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Neue Rheinische Zeitung. Nr. 130. Köln, 31. Oktober 1848.

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mit diktatorischer Macht bekleidet, als Salvator Hungarige ausgerufen und überall mit königlichen Ehren empfangen, befand sich Dienstag früh in Ungarisch-Altenburg. Er hat 6000 Mann auf Dampfschiffen vorausgesandt und trifft mit etwa 25,000 Mann heute noch bestimmt vor Wien ein, wo er den Angriff auf Jellachich bei der "Spinnerin am Kreuz" eröffnen will, während das Gros der Armee auf dem rechten Donauufer, von Haimburg her, vorrückt. Das ungarische Heer verstärkt sich täglich durch den Uebertritt kaiserlicher Truppen, besonders von den Regimentern Wasa und Cecopieri; von ersterem haben bereits 600 Mann in Preßburg der ungarischen Regierung den Eid der Treue geleistet. Zwei kaiserliche Generäle und ein Obrist, letzterer vom Alexander-Regiment, sind ebenfalls zu den Ungarn übergegangen. In Pesth wurde am vorigen Montage vom Reichstage beschlossen, daß alle flüchtigen Magnaten, falls sie sich nicht binnen 15 Tagen stellen, ihrer Güter verlustig gehen und sie selbst als Vaterlands-Verräther dem Standrechte verfallen sollen. - Simonitsch und Hurban sind auf's Neue eingefallen. Preßburg wird vollständig verschanzt.

Schließlich berichtet der Reisende noch, daß gestern Mittag Windischgrätz eine Depesche mittelst eines Extrazuges nach Olmütz befördert. Der Zug kehrte mit der bezüglichen Antwort mit reißender Schnelligkeit am selben Tage zurück und kam 5 1/2 Uhr Abends bei Angern vorbei.

Prag, 25. Oktbr.

In der gestrigen Ausschußsitzung des Slowanska lipa erschien Hr. Berlich, als Kurier von Jellachich, mit einem Schreiben an den Verein. Jellachich erklärt sich darin für einen Vorkämpfer, der slawischen Freiheit, er sei kein Reaktionär, seine Thaten sprächen für ihn. Er sei überzeugt, daß die Slaven die festeste Stütze Oestreichs seien, daß aber auch Oestreich wieder eine nothwendige Bedingung für die Existenz der Slaven bleibe. Ja wenn es kein Oestreich noch gäbe, sagt der Ban, wie Palacky schon in seinem bekannten Ablehnungsbrief an den Frankfurter Fünfziger-Ausschuß schrieb, so müßte man sogar eines schaffen. Darum kämpfe er gegen die antislavische, die antiöstreichische Partei, darum sei er gegen Pesth gezogen, um das "Nest der magyarischen Aristokratie" zu vernichten. Aber als er am Wege dahin war, habe die slavenfeindliche Partei ihr Haupt in Wien erhoben, und darum, weil nun ein Sieg über Pesth allein kein vollständiger gewesen wäre, habe er sich gegen Wien gewendet, um den Feind auch in der Hauptstadt zu bändigen. Zum Schlusse dankt er den böhmischen Brüdern, die durch die "Rückkehr ihrer Deputirten" über die wahre Sachlage aufgeklärt und in ihrer Gesinnung gekräftigt wurden, dafür, daß sie ihm ihre sieggewohnten Banner zur Hülfe gesandt - und er hegt das Vertrauen, daß sie nicht nur seine That unterstützen, sondern auch verstehen werden. Palacky und Dr. Pinkas sind als Abgeordnete der hier anwesenden Reichstagsdeputirten gestern Abends an das kaiserl. Hoflager nach Ollmütz abgereist. - Eben erfahren wir, daß Helfert gestern Abends durch Telegraphen nach Ollmütz an's kaiserl. Hoflager berufen wurde.

(C. Bl. a. B.)
Olmütz, 23. Okt.

Tausend Hannaken hielten ihren Einzug in Olmütz mit schwarzgelben Fahnen und weißrothen Leibbinden, um dem Kaiser zu huldigen. Nachmittags trafen eben so viele Weiber und Kinder mit Geschenken für den Kaiser ein. Der preuß. Generallieutenant Thiele, der baierische Generallieutenant Zollern, dann der russische Botschafter Medem sind in Olmütz eingetroffen. - In jeder Provinz des Kaiserstaates soll eine eigene Landesverwaltung geschaffen werden, daher nur drei Ministerien, Krieg, Finanzen und Auswärtigrs für den Kaiserstaat verbleiben.

103 Berlin, 27. Oktober.

Sitzung der Vereinbarer-Versammlung. -

Der Vice-Präsident v. Unruh eröffnet um 9 1/2 Uhr die Sitzung. Nach Verlesung des Protokolls bittet der Abg. Reichensperger ums Wort. Er hätte in Erfahrung gebracht, daß man die gestern vom Abg. Berg ausgesprochenen Worte auf ihn beziehe, weil er den Abg. Rottels eingeführt habe. Damit verhalte es sich aber folgendermaßen. Er sei durch den Huissier nach dem Vorsaal gerufen worden, wo ihn ein Abg. zu sprechen wünsche; er fand dort den Abg. Rottels, welcher ihm erzählte, daß er sich seit einer Stunde auf der Zuhörertribüne befinde und glaube in diesem Falle seine Stimme abgeben zu müssen, wenn dies zulässig sei. Er habe also nicht umhin gekonnt den Abg. Rottels zum Sekretariat zu führen um seine Stimme noch abzugeben.

Abg. v. Berg erwiedert hierauf, daß er seine Worte stets vorher so überlege, daß er seinen gestrigen Worten nichts hinzuzufügen habe.

Der Vorsitzende zeigt an, daß in Folge der Abdankung und des genehmigten 4wöchentlichen Urlaubs des Hrn. Grabow morgen bei Eröffnung der Sitzung eine neue Präsidentenwahl stattfinden werde.

Schleuniger Antrag der Abgeordneten Doerk, Koerfgen und Schultz (Delitsch): Die Versammlung wolle beschließen: Daß der Bericht der Kommission für Justiz und Gesetzgebung wegen Aufhebung der §§ 151 bis 155 Tit. 20 Th. II. Allg. Landrechts, betreffend die Erregung von Mißvergnügen gegen die Regierung u. s. w. unmittelbar nach den Gesetzvorlagen wegen Abschaffung verschiedener Lasten und Abgaben und in Betreff der Weinmoststeur zur Berathung und Beschlußnahme gezogen werde.

Abg. Doerk: Dieser unser Antrag gründet sich auf den Beschluß der Versammlung vom 7. Oktober, nach welchem der Bericht der Fach-Kommission unmittelbar nach den allerdringendsten Vorlagen zur Berathung gezogen werden sollte.

Abg. Hartmann will dies Gesetz erst nach der Berathung des Gesetzentwurfs wegen unerlaubter Volksversammlungen und Zusammenrottungen an die Reihe kommen lassen, da das Letztere, wegen der bei den Gerichten bestehenden Unsicherheit über Auslegung des Gesetzes vom 6. April c. durchaus nothwendig sei. Er stellt ein desfallsiges Amendement.

Abg. Waldeck erklärt sich gegen das Amendement und für die unveränderte Annahme des Antrages, da er es für dringender hält, diese §§. früher aufzuheben, ehe das Gesetz wegen der unerlaubten Volksversammlungen angenommen wird.

Abg. Wachsmuth erklärt sich ebenfalls gegen das Amendement, da das Gesetz wegen Aufhebung der §§. 151 bis 155 in einer Stunde berathen werden kann, während die Berathung des Gesetzes über die Volksversammlungen mehrere Tage dauern würde.

Der Antrag wird mit großer Majorität angenommen und das Amendement verworfen.

Hierauf geht die Versammlung zur Fortsetzung der Berathung des Entwurfs des Gesetzes wegen Aufhebung verschiedener Lasten und Abgaben über.

Die Abgeordneten Waldeck, Elsner, D'Ester stellen folgendes Amendement: (ohne Entschädigung) sind aufgehoben Zehnten aller Art. In Ansehung der Zehnten, welche zur fixen Einnahme der Pfarrgeistlichen oder Kirchen gehören, bleibt die Bestimmung über Entschädigung derselben einem besondern Gesetze vorbehalten, es wird jedoch bis zur Emanirung des gedachten Gesetzes, der vorbenannte Zehnten fortentrichtet.

Nach längerer Debatte kommt man darüber zur Abstimmung und von der Rechten wird die Trennung der Frage durchgesetzt; so daß zuerst über die Worte: "Zehnten aller Art" abgestimmt werden soll. Dem widersetzen sich die Amendementsteller und nehmen deshalb ihr Amendement jetzt zurück, indem sie es später wieder in einer andern Fassung einbringen wollen. Von den Abgeordneten Meusebach, Bornemann u. A. wird es jedoch wieder aufgenommen, lediglich um es durchfallen zu lassen. Nach namentlicher Abstimmung wird dies Amendement verworfen.

103 Berlin, 28. Oktober.

Sitzung der Vereinbarer-Versammlung. -

Nach Eröffnung der Sitzung und Erledigung einiger Geschäftsangelenheiten beginnt der Namensaufruf zur Abgabe der Stimmzettel zur Wahl eines Präsidenten an Stelle des abgetretenen Grabow. Nachdem dies geschehen und vier Sekretare sich zur Zahlung der Stimmzettel zurückgezogen, kommt man zu dem dringenden Antrage des Abg. Plath. Die hohe Versammlung wolle sofort beschließen: "Den Beschluß der hohen Versammlung vom 21. d. betreffend die Abgabe der Petitionen auszudehnen, welche im ersten und zweiten Petitionsbericht "ohne Vorbehalt" an die Ministerien zur Abgabe beantragt wurden.

Abg. Plath: Es ist nicht anzunehmen, daß die beiden ersten Petitionsberichte von der hohen Versammlung in Kurzem erledigt werden; es würden daher die zuerst eingegangenen Petitionen und die in den qu. Berichten an die Ministerien zur Abgabe von der Petitions-Commission beantragt wurden, den später eingegangenen nachgestellt werden. Der von der hohen Versammlung am 21. d. gefaßte Beschluß war wesentlich dadurch begründet, daß durch Verzug die Petitionen ihre Bedeutung verloren, was unbedingt bei denen eintreten muß, - die bereits seit dem Monat Mai bei der hohen Versammlung liegen und in den ersten beiden Petitionsberichten stecken. - Die Dringlichkeit wird nicht bestritten und der Antrag angenommen.

Dringender Antrag der Abgeordneten Kämpf und Bucher: "Die hohe Versammlung wolle beschließen: Den Herrn Kriegs-Minister aufzufordern, der Versammlung schleunigst genau und spezielle Mittheilungen, über die Stärke der gegenwärtig in der Provinz Brandenburg im Allgemeinen, und der Stadt Berlin insbesondere, vorhandenen Truppen, über die Gattung derselben, und die von ihnen bezogenen Kantonnements zu machen.

Abg Kämpf: Die bedeutende Truppenmacht, welche seit längerer Zeit in der Provinz Brandenburg und namentlich in der Nähe der Hauptstadt konzentrirt ist, erregt im Volke in immer höherem Grade Unruhe und Besorgniß, um so mehr, als über die Stärke der betreffenden Truppentheile Bestimmtes nicht bekannt ist. Genaue, offizielle Angaben der Regierung in dieser Beziehung erscheinen zur Beruhigung der Bevölkerung der Provinz dringend nothwendig.

Ohne die Zulassung der Dringlichkeit abzuwarten, ergreift der Minister-Präsident des Wort um sogleich seine Erklärung abzugeben. Das Ministerium habe bei seinem Antritt gesagt, daß es bereit sei auch über Verwaltungsmaßregeln Rechnung zu geben. Ich will Ihnen die verlangten Mittheilungen in einigen Tagen machen, obgleich ich gestehen muß, daß ich es nicht für parlamentarisch halte. Das Ministerium bekommt nur periodische Berichte von den Commandos. Die Truppen in dieser Provinz sind auch fortdauernd in Bewegung; denn in Folge des schlechten Wetters mußten bessere Kantonnements für die Truppen gesucht und der Umkreis in welchem sie um Berlin lagen dadurch erweitert werden. Ich muß eingestehen, daß sich die Gährung von der ich im September sprach theils gelegt hat. Die Truppen sind nur zum Schutz des Eigenthums und der Personen bestimmt; nur hierzu sollen sie verwendet werden.

Abg. Kämpf: Ich sage dem Herrn Ministerpräsidenten und Kriegsminister meinen herzlichsten Dank, daß er bereit war, sogleich seine Erklärung abzugeben. Wenn ich den Herrn Ministerpräsidenten recht verstanden habe, daß er bereit sei, in einigen Tagen die verlangten Mittheilungen zu machen, so ziehe ich einstweilen meinen Antrag bis nächsten Freitag Abend zurück.

Die Abg. Temme und Lisinki stellen eine schleunige Interpellation an das Staatsministerium:

"Welche Schritte Seitens desselben zur Ausführung und Sanktion des Jagdgesetzes gethan sind?"

Die Dringlichkeit wird aber mit 178 gegen 163 Stimmen verworfen. Die namentliche Abstimmung wird nicht zugelassen.

