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Neue Rheinische Zeitung. Nr. 109. Köln, 22. September 1848.

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Kopf an sardinischen Soldatenröcken, deren sie an 50,000 zu liefern übernommen.

- In dem Marseiller großen Krankenhause Hotel Dieu ist eine Weiberrevolte ausgebrochen, die nur durch Nationalgarde und Militär unterdrückt werden konnte.

Nationalversammlung. Sitzung von 19. September. Tagesordnung: Präsidentenwahl und Diskussion des Lamoricierischen Auswanderungsplans nach Algerien.

Vicepräsident Malleville eröffnet die Sitzung und läßt sogleich zur Präsidentenwahl schreiten. Zahl der Stimmenden 670. Absolute Mehrheit 336. Marrast erhält 527, Dusaure 54, Bac 50 und Lacroste 17 Stimmen Marrast wird sonach wiederholt zum Präsidenten ausgerufen. Die Versammlung geht dann zur Berathung des Kredits von 50 Millionen Franken für Anlagen von Auswanderungskolonien in Algerien über. Dieser Plan soll bekanntlich 15,000 Proletarierfamilien eine neue Heimath öffnen. Indessen zeigt sich die hohe Versammlung wenig geneigt, der Debatte große Aufmerksamkeit zu schenken. Auf den Bänken entspinnen sich allerlei Gespräche; Louis Napoleon sei in Paris und in einigen Departements fast einstimmig gewählt worden, er sei in Boulogne schon gelandet, ferner werde die halbe Linke einem großen Banket am 22. Zum Andenken an die erste Einführung der republikanischen Staatsform beiwohnen u. s. w. u. s. w.

Poujoulat unterstützt unter dieser allgemeinen Zerstreutheit den ministeriellen Entwurf.

Didier bekämpft den Entwurf. Der Staat habe kein Geld, die Arbeiter würden sich bald auf ihre nakten Arme beschränkt sehen. Lamoriciere habe den Plan in den Mappen seiner Vorgänger gefunden. Derselbe sei so mangelhaft wie alle früheren, werde deshalb ebenso fruchtlos ausfallen als sie. Kaum daß noch einige Dörfer von allen frühern, kostspieligen Versuchen übrig blieben. Das einzige Mittel, wodurch der Plan gelingen könne, sei die freie Assoziation aller Arbeiter unter einander, und die Erwerbung des Grundbesitzes durch Arbeit, das aber habe der Minister aus dem Plan gestrichen.

Lamoriciere rechtfertigt sein Plan.

Bruner bekämpft den Entwurf: Man wolle die Uebervölkerung nach Algerien schicken und sie dort niederlassen, werde man sich aber in den Erwartungen nicht täuschen? Wird der Entwurf seinen Zweck erfullen? Er hält die 50 Millionen zum Fenster hinausgeworfen. Bugeaud, Bedeau und Lamoriciere hätten Pläne vorgelegt, die einander schnurstraks entgegenlaufen. Die Sache sei nicht grundlich geprüft und sehr zu überlegen.

Möntreuil will die Bühne besteigen. Man ruft aber: Schluß! Schluß!

Die allgemeine Diskussion ist geschlossen.

Etienne stellt einen Zusatz der für dieses Jahr 5 Millionen bringt.

Deslongrais unterstützt ihn.

Lamoriciere bekämpft ihn.

Dufaure im Namen des Ausschusses desgleichen.

Die Artikel I. bis III. werden angenommen. Letzterer mit einer unwesentlichen Aenderung.

Artikel IV., der vom Eigenthumsverhältniß handelt und von dem Recht, sich zu associren, ist unstreitig der wichtigste.

de Rance (aus Algier) versichert der Versammlung, daß sie den Segen von ganz Algerien für diesen Paragraphen verdiene, so wie überhaupt für den ganzen Kolonisationsplan.

Buchez trägt darauf an, das Prinzip der Association ausdrücklich anzuerkennen.

Lamoriciere widersetzt sich der ausdrücklichen Anerkennung oder Verpflichtung. Das Associationsrecht soll durchaus fakultativ für die Einwanderer bleiben. Die Regierung widersetzte sich der Associarion nicht. Die Einwohner blieben darin völlig frei.

Die Versammlung trat dieser Ansicht bei. Artikel IV geht durch.

Die Diskussion der übrigen Artikel (V., VI., VII., VIII., IX., X., XI., XII., XIII.) bietet wenig Erhebliches. Die Artikel werden fast wörtlich angenommen.

Ein 14. Artikel wollte eine Inspektionskommission für 1849 einsetzen, die sich vom Zustande der Kolonien im Interesse der Auswanderer im nächsten Jahre an Ort und Stelle überzeuge.

Nach einigen Erörterungen zwischen Dufaure und Lamoriciere wurde der Artikel fallen gelassen.

Das ganze Gesetz ist angenommen.

Senard, Minister des Innern, legt einen Gesetzentwurf über die Nationalbelohnungen für die Februarkämpfer vor.

Die Sitzung wird um 6 1/4 Uhr geschlossen.

Nachtrag.
* Frankfurt, 20. Septbr.

Justizminister Mohl legt einen Gesetzentwurf wegen Sicherheit der National-Versammlung vor. Darin soll unter Andern bestimmt werden, daß 5 Meilen in der Runde um Frankfurt keine Volksversammlung im Freien stattfinden dürfe. Die Strafbestimmungen sind höchst erbaulich und zeigen, daß man den Pariser Reaktionärs bestens nacheifert. Stavenhagen möchte außerdem auch die Presse bestens geknebelt haben. Die Rechte schreit furchtbares Bravo! Mohls Vorschlag zu schnellster Berichterstattung an den Gesetzgebungsausschuß verwiesen. Sodann heftige Debatte, in welcher die ganze reaktionäre Wuth der Rechten zu Tage tritt, über Brieglebs Vorschlag, eine Proklamation ans deutsche Volk zu erlassen. Der Vorschlag angenommen. Hr. Jahn hat sich natürlich aus seinem Versteck wohlbehalten wieder eingestellt; auch Heckscher ist den Höchstern entflohen. Morgen keine Sitzung, weil die gefallenen Offiziere und Soldaten beerdigt werden. Die heutige Sitzung zeigt, daß Deutschland sehr bald seine Septembergesetze erhalten wird, wofern es die Herren von der Rechten nach Belieben schalten läßt.

Vom Niederrhein. Mag man sich immerhin über den Sieg der Berliner Vereinbarer-Versammlung in Betreff des Steinschen Antrags freuen. Die Uebelstände selbst, welche jenen Antrag hervorriefen, nämlich die im Millitair- und Civilbeamtenheere vorhandenen reaktionairen Bestrebungen, sind damit noch keineswegs gehoben. Wer daran noch zweifeln wollte, findet die Bestätigung des Gesagten in dem eklatanten Beispiele eines hochgestellten Beamten, der schon seit Jahren der Gegenstand der öffentlichen Verachtung ist, ohne daß er aus seiner einflußreichen Stellung entfernt worden wäre. Wir sprechen von dem General-Postamtsdirektor Schmückert.

In wie weit wir Recht haben, mag man aus folgenden Mittheilungen eines Erfurter Postbeamten entnehmen.

Zur Postreform.

Schon im Jahre 1840 bei dem freien Aufschwunge der Presse zeigte sich eine entschiedene Mißstimmung gegen die demoralisirende Verwaltungs-Behörde und gegen einige mißliebige Personalitäten; die Folge davon war, daß die unvergeßliche Rheinische Zeitung mit ihren Postartikeln verboten und hiermit der Ruf der Postbeamten nach Gerechtigkeit sofort im Keime erstickt wurde.

Die Persönlichkeit, welche besonders die Stimme der Oeffentlichkeit zu fürchten hatte, zeigte großen Eifer, die in einigen Beamten vermutheten oder geheim ermittelten geistigen Kämpfer für Recht und Wahrheit durch Versetzungen zu maaßregeln. Solchen Versetzungen gingen in der Regel zärtliche Empfehlungsschreiben an die Amtsvorsteher voran, welche dem bisherigen Spionirsystem vollkommene Ehre machten.

Unwürdige Mittel hatte das General-Post-Amt außerdem angewendet, um in den Beamten das Gefühl der Abhängigkeit zu erhalten. Um Ordnungsstrafen zu erpressen, entwürdigte man Beamte so weit, daß man sie dazu benutzte, unter fremden Namen, als Spione, umher zu reisen, sollte auch dadurch nur ein verpönter Schnurrbart bei einem Postbeamten erspähet werden. Wir sind im Stande, der Behörde aktenmäßig nachzuweisen, daß dieselbe bei willkürlichen Versetzungen dem Postbeamten nur einen Gnadenpaß ertheilte, daß eine Allerhöchste Kabinets-Ordre vom 17. Oktober 1826, welche zu kleinen Nebenausgaben bei Dienstreisen für den Beamten 5 Sgr. pro Station auf 2 Meilen bewilligte, geheim gehalten und nur bei Günstlingen zur Ausführung gebracht worden ist. Wenn demnach eine Kabinetsordre von der obersten Post-Behörde unbeachtet bleibt wie kann man erwarten, daß die Bitten der Subalternbeamten von ihr beachtet werden.

