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Neue Rheinische Zeitung. Nr. 116. Köln, 14. Oktober 1848. Beilage.

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Breitet aus die Saat, welche diesen Frühling gesäet wurde, bereitet die That, daß sich die Schwerter-Republiken der Vereinigten Staaten Amerika's und Deutschlands die Hände reichen mögen zum festesten Verbande, den Völkern allen zur Befreiung.

Sie werde, die deutsche Republik!

Hecker.

Diesen Morgen um 6 Uhr wurde ich in dem, bei Schuldlosen so ruhigen und festen Schlafe durch einige Gensdarmen und Polizei-Sergeanten geweckt, welche mich unter abschriftlicher Mittheilung eins Vorführungsbefehls des Instruktionsrichters Leuthaus ersuchten, ihnen zum Arresthaus zu folgen, zu welchem Ende ein Wagen vor meiner Thur bereit stand. Die Herren waren so freundlich, mir die zur Toilette erforderliche Zeit zu gestatten.

Als wir darauf auf die Straße traten, war eine daselbst versammelte Zahl Bürger anderer Meinung als die Herren von der Polizei. Dieser waren nur sechs, und die Bürger offenbar in der Majorität Ich konnte mich als echter Demokrat also nur der Majorität, die dabei auch physisch auf mich einwirkte, fügen, und mich den Händen der exekutiven Gewalt entziehen lassen.

Der Dank für diese mir heute von dem Volke bewiesene Theilnahme wird nie in meinem Herzon erlöschen. Ich freue mich, dem Kerker und der Tortur einer tyrannischen Willkührherrschaft entgangen zu sein, besonders weil ich glaube, außer demselben mehr für die Sache des Volkes, der ich mich ganz und auf immer geweiht habe, wirken zu können, als in demselben.

Bruderkuß und Gruß allen Demokraten.

25. September.

C. Wachter.

Der Centralauschuß der Demokraten Deutschlands an die demokratischen Vereine.

Mitbürger!

Wir berufen hiermit - unserm Auftrage gemäß - den allgemeinen Congreß der deutschen Demokraten. Die Abgeordneten sind eingeladen, am 26. Oktober sich in Berlin einzufinden. Alle Vereine, welche die Durchführung der Demokratie zum Ziele ihrer Thätigkeit machen, sind berechtigt und aufgefordert, den Congreß zu beschicken. Kleinere Vereine, welche nicht im Stande sind, eigene Abgeordnete zu schicken, werden gebeten, ihr Mandat Abgeordneten benachbarter Vereine zu übergeben. Die Abgeordneten legitimiren sich durch Vollmachten.

Berlin, den 7. Oktober 1848.

J. Fröbel. H. Kriege. E. Meyen. A. Hexamer. G. Siegmund. (Stellv.)

Amtliche Nachrichten.

Allerhöchster Erlaß vom 9ten Oktober 1848 - die Amnestie für alle in der Provinz Posen bis zum 1sten Juli d. J. begangenen politischen und damit in Verbindung stehende Vergehen und Verbrechen betreffend.

Nachdem die letzte Insurrektion im Großherzogthum Posen völlig gedämpft worden, will Ich zum Zweck der Herbeiführung einer gänzlichen Pacifikation der Provinz und Versöhnung der beiden dieselbe bewohnenden Volks-Stämme und mit Rücksicht auf die in dem Berichte des Staats-Ministeriums vom 9ten d. Mts. hervorgehobenen sonstigen Motive für alle in der Provinz Posen bis zum 1sten Juli d. J. begangenen politischen und damit in Verbindung stehenden anderen, insbesondere die zum Zwecke oder bei Gelegenheit der Unterdrückung des Aufstandes begangenen Vergehen und Verbrechen Straflosigkeit und Verzeihung hiermit eintreten lassen. Gegen unmittelbare Staats-Beamte, so wie gegen Offiziere, Geistliche und Lehrer an öffentlichen Schulen, welche sich bei der Insurrektion betheiligt haben, soll zwar die gerichtliche Untersuchung eingeleitet und beziehungsweise fortgeführt, jedoch keine härtere Strafe als die Dienst-Entlassung eekannt werden.

Sanssouci, den 9. Oktober 1848.

Friedrich Wilhelm.

von Pfuel. Eichmann. von Bonin. Kisker. Graf von Dönhoff.

Für den Minister der geistlichen Angelegenheiten- von Ladenberg.

An das Staats-Ministerium.

Nach dem Berichte der Königlichen Regierung vom 8ten v. M. wird von vielen Seiten im dortigen Bezirk die Leistung der grundherrlichen Abgaben und Zinsen an die Gutsherrschaft geweigert, weil sich die irrige Meinung unter den Pflichtigen verbreitet hat, daß sie zur ferneren Entrichtung derartiger Abgaben überhaupt nicht mehr verbunden seien. Es hat sich sogar ein Verein von Rustikalbesitzern zu Morschelwitz, schweidnitzer Kreises gebildet, welcher mit Rücksicht auf die an die National-Versammlung gerichteten Petitionen wegen gleichmäßiger Vertheilung der Grundsteuer und Aufhebung der Feudallasten den Beschluß gefaßt hat, bis zum Austrage der Sache im Wege der Gesetzgebung die betreffenden Leistungen der gedachten Art zu weigern.

Es muß erwartet werden, daß die Königliche Regierung Ihrerseits derartigen ungesetzlichen Bestrebungen innerhalb der ihr zu Gebote stehenden Mittel mit Nachdruck entgegentrete. Die Verpflichtung zur Leistung aller Abgaben, sowohl guts- als landesherrlicher Natur, besteht so lange unverkürzt fort, als dieselbe nicht im verfassungsmäßigen Wege durch gehörig publizirte Gesetze abgeändert oder aufgehoben wird. Es darf deshalb den Rechten des Staats eben so wenig als den der betheiligten Gutsherrschaften hierin durch Akte unerlaubter Selbsthülfe ein Abbruch geschehen, und es ist Pflicht der Landesbehörden, den aus Irrthum oder bösen Willen hervorgehenden Weigerungen der Pflichtigen durch angemessene Belehrung, wo diese aber nicht ausreicht, durch kräftige Handhabung der gesetzlichen Zwangsmittel entgegenzuwirken. Da in neuester Zeit in der zur Vereinbarung über die Verfassung einberufenen National-Versammlung die Anträge, welche einen Ausstand für die Entrichtung gutsherrlicher Abgaben und Leistungen bis zum Erscheinen anderweiter Ablösungs-Gesetze herbeiführen wollten, von der National-Versammlung zurückgewiesen sind, so steht um so mehr zu erwarten, daß eine zweckmäßige Belehrung unter Verweisung auf die eben bezeichneten Beschlüsse genügen wird, die Entrichtung der Steuern und Abgaben in den Fälligkeits-Terminen zu sichern, ohne zu ausgedehnten Zwangsmaßregeln schreiten zu müssen

Berlin, den 5. Oktober 1848.

Der Minister des Innern.

Im Auftrage:

(gez.) von Manteuffel.

An die Königliche Regierung zu Breslau.

Der Finanz-Minister.

(gez.) von Bonin.

Handels-Nachrichten. [irrelevantes Material]
[Anzeigen.]

Anzeigen.

Schifffahrts-Anzeige.

Köln, 13. Oktober 1848.

Angekommen: Joh. Budberg von Duisburg. C. Brögmann von Rotterdam mit 2656 Ctr.

Abgefahren: Kapt. Range nach Stettin. Pet. Kühnle nach Kannstadt. Joh. Linkewitz nach Wesel. Pet. Schneider nach dem Obermain. Ph. Würges nach dem Niedermain.

In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich W. Pesch. Nach Düsseldorf bis Mülheim an der Ruhr C Königsfeld. Nach Andernach und Neuwied A. Boecking und M. Wiebel. Nach Koblenz, der Mosel und Saar. L. Tillmann. Nach der Mosel, nach Trier und der Saar A. Castor. Nach Mainz A. Dorweiler. Nach dem Niedermain Fr. Gerling. Nach dem Mittel- und Obermain B. Kraus. Nach Worms und Mannheim A. J. Brillmeyer. Nach Heilbronn G. A. Klee. Nach Kannstadt und Stuttgart L. Hermann.

Ferner nach Rotterdam Kapt. Coesen Köln Nr. 15.
Ferner nach Amsterdam Kapt. Kalfs Köln Nr. 2.
Rheinhöhe am 13. Okt. 5'-"

Zur Anfertigung der Auszüge liegt offen die Deklaration des Schiffers Abels

Mit Bezug auf die im Amtsblatt der k. Regierung dieses Jahres, Stück 39, Nr. 334, abgedruckte Bekanntmachung der Provinzial-Steuer-Direktion vom 20. v. M. wird der Anfang der Weinlese in hiesiger Stadt auf Montag den 16. Oktober d. J. mit dem Bemerken festgesetzt, daß der zwanzigtägige Zeitraum, bis zu dessen Ablauf die Weingewinn-Anmeldungen spätestens erfolgen müssen, sofern nicht schon eine frühere Anmeldung gemäß der Bestimmung, daß solche am dritten Tage nach der Kelterung geschehen soll, erforderlich sein möchte, auch in diesem Jahre mit dem besagten Tage beginnt. Wer bis zum 20. Tage mit der Kelterung nicht fertig ist, hat spätestens an diesem Tage bei der Steuer-Hebestelle, unter Angabe der Gründe, eine besondere Fristverlängerung für die Anmeldung nachzusuchen. Wer dies unterläßt, hat gleich demjenigen, welcher später als am dritten Tage nach vollendeter Kelterung seine Anmeldung abgibt, die in der Bekanntmachung des königlichen Finanzministeriums vom 22. Juli 1837 angedrohten Strafen zu gewärtigen

Köln, 6. Oktober 1848.

Der Oberbürgermeister, Steinberger.

Mittel zum Zweck.

Der Brigadier der 8. Artillerie-Brigade Oberst v. Knobloch in Koblenz hat an die Kapitäne ein Cirkulär gerichtet, worin diese, bei der bevorstehenden Feier des Geburtstages des Königs, aufgefordert werden, mit allen Kräften (?) dafür sorgen, daß den Soldaten "in diesem Jahre" ein vergnügter Tag bereitet werde. Vorzugsweise sollen die zu veranstaltenden Festlichkeiten mit "Musik und Tanz" verwebt sein. Ueber "die Resultate" des Festes verlangt der Hr. v. Knobloch einen (Rapport. (!)

So sind der als "freisinnig" bekannten Handwerks-Kompagnie in Deutz 143 Thlr. zur Benutzung für obigen Zweck angewiesen. (Sollten dies vielleicht "ersparte Gelder" sein?) Es wird ein großes Zelt gebaut und Vorbereitungen zum "Königschießen", Stangenklettern, Sackhüpfen etc. getroffen. Wahrscheinlich zur Vorfeier hat am Dienstag die Artillerie-Kompagnie im Fort 9 "sechs Anker Bier" erhalten. Die Soldaten wurden beim Appel zum Trinken kommandirt.