Das Resultat der Präsidentenwahl ist folgendes: Zahl der Abstimmenden 348. Majorität 175 Gewählt ist v. Unruh mit 177 Stimmen. Philipps erhielt nur 170 und Jonas 1 Stimme.

Die Abgeordneten Feyerabend und Richter haben folgende Interpellation gestellt:

"Die öffentlichen Blätter ergeben, daß einem in Heidelberg wohnenden Agenten die Veräußerung der pachtlos werdenden Domainen an Bewohner aus den südwestlichen Provinzen des preußischen Staates und aus dem südlichen Deutschland überhaupt übertragen worden ist; das hohe Staatsministerium wolle daher erklären: ob und aus welchen Gründen die Bewohner der östlichen Provinzen von der Theilnahme an der Kolonisation auf den Domainen ausgeschlossen?"

Der Finanzminister Bonin giebt hierauf einen sehr langen Bericht. Der Agent in Heidelberg, Namens Winternagel, hat schon mit den frühern Regierungen die desfallsigen Verträge abgeschlossen. Der Minister giebt sich viele Mühe, diese Verträge zu rechtfertigen; er mochte wohl selbst fühlen, daß sie heutigen Tages kaum aufrecht erhalten werde dürften und sucht die ganze Geschichte so viel wie möglich zu bemänteln. Man wollte der überhandnehmenden Auswanderung nach Amerika aus Süddeutschland vorbeugen und die dortigen Auswanderer durch diesen Agenten zu bewegen suchen, in der Provinz Preußen sich anzusiedeln. Wie vortheilhaft der Vertrag für den Agenten abgeschlossen sein muß, mag man daraus entnehmen, daß ihm eine Vergütigung von 175 Morgen Acker im Falle einer Kündigung versprochen ist.

Wen dieser Gegenstand genauer interessirt, möge die lange Erzählung des Ministers in den stenographischen Berichten nachlesen.

Durch die Wahl des Vicepräsidenten Unruh zum Präsidenten ist eine neue Wahl nothwendig geworden. Das Resultat derselben ist folgendes: Zahl der Abstimmenden 353. Majorität 177. Abg Waldeck erhält 177 Stimmen. Auerswald (Rosenberg) 174, Milde 1 und Kühlwetter 1 Stimme. Waldeck ist demnach zum Vicepräsidenten gewählt.

Nachdem noch einige hundert Petitionen durch die Tagesordnung beseitigt worden, wird die Sitzung um 2 Uhr geschlossen.

079 Berlin, 28. Oct.

Wenn wir in unserm letzten Schreiben dem demokratischen Kongresse kein günstiges Auspicium stellten, so hat derselbe unsere Meinung durch seine gestrigen und heutigen Verhandlungen (wenn man's so nennen kann) vollkommen gerechtfertigt. Sehen wir von Aeußerlichkeiten ab, wie z. B. gränzenloser Unordnung in der Debatte, großem Mangel an parlamentarischem Takt u. s. w.; das ließe sich noch ertragen, wenn der Inhalt der Verhandlungen Ersprießliches für die Organisation, für die Haltung der demokratischen Partei erwarten ließe. Der ganze gestrige Tag wurde mit Berichterstattungen der einzelnen Deputirten über den Stand der Demokratie in ihren Kreisen zugebracht. Wie nutzlos, wie überflüssig solche Berichte sind, wird sich keiner verhehlen, der die Sache näher betrachtet. Diese Berichte sind durchaus unzulässig, nicht bloß weil fast jeder Abgeordnete seine resp. seiner Kommittenten Thätigkeit im Weinberge der Demokratie in's beste Licht zu stellen bemüht ist, sondern auch weil Niemand durch eigene Anschauung von dem Stande der Dinge eine so genaue Kenntniß nehmen kann, um ein klares, wahrheitsgetreues Bild davon zu geben. Einer täuscht hier den Andern und wohin das führt, ist leicht abzusehen. - Demungeachtet ist die Berichterstattung für die Beurtheilung der Farbe des Kongresses nicht gleichgültig. In dieser Beziehung ist am bemerkenswerthesten der Bericht des Central-Ausschusses, abgestattet vom "Bürger" Kriege. "Unsere Hauptstütze müssen die Bürger sein; das Proletariat können wir nicht brauchen, es ist zu roh und ungebildet, um auf unsere Bestrebungen eingehen zu können." Das sagte der Bürger Kriege, Mitglied des Central-Ausschusses deutscher Demokraten. - Den heutigen Tag nahm die Diskussion über den Organisationsplan der demokratischen Vereine ein. Jetzt also, da an allen Ecken und Enden die Freiheit in Gefahr ist; in einem Augenblicke, wo sich das Schicksal Wiens und mit ihm vielleicht das Schicksal ganz Deutschlands entscheidet - jetzt debattirt der Kongreß deutscher Demokraten über ein faules Reglement zur Organisation der Partei! Jetzt zankt und beißt man sich Tage lang darum, ob ein Central-Ausschuß gewählt, ob er aus 7 oder 3 Mitgliedern bestehen soll; ob man den Mitgliedern 2 Rthlr. Diäten geben solle u. dgl. unnützes Zeug mehr! Jeder will natürlich seine Weisheit zum Brei dazugeben und was in drei Worten gesagt werden könnte, darüber hält man Stunden lange Reden. - Statt sich mit der Masse des Volkes in Verbindung zu setzen, schließt sich der Kongreß mandarinenartig von ihm ab und erbittert es. Bei dieser Haltung des Kongresses ist es kein Wunder, wenn schon mehrere Abgeordnete, die sich Besseres vorgestellt hatten, ihren Austritt in Erwartung gestellt haben. - Wenn man sich schließlich noch fragt: was will nun eigentlich der Kongreß? so wird unzweifelhaft die Antwort sein: er weiß es selbst nicht.

079 Berlin, 28. Oktober.

Die neusten Nachrichten aus Wien halten das Volk in der größten Erregung. Man macht sich allgemein auf Etwas gefaßt, und das mit Recht, da die Kamarilla nicht daran denkt, die um Berlin lagernden Truppen in entferntere Kantonnements zu legen, wie sehr auch das Landvolk damit unzufrieden ist und welche Noth auch die Truppen selbst-leiden. Letztere sind keineswegs so kampflustig und muthig, als die Hofpartei vielleicht glaubt. Der erschwerte Dienst, elende Quartiere, mangelhaft Verpflegung und Krankheit, die in ihre Reihen eingerissen ist, sind nur geeignet den schon herrschenden Mißmuth der Truppen zu vergrößern und die Reaktion möchte sich sehr getäuscht haben, wenn sie auf dieselben baut. Zum großen Aerger unserer Schwarzweißen Patrioten hat sich dazu noch ein Militär-Reform-Club gebildet, der von Soldaten zahlreich besucht wird und unter ihnen eifrig Propaganda macht. - Die Soldaten sind von demokratischen Ideen einmal inficirt und gar leicht könnte das Beispiel, was die Liegnitzer Landwehr ihren Kameraden gegeben hat, Nachahmung finden.

Königsberg, 23. Okt.

Es heißt hier unter Personen, die vermöge ihrer Stellung wohl darum wissen können, daß Wrangel im Geheimen zum Reichsfeldmarschall von der Centralgewalt ernannt worden sei, und er schon das Patent, bei welchem noch das Datum auszufüllen, in der Tasche habe, um im geeigneten Augenblick davon Gebrauch zu machen. So hatte der bluthändige Alba einst die schon fertigen Todesurtheile für die Niederländer in der Tasche, welche er erst zu unterjochen ging. Diesen Augenblick wird das Ministerium angeben. Der Gebrauch? Das Bombardement von Berlin. Wann die Sturmglocken zum Beginn des Schauspiels läuten, werden Wrangel und noch Jemand auf der Bühne erscheinen; Jemand wird dem General den Angriff auf Berlin bei seinem Zorn untersagen, Wrangel wird aber dann, wie im Wallenstein Octavio Piccolomini, ein Papier hervorziehen und mit den Worten überreichen: "Entschuldigt mich, ein Reichsfeldmarschall nimmt nur von der Centralgewalt Befehle an!" Und während der andere verstummt, beginnt der brudermörderische Donner der Geschütze.

(Ref.)
Posen, 21. Okt.

Wie nothwendig es ist, daß die polnischen Gutsbesitzer an die Gründung eines Geldinstituts denken, das die einzelnen verschuldeten Eigenthümer durch Geldvorschüsse vor Expropriation schützt, wird Jedem klar werden, wenn er hört, daß in Folge der Kündigung von Hypotheken und persönlichen Schulden gegenwärtig bereits gegen 300 Güter zur Subhastation gestellt sind. Die Gläubiger sind fast ausschließlich jüdische Einwohner des Großherzogthums Posen. Es liegt der von den meisten gefaßte Entschluß zum Grunde, nachdem sie alles zusammen gerafft, was noch zusammen zu raffen ist, nicht sowohl nur das Großherzogthum Posen, sondern den ganzen jetzt in seinen Grundfesten erschütterten Welttheil zu verlassen. Der Beweis dafür liegt in den bereits stattgefundenen Auswanderungen, und in der offen ausgesprochenen Absicht eines großen Theils unserer jüdischen Kaufleute und Geldspekulanten, diesem Beispiel zu folgen, vor; Veranlassung dazu ist die Ueberzeugung, daß bei den jetzt gestörten Verkehrs- und Kreditverhältnissen, und der gewissen Aussicht, daß bei den sich immer mehr in Deutschland verwirrenden politischen Verhältnissen, eine Wiederhebung und Befestigung derselben für viele Jahre vielleicht nicht zu erwarten, eine Herstellung auf den alten, ihnen so günstigen lukrativen Fuß aber ganz undenkbar bleibt - hier für sie nichts mehr zu verdienen, sondern nur das Erworbene zu verlieren ist.

Das Glück, welches angeblich viele jüdische Auswanderer in den letzten Jahren in Amerika gefunden, bestärkt sie in diesem Beschluß und treibt sie zur Eile an. Ob nun die demselben zu Grunde liegenden Ansichten richtig sind oder nicht, wollen wir hier dahin gestellt sein lassen, und nur andeutend darauf hinweisen, inwiefern der auswärtige Handelsstand dabei gefährdet ist, indem bisher wenigstens die Auswanderer sich der Erfüllung ihrer Zahlungsverbindlichkeiten stets zu entziehen strebten und zu entziehen wußten. Dagegen steht es fest, daß die plötzliche Kündigung aller Kapitalien, neben andern, aus der politischen Stellung der Juden hervorgegangenen Nebenursachen, doch der Hauptgrund gewesen ist, daß nach und nach unter den Polen - vom Edelmann bis zum Bauern - der Entschluß allgemein geworden, von jenen nichts mehr zu kaufen, und daß dadurch die Juden in die mißliche Lage gebracht sind, in der sie sich befinden. Aber auch abgesehen von diesen sofort eingetretenen nachtheiligen Folgen, wird die plötzliche Kündigung und resp. unnachsichtliche Subhaftirung der verschuldeten Güter nicht zu dem erwünschten Ziele, diese Gelder wenigstens zu retten und damit anderwärts sich niederzulassen, sondern gerade zum Gegentheile führen, nämlich dieselben unbedingt zu verlieren.

Die Preise alles Grundbesitzes sind jetzt bereits so tief gefallen, daß namentlich bei den Gütern oft die landschaftlichen Pfandbriefsschulden nicht gedeckt sind. Den schlagendsten Beweis, wie Grund und Boden hier jetzt bezahlt wird, liefert der Verkauf der Domäne Ferka, der vor einigen Monaten in Parzellen, wie sie gefordert wurden, stattfand; es wurde durchschnittlich der Magdeburger Morgen mit 6-7 Thlr. weggegeben.

(Ostsee-Z.)

Aus dem Fürstenthum Birkenfeld. Auch in unserm kleinen Lande macht die Sache der Demokratie sichre Fortschritte, wenn auch etwas langsam. Es haben sich in den Städten wie auf dem flachen Lande bereits Vereine gebildet, welche sich zur Aufgabe stellen, die Grundsätze des Systems dem Bürger zu veranschaulichen und bei ihm in Fleisch und Blut übergehen zu lassen. Sind es doch gerade die Kleinstaaten, welche alle Mißhandlungen der Machthaber des Jahres 1815 bis zum Ueberdruß empfunden haben und dieser Wirthschaft herzlich satt sind. Es werden jetzt an den Gränzen Volksversammlungen gehalten, welche von den Oldenburgern wie von den Preußen gemeinsam besucht werden. Viele tausend Menschen waren kürzlich auf der großen Volksversammlung zu Wehlen an der Mosel, und in nächster Woche findet eine solche auf der Wildenburg statt, die bei gutem Wetter einen großen Theil des preußischen Hochwald's und der Oldenburgischen Aemter Oberstein und Birkenfeld vereinigen wird.

Ungarn.
Von der untern Donau, 13. Oktbr.

Auf dem serbisch-magyarischen Kriegsschauplatze beginnt es nun wieder recht lebhaft zu werden. Die Serben haben nun die Offensive ergriffen. Knicanin und Baraie gehen auf Beckerek los, ein Korps der Serben zieht gegen Kikinda und bei Becsej ward heute wacker gekämpft. Mihal Jovanovie, hat - so meldet uns eben ein Kurier - Becsej erobert.

(C. B. a. B.)
Italien.
* Messina.

