der hohe verfassunggebende Reichstag, die sämmtlichen Mitglieder der sogenannten Linken zur Untersuchung ziehen zu lassen, sie bis zu ausgemachter Sache aus der Versammlung zu entfernen, und ihre Stellvertreter einzuberufen.“ Auf den ersten Blick stellt sich der Antrag als nicht logisch schlüssig dar. Während in der ersten Prämisse von „zwei ganzen Bruchtheilen“ der National-Versammlung, in den beiden anderen von „Mitgliedern dieser Bruchtheile“ ohne alle nähere Angabe, was unter den „Bruchtheilen“ verstanden sein solle, die Rede ist, ist eine Untersuchung gegen „die sämmtlichen Mitglieder der sogenannten Linken“ beantragt. Abgesehen von der Unschlüssigkeit, erscheint der Antrag in allen seinen Theilen unstatthaft. Die beantragte Untersuchung kann nur vor die zuständigen Gerichte gehören, und wenn das Absehen des Antragstellers darauf gerichtet sein sollte, daß eine gerichtliche Untersuchung von dieser hohen Versammlung veranlaßt werde, so würde auch dieses offenbar ganz außer deren Wirkungskreise liegen. Selbst durch die Einleitung einer Untersuchung wurde der Antrag auf einstweilige Entfernung der verheiligten Abgeordneten aus dieser hohen Versammlung nicht gerechtfertigt und eine Einberufung der Stellvertreter für die Dauer der Untersuchung nicht statthaft werden. Auch läßt sich nicht verkennen, daß der Antrag seiner Form und seinem Inhalte nach ungehorig ist; in ersterer Beziehung bedarf es nur einer Hinweisung darauf, daß so vage aufgestellte, nicht näher begründete, und zum Theil auf Folgerungen des Antragstellers beruhende Satze nicht geeignet sind, einen Antrag zu motiviren, dessen Zulassung durch die hohe Versammlung für diese und einzelne Mitglieder unabsehbare Folgen haben konnte. Die Ungehörigkeit des Antrages in seinem Inhalte liegt insbesondere darin, daß Behauptungen darin positiv aufgestellt worden sind, deren Richtigkeit erst durch die beantragte Untersuchung ermittelt werden müßte, und welche vorher in solcher Weise aufzustellen, die Befugniß mangelt. Der Ausschuß stellt hiernach den Antrag: „die hohe Versammlung wolle beschließen, daß über den Antrag des Abgeordneten Jahn in Betrach dessen Unschlüssigkeit und Unstatthaftigkeit, so wie dessen Ungehörigkeit nach Form und Inhalt zur motivirten Tagesordnung überzugehen sei.“ Innsbruk, 4. Nov. So eben wurde in der Ständeversammlung folgende, durch die nach Ollmütz gesandte Deputation überbrachte Antwort des Kaisers auf die überreichte Ergebenheits-Adresse verlesen: An den ständigen Ausschuß des tyrolischen Landtages, die Landesbehörden und Bürgerschaft von Innsbruck. Ollmütz, 30. Oktbr. Die Eingabe vom 15. d. M., in der Ihr Mir die Treue, Hingebung und Anhänglichkeit der Bewohner Euerer Provinz darbringt, konnte Mich zwar nicht überraschen; denn stets und noch in neuester Zeit hat Tyrol diese Gesinnungen auf das Glänzendste bewährt; aber zu besonderm Troste in diesen Tagen schwerer Prüfung gereicht sie Meinem tiefbetrübten Herzen. Es hat mir wohlgethan, zu vernehmen, daß während in andern Theilen Meines Reiches die von den Feinden der Ordnung ausgestreute Saat des Mißtrauens bereits zur blutigen Ernte gereift ist, unter jenem biedern Alpenvolke die ererbten Tugenden fortleben in ungeschwächter Kraft, und die Künste der Verführung bisher nichts vermocht haben über sein unerschütterliches Gottvertrauen, seine treue Liebe zu dem Kaiserhaus, sein muthiges Ausharren in der Stunde der Gefahr. ‒ Auf die Anfragen, welche weiterhin in Eurer Eingabe enthalten sind, werdet Ihr die Antwort mittlerweile in Meinen Manifesten vom 16., 19. und 22. d. M. gefunden haben. Vor Allem muß die gestörte Ordnung hergestellt werden, um sodann auf den von Mir gewährten und mit Meinem kaiserlichen Worte verbürgten Grundlagen den Neubau des konstitutionellen Oesterreich zu beginnen. Eine besondere Aufmerksamkeit wird hiebei dem Gemeindewesen zu widmen sein. Ich gedenke ihm die möglichst freie Bewegung innerhalb der natürlichen Gränzen zu sichern. Um aber ein so großes und wichtiges Unternehmen ‒ die Wiedergeburt des gemeinsamen freien Vaterlandes ‒ zum Besten meiner Staaten baldigst zu vollenden, bedarf es des kräftigen Zusammenwirkens von Regierung und Reichstag. Mich mit Räthen Meiner Wahl zu umgeben, die zugleich auf das Vertrauen der Wohlgesinnten gerechten Anspruch haben, wird Meine nächste Sorge sein, sowie ich bereits die konstituirende Versammlung nach einem Punkte verlegt habe, wo sie ihrem wichtigen Berufe unbeirrt und in voller Freiheit nachkommen könne. ‒ Und somit hoffe ich, daß das große Werk Unsern vereinten Bestrebungen mit Gottes Hülfe gelingen werde, und wir einer bessern Zukunft mit Zuversicht entgegen sehen können. Ferdinand. Wessenberg. (Bl. f. T.)Donaufürstenthümer. Nachrichten aus Jassy vom 6. Oktober zufolge, rücken fortwährend neue russische Truppen in die Fürstenthümer ein; ein Theil derselben hat bei Leowa den Pruth überschritten, andere sind von Skuleny her über Jossy, Berlad und Petutsch, in welchen drei Städten Besatzungen zurückgeblieben sind, zum Gros der Occupationsarmee gestoßen. Ein Bericht aus Fockschan meldet die Verfolgung der Polen, die aus der Moldau sich nach Siebenbürgen flüchten wollten, durch Kosaken, von denen sie in der Walachei im Distrikt von Buhno eingeholt und mehrere derselben, die sich zur Wehr setzten, getödtet wurden; die Gefangenen sind nach Russisch-Leowa transportirt worden. ‒ In der kleinen Walachei treibt sich ein Parteigänger, Namens Mapiere, an der Spitze von einigen Tausend Mann umher; er hat sich in der Nähe von Rimonik auf einer Anhöhe verschanzt. (Schles. Z.)[Börsennachrichten] [irrelevantes Material] Fruchtpreise zu Neuß am 10. Nov. [irrelevantes Material] „Neue Rheinische Zeitung.“ Da die General-Versammlung der Herren Aktionäre am 11. d. M. nicht stattfinden konnte, so laden wir hiermit zu einer außerordentlichen Versammlung am Mittwoch den 15.. d. M,, Abends 8 Uhr, im Lokale des Herrn Hamspohn auf der Hochstraße höflichst ein. Es wäre sehr wünschenswerth, daß die Versammlung recht zahlreich werde, da wichtige Gegenstände zur Berathung vorliegen. Köln, den 13. November 1848. Die Geranten. In der Expedition der “Neuen Rheinischen Zeitung“ Unter Hutmacher Nr. 17. ist für den Preis von 6 Pfennige zu haben: „Mittheilungen aus der Gemeinderaths-Sitzung vom 3. November 1848, Abends 6 Uhr auf dem Rathhause.“ Dieser Bericht ist von der größten Wichtigkeit; wir empfehlen deshalb denselben einem jeden Kölner Bürger. Neue Rheinische Zeitung. Durch General-Versammlung der hiezu berufenen Aktionären ist in Ausführung des §. 21. des Statuts der „N. Rh. Zeitung“ ein Aufsichtsrath bestehend aus sieben Mitgliedern gewählt worden und bereits in Funktion getreten, wovon der unterzeichnete, zeitige Vorsitzende desselben die nicht erschienenen Aktionäre hiermit in Kenntniß setzt. Köln, den 11. November 1848. D. Kothes. Anzeigen.