Herstellung einiger Selbstständigkeit stand und steht den Postbeamten obenan, die Entfernung des General-Direktors Schmückert. Es ist bekannt, daß Schmückert bei der Johanni-Feierlichkeit v. J. in der Loge der Freimaurer, aus welcher alle Politik fern bleiben soll, die damaligen Landtags-Deputirten, welche mit den Forderungen freierer Institutionen hervortraten, geschmähet und ein Wehe über sie ausgesprochen hat.

Der bisher durch Despotie geknechtete Geist der Postbeamten hat nunmehr seine Fesseln abgestreift. Postbeamtenvereine haben sich gebildet, die Gebrechen des Postinstituts sind in umfangreichen Denkschriften dem Ministerium und dem Post-Chef v. Schaper offen aufgedeckt und gegen 500 Postbeamte haben bei dem Minister-Präsidenten auf Entfernung des General-Direktors Schmückert aus seiner einflußreichen Stellung angetragen.

Dennoch aber sind die gerechten Forderungen der Postbeamten bis heute erfolglos geblieben. Der Chef von Schaper hat den Postvereinen gegenüber weder auf das Korporations-, noch auf das Petitionsrecht gerücksichtigt. Die Beamten sind nun weiter gegangen. Es sind Männer unter ihnen aufgetreten, die ohne Scheu, unter Preisgebung ihrer Namen, zu spezielleren Bezeichnungen geschritten sind, welche auf die Gefahr hin, jede beliebige Strafe zu erleiden, selbst mit dem Verlangen zur Untersuchung gezogen zu werden, wenn sie Unwahrheiten gesagt hätten, sichtliche Verbrechen und gravirende Thatsachen aufgedeckt haben. Die Presse wird ferner, in Beurtheilung dieser Verwaltung ihre Macht bewähren und die verwundbaren Stellen schonungslos angreifen. Nach monatelangem Schweigen und Laviren vor der öffentlichen Meinung hat endlich die Behörde die Bahn der Vertheidigung betreten, und welche? Das General-Postamt Schmückert verlangt, daß die Redaktionen denunciren damit die Verfasser der Artikel wegen sogenannter Injurien zur Untersuchung gezogen werden könnten!

Man beweise, daß die Beschuldigungen unwahr sind, man beweise, daß das Regiment Schmückert keine Herrschaft der Willkühr, der Tyrannei gewesen ist, daß keine Uebergriffe, keine Bestechlichkeit, keine Bevorzugungen aus Nepotismus, keine Eigenmächtigkeiten, kein Mißbrauch der Amtsgewalt, keine amtlichen und moralischen Vergehen stattgefunden, und die Wirkungen dessen, was jetzt als Wahrheit betheuert wird, werden verloren gehen. Vorher aber erledige man die dem Postchef v. Schaper darüber eingereichten Denkschriften gegen Schmückert und die Denunciationen, die vorliegen, man übergebe sie der Presse, damit die Welt wisse und erfahre, welche ehrenvolle Erledigung sie gefunden.

In wie weit aber die Verwaltung, der Charakter und die amtliche ob er bürgerliche Vergangenheit des Hrn. Schmückert ohne Injurien berührt werden können, mögen die Prozesse erweisen

Anzeigen

Schifffahrts-Anzeige.

Köln, 21. September 1848.

Angekommen: Pet. Kühnle von Kannstadt I. B. Mundschenk von Mannheim. Fr. Gerling vom Niedermoin. Fr. Seelig vom Obermain.

Abgefahren: F. C. Schneider nach dem Obermain. L. Bühler nach Kannstadt. H. Lübbers nach Wesel.

In Ladung: Nach Antwerpen G. Verwaayen. Nach Rotterdam W. Hogewegh. Nach Ruhrort bis Emmerich J. A. Orts. Nach Düsseldorf bis Mülheim an der Ruhr A. Meyer. Nach Andernach und Neuwied C Kaiser, M. Wiebel. Nach Koblenz, der Mosel u. der Saar J. Zeiler. Nach der Mosel, und Trier und der Saar N. Bayer. Nach Bingen und nach Mainz Ant. Bender. Nach dem Niedermain Frz. Schulz. Nach dem Mittel- und Obermain M. Lenz. Nach Worms und Mannheim A. Distel. Nach Heilbronn H. Bechert. Nach Kannstadt und Stuttgardt H. Huber.

Ferner nach Rotterdam Capt Baumann Köln Nr. 14.
Ferner nach Amsterdam Capt Willms Köln Nr. 20.
Ferner nach Stettin Capt Range, Bark "Fortschritt."

Rheinhöhe am 21. Sept. 5' 8".

Gerichtlicher Verkauf.

Am Montag den 25. September 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen durch den Unterzeichneten auf dem Markte in der Apostelnstraße zu Köln verschiedene Mobilar-Gegenstände als: Tische, Stühle, Spiegeln, Gemälde, Schildereien, Sophas, Oefen, Küchengeräthe etc. an den Meistbietenden gegen baare Zahlung verkauft werden.

Der Gerichtsvollzieher, Fülles.

Demokratische Gesellschaft.

Versammlung.

Freitag den 22. September 7 Uhr Abends bei Eiser Komödienstraße.

Von 6 Uhr an werden alle Karten erneuert, und neue Einzeichnungen gemacht.

Der Vorstand.

Börse bei Halin.

Heute Freitag den 22. September 1848:

Große Musik- u. Abendunterhaltung der holländischen Gesellschaft des Herrn Sauvelet bestehend aus 3 Damen und 4 Herren.

Ein braves Mädchen, von guter anständiger Familie, außerhalb Köln gebürtig, sucht eine Stelle als Zweitmädchen. Dasselbe ist im Fein-Nähen sehr bewandert.

Unter Goldschmidt Nr 13.

Getragene Herrenkleider werden angekauft. Peterstraße Nro. 4.

Gebrauchte Dachziegeln und Laien werden zu kaufen gesucht, die Expedition sagt wo.

Ein fleißiger mit guten Zeugnissen versehener Handlungs-Gehülfe sucht eine Stelle. Die Exp. sagt das Nähere.

Theater-Anzeige.

Freitag den 21. Sept:

Der Barbier von Sevilla.

Komische Oper in 2 Akten von Rosini.

Kundmachung und Empfehlung.

Hierdurch gebe ich mir die Ehre zur öffentlichen Kenntniss zu bringen, wie ich nunmehr auch Hrn. Gabr. Wilh. Schlechter in Cöln, Hochstrasse Nr. 122 ein Depot der allerwärts rühmlichst bekannten, k. k. patentirten Goldberger'schen Galvano-Elektrischen Rheumatismus-Ketten a Stück mit Gebrauchs-Anweisung 1 Thlr., stärkere 1 Thlr. 15 Sgr. übergeben und in den Stand gesetzt habe, zu den Fabrikpreisen zu verkaufen. Diese Rheumatismus-Ketten (mit denen die sogenannten "Rheumatismus-Ableiter" oder "Amulette" weder ihrer Form noch ihrem Wesen nach irgendwie eine Aehnlichkeit haben) sind nach chemisch-physikalischen Grundsätzen so konstruirt, dass durch sie auf die passendste Weise, eine fortwährende elektrische Strömung hervorgebracht wird, welche wie vieljährige Erfahrung hinreichend darthut, einen äusserst wohlthätigen und heilsamen Einfluss auf den thierischen Organismus auszuüben vermag. Meine Rheumatismus-Ketten sind auch bereits von vielen geachteten Aerzten und Chemikern untersucht und als sehr heilsam und nützlich empfohlen worden, als unter Anderen: von dem königl. Kreisphysikus und Sanitäts-Rath Herrn Dr. Filchne in Erfurt, dem königl. Kreisphysikus Herrn Dr. Engler in Breslau, dem königl. Kreisphysikus Hrn. Dr. Gustek in Wollmirstedt, dem akkademischen Prokurator der kaiserl. königl. Universität zu Wien Hrn. Dr. Alois Prosper Raspi in Wien, dem Communal-Arzt Hrn. Dr. Arnold in Schweidnitz, ferner von den praktischen Aerzten Hrn. Dr. Wendt in Boitzenburg, Hrn. Dr. v. d. Decken in Ratibor, Hrn. Dr. Beier und Hrn. Dr. J. T. Kirsten in Leipzig, Hrn. Dr. Ley in Schleusingen, Hrn Dr. Pauly in Landau, Hrn. Dr. J. C. A. Buhle in Alsleben a. S., Hrn. Dr. Oppler und Hrn. Dr. Neide in Tarnowitz, dem königl. Bataillons-Arzt Hrn. Rabetge in Oppeln, Hrn. Dr. Haarmann in Gerbstädt und Hunderte von Genesenen haben dies in öffentlichen Danksagungsschreiben und Attesten bekundet, die bei sämmtlichen Depotinhabern, in einer Broschüre zusammengestellt, zur geneigten Durchsicht ausliegen. Ich kann deshalb dieses ganz besonders kräftige Mittel, Allen die mit nervösen rheumatischen u. gichtlischen Uebeln, als Kopfgicht, Gesichts- und Halsweh. Zahnschmerzen, Ohrenstechen, Brust,- Rücken- und Lendenweh, Gliederreissen, Krämpfen, Herzklopfen, Schlaflosigkeit, Rose und andern Entzündungen, Harthörigkeit u. s. w. behaftet sind, gewissenhaft anempfehlen.