Aus der Times erfahren wir, daß die Verbindungen des Waffenstillstandes zwischen Sicilien und Neapel am 26. Sept. durch die Befehlshaber des französischen und des englischen Geschwaders, im Hafen von Messina unterzeichnet worden sind. Es heißt darin, daß alles Land zwischen den übereingekommenen beiden Linien neutral bleiben soll, und daß auf der von den Neapolitanern besetzten Küste die sizilianische Flagge zwischen Milazzo und Lealetta, auf einer Strecke von 15 Miglien also,

mit diktatorischer Macht bekleidet, als Salvator Hungarige ausgerufen und überall mit königlichen Ehren empfangen, befand sich Dienstag früh in Ungarisch-Altenburg. Er hat 6000 Mann auf Dampfschiffen vorausgesandt und trifft mit etwa 25,000 Mann heute noch bestimmt vor Wien ein, wo er den Angriff auf Jellachich bei der „Spinnerin am Kreuz“ eröffnen will, während das Gros der Armee auf dem rechten Donauufer, von Haimburg her, vorrückt. Das ungarische Heer verstärkt sich täglich durch den Uebertritt kaiserlicher Truppen, besonders von den Regimentern Wasa und Cecopieri; von ersterem haben bereits 600 Mann in Preßburg der ungarischen Regierung den Eid der Treue geleistet. Zwei kaiserliche Generäle und ein Obrist, letzterer vom Alexander-Regiment, sind ebenfalls zu den Ungarn übergegangen. In Pesth wurde am vorigen Montage vom Reichstage beschlossen, daß alle flüchtigen Magnaten, falls sie sich nicht binnen 15 Tagen stellen, ihrer Güter verlustig gehen und sie selbst als Vaterlands-Verräther dem Standrechte verfallen sollen. ‒ Simonitsch und Hurban sind auf's Neue eingefallen. Preßburg wird vollständig verschanzt.

Schließlich berichtet der Reisende noch, daß gestern Mittag Windischgrätz eine Depesche mittelst eines Extrazuges nach Olmütz befördert. Der Zug kehrte mit der bezüglichen Antwort mit reißender Schnelligkeit am selben Tage zurück und kam 5 1/2 Uhr Abends bei Angern vorbei.

Prag, 25. Oktbr.

In der gestrigen Ausschußsitzung des Slowanská lipa erschien Hr. Berlich, als Kurier von Jellachich, mit einem Schreiben an den Verein. Jellachich erklärt sich darin für einen Vorkämpfer, der slawischen Freiheit, er sei kein Reaktionär, seine Thaten sprächen für ihn. Er sei überzeugt, daß die Slaven die festeste Stütze Oestreichs seien, daß aber auch Oestreich wieder eine nothwendige Bedingung für die Existenz der Slaven bleibe. Ja wenn es kein Oestreich noch gäbe, sagt der Ban, wie Palacky schon in seinem bekannten Ablehnungsbrief an den Frankfurter Fünfziger-Ausschuß schrieb, so müßte man sogar eines schaffen. Darum kämpfe er gegen die antislavische, die antiöstreichische Partei, darum sei er gegen Pesth gezogen, um das „Nest der magyarischen Aristokratie“ zu vernichten. Aber als er am Wege dahin war, habe die slavenfeindliche Partei ihr Haupt in Wien erhoben, und darum, weil nun ein Sieg über Pesth allein kein vollständiger gewesen wäre, habe er sich gegen Wien gewendet, um den Feind auch in der Hauptstadt zu bändigen. Zum Schlusse dankt er den böhmischen Brüdern, die durch die „Rückkehr ihrer Deputirten“ über die wahre Sachlage aufgeklärt und in ihrer Gesinnung gekräftigt wurden, dafür, daß sie ihm ihre sieggewohnten Banner zur Hülfe gesandt ‒ und er hegt das Vertrauen, daß sie nicht nur seine That unterstützen, sondern auch verstehen werden. Palacky und Dr. Pinkas sind als Abgeordnete der hier anwesenden Reichstagsdeputirten gestern Abends an das kaiserl. Hoflager nach Ollmütz abgereist. ‒ Eben erfahren wir, daß Helfert gestern Abends durch Telegraphen nach Ollmütz an's kaiserl. Hoflager berufen wurde.

(C. Bl. a. B.)
Olmütz, 23. Okt.

Tausend Hannaken hielten ihren Einzug in Olmütz mit schwarzgelben Fahnen und weißrothen Leibbinden, um dem Kaiser zu huldigen. Nachmittags trafen eben so viele Weiber und Kinder mit Geschenken für den Kaiser ein. Der preuß. Generallieutenant Thiele, der baierische Generallieutenant Zollern, dann der russische Botschafter Medem sind in Olmütz eingetroffen. ‒ In jeder Provinz des Kaiserstaates soll eine eigene Landesverwaltung geschaffen werden, daher nur drei Ministerien, Krieg, Finanzen und Auswärtigrs für den Kaiserstaat verbleiben.

103 Berlin, 27. Oktober.

Sitzung der Vereinbarer-Versammlung. ‒

Der Vice-Präsident v. Unruh eröffnet um 9 1/2 Uhr die Sitzung. Nach Verlesung des Protokolls bittet der Abg. Reichensperger ums Wort. Er hätte in Erfahrung gebracht, daß man die gestern vom Abg. Berg ausgesprochenen Worte auf ihn beziehe, weil er den Abg. Rottels eingeführt habe. Damit verhalte es sich aber folgendermaßen. Er sei durch den Huissier nach dem Vorsaal gerufen worden, wo ihn ein Abg. zu sprechen wünsche; er fand dort den Abg. Rottels, welcher ihm erzählte, daß er sich seit einer Stunde auf der Zuhörertribüne befinde und glaube in diesem Falle seine Stimme abgeben zu müssen, wenn dies zulässig sei. Er habe also nicht umhin gekonnt den Abg. Rottels zum Sekretariat zu führen um seine Stimme noch abzugeben.

Abg. v. Berg erwiedert hierauf, daß er seine Worte stets vorher so überlege, daß er seinen gestrigen Worten nichts hinzuzufügen habe.

Der Vorsitzende zeigt an, daß in Folge der Abdankung und des genehmigten 4wöchentlichen Urlaubs des Hrn. Grabow morgen bei Eröffnung der Sitzung eine neue Präsidentenwahl stattfinden werde.

Schleuniger Antrag der Abgeordneten Doerk, Koerfgen und Schultz (Delitsch): Die Versammlung wolle beschließen: Daß der Bericht der Kommission für Justiz und Gesetzgebung wegen Aufhebung der §§ 151 bis 155 Tit. 20 Th. II. Allg. Landrechts, betreffend die Erregung von Mißvergnügen gegen die Regierung u. s. w. unmittelbar nach den Gesetzvorlagen wegen Abschaffung verschiedener Lasten und Abgaben und in Betreff der Weinmoststeur zur Berathung und Beschlußnahme gezogen werde.

Abg. Doerk: Dieser unser Antrag gründet sich auf den Beschluß der Versammlung vom 7. Oktober, nach welchem der Bericht der Fach-Kommission unmittelbar nach den allerdringendsten Vorlagen zur Berathung gezogen werden sollte.

Abg. Hartmann will dies Gesetz erst nach der Berathung des Gesetzentwurfs wegen unerlaubter Volksversammlungen und Zusammenrottungen an die Reihe kommen lassen, da das Letztere, wegen der bei den Gerichten bestehenden Unsicherheit über Auslegung des Gesetzes vom 6. April c. durchaus nothwendig sei. Er stellt ein desfallsiges Amendement.

Abg. Waldeck erklärt sich gegen das Amendement und für die unveränderte Annahme des Antrages, da er es für dringender hält, diese §§. früher aufzuheben, ehe das Gesetz wegen der unerlaubten Volksversammlungen angenommen wird.

Abg. Wachsmuth erklärt sich ebenfalls gegen das Amendement, da das Gesetz wegen Aufhebung der §§. 151 bis 155 in einer Stunde berathen werden kann, während die Berathung des Gesetzes über die Volksversammlungen mehrere Tage dauern würde.

Der Antrag wird mit großer Majorität angenommen und das Amendement verworfen.

Hierauf geht die Versammlung zur Fortsetzung der Berathung des Entwurfs des Gesetzes wegen Aufhebung verschiedener Lasten und Abgaben über.

Die Abgeordneten Waldeck, Elsner, D'Ester stellen folgendes Amendement: (ohne Entschädigung) sind aufgehoben Zehnten aller Art. In Ansehung der Zehnten, welche zur fixen Einnahme der Pfarrgeistlichen oder Kirchen gehören, bleibt die Bestimmung über Entschädigung derselben einem besondern Gesetze vorbehalten, es wird jedoch bis zur Emanirung des gedachten Gesetzes, der vorbenannte Zehnten fortentrichtet.

Nach längerer Debatte kommt man darüber zur Abstimmung und von der Rechten wird die Trennung der Frage durchgesetzt; so daß zuerst über die Worte: „Zehnten aller Art“ abgestimmt werden soll. Dem widersetzen sich die Amendementsteller und nehmen deshalb ihr Amendement jetzt zurück, indem sie es später wieder in einer andern Fassung einbringen wollen. Von den Abgeordneten Meusebach, Bornemann u. A. wird es jedoch wieder aufgenommen, lediglich um es durchfallen zu lassen. Nach namentlicher Abstimmung wird dies Amendement verworfen.

103 Berlin, 28. Oktober.

Sitzung der Vereinbarer-Versammlung. ‒

Nach Eröffnung der Sitzung und Erledigung einiger Geschäftsangelenheiten beginnt der Namensaufruf zur Abgabe der Stimmzettel zur Wahl eines Präsidenten an Stelle des abgetretenen Grabow. Nachdem dies geschehen und vier Sekretare sich zur Zahlung der Stimmzettel zurückgezogen, kommt man zu dem dringenden Antrage des Abg. Plath. Die hohe Versammlung wolle sofort beschließen: „Den Beschluß der hohen Versammlung vom 21. d. betreffend die Abgabe der Petitionen auszudehnen, welche im ersten und zweiten Petitionsbericht „ohne Vorbehalt“ an die Ministerien zur Abgabe beantragt wurden.

Abg. Plath: Es ist nicht anzunehmen, daß die beiden ersten Petitionsberichte von der hohen Versammlung in Kurzem erledigt werden; es würden daher die zuerst eingegangenen Petitionen und die in den qu. Berichten an die Ministerien zur Abgabe von der Petitions-Commission beantragt wurden, den später eingegangenen nachgestellt werden. Der von der hohen Versammlung am 21. d. gefaßte Beschluß war wesentlich dadurch begründet, daß durch Verzug die Petitionen ihre Bedeutung verloren, was unbedingt bei denen eintreten muß, ‒ die bereits seit dem Monat Mai bei der hohen Versammlung liegen und in den ersten beiden Petitionsberichten stecken. ‒ Die Dringlichkeit wird nicht bestritten und der Antrag angenommen.

Dringender Antrag der Abgeordneten Kämpf und Bucher: „Die hohe Versammlung wolle beschließen: Den Herrn Kriegs-Minister aufzufordern, der Versammlung schleunigst genau und spezielle Mittheilungen, über die Stärke der gegenwärtig in der Provinz Brandenburg im Allgemeinen, und der Stadt Berlin insbesondere, vorhandenen Truppen, über die Gattung derselben, und die von ihnen bezogenen Kantonnements zu machen.

Abg Kämpf: Die bedeutende Truppenmacht, welche seit längerer Zeit in der Provinz Brandenburg und namentlich in der Nähe der Hauptstadt konzentrirt ist, erregt im Volke in immer höherem Grade Unruhe und Besorgniß, um so mehr, als über die Stärke der betreffenden Truppentheile Bestimmtes nicht bekannt ist. Genaue, offizielle Angaben der Regierung in dieser Beziehung erscheinen zur Beruhigung der Bevölkerung der Provinz dringend nothwendig.

Ohne die Zulassung der Dringlichkeit abzuwarten, ergreift der Minister-Präsident des Wort um sogleich seine Erklärung abzugeben. Das Ministerium habe bei seinem Antritt gesagt, daß es bereit sei auch über Verwaltungsmaßregeln Rechnung zu geben. Ich will Ihnen die verlangten Mittheilungen in einigen Tagen machen, obgleich ich gestehen muß, daß ich es nicht für parlamentarisch halte. Das Ministerium bekommt nur periodische Berichte von den Commandos. Die Truppen in dieser Provinz sind auch fortdauernd in Bewegung; denn in Folge des schlechten Wetters mußten bessere Kantonnements für die Truppen gesucht und der Umkreis in welchem sie um Berlin lagen dadurch erweitert werden. Ich muß eingestehen, daß sich die Gährung von der ich im September sprach theils gelegt hat. Die Truppen sind nur zum Schutz des Eigenthums und der Personen bestimmt; nur hierzu sollen sie verwendet werden.

Abg. Kämpf: Ich sage dem Herrn Ministerpräsidenten und Kriegsminister meinen herzlichsten Dank, daß er bereit war, sogleich seine Erklärung abzugeben. Wenn ich den Herrn Ministerpräsidenten recht verstanden habe, daß er bereit sei, in einigen Tagen die verlangten Mittheilungen zu machen, so ziehe ich einstweilen meinen Antrag bis nächsten Freitag Abend zurück.