Schifffahrts-Anzeige. Köln, 13. November 1848. Angekommen: Kapt. Wilson von Amsterdam mit 4131 Ztr. Kapt. Kamps von Rotterdam mit 4175 Ztr. Ph. Kimpel von Mainz. J. Görgens von Dortmund mit 2785 Ztr. Abgefahren: Th. Messerschmidt nach dem Obermain. H. Müssig nach Heilbronn. H. Lübbers nach Wesel. In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich Wwe. J. A. Orts. Nach Düsseldorf bis Mülheim an der Ruhr Chr. Königsfeld. Nach Andernach und Neuwied J. Krämer. H. Schumacher. Nach Koblenz, [unleserliches Material] Mosel u. Saar L. Tillmann. Nach der Mosel, nach Trier und der Saar M. Zens. Nach Mainz J Kiefr. Nach dem Niedermain C. Hartig. Nach dem Mittel- und Obermain. C. Wenneis. Nach Worms und Mannheim Fr. Elbert. Nach Heilbronn H. Bechers. Nach Bingen Wwe. Jonas. Nach Rotterdam Kapt. Willemsen Köln Nr. 6. Rheinhöhe am 12. Nov. 7′ 9 1/2″. Römischer Circus. Von Alexandro Guerra. Heute Dienstag den 14. November 1848, große Vorstellung mit ganz neuen Abwechselungen, zum Beschluß zum Letztenmale „die Räuber von Callabrien“, große historische Pantomime, ausgeführt von sämmtlichen Herren u. Damen der Gesellschaft auf dem Theater. Das Nähere der Tageszettel. Ergebenste Einladung. Alexandro Guerra. Rheinische Eisenbahn Bekanntmachung. An jeden Sonn- und Feiertage werden auf Verlangen Personal-Billets von und nach allen Haupt- und Neben-Stationen ausgegeben, welche auch für die Rückfahrt gelten, jedoch mit folgenden näheren Bestimmungen: a) die Personal-Billets für die Hin- und Herfahrt von und nach den Zwischen-Stationen sind nur für Einen Tag gültig; b) für die Haupt-Stationen, Köln, Aachen und Düren, werde besondere Personal-Billets ertheilt welche auch für die Rückfahrt mit dem ersten Zuge des folgenden Tages gelten; c) die Preise der sub b) gedachten Personal-Billets sind folgende:
d) der Reisende hat das Personal-Billet, welches nur für seine Person gültig ist, bis zur Rückfahrt an sich zu behalten und vor Antritt derselben bei dem betreffenden Empfangsbeamten mit der Fahr-Kontrollnummer abstempeln zu lassen. Personal-Billets ohne diese Nummer sind zur Rückfahrt nicht gültig. Die Direktion. Herr Johann Peter Bartz, Gutsbesitzer und Messerschmied, wohnhaft in Cochem, läßt am Donnerstag den 30. d. M., des Nachmittags um 2 Uhr, 3 Fuder 1846er, 8 Fuder 1846er und 4 Fuder 1847er, gut und rein gehaltene weiße Weine, größtentheils eigenen Wachsthums, unter Gestattung eines Zahlungs-Ausstandes bis zum 15. Februar nächsthin gegen Bürgschafts-Stellung öffentlich versteigern. Cochem, am 8. November 1848. Günther, Nota.r 1848er Walportzheimer im Freischützen. Wadierte Herrenkleider werden gewaschen und ausgebessert ohne auseinander zu trennen. Herzogstraße 11. Sehr gute irdene Kochgeschirre und steinerne Einmachstöpfe sind billig zu haben, bei Paul Jos. Bungartz, unter Hutmacher Nr. 18. Herrenkleider werden gewaschen und reparirt, Herzogstraße Nr. 11. XII. Compagnie. Rechnungsablage. Einladung auf heute Dienstag den 14. Nov. Abends 8 Uhr, bei Kleefisch auf dem Eigelstein. Die Kommission. Ein verheiratheter Schreiber sucht dringene Beschäftigung, w. s. d. E. Großer frischer Schellfisch, Bückinge, Neunaugen und frische Seemuscheln, bei Bruhl Judengasse Nr. 1. Bei J. W. Dietz, unter Hutmacher Nr. 17 ist zu haben: Ideen Napoleons. Von dem Prinzen Napoleon-Ludwig-Bonaparte. 11 Bogen brosch. 5 Sgr. Wir machen auf dieses Werk in einem Augenblicke, wo der Verfasser allem Anschein nach zum Präsidenten der französischen Republik erwählt wird, hiermit aufmerksam. ‒ Der Preis ist höchst billig gestellt. So eben ist erschienen: „Der Freischärler.“ Zeitschrift für Kunst und sociales Leben, redigirt von Louise Aston. Alle Mittwoche eine Nummer. Abonnementspreis für die Monate November und Dezember 10 Sgr. Bei Beziehung durch die Post tritt der sehr unbedeutende Postaufschlag hinzu. Berlin, 1. November 1848. Vossische Buchhandlung. Theater-Anzeige. Dienstag dea 14. November: Zum Erstenmale „Er hat das Pulver erfunden.“ Posse in 1 Akt nach dem Französischen von C. Cramer. Hierauf: Der Heirathsantrag auf Helgoland. Lustspiel in 2 Akten von Schneider. Der Gerant: Korff. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div xml:id="ar142_025" type="jArticle"> <p><pb facs="#f0004" n="0736"/> eben läuft die Nachricht ein, daß derselbe gestern in der Nähe vo Göding bei Bisenz abermals geschlagen worden ist. Gegenwärtig ist ganz Mähren bis auf die Besatzung von Ollmütz und die gegen die Gebirgsbauern und Ungarn stehenden Corps von Truppen entblößt und alle Bahnhöfe frei.</p> <p>Windischgrätz steht mit 60-70,000 Mann zwischen Wien und der ungarischen Grenze; ihm gegenüber an der Leytha Kossuth; in Wien Jellachich mit den Croaten. Die Stimmung der deutschen Oesterreicher ist sehr bedenklich, sie scheinen durch den Fall von Wien keineswegs niedergeschlagen, sondern nur erbittert zu sein, und das Wort Republik scheint immer klarer vor ihre Augen zu treten, während auch ihre Aeußerungen viel freimüthiger sind, als man glauben sollte. Von der Studentenlegion, den Mobilgarden und den Provinzialkorps, die in Wien gekämpft haben, weiß man hier noch nichts Bestimmtes. Aus Oberösterreich und den Provinzen jenseits der Donau kamen blos Gerüchte, aber keine Nachrichten hierher. Einem solchen Gerüchte zufolge soll in Steyermark ein Aufstand ausgebrochen und ein kaiserlicher General bei Bruck an der Murg geschlagen worden sein. Faktisch ist, daß starke Truppensendungen nach Steyermark erfolgt sind. Ich überlasse es Ihnen die Möglichkeiten und Wahrscheinlichkeiten zusammenzustellen. Soviel steht fest, daß wir blos das Vorspiel einer Katastrophe gesehen haben und keine 24 Stunden voraus zu bestimmen sind. Noch ist Wien <hi rendition="#b">nicht</hi> verloren!</p> <bibl>(A. O. Ztg.)</bibl> </div> <div xml:id="ar142_026" type="jArticle"> <head>Prag, 8. Nov.