Zur Bequemlichkeit des verehrlichen auswärtigen Publikums habe ich auch Depots meiner Rheumatismus-Ketten errichtet, in:

Aachen bei Hrn. J. Hensen et Comp. Iserlohn bei Hrn. J. Speyer, jr.
Berncastel bei Hrn. Jacob Weidner. Landau bei Hrn. Thomas Iäger.
Cleve bei Hrn. Napoleon Weinhagen. Lüdingshausen bei Hrn. A. W. Reinhartz et Comp.
Coblenz bei Hrn. Carl Münster. Mainz bei Hrn. A. D. Ganz.
Creuznach bei Hrn. J. F. Maurer. Münster bei Hrn. Herm. Höttger.
Elberfeld bei Hrn. F. J. Baer. Neuwied bei Hrn. G. A. v. d. Beck.
Euskirchen bei Hrn. M. Brinkmann. Saarbrück bei Hrn. Siebert und Omlor.
Frankfurt a. M. bei Hrn. J. J. Stiebel. Soest bei Hrn. H. Brakelmann.
Gladbach, M. bei Hrn. Carl Hollweg. Schüttendelle bei Hrn. Robert Schöttgen.
Hagen bei Hrn. Gustav Butz. Trier bei Hrn. J. F. Streck.
Hamm bei Hrn. W. Huffelmann. Wiesbaden bei Hrn. Carl Leyendecker.
Hattingen bei Hrn. Albert Friess. Wittlich bei Hrn. Hugo Hensch.
Jülich bei Hrn. Fr. Rimbach, Apotheker. Worms bei Hrn. J. M. Rahke.

J. T. Goldberger, in der freien Bergstadt Tarnowitz.

K. K. patentirte Fabrik von elektro-magnetischen Apparaten.

Einladung zum Abonnement auf die Rheinische Volkshalle.

Diese neue politische Zeitung wird vom 1. Oktober c. ab in Köln täglich, mit Ausnahme der Montage, in großem Formate erscheinen, redigirt von drei bewährten Publizisten unter Mitwirkung von vielen tüchtigen Korrespondenten.

Der Abonnementspreis beträgt für Köln vierteljährig 1 Thlr. 15 Sgr., für alle übrigen Orten in Preußen 1 Thlr. 24 Sgr. 6 Pf. Für die Plätze außerhalb Preußens mit Zuschlag des ausländischen Portos.

Inserate kosten 1 Sgr. 3 Pf. per vierspaltige Petitzeile oder deren Raum.

Bestellungen werden angenommen bei der Expedition der "Rheinischen Volkshalle", Hochstraße Nr. 166 (Welters Buchhandlung, Gebr. Stienen) in Köln, und auf alle Postämtern.

Der Gerant, H. Stienen.

Der Gerant: Korff.
Druck von J. W. Dietz, unter Hutmacher Nro. 17.

Kopf an sardinischen Soldatenröcken, deren sie an 50,000 zu liefern übernommen.

‒ In dem Marseiller großen Krankenhause Hotel Dieu ist eine Weiberrevolte ausgebrochen, die nur durch Nationalgarde und Militär unterdrückt werden konnte.

Nationalversammlung. Sitzung von 19. September. Tagesordnung: Präsidentenwahl und Diskussion des Lamoricierischen Auswanderungsplans nach Algerien.

Vicepräsident Malleville eröffnet die Sitzung und läßt sogleich zur Präsidentenwahl schreiten. Zahl der Stimmenden 670. Absolute Mehrheit 336. Marrast erhält 527, Dusaure 54, Bac 50 und Lacroste 17 Stimmen Marrast wird sonach wiederholt zum Präsidenten ausgerufen. Die Versammlung geht dann zur Berathung des Kredits von 50 Millionen Franken für Anlagen von Auswanderungskolonien in Algerien über. Dieser Plan soll bekanntlich 15,000 Proletarierfamilien eine neue Heimath öffnen. Indessen zeigt sich die hohe Versammlung wenig geneigt, der Debatte große Aufmerksamkeit zu schenken. Auf den Bänken entspinnen sich allerlei Gespräche; Louis Napoleon sei in Paris und in einigen Departements fast einstimmig gewählt worden, er sei in Boulogne schon gelandet, ferner werde die halbe Linke einem großen Banket am 22. Zum Andenken an die erste Einführung der republikanischen Staatsform beiwohnen u. s. w. u. s. w.

Poujoulat unterstützt unter dieser allgemeinen Zerstreutheit den ministeriellen Entwurf.

Didier bekämpft den Entwurf. Der Staat habe kein Geld, die Arbeiter würden sich bald auf ihre nakten Arme beschränkt sehen. Lamoriciere habe den Plan in den Mappen seiner Vorgänger gefunden. Derselbe sei so mangelhaft wie alle früheren, werde deshalb ebenso fruchtlos ausfallen als sie. Kaum daß noch einige Dörfer von allen frühern, kostspieligen Versuchen übrig blieben. Das einzige Mittel, wodurch der Plan gelingen könne, sei die freie Assoziation aller Arbeiter unter einander, und die Erwerbung des Grundbesitzes durch Arbeit, das aber habe der Minister aus dem Plan gestrichen.

Lamoriciere rechtfertigt sein Plan.

Bruner bekämpft den Entwurf: Man wolle die Uebervölkerung nach Algerien schicken und sie dort niederlassen, werde man sich aber in den Erwartungen nicht täuschen? Wird der Entwurf seinen Zweck erfullen? Er hält die 50 Millionen zum Fenster hinausgeworfen. Bugeaud, Bedeau und Lamoriciere hätten Pläne vorgelegt, die einander schnurstraks entgegenlaufen. Die Sache sei nicht grundlich geprüft und sehr zu überlegen.

Möntreuil will die Bühne besteigen. Man ruft aber: Schluß! Schluß!

Die allgemeine Diskussion ist geschlossen.

Etienne stellt einen Zusatz der für dieses Jahr 5 Millionen bringt.

Deslongrais unterstützt ihn.

Lamoriciere bekämpft ihn.

Dufaure im Namen des Ausschusses desgleichen.

Die Artikel I. bis III. werden angenommen. Letzterer mit einer unwesentlichen Aenderung.

Artikel IV., der vom Eigenthumsverhältniß handelt und von dem Recht, sich zu associren, ist unstreitig der wichtigste.

de Rancé (aus Algier) versichert der Versammlung, daß sie den Segen von ganz Algerien für diesen Paragraphen verdiene, so wie überhaupt für den ganzen Kolonisationsplan.

Buchez trägt darauf an, das Prinzip der Association ausdrücklich anzuerkennen.

Lamoriciere widersetzt sich der ausdrücklichen Anerkennung oder Verpflichtung. Das Associationsrecht soll durchaus fakultativ für die Einwanderer bleiben. Die Regierung widersetzte sich der Associarion nicht. Die Einwohner blieben darin völlig frei.

Die Versammlung trat dieser Ansicht bei. Artikel IV geht durch.

Die Diskussion der übrigen Artikel (V., VI., VII., VIII., IX., X., XI., XII., XIII.) bietet wenig Erhebliches. Die Artikel werden fast wörtlich angenommen.

Ein 14. Artikel wollte eine Inspektionskommission für 1849 einsetzen, die sich vom Zustande der Kolonien im Interesse der Auswanderer im nächsten Jahre an Ort und Stelle überzeuge.

Nach einigen Erörterungen zwischen Dufaure und Lamoriciere wurde der Artikel fallen gelassen.

Das ganze Gesetz ist angenommen.

Senard, Minister des Innern, legt einen Gesetzentwurf über die Nationalbelohnungen für die Februarkämpfer vor.

Die Sitzung wird um 6 1/4 Uhr geschlossen.

Nachtrag.
* Frankfurt, 20. Septbr.