Ankündigung.

Mit dem 1. Oktober beginnt die Deutsche Reichstags-Zeitung, herausgegeben von Robert Blum und J. Georg Günther, ein neues Quartal. Hinsichtlich des Inhalts wird das Blatt streben, immer gediegener und reicher zu werden, und hat dazu sehr erfreuliche Kräfte gewonnen. Hinsichtlich des Geistes und der Richtung ist die Anfeindung des Blattes Seitens der Rückschrittspartei wohl seine beste Empfehlung. Eine sorgfältige Uebersicht der Tagesereignisse wird vom 1. Oktober ab regelmäßig gegeben werden. Das Blatt erscheint, mit Ausnahme des Montags, täglich und bringt die Verhandlungen der Nationalversammlung zuerst; es kostet vierteljährig 1 Fl. 45 Kr. (1 Thlr.) und zwar im Wirkungskreise der Fürstl. Thurn- und Taxis'schen Post ohne allen Aufschlag.

Gustav Oehler.

Bekanntmachung.

Die Anfertigung des schmiedeeisernen Gitters mit gußeisernen Verzierungen für die Umschließungsmauer des hiesigen neuen Bürgerhospitals längs der Sternengasse und der Petersstraße, veranschlagt zu Thlr. 1792. 25 Sgr., soll öffentlich im Wege schriftlicher Submission, jedoch nur an hiesige Schlossermeister vergantet werden.

Unternehmungslustige werden demnach eingeladen, ihre desfallsigen Anerbieten versiegelt mit der Aufschrift "Submission für das Gitter zu der Umfassungsmauer des neuen Bürgerhospitals" versehen, unter unserer Adresse, spätestens bis Sonnabend den 14. d. M., Nachmittags 4 Uhr, zu welcher Zeit die Eröffnung der eingegangenen Submissionen Statt finden wird, in unserm Geschäftslokale an der Cäcilienstraße hierselbst abzugeben.

Die Bedingungen nebst Muster sind auf dem Baubureau im neuen Hospitalgebäude einzusehen und muß jede Submission die ausdrückliche Bemerkung enthalten, daß die Lieferung nach den offengelegten Bedingungen effektuirt werden solle.

Köln, den 9. Oktober 1848.

Die Armenverwaltung I. Abth.

Im Verlage von W. A. Rosenkranz (Weberstraße Nr. 24 in Köln) ist erschienen:

Der fromme Christ im Gebete und in der Unterhaltung mit Gott.

Ein vollständiges Gebet- und Andachtsbuch für katholische Christen.

Mit einer erbauenden Vorrede von einem katholischen Geistlichen.

Mit hochwürdiger erzbischoflicher Approbation

Preisin schönem farbigenTitel15 Sgr.
Preisin bronzirtemTitel10 Sgr.
Preisin schwarz. DruckTitel7 1/2 Sgr.

Dieses Gebetbuch hat besonders viel Anklang gefunden, und da die hochwürdigste Geistlichkeit Westphalens dasselbe mit einem passenden Vorwort ausgestattet hat, so verdient dieses Buch besonders empfohlen zu werden, zumal dem betenden Christ dadurch manche heilsame Lehre und Ermahnung geboten wird, seinen Gott und Herrn im Geiste und in der Demuth anzubeten, sich von irdischen Gedanken zu entfernen, und den wahren Weg des Heils, vorzuglich aber Trost und Linderung zu finden in diesen so gewitterschweren und unruhigen Zeiten. Möge der Inhalt in dem Herzen eines jeden römisch-katholischen Christen eine gute Aufnahme finden, alsdann ist der Verfasser auf's beste belohnt.

Bei W. A. Rosenkranz (Weberstraße Nr. 24) ist zu haben:

Tägliche Unterhaltungen mit Gott.

Ein Gebet und Erbauungsbuch für katholische Christen.

Mit hochwürdigster erzbischöflicher Approbation.

Elegante Miniatur-Ausgabe 256 Seiten. Pr. 21/2 Sgr

Dieses kleine Gebetbuch enthält alle Festtage und Kirchenfeste des Jahres, nebst den gewöhnlichen Meß-, Beicht-, Kommunion- und Ablaßgebeten, und ist als niedliches Taschenformat zu empfehlen.

Zum Klavierstimmen und repariren empfiehlt sich, R. B. Mayr, Musik. Instrumentenmacher, St. Apernstraße Nr. 57.

Neue Rheinische Zeitung.

Da die hinreichende Anzahl von Darlehns-Scheinen gezeichnet ist, so werden wir von heute an die Beträge einziehen.

Köln, den 14. Oktober 1848.

Die Geranten der "Neuen Rheinischen Zeitung."

Römischer Circus von Alexandro Guerra.

Heute Samstag den 14. Oktober 1848 große Vorstellung mit ganz neuen Abwechselungen. Erstes Debüt im Grotesque- und Force-Reiten des Herrn Anton Winkler.

Zum Beschluß die Arlequinade oder Force de Paris, komische Pantomime, arrangirt von Hrn. van Callandyck.

Bei günstiger Witterung findet Sonntag das erste große römische Pferde-Wettrennen und Wettfahren auf dem Exerzier-Platze neben der Kavallerie-Kaserne statt. Anfang präzise 4 Uhr.

A. Guerra, Direktor.

Bei J. W. Dietz in Köln ist erschienen und ie Welter's Buchhandlung (Gebr. Stienen), Hochstraßn Nr. 160, zu haben:

Austritt dreier Offiziere aus der preussischen Armee nach der März-Revolution.

Von Wülfing, Attache der deutschen Gesandtschaft in Bern, Lieutenant a. D.

Ohne die ausgedehntesten volksthümlichen Reformen in der Armee haben wir keine Garantie für die Freiheit.

Preis 5 Sgr.

Ein höchst interessantes, empfehlenswerthes Schriftchen, welches mit ungemeiner Schärfe und Klarheit einen Vorfall bespricht, der nach den Errungenschaften des März nicht mehr hätte vorkommen dürfen, und zugleich von den Ansichten des Militärs über Diensteid etc., sowie dem reaktionären Geiste desselben, bündiges Zeugniß gibt.

Mit dem ersten Oktober begann das neu Quartal von der Porta-Westphalica.

Ein Blatt für Wahrheit, Recht und Gemeinwohl. Nebst einer Zugabe "Volks-Zeitung."

Was die Zeitungen auf der breitesten Grundlage besprechen, wird in unserer "Volks-Zeitung", nach Art der bekannten Hildburghauser Dorfzeitung "kurz und bündig", mitgetheilt.

Bestellungen werden von den Postämtern angenommen.

Der Preis ist pro Quartal nur 15 Sgr.

Minden im September 1848.

Der Verleger F. Eßmann.

Kölnischer Kunst-Verein.

Die zehnte Kunst-Ausstellung auf dem Saale Gürzenich ist jeden Tag von Morgens 9 bis Abends 6 Uhr geöffnet. Eintrittspreis für die Wochentage 5 Sgr, für Sonn- und Feiertage 2 1/2 Sgr. Das Personal-Abonnement für die Dauer der Ausstellung 1 Thaler Verzeichnisse der ausgestellten Kunstwerke sind zu 5 Sgr. am Ausgange zum Saale bei St. Alban zu haben.

Anmeldungen zu Aktien können auf dem Saale in die dazu bereit liegenden Listen eingeschrieben werden.

Dr Ernst Weyden, Sekretär.

Glace-Damenhandschuhe zu 8
Herrenhandschuhe zu 10 Sgr.
so wie ganz feine Ziegenlederne Handschuhe empfiehlt in großer Auswahl

P. Leurs Sohn.

Arbeiter-Verein zu Köln.

Da die Säbelherrschaft zu Ende, so werden die Versammlungen in denselben Lokalen wie früherhin stattfinden.

Jeden Montag und Donnerstag Comite-Sitzung bei Simons in der Mühlengasse.

Versammlung der Filial-Vereine bei Legemann in der Follerstraße, jeden Mittwoch und Samstag. Jeden Mittwoch und Sonntag bei Simons in der Mühlengasse, jeden Dienstag bei Hilgers Apostelnstraße Nr. 12

Dampfschifffahrt zwischen Bremen und New-York.

Das amerikanische Post-Dampfschiff Washington, Capt. Johnston, wird am 15 Okt. von der Weser nach New-York abgehen.

Passagepreis nach New-York in 1. Cajüte Thlr. Gold 195,
Passagepreis nach New-York in 2. Cajüte Thlr. Gold 100.
Passagepreis nach Southampton in 1. Cajüte Thlr. Gold 25

Für Kinder und Domestiken in erster Cajüte die Hälfte.

Güterfracht 25 und 35 Dollars per 40 Cub.-Fuß mit 5 pCt. Primage.

Die zweite Cajüte ist für diese Reise besetzt. Näheres bei C. A. Heineken et Comp. in Bremen, Agenten der Oc. Steam Nav. Comp.

Sonntag, den 15. Oktbr.

Erste Gastdarstellung des Balletmeisters Hrn. Martin und der Solotänzerin Fr. Martin-Zinnmann und Frl. Lina Gärtner, vom Königl. Hoftheater zu Lissabon.

Des Malers Traum.

Ballet in 1 Akt und 2 Tableaus, von Hrn. Balletmeister Martin, Musik von Pugui.

Vorher:

Jessonda.

Große Oper in 3 Akten von Spohr.

16. Compagnie der Bürgerwehr.

Die Wehrleute werden hiermit eingeladen, sich am Sonntag Abends 7 Uhr im Standquartier zahlreich zu versammeln, um aus ihrer Mitte einen Berichterstatter zu wählen, der der von der Bürgerwehr ernannten Commission die Erlebnisse vom 25. und 26. Sept. mitzutheilen hat.

Der Gerant: Korff.
Druck von J. W. Dietz, unter Hutmacher 17.

Breitet aus die Saat, welche diesen Frühling gesäet wurde, bereitet die That, daß sich die Schwerter-Republiken der Vereinigten Staaten Amerika's und Deutschlands die Hände reichen mögen zum festesten Verbande, den Völkern allen zur Befreiung.

Sie werde, die deutsche Republik!

Hecker.

Diesen Morgen um 6 Uhr wurde ich in dem, bei Schuldlosen so ruhigen und festen Schlafe durch einige Gensdarmen und Polizei-Sergeanten geweckt, welche mich unter abschriftlicher Mittheilung eins Vorführungsbefehls des Instruktionsrichters Leuthaus ersuchten, ihnen zum Arresthaus zu folgen, zu welchem Ende ein Wagen vor meiner Thur bereit stand. Die Herren waren so freundlich, mir die zur Toilette erforderliche Zeit zu gestatten.

Als wir darauf auf die Straße traten, war eine daselbst versammelte Zahl Bürger anderer Meinung als die Herren von der Polizei. Dieser waren nur sechs, und die Bürger offenbar in der Majorität Ich konnte mich als echter Demokrat also nur der Majorität, die dabei auch physisch auf mich einwirkte, fügen, und mich den Händen der exekutiven Gewalt entziehen lassen.