</head> <p>Auch heute bekamen wir wieder keine Briefe aus dem Süden, da der Nachmittagstrain erst um halb 9 Uhr ankam, und wir uns abermals mit der Ausgabe der Post bis auf morgen gedulden müssen. ‒ Der Rückzug Simonics bestätigt sich. Er war mit etwa 6000 Mann, darunter 3 Eskadronen Reiterei und 12 Kanonen, aus Galizien bis Tyrnau vorgedrungen. Ungarische Kundschafter hatten die ganze Stellung und Schwäche des Simonic'schen Armeekorps verrathen und die magyarische Armee, an 20,000 Mann stark, machte einen Angriff. Simonic, dessen Truppen durch den langen Marsch und die immerwährenden Plänkeleien, die sie auf ihrem Wege zu bestehen hatten, ganz und gar ermattet und desorganisirt waren, zog sich vom ungarischen Boden bis nach Göding zurück. Den ganzen acht Meilen langen Rückweg hatte er mit den verfolgenden Ungarn zu kämpfen, und verlor dabei zwei Kanonen. Die Brücke über die March bei Göding ist abgeworfen, und der ungarische Befehlshaber hat erklärt, daß er, so lange Simonic auf östreichischem Gebiet verharre, durchaus nicht angreifen wolle, doch sobald ein Angriff auf ungarischen Boden gemacht werde, werde er rücksichtslos in Mähren einbrechen Die Macht der Ungarn soll eine sehr bedeutende sein, bei Göding allein sollen gegen 40,000, bei Preßburg an 60,000 Mann stehen. Simonics und Jelachichs Truppen aber sind kaum 40,000 Mann stark. Es sind darum auch schon bedeutende Verstärkungen ihnen zugeschickt worden, von Wien aus mehre Batterien und eine Raketenbatterie. Auch von Prag gingen schon mehre Truppenabtheilungen zur Operationsarmee gegen Ungarn ab und erst heute Abend ist das 6. Jägerbataillon, welches noch um 11 Uhr Vormittags die Wache bezogen hatte, plötzlich abberufen und mit der Eisenbahn nach Mähren befördert worden.</p> <bibl>(C. Bl. a. B.)</bibl> </div> <div xml:id="ar142_027" type="jArticle"> <head><bibl><author>!!!</author></bibl> Frankfurt.</head> <p>Bericht des Petitions- und Prioritäts-Ausschusses über den Antrag des Abgeordneten Jahn auf Veranlassung einer Untersuchung gegen Mitglieder der konstituirenden National-Versammlung. Berichterstatter: Abg. Wachsmann.</p> <p>Der Abgeordnete Jahn hat in der 89. Sitzung der hohen National-Versammlung vom 2 Oktober d. J. an das Reichsministerium folgende Fragen gestellt:</p> <p>Ob die Gesellschaft des deutschen Hofes vor dem Ausbruche des Aufruhrs pflichtmäßig angezeigt, daß die Empörer und Hochverräther mit ihr in Unterhandlung gestanden und ihr Anträge gemacht?</p> <p>Warum der Belagerungszustand nicht gebührend gehandhabt werde, wozu namentlich ein Einschreiten gegen die zügellose Presse gehöre, die, wie die Reichstags-Zeitung, den letzten Aufruhr in Schutz nehme.</p> <p>Nachdem der Reichsminister des Innern erwidert hatte:</p> <p>Auf die erste Frage des Herrn Jahn muß ich mit einem bestimmten „Nein“ antworten. Aaf die zweite, welche die Aufrechthaltung des Belagerungszustandes betrifft, muß ich erwiedern, daß die Justiz thätig sein wird, alle Schuldigen zu ermitteln und zu bestrafen und daß wir das volle Vertrauen haben, die Justiz werde ihre Pflicht vollständig erfullen,</p> <p>stellt der Abg. Jahn sofort folgenden Antrag:</p> <p>„In Erwägung,</p> <p>„daß nicht nur einzelne Mitglieder des Verfassungs-Reichstages, sondern zwei ganze Bruchtheile nicht nur durch das allgemeine Gerücht und die Zeitungen des Inlandes und Auslandes der Theilnahme am letzten Aufruhre bezüchtigt werden;“</p> <p>„In Erwägung,</p> <p>„daß die Mitglieder dieser Bruchtheile vor und während des Aufruhrs mit den Häuptlingen in vertraulicher Verbindung gestanden, sogar die Zurückziehung des Militärs verlangt;“</p> <p>„In Erwägung,</p> <p>„daß von jenen Mitgliedern dem Aufruhr Vorschub geleistet worden, und noch jetzt das Unternehmen vertheidigt und beschönigt wird,“</p> <p>„beschließt der hohe verfassunggebende Reichstag, die sämmtlichen Mitglieder der sogenannten Linken zur Untersuchung ziehen zu lassen, sie bis zu ausgemachter Sache aus der Versammlung zu entfernen, und ihre Stellvertreter einzuberufen.“</p> <p>Auf den ersten Blick stellt sich der Antrag als nicht logisch schlüssig dar. Während in der ersten Prämisse von „zwei ganzen Bruchtheilen“ der National-Versammlung, in den beiden anderen von „Mitgliedern dieser Bruchtheile“ ohne alle nähere Angabe, was unter den „Bruchtheilen“ verstanden sein solle, die Rede ist, ist eine Untersuchung gegen „die sämmtlichen Mitglieder der sogenannten Linken“ beantragt.</p> <p>Abgesehen von der Unschlüssigkeit, erscheint der Antrag in allen seinen Theilen unstatthaft. Die beantragte Untersuchung kann nur vor die zuständigen Gerichte gehören, und wenn das Absehen des Antragstellers darauf gerichtet sein sollte, daß eine gerichtliche Untersuchung von dieser hohen Versammlung veranlaßt werde, so würde auch dieses offenbar ganz außer deren Wirkungskreise liegen. Selbst durch die Einleitung einer Untersuchung wurde der Antrag auf einstweilige Entfernung der verheiligten Abgeordneten aus dieser hohen Versammlung nicht gerechtfertigt und eine Einberufung der Stellvertreter für die Dauer der Untersuchung nicht statthaft werden.</p> <p>Auch läßt sich nicht verkennen, daß der Antrag seiner Form und seinem Inhalte nach ungehorig ist; in ersterer Beziehung bedarf es nur einer Hinweisung darauf, daß so vage aufgestellte, nicht näher begründete, und zum Theil auf Folgerungen des Antragstellers beruhende Satze nicht geeignet sind, einen Antrag zu motiviren, dessen Zulassung durch die hohe Versammlung für diese und einzelne Mitglieder unabsehbare Folgen haben konnte. Die Ungehörigkeit des Antrages in seinem Inhalte liegt insbesondere darin, daß Behauptungen darin positiv aufgestellt worden sind, deren Richtigkeit erst durch die beantragte Untersuchung ermittelt werden müßte, und welche vorher in solcher Weise aufzustellen, die Befugniß mangelt.</p> <p>Der Ausschuß stellt hiernach den Antrag:</p> <p>„die hohe Versammlung wolle beschließen, daß über den Antrag des Abgeordneten Jahn in Betrach dessen Unschlüssigkeit und Unstatthaftigkeit, so wie dessen Ungehörigkeit nach Form und Inhalt zur motivirten Tagesordnung überzugehen sei.