Justizminister Mohl legt einen Gesetzentwurf wegen Sicherheit der National-Versammlung vor. Darin soll unter Andern bestimmt werden, daß 5 Meilen in der Runde um Frankfurt keine Volksversammlung im Freien stattfinden dürfe. Die Strafbestimmungen sind höchst erbaulich und zeigen, daß man den Pariser Reaktionärs bestens nacheifert. Stavenhagen möchte außerdem auch die Presse bestens geknebelt haben. Die Rechte schreit furchtbares Bravo! Mohls Vorschlag zu schnellster Berichterstattung an den Gesetzgebungsausschuß verwiesen. Sodann heftige Debatte, in welcher die ganze reaktionäre Wuth der Rechten zu Tage tritt, über Brieglebs Vorschlag, eine Proklamation ans deutsche Volk zu erlassen. Der Vorschlag angenommen. Hr. Jahn hat sich natürlich aus seinem Versteck wohlbehalten wieder eingestellt; auch Heckscher ist den Höchstern entflohen. Morgen keine Sitzung, weil die gefallenen Offiziere und Soldaten beerdigt werden. Die heutige Sitzung zeigt, daß Deutschland sehr bald seine Septembergesetze erhalten wird, wofern es die Herren von der Rechten nach Belieben schalten läßt.

Vom Niederrhein. Mag man sich immerhin über den Sieg der Berliner Vereinbarer-Versammlung in Betreff des Steinschen Antrags freuen. Die Uebelstände selbst, welche jenen Antrag hervorriefen, nämlich die im Millitair- und Civilbeamtenheere vorhandenen reaktionairen Bestrebungen, sind damit noch keineswegs gehoben. Wer daran noch zweifeln wollte, findet die Bestätigung des Gesagten in dem eklatanten Beispiele eines hochgestellten Beamten, der schon seit Jahren der Gegenstand der öffentlichen Verachtung ist, ohne daß er aus seiner einflußreichen Stellung entfernt worden wäre. Wir sprechen von dem General-Postamtsdirektor Schmückert.

In wie weit wir Recht haben, mag man aus folgenden Mittheilungen eines Erfurter Postbeamten entnehmen.

Zur Postreform.

Schon im Jahre 1840 bei dem freien Aufschwunge der Presse zeigte sich eine entschiedene Mißstimmung gegen die demoralisirende Verwaltungs-Behörde und gegen einige mißliebige Personalitäten; die Folge davon war, daß die unvergeßliche Rheinische Zeitung mit ihren Postartikeln verboten und hiermit der Ruf der Postbeamten nach Gerechtigkeit sofort im Keime erstickt wurde.

Die Persönlichkeit, welche besonders die Stimme der Oeffentlichkeit zu fürchten hatte, zeigte großen Eifer, die in einigen Beamten vermutheten oder geheim ermittelten geistigen Kämpfer für Recht und Wahrheit durch Versetzungen zu maaßregeln. Solchen Versetzungen gingen in der Regel zärtliche Empfehlungsschreiben an die Amtsvorsteher voran, welche dem bisherigen Spionirsystem vollkommene Ehre machten.

Unwürdige Mittel hatte das General-Post-Amt außerdem angewendet, um in den Beamten das Gefühl der Abhängigkeit zu erhalten. Um Ordnungsstrafen zu erpressen, entwürdigte man Beamte so weit, daß man sie dazu benutzte, unter fremden Namen, als Spione, umher zu reisen, sollte auch dadurch nur ein verpönter Schnurrbart bei einem Postbeamten erspähet werden. Wir sind im Stande, der Behörde aktenmäßig nachzuweisen, daß dieselbe bei willkürlichen Versetzungen dem Postbeamten nur einen Gnadenpaß ertheilte, daß eine Allerhöchste Kabinets-Ordre vom 17. Oktober 1826, welche zu kleinen Nebenausgaben bei Dienstreisen für den Beamten 5 Sgr. pro Station auf 2 Meilen bewilligte, geheim gehalten und nur bei Günstlingen zur Ausführung gebracht worden ist. Wenn demnach eine Kabinetsordre von der obersten Post-Behörde unbeachtet bleibt wie kann man erwarten, daß die Bitten der Subalternbeamten von ihr beachtet werden.

Herstellung einiger Selbstständigkeit stand und steht den Postbeamten obenan, die Entfernung des General-Direktors Schmückert. Es ist bekannt, daß Schmückert bei der Johanni-Feierlichkeit v. J. in der Loge der Freimaurer, aus welcher alle Politik fern bleiben soll, die damaligen Landtags-Deputirten, welche mit den Forderungen freierer Institutionen hervortraten, geschmähet und ein Wehe über sie ausgesprochen hat.

Der bisher durch Despotie geknechtete Geist der Postbeamten hat nunmehr seine Fesseln abgestreift. Postbeamtenvereine haben sich gebildet, die Gebrechen des Postinstituts sind in umfangreichen Denkschriften dem Ministerium und dem Post-Chef v. Schaper offen aufgedeckt und gegen 500 Postbeamte haben bei dem Minister-Präsidenten auf Entfernung des General-Direktors Schmückert aus seiner einflußreichen Stellung angetragen.

Dennoch aber sind die gerechten Forderungen der Postbeamten bis heute erfolglos geblieben. Der Chef von Schaper hat den Postvereinen gegenüber weder auf das Korporations-, noch auf das Petitionsrecht gerücksichtigt. Die Beamten sind nun weiter gegangen. Es sind Männer unter ihnen aufgetreten, die ohne Scheu, unter Preisgebung ihrer Namen, zu spezielleren Bezeichnungen geschritten sind, welche auf die Gefahr hin, jede beliebige Strafe zu erleiden, selbst mit dem Verlangen zur Untersuchung gezogen zu werden, wenn sie Unwahrheiten gesagt hätten, sichtliche Verbrechen und gravirende Thatsachen aufgedeckt haben. Die Presse wird ferner, in Beurtheilung dieser Verwaltung ihre Macht bewähren und die verwundbaren Stellen schonungslos angreifen. Nach monatelangem Schweigen und Laviren vor der öffentlichen Meinung hat endlich die Behörde die Bahn der Vertheidigung betreten, und welche? Das General-Postamt Schmückert verlangt, daß die Redaktionen denunciren damit die Verfasser der Artikel wegen sogenannter Injurien zur Untersuchung gezogen werden könnten!

Man beweise, daß die Beschuldigungen unwahr sind, man beweise, daß das Regiment Schmückert keine Herrschaft der Willkühr, der Tyrannei gewesen ist, daß keine Uebergriffe, keine Bestechlichkeit, keine Bevorzugungen aus Nepotismus, keine Eigenmächtigkeiten, kein Mißbrauch der Amtsgewalt, keine amtlichen und moralischen Vergehen stattgefunden, und die Wirkungen dessen, was jetzt als Wahrheit betheuert wird, werden verloren gehen. Vorher aber erledige man die dem Postchef v. Schaper darüber eingereichten Denkschriften gegen Schmückert und die Denunciationen, die vorliegen, man übergebe sie der Presse, damit die Welt wisse und erfahre, welche ehrenvolle Erledigung sie gefunden.

In wie weit aber die Verwaltung, der Charakter und die amtliche ob er bürgerliche Vergangenheit des Hrn. Schmückert ohne Injurien berührt werden können, mögen die Prozesse erweisen

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Köln, 21. September 1848.

Angekommen: Pet. Kühnle von Kannstadt I. B. Mundschenk von Mannheim. Fr. Gerling vom Niedermoin. Fr. Seelig vom Obermain.

Abgefahren: F. C. Schneider nach dem Obermain. L. Bühler nach Kannstadt. H. Lübbers nach Wesel.

In Ladung: Nach Antwerpen G. Verwaayen. Nach Rotterdam W. Hogewegh. Nach Ruhrort bis Emmerich J. A. Orts. Nach Düsseldorf bis Mülheim an der Ruhr A. Meyer. Nach Andernach und Neuwied C Kaiser, M. Wiebel. Nach Koblenz, der Mosel u. der Saar J. Zeiler. Nach der Mosel, und Trier und der Saar N. Bayer. Nach Bingen und nach Mainz Ant. Bender. Nach dem Niedermain Frz. Schulz. Nach dem Mittel- und Obermain M. Lenz. Nach Worms und Mannheim A. Distel. Nach Heilbronn H. Bechert. Nach Kannstadt und Stuttgardt H. Huber.

Ferner nach Rotterdam Capt Baumann Köln Nr. 14.
Ferner nach Amsterdam Capt Willms Köln Nr. 20.
Ferner nach Stettin Capt Range, Bark „Fortschritt.“

Rheinhöhe am 21. Sept. 5′ 8″.

Gerichtlicher Verkauf.

Am Montag den 25. September 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen durch den Unterzeichneten auf dem Markte in der Apostelnstraße zu Köln verschiedene Mobilar-Gegenstände als: Tische, Stühle, Spiegeln, Gemälde, Schildereien, Sophas, Oefen, Küchengeräthe etc. an den Meistbietenden gegen baare Zahlung verkauft werden.