Der Dank für diese mir heute von dem Volke bewiesene Theilnahme wird nie in meinem Herzon erlöschen. Ich freue mich, dem Kerker und der Tortur einer tyrannischen Willkührherrschaft entgangen zu sein, besonders weil ich glaube, außer demselben mehr für die Sache des Volkes, der ich mich ganz und auf immer geweiht habe, wirken zu können, als in demselben.

Bruderkuß und Gruß allen Demokraten.

25. September.

C. Wachter.

Der Centralauschuß der Demokraten Deutschlands an die demokratischen Vereine.

Mitbürger!

Wir berufen hiermit ‒ unserm Auftrage gemäß ‒ den allgemeinen Congreß der deutschen Demokraten. Die Abgeordneten sind eingeladen, am 26. Oktober sich in Berlin einzufinden. Alle Vereine, welche die Durchführung der Demokratie zum Ziele ihrer Thätigkeit machen, sind berechtigt und aufgefordert, den Congreß zu beschicken. Kleinere Vereine, welche nicht im Stande sind, eigene Abgeordnete zu schicken, werden gebeten, ihr Mandat Abgeordneten benachbarter Vereine zu übergeben. Die Abgeordneten legitimiren sich durch Vollmachten.

Berlin, den 7. Oktober 1848.

J. Fröbel. H. Kriege. E. Meyen. A. Hexamer. G. Siegmund. (Stellv.)

Amtliche Nachrichten.

Allerhöchster Erlaß vom 9ten Oktober 1848 ‒ die Amnestie für alle in der Provinz Posen bis zum 1sten Juli d. J. begangenen politischen und damit in Verbindung stehende Vergehen und Verbrechen betreffend.

Nachdem die letzte Insurrektion im Großherzogthum Posen völlig gedämpft worden, will Ich zum Zweck der Herbeiführung einer gänzlichen Pacifikation der Provinz und Versöhnung der beiden dieselbe bewohnenden Volks-Stämme und mit Rücksicht auf die in dem Berichte des Staats-Ministeriums vom 9ten d. Mts. hervorgehobenen sonstigen Motive für alle in der Provinz Posen bis zum 1sten Juli d. J. begangenen politischen und damit in Verbindung stehenden anderen, insbesondere die zum Zwecke oder bei Gelegenheit der Unterdrückung des Aufstandes begangenen Vergehen und Verbrechen Straflosigkeit und Verzeihung hiermit eintreten lassen. Gegen unmittelbare Staats-Beamte, so wie gegen Offiziere, Geistliche und Lehrer an öffentlichen Schulen, welche sich bei der Insurrektion betheiligt haben, soll zwar die gerichtliche Untersuchung eingeleitet und beziehungsweise fortgeführt, jedoch keine härtere Strafe als die Dienst-Entlassung eekannt werden.

Sanssouci, den 9. Oktober 1848.

Friedrich Wilhelm.

von Pfuel. Eichmann. von Bonin. Kisker. Graf von Dönhoff.

Für den Minister der geistlichen Angelegenheiten- von Ladenberg.

An das Staats-Ministerium.

Nach dem Berichte der Königlichen Regierung vom 8ten v. M. wird von vielen Seiten im dortigen Bezirk die Leistung der grundherrlichen Abgaben und Zinsen an die Gutsherrschaft geweigert, weil sich die irrige Meinung unter den Pflichtigen verbreitet hat, daß sie zur ferneren Entrichtung derartiger Abgaben überhaupt nicht mehr verbunden seien. Es hat sich sogar ein Verein von Rustikalbesitzern zu Morschelwitz, schweidnitzer Kreises gebildet, welcher mit Rücksicht auf die an die National-Versammlung gerichteten Petitionen wegen gleichmäßiger Vertheilung der Grundsteuer und Aufhebung der Feudallasten den Beschluß gefaßt hat, bis zum Austrage der Sache im Wege der Gesetzgebung die betreffenden Leistungen der gedachten Art zu weigern.

Es muß erwartet werden, daß die Königliche Regierung Ihrerseits derartigen ungesetzlichen Bestrebungen innerhalb der ihr zu Gebote stehenden Mittel mit Nachdruck entgegentrete. Die Verpflichtung zur Leistung aller Abgaben, sowohl guts- als landesherrlicher Natur, besteht so lange unverkürzt fort, als dieselbe nicht im verfassungsmäßigen Wege durch gehörig publizirte Gesetze abgeändert oder aufgehoben wird. Es darf deshalb den Rechten des Staats eben so wenig als den der betheiligten Gutsherrschaften hierin durch Akte unerlaubter Selbsthülfe ein Abbruch geschehen, und es ist Pflicht der Landesbehörden, den aus Irrthum oder bösen Willen hervorgehenden Weigerungen der Pflichtigen durch angemessene Belehrung, wo diese aber nicht ausreicht, durch kräftige Handhabung der gesetzlichen Zwangsmittel entgegenzuwirken. Da in neuester Zeit in der zur Vereinbarung über die Verfassung einberufenen National-Versammlung die Anträge, welche einen Ausstand für die Entrichtung gutsherrlicher Abgaben und Leistungen bis zum Erscheinen anderweiter Ablösungs-Gesetze herbeiführen wollten, von der National-Versammlung zurückgewiesen sind, so steht um so mehr zu erwarten, daß eine zweckmäßige Belehrung unter Verweisung auf die eben bezeichneten Beschlüsse genügen wird, die Entrichtung der Steuern und Abgaben in den Fälligkeits-Terminen zu sichern, ohne zu ausgedehnten Zwangsmaßregeln schreiten zu müssen

Berlin, den 5. Oktober 1848.

Der Minister des Innern.

Im Auftrage:

(gez.) von Manteuffel.

An die Königliche Regierung zu Breslau.

Der Finanz-Minister.

(gez.) von Bonin.

Handels-Nachrichten. [irrelevantes Material]
[Anzeigen.]

Anzeigen.

Schifffahrts-Anzeige.

Köln, 13. Oktober 1848.

Angekommen: Joh. Budberg von Duisburg. C. Brögmann von Rotterdam mit 2656 Ctr.

Abgefahren: Kapt. Range nach Stettin. Pet. Kühnle nach Kannstadt. Joh. Linkewitz nach Wesel. Pet. Schneider nach dem Obermain. Ph. Würges nach dem Niedermain.

In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich W. Pesch. Nach Düsseldorf bis Mülheim an der Ruhr C Königsfeld. Nach Andernach und Neuwied A. Boecking und M. Wiebel. Nach Koblenz, der Mosel und Saar. L. Tillmann. Nach der Mosel, nach Trier und der Saar A. Castor. Nach Mainz A. Dorweiler. Nach dem Niedermain Fr. Gerling. Nach dem Mittel- und Obermain B. Kraus. Nach Worms und Mannheim A. J. Brillmeyer. Nach Heilbronn G. A. Klee. Nach Kannstadt und Stuttgart L. Hermann.

Ferner nach Rotterdam Kapt. Coesen Köln Nr. 15.
Ferner nach Amsterdam Kapt. Kalfs Köln Nr. 2.
Rheinhöhe am 13. Okt. 5′-″

Zur Anfertigung der Auszüge liegt offen die Deklaration des Schiffers Abels

Mit Bezug auf die im Amtsblatt der k. Regierung dieses Jahres, Stück 39, Nr. 334, abgedruckte Bekanntmachung der Provinzial-Steuer-Direktion vom 20. v. M. wird der Anfang der Weinlese in hiesiger Stadt auf Montag den 16. Oktober d. J. mit dem Bemerken festgesetzt, daß der zwanzigtägige Zeitraum, bis zu dessen Ablauf die Weingewinn-Anmeldungen spätestens erfolgen müssen, sofern nicht schon eine frühere Anmeldung gemäß der Bestimmung, daß solche am dritten Tage nach der Kelterung geschehen soll, erforderlich sein möchte, auch in diesem Jahre mit dem besagten Tage beginnt. Wer bis zum 20. Tage mit der Kelterung nicht fertig ist, hat spätestens an diesem Tage bei der Steuer-Hebestelle, unter Angabe der Gründe, eine besondere Fristverlängerung für die Anmeldung nachzusuchen. Wer dies unterläßt, hat gleich demjenigen, welcher später als am dritten Tage nach vollendeter Kelterung seine Anmeldung abgibt, die in der Bekanntmachung des königlichen Finanzministeriums vom 22. Juli 1837 angedrohten Strafen zu gewärtigen

Köln, 6. Oktober 1848.

Der Oberbürgermeister, Steinberger.

Mittel zum Zweck.

Der Brigadier der 8. Artillerie-Brigade Oberst v. Knobloch in Koblenz hat an die Kapitäne ein Cirkulär gerichtet, worin diese, bei der bevorstehenden Feier des Geburtstages des Königs, aufgefordert werden, mit allen Kräften (?) dafür sorgen, daß den Soldaten „in diesem Jahre“ ein vergnügter Tag bereitet werde. Vorzugsweise sollen die zu veranstaltenden Festlichkeiten mit „Musik und Tanz“ verwebt sein. Ueber „die Resultate“ des Festes verlangt der Hr. v. Knobloch einen (Rapport. (!)

So sind der als „freisinnig“ bekannten Handwerks-Kompagnie in Deutz 143 Thlr. zur Benutzung für obigen Zweck angewiesen. (Sollten dies vielleicht „ersparte Gelder“ sein?) Es wird ein großes Zelt gebaut und Vorbereitungen zum „Königschießen“, Stangenklettern, Sackhüpfen etc. getroffen. Wahrscheinlich zur Vorfeier hat am Dienstag die Artillerie-Kompagnie im Fort 9 „sechs Anker Bier“ erhalten. Die Soldaten wurden beim Appel zum Trinken kommandirt.

Ankündigung.

Mit dem 1. Oktober beginnt die Deutsche Reichstags-Zeitung, herausgegeben von Robert Blum und J. Georg Günther, ein neues Quartal. Hinsichtlich des Inhalts wird das Blatt streben, immer gediegener und reicher zu werden, und hat dazu sehr erfreuliche Kräfte gewonnen. Hinsichtlich des Geistes und der Richtung ist die Anfeindung des Blattes Seitens der Rückschrittspartei wohl seine beste Empfehlung. Eine sorgfältige Uebersicht der Tagesereignisse wird vom 1. Oktober ab regelmäßig gegeben werden. Das Blatt erscheint, mit Ausnahme des Montags, täglich und bringt die Verhandlungen der Nationalversammlung zuerst; es kostet vierteljährig 1 Fl. 45 Kr. (1 Thlr.) und zwar im Wirkungskreise der Fürstl. Thurn- und Taxis'schen Post ohne allen Aufschlag.

Gustav Oehler.

Bekanntmachung.

Die Anfertigung des schmiedeeisernen Gitters mit gußeisernen Verzierungen für die Umschließungsmauer des hiesigen neuen Bürgerhospitals längs der Sternengasse und der Petersstraße, veranschlagt zu Thlr. 1792. 25 Sgr., soll öffentlich im Wege schriftlicher Submission, jedoch nur an hiesige Schlossermeister vergantet werden.