“</p> </div> <div xml:id="ar142_028" type="jArticle"> <head>Innsbruk, 4. Nov.</head> <p>So eben wurde in der Ständeversammlung folgende, durch die nach Ollmütz gesandte Deputation überbrachte Antwort des Kaisers auf die überreichte Ergebenheits-Adresse verlesen:</p> <p>An den ständigen Ausschuß des tyrolischen Landtages, die Landesbehörden und Bürgerschaft von Innsbruck. Ollmütz, 30. Oktbr. Die Eingabe vom 15. d. M., in der Ihr Mir die Treue, Hingebung und Anhänglichkeit der Bewohner Euerer Provinz darbringt, konnte Mich zwar nicht überraschen; denn stets und noch in neuester Zeit hat Tyrol diese Gesinnungen auf das Glänzendste bewährt; aber zu besonderm Troste in diesen Tagen schwerer Prüfung gereicht sie Meinem tiefbetrübten Herzen. Es hat mir wohlgethan, zu vernehmen, daß während in andern Theilen Meines Reiches die von den Feinden der Ordnung ausgestreute Saat des Mißtrauens bereits zur blutigen Ernte gereift ist, unter jenem biedern Alpenvolke die ererbten Tugenden fortleben in ungeschwächter Kraft, und die Künste der Verführung bisher nichts vermocht haben über sein unerschütterliches Gottvertrauen, seine treue Liebe zu dem Kaiserhaus, sein muthiges Ausharren in der Stunde der Gefahr. ‒ Auf die Anfragen, welche weiterhin in Eurer Eingabe enthalten sind, werdet Ihr die Antwort mittlerweile in Meinen Manifesten vom 16., 19. und 22. d. M. gefunden haben.</p> <p>Vor Allem muß die gestörte Ordnung hergestellt werden, um sodann auf den von Mir gewährten und mit Meinem kaiserlichen Worte verbürgten Grundlagen den Neubau des konstitutionellen Oesterreich zu beginnen. Eine besondere Aufmerksamkeit wird hiebei dem Gemeindewesen zu widmen sein. Ich gedenke ihm die möglichst freie Bewegung innerhalb der natürlichen Gränzen zu sichern. Um aber ein so großes und wichtiges Unternehmen ‒ die Wiedergeburt des gemeinsamen freien Vaterlandes ‒ zum Besten meiner Staaten baldigst zu vollenden, bedarf es des kräftigen Zusammenwirkens von Regierung und Reichstag. Mich mit Räthen Meiner Wahl zu umgeben, die zugleich auf das Vertrauen der Wohlgesinnten gerechten Anspruch haben, wird Meine nächste Sorge sein, sowie ich bereits die konstituirende Versammlung nach einem Punkte verlegt habe, wo sie ihrem wichtigen Berufe unbeirrt und in voller Freiheit nachkommen könne. ‒ Und somit hoffe ich, daß das große Werk Unsern vereinten Bestrebungen mit Gottes Hülfe gelingen werde, und wir einer bessern Zukunft mit Zuversicht entgegen sehen können. Ferdinand. Wessenberg.</p> <bibl>(Bl. f. T.)</bibl> </div> </div> <div n="1"> <head>Donaufürstenthümer.</head> <div xml:id="ar142_029" type="jArticle"> <p>Nachrichten aus Jassy vom 6. Oktober zufolge, rücken fortwährend neue russische Truppen in die Fürstenthümer ein; ein Theil derselben hat bei Leowa den Pruth überschritten, andere sind von Skuleny her über Jossy, Berlad und Petutsch, in welchen drei Städten Besatzungen zurückgeblieben sind, zum Gros der Occupationsarmee gestoßen. Ein Bericht aus Fockschan meldet die Verfolgung der Polen, die aus der Moldau sich nach Siebenbürgen flüchten wollten, durch Kosaken, von denen sie in der Walachei im Distrikt von Buhno eingeholt und mehrere derselben, die sich zur Wehr setzten, getödtet wurden; die Gefangenen sind nach Russisch-Leowa transportirt worden. ‒ In der kleinen Walachei treibt sich ein Parteigänger, Namens Mapiere, an der Spitze von einigen Tausend Mann umher; er hat sich in der Nähe von Rimonik auf einer Anhöhe verschanzt.</p> <bibl>(Schles. Z.)</bibl> </div> </div> <div n="1"> <head>[Börsennachrichten]</head> <gap reason="insignificant"/> </div> <div n="1"> <head>Fruchtpreise zu Neuß am 10. Nov.</head> <gap reason="insignificant"/> </div> <div type="jAnnouncements" n="1"> <div n="2"> <div type="jAn"> <p>„Neue Rheinische Zeitung.“</p> <p>Da die General-Versammlung der Herren Aktionäre am 11. d. M. nicht stattfinden konnte, so laden wir hiermit zu einer außerordentlichen Versammlung am Mittwoch den 15.. d. M,, Abends 8 Uhr, im Lokale des Herrn Hamspohn auf der Hochstraße höflichst ein.</p> <p>Es wäre sehr wünschenswerth, daß die Versammlung recht zahlreich werde, da wichtige Gegenstände zur Berathung vorliegen.</p> <p>Köln, den 13. November 1848.</p> <p>Die Geranten.</p> </div> <div type="jAn"> <p>In der Expedition der “Neuen Rheinischen Zeitung“ Unter Hutmacher Nr. 17.</p> <p>ist für den Preis von 6 Pfennige zu haben:</p> <p>„Mittheilungen aus der Gemeinderaths-Sitzung vom 3. November 1848, Abends 6 Uhr auf dem Rathhause.“</p> <p>Dieser Bericht ist von der größten Wichtigkeit; wir empfehlen deshalb denselben einem jeden Kölner Bürger.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Neue Rheinische Zeitung.</p> <p>Durch General-Versammlung der hiezu berufenen Aktionären ist in Ausführung des §. 21. des Statuts der „N. Rh. Zeitung“ ein Aufsichtsrath bestehend aus sieben Mitgliedern gewählt worden und bereits in Funktion getreten, wovon der unterzeichnete, zeitige Vorsitzende desselben die nicht erschienenen Aktionäre hiermit in Kenntniß setzt.</p> <p>Köln, den 11. November 1848.</p> <p>D. Kothes.</p> </div> </div> <div n="2"> <head>Anzeigen.</head> <div type="jAn"> <p>Schifffahrts-Anzeige.</p> <p>Köln, 13. November 1848.</p> <p>Angekommen: Kapt. Wilson von Amsterdam mit 4131 Ztr. Kapt. Kamps von Rotterdam mit 4175 Ztr. Ph. Kimpel von Mainz. J. Görgens von Dortmund mit 2785 Ztr.</p> <p>Abgefahren: Th. Messerschmidt nach dem Obermain. H. Müssig nach Heilbronn. H. Lübbers nach Wesel.</p> <p>In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich Wwe. J. A. Orts. Nach Düsseldorf bis Mülheim an der Ruhr Chr. Königsfeld. Nach Andernach und Neuwied J. Krämer. H. Schumacher. Nach Koblenz, <gap reason="illegible"/> Mosel u. Saar L. Tillmann. Nach der Mosel, nach Trier und der Saar M. Zens. Nach Mainz J Kiefr. Nach dem Niedermain C. Hartig. Nach dem Mittel- und Obermain. C. Wenneis. Nach Worms und Mannheim Fr. Elbert. Nach Heilbronn H. Bechers. Nach Bingen Wwe. Jonas.