Der Gerichtsvollzieher, Fülles.

Demokratische Gesellschaft.

Versammlung.

Freitag den 22. September 7 Uhr Abends bei Eiser Komödienstraße.

Von 6 Uhr an werden alle Karten erneuert, und neue Einzeichnungen gemacht.

Der Vorstand.

Börse bei Halin.

Heute Freitag den 22. September 1848:

Große Musik- u. Abendunterhaltung der holländischen Gesellschaft des Herrn Sauvelet bestehend aus 3 Damen und 4 Herren.

Ein braves Mädchen, von guter anständiger Familie, außerhalb Köln gebürtig, sucht eine Stelle als Zweitmädchen. Dasselbe ist im Fein-Nähen sehr bewandert.

Unter Goldschmidt Nr 13.

Getragene Herrenkleider werden angekauft. Peterstraße Nro. 4.

Gebrauchte Dachziegeln und Laien werden zu kaufen gesucht, die Expedition sagt wo.

Ein fleißiger mit guten Zeugnissen versehener Handlungs-Gehülfe sucht eine Stelle. Die Exp. sagt das Nähere.

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Freitag den 21. Sept:

Der Barbier von Sevilla.

Komische Oper in 2 Akten von Rosini.

Kundmachung und Empfehlung.

Hierdurch gebe ich mir die Ehre zur öffentlichen Kenntniss zu bringen, wie ich nunmehr auch Hrn. Gabr. Wilh. Schlechter in Cöln, Hochstrasse Nr. 122 ein Depot der allerwärts rühmlichst bekannten, k. k. patentirten Goldberger'schen Galvano-Elektrischen Rheumatismus-Ketten à Stück mit Gebrauchs-Anweisung 1 Thlr., stärkere 1 Thlr. 15 Sgr. übergeben und in den Stand gesetzt habe, zu den Fabrikpreisen zu verkaufen. Diese Rheumatismus-Ketten (mit denen die sogenannten „Rheumatismus-Ableiter“ oder „Amulette“ weder ihrer Form noch ihrem Wesen nach irgendwie eine Aehnlichkeit haben) sind nach chemisch-physikalischen Grundsätzen so konstruirt, dass durch sie auf die passendste Weise, eine fortwährende elektrische Strömung hervorgebracht wird, welche wie vieljährige Erfahrung hinreichend darthut, einen äusserst wohlthätigen und heilsamen Einfluss auf den thierischen Organismus auszuüben vermag. Meine Rheumatismus-Ketten sind auch bereits von vielen geachteten Aerzten und Chemikern untersucht und als sehr heilsam und nützlich empfohlen worden, als unter Anderen: von dem königl. Kreisphysikus und Sanitäts-Rath Herrn Dr. Filchne in Erfurt, dem königl. Kreisphysikus Herrn Dr. Engler in Breslau, dem königl. Kreisphysikus Hrn. Dr. Gustek in Wollmirstedt, dem akkademischen Prokurator der kaiserl. königl. Universität zu Wien Hrn. Dr. Alois Prosper Raspi in Wien, dem Communal-Arzt Hrn. Dr. Arnold in Schweidnitz, ferner von den praktischen Aerzten Hrn. Dr. Wendt in Boitzenburg, Hrn. Dr. v. d. Decken in Ratibor, Hrn. Dr. Beier und Hrn. Dr. J. T. Kirsten in Leipzig, Hrn. Dr. Ley in Schleusingen, Hrn Dr. Pauly in Landau, Hrn. Dr. J. C. A. Buhle in Alsleben a. S., Hrn. Dr. Oppler und Hrn. Dr. Neide in Tarnowitz, dem königl. Bataillons-Arzt Hrn. Rabetge in Oppeln, Hrn. Dr. Haarmann in Gerbstädt und Hunderte von Genesenen haben dies in öffentlichen Danksagungsschreiben und Attesten bekundet, die bei sämmtlichen Depotinhabern, in einer Broschüre zusammengestellt, zur geneigten Durchsicht ausliegen. Ich kann deshalb dieses ganz besonders kräftige Mittel, Allen die mit nervösen rheumatischen u. gichtlischen Uebeln, als Kopfgicht, Gesichts- und Halsweh. Zahnschmerzen, Ohrenstechen, Brust,- Rücken- und Lendenweh, Gliederreissen, Krämpfen, Herzklopfen, Schlaflosigkeit, Rose und andern Entzündungen, Harthörigkeit u. s. w. behaftet sind, gewissenhaft anempfehlen.

Zur Bequemlichkeit des verehrlichen auswärtigen Publikums habe ich auch Depots meiner Rheumatismus-Ketten errichtet, in:

Aachen bei Hrn. J. Hensen et Comp. Iserlohn bei Hrn. J. Speyer, jr.
Berncastel bei Hrn. Jacob Weidner. Landau bei Hrn. Thomas Iäger.
Cleve bei Hrn. Napoleon Weinhagen. Lüdingshausen bei Hrn. A. W. Reinhartz et Comp.
Coblenz bei Hrn. Carl Münster. Mainz bei Hrn. A. D. Ganz.
Creuznach bei Hrn. J. F. Maurer. Münster bei Hrn. Herm. Höttger.
Elberfeld bei Hrn. F. J. Baer. Neuwied bei Hrn. G. A. v. d. Beck.
Euskirchen bei Hrn. M. Brinkmann. Saarbrück bei Hrn. Siebert und Omlor.
Frankfurt a. M. bei Hrn. J. J. Stiebel. Soest bei Hrn. H. Brakelmann.
Gladbach, M. bei Hrn. Carl Hollweg. Schüttendelle bei Hrn. Robert Schöttgen.
Hagen bei Hrn. Gustav Butz. Trier bei Hrn. J. F. Streck.
Hamm bei Hrn. W. Huffelmann. Wiesbaden bei Hrn. Carl Leyendecker.
Hattingen bei Hrn. Albert Friess. Wittlich bei Hrn. Hugo Hensch.
Jülich bei Hrn. Fr. Rimbach, Apotheker. Worms bei Hrn. J. M. Rahke.

J. T. Goldberger, in der freien Bergstadt Tarnowitz.

K. K. patentirte Fabrik von elektro-magnetischen Apparaten.

Einladung zum Abonnement auf die Rheinische Volkshalle.

Diese neue politische Zeitung wird vom 1. Oktober c. ab in Köln täglich, mit Ausnahme der Montage, in großem Formate erscheinen, redigirt von drei bewährten Publizisten unter Mitwirkung von vielen tüchtigen Korrespondenten.

Der Abonnementspreis beträgt für Köln vierteljährig 1 Thlr. 15 Sgr., für alle übrigen Orten in Preußen 1 Thlr. 24 Sgr. 6 Pf. Für die Plätze außerhalb Preußens mit Zuschlag des ausländischen Portos.

Inserate kosten 1 Sgr. 3 Pf. per vierspaltige Petitzeile oder deren Raum.

Bestellungen werden angenommen bei der Expedition der „Rheinischen Volkshalle“, Hochstraße Nr. 166 (Welters Buchhandlung, Gebr. Stienen) in Köln, und auf alle Postämtern.

Der Gerant, H. Stienen.

Der Gerant: Korff.
Druck von J. W. Dietz, unter Hutmacher Nro. 17.