Die Abg. Temme und Lisinki stellen eine schleunige Interpellation an das Staatsministerium:

„Welche Schritte Seitens desselben zur Ausführung und Sanktion des Jagdgesetzes gethan sind?“

Die Dringlichkeit wird aber mit 178 gegen 163 Stimmen verworfen. Die namentliche Abstimmung wird nicht zugelassen.

Das Resultat der Präsidentenwahl ist folgendes: Zahl der Abstimmenden 348. Majorität 175 Gewählt ist v. Unruh mit 177 Stimmen. Philipps erhielt nur 170 und Jonas 1 Stimme.

Die Abgeordneten Feyerabend und Richter haben folgende Interpellation gestellt:

„Die öffentlichen Blätter ergeben, daß einem in Heidelberg wohnenden Agenten die Veräußerung der pachtlos werdenden Domainen an Bewohner aus den südwestlichen Provinzen des preußischen Staates und aus dem südlichen Deutschland überhaupt übertragen worden ist; das hohe Staatsministerium wolle daher erklären: ob und aus welchen Gründen die Bewohner der östlichen Provinzen von der Theilnahme an der Kolonisation auf den Domainen ausgeschlossen?“

Der Finanzminister Bonin giebt hierauf einen sehr langen Bericht. Der Agent in Heidelberg, Namens Winternagel, hat schon mit den frühern Regierungen die desfallsigen Verträge abgeschlossen. Der Minister giebt sich viele Mühe, diese Verträge zu rechtfertigen; er mochte wohl selbst fühlen, daß sie heutigen Tages kaum aufrecht erhalten werde dürften und sucht die ganze Geschichte so viel wie möglich zu bemänteln. Man wollte der überhandnehmenden Auswanderung nach Amerika aus Süddeutschland vorbeugen und die dortigen Auswanderer durch diesen Agenten zu bewegen suchen, in der Provinz Preußen sich anzusiedeln. Wie vortheilhaft der Vertrag für den Agenten abgeschlossen sein muß, mag man daraus entnehmen, daß ihm eine Vergütigung von 175 Morgen Acker im Falle einer Kündigung versprochen ist.

Wen dieser Gegenstand genauer interessirt, möge die lange Erzählung des Ministers in den stenographischen Berichten nachlesen.

Durch die Wahl des Vicepräsidenten Unruh zum Präsidenten ist eine neue Wahl nothwendig geworden. Das Resultat derselben ist folgendes: Zahl der Abstimmenden 353. Majorität 177. Abg Waldeck erhält 177 Stimmen. Auerswald (Rosenberg) 174, Milde 1 und Kühlwetter 1 Stimme. Waldeck ist demnach zum Vicepräsidenten gewählt.

Nachdem noch einige hundert Petitionen durch die Tagesordnung beseitigt worden, wird die Sitzung um 2 Uhr geschlossen.

079 Berlin, 28. Oct.

Wenn wir in unserm letzten Schreiben dem demokratischen Kongresse kein günstiges Auspicium stellten, so hat derselbe unsere Meinung durch seine gestrigen und heutigen Verhandlungen (wenn man's so nennen kann) vollkommen gerechtfertigt. Sehen wir von Aeußerlichkeiten ab, wie z. B. gränzenloser Unordnung in der Debatte, großem Mangel an parlamentarischem Takt u. s. w.; das ließe sich noch ertragen, wenn der Inhalt der Verhandlungen Ersprießliches für die Organisation, für die Haltung der demokratischen Partei erwarten ließe. Der ganze gestrige Tag wurde mit Berichterstattungen der einzelnen Deputirten über den Stand der Demokratie in ihren Kreisen zugebracht. Wie nutzlos, wie überflüssig solche Berichte sind, wird sich keiner verhehlen, der die Sache näher betrachtet. Diese Berichte sind durchaus unzulässig, nicht bloß weil fast jeder Abgeordnete seine resp. seiner Kommittenten Thätigkeit im Weinberge der Demokratie in's beste Licht zu stellen bemüht ist, sondern auch weil Niemand durch eigene Anschauung von dem Stande der Dinge eine so genaue Kenntniß nehmen kann, um ein klares, wahrheitsgetreues Bild davon zu geben. Einer täuscht hier den Andern und wohin das führt, ist leicht abzusehen. ‒ Demungeachtet ist die Berichterstattung für die Beurtheilung der Farbe des Kongresses nicht gleichgültig. In dieser Beziehung ist am bemerkenswerthesten der Bericht des Central-Ausschusses, abgestattet vom „Bürger“ Kriege. „Unsere Hauptstütze müssen die Bürger sein; das Proletariat können wir nicht brauchen, es ist zu roh und ungebildet, um auf unsere Bestrebungen eingehen zu können.“ Das sagte der Bürger Kriege, Mitglied des Central-Ausschusses deutscher Demokraten. ‒ Den heutigen Tag nahm die Diskussion über den Organisationsplan der demokratischen Vereine ein. Jetzt also, da an allen Ecken und Enden die Freiheit in Gefahr ist; in einem Augenblicke, wo sich das Schicksal Wiens und mit ihm vielleicht das Schicksal ganz Deutschlands entscheidet ‒ jetzt debattirt der Kongreß deutscher Demokraten über ein faules Reglement zur Organisation der Partei! Jetzt zankt und beißt man sich Tage lang darum, ob ein Central-Ausschuß gewählt, ob er aus 7 oder 3 Mitgliedern bestehen soll; ob man den Mitgliedern 2 Rthlr. Diäten geben solle u. dgl. unnützes Zeug mehr! Jeder will natürlich seine Weisheit zum Brei dazugeben und was in drei Worten gesagt werden könnte, darüber hält man Stunden lange Reden. ‒ Statt sich mit der Masse des Volkes in Verbindung zu setzen, schließt sich der Kongreß mandarinenartig von ihm ab und erbittert es. Bei dieser Haltung des Kongresses ist es kein Wunder, wenn schon mehrere Abgeordnete, die sich Besseres vorgestellt hatten, ihren Austritt in Erwartung gestellt haben. ‒ Wenn man sich schließlich noch fragt: was will nun eigentlich der Kongreß? so wird unzweifelhaft die Antwort sein: er weiß es selbst nicht.

079 Berlin, 28. Oktober.

Die neusten Nachrichten aus Wien halten das Volk in der größten Erregung. Man macht sich allgemein auf Etwas gefaßt, und das mit Recht, da die Kamarilla nicht daran denkt, die um Berlin lagernden Truppen in entferntere Kantonnements zu legen, wie sehr auch das Landvolk damit unzufrieden ist und welche Noth auch die Truppen selbst-leiden. Letztere sind keineswegs so kampflustig und muthig, als die Hofpartei vielleicht glaubt. Der erschwerte Dienst, elende Quartiere, mangelhaft Verpflegung und Krankheit, die in ihre Reihen eingerissen ist, sind nur geeignet den schon herrschenden Mißmuth der Truppen zu vergrößern und die Reaktion möchte sich sehr getäuscht haben, wenn sie auf dieselben baut. Zum großen Aerger unserer Schwarzweißen Patrioten hat sich dazu noch ein Militär-Reform-Club gebildet, der von Soldaten zahlreich besucht wird und unter ihnen eifrig Propaganda macht. ‒ Die Soldaten sind von demokratischen Ideen einmal inficirt und gar leicht könnte das Beispiel, was die Liegnitzer Landwehr ihren Kameraden gegeben hat, Nachahmung finden.

Königsberg, 23. Okt.

Es heißt hier unter Personen, die vermöge ihrer Stellung wohl darum wissen können, daß Wrangel im Geheimen zum Reichsfeldmarschall von der Centralgewalt ernannt worden sei, und er schon das Patent, bei welchem noch das Datum auszufüllen, in der Tasche habe, um im geeigneten Augenblick davon Gebrauch zu machen. So hatte der bluthändige Alba einst die schon fertigen Todesurtheile für die Niederländer in der Tasche, welche er erst zu unterjochen ging. Diesen Augenblick wird das Ministerium angeben. Der Gebrauch? Das Bombardement von Berlin. Wann die Sturmglocken zum Beginn des Schauspiels läuten, werden Wrangel und noch Jemand auf der Bühne erscheinen; Jemand wird dem General den Angriff auf Berlin bei seinem Zorn untersagen, Wrangel wird aber dann, wie im Wallenstein Octavio Piccolomini, ein Papier hervorziehen und mit den Worten überreichen: „Entschuldigt mich, ein Reichsfeldmarschall nimmt nur von der Centralgewalt Befehle an!“ Und während der andere verstummt, beginnt der brudermörderische Donner der Geschütze.

(Ref.)
Posen, 21. Okt.

Wie nothwendig es ist, daß die polnischen Gutsbesitzer an die Gründung eines Geldinstituts denken, das die einzelnen verschuldeten Eigenthümer durch Geldvorschüsse vor Expropriation schützt, wird Jedem klar werden, wenn er hört, daß in Folge der Kündigung von Hypotheken und persönlichen Schulden gegenwärtig bereits gegen 300 Güter zur Subhastation gestellt sind. Die Gläubiger sind fast ausschließlich jüdische Einwohner des Großherzogthums Posen. Es liegt der von den meisten gefaßte Entschluß zum Grunde, nachdem sie alles zusammen gerafft, was noch zusammen zu raffen ist, nicht sowohl nur das Großherzogthum Posen, sondern den ganzen jetzt in seinen Grundfesten erschütterten Welttheil zu verlassen. Der Beweis dafür liegt in den bereits stattgefundenen Auswanderungen, und in der offen ausgesprochenen Absicht eines großen Theils unserer jüdischen Kaufleute und Geldspekulanten, diesem Beispiel zu folgen, vor; Veranlassung dazu ist die Ueberzeugung, daß bei den jetzt gestörten Verkehrs- und Kreditverhältnissen, und der gewissen Aussicht, daß bei den sich immer mehr in Deutschland verwirrenden politischen Verhältnissen, eine Wiederhebung und Befestigung derselben für viele Jahre vielleicht nicht zu erwarten, eine Herstellung auf den alten, ihnen so günstigen lukrativen Fuß aber ganz undenkbar bleibt ‒ hier für sie nichts mehr zu verdienen, sondern nur das Erworbene zu verlieren ist.

Das Glück, welches angeblich viele jüdische Auswanderer in den letzten Jahren in Amerika gefunden, bestärkt sie in diesem Beschluß und treibt sie zur Eile an. Ob nun die demselben zu Grunde liegenden Ansichten richtig sind oder nicht, wollen wir hier dahin gestellt sein lassen, und nur andeutend darauf hinweisen, inwiefern der auswärtige Handelsstand dabei gefährdet ist, indem bisher wenigstens die Auswanderer sich der Erfüllung ihrer Zahlungsverbindlichkeiten stets zu entziehen strebten und zu entziehen wußten. Dagegen steht es fest, daß die plötzliche Kündigung aller Kapitalien, neben andern, aus der politischen Stellung der Juden hervorgegangenen Nebenursachen, doch der Hauptgrund gewesen ist, daß nach und nach unter den Polen ‒ vom Edelmann bis zum Bauern ‒ der Entschluß allgemein geworden, von jenen nichts mehr zu kaufen, und daß dadurch die Juden in die mißliche Lage gebracht sind, in der sie sich befinden. Aber auch abgesehen von diesen sofort eingetretenen nachtheiligen Folgen, wird die plötzliche Kündigung und resp. unnachsichtliche Subhaftirung der verschuldeten Güter nicht zu dem erwünschten Ziele, diese Gelder wenigstens zu retten und damit anderwärts sich niederzulassen, sondern gerade zum Gegentheile führen, nämlich dieselben unbedingt zu verlieren.

Die Preise alles Grundbesitzes sind jetzt bereits so tief gefallen, daß namentlich bei den Gütern oft die landschaftlichen Pfandbriefsschulden nicht gedeckt sind. Den schlagendsten Beweis, wie Grund und Boden hier jetzt bezahlt wird, liefert der Verkauf der Domäne Ferka, der vor einigen Monaten in Parzellen, wie sie gefordert wurden, stattfand; es wurde durchschnittlich der Magdeburger Morgen mit 6-7 Thlr. weggegeben.

(Ostsee-Z.)

Aus dem Fürstenthum Birkenfeld. Auch in unserm kleinen Lande macht die Sache der Demokratie sichre Fortschritte, wenn auch etwas langsam. Es haben sich in den Städten wie auf dem flachen Lande bereits Vereine gebildet, welche sich zur Aufgabe stellen, die Grundsätze des Systems dem Bürger zu veranschaulichen und bei ihm in Fleisch und Blut übergehen zu lassen. Sind es doch gerade die Kleinstaaten, welche alle Mißhandlungen der Machthaber des Jahres 1815 bis zum Ueberdruß empfunden haben und dieser Wirthschaft herzlich satt sind. Es werden jetzt an den Gränzen Volksversammlungen gehalten, welche von den Oldenburgern wie von den Preußen gemeinsam besucht werden. Viele tausend Menschen waren kürzlich auf der großen Volksversammlung zu Wehlen an der Mosel, und in nächster Woche findet eine solche auf der Wildenburg statt, die bei gutem Wetter einen großen Theil des preußischen Hochwald's und der Oldenburgischen Aemter Oberstein und Birkenfeld vereinigen wird.

Ungarn.
Von der untern Donau, 13. Oktbr.