</p> <p>Nach Rotterdam Kapt. Willemsen Köln Nr. 6.<lb/> Nach Amsterdam Kapt. Demmer Köln Nr. 25.</p> <p>Rheinhöhe am 12. Nov. 7′ 9 1/2″.<lb/> 11. Nov. 9′</p> </div> <div type="jAn"> <p>Römischer Circus.</p> <p>Von Alexandro Guerra.</p> <p>Heute Dienstag den 14. November 1848, große Vorstellung mit ganz neuen Abwechselungen, zum Beschluß zum Letztenmale „die Räuber von Callabrien“, große historische Pantomime, ausgeführt von sämmtlichen Herren u. Damen der Gesellschaft auf dem Theater. Das Nähere der Tageszettel. Ergebenste Einladung.</p> <p>Alexandro Guerra.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Rheinische Eisenbahn Bekanntmachung.</p> <p>An jeden Sonn- und Feiertage werden auf Verlangen Personal-Billets von und nach allen Haupt- und Neben-Stationen ausgegeben, welche auch für die Rückfahrt gelten, jedoch mit folgenden näheren Bestimmungen:</p> <p>a) die Personal-Billets für die Hin- und Herfahrt von und nach den Zwischen-Stationen sind nur für Einen Tag gültig;</p> <p>b) für die Haupt-Stationen, Köln, Aachen und Düren, werde besondere Personal-Billets ertheilt welche auch für die Rückfahrt mit dem ersten Zuge des folgenden Tages gelten;</p> <p>c) die Preise der sub b) gedachten Personal-Billets sind folgende:</p> <table> <head>A. Zwischen Köln und Aachen.</head> <row> <cell>I.</cell> <cell>Klasse</cell> <cell>2</cell> <cell>Thlr.</cell> <cell>10</cell> <cell>Sgr.</cell> </row> <row> <cell>II.</cell> <cell>Klasse</cell> <cell>1</cell> <cell>Thlr.</cell> <cell>25</cell> <cell>Sgr.</cell> </row> <row> <cell>III.</cell> <cell>Klasse</cell> <cell>1</cell> <cell>Thlr.</cell> <cell>5</cell> <cell>Sgr.</cell> </row> </table> <table> <head>B. Zwischen Köln und Düren.</head> <row> <cell>I.</cell> <cell>Klasse</cell> <cell>1</cell> <cell>Thlr.</cell> <cell>10</cell> <cell>Sgr.</cell> </row> <row> <cell>II.</cell> <cell>Klasse</cell> <cell>1</cell> <cell>Thlr.</cell> <cell>‒</cell> <cell>Sgr.</cell> </row> <row> <cell>III.</cell> <cell>Klasse</cell> <cell>‒</cell> <cell>Thlr.</cell> <cell>20</cell> <cell>Sgr.</cell> </row> </table> <table> <head>C. Zwischen Düren und Aachen.</head> <row> <cell>I.</cell> <cell>Klasse</cell> <cell>1</cell> <cell>Thlr.</cell> <cell>‒</cell> <cell>Sgr.</cell> </row> <row> <cell>II.</cell> <cell>Klasse</cell> <cell>‒</cell> <cell>Thlr.</cell> <cell>25</cell> <cell>Sgr.</cell> </row> <row> <cell>III.</cell> <cell>Klasse</cell> <cell>‒</cell> <cell>Thlr.</cell> <cell>15</cell> <cell>Sgr.</cell> </row> </table> <p>d) der Reisende hat das Personal-Billet, welches nur für seine Person gültig ist, bis zur Rückfahrt an sich zu behalten und vor Antritt derselben bei dem betreffenden Empfangsbeamten mit der Fahr-Kontrollnummer abstempeln zu lassen. Personal-Billets ohne diese Nummer sind zur Rückfahrt nicht gültig.</p> <p>Die Direktion.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Herr Johann Peter Bartz, Gutsbesitzer und Messerschmied, wohnhaft in Cochem, läßt am Donnerstag den 30. d. M., des Nachmittags um 2 Uhr, 3 Fuder 1846er, 8 Fuder 1846er und 4 Fuder 1847er, gut und rein gehaltene weiße Weine, größtentheils eigenen Wachsthums, unter Gestattung eines Zahlungs-Ausstandes bis zum 15. Februar nächsthin gegen Bürgschafts-Stellung öffentlich versteigern.</p> <p>Cochem, am 8. November 1848.</p> <p>Günther, Nota.r</p> </div> <div type="jAn"> <p>1848er Walportzheimer im Freischützen.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Wadierte Herrenkleider werden gewaschen und ausgebessert ohne auseinander zu trennen. Herzogstraße 11.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Sehr gute irdene Kochgeschirre und steinerne Einmachstöpfe sind billig zu haben, bei Paul Jos. Bungartz, unter Hutmacher Nr. 18.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Herrenkleider werden gewaschen und reparirt, Herzogstraße Nr. 11.</p> </div> <div type="jAn"> <p>XII. Compagnie.</p> <p>Rechnungsablage.</p> <p>Einladung auf heute Dienstag den 14. Nov. Abends 8 Uhr, bei Kleefisch auf dem Eigelstein.</p> <p>Die Kommission.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Ein verheiratheter Schreiber sucht dringene Beschäftigung, w. s. d. E.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Großer frischer Schellfisch, Bückinge, Neunaugen und frische Seemuscheln, bei Bruhl Judengasse Nr. 1.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Bei J. W. Dietz, unter Hutmacher Nr. 17 ist zu haben:</p> <p>Ideen Napoleons.</p> <p>Von dem Prinzen Napoleon-Ludwig-Bonaparte.</p> <p>11 Bogen brosch. 5 Sgr.</p> <p>Wir machen auf dieses Werk in einem Augenblicke, wo der Verfasser allem Anschein nach zum Präsidenten der französischen Republik erwählt wird, hiermit aufmerksam. ‒ Der Preis ist höchst billig gestellt.</p> </div> <div type="jAn"> <p>So eben ist erschienen:</p> <p>„Der Freischärler.“</p> <p>Zeitschrift für Kunst und sociales Leben, redigirt von Louise Aston.</p> <p>Alle Mittwoche eine Nummer. Abonnementspreis für die Monate November und Dezember 10 Sgr. Bei Beziehung durch die Post tritt der sehr unbedeutende Postaufschlag hinzu.</p> <p>Berlin, 1. November 1848.</p> <p>Vossische Buchhandlung.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Theater-Anzeige.</p> <p>Dienstag dea 14. November:</p> <p>Zum Erstenmale „Er hat das Pulver erfunden.“</p> <p>Posse in 1 Akt nach dem Französischen von C. Cramer.</p> <p>Hierauf:</p> <p>Der Heirathsantrag auf Helgoland.</p> <p>Lustspiel in 2 Akten von Schneider.</p> </div> </div> </div> <div type="imprint"> <p>Der Gerant: Korff.<lb/> Druck von J. W. Dietz, unter Hutmacher 17.</p> </div> </body> </text> </TEI> [0736/0004]
eben läuft die Nachricht ein, daß derselbe gestern in der Nähe vo Göding bei Bisenz abermals geschlagen worden ist. Gegenwärtig ist ganz Mähren bis auf die Besatzung von Ollmütz und die gegen die Gebirgsbauern und Ungarn stehenden Corps von Truppen entblößt und alle Bahnhöfe frei.