<TEI>
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          <p><pb facs="#f0004" n="0544"/>
Kopf an sardinischen       Soldatenröcken, deren sie an 50,000 zu liefern übernommen.</p>
          <p>&#x2012; In dem Marseiller großen Krankenhause Hotel Dieu ist eine Weiberrevolte ausgebrochen, die       nur durch Nationalgarde und Militär unterdrückt werden konnte.</p>
          <p><hi rendition="#g">Nationalversammlung.</hi> Sitzung von 19. September. Tagesordnung:       Präsidentenwahl und Diskussion des Lamoricierischen Auswanderungsplans nach Algerien.</p>
          <p>Vicepräsident Malleville eröffnet die Sitzung und läßt sogleich zur Präsidentenwahl       schreiten. Zahl der Stimmenden 670. Absolute Mehrheit 336. Marrast erhält 527, Dusaure 54, Bac       50 und Lacroste 17 Stimmen Marrast wird sonach wiederholt zum Präsidenten ausgerufen. Die       Versammlung geht dann zur Berathung des Kredits von 50 Millionen Franken für Anlagen von       Auswanderungskolonien in Algerien über. Dieser Plan soll bekanntlich 15,000       Proletarierfamilien eine neue Heimath öffnen. Indessen zeigt sich die hohe Versammlung wenig       geneigt, der Debatte große Aufmerksamkeit zu schenken. Auf den Bänken entspinnen sich allerlei       Gespräche; Louis Napoleon sei in Paris und in einigen Departements fast einstimmig gewählt       worden, er sei in Boulogne schon gelandet, ferner werde die halbe Linke einem großen Banket am       22. Zum Andenken an die erste Einführung der republikanischen Staatsform beiwohnen u. s. w. u.       s. w.</p>
          <p><hi rendition="#g">Poujoulat</hi> unterstützt unter dieser allgemeinen Zerstreutheit den       ministeriellen Entwurf.</p>
          <p><hi rendition="#g">Didier</hi> bekämpft den Entwurf. Der Staat habe kein Geld, die Arbeiter       würden sich bald auf ihre nakten Arme beschränkt sehen. Lamoriciere habe den Plan in den       Mappen seiner Vorgänger gefunden. Derselbe sei so mangelhaft wie alle früheren, werde deshalb       ebenso fruchtlos ausfallen als sie. Kaum daß noch einige Dörfer von allen frühern,       kostspieligen Versuchen übrig blieben. Das einzige Mittel, wodurch der Plan gelingen könne,       sei die freie Assoziation aller Arbeiter unter einander, und die Erwerbung des Grundbesitzes       durch Arbeit, das aber habe der Minister aus dem Plan gestrichen.</p>
          <p><hi rendition="#g">Lamoriciere</hi> rechtfertigt sein Plan.</p>
          <p><hi rendition="#g">Bruner</hi> bekämpft den Entwurf: Man wolle die Uebervölkerung nach       Algerien schicken und sie dort niederlassen, werde man sich aber in den Erwartungen nicht       täuschen? Wird der Entwurf seinen Zweck erfullen? Er hält die 50 Millionen zum Fenster       hinausgeworfen. Bugeaud, Bedeau und Lamoriciere hätten Pläne vorgelegt, die einander       schnurstraks entgegenlaufen. Die Sache sei nicht grundlich geprüft und sehr zu überlegen.</p>
          <p><hi rendition="#g">Möntreuil</hi> will die Bühne besteigen. Man ruft aber: Schluß!       Schluß!</p>
          <p>Die allgemeine Diskussion ist geschlossen.</p>
          <p><hi rendition="#g">Etienne</hi> stellt einen Zusatz der für dieses Jahr 5 Millionen       bringt.</p>
          <p><hi rendition="#g">Deslongrais</hi> unterstützt ihn.</p>
          <p><hi rendition="#g">Lamoriciere</hi> bekämpft ihn.</p>
          <p><hi rendition="#g">Dufaure</hi> im Namen des Ausschusses desgleichen.</p>
          <p>Die Artikel I. bis III. werden angenommen. Letzterer mit einer unwesentlichen Aenderung.</p>
          <p>Artikel IV., der vom Eigenthumsverhältniß handelt und von dem Recht, sich zu associren, ist       unstreitig der wichtigste.</p>
          <p>de <hi rendition="#g">Rancé</hi> (aus Algier) versichert der Versammlung, daß sie den Segen       von ganz Algerien für diesen Paragraphen verdiene, so wie überhaupt für den ganzen       Kolonisationsplan.</p>
          <p><hi rendition="#g">Buchez</hi> trägt darauf an, das Prinzip der Association ausdrücklich       anzuerkennen.</p>
          <p><hi rendition="#g">Lamoriciere</hi> widersetzt sich der ausdrücklichen Anerkennung oder       Verpflichtung. Das Associationsrecht soll durchaus fakultativ für die Einwanderer bleiben. Die       Regierung widersetzte sich der Associarion nicht. Die Einwohner blieben darin völlig frei.</p>
          <p>Die Versammlung trat dieser Ansicht bei. Artikel IV geht durch.</p>
          <p>Die Diskussion der übrigen Artikel (V., VI., VII., VIII., IX., X., XI., XII., XIII.) bietet       wenig Erhebliches. Die Artikel werden fast wörtlich angenommen.</p>
          <p>Ein 14. Artikel wollte eine Inspektionskommission für 1849 einsetzen, die sich vom Zustande       der Kolonien im Interesse der Auswanderer im nächsten Jahre an Ort und Stelle überzeuge.</p>
          <p>Nach einigen Erörterungen zwischen Dufaure und Lamoriciere wurde der Artikel fallen       gelassen.</p>
          <p>Das ganze Gesetz ist angenommen.</p>
          <p><hi rendition="#g">Senard,</hi> Minister des Innern, legt einen Gesetzentwurf über die       Nationalbelohnungen für die Februarkämpfer vor.</p>
          <p>Die Sitzung wird um 6 1/4 Uhr geschlossen.</p>
        </div>
      </div>
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        <head>Nachtrag.</head>
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          <head><bibl><author>*</author></bibl> Frankfurt, 20. Septbr.</head>
          <p>Justizminister Mohl legt einen Gesetzentwurf wegen Sicherheit der National-Versammlung vor.       Darin soll unter Andern bestimmt werden, daß 5 Meilen in der Runde um Frankfurt keine       Volksversammlung im Freien stattfinden dürfe. Die Strafbestimmungen sind höchst erbaulich und       zeigen, daß man den Pariser Reaktionärs bestens nacheifert. Stavenhagen möchte außerdem auch       die Presse bestens geknebelt haben. Die Rechte schreit furchtbares Bravo! Mohls Vorschlag zu       schnellster Berichterstattung an den Gesetzgebungsausschuß verwiesen. Sodann heftige Debatte,       in welcher die ganze reaktionäre Wuth der Rechten zu Tage tritt, über Brieglebs Vorschlag,       eine Proklamation ans deutsche Volk zu erlassen. Der Vorschlag angenommen. Hr. Jahn hat sich       natürlich aus seinem Versteck wohlbehalten wieder eingestellt; auch Heckscher ist den       Höchstern entflohen. Morgen keine Sitzung, weil die gefallenen Offiziere und Soldaten beerdigt       werden. Die heutige Sitzung zeigt, daß Deutschland sehr bald seine Septembergesetze erhalten       wird, wofern es die Herren von der Rechten nach Belieben schalten läßt.</p>
        </div>
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          <p>Vom Niederrhein. Mag man sich immerhin über den Sieg der Berliner Vereinbarer-Versammlung in       Betreff des Steinschen Antrags freuen. Die Uebelstände selbst, welche jenen Antrag       hervorriefen, nämlich die im Millitair- und Civilbeamtenheere vorhandenen reaktionairen       Bestrebungen, sind damit noch keineswegs gehoben. Wer daran noch zweifeln wollte, findet die       Bestätigung des Gesagten in dem eklatanten Beispiele eines hochgestellten Beamten, der schon       seit Jahren der Gegenstand der öffentlichen Verachtung ist, ohne daß er aus seiner       einflußreichen Stellung entfernt worden wäre. Wir sprechen von dem General-Postamtsdirektor       Schmückert.</p>
          <p>In wie weit wir Recht haben, mag man aus folgenden Mittheilungen eines Erfurter Postbeamten       entnehmen.</p>
          <p> <hi rendition="#g">Zur Postreform.</hi> </p>
          <p>Schon im Jahre 1840 bei dem freien Aufschwunge der Presse zeigte sich eine entschiedene       Mißstimmung gegen die demoralisirende Verwaltungs-Behörde und gegen einige mißliebige       Personalitäten; die Folge davon war, daß die unvergeßliche Rheinische Zeitung mit ihren       Postartikeln verboten und hiermit der Ruf der Postbeamten nach Gerechtigkeit sofort im Keime       erstickt wurde.</p>