Unternehmungslustige werden demnach eingeladen, ihre desfallsigen Anerbieten versiegelt mit der Aufschrift „Submission für das Gitter zu der Umfassungsmauer des neuen Bürgerhospitals“ versehen, unter unserer Adresse, spätestens bis Sonnabend den 14. d. M., Nachmittags 4 Uhr, zu welcher Zeit die Eröffnung der eingegangenen Submissionen Statt finden wird, in unserm Geschäftslokale an der Cäcilienstraße hierselbst abzugeben.

Die Bedingungen nebst Muster sind auf dem Baubureau im neuen Hospitalgebäude einzusehen und muß jede Submission die ausdrückliche Bemerkung enthalten, daß die Lieferung nach den offengelegten Bedingungen effektuirt werden solle.

Köln, den 9. Oktober 1848.

Die Armenverwaltung I. Abth.

Im Verlage von W. A. Rosenkranz (Weberstraße Nr. 24 in Köln) ist erschienen:

Der fromme Christ im Gebete und in der Unterhaltung mit Gott.

Ein vollständiges Gebet- und Andachtsbuch für katholische Christen.

Mit einer erbauenden Vorrede von einem katholischen Geistlichen.

Mit hochwürdiger erzbischoflicher Approbation

Preisin schönem farbigenTitel15 Sgr.
Preisin bronzirtemTitel10 Sgr.
Preisin schwarz. DruckTitel7 1/2 Sgr.

Dieses Gebetbuch hat besonders viel Anklang gefunden, und da die hochwürdigste Geistlichkeit Westphalens dasselbe mit einem passenden Vorwort ausgestattet hat, so verdient dieses Buch besonders empfohlen zu werden, zumal dem betenden Christ dadurch manche heilsame Lehre und Ermahnung geboten wird, seinen Gott und Herrn im Geiste und in der Demuth anzubeten, sich von irdischen Gedanken zu entfernen, und den wahren Weg des Heils, vorzuglich aber Trost und Linderung zu finden in diesen so gewitterschweren und unruhigen Zeiten. Möge der Inhalt in dem Herzen eines jeden römisch-katholischen Christen eine gute Aufnahme finden, alsdann ist der Verfasser auf's beste belohnt.

Bei W. A. Rosenkranz (Weberstraße Nr. 24) ist zu haben:

Tägliche Unterhaltungen mit Gott.

Ein Gebet und Erbauungsbuch für katholische Christen.

Mit hochwürdigster erzbischöflicher Approbation.

Elegante Miniatur-Ausgabe 256 Seiten. Pr. 21/2 Sgr

Dieses kleine Gebetbuch enthält alle Festtage und Kirchenfeste des Jahres, nebst den gewöhnlichen Meß-, Beicht-, Kommunion- und Ablaßgebeten, und ist als niedliches Taschenformat zu empfehlen.

Zum Klavierstimmen und repariren empfiehlt sich, R. B. Mayr, Musik. Instrumentenmacher, St. Apernstraße Nr. 57.

Neue Rheinische Zeitung.

Da die hinreichende Anzahl von Darlehns-Scheinen gezeichnet ist, so werden wir von heute an die Beträge einziehen.

Köln, den 14. Oktober 1848.

Die Geranten der „Neuen Rheinischen Zeitung.“

Römischer Circus von Alexandro Guerra.

Heute Samstag den 14. Oktober 1848 große Vorstellung mit ganz neuen Abwechselungen. Erstes Debüt im Grotesque- und Force-Reiten des Herrn Anton Winkler.

Zum Beschluß die Arlequinade oder Force de Paris, komische Pantomime, arrangirt von Hrn. van Callandyck.

Bei günstiger Witterung findet Sonntag das erste große römische Pferde-Wettrennen und Wettfahren auf dem Exerzier-Platze neben der Kavallerie-Kaserne statt. Anfang präzise 4 Uhr.

A. Guerra, Direktor.

Bei J. W. Dietz in Köln ist erschienen und ie Welter's Buchhandlung (Gebr. Stienen), Hochstraßn Nr. 160, zu haben:

Austritt dreier Offiziere aus der preussischen Armee nach der März-Revolution.

Von Wülfing, Attaché der deutschen Gesandtschaft in Bern, Lieutenant a. D.

Ohne die ausgedehntesten volksthümlichen Reformen in der Armee haben wir keine Garantie für die Freiheit.

Preis 5 Sgr.

Ein höchst interessantes, empfehlenswerthes Schriftchen, welches mit ungemeiner Schärfe und Klarheit einen Vorfall bespricht, der nach den Errungenschaften des März nicht mehr hätte vorkommen dürfen, und zugleich von den Ansichten des Militärs über Diensteid etc., sowie dem reaktionären Geiste desselben, bündiges Zeugniß gibt.

Mit dem ersten Oktober begann das neu Quartal von der Porta-Westphalica.

Ein Blatt für Wahrheit, Recht und Gemeinwohl. Nebst einer Zugabe „Volks-Zeitung.“

Was die Zeitungen auf der breitesten Grundlage besprechen, wird in unserer „Volks-Zeitung“, nach Art der bekannten Hildburghauser Dorfzeitung „kurz und bündig“, mitgetheilt.

Bestellungen werden von den Postämtern angenommen.

Der Preis ist pro Quartal nur 15 Sgr.

Minden im September 1848.

Der Verleger F. Eßmann.

Kölnischer Kunst-Verein.

Die zehnte Kunst-Ausstellung auf dem Saale Gürzenich ist jeden Tag von Morgens 9 bis Abends 6 Uhr geöffnet. Eintrittspreis für die Wochentage 5 Sgr, für Sonn- und Feiertage 2 1/2 Sgr. Das Personal-Abonnement für die Dauer der Ausstellung 1 Thaler Verzeichnisse der ausgestellten Kunstwerke sind zu 5 Sgr. am Ausgange zum Saale bei St. Alban zu haben.

Anmeldungen zu Aktien können auf dem Saale in die dazu bereit liegenden Listen eingeschrieben werden.

Dr Ernst Weyden, Sekretär.

Glace-Damenhandschuhe zu 8
Herrenhandschuhe zu 10 Sgr.
so wie ganz feine Ziegenlederne Handschuhe empfiehlt in großer Auswahl

P. Leurs Sohn.

Arbeiter-Verein zu Köln.

Da die Säbelherrschaft zu Ende, so werden die Versammlungen in denselben Lokalen wie früherhin stattfinden.

Jeden Montag und Donnerstag Comite-Sitzung bei Simons in der Mühlengasse.

Versammlung der Filial-Vereine bei Legemann in der Follerstraße, jeden Mittwoch und Samstag. Jeden Mittwoch und Sonntag bei Simons in der Mühlengasse, jeden Dienstag bei Hilgers Apostelnstraße Nr. 12

Dampfschifffahrt zwischen Bremen und New-York.

Das amerikanische Post-Dampfschiff Washington, Capt. Johnston, wird am 15 Okt. von der Weser nach New-York abgehen.

Passagepreis nach New-York in 1. Cajüte Thlr. Gold 195,
Passagepreis nach New-York in 2. Cajüte Thlr. Gold 100.
Passagepreis nach Southampton in 1. Cajüte Thlr. Gold 25

Für Kinder und Domestiken in erster Cajüte die Hälfte.

Güterfracht 25 und 35 Dollars per 40 Cub.-Fuß mit 5 pCt. Primage.

Die zweite Cajüte ist für diese Reise besetzt. Näheres bei C. A. Heineken et Comp. in Bremen, Agenten der Oc. Steam Nav. Comp.

Sonntag, den 15. Oktbr.

Erste Gastdarstellung des Balletmeisters Hrn. Martin und der Solotänzerin Fr. Martin-Zinnmann und Frl. Lina Gärtner, vom Königl. Hoftheater zu Lissabon.

Des Malers Traum.

Ballet in 1 Akt und 2 Tableaus, von Hrn. Balletmeister Martin, Musik von Pugui.

Vorher:

Jessonda.

Große Oper in 3 Akten von Spohr.

16. Compagnie der Bürgerwehr.

Die Wehrleute werden hiermit eingeladen, sich am Sonntag Abends 7 Uhr im Standquartier zahlreich zu versammeln, um aus ihrer Mitte einen Berichterstatter zu wählen, der der von der Bürgerwehr ernannten Commission die Erlebnisse vom 25. und 26. Sept. mitzutheilen hat.

Der Gerant: Korff.
Druck von J. W. Dietz, unter Hutmacher 17.