Windischgrätz steht mit 60-70,000 Mann zwischen Wien und der ungarischen Grenze; ihm gegenüber an der Leytha Kossuth; in Wien Jellachich mit den Croaten. Die Stimmung der deutschen Oesterreicher ist sehr bedenklich, sie scheinen durch den Fall von Wien keineswegs niedergeschlagen, sondern nur erbittert zu sein, und das Wort Republik scheint immer klarer vor ihre Augen zu treten, während auch ihre Aeußerungen viel freimüthiger sind, als man glauben sollte. Von der Studentenlegion, den Mobilgarden und den Provinzialkorps, die in Wien gekämpft haben, weiß man hier noch nichts Bestimmtes. Aus Oberösterreich und den Provinzen jenseits der Donau kamen blos Gerüchte, aber keine Nachrichten hierher. Einem solchen Gerüchte zufolge soll in Steyermark ein Aufstand ausgebrochen und ein kaiserlicher General bei Bruck an der Murg geschlagen worden sein. Faktisch ist, daß starke Truppensendungen nach Steyermark erfolgt sind. Ich überlasse es Ihnen die Möglichkeiten und Wahrscheinlichkeiten zusammenzustellen. Soviel steht fest, daß wir blos das Vorspiel einer Katastrophe gesehen haben und keine 24 Stunden voraus zu bestimmen sind. Noch ist Wien nicht verloren!
(A. O. Ztg.) Prag, 8. Nov. Auch heute bekamen wir wieder keine Briefe aus dem Süden, da der Nachmittagstrain erst um halb 9 Uhr ankam, und wir uns abermals mit der Ausgabe der Post bis auf morgen gedulden müssen. ‒ Der Rückzug Simonics bestätigt sich. Er war mit etwa 6000 Mann, darunter 3 Eskadronen Reiterei und 12 Kanonen, aus Galizien bis Tyrnau vorgedrungen. Ungarische Kundschafter hatten die ganze Stellung und Schwäche des Simonic'schen Armeekorps verrathen und die magyarische Armee, an 20,000 Mann stark, machte einen Angriff. Simonic, dessen Truppen durch den langen Marsch und die immerwährenden Plänkeleien, die sie auf ihrem Wege zu bestehen hatten, ganz und gar ermattet und desorganisirt waren, zog sich vom ungarischen Boden bis nach Göding zurück. Den ganzen acht Meilen langen Rückweg hatte er mit den verfolgenden Ungarn zu kämpfen, und verlor dabei zwei Kanonen. Die Brücke über die March bei Göding ist abgeworfen, und der ungarische Befehlshaber hat erklärt, daß er, so lange Simonic auf östreichischem Gebiet verharre, durchaus nicht angreifen wolle, doch sobald ein Angriff auf ungarischen Boden gemacht werde, werde er rücksichtslos in Mähren einbrechen Die Macht der Ungarn soll eine sehr bedeutende sein, bei Göding allein sollen gegen 40,000, bei Preßburg an 60,000 Mann stehen. Simonics und Jelachichs Truppen aber sind kaum 40,000 Mann stark. Es sind darum auch schon bedeutende Verstärkungen ihnen zugeschickt worden, von Wien aus mehre Batterien und eine Raketenbatterie. Auch von Prag gingen schon mehre Truppenabtheilungen zur Operationsarmee gegen Ungarn ab und erst heute Abend ist das 6. Jägerbataillon, welches noch um 11 Uhr Vormittags die Wache bezogen hatte, plötzlich abberufen und mit der Eisenbahn nach Mähren befördert worden.
(C. Bl. a. B.) !!! Frankfurt. Bericht des Petitions- und Prioritäts-Ausschusses über den Antrag des Abgeordneten Jahn auf Veranlassung einer Untersuchung gegen Mitglieder der konstituirenden National-Versammlung. Berichterstatter: Abg. Wachsmann.
Der Abgeordnete Jahn hat in der 89. Sitzung der hohen National-Versammlung vom 2 Oktober d. J. an das Reichsministerium folgende Fragen gestellt:
Ob die Gesellschaft des deutschen Hofes vor dem Ausbruche des Aufruhrs pflichtmäßig angezeigt, daß die Empörer und Hochverräther mit ihr in Unterhandlung gestanden und ihr Anträge gemacht?
Warum der Belagerungszustand nicht gebührend gehandhabt werde, wozu namentlich ein Einschreiten gegen die zügellose Presse gehöre, die, wie die Reichstags-Zeitung, den letzten Aufruhr in Schutz nehme.
Nachdem der Reichsminister des Innern erwidert hatte:
Auf die erste Frage des Herrn Jahn muß ich mit einem bestimmten „Nein“ antworten. Aaf die zweite, welche die Aufrechthaltung des Belagerungszustandes betrifft, muß ich erwiedern, daß die Justiz thätig sein wird, alle Schuldigen zu ermitteln und zu bestrafen und daß wir das volle Vertrauen haben, die Justiz werde ihre Pflicht vollständig erfullen,
stellt der Abg. Jahn sofort folgenden Antrag:
„In Erwägung,
„daß nicht nur einzelne Mitglieder des Verfassungs-Reichstages, sondern zwei ganze Bruchtheile nicht nur durch das allgemeine Gerücht und die Zeitungen des Inlandes und Auslandes der Theilnahme am letzten Aufruhre bezüchtigt werden;“
„In Erwägung,
„daß die Mitglieder dieser Bruchtheile vor und während des Aufruhrs mit den Häuptlingen in vertraulicher Verbindung gestanden, sogar die Zurückziehung des Militärs verlangt;“
„In Erwägung,
„daß von jenen Mitgliedern dem Aufruhr Vorschub geleistet worden, und noch jetzt das Unternehmen vertheidigt und beschönigt wird,“
„beschließt der hohe verfassunggebende Reichstag, die sämmtlichen Mitglieder der sogenannten Linken zur Untersuchung ziehen zu lassen, sie bis zu ausgemachter Sache aus der Versammlung zu entfernen, und ihre Stellvertreter einzuberufen.“
Auf den ersten Blick stellt sich der Antrag als nicht logisch schlüssig dar. Während in der ersten Prämisse von „zwei ganzen Bruchtheilen“ der National-Versammlung, in den beiden anderen von „Mitgliedern dieser Bruchtheile“ ohne alle nähere Angabe, was unter den „Bruchtheilen“ verstanden sein solle, die Rede ist, ist eine Untersuchung gegen „die sämmtlichen Mitglieder der sogenannten Linken“ beantragt.