          <p>Die Persönlichkeit, welche besonders die Stimme der Oeffentlichkeit zu fürchten hatte,       zeigte großen Eifer, die in einigen Beamten vermutheten oder geheim ermittelten geistigen       Kämpfer für Recht und Wahrheit durch Versetzungen zu maaßregeln. Solchen Versetzungen gingen       in der Regel zärtliche Empfehlungsschreiben an die Amtsvorsteher voran, welche dem bisherigen       Spionirsystem vollkommene Ehre machten.</p>
          <p>Unwürdige Mittel hatte das General-Post-Amt außerdem angewendet, um in den Beamten das       Gefühl der Abhängigkeit zu erhalten. Um Ordnungsstrafen zu erpressen, entwürdigte man Beamte       so weit, daß man sie dazu benutzte, unter fremden Namen, als Spione, umher zu reisen, sollte       auch dadurch nur ein verpönter Schnurrbart bei einem Postbeamten erspähet werden. Wir sind im       Stande, der Behörde aktenmäßig nachzuweisen, daß dieselbe bei willkürlichen Versetzungen dem       Postbeamten nur einen Gnadenpaß ertheilte, daß eine Allerhöchste Kabinets-Ordre vom 17.       Oktober 1826, welche zu kleinen Nebenausgaben bei Dienstreisen für den Beamten 5 Sgr. pro       Station auf 2 Meilen bewilligte, geheim gehalten und nur bei Günstlingen zur Ausführung       gebracht worden ist. Wenn demnach eine Kabinetsordre von der obersten Post-Behörde unbeachtet       bleibt wie kann man erwarten, daß die Bitten der Subalternbeamten von ihr beachtet werden.</p>
          <p>Herstellung einiger Selbstständigkeit stand und steht den Postbeamten obenan, die Entfernung       des General-Direktors Schmückert. Es ist bekannt, daß Schmückert bei der Johanni-Feierlichkeit       v. J. in der Loge der Freimaurer, aus welcher alle Politik fern bleiben soll, die damaligen       Landtags-Deputirten, welche mit den Forderungen freierer Institutionen hervortraten,       geschmähet und ein Wehe über sie ausgesprochen hat.</p>
          <p>Der bisher durch Despotie geknechtete Geist der Postbeamten hat nunmehr seine Fesseln       abgestreift. Postbeamtenvereine haben sich gebildet, die Gebrechen des Postinstituts sind in       umfangreichen Denkschriften dem Ministerium und dem Post-Chef v. Schaper offen aufgedeckt und       gegen 500 Postbeamte haben bei dem Minister-Präsidenten auf Entfernung des General-Direktors       Schmückert aus seiner einflußreichen Stellung angetragen.</p>
          <p>Dennoch aber sind die gerechten Forderungen der Postbeamten bis heute erfolglos geblieben.       Der Chef von Schaper hat den Postvereinen gegenüber weder auf das Korporations-, noch auf das       Petitionsrecht gerücksichtigt. Die Beamten sind nun weiter gegangen. Es sind Männer unter       ihnen aufgetreten, die ohne Scheu, unter Preisgebung ihrer Namen, zu spezielleren       Bezeichnungen geschritten sind, welche auf die Gefahr hin, jede beliebige Strafe zu erleiden,       selbst mit dem Verlangen zur Untersuchung gezogen zu werden, wenn sie Unwahrheiten gesagt       hätten, sichtliche Verbrechen und gravirende Thatsachen aufgedeckt haben. Die Presse wird       ferner, in Beurtheilung dieser Verwaltung ihre Macht bewähren und die verwundbaren Stellen       schonungslos angreifen. Nach monatelangem Schweigen und Laviren vor der öffentlichen Meinung       hat endlich die Behörde die Bahn der Vertheidigung betreten, und welche? Das General-Postamt       Schmückert verlangt, daß die Redaktionen denunciren damit die Verfasser der Artikel wegen       sogenannter Injurien zur Untersuchung gezogen werden könnten!</p>
          <p>Man beweise, daß die Beschuldigungen unwahr sind, man beweise, daß das Regiment Schmückert       keine Herrschaft der Willkühr, der Tyrannei gewesen ist, daß keine Uebergriffe, keine       Bestechlichkeit, keine Bevorzugungen aus Nepotismus, keine Eigenmächtigkeiten, kein Mißbrauch       der Amtsgewalt, keine amtlichen und moralischen Vergehen stattgefunden, und die Wirkungen       dessen, was jetzt als Wahrheit betheuert wird, werden verloren gehen. Vorher aber erledige man       die dem Postchef v. Schaper darüber eingereichten Denkschriften gegen Schmückert und die       Denunciationen, die vorliegen, man übergebe sie der Presse, damit die Welt wisse und erfahre,       welche ehrenvolle Erledigung sie gefunden.</p>
          <p>In wie weit aber die Verwaltung, der Charakter und die amtliche ob er bürgerliche       Vergangenheit des Hrn. Schmückert ohne Injurien berührt werden können, mögen die Prozesse       erweisen</p>
        </div>
      </div>
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        <head> <hi rendition="#b">Anzeigen</hi> </head>
        <div type="jAn">
          <p>Schifffahrts-Anzeige.</p>
          <p><hi rendition="#b">Köln,</hi> 21. September 1848.</p>
          <p><hi rendition="#g">Angekommen:</hi> Pet. Kühnle von Kannstadt I. B. Mundschenk von Mannheim.       Fr. Gerling vom Niedermoin. Fr. Seelig vom Obermain.</p>
          <p><hi rendition="#g">Abgefahren:</hi> F. C. Schneider nach dem Obermain. L. Bühler nach       Kannstadt. H. Lübbers nach Wesel.</p>
          <p><hi rendition="#g">In Ladung:</hi> Nach Antwerpen G. Verwaayen. Nach Rotterdam W. Hogewegh.       Nach Ruhrort bis Emmerich J. A. Orts. Nach Düsseldorf bis Mülheim an der Ruhr A. Meyer. Nach       Andernach und Neuwied C Kaiser, M. Wiebel. Nach Koblenz, der Mosel u. der Saar J. Zeiler. Nach       der Mosel, und Trier und der Saar N. Bayer. Nach Bingen und nach Mainz Ant. Bender. Nach dem       Niedermain Frz. Schulz. Nach dem Mittel- und Obermain M. Lenz. Nach Worms und Mannheim A.       Distel. Nach Heilbronn H. Bechert. Nach Kannstadt und Stuttgardt H. Huber.</p>
          <p>Ferner nach Rotterdam Capt Baumann Köln Nr. 14.<lb/>
Ferner nach Amsterdam Capt Willms Köln       Nr. 20.<lb/>
Ferner nach Stettin Capt Range, Bark &#x201E;Fortschritt.&#x201C;</p>
          <p> Rheinhöhe am 21. Sept. 5&#x2032; 8&#x2033;.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Gerichtlicher Verkauf.</p>
          <p>Am Montag den 25. September 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen durch den Unterzeichneten auf       dem Markte in der Apostelnstraße zu Köln verschiedene Mobilar-Gegenstände als: Tische, Stühle,       Spiegeln, Gemälde, Schildereien, Sophas, Oefen, Küchengeräthe etc. an den Meistbietenden gegen       baare Zahlung verkauft werden.</p>
          <p>Der Gerichtsvollzieher, <hi rendition="#g">Fülles.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Demokratische Gesellschaft.</p>
          <p>Versammlung.</p>
          <p>Freitag den 22. September 7 Uhr Abends bei <hi rendition="#g">Eiser</hi> Komödienstraße.</p>
          <p>Von 6 Uhr an werden alle Karten erneuert, und neue Einzeichnungen gemacht.</p>
          <p> <hi rendition="#g">Der Vorstand.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Börse bei Halin.</hi> </p>
          <p>Heute Freitag den 22. September 1848:</p>
          <p><hi rendition="#g">Große</hi> Musik- u. Abendunterhaltung der holländischen Gesellschaft des       Herrn Sauvelet bestehend aus 3 Damen und 4 Herren.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Ein braves Mädchen, von guter anständiger Familie, außerhalb Köln gebürtig, sucht eine       Stelle als Zweitmädchen. Dasselbe ist im Fein-Nähen sehr bewandert.</p>
          <p>Unter Goldschmidt Nr 13.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Getragene Herrenkleider werden angekauft. Peterstraße Nro. 4.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p><hi rendition="#b">Gebrauchte Dachziegeln und Laien</hi> werden zu kaufen gesucht, die       Expedition sagt wo.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Ein fleißiger mit guten Zeugnissen versehener Handlungs-Gehülfe sucht eine Stelle. Die Exp.       sagt das Nähere.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Theater-Anzeige.</hi> </p>
          <p>Freitag den 21. Sept:</p>
          <p>Der Barbier von Sevilla.</p>
          <p>Komische Oper in 2 Akten von Rosini.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Kundmachung und Empfehlung.</hi> </p>