<TEI>
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          <pb facs="#f0002" n="0582"/>
          <p>Breitet aus die Saat, welche diesen Frühling gesäet wurde, bereitet die That, daß sich die Schwerter-Republiken der Vereinigten Staaten Amerika's und Deutschlands die Hände reichen mögen zum festesten Verbande, den Völkern allen zur Befreiung.</p>
          <p>Sie werde, die deutsche Republik!</p>
          <p> <hi rendition="#g">Hecker.</hi> </p>
        </div>
        <div xml:id="ar116b_006" type="jArticle">
          <p>Diesen Morgen um 6 Uhr wurde ich in dem, bei Schuldlosen so ruhigen und festen Schlafe durch einige Gensdarmen und Polizei-Sergeanten geweckt, welche mich unter abschriftlicher Mittheilung eins Vorführungsbefehls des Instruktionsrichters Leuthaus ersuchten, ihnen zum Arresthaus zu folgen, zu welchem Ende ein Wagen vor meiner Thur bereit stand. Die Herren waren so freundlich, mir die zur Toilette erforderliche Zeit zu gestatten.</p>
          <p>Als wir darauf auf die Straße traten, war eine daselbst versammelte Zahl Bürger anderer Meinung als die Herren von der Polizei. Dieser waren nur sechs, und die Bürger offenbar in der Majorität Ich konnte mich als echter Demokrat also nur der Majorität, die dabei auch physisch auf mich einwirkte, fügen, und mich den Händen der exekutiven Gewalt entziehen lassen.</p>
          <p>Der Dank für diese mir heute von dem Volke bewiesene Theilnahme wird nie in meinem Herzon erlöschen. Ich freue mich, dem Kerker und der Tortur einer tyrannischen Willkührherrschaft entgangen zu sein, besonders weil ich glaube, außer demselben mehr für die Sache des Volkes, der ich mich ganz und auf immer geweiht habe, wirken zu können, als in demselben.</p>
          <p>Bruderkuß und Gruß allen Demokraten.</p>
          <p>25. September.</p>
          <p> <hi rendition="#g">C. Wachter.</hi> </p>
        </div>
        <div xml:id="ar116b_007" type="jArticle">
          <head>Der Centralauschuß der Demokraten Deutschlands an die demokratischen Vereine.</head>
          <p> <hi rendition="#g">Mitbürger!</hi> </p>
          <p>Wir berufen hiermit &#x2012; unserm Auftrage gemäß &#x2012; den allgemeinen Congreß der deutschen Demokraten. Die Abgeordneten sind eingeladen, am 26. Oktober sich in Berlin einzufinden. Alle Vereine, welche die Durchführung der Demokratie zum Ziele ihrer Thätigkeit machen, sind berechtigt und aufgefordert, den Congreß zu beschicken. Kleinere Vereine, welche nicht im Stande sind, eigene Abgeordnete zu schicken, werden gebeten, ihr Mandat Abgeordneten benachbarter Vereine zu übergeben. Die Abgeordneten legitimiren sich durch Vollmachten.</p>
          <p>Berlin, den 7. Oktober 1848.</p>
          <p>J. Fröbel. H. Kriege. E. Meyen. A. Hexamer. G. Siegmund. (Stellv.)</p>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Amtliche Nachrichten.</head>
        <div xml:id="ar116b_008" type="jArticle">
          <p>Allerhöchster Erlaß vom 9ten Oktober 1848 &#x2012; die Amnestie für alle in der Provinz Posen bis zum 1sten Juli d. J. begangenen politischen und damit in Verbindung stehende Vergehen und Verbrechen betreffend.</p>
          <p>Nachdem die letzte Insurrektion im Großherzogthum Posen völlig gedämpft worden, will Ich zum Zweck der Herbeiführung einer gänzlichen Pacifikation der Provinz und Versöhnung der beiden dieselbe bewohnenden Volks-Stämme und mit Rücksicht auf die in dem Berichte des Staats-Ministeriums vom 9ten d. Mts. hervorgehobenen sonstigen Motive für alle in der Provinz Posen bis zum 1sten Juli d. J. begangenen politischen und damit in Verbindung stehenden anderen, insbesondere die zum Zwecke oder bei Gelegenheit der Unterdrückung des Aufstandes begangenen Vergehen und Verbrechen Straflosigkeit und Verzeihung hiermit eintreten lassen. Gegen unmittelbare Staats-Beamte, so wie gegen Offiziere, Geistliche und Lehrer an öffentlichen Schulen, welche sich bei der Insurrektion betheiligt haben, soll zwar die gerichtliche Untersuchung eingeleitet und beziehungsweise fortgeführt, jedoch keine härtere Strafe als die Dienst-Entlassung eekannt werden.</p>
          <p>Sanssouci, den 9. Oktober 1848.</p>
          <p> <hi rendition="#g">Friedrich Wilhelm.</hi> </p>
          <p>von Pfuel. Eichmann. von Bonin. Kisker. Graf von Dönhoff.</p>
          <p>Für den Minister der geistlichen Angelegenheiten- von Ladenberg.</p>
          <p>An das Staats-Ministerium.</p>
          <p>Nach dem Berichte der Königlichen Regierung vom 8ten v. M. wird von vielen Seiten im dortigen Bezirk die Leistung der grundherrlichen Abgaben und Zinsen an die Gutsherrschaft geweigert, weil sich die irrige Meinung unter den Pflichtigen verbreitet hat, daß sie zur ferneren Entrichtung derartiger Abgaben überhaupt nicht mehr verbunden seien. Es hat sich sogar ein Verein von Rustikalbesitzern zu Morschelwitz, schweidnitzer Kreises gebildet, welcher mit Rücksicht auf die an die National-Versammlung gerichteten Petitionen wegen gleichmäßiger Vertheilung der Grundsteuer und Aufhebung der Feudallasten den Beschluß gefaßt hat, bis zum Austrage der Sache im Wege der Gesetzgebung die betreffenden Leistungen der gedachten Art zu weigern.</p>
          <p>Es muß erwartet werden, daß die Königliche Regierung Ihrerseits derartigen ungesetzlichen Bestrebungen innerhalb der ihr zu Gebote stehenden Mittel mit Nachdruck entgegentrete. Die Verpflichtung zur Leistung aller Abgaben, sowohl guts- als landesherrlicher Natur, besteht so lange unverkürzt fort, als dieselbe nicht im verfassungsmäßigen Wege durch gehörig publizirte Gesetze abgeändert oder aufgehoben wird. Es darf deshalb den Rechten des Staats eben so wenig als den der betheiligten Gutsherrschaften hierin durch Akte unerlaubter Selbsthülfe ein Abbruch geschehen, und es ist Pflicht der Landesbehörden, den aus Irrthum oder bösen Willen hervorgehenden Weigerungen der Pflichtigen durch angemessene Belehrung, wo diese aber nicht ausreicht, durch kräftige Handhabung der gesetzlichen Zwangsmittel entgegenzuwirken. Da in neuester Zeit in der zur Vereinbarung über die Verfassung einberufenen National-Versammlung die Anträge, welche einen Ausstand für die Entrichtung gutsherrlicher Abgaben und Leistungen bis zum Erscheinen anderweiter Ablösungs-Gesetze herbeiführen wollten, von der National-Versammlung zurückgewiesen sind, so steht um so mehr zu erwarten, daß eine zweckmäßige Belehrung unter Verweisung auf die eben bezeichneten Beschlüsse genügen wird, die Entrichtung der Steuern und Abgaben in den Fälligkeits-Terminen zu sichern, ohne zu ausgedehnten Zwangsmaßregeln schreiten zu müssen</p>
          <p>Berlin, den 5. Oktober 1848.</p>
          <p>Der Minister des Innern.</p>
          <p>Im Auftrage:</p>
          <p>(gez.) <hi rendition="#g">von Manteuffel.</hi> </p>
          <p>An die Königliche Regierung zu Breslau.</p>
          <p>Der Finanz-Minister.</p>
          <p>(gez.) <hi rendition="#g">von Bonin.</hi> </p>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Handels-Nachrichten.</head>
        <gap reason="insignificant"/>
      </div>
      <div n="1">
        <head>[Anzeigen.]</head>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Anzeigen.</hi> </p>
          <p>Schifffahrts-Anzeige.</p>
          <p><hi rendition="#g">Köln,</hi> 13. Oktober 1848.</p>
          <p><hi rendition="#g">Angekommen:</hi> Joh. Budberg von Duisburg. C. Brögmann von Rotterdam mit 2656 Ctr.</p>
          <p><hi rendition="#g">Abgefahren:</hi> Kapt. Range nach Stettin. Pet. Kühnle nach Kannstadt. Joh. Linkewitz nach Wesel. Pet. Schneider nach dem Obermain. Ph. Würges nach dem Niedermain.</p>
          <p><hi rendition="#g">In Ladung:</hi> Nach Ruhrort bis Emmerich W. Pesch. Nach Düsseldorf bis Mülheim an der Ruhr C Königsfeld. Nach Andernach und Neuwied A. Boecking und M. Wiebel. Nach Koblenz, der Mosel und Saar. L. Tillmann. Nach der Mosel, nach Trier und der Saar A. Castor. Nach Mainz A. Dorweiler. Nach dem Niedermain Fr. Gerling. Nach dem Mittel- und Obermain B. Kraus. Nach Worms und Mannheim A. J. Brillmeyer. Nach Heilbronn G. A. Klee. Nach Kannstadt und Stuttgart L. Hermann.</p>
          <p>Ferner nach Rotterdam Kapt. Coesen Köln Nr. 15.<lb/>
Ferner nach Amsterdam Kapt. Kalfs Köln Nr. 2.<lb/>
Rheinhöhe am 13. Okt. 5&#x2032;-&#x2033;</p>
          <p>Zur Anfertigung der Auszüge liegt offen die Deklaration des Schiffers Abels</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Mit Bezug auf die im Amtsblatt der k. Regierung dieses Jahres, Stück 39, Nr. 334, abgedruckte Bekanntmachung der Provinzial-Steuer-Direktion vom 20. v. M. wird der Anfang der Weinlese in hiesiger Stadt auf Montag den 16. Oktober d. J. mit dem Bemerken festgesetzt, daß der zwanzigtägige Zeitraum, bis zu dessen Ablauf die Weingewinn-Anmeldungen <hi rendition="#g">spätestens</hi> erfolgen müssen, sofern nicht schon eine frühere Anmeldung gemäß der Bestimmung, daß solche am dritten Tage nach der Kelterung geschehen soll, erforderlich sein möchte, auch in diesem Jahre mit dem besagten Tage beginnt. Wer bis zum 20. Tage mit der Kelterung nicht fertig ist, hat spätestens an diesem Tage bei der Steuer-Hebestelle, unter Angabe der Gründe, eine besondere Fristverlängerung für die Anmeldung nachzusuchen. Wer dies unterläßt, hat gleich demjenigen, welcher später als am dritten Tage nach vollendeter Kelterung seine Anmeldung abgibt, die in der Bekanntmachung des königlichen Finanzministeriums vom 22. Juli 1837 angedrohten Strafen zu gewärtigen</p>
          <p>Köln, 6. Oktober 1848.</p>
          <p>Der Oberbürgermeister, <hi rendition="#g">Steinberger.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Mittel zum Zweck.</hi> </p>