Auf dem serbisch-magyarischen Kriegsschauplatze beginnt es nun wieder recht lebhaft zu werden. Die Serben haben nun die Offensive ergriffen. Knicanin und Baraié gehen auf Beckerek los, ein Korps der Serben zieht gegen Kikinda und bei Becsej ward heute wacker gekämpft. Mihal Jovanovie, hat ‒ so meldet uns eben ein Kurier ‒ Becsej erobert.

(C. B. a. B.)
Italien.
* Messina.

Aus der Times erfahren wir, daß die Verbindungen des Waffenstillstandes zwischen Sicilien und Neapel am 26. Sept. durch die Befehlshaber des französischen und des englischen Geschwaders, im Hafen von Messina unterzeichnet worden sind. Es heißt darin, daß alles Land zwischen den übereingekommenen beiden Linien neutral bleiben soll, und daß auf der von den Neapolitanern besetzten Küste die sizilianische Flagge zwischen Milazzo und Lealetta, auf einer Strecke von 15 Miglien also,

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mit diktatorischer Macht bekleidet, als Salvator Hungarige ausgerufen und überall mit königlichen Ehren empfangen, befand sich Dienstag früh in Ungarisch-Altenburg. Er hat 6000 Mann auf Dampfschiffen vorausgesandt und trifft mit etwa 25,000 Mann heute noch bestimmt vor Wien ein, wo er den Angriff auf Jellachich bei der &#x201E;Spinnerin am Kreuz&#x201C; eröffnen will, während das Gros der Armee auf dem rechten Donauufer, von Haimburg her, vorrückt. Das ungarische Heer verstärkt sich täglich durch den Uebertritt kaiserlicher Truppen, besonders von den Regimentern Wasa und Cecopieri; von ersterem haben bereits 600 Mann in Preßburg der ungarischen Regierung den Eid der Treue geleistet. Zwei kaiserliche Generäle und ein Obrist, letzterer vom Alexander-Regiment, sind ebenfalls zu den Ungarn übergegangen. In Pesth wurde am vorigen Montage vom Reichstage beschlossen, daß alle flüchtigen Magnaten, falls sie sich nicht binnen 15 Tagen stellen, ihrer Güter verlustig gehen und sie selbst als Vaterlands-Verräther dem Standrechte verfallen sollen. &#x2012; Simonitsch und Hurban sind auf's Neue eingefallen. Preßburg wird vollständig verschanzt.</p>
          <p>Schließlich berichtet der Reisende noch, daß gestern Mittag Windischgrätz eine Depesche mittelst eines Extrazuges nach Olmütz befördert. Der Zug kehrte mit der bezüglichen Antwort mit reißender Schnelligkeit am selben Tage zurück und kam 5 1/2 Uhr Abends bei Angern vorbei.</p>
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          <head>Prag, 25. Oktbr.</head>
          <p>In der gestrigen Ausschußsitzung des Slowanská lipa erschien Hr. Berlich, als Kurier von Jellachich, mit einem Schreiben an den Verein. Jellachich erklärt sich darin für einen Vorkämpfer, der slawischen Freiheit, er sei kein Reaktionär, seine Thaten sprächen für ihn. Er sei überzeugt, daß die Slaven die festeste Stütze Oestreichs seien, daß aber auch Oestreich wieder eine nothwendige Bedingung für die Existenz der Slaven bleibe. Ja wenn es kein Oestreich noch gäbe, sagt der Ban, wie Palacky schon in seinem bekannten Ablehnungsbrief an den Frankfurter Fünfziger-Ausschuß schrieb, so müßte man sogar eines schaffen. Darum kämpfe er gegen die antislavische, die antiöstreichische Partei, darum sei er gegen Pesth gezogen, um das &#x201E;Nest der magyarischen Aristokratie&#x201C; zu vernichten. Aber als er am Wege dahin war, habe die slavenfeindliche Partei ihr Haupt in Wien erhoben, und darum, weil nun ein Sieg über Pesth allein kein vollständiger gewesen wäre, habe er sich gegen Wien gewendet, um den Feind auch in der Hauptstadt zu bändigen. Zum Schlusse dankt er den böhmischen Brüdern, die durch die &#x201E;Rückkehr ihrer Deputirten&#x201C; über die wahre Sachlage aufgeklärt und in ihrer Gesinnung gekräftigt wurden, dafür, daß sie ihm ihre sieggewohnten Banner zur Hülfe gesandt &#x2012; und er hegt das Vertrauen, daß sie nicht nur seine That unterstützen, sondern auch verstehen werden. Palacky und Dr. Pinkas sind als Abgeordnete der hier anwesenden Reichstagsdeputirten gestern Abends an das kaiserl. Hoflager nach Ollmütz abgereist. &#x2012; Eben erfahren wir, daß Helfert gestern Abends durch Telegraphen nach Ollmütz an's kaiserl. Hoflager berufen wurde.</p>
          <bibl>(C. Bl. a. B.)</bibl>
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          <head>Olmütz, 23. Okt.</head>
          <p>Tausend Hannaken hielten ihren Einzug in Olmütz mit schwarzgelben Fahnen und weißrothen Leibbinden, um dem Kaiser zu huldigen. Nachmittags trafen eben so viele Weiber und Kinder mit Geschenken für den Kaiser ein. Der preuß. Generallieutenant Thiele, der baierische Generallieutenant Zollern, dann der russische Botschafter Medem sind in Olmütz eingetroffen. &#x2012; In jeder Provinz des Kaiserstaates soll eine eigene Landesverwaltung geschaffen werden, daher nur drei Ministerien, Krieg, Finanzen und Auswärtigrs für den Kaiserstaat verbleiben.</p>
        </div>
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          <head><bibl><author>103</author></bibl> Berlin, 27. Oktober.</head>
          <p>Sitzung der Vereinbarer-Versammlung. &#x2012;</p>
          <p>Der Vice-Präsident v. <hi rendition="#g">Unruh</hi> eröffnet um 9 1/2 Uhr die Sitzung. Nach Verlesung des Protokolls bittet der Abg. Reichensperger ums Wort. Er hätte in Erfahrung gebracht, daß man die gestern vom Abg. Berg ausgesprochenen Worte auf ihn beziehe, weil er den Abg. Rottels eingeführt habe. Damit verhalte es sich aber folgendermaßen. Er sei durch den Huissier nach dem Vorsaal gerufen worden, wo ihn ein Abg. zu sprechen wünsche; er fand dort den Abg. Rottels, welcher ihm erzählte, daß er sich seit einer Stunde auf der Zuhörertribüne befinde und glaube in diesem Falle seine Stimme abgeben zu müssen, wenn dies zulässig sei. Er habe also nicht umhin gekonnt den Abg. Rottels zum Sekretariat zu führen um seine Stimme noch abzugeben.</p>
          <p>Abg. v. <hi rendition="#g">Berg</hi> erwiedert hierauf, daß er seine Worte stets vorher so überlege, daß er seinen gestrigen Worten nichts hinzuzufügen habe.</p>
          <p>Der Vorsitzende zeigt an, daß in Folge der Abdankung und des genehmigten 4wöchentlichen Urlaubs des Hrn. Grabow morgen bei Eröffnung der Sitzung eine neue Präsidentenwahl stattfinden werde.</p>
          <p>Schleuniger Antrag der Abgeordneten Doerk, Koerfgen und Schultz (Delitsch): Die Versammlung wolle beschließen: Daß der Bericht der Kommission für Justiz und Gesetzgebung wegen Aufhebung der §§ 151 bis 155 Tit. 20 Th. II. Allg. Landrechts, betreffend die Erregung von Mißvergnügen gegen die Regierung u. s. w. unmittelbar nach den Gesetzvorlagen wegen Abschaffung verschiedener Lasten und Abgaben und in Betreff der Weinmoststeur zur Berathung und Beschlußnahme gezogen werde.</p>
          <p>Abg. <hi rendition="#g">Doerk:</hi> Dieser unser Antrag gründet sich auf den Beschluß der Versammlung vom 7. Oktober, nach welchem der Bericht der Fach-Kommission unmittelbar nach den allerdringendsten Vorlagen zur Berathung gezogen werden sollte.</p>
          <p>Abg. <hi rendition="#g">Hartmann</hi> will dies Gesetz erst nach der Berathung des Gesetzentwurfs wegen unerlaubter Volksversammlungen und Zusammenrottungen an die Reihe kommen lassen, da das Letztere, wegen der bei den Gerichten bestehenden Unsicherheit über Auslegung des Gesetzes vom 6. April c. durchaus nothwendig sei. Er stellt ein desfallsiges Amendement.</p>
          <p>Abg. <hi rendition="#g">Waldeck</hi> erklärt sich gegen das Amendement und für die unveränderte Annahme des Antrages, da er es für dringender hält, diese §§. früher aufzuheben, ehe das Gesetz wegen der unerlaubten Volksversammlungen angenommen wird.</p>
          <p>Abg. <hi rendition="#g">Wachsmuth</hi> erklärt sich ebenfalls gegen das Amendement, da das Gesetz wegen Aufhebung der §§. 151 bis 155 in einer Stunde berathen werden kann, während die Berathung des Gesetzes über die Volksversammlungen mehrere Tage dauern würde.</p>
          <p>Der Antrag wird mit großer Majorität angenommen und das Amendement verworfen.</p>
          <p>Hierauf geht die Versammlung zur Fortsetzung der Berathung des Entwurfs des Gesetzes wegen Aufhebung verschiedener Lasten und Abgaben über.</p>
          <p>Die Abgeordneten <hi rendition="#g">Waldeck, Elsner, D'Ester</hi> stellen folgendes Amendement: (ohne Entschädigung) sind aufgehoben Zehnten aller Art. In Ansehung der Zehnten, welche zur fixen Einnahme der Pfarrgeistlichen oder Kirchen gehören, bleibt die Bestimmung über Entschädigung derselben einem besondern Gesetze vorbehalten, es wird jedoch bis zur Emanirung des gedachten Gesetzes, der vorbenannte Zehnten fortentrichtet.</p>
          <p>Nach längerer Debatte kommt man darüber zur Abstimmung und von der Rechten wird die Trennung der Frage durchgesetzt; so daß zuerst über die Worte: &#x201E;Zehnten aller Art&#x201C; abgestimmt werden soll. Dem widersetzen sich die Amendementsteller und nehmen deshalb ihr Amendement jetzt zurück, indem sie es später wieder in einer andern Fassung einbringen wollen. Von den Abgeordneten Meusebach, Bornemann u. A. wird es jedoch wieder aufgenommen, lediglich um es durchfallen zu lassen. Nach namentlicher Abstimmung wird dies Amendement verworfen.</p>
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          <head><bibl><author>103</author></bibl> Berlin, 28. Oktober.</head>
          <p>Sitzung der Vereinbarer-Versammlung. &#x2012;</p>
          <p>Nach Eröffnung der Sitzung und Erledigung einiger Geschäftsangelenheiten beginnt der Namensaufruf zur Abgabe der Stimmzettel zur Wahl eines Präsidenten an Stelle des abgetretenen Grabow. Nachdem dies geschehen und vier Sekretare sich zur Zahlung der Stimmzettel zurückgezogen, kommt man zu dem dringenden Antrage des Abg. Plath. Die hohe Versammlung wolle sofort beschließen: &#x201E;Den Beschluß der hohen Versammlung vom 21. d. betreffend die Abgabe der Petitionen auszudehnen, welche im ersten und zweiten Petitionsbericht &#x201E;ohne Vorbehalt&#x201C; an die Ministerien zur Abgabe beantragt wurden.</p>
          <p>Abg. <hi rendition="#g">Plath:</hi> Es ist nicht anzunehmen, daß die beiden ersten Petitionsberichte von der hohen Versammlung in Kurzem erledigt werden; es würden daher die zuerst eingegangenen Petitionen und die in den qu. Berichten an die Ministerien zur Abgabe von der Petitions-Commission beantragt wurden, den später eingegangenen nachgestellt werden. Der von der hohen Versammlung am 21. d. gefaßte Beschluß war wesentlich dadurch begründet, daß durch Verzug die Petitionen ihre Bedeutung verloren, was unbedingt bei denen eintreten muß, &#x2012; die bereits seit dem Monat Mai bei der hohen Versammlung liegen und in den ersten beiden Petitionsberichten stecken. &#x2012; Die Dringlichkeit wird nicht bestritten und der Antrag angenommen.</p>
          <p>Dringender Antrag der Abgeordneten Kämpf und Bucher: &#x201E;Die hohe Versammlung wolle beschließen: Den Herrn Kriegs-Minister aufzufordern, der Versammlung schleunigst genau und spezielle Mittheilungen, über die Stärke der gegenwärtig in der Provinz Brandenburg im Allgemeinen, und der Stadt Berlin insbesondere, vorhandenen Truppen, über die Gattung derselben, und die von ihnen bezogenen Kantonnements zu machen.</p>
          <p>Abg <hi rendition="#g">Kämpf:</hi> Die bedeutende Truppenmacht, welche seit längerer Zeit in der Provinz Brandenburg und namentlich in der Nähe der Hauptstadt konzentrirt ist, erregt im Volke in immer höherem Grade Unruhe und Besorgniß, um so mehr, als über die Stärke der betreffenden Truppentheile Bestimmtes nicht bekannt ist. Genaue, offizielle Angaben der Regierung in dieser Beziehung erscheinen zur Beruhigung der Bevölkerung der Provinz dringend nothwendig.</p>