Abgesehen von der Unschlüssigkeit, erscheint der Antrag in allen seinen Theilen unstatthaft. Die beantragte Untersuchung kann nur vor die zuständigen Gerichte gehören, und wenn das Absehen des Antragstellers darauf gerichtet sein sollte, daß eine gerichtliche Untersuchung von dieser hohen Versammlung veranlaßt werde, so würde auch dieses offenbar ganz außer deren Wirkungskreise liegen. Selbst durch die Einleitung einer Untersuchung wurde der Antrag auf einstweilige Entfernung der verheiligten Abgeordneten aus dieser hohen Versammlung nicht gerechtfertigt und eine Einberufung der Stellvertreter für die Dauer der Untersuchung nicht statthaft werden.
Auch läßt sich nicht verkennen, daß der Antrag seiner Form und seinem Inhalte nach ungehorig ist; in ersterer Beziehung bedarf es nur einer Hinweisung darauf, daß so vage aufgestellte, nicht näher begründete, und zum Theil auf Folgerungen des Antragstellers beruhende Satze nicht geeignet sind, einen Antrag zu motiviren, dessen Zulassung durch die hohe Versammlung für diese und einzelne Mitglieder unabsehbare Folgen haben konnte. Die Ungehörigkeit des Antrages in seinem Inhalte liegt insbesondere darin, daß Behauptungen darin positiv aufgestellt worden sind, deren Richtigkeit erst durch die beantragte Untersuchung ermittelt werden müßte, und welche vorher in solcher Weise aufzustellen, die Befugniß mangelt.
Der Ausschuß stellt hiernach den Antrag:
„die hohe Versammlung wolle beschließen, daß über den Antrag des Abgeordneten Jahn in Betrach dessen Unschlüssigkeit und Unstatthaftigkeit, so wie dessen Ungehörigkeit nach Form und Inhalt zur motivirten Tagesordnung überzugehen sei.“
Innsbruk, 4. Nov. So eben wurde in der Ständeversammlung folgende, durch die nach Ollmütz gesandte Deputation überbrachte Antwort des Kaisers auf die überreichte Ergebenheits-Adresse verlesen:
An den ständigen Ausschuß des tyrolischen Landtages, die Landesbehörden und Bürgerschaft von Innsbruck. Ollmütz, 30. Oktbr. Die Eingabe vom 15. d. M., in der Ihr Mir die Treue, Hingebung und Anhänglichkeit der Bewohner Euerer Provinz darbringt, konnte Mich zwar nicht überraschen; denn stets und noch in neuester Zeit hat Tyrol diese Gesinnungen auf das Glänzendste bewährt; aber zu besonderm Troste in diesen Tagen schwerer Prüfung gereicht sie Meinem tiefbetrübten Herzen. Es hat mir wohlgethan, zu vernehmen, daß während in andern Theilen Meines Reiches die von den Feinden der Ordnung ausgestreute Saat des Mißtrauens bereits zur blutigen Ernte gereift ist, unter jenem biedern Alpenvolke die ererbten Tugenden fortleben in ungeschwächter Kraft, und die Künste der Verführung bisher nichts vermocht haben über sein unerschütterliches Gottvertrauen, seine treue Liebe zu dem Kaiserhaus, sein muthiges Ausharren in der Stunde der Gefahr. ‒ Auf die Anfragen, welche weiterhin in Eurer Eingabe enthalten sind, werdet Ihr die Antwort mittlerweile in Meinen Manifesten vom 16., 19. und 22. d. M. gefunden haben.
Vor Allem muß die gestörte Ordnung hergestellt werden, um sodann auf den von Mir gewährten und mit Meinem kaiserlichen Worte verbürgten Grundlagen den Neubau des konstitutionellen Oesterreich zu beginnen. Eine besondere Aufmerksamkeit wird hiebei dem Gemeindewesen zu widmen sein. Ich gedenke ihm die möglichst freie Bewegung innerhalb der natürlichen Gränzen zu sichern. Um aber ein so großes und wichtiges Unternehmen ‒ die Wiedergeburt des gemeinsamen freien Vaterlandes ‒ zum Besten meiner Staaten baldigst zu vollenden, bedarf es des kräftigen Zusammenwirkens von Regierung und Reichstag. Mich mit Räthen Meiner Wahl zu umgeben, die zugleich auf das Vertrauen der Wohlgesinnten gerechten Anspruch haben, wird Meine nächste Sorge sein, sowie ich bereits die konstituirende Versammlung nach einem Punkte verlegt habe, wo sie ihrem wichtigen Berufe unbeirrt und in voller Freiheit nachkommen könne. ‒ Und somit hoffe ich, daß das große Werk Unsern vereinten Bestrebungen mit Gottes Hülfe gelingen werde, und wir einer bessern Zukunft mit Zuversicht entgegen sehen können. Ferdinand. Wessenberg.
(Bl. f. T.) Donaufürstenthümer. Nachrichten aus Jassy vom 6. Oktober zufolge, rücken fortwährend neue russische Truppen in die Fürstenthümer ein; ein Theil derselben hat bei Leowa den Pruth überschritten, andere sind von Skuleny her über Jossy, Berlad und Petutsch, in welchen drei Städten Besatzungen zurückgeblieben sind, zum Gros der Occupationsarmee gestoßen. Ein Bericht aus Fockschan meldet die Verfolgung der Polen, die aus der Moldau sich nach Siebenbürgen flüchten wollten, durch Kosaken, von denen sie in der Walachei im Distrikt von Buhno eingeholt und mehrere derselben, die sich zur Wehr setzten, getödtet wurden; die Gefangenen sind nach Russisch-Leowa transportirt worden. ‒ In der kleinen Walachei treibt sich ein Parteigänger, Namens Mapiere, an der Spitze von einigen Tausend Mann umher; er hat sich in der Nähe von Rimonik auf einer Anhöhe verschanzt.
(Schles. Z.) [Börsennachrichten] _ Fruchtpreise zu Neuß am 10. Nov. _ „Neue Rheinische Zeitung.“
Da die General-Versammlung der Herren Aktionäre am 11. d. M. nicht stattfinden konnte, so laden wir hiermit zu einer außerordentlichen Versammlung am Mittwoch den 15.. d. M,, Abends 8 Uhr, im Lokale des Herrn Hamspohn auf der Hochstraße höflichst ein.
Es wäre sehr wünschenswerth, daß die Versammlung recht zahlreich werde, da wichtige Gegenstände zur Berathung vorliegen.
Köln, den 13. November 1848.
Die Geranten.
In der Expedition der “Neuen Rheinischen Zeitung“ Unter Hutmacher Nr. 17.
ist für den Preis von 6 Pfennige zu haben:
„Mittheilungen aus der Gemeinderaths-Sitzung vom 3. November 1848, Abends 6 Uhr auf dem Rathhause.“
Dieser Bericht ist von der größten Wichtigkeit; wir empfehlen deshalb denselben einem jeden Kölner Bürger.