          <p>Der Brigadier der 8. Artillerie-Brigade Oberst v. Knobloch in Koblenz hat an die Kapitäne ein Cirkulär gerichtet, worin diese, bei der bevorstehenden Feier des Geburtstages des Königs, aufgefordert werden, mit allen Kräften (?) dafür sorgen, daß den Soldaten &#x201E;in diesem Jahre&#x201C; ein vergnügter Tag bereitet werde. Vorzugsweise sollen die zu veranstaltenden Festlichkeiten mit &#x201E;Musik und Tanz&#x201C; verwebt sein. Ueber &#x201E;die Resultate&#x201C; des Festes verlangt der Hr. v. Knobloch einen (Rapport. (!)</p>
          <p>So sind der als &#x201E;freisinnig&#x201C; bekannten Handwerks-Kompagnie in Deutz 143 Thlr. zur Benutzung für obigen Zweck angewiesen. (Sollten dies vielleicht &#x201E;ersparte Gelder&#x201C; sein?) Es wird ein großes Zelt gebaut und Vorbereitungen zum &#x201E;Königschießen&#x201C;, Stangenklettern, Sackhüpfen etc. getroffen. Wahrscheinlich zur Vorfeier hat am Dienstag die Artillerie-Kompagnie im Fort 9 &#x201E;sechs Anker Bier&#x201C; erhalten. Die Soldaten wurden beim Appel zum Trinken kommandirt.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Ankündigung.</p>
          <p>Mit dem 1. Oktober beginnt die Deutsche <hi rendition="#b">Reichstags-Zeitung,</hi> herausgegeben von Robert <hi rendition="#g">Blum</hi> und J. Georg <hi rendition="#g">Günther,</hi> ein neues Quartal. Hinsichtlich des Inhalts wird das Blatt streben, immer gediegener und reicher zu werden, und hat dazu sehr erfreuliche Kräfte gewonnen. Hinsichtlich des Geistes und der Richtung ist die Anfeindung des Blattes Seitens der Rückschrittspartei wohl seine beste Empfehlung. Eine sorgfältige <hi rendition="#g">Uebersicht der Tagesereignisse</hi> wird vom 1. Oktober ab regelmäßig gegeben werden. Das Blatt erscheint, mit Ausnahme des Montags, täglich und bringt die Verhandlungen der Nationalversammlung <hi rendition="#g">zuerst;</hi> es kostet vierteljährig 1 Fl. 45 Kr. (1 Thlr.) und zwar im Wirkungskreise der Fürstl. Thurn- und Taxis'schen Post ohne allen Aufschlag.</p>
          <p> <hi rendition="#b">Gustav Oehler.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Bekanntmachung.</p>
          <p>Die Anfertigung des schmiedeeisernen Gitters mit gußeisernen Verzierungen für die Umschließungsmauer des hiesigen neuen Bürgerhospitals längs der Sternengasse und der Petersstraße, veranschlagt zu Thlr. 1792. 25 Sgr., soll öffentlich im Wege schriftlicher Submission, jedoch nur an hiesige Schlossermeister vergantet werden.</p>
          <p>Unternehmungslustige werden demnach eingeladen, ihre desfallsigen Anerbieten versiegelt mit der Aufschrift &#x201E;Submission für das Gitter zu der Umfassungsmauer des neuen Bürgerhospitals&#x201C; versehen, unter unserer Adresse, spätestens bis Sonnabend den 14. d. M., Nachmittags 4 Uhr, zu welcher Zeit die Eröffnung der eingegangenen Submissionen Statt finden wird, in unserm Geschäftslokale an der Cäcilienstraße hierselbst abzugeben.</p>
          <p>Die Bedingungen nebst Muster sind auf dem Baubureau im neuen Hospitalgebäude einzusehen und muß jede Submission die ausdrückliche Bemerkung enthalten, daß die Lieferung nach den offengelegten Bedingungen effektuirt werden solle.</p>
          <p>Köln, den 9. Oktober 1848.</p>
          <p> <hi rendition="#g">Die Armenverwaltung I. Abth.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Im Verlage von W. A. <hi rendition="#g">Rosenkranz</hi> (Weberstraße Nr. 24 in Köln) ist erschienen:</p>
          <p><hi rendition="#b">Der fromme Christ</hi> im Gebete und in der Unterhaltung mit <hi rendition="#g">Gott.</hi> </p>
          <p>Ein vollständiges Gebet- und Andachtsbuch für <hi rendition="#b">katholische Christen.</hi> </p>
          <p>Mit einer erbauenden Vorrede von <hi rendition="#b">einem katholischen Geistlichen.</hi> </p>
          <p>Mit hochwürdiger erzbischoflicher Approbation</p>
          <table>
            <row>
              <cell>Preis</cell>
              <cell>in schönem farbigen</cell>
              <cell>Titel</cell>
              <cell>15 Sgr.</cell>
            </row>
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              <cell>Preis</cell>
              <cell>in bronzirtem</cell>
              <cell>Titel</cell>
              <cell>10 Sgr.</cell>
            </row>
            <row>
              <cell>Preis</cell>
              <cell>in schwarz. Druck</cell>
              <cell>Titel</cell>
              <cell>7 1/2 Sgr.</cell>
            </row>
          </table>
          <p>Dieses Gebetbuch hat besonders viel Anklang gefunden, und da die hochwürdigste Geistlichkeit Westphalens dasselbe mit einem passenden Vorwort ausgestattet hat, so verdient dieses Buch besonders empfohlen zu werden, zumal dem betenden Christ dadurch manche heilsame Lehre und Ermahnung geboten wird, seinen Gott und Herrn im Geiste und in der Demuth anzubeten, sich von irdischen Gedanken zu entfernen, und den wahren Weg des Heils, vorzuglich aber Trost und Linderung zu finden in diesen so gewitterschweren und unruhigen Zeiten. Möge der Inhalt in dem Herzen eines jeden römisch-katholischen Christen eine gute Aufnahme finden, alsdann ist der Verfasser auf's beste belohnt.</p>
          <p>Bei W. A. <hi rendition="#g">Rosenkranz</hi> (Weberstraße Nr. 24) ist zu haben:</p>
          <p><hi rendition="#b">Tägliche Unterhaltungen</hi> mit <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Gott.</hi></hi> </p>
          <p>Ein Gebet und Erbauungsbuch für <hi rendition="#b">katholische Christen.</hi> </p>
          <p>Mit hochwürdigster erzbischöflicher Approbation.</p>
          <p>Elegante Miniatur-Ausgabe 256 Seiten. Pr. 21/2 Sgr</p>
          <p>Dieses kleine Gebetbuch enthält alle Festtage und Kirchenfeste des Jahres, nebst den gewöhnlichen Meß-, Beicht-, Kommunion- und Ablaßgebeten, und ist als niedliches Taschenformat zu empfehlen.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Zum Klavierstimmen und repariren empfiehlt sich, R. B. Mayr, Musik. Instrumentenmacher, St. Apernstraße Nr. 57.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Neue Rheinische Zeitung.</hi> </p>
          <p>Da die hinreichende Anzahl von Darlehns-Scheinen gezeichnet ist, so werden wir von heute an die Beträge einziehen.</p>
          <p>Köln, den 14. Oktober 1848.</p>
          <p> <hi rendition="#b">Die Geranten der &#x201E;Neuen Rheinischen Zeitung.&#x201C;</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p><hi rendition="#b">Römischer Circus</hi> von <hi rendition="#b">Alexandro Guerra.</hi> </p>
          <p>Heute Samstag den 14. Oktober 1848 große Vorstellung mit ganz neuen Abwechselungen. Erstes Debüt im Grotesque- und Force-Reiten des Herrn <hi rendition="#g">Anton Winkler.</hi> </p>
          <p><hi rendition="#b">Zum Beschluß die Arlequinade oder Force de Paris,</hi> komische Pantomime, arrangirt von Hrn. van Callandyck.</p>
          <p>Bei günstiger Witterung findet Sonntag das erste große <hi rendition="#b">römische Pferde-Wettrennen und Wettfahren</hi> auf dem Exerzier-Platze neben der Kavallerie-Kaserne statt. Anfang präzise 4 Uhr.</p>
          <p><hi rendition="#b">A. Guerra,</hi> Direktor.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Bei <hi rendition="#g">J. W. Dietz in Köln</hi> ist erschienen und ie <hi rendition="#g">Welter's</hi> Buchhandlung (Gebr. <hi rendition="#g">Stienen</hi>), Hochstraßn Nr. 160, zu haben:</p>
          <p><hi rendition="#b">Austritt</hi> dreier Offiziere aus der preussischen Armee <hi rendition="#g">nach der März-Revolution.</hi> </p>
          <p>Von <hi rendition="#b">Wülfing,</hi> Attaché der deutschen Gesandtschaft in Bern, Lieutenant a. D.</p>
          <p>Ohne die ausgedehntesten volksthümlichen Reformen in der Armee haben wir keine Garantie für die Freiheit.</p>
          <p>Preis 5 Sgr.</p>
          <p>Ein höchst interessantes, empfehlenswerthes Schriftchen, welches mit ungemeiner Schärfe und Klarheit einen Vorfall bespricht, der nach den Errungenschaften des März nicht mehr hätte vorkommen dürfen, und zugleich von den Ansichten des Militärs über Diensteid etc., sowie dem reaktionären Geiste desselben, bündiges Zeugniß gibt.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Mit dem ersten Oktober begann das neu Quartal von der <hi rendition="#b">Porta-Westphalica.</hi> </p>
          <p>Ein Blatt für Wahrheit, Recht und Gemeinwohl. Nebst einer Zugabe &#x201E;Volks-Zeitung.&#x201C;</p>
          <p>Was die Zeitungen auf der breitesten Grundlage besprechen, wird in unserer &#x201E;Volks-Zeitung&#x201C;, nach Art der bekannten Hildburghauser Dorfzeitung &#x201E;<hi rendition="#g">kurz</hi> und <hi rendition="#g">bündig</hi>&#x201C;, mitgetheilt.</p>
          <p>Bestellungen werden von den Postämtern angenommen.</p>
          <p>Der Preis ist pro Quartal nur 15 Sgr.</p>
          <p><hi rendition="#g">Minden</hi> im September 1848.</p>
          <p>Der Verleger <hi rendition="#b">F. Eßmann.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Kölnischer Kunst-Verein.</p>
          <p><hi rendition="#b">Die zehnte Kunst-Ausstellung</hi> auf dem Saale Gürzenich ist jeden Tag von Morgens 9 bis Abends 6 Uhr geöffnet. Eintrittspreis für die Wochentage 5 Sgr, für Sonn- und Feiertage 2 1/2 Sgr. Das Personal-Abonnement für die Dauer der Ausstellung 1 Thaler Verzeichnisse der ausgestellten Kunstwerke sind zu 5 Sgr. am Ausgange zum Saale bei St. Alban zu haben.</p>
          <p>Anmeldungen zu Aktien können auf dem Saale in die dazu bereit liegenden Listen eingeschrieben werden.</p>
          <p>Dr <hi rendition="#b">Ernst Weyden,</hi> Sekretär.</p>
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          <p>Glace-Damenhandschuhe zu 8<lb/>
Herrenhandschuhe zu 10 Sgr.<lb/>
so wie ganz feine Ziegenlederne Handschuhe empfiehlt in großer Auswahl</p>
          <p><hi rendition="#b">P. Leurs</hi> Sohn.</p>
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          <p>Arbeiter-Verein zu Köln.</p>