          <p>Ohne die Zulassung der Dringlichkeit abzuwarten, ergreift der Minister-Präsident des Wort um sogleich seine Erklärung abzugeben. Das Ministerium habe bei seinem Antritt gesagt, daß es bereit sei auch über Verwaltungsmaßregeln Rechnung zu geben. Ich will Ihnen die verlangten Mittheilungen in einigen Tagen machen, obgleich ich gestehen muß, daß ich es nicht für parlamentarisch halte. Das Ministerium bekommt nur periodische Berichte von den Commandos. Die Truppen in dieser Provinz sind auch fortdauernd in Bewegung; denn in Folge des schlechten Wetters mußten bessere Kantonnements für die Truppen gesucht und der Umkreis in welchem sie um Berlin lagen dadurch erweitert werden. Ich muß eingestehen, daß sich die Gährung von der ich im September sprach theils gelegt hat. Die Truppen sind nur zum Schutz des Eigenthums und der Personen bestimmt; nur hierzu sollen sie verwendet werden.</p>
          <p>Abg. <hi rendition="#g">Kämpf:</hi> Ich sage dem Herrn Ministerpräsidenten und Kriegsminister meinen herzlichsten Dank, daß er bereit war, sogleich seine Erklärung abzugeben. Wenn ich den Herrn Ministerpräsidenten recht verstanden habe, daß er bereit sei, in einigen Tagen die verlangten Mittheilungen zu machen, so ziehe ich einstweilen meinen Antrag bis nächsten Freitag Abend zurück.</p>
          <p>Die Abg. <hi rendition="#g">Temme</hi> und <hi rendition="#g">Lisinki</hi> stellen eine schleunige Interpellation an das Staatsministerium:</p>
          <p>&#x201E;Welche Schritte Seitens desselben zur Ausführung und Sanktion des Jagdgesetzes gethan sind?&#x201C;</p>
          <p>Die Dringlichkeit wird aber mit 178 gegen 163 Stimmen verworfen. Die namentliche Abstimmung wird nicht zugelassen.</p>
          <p>Das Resultat der Präsidentenwahl ist folgendes: Zahl der Abstimmenden 348. Majorität 175 Gewählt ist v. Unruh mit 177 Stimmen. Philipps erhielt nur 170 und Jonas 1 Stimme.</p>
          <p>Die Abgeordneten <hi rendition="#g">Feyerabend</hi> und <hi rendition="#g">Richter</hi> haben folgende Interpellation gestellt:</p>
          <p>&#x201E;Die öffentlichen Blätter ergeben, daß einem in Heidelberg wohnenden Agenten die Veräußerung der pachtlos werdenden Domainen an Bewohner aus den südwestlichen Provinzen des preußischen Staates und aus dem südlichen Deutschland überhaupt übertragen worden ist; das hohe Staatsministerium wolle daher erklären: ob und aus welchen Gründen die Bewohner der östlichen Provinzen von der Theilnahme an der Kolonisation auf den Domainen ausgeschlossen?&#x201C;</p>
          <p>Der Finanzminister <hi rendition="#g">Bonin</hi> giebt hierauf einen sehr langen Bericht. Der Agent in Heidelberg, Namens Winternagel, hat schon mit den frühern Regierungen die desfallsigen Verträge abgeschlossen. Der Minister giebt sich viele Mühe, diese Verträge zu rechtfertigen; er mochte wohl selbst fühlen, daß sie heutigen Tages kaum aufrecht erhalten werde dürften und sucht die ganze Geschichte so viel wie möglich zu bemänteln. Man wollte der überhandnehmenden Auswanderung nach Amerika aus Süddeutschland vorbeugen und die dortigen Auswanderer durch diesen Agenten zu bewegen suchen, in der Provinz Preußen sich anzusiedeln. Wie vortheilhaft der Vertrag für den Agenten abgeschlossen sein muß, mag man daraus entnehmen, daß ihm eine Vergütigung von 175 Morgen Acker im Falle einer Kündigung versprochen ist.</p>
          <p>Wen dieser Gegenstand genauer interessirt, möge die lange Erzählung des Ministers in den stenographischen Berichten nachlesen.</p>
          <p>Durch die Wahl des Vicepräsidenten Unruh zum Präsidenten ist eine neue Wahl nothwendig geworden. Das Resultat derselben ist folgendes: Zahl der Abstimmenden 353. Majorität 177. Abg Waldeck erhält 177 Stimmen. Auerswald (Rosenberg) 174, Milde 1 und Kühlwetter 1 Stimme. Waldeck ist demnach zum Vicepräsidenten gewählt.</p>
          <p>Nachdem noch einige hundert Petitionen durch die Tagesordnung beseitigt worden, wird die Sitzung um 2 Uhr geschlossen.</p>
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          <head>Königsberg, 23. Okt.</head>
          <p>Es heißt hier unter Personen, die vermöge ihrer Stellung wohl darum wissen können, daß Wrangel im Geheimen zum Reichsfeldmarschall von der Centralgewalt ernannt worden sei, und er schon das Patent, bei welchem noch das Datum auszufüllen, in der Tasche habe, um im geeigneten Augenblick davon Gebrauch zu machen. So hatte der bluthändige Alba einst die schon fertigen Todesurtheile für die Niederländer in der Tasche, welche er erst zu unterjochen ging. Diesen Augenblick wird das Ministerium angeben. Der Gebrauch? <hi rendition="#g">Das Bombardement von Berlin.</hi> Wann die Sturmglocken zum Beginn des Schauspiels läuten, werden Wrangel und noch Jemand auf der Bühne erscheinen; Jemand wird dem <hi rendition="#g">General</hi> den Angriff auf Berlin bei seinem Zorn untersagen, Wrangel wird aber dann, wie im Wallenstein Octavio Piccolomini, ein Papier hervorziehen und mit den Worten überreichen: &#x201E;Entschuldigt mich, ein <hi rendition="#g">Reichsfeldmarschall</hi> nimmt nur von der Centralgewalt Befehle an!&#x201C; Und während der andere verstummt, beginnt der brudermörderische Donner der Geschütze.</p>
          <bibl>(Ref.)</bibl>
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          <head>Posen, 21. Okt.</head>
          <p>Wie nothwendig es ist, daß die polnischen Gutsbesitzer an die Gründung eines Geldinstituts denken, das die einzelnen verschuldeten Eigenthümer durch Geldvorschüsse vor Expropriation schützt, wird Jedem klar werden, wenn er hört, daß in Folge der Kündigung von Hypotheken und persönlichen Schulden gegenwärtig bereits gegen 300 Güter zur Subhastation gestellt sind. Die Gläubiger sind fast ausschließlich jüdische Einwohner des Großherzogthums Posen. Es liegt der von den meisten gefaßte Entschluß zum Grunde, nachdem sie alles zusammen gerafft, was noch zusammen zu raffen ist, nicht sowohl nur das Großherzogthum Posen, sondern den ganzen jetzt in seinen Grundfesten erschütterten Welttheil zu verlassen. Der Beweis dafür liegt in den bereits stattgefundenen Auswanderungen, und in der offen ausgesprochenen Absicht eines großen Theils unserer jüdischen Kaufleute und Geldspekulanten, diesem Beispiel zu folgen, vor; Veranlassung dazu ist die Ueberzeugung, daß bei den jetzt gestörten Verkehrs- und Kreditverhältnissen, und der gewissen Aussicht, daß bei den sich immer mehr in Deutschland verwirrenden politischen Verhältnissen, eine Wiederhebung und Befestigung derselben für viele Jahre vielleicht nicht zu erwarten, eine Herstellung auf den alten, ihnen so günstigen lukrativen Fuß aber ganz undenkbar bleibt &#x2012; hier für sie nichts mehr zu verdienen, sondern nur das Erworbene zu verlieren ist.</p>
          <p>Das Glück, welches angeblich viele jüdische Auswanderer in den letzten Jahren in Amerika gefunden, bestärkt sie in diesem Beschluß und treibt sie zur Eile an. Ob nun die demselben zu Grunde liegenden Ansichten richtig sind oder nicht, wollen wir hier dahin gestellt sein lassen, und nur andeutend darauf hinweisen, inwiefern der auswärtige Handelsstand dabei gefährdet ist, indem bisher wenigstens die Auswanderer sich der Erfüllung <hi rendition="#g">ihrer</hi> Zahlungsverbindlichkeiten stets zu entziehen strebten und zu entziehen wußten. Dagegen steht es fest, daß die plötzliche Kündigung aller Kapitalien, neben andern, aus der politischen Stellung der Juden hervorgegangenen Nebenursachen, doch der <hi rendition="#g">Hauptgrund</hi> gewesen ist, daß nach und nach unter den Polen &#x2012; vom Edelmann bis zum Bauern &#x2012; der Entschluß allgemein geworden, von jenen nichts mehr zu kaufen, und daß dadurch die Juden in die mißliche Lage gebracht sind, in der sie sich befinden. Aber auch abgesehen von diesen sofort eingetretenen nachtheiligen Folgen, wird die plötzliche Kündigung und resp. unnachsichtliche Subhaftirung der verschuldeten Güter nicht zu dem erwünschten Ziele, diese Gelder wenigstens zu retten und damit anderwärts sich niederzulassen, sondern gerade zum Gegentheile führen, nämlich dieselben unbedingt zu verlieren.</p>
          <p>Die Preise alles Grundbesitzes sind jetzt bereits so tief gefallen, daß namentlich bei den Gütern oft die landschaftlichen Pfandbriefsschulden nicht gedeckt sind. Den schlagendsten Beweis, wie Grund und Boden hier jetzt bezahlt wird, liefert der Verkauf der Domäne Ferka, der vor einigen Monaten in Parzellen, wie sie gefordert wurden, stattfand; es wurde durchschnittlich der Magdeburger Morgen mit 6-7 Thlr. weggegeben.</p>
          <bibl>(Ostsee-Z.)</bibl>
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          <p><hi rendition="#b">Aus dem Fürstenthum Birkenfeld.</hi> Auch in unserm kleinen Lande macht die Sache der Demokratie sichre Fortschritte, wenn auch etwas langsam. Es haben sich in den Städten wie auf dem flachen Lande bereits Vereine gebildet, welche sich zur Aufgabe stellen, die Grundsätze des Systems dem Bürger zu veranschaulichen und bei ihm in Fleisch und Blut übergehen zu lassen. Sind es doch gerade die Kleinstaaten, welche alle Mißhandlungen der Machthaber des Jahres 1815 bis zum Ueberdruß empfunden haben und dieser Wirthschaft herzlich satt sind. Es werden jetzt an den Gränzen Volksversammlungen gehalten, welche von den Oldenburgern wie von den Preußen gemeinsam besucht werden. Viele tausend Menschen waren kürzlich auf der großen Volksversammlung zu Wehlen an der Mosel, und in nächster Woche findet eine solche auf der Wildenburg statt, die bei gutem Wetter einen großen Theil des preußischen Hochwald's und der Oldenburgischen Aemter Oberstein und Birkenfeld vereinigen wird.</p>
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        <head>Ungarn.</head>
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          <head>Von der untern Donau, 13. Oktbr.</head>
          <p>Auf dem serbisch-magyarischen Kriegsschauplatze beginnt es nun wieder recht lebhaft zu werden. Die Serben haben nun die Offensive ergriffen. Knicanin und Baraié gehen auf Beckerek los, ein Korps der Serben zieht gegen Kikinda und bei Becsej ward heute wacker gekämpft. Mihal Jovanovie, hat &#x2012; so meldet uns eben ein Kurier &#x2012; Becsej erobert.</p>
          <bibl>(C. B. a. B.)</bibl>
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        <head>Italien.</head>
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          <head><bibl><author>*</author></bibl> Messina.</head>
          <p>Aus der Times erfahren wir, daß die Verbindungen des Waffenstillstandes zwischen Sicilien und Neapel am 26. Sept. durch die Befehlshaber des französischen und des englischen Geschwaders, im Hafen von Messina unterzeichnet worden sind. Es heißt darin, daß alles Land zwischen den übereingekommenen beiden Linien neutral bleiben soll, und daß auf der von den Neapolitanern besetzten Küste die sizilianische Flagge zwischen Milazzo und Lealetta, auf einer Strecke von 15 Miglien also,