Neue Rheinische Zeitung.
Durch General-Versammlung der hiezu berufenen Aktionären ist in Ausführung des §. 21. des Statuts der „N. Rh. Zeitung“ ein Aufsichtsrath bestehend aus sieben Mitgliedern gewählt worden und bereits in Funktion getreten, wovon der unterzeichnete, zeitige Vorsitzende desselben die nicht erschienenen Aktionäre hiermit in Kenntniß setzt.
Köln, den 11. November 1848.
D. Kothes.
Anzeigen.Schifffahrts-Anzeige.
Köln, 13. November 1848.
Angekommen: Kapt. Wilson von Amsterdam mit 4131 Ztr. Kapt. Kamps von Rotterdam mit 4175 Ztr. Ph. Kimpel von Mainz. J. Görgens von Dortmund mit 2785 Ztr.
Abgefahren: Th. Messerschmidt nach dem Obermain. H. Müssig nach Heilbronn. H. Lübbers nach Wesel.
In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich Wwe. J. A. Orts. Nach Düsseldorf bis Mülheim an der Ruhr Chr. Königsfeld. Nach Andernach und Neuwied J. Krämer. H. Schumacher. Nach Koblenz, _ Mosel u. Saar L. Tillmann. Nach der Mosel, nach Trier und der Saar M. Zens. Nach Mainz J Kiefr. Nach dem Niedermain C. Hartig. Nach dem Mittel- und Obermain. C. Wenneis. Nach Worms und Mannheim Fr. Elbert. Nach Heilbronn H. Bechers. Nach Bingen Wwe. Jonas.
Nach Rotterdam Kapt. Willemsen Köln Nr. 6.
Nach Amsterdam Kapt. Demmer Köln Nr. 25.
Rheinhöhe am 12. Nov. 7′ 9 1/2″.
11. Nov. 9′
Römischer Circus.
Von Alexandro Guerra.
Heute Dienstag den 14. November 1848, große Vorstellung mit ganz neuen Abwechselungen, zum Beschluß zum Letztenmale „die Räuber von Callabrien“, große historische Pantomime, ausgeführt von sämmtlichen Herren u. Damen der Gesellschaft auf dem Theater. Das Nähere der Tageszettel. Ergebenste Einladung.
Alexandro Guerra.
Rheinische Eisenbahn Bekanntmachung.
An jeden Sonn- und Feiertage werden auf Verlangen Personal-Billets von und nach allen Haupt- und Neben-Stationen ausgegeben, welche auch für die Rückfahrt gelten, jedoch mit folgenden näheren Bestimmungen:
a) die Personal-Billets für die Hin- und Herfahrt von und nach den Zwischen-Stationen sind nur für Einen Tag gültig;
b) für die Haupt-Stationen, Köln, Aachen und Düren, werde besondere Personal-Billets ertheilt welche auch für die Rückfahrt mit dem ersten Zuge des folgenden Tages gelten;
c) die Preise der sub b) gedachten Personal-Billets sind folgende:
A. Zwischen Köln und Aachen.
I. Klasse 2 Thlr. 10 Sgr.
II. Klasse 1 Thlr. 25 Sgr.
III. Klasse 1 Thlr. 5 Sgr.
B. Zwischen Köln und Düren.
I. Klasse 1 Thlr. 10 Sgr.
II. Klasse 1 Thlr. ‒ Sgr.
III. Klasse ‒ Thlr. 20 Sgr.
C. Zwischen Düren und Aachen.
I. Klasse 1 Thlr. ‒ Sgr.
II. Klasse ‒ Thlr. 25 Sgr.
III. Klasse ‒ Thlr. 15 Sgr.
d) der Reisende hat das Personal-Billet, welches nur für seine Person gültig ist, bis zur Rückfahrt an sich zu behalten und vor Antritt derselben bei dem betreffenden Empfangsbeamten mit der Fahr-Kontrollnummer abstempeln zu lassen. Personal-Billets ohne diese Nummer sind zur Rückfahrt nicht gültig.
Die Direktion.
Herr Johann Peter Bartz, Gutsbesitzer und Messerschmied, wohnhaft in Cochem, läßt am Donnerstag den 30. d. M., des Nachmittags um 2 Uhr, 3 Fuder 1846er, 8 Fuder 1846er und 4 Fuder 1847er, gut und rein gehaltene weiße Weine, größtentheils eigenen Wachsthums, unter Gestattung eines Zahlungs-Ausstandes bis zum 15. Februar nächsthin gegen Bürgschafts-Stellung öffentlich versteigern.
Cochem, am 8. November 1848.
Günther, Nota.r
1848er Walportzheimer im Freischützen.
Wadierte Herrenkleider werden gewaschen und ausgebessert ohne auseinander zu trennen. Herzogstraße 11.
Sehr gute irdene Kochgeschirre und steinerne Einmachstöpfe sind billig zu haben, bei Paul Jos. Bungartz, unter Hutmacher Nr. 18.
Herrenkleider werden gewaschen und reparirt, Herzogstraße Nr. 11.
XII. Compagnie.
Rechnungsablage.
Einladung auf heute Dienstag den 14. Nov. Abends 8 Uhr, bei Kleefisch auf dem Eigelstein.
Die Kommission.
Ein verheiratheter Schreiber sucht dringene Beschäftigung, w. s. d. E.
Großer frischer Schellfisch, Bückinge, Neunaugen und frische Seemuscheln, bei Bruhl Judengasse Nr. 1.
Bei J. W. Dietz, unter Hutmacher Nr. 17 ist zu haben:
Ideen Napoleons.
Von dem Prinzen Napoleon-Ludwig-Bonaparte.
11 Bogen brosch. 5 Sgr.
Wir machen auf dieses Werk in einem Augenblicke, wo der Verfasser allem Anschein nach zum Präsidenten der französischen Republik erwählt wird, hiermit aufmerksam. ‒ Der Preis ist höchst billig gestellt.
So eben ist erschienen:
„Der Freischärler.“
Zeitschrift für Kunst und sociales Leben, redigirt von Louise Aston.
Alle Mittwoche eine Nummer. Abonnementspreis für die Monate November und Dezember 10 Sgr. Bei Beziehung durch die Post tritt der sehr unbedeutende Postaufschlag hinzu.
Berlin, 1. November 1848.
Vossische Buchhandlung.
Theater-Anzeige.
Dienstag dea 14. November:
Zum Erstenmale „Er hat das Pulver erfunden.“
Posse in 1 Akt nach dem Französischen von C. Cramer.
Hierauf:
Der Heirathsantrag auf Helgoland.
Lustspiel in 2 Akten von Schneider.
Der Gerant: Korff.
Druck von J. W. Dietz, unter Hutmacher 17.
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(2017-03-20T13:08:10Z)
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Jürgen Herres: Konvertierung TUSTEP nach XML
(2017-03-20T13:08:10Z)
Maria Ermakova, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Frank Wiegand: Konvertierung XML nach DTA-Basisformat
(2017-03-20T13:08:10Z)
Weitere Informationen:Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 1 (Nummer 1 bis Nummer 183) Köln, 1. Juni 1848 bis 31. Dezember 1848. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.
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