          <p>Da die Säbelherrschaft zu Ende, so werden die Versammlungen in denselben Lokalen wie früherhin stattfinden.</p>
          <p>Jeden Montag und Donnerstag Comite-Sitzung bei <hi rendition="#b">Simons</hi> in der Mühlengasse.</p>
          <p>Versammlung der Filial-Vereine bei <hi rendition="#g">Legemann</hi> in der Follerstraße, jeden Mittwoch und Samstag. Jeden Mittwoch und Sonntag bei <hi rendition="#g">Simons</hi> in der Mühlengasse, jeden Dienstag bei Hilgers Apostelnstraße Nr. 12</p>
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          <p>Dampfschifffahrt zwischen Bremen und New-York.</p>
          <p>Das amerikanische Post-Dampfschiff <hi rendition="#b">Washington,</hi> Capt. <hi rendition="#b">Johnston,</hi> wird am 15 Okt. von der Weser nach New-York abgehen.</p>
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Passagepreis nach New-York in 2. Cajüte Thlr. Gold 100.<lb/>
Passagepreis nach Southampton in 1. Cajüte Thlr. Gold 25</p>
          <p>Für Kinder und Domestiken in erster Cajüte die Hälfte.</p>
          <p>Güterfracht 25 und 35 Dollars per 40 Cub.-Fuß mit 5 pCt. Primage.</p>
          <p>Die zweite Cajüte ist für diese Reise besetzt. Näheres bei <hi rendition="#b">C. A. Heineken</hi> et Comp. in Bremen, Agenten der Oc. Steam Nav. Comp.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Sonntag, den 15. Oktbr.</p>
          <p>Erste Gastdarstellung des Balletmeisters Hrn. <hi rendition="#g">Martin</hi> und der Solotänzerin Fr. <hi rendition="#g">Martin-Zinnmann</hi> und Frl. <hi rendition="#g">Lina Gärtner,</hi> vom Königl. Hoftheater zu Lissabon.</p>
          <p> <hi rendition="#b">Des Malers Traum.</hi> </p>
          <p>Ballet in 1 Akt und 2 Tableaus, von Hrn. Balletmeister <hi rendition="#g">Martin,</hi> Musik von Pugui.</p>
          <p>Vorher:</p>
          <p> <hi rendition="#b">Jessonda.</hi> </p>
          <p>Große Oper in 3 Akten von Spohr.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">16. Compagnie der Bürgerwehr.</hi> </p>
          <p>Die Wehrleute werden hiermit eingeladen, sich am Sonntag Abends 7 Uhr im Standquartier zahlreich zu versammeln, um aus ihrer Mitte einen Berichterstatter zu wählen, der der von der Bürgerwehr ernannten Commission die Erlebnisse vom 25. und 26. Sept. mitzutheilen hat.</p>
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        <p>Der Gerant: <hi rendition="#g">Korff.</hi><lb/>
Druck von J. W. <hi rendition="#g">Dietz,</hi> unter Hutmacher 17.</p>
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[0582/0002] Breitet aus die Saat, welche diesen Frühling gesäet wurde, bereitet die That, daß sich die Schwerter-Republiken der Vereinigten Staaten Amerika's und Deutschlands die Hände reichen mögen zum festesten Verbande, den Völkern allen zur Befreiung. Sie werde, die deutsche Republik! Hecker. Diesen Morgen um 6 Uhr wurde ich in dem, bei Schuldlosen so ruhigen und festen Schlafe durch einige Gensdarmen und Polizei-Sergeanten geweckt, welche mich unter abschriftlicher Mittheilung eins Vorführungsbefehls des Instruktionsrichters Leuthaus ersuchten, ihnen zum Arresthaus zu folgen, zu welchem Ende ein Wagen vor meiner Thur bereit stand. Die Herren waren so freundlich, mir die zur Toilette erforderliche Zeit zu gestatten. Als wir darauf auf die Straße traten, war eine daselbst versammelte Zahl Bürger anderer Meinung als die Herren von der Polizei. Dieser waren nur sechs, und die Bürger offenbar in der Majorität Ich konnte mich als echter Demokrat also nur der Majorität, die dabei auch physisch auf mich einwirkte, fügen, und mich den Händen der exekutiven Gewalt entziehen lassen. Der Dank für diese mir heute von dem Volke bewiesene Theilnahme wird nie in meinem Herzon erlöschen. Ich freue mich, dem Kerker und der Tortur einer tyrannischen Willkührherrschaft entgangen zu sein, besonders weil ich glaube, außer demselben mehr für die Sache des Volkes, der ich mich ganz und auf immer geweiht habe, wirken zu können, als in demselben. Bruderkuß und Gruß allen Demokraten. 25. September. C. Wachter. Der Centralauschuß der Demokraten Deutschlands an die demokratischen Vereine. Mitbürger! Wir berufen hiermit ‒ unserm Auftrage gemäß ‒ den allgemeinen Congreß der deutschen Demokraten. Die Abgeordneten sind eingeladen, am 26. Oktober sich in Berlin einzufinden. Alle Vereine, welche die Durchführung der Demokratie zum Ziele ihrer Thätigkeit machen, sind berechtigt und aufgefordert, den Congreß zu beschicken. Kleinere Vereine, welche nicht im Stande sind, eigene Abgeordnete zu schicken, werden gebeten, ihr Mandat Abgeordneten benachbarter Vereine zu übergeben. Die Abgeordneten legitimiren sich durch Vollmachten. Berlin, den 7. Oktober 1848. J. Fröbel. H. Kriege. E. Meyen. A. Hexamer. G. Siegmund. (Stellv.) Amtliche Nachrichten. Allerhöchster Erlaß vom 9ten Oktober 1848 ‒ die Amnestie für alle in der Provinz Posen bis zum 1sten Juli d. J. begangenen politischen und damit in Verbindung stehende Vergehen und Verbrechen betreffend. Nachdem die letzte Insurrektion im Großherzogthum Posen völlig gedämpft worden, will Ich zum Zweck der Herbeiführung einer gänzlichen Pacifikation der Provinz und Versöhnung der beiden dieselbe bewohnenden Volks-Stämme und mit Rücksicht auf die in dem Berichte des Staats-Ministeriums vom 9ten d. Mts. hervorgehobenen sonstigen Motive für alle in der Provinz Posen bis zum 1sten Juli d. J. begangenen politischen und damit in Verbindung stehenden anderen, insbesondere die zum Zwecke oder bei Gelegenheit der Unterdrückung des Aufstandes begangenen Vergehen und Verbrechen Straflosigkeit und Verzeihung hiermit eintreten lassen. Gegen unmittelbare Staats-Beamte, so wie gegen Offiziere, Geistliche und Lehrer an öffentlichen Schulen, welche sich bei der Insurrektion betheiligt haben, soll zwar die gerichtliche Untersuchung eingeleitet und beziehungsweise fortgeführt, jedoch keine härtere Strafe als die Dienst-Entlassung eekannt werden. Sanssouci, den 9. Oktober 1848. Friedrich Wilhelm. von Pfuel. Eichmann. von Bonin. Kisker. Graf von Dönhoff. Für den Minister der geistlichen Angelegenheiten- von Ladenberg. An das Staats-Ministerium. Nach dem Berichte der Königlichen Regierung vom 8ten v. M. wird von vielen Seiten im dortigen Bezirk die Leistung der grundherrlichen Abgaben und Zinsen an die Gutsherrschaft geweigert, weil sich die irrige Meinung unter den Pflichtigen verbreitet hat, daß sie zur ferneren Entrichtung derartiger Abgaben überhaupt nicht mehr verbunden seien. Es hat sich sogar ein Verein von Rustikalbesitzern zu Morschelwitz, schweidnitzer Kreises gebildet, welcher mit Rücksicht auf die an die National-Versammlung gerichteten Petitionen wegen gleichmäßiger Vertheilung der Grundsteuer und Aufhebung der Feudallasten den Beschluß gefaßt hat, bis zum Austrage der Sache im Wege der Gesetzgebung die betreffenden Leistungen der gedachten Art zu weigern. Es muß erwartet werden, daß die Königliche Regierung Ihrerseits derartigen ungesetzlichen Bestrebungen innerhalb der ihr zu Gebote stehenden Mittel mit Nachdruck entgegentrete. Die Verpflichtung zur Leistung aller Abgaben, sowohl guts- als landesherrlicher Natur, besteht so lange unverkürzt fort, als dieselbe nicht im verfassungsmäßigen Wege durch gehörig publizirte Gesetze abgeändert oder aufgehoben wird. Es darf deshalb den Rechten des Staats eben so wenig als den der betheiligten Gutsherrschaften hierin durch Akte unerlaubter Selbsthülfe ein Abbruch geschehen, und es ist Pflicht der Landesbehörden, den aus Irrthum oder bösen Willen hervorgehenden Weigerungen der Pflichtigen durch angemessene Belehrung, wo diese aber nicht ausreicht, durch kräftige Handhabung der gesetzlichen Zwangsmittel entgegenzuwirken. Da in neuester Zeit in der zur Vereinbarung über die Verfassung einberufenen National-Versammlung die Anträge, welche einen Ausstand für die Entrichtung gutsherrlicher Abgaben und Leistungen bis zum Erscheinen anderweiter Ablösungs-Gesetze herbeiführen wollten, von der National-Versammlung zurückgewiesen sind, so steht um so mehr zu erwarten, daß eine zweckmäßige Belehrung unter Verweisung auf die eben bezeichneten Beschlüsse genügen wird, die Entrichtung der Steuern und Abgaben in den Fälligkeits-Terminen zu sichern, ohne zu ausgedehnten Zwangsmaßregeln schreiten zu müssen Berlin, den 5. Oktober 1848. Der Minister des Innern. Im Auftrage: (gez.) von Manteuffel. An die Königliche Regierung zu Breslau. Der Finanz-Minister. (gez.) von Bonin. Handels-Nachrichten. _ [Anzeigen.] Anzeigen. Schifffahrts-Anzeige. Köln, 13. Oktober 1848. Angekommen: Joh. Budberg von Duisburg. C. Brögmann von Rotterdam mit 2656 Ctr. Abgefahren: Kapt. Range nach Stettin. Pet. Kühnle nach Kannstadt. Joh. Linkewitz nach Wesel. Pet. Schneider nach dem Obermain. Ph. Würges nach dem Niedermain. In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich W. Pesch. Nach Düsseldorf bis Mülheim an der Ruhr C Königsfeld. Nach Andernach und Neuwied A. Boecking und M. Wiebel. Nach Koblenz, der Mosel und Saar. L. Tillmann. Nach der Mosel, nach Trier und der Saar A. Castor. Nach Mainz A. Dorweiler. Nach dem Niedermain Fr. Gerling. Nach dem Mittel- und Obermain B. Kraus. Nach Worms und Mannheim A. J. Brillmeyer. Nach Heilbronn G. A. Klee. Nach Kannstadt und Stuttgart L. Hermann. Ferner nach Rotterdam Kapt. Coesen Köln Nr. 15. Ferner nach Amsterdam Kapt. Kalfs Köln Nr. 2. Rheinhöhe am 13. Okt. 5′-″ Zur Anfertigung der Auszüge liegt offen die Deklaration des Schiffers Abels Mit Bezug auf die im Amtsblatt der k. Regierung dieses Jahres, Stück 39, Nr. 334, abgedruckte Bekanntmachung der Provinzial-Steuer-Direktion vom 20. v. M. wird der Anfang der Weinlese in hiesiger Stadt auf Montag den 16. Oktober d. J. mit dem Bemerken festgesetzt, daß der zwanzigtägige Zeitraum, bis zu dessen Ablauf die Weingewinn-Anmeldungen spätestens erfolgen müssen, sofern nicht schon eine frühere