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[0658/0002] mit diktatorischer Macht bekleidet, als Salvator Hungarige ausgerufen und überall mit königlichen Ehren empfangen, befand sich Dienstag früh in Ungarisch-Altenburg. Er hat 6000 Mann auf Dampfschiffen vorausgesandt und trifft mit etwa 25,000 Mann heute noch bestimmt vor Wien ein, wo er den Angriff auf Jellachich bei der „Spinnerin am Kreuz“ eröffnen will, während das Gros der Armee auf dem rechten Donauufer, von Haimburg her, vorrückt. Das ungarische Heer verstärkt sich täglich durch den Uebertritt kaiserlicher Truppen, besonders von den Regimentern Wasa und Cecopieri; von ersterem haben bereits 600 Mann in Preßburg der ungarischen Regierung den Eid der Treue geleistet. Zwei kaiserliche Generäle und ein Obrist, letzterer vom Alexander-Regiment, sind ebenfalls zu den Ungarn übergegangen. In Pesth wurde am vorigen Montage vom Reichstage beschlossen, daß alle flüchtigen Magnaten, falls sie sich nicht binnen 15 Tagen stellen, ihrer Güter verlustig gehen und sie selbst als Vaterlands-Verräther dem Standrechte verfallen sollen. ‒ Simonitsch und Hurban sind auf's Neue eingefallen. Preßburg wird vollständig verschanzt. Schließlich berichtet der Reisende noch, daß gestern Mittag Windischgrätz eine Depesche mittelst eines Extrazuges nach Olmütz befördert. Der Zug kehrte mit der bezüglichen Antwort mit reißender Schnelligkeit am selben Tage zurück und kam 5 1/2 Uhr Abends bei Angern vorbei. Prag, 25. Oktbr. In der gestrigen Ausschußsitzung des Slowanská lipa erschien Hr. Berlich, als Kurier von Jellachich, mit einem Schreiben an den Verein. Jellachich erklärt sich darin für einen Vorkämpfer, der slawischen Freiheit, er sei kein Reaktionär, seine Thaten sprächen für ihn. Er sei überzeugt, daß die Slaven die festeste Stütze Oestreichs seien, daß aber auch Oestreich wieder eine nothwendige Bedingung für die Existenz der Slaven bleibe. Ja wenn es kein Oestreich noch gäbe, sagt der Ban, wie Palacky schon in seinem bekannten Ablehnungsbrief an den Frankfurter Fünfziger-Ausschuß schrieb, so müßte man sogar eines schaffen. Darum kämpfe er gegen die antislavische, die antiöstreichische Partei, darum sei er gegen Pesth gezogen, um das „Nest der magyarischen Aristokratie“ zu vernichten. Aber als er am Wege dahin war, habe die slavenfeindliche Partei ihr Haupt in Wien erhoben, und darum, weil nun ein Sieg über Pesth allein kein vollständiger gewesen wäre, habe er sich gegen Wien gewendet, um den Feind auch in der Hauptstadt zu bändigen. Zum Schlusse dankt er den böhmischen Brüdern, die durch die „Rückkehr ihrer Deputirten“ über die wahre Sachlage aufgeklärt und in ihrer Gesinnung gekräftigt wurden, dafür, daß sie ihm ihre sieggewohnten Banner zur Hülfe gesandt ‒ und er hegt das Vertrauen, daß sie nicht nur seine That unterstützen, sondern auch verstehen werden. Palacky und Dr. Pinkas sind als Abgeordnete der hier anwesenden Reichstagsdeputirten gestern Abends an das kaiserl. Hoflager nach Ollmütz abgereist. ‒ Eben erfahren wir, daß Helfert gestern Abends durch Telegraphen nach Ollmütz an's kaiserl. Hoflager berufen wurde. (C. Bl. a. B.) Olmütz, 23. Okt. Tausend Hannaken hielten ihren Einzug in Olmütz mit schwarzgelben Fahnen und weißrothen Leibbinden, um dem Kaiser zu huldigen. Nachmittags trafen eben so viele Weiber und Kinder mit Geschenken für den Kaiser ein. Der preuß. Generallieutenant Thiele, der baierische Generallieutenant Zollern, dann der russische Botschafter Medem sind in Olmütz eingetroffen. ‒ In jeder Provinz des Kaiserstaates soll eine eigene Landesverwaltung geschaffen werden, daher nur drei Ministerien, Krieg, Finanzen und Auswärtigrs für den Kaiserstaat verbleiben. 103 Berlin, 27. Oktober. Sitzung der Vereinbarer-Versammlung. ‒ Der Vice-Präsident v. Unruh eröffnet um 9 1/2 Uhr die Sitzung. Nach Verlesung des Protokolls bittet der Abg. Reichensperger ums Wort. Er hätte in Erfahrung gebracht, daß man die gestern vom Abg. Berg ausgesprochenen Worte auf ihn beziehe, weil er den Abg. Rottels eingeführt habe. Damit verhalte es sich aber folgendermaßen. Er sei durch den Huissier nach dem Vorsaal gerufen worden, wo ihn ein Abg. zu sprechen wünsche; er fand dort den Abg. Rottels, welcher ihm erzählte, daß er sich seit einer Stunde auf der Zuhörertribüne befinde und glaube in diesem Falle seine Stimme abgeben zu müssen, wenn dies zulässig sei. Er habe also nicht umhin gekonnt den Abg. Rottels zum Sekretariat zu führen um seine Stimme noch abzugeben. Abg. v. Berg erwiedert hierauf, daß er seine Worte stets vorher so überlege, daß er seinen gestrigen Worten nichts hinzuzufügen habe. Der Vorsitzende zeigt an, daß in Folge der Abdankung und des genehmigten 4wöchentlichen Urlaubs des Hrn. Grabow morgen bei Eröffnung der Sitzung eine neue Präsidentenwahl stattfinden werde. Schleuniger Antrag der Abgeordneten Doerk, Koerfgen und Schultz (Delitsch): Die Versammlung wolle beschließen: Daß der Bericht der Kommission für Justiz und Gesetzgebung wegen Aufhebung der §§ 151 bis 155 Tit. 20 Th. II. Allg. Landrechts, betreffend die Erregung von Mißvergnügen gegen die Regierung u. s. w. unmittelbar nach den Gesetzvorlagen wegen Abschaffung verschiedener Lasten und Abgaben und in Betreff der Weinmoststeur zur Berathung und Beschlußnahme gezogen werde. Abg. Doerk: Dieser unser Antrag gründet sich auf den Beschluß der Versammlung vom 7. Oktober, nach welchem der Bericht der Fach-Kommission unmittelbar nach den allerdringendsten Vorlagen zur Berathung gezogen werden sollte. Abg. Hartmann will dies Gesetz erst nach der Berathung des Gesetzentwurfs wegen unerlaubter Volksversammlungen und Zusammenrottungen an die Reihe kommen lassen, da das Letztere, wegen der bei den Gerichten bestehenden Unsicherheit über Auslegung des Gesetzes vom 6. April c. durchaus nothwendig sei. Er stellt ein desfallsiges Amendement. Abg. Waldeck erklärt sich gegen das Amendement und für die unveränderte Annahme des Antrages, da er es für dringender hält, diese §§. früher aufzuheben, ehe das Gesetz wegen der unerlaubten Volksversammlungen angenommen wird. Abg. Wachsmuth erklärt sich ebenfalls gegen das Amendement, da das Gesetz wegen Aufhebung der §§. 151 bis 155 in einer Stunde berathen werden kann, während die Berathung des Gesetzes über die Volksversammlungen mehrere Tage dauern würde. Der Antrag wird mit großer Majorität angenommen und das Amendement verworfen. Hierauf geht die Versammlung zur Fortsetzung der Berathung des Entwurfs des Gesetzes wegen Aufhebung verschiedener Lasten und Abgaben über. Die Abgeordneten Waldeck, Elsner, D'Ester stellen folgendes Amendement: (ohne Entschädigung) sind aufgehoben Zehnten aller Art. In Ansehung der Zehnten, welche zur fixen Einnahme der Pfarrgeistlichen oder Kirchen gehören, bleibt die Bestimmung über Entschädigung derselben einem besondern Gesetze vorbehalten, es wird jedoch bis zur Emanirung des gedachten Gesetzes, der vorbenannte Zehnten fortentrichtet. Nach längerer Debatte kommt man darüber zur Abstimmung und von der Rechten wird die Trennung der Frage durchgesetzt; so daß zuerst über die Worte: „Zehnten aller Art“ abgestimmt werden soll. Dem widersetzen sich die Amendementsteller und nehmen deshalb ihr Amendement jetzt zurück, indem sie es später wieder in einer andern Fassung einbringen wollen. Von den Abgeordneten Meusebach, Bornemann u. A. wird es jedoch wieder aufgenommen, lediglich um es durchfallen zu lassen. Nach namentlicher Abstimmung wird dies Amendement verworfen. 103 Berlin, 28. Oktober. Sitzung der Vereinbarer-Versammlung. ‒ Nach Eröffnung der Sitzung und Erledigung einiger Geschäftsangelenheiten beginnt der Namensaufruf zur Abgabe der Stimmzettel zur Wahl eines Präsidenten an Stelle des abgetretenen Grabow. Nachdem dies geschehen und vier Sekretare sich zur Zahlung der Stimmzettel zurückgezogen, kommt man zu dem dringenden Antrage des Abg. Plath. Die hohe Versammlung wolle sofort beschließen: „Den Beschluß der hohen Versammlung vom 21. d. betreffend die Abgabe der Petitionen auszudehnen, welche im ersten und zweiten Petitionsbericht „ohne Vorbehalt“ an die Ministerien zur Abgabe beantragt wurden. Abg. Plath: Es ist nicht anzunehmen, daß die beiden ersten Petitionsberichte von der hohen Versammlung in Kurzem erledigt werden; es würden daher die zuerst eingegangenen Petitionen und die in den qu. Berichten an die Ministerien zur Abgabe von der Petitions-Commission beantragt wurden, den später eingegangenen nachgestellt werden. Der von der hohen Versammlung am 21. d. gefaßte Beschluß war wesentlich dadurch begründet, daß durch Verzug die Petitionen ihre Bedeutung verloren, was unbedingt bei denen eintreten muß, ‒ die bereits seit dem Monat Mai bei der hohen Versammlung liegen und in den ersten beiden Petitionsberichten stecken. ‒ Die Dringlichkeit wird nicht bestritten und der Antrag angenommen. Dringender Antrag der Abgeordneten Kämpf und Bucher: „Die hohe Versammlung wolle beschließen: Den Herrn Kriegs-Minister aufzufordern, der Versammlung schleunigst genau und spezielle Mittheilungen, über die Stärke der gegenwärtig in der Provinz Brandenburg im Allgemeinen, und der Stadt Berlin insbesondere, vorhandenen Truppen, über die Gattung derselben, und die von ihnen bezogenen Kantonnements zu machen. Abg Kämpf: Die bedeutende Truppenmacht, welche seit längerer Zeit in der Provinz Brandenburg und namentlich in der Nähe der Hauptstadt konzentrirt ist, erregt im Volke in immer höherem Grade Unruhe und Besorgniß, um so mehr, als über die Stärke der betreffenden Truppentheile Bestimmtes nicht bekannt ist. Genaue, offizielle Angaben der Regierung in dieser Beziehung erscheinen zur Beruhigung der Bevölkerung der Provinz dringend nothwendig. Ohne die Zulassung der Dringlichkeit abzuwarten, ergreift der Minister-Präsident des Wort um sogleich seine Erklärung abzugeben. Das Ministerium habe bei seinem Antritt gesagt, daß es bereit sei auch über Verwaltungsmaßregeln Rechnung zu geben. Ich will Ihnen die verlangten Mittheilungen in einigen Tagen machen, obgleich ich gestehen muß, daß ich es nicht für parlamentarisch halte. Das Ministerium bekommt nur periodische Berichte von den Commandos. Die Truppen in dieser Provinz sind auch fortdauernd in Bewegung; denn in Folge des schlechten Wetters mußten bessere Kantonnements für die Truppen gesucht und der Umkreis in welchem sie um Berlin lagen dadurch erweitert werden. Ich muß eingestehen, daß sich die Gährung von der ich im September sprach theils gelegt hat. Die Truppen sind nur zum Schutz des Eigenthums und der Personen bestimmt; nur hierzu sollen sie verwendet werden. Abg. Kämpf: Ich sage dem Herrn Ministerpräsidenten und Kriegsminister meinen herzlichsten Dank, daß er bereit war, sogleich seine Erklärung abzugeben. Wenn ich den Herrn Ministerpräsidenten recht verstanden habe, daß er bereit sei, in einigen Tagen die verlangten Mittheilungen zu machen, so ziehe ich einstweilen meinen Antrag bis nächsten Freitag Abend zurück. Die Abg. Temme und Lisinki stellen eine schleunige Interpellation an das Staatsministerium: „Welche Schritte Seitens desselben zur Ausführung und Sanktion des Jagdgesetzes gethan sind?“ Die Dringlichkeit wird aber mit 178 gegen 163 Stimmen verworfen. Die namentliche Abstimmung wird nicht zugelassen. Das Resultat der Präsidentenwahl ist folgendes: Zahl der Abstimmenden 348. Majorität 175 Gewählt ist v. Unruh mit 177 Stimmen. Philipps erhielt nur 170 und Jonas 1 Stimme. Die Abgeordneten Feyerabend und Richter haben folgende Interpellation gestellt: „Die öffentlichen Blätter ergeben, daß einem in Heidelberg wohnenden Agenten die Veräußerung der pachtlos werdenden Domainen an Bewohner aus den südwestlichen Provinzen des preußischen Staates und aus dem südlichen Deutschland überhaupt übertragen worden ist; das hohe Staatsministerium wolle daher erklären: ob und aus welchen Gründen die Bewohner der östlichen Provinzen von der Theilnahme an der Kolonisation auf den Domainen ausgeschlossen?