          <p>Hierdurch gebe ich mir die Ehre zur öffentlichen Kenntniss zu bringen, wie ich nunmehr auch       Hrn. <hi rendition="#b">Gabr. Wilh. Schlechter</hi> in <hi rendition="#b">Cöln,</hi> Hochstrasse Nr. 122 ein Depot der allerwärts rühmlichst bekannten, <hi rendition="#b">k. k.        patentirten Goldberger'schen</hi> Galvano-Elektrischen Rheumatismus-Ketten à Stück mit       Gebrauchs-Anweisung 1 Thlr., stärkere 1 Thlr. 15 Sgr. übergeben und in den Stand gesetzt habe,       zu den Fabrikpreisen zu verkaufen. Diese Rheumatismus-Ketten (mit denen die sogenannten       &#x201E;Rheumatismus-Ableiter&#x201C; oder &#x201E;Amulette&#x201C; weder ihrer Form noch ihrem Wesen nach irgendwie eine       Aehnlichkeit haben) sind nach chemisch-physikalischen Grundsätzen so konstruirt, dass durch       sie auf die passendste Weise, eine fortwährende elektrische Strömung hervorgebracht wird,       welche wie vieljährige Erfahrung hinreichend darthut, einen äusserst wohlthätigen und       heilsamen Einfluss auf den thierischen Organismus auszuüben vermag. Meine Rheumatismus-Ketten       sind auch bereits von vielen geachteten Aerzten und Chemikern untersucht und als sehr heilsam       und nützlich empfohlen worden, als unter Anderen: von dem königl. Kreisphysikus und       Sanitäts-Rath Herrn Dr. <hi rendition="#g">Filchne</hi> in <hi rendition="#g">Erfurt,</hi> dem       königl. Kreisphysikus Herrn Dr. <hi rendition="#g">Engler</hi> in <hi rendition="#g">Breslau,</hi> dem königl. Kreisphysikus Hrn. Dr. <hi rendition="#g">Gustek</hi> in <hi rendition="#g">Wollmirstedt,</hi> dem akkademischen Prokurator der kaiserl. königl.       Universität zu Wien Hrn. Dr. <hi rendition="#g">Alois Prosper Raspi in Wien,</hi> dem       Communal-Arzt Hrn. Dr. <hi rendition="#g">Arnold in Schweidnitz,</hi> ferner von den       praktischen Aerzten Hrn. Dr. <hi rendition="#g">Wendt in Boitzenburg,</hi> Hrn. Dr. <hi rendition="#g">v. d. Decken in Ratibor,</hi> Hrn. Dr. <hi rendition="#g">Beier</hi> und Hrn.       Dr. <hi rendition="#g">J. T. Kirsten in Leipzig,</hi> Hrn. Dr. <hi rendition="#g">Ley in        Schleusingen,</hi> Hrn Dr. <hi rendition="#g">Pauly in Landau,</hi> Hrn. Dr. <hi rendition="#g">J. C. A. Buhle in Alsleben a. S.,</hi> Hrn. Dr. <hi rendition="#g">Oppler</hi> und Hrn. Dr. <hi rendition="#g">Neide in Tarnowitz,</hi> dem königl. Bataillons-Arzt Hrn. <hi rendition="#g">Rabetge in Oppeln,</hi> Hrn. Dr. <hi rendition="#g">Haarmann in Gerbstädt</hi> und Hunderte von Genesenen haben dies in öffentlichen Danksagungsschreiben und Attesten       bekundet, die bei sämmtlichen Depotinhabern, in einer Broschüre zusammengestellt, zur       geneigten Durchsicht ausliegen. Ich kann deshalb dieses ganz besonders kräftige <hi rendition="#g">Mittel,</hi> Allen die mit <hi rendition="#b">nervösen rheumatischen</hi> u. <hi rendition="#b">gichtlischen</hi> Uebeln, als Kopfgicht, Gesichts- und Halsweh.       Zahnschmerzen, Ohrenstechen, Brust,- Rücken- und Lendenweh, Gliederreissen, Krämpfen,       Herzklopfen, Schlaflosigkeit, Rose und andern Entzündungen, Harthörigkeit u. s. w. behaftet       sind, gewissenhaft anempfehlen.</p>
          <p>Zur Bequemlichkeit des verehrlichen auswärtigen Publikums habe ich auch Depots meiner <hi rendition="#g">Rheumatismus-Ketten</hi> errichtet, in:</p>
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          <p>Diese neue politische Zeitung wird vom 1. Oktober c. ab in Köln täglich, mit Ausnahme der       Montage, in großem Formate erscheinen, redigirt von drei bewährten Publizisten unter       Mitwirkung von vielen tüchtigen Korrespondenten.</p>
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Druck von J. W. <hi rendition="#g">Dietz,</hi> unter Hutmacher Nro. 17.</p>
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[0544/0004] Kopf an sardinischen Soldatenröcken, deren sie an 50,000 zu liefern übernommen. ‒ In dem Marseiller großen Krankenhause Hotel Dieu ist eine Weiberrevolte ausgebrochen, die nur durch Nationalgarde und Militär unterdrückt werden konnte. Nationalversammlung. Sitzung von 19. September. Tagesordnung: Präsidentenwahl und Diskussion des Lamoricierischen Auswanderungsplans nach Algerien. Vicepräsident Malleville eröffnet die Sitzung und läßt sogleich zur Präsidentenwahl schreiten. Zahl der Stimmenden 670. Absolute Mehrheit 336. Marrast erhält 527, Dusaure 54, Bac 50 und Lacroste 17 Stimmen Marrast wird sonach wiederholt zum Präsidenten ausgerufen. Die Versammlung geht dann zur Berathung des Kredits von 50 Millionen Franken für Anlagen von Auswanderungskolonien in Algerien über. Dieser Plan soll bekanntlich 15,000 Proletarierfamilien eine neue Heimath öffnen. Indessen zeigt sich die hohe Versammlung wenig geneigt, der Debatte große Aufmerksamkeit zu schenken. Auf den Bänken entspinnen sich allerlei Gespräche; Louis Napoleon sei in Paris und in einigen Departements fast einstimmig gewählt worden, er sei in Boulogne schon gelandet, ferner werde die halbe Linke einem großen Banket am 22. Zum Andenken an die erste Einführung der republikanischen Staatsform beiwohnen u. s. w. u. s. w. Poujoulat unterstützt unter dieser allgemeinen Zerstreutheit den ministeriellen Entwurf. Didier bekämpft den Entwurf. Der Staat habe kein Geld, die Arbeiter würden sich bald auf ihre nakten Arme beschränkt sehen. Lamoriciere habe den Plan in den Mappen seiner Vorgänger gefunden. Derselbe sei so mangelhaft wie alle früheren, werde deshalb ebenso fruchtlos ausfallen als sie. Kaum daß noch einige Dörfer von allen frühern, kostspieligen Versuchen übrig blieben. Das einzige Mittel, wodurch der Plan gelingen könne, sei die freie Assoziation aller Arbeiter unter einander, und die Erwerbung des Grundbesitzes durch Arbeit, das aber habe der Minister aus dem Plan gestrichen. Lamoriciere rechtfertigt sein Plan. Bruner bekämpft den Entwurf: Man wolle die Uebervölkerung nach Algerien schicken und sie dort niederlassen, werde man sich aber in den Erwartungen nicht täuschen? Wird der Entwurf seinen Zweck erfullen? Er hält die 50 Millionen zum Fenster hinausgeworfen. Bugeaud, Bedeau und Lamoriciere hätten Pläne vorgelegt, die einander schnurstraks entgegenlaufen. Die Sache sei nicht grundlich geprüft und sehr zu überlegen. Möntreuil will die Bühne besteigen. Man ruft aber: Schluß! Schluß! Die allgemeine Diskussion ist geschlossen. Etienne stellt einen Zusatz der für dieses Jahr 5 Millionen bringt. Deslongrais unterstützt ihn. Lamoriciere bekämpft ihn. Dufaure im Namen des Ausschusses desgleichen. Die Artikel I. bis III. werden angenommen. Letzterer mit einer unwesentlichen Aenderung. Artikel IV., der vom Eigenthumsverhältniß handelt und von dem Recht, sich zu associren, ist unstreitig der wichtigste. de Rancé (aus Algier) versichert der Versammlung, daß sie den Segen von ganz Algerien für diesen Paragraphen verdiene, so wie überhaupt für den ganzen Kolonisationsplan. Buchez trägt darauf an, das Prinzip der Association ausdrücklich anzuerkennen. Lamoriciere widersetzt sich der ausdrücklichen Anerkennung oder Verpflichtung. Das Associationsrecht soll durchaus fakultativ für die Einwanderer bleiben. Die Regierung widersetzte sich der Associarion nicht. Die Einwohner blieben darin völlig frei. Die Versammlung trat dieser Ansicht bei. Artikel IV geht durch. Die Diskussion der übrigen Artikel (V., VI., VII., VIII., IX., X., XI., XII., XIII.) bietet wenig Erhebliches. Die Artikel werden fast wörtlich angenommen. Ein 14. Artikel wollte eine Inspektionskommission für 1849 einsetzen, die sich vom Zustande der Kolonien im Interesse der Auswanderer im nächsten Jahre an Ort und Stelle überzeuge. Nach einigen Erörterungen zwischen Dufaure und Lamoriciere wurde der Artikel fallen gelassen. Das ganze Gesetz ist angenommen. Senard, Minister des Innern, legt einen Gesetzentwurf über die Nationalbelohnungen für die Februarkämpfer vor. Die Sitzung wird um 6 1/4 Uhr geschlossen. Nachtrag. * Frankfurt, 20. Septbr. Justizminister Mohl legt einen Gesetzentwurf wegen Sicherheit der National-Versammlung vor. Darin soll unter Andern bestimmt werden, daß 5 Meilen in der Runde um Frankfurt keine Volksversammlung im Freien stattfinden dürfe. Die Strafbestimmungen sind höchst erbaulich und zeigen, daß man den Pariser Reaktionärs bestens nacheifert. Stavenhagen möchte außerdem auch die Presse bestens geknebelt haben. Die Rechte schreit furchtbares Bravo! Mohls Vorschlag zu schnellster