Anmeldung gemäß der Bestimmung, daß solche am dritten Tage nach der Kelterung geschehen soll, erforderlich sein möchte, auch in diesem Jahre mit dem besagten Tage beginnt. Wer bis zum 20. Tage mit der Kelterung nicht fertig ist, hat spätestens an diesem Tage bei der Steuer-Hebestelle, unter Angabe der Gründe, eine besondere Fristverlängerung für die Anmeldung nachzusuchen. Wer dies unterläßt, hat gleich demjenigen, welcher später als am dritten Tage nach vollendeter Kelterung seine Anmeldung abgibt, die in der Bekanntmachung des königlichen Finanzministeriums vom 22. Juli 1837 angedrohten Strafen zu gewärtigen Köln, 6. Oktober 1848. Der Oberbürgermeister, Steinberger. Mittel zum Zweck. Der Brigadier der 8. Artillerie-Brigade Oberst v. Knobloch in Koblenz hat an die Kapitäne ein Cirkulär gerichtet, worin diese, bei der bevorstehenden Feier des Geburtstages des Königs, aufgefordert werden, mit allen Kräften (?) dafür sorgen, daß den Soldaten „in diesem Jahre“ ein vergnügter Tag bereitet werde. Vorzugsweise sollen die zu veranstaltenden Festlichkeiten mit „Musik und Tanz“ verwebt sein. Ueber „die Resultate“ des Festes verlangt der Hr. v. Knobloch einen (Rapport. (!) So sind der als „freisinnig“ bekannten Handwerks-Kompagnie in Deutz 143 Thlr. zur Benutzung für obigen Zweck angewiesen. (Sollten dies vielleicht „ersparte Gelder“ sein?) Es wird ein großes Zelt gebaut und Vorbereitungen zum „Königschießen“, Stangenklettern, Sackhüpfen etc. getroffen. Wahrscheinlich zur Vorfeier hat am Dienstag die Artillerie-Kompagnie im Fort 9 „sechs Anker Bier“ erhalten. Die Soldaten wurden beim Appel zum Trinken kommandirt. Ankündigung. Mit dem 1. Oktober beginnt die Deutsche Reichstags-Zeitung, herausgegeben von Robert Blum und J. Georg Günther, ein neues Quartal. Hinsichtlich des Inhalts wird das Blatt streben, immer gediegener und reicher zu werden, und hat dazu sehr erfreuliche Kräfte gewonnen. Hinsichtlich des Geistes und der Richtung ist die Anfeindung des Blattes Seitens der Rückschrittspartei wohl seine beste Empfehlung. Eine sorgfältige Uebersicht der Tagesereignisse wird vom 1. Oktober ab regelmäßig gegeben werden. Das Blatt erscheint, mit Ausnahme des Montags, täglich und bringt die Verhandlungen der Nationalversammlung zuerst; es kostet vierteljährig 1 Fl. 45 Kr. (1 Thlr.) und zwar im Wirkungskreise der Fürstl. Thurn- und Taxis'schen Post ohne allen Aufschlag. Gustav Oehler. Bekanntmachung. Die Anfertigung des schmiedeeisernen Gitters mit gußeisernen Verzierungen für die Umschließungsmauer des hiesigen neuen Bürgerhospitals längs der Sternengasse und der Petersstraße, veranschlagt zu Thlr. 1792. 25 Sgr., soll öffentlich im Wege schriftlicher Submission, jedoch nur an hiesige Schlossermeister vergantet werden. Unternehmungslustige werden demnach eingeladen, ihre desfallsigen Anerbieten versiegelt mit der Aufschrift „Submission für das Gitter zu der Umfassungsmauer des neuen Bürgerhospitals“ versehen, unter unserer Adresse, spätestens bis Sonnabend den 14. d. M., Nachmittags 4 Uhr, zu welcher Zeit die Eröffnung der eingegangenen Submissionen Statt finden wird, in unserm Geschäftslokale an der Cäcilienstraße hierselbst abzugeben. Die Bedingungen nebst Muster sind auf dem Baubureau im neuen Hospitalgebäude einzusehen und muß jede Submission die ausdrückliche Bemerkung enthalten, daß die Lieferung nach den offengelegten Bedingungen effektuirt werden solle. Köln, den 9. Oktober 1848. Die Armenverwaltung I. Abth. Im Verlage von W. A. Rosenkranz (Weberstraße Nr. 24 in Köln) ist erschienen: Der fromme Christ im Gebete und in der Unterhaltung mit Gott. Ein vollständiges Gebet- und Andachtsbuch für katholische Christen. Mit einer erbauenden Vorrede von einem katholischen Geistlichen. Mit hochwürdiger erzbischoflicher Approbation Preis in schönem farbigen Titel 15 Sgr. Preis in bronzirtem Titel 10 Sgr. Preis in schwarz. Druck Titel 7 1/2 Sgr. Dieses Gebetbuch hat besonders viel Anklang gefunden, und da die hochwürdigste Geistlichkeit Westphalens dasselbe mit einem passenden Vorwort ausgestattet hat, so verdient dieses Buch besonders empfohlen zu werden, zumal dem betenden Christ dadurch manche heilsame Lehre und Ermahnung geboten wird, seinen Gott und Herrn im Geiste und in der Demuth anzubeten, sich von irdischen Gedanken zu entfernen, und den wahren Weg des Heils, vorzuglich aber Trost und Linderung zu finden in diesen so gewitterschweren und unruhigen Zeiten. Möge der Inhalt in dem Herzen eines jeden römisch-katholischen Christen eine gute Aufnahme finden, alsdann ist der Verfasser auf's beste belohnt. Bei W. A. Rosenkranz (Weberstraße Nr. 24) ist zu haben: Tägliche Unterhaltungen mit Gott. Ein Gebet und Erbauungsbuch für katholische Christen. Mit hochwürdigster erzbischöflicher Approbation. Elegante Miniatur-Ausgabe 256 Seiten. Pr. 21/2 Sgr Dieses kleine Gebetbuch enthält alle Festtage und Kirchenfeste des Jahres, nebst den gewöhnlichen Meß-, Beicht-, Kommunion- und Ablaßgebeten, und ist als niedliches Taschenformat zu empfehlen. Zum Klavierstimmen und repariren empfiehlt sich, R. B. Mayr, Musik. Instrumentenmacher, St. Apernstraße Nr. 57. Neue Rheinische Zeitung. Da die hinreichende Anzahl von Darlehns-Scheinen gezeichnet ist, so werden wir von heute an die Beträge einziehen. Köln, den 14. Oktober 1848. Die Geranten der „Neuen Rheinischen Zeitung.“ Römischer Circus von Alexandro Guerra. Heute Samstag den 14. Oktober 1848 große Vorstellung mit ganz neuen Abwechselungen. Erstes Debüt im Grotesque- und Force-Reiten des Herrn Anton Winkler. Zum Beschluß die Arlequinade oder Force de Paris, komische Pantomime, arrangirt von Hrn. van Callandyck. Bei günstiger Witterung findet Sonntag das erste große römische Pferde-Wettrennen und Wettfahren auf dem Exerzier-Platze neben der Kavallerie-Kaserne statt. Anfang präzise 4 Uhr. A. Guerra, Direktor. Bei J. W. Dietz in Köln ist erschienen und ie Welter's Buchhandlung (Gebr. Stienen), Hochstraßn Nr. 160, zu haben: Austritt dreier Offiziere aus der preussischen Armee nach der März-Revolution. Von Wülfing, Attaché der deutschen Gesandtschaft in Bern, Lieutenant a. D. Ohne die ausgedehntesten volksthümlichen Reformen in der Armee haben wir keine Garantie für die Freiheit. Preis 5 Sgr. Ein höchst interessantes, empfehlenswerthes Schriftchen, welches mit ungemeiner Schärfe und Klarheit einen Vorfall bespricht, der nach den Errungenschaften des März nicht mehr hätte vorkommen dürfen, und zugleich von den Ansichten des Militärs über Diensteid etc., sowie dem reaktionären Geiste desselben, bündiges Zeugniß gibt. Mit dem ersten Oktober begann das neu Quartal von der Porta-Westphalica. Ein Blatt für Wahrheit, Recht und Gemeinwohl. Nebst einer Zugabe „Volks-Zeitung.“ Was die Zeitungen auf der breitesten Grundlage besprechen, wird in unserer „Volks-Zeitung“, nach Art der bekannten Hildburghauser Dorfzeitung „kurz und bündig“, mitgetheilt. Bestellungen werden von den Postämtern angenommen. Der Preis ist pro Quartal nur 15 Sgr. Minden im September 1848. Der Verleger F. Eßmann. Kölnischer Kunst-Verein. Die zehnte Kunst-Ausstellung auf dem Saale Gürzenich ist jeden Tag von Morgens 9 bis Abends 6 Uhr geöffnet. Eintrittspreis für die Wochentage 5 Sgr, für Sonn- und Feiertage 2 1/2 Sgr. Das Personal-Abonnement für die Dauer der Ausstellung 1 Thaler Verzeichnisse der ausgestellten Kunstwerke sind zu 5 Sgr. am Ausgange zum Saale bei St. Alban zu haben. Anmeldungen zu Aktien können auf dem Saale in die dazu bereit liegenden Listen eingeschrieben werden. Dr Ernst Weyden, Sekretär. Glace-Damenhandschuhe zu 8 Herrenhandschuhe zu 10 Sgr. so wie ganz feine Ziegenlederne Handschuhe empfiehlt in großer Auswahl P. Leurs Sohn. Arbeiter-Verein zu Köln. Da die Säbelherrschaft zu Ende, so werden die Versammlungen in denselben Lokalen wie früherhin stattfinden. Jeden Montag und Donnerstag Comite-Sitzung bei Simons in der Mühlengasse. Versammlung der Filial-Vereine bei Legemann in der Follerstraße, jeden Mittwoch und Samstag. Jeden Mittwoch und Sonntag bei Simons in der Mühlengasse, jeden Dienstag bei Hilgers Apostelnstraße Nr. 12 Dampfschifffahrt zwischen Bremen und New-York. Das amerikanische Post-Dampfschiff Washington, Capt. Johnston, wird am 15 Okt. von der Weser nach New-York abgehen. Passagepreis nach New-York in 1. Cajüte Thlr. Gold 195, Passagepreis nach New-York in 2. Cajüte Thlr. Gold 100. Passagepreis nach Southampton in 1. Cajüte Thlr. Gold 25 Für Kinder und Domestiken in erster Cajüte die Hälfte. Güterfracht 25 und 35 Dollars per 40 Cub.-Fuß mit 5 pCt. Primage. Die zweite Cajüte ist für diese Reise besetzt. Näheres bei C. A. Heineken et Comp. in Bremen, Agenten der Oc. Steam Nav. Comp. Sonntag, den 15. Oktbr. Erste Gastdarstellung des Balletmeisters Hrn. Martin und der Solotänzerin Fr. Martin-Zinnmann und Frl. Lina Gärtner, vom Königl. Hoftheater zu Lissabon. Des Malers Traum. Ballet in 1 Akt und 2 Tableaus, von Hrn. Balletmeister Martin, Musik von Pugui. Vorher: Jessonda. Große Oper in 3 Akten von Spohr. 16. Compagnie der Bürgerwehr. Die Wehrleute werden hiermit eingeladen, sich am Sonntag Abends 7 Uhr im Standquartier zahlreich zu versammeln, um aus ihrer Mitte einen Berichterstatter zu wählen, der der von der Bürgerwehr ernannten Commission die Erlebnisse vom 25. und 26. Sept. mitzutheilen hat. Der Gerant: Korff. Druck von J. W. Dietz, unter Hutmacher 17.

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Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 1 (Nummer 1 bis Nummer 183) Köln, 1. Juni 1848 bis 31. Dezember 1848. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.




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Zitationshilfe: Neue Rheinische Zeitung. Nr. 116. Köln, 14. Oktober 1848. Beilage, S. 0582. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz116b_1848/2>, abgerufen am 26.04.2024.