“ Der Finanzminister Bonin giebt hierauf einen sehr langen Bericht. Der Agent in Heidelberg, Namens Winternagel, hat schon mit den frühern Regierungen die desfallsigen Verträge abgeschlossen. Der Minister giebt sich viele Mühe, diese Verträge zu rechtfertigen; er mochte wohl selbst fühlen, daß sie heutigen Tages kaum aufrecht erhalten werde dürften und sucht die ganze Geschichte so viel wie möglich zu bemänteln. Man wollte der überhandnehmenden Auswanderung nach Amerika aus Süddeutschland vorbeugen und die dortigen Auswanderer durch diesen Agenten zu bewegen suchen, in der Provinz Preußen sich anzusiedeln. Wie vortheilhaft der Vertrag für den Agenten abgeschlossen sein muß, mag man daraus entnehmen, daß ihm eine Vergütigung von 175 Morgen Acker im Falle einer Kündigung versprochen ist. Wen dieser Gegenstand genauer interessirt, möge die lange Erzählung des Ministers in den stenographischen Berichten nachlesen. Durch die Wahl des Vicepräsidenten Unruh zum Präsidenten ist eine neue Wahl nothwendig geworden. Das Resultat derselben ist folgendes: Zahl der Abstimmenden 353. Majorität 177. Abg Waldeck erhält 177 Stimmen. Auerswald (Rosenberg) 174, Milde 1 und Kühlwetter 1 Stimme. Waldeck ist demnach zum Vicepräsidenten gewählt. Nachdem noch einige hundert Petitionen durch die Tagesordnung beseitigt worden, wird die Sitzung um 2 Uhr geschlossen. 079 Berlin, 28. Oct. Wenn wir in unserm letzten Schreiben dem demokratischen Kongresse kein günstiges Auspicium stellten, so hat derselbe unsere Meinung durch seine gestrigen und heutigen Verhandlungen (wenn man's so nennen kann) vollkommen gerechtfertigt. Sehen wir von Aeußerlichkeiten ab, wie z. B. gränzenloser Unordnung in der Debatte, großem Mangel an parlamentarischem Takt u. s. w.; das ließe sich noch ertragen, wenn der Inhalt der Verhandlungen Ersprießliches für die Organisation, für die Haltung der demokratischen Partei erwarten ließe. Der ganze gestrige Tag wurde mit Berichterstattungen der einzelnen Deputirten über den Stand der Demokratie in ihren Kreisen zugebracht. Wie nutzlos, wie überflüssig solche Berichte sind, wird sich keiner verhehlen, der die Sache näher betrachtet. Diese Berichte sind durchaus unzulässig, nicht bloß weil fast jeder Abgeordnete seine resp. seiner Kommittenten Thätigkeit im Weinberge der Demokratie in's beste Licht zu stellen bemüht ist, sondern auch weil Niemand durch eigene Anschauung von dem Stande der Dinge eine so genaue Kenntniß nehmen kann, um ein klares, wahrheitsgetreues Bild davon zu geben. Einer täuscht hier den Andern und wohin das führt, ist leicht abzusehen. ‒ Demungeachtet ist die Berichterstattung für die Beurtheilung der Farbe des Kongresses nicht gleichgültig. In dieser Beziehung ist am bemerkenswerthesten der Bericht des Central-Ausschusses, abgestattet vom „Bürger“ Kriege. „Unsere Hauptstütze müssen die Bürger sein; das Proletariat können wir nicht brauchen, es ist zu roh und ungebildet, um auf unsere Bestrebungen eingehen zu können.“ Das sagte der Bürger Kriege, Mitglied des Central-Ausschusses deutscher Demokraten. ‒ Den heutigen Tag nahm die Diskussion über den Organisationsplan der demokratischen Vereine ein. Jetzt also, da an allen Ecken und Enden die Freiheit in Gefahr ist; in einem Augenblicke, wo sich das Schicksal Wiens und mit ihm vielleicht das Schicksal ganz Deutschlands entscheidet ‒ jetzt debattirt der Kongreß deutscher Demokraten über ein faules Reglement zur Organisation der Partei! Jetzt zankt und beißt man sich Tage lang darum, ob ein Central-Ausschuß gewählt, ob er aus 7 oder 3 Mitgliedern bestehen soll; ob man den Mitgliedern 2 Rthlr. Diäten geben solle u. dgl. unnützes Zeug mehr! Jeder will natürlich seine Weisheit zum Brei dazugeben und was in drei Worten gesagt werden könnte, darüber hält man Stunden lange Reden. ‒ Statt sich mit der Masse des Volkes in Verbindung zu setzen, schließt sich der Kongreß mandarinenartig von ihm ab und erbittert es. Bei dieser Haltung des Kongresses ist es kein Wunder, wenn schon mehrere Abgeordnete, die sich Besseres vorgestellt hatten, ihren Austritt in Erwartung gestellt haben. ‒ Wenn man sich schließlich noch fragt: was will nun eigentlich der Kongreß? so wird unzweifelhaft die Antwort sein: er weiß es selbst nicht. 079 Berlin, 28. Oktober. Die neusten Nachrichten aus Wien halten das Volk in der größten Erregung. Man macht sich allgemein auf Etwas gefaßt, und das mit Recht, da die Kamarilla nicht daran denkt, die um Berlin lagernden Truppen in entferntere Kantonnements zu legen, wie sehr auch das Landvolk damit unzufrieden ist und welche Noth auch die Truppen selbst-leiden. Letztere sind keineswegs so kampflustig und muthig, als die Hofpartei vielleicht glaubt. Der erschwerte Dienst, elende Quartiere, mangelhaft Verpflegung und Krankheit, die in ihre Reihen eingerissen ist, sind nur geeignet den schon herrschenden Mißmuth der Truppen zu vergrößern und die Reaktion möchte sich sehr getäuscht haben, wenn sie auf dieselben baut. Zum großen Aerger unserer Schwarzweißen Patrioten hat sich dazu noch ein Militär-Reform-Club gebildet, der von Soldaten zahlreich besucht wird und unter ihnen eifrig Propaganda macht. ‒ Die Soldaten sind von demokratischen Ideen einmal inficirt und gar leicht könnte das Beispiel, was die Liegnitzer Landwehr ihren Kameraden gegeben hat, Nachahmung finden. Königsberg, 23. Okt. Es heißt hier unter Personen, die vermöge ihrer Stellung wohl darum wissen können, daß Wrangel im Geheimen zum Reichsfeldmarschall von der Centralgewalt ernannt worden sei, und er schon das Patent, bei welchem noch das Datum auszufüllen, in der Tasche habe, um im geeigneten Augenblick davon Gebrauch zu machen. So hatte der bluthändige Alba einst die schon fertigen Todesurtheile für die Niederländer in der Tasche, welche er erst zu unterjochen ging. Diesen Augenblick wird das Ministerium angeben. Der Gebrauch? Das Bombardement von Berlin. Wann die Sturmglocken zum Beginn des Schauspiels läuten, werden Wrangel und noch Jemand auf der Bühne erscheinen; Jemand wird dem General den Angriff auf Berlin bei seinem Zorn untersagen, Wrangel wird aber dann, wie im Wallenstein Octavio Piccolomini, ein Papier hervorziehen und mit den Worten überreichen: „Entschuldigt mich, ein Reichsfeldmarschall nimmt nur von der Centralgewalt Befehle an!“ Und während der andere verstummt, beginnt der brudermörderische Donner der Geschütze. (Ref.) Posen, 21. Okt. Wie nothwendig es ist, daß die polnischen Gutsbesitzer an die Gründung eines Geldinstituts denken, das die einzelnen verschuldeten Eigenthümer durch Geldvorschüsse vor Expropriation schützt, wird Jedem klar werden, wenn er hört, daß in Folge der Kündigung von Hypotheken und persönlichen Schulden gegenwärtig bereits gegen 300 Güter zur Subhastation gestellt sind. Die Gläubiger sind fast ausschließlich jüdische Einwohner des Großherzogthums Posen. Es liegt der von den meisten gefaßte Entschluß zum Grunde, nachdem sie alles zusammen gerafft, was noch zusammen zu raffen ist, nicht sowohl nur das Großherzogthum Posen, sondern den ganzen jetzt in seinen Grundfesten erschütterten Welttheil zu verlassen. Der Beweis dafür liegt in den bereits stattgefundenen Auswanderungen, und in der offen ausgesprochenen Absicht eines großen Theils unserer jüdischen Kaufleute und Geldspekulanten, diesem Beispiel zu folgen, vor; Veranlassung dazu ist die Ueberzeugung, daß bei den jetzt gestörten Verkehrs- und Kreditverhältnissen, und der gewissen Aussicht, daß bei den sich immer mehr in Deutschland verwirrenden politischen Verhältnissen, eine Wiederhebung und Befestigung derselben für viele Jahre vielleicht nicht zu erwarten, eine Herstellung auf den alten, ihnen so günstigen lukrativen Fuß aber ganz undenkbar bleibt ‒ hier für sie nichts mehr zu verdienen, sondern nur das Erworbene zu verlieren ist. Das Glück, welches angeblich viele jüdische Auswanderer in den letzten Jahren in Amerika gefunden, bestärkt sie in diesem Beschluß und treibt sie zur Eile an. Ob nun die demselben zu Grunde liegenden Ansichten richtig sind oder nicht, wollen wir hier dahin gestellt sein lassen, und nur andeutend darauf hinweisen, inwiefern der auswärtige Handelsstand dabei gefährdet ist, indem bisher wenigstens die Auswanderer sich der Erfüllung ihrer Zahlungsverbindlichkeiten stets zu entziehen strebten und zu entziehen wußten. Dagegen steht es fest, daß die plötzliche Kündigung aller Kapitalien, neben andern, aus der politischen Stellung der Juden hervorgegangenen Nebenursachen, doch der Hauptgrund gewesen ist, daß nach und nach unter den Polen ‒ vom Edelmann bis zum Bauern ‒ der Entschluß allgemein geworden, von jenen nichts mehr zu kaufen, und daß dadurch die Juden in die mißliche Lage gebracht sind, in der sie sich befinden. Aber auch abgesehen von diesen sofort eingetretenen nachtheiligen Folgen, wird die plötzliche Kündigung und resp. unnachsichtliche Subhaftirung der verschuldeten Güter nicht zu dem erwünschten Ziele, diese Gelder wenigstens zu retten und damit anderwärts sich niederzulassen, sondern gerade zum Gegentheile führen, nämlich dieselben unbedingt zu verlieren. Die Preise alles Grundbesitzes sind jetzt bereits so tief gefallen, daß namentlich bei den Gütern oft die landschaftlichen Pfandbriefsschulden nicht gedeckt sind. Den schlagendsten Beweis, wie Grund und Boden hier jetzt bezahlt wird, liefert der Verkauf der Domäne Ferka, der vor einigen Monaten in Parzellen, wie sie gefordert wurden, stattfand; es wurde durchschnittlich der Magdeburger Morgen mit 6-7 Thlr. weggegeben. (Ostsee-Z.) Aus dem Fürstenthum Birkenfeld. Auch in unserm kleinen Lande macht die Sache der Demokratie sichre Fortschritte, wenn auch etwas langsam. Es haben sich in den Städten wie auf dem flachen Lande bereits Vereine gebildet, welche sich zur Aufgabe stellen, die Grundsätze des Systems dem Bürger zu veranschaulichen und bei ihm in Fleisch und Blut übergehen zu lassen. Sind es doch gerade die Kleinstaaten, welche alle Mißhandlungen der Machthaber des Jahres 1815 bis zum Ueberdruß empfunden haben und dieser Wirthschaft herzlich satt sind. Es werden jetzt an den Gränzen Volksversammlungen gehalten, welche von den Oldenburgern wie von den Preußen gemeinsam besucht werden. Viele tausend Menschen waren kürzlich auf der großen Volksversammlung zu Wehlen an der Mosel, und in nächster Woche findet eine solche auf der Wildenburg statt, die bei gutem Wetter einen großen Theil des preußischen Hochwald's und der Oldenburgischen Aemter Oberstein und Birkenfeld vereinigen wird. Ungarn. Von der untern Donau, 13. Oktbr. Auf dem serbisch-magyarischen Kriegsschauplatze beginnt es nun wieder recht lebhaft zu werden. Die Serben haben nun die Offensive ergriffen. Knicanin und Baraié gehen auf Beckerek los, ein Korps der Serben zieht gegen Kikinda und bei Becsej ward heute wacker gekämpft. Mihal Jovanovie, hat ‒ so meldet uns eben ein Kurier ‒ Becsej erobert. (C. B. a. B.) Italien. * Messina. Aus der Times erfahren wir, daß die Verbindungen des Waffenstillstandes zwischen Sicilien und Neapel am 26. Sept. durch die Befehlshaber des französischen und des englischen Geschwaders, im Hafen von Messina unterzeichnet worden sind. Es heißt darin, daß alles Land zwischen den übereingekommenen beiden Linien neutral bleiben soll, und daß auf der von den Neapolitanern besetzten Küste die sizilianische Flagge zwischen Milazzo und Lealetta, auf einer Strecke von 15 Miglien also,

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Marx-Engels-Gesamtausgabe: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-20T13:08:10Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jürgen Herres: Konvertierung TUSTEP nach XML (2017-03-20T13:08:10Z)
Maria Ermakova, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Frank Wiegand: Konvertierung XML nach DTA-Basisformat (2017-03-20T13:08:10Z)

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Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 1 (Nummer 1 bis Nummer 183) Köln, 1. Juni 1848 bis 31. Dezember 1848. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.




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Zitationshilfe: Neue Rheinische Zeitung. Nr. 130. Köln, 31. Oktober 1848, S. 0658. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz130_1848/2>, abgerufen am 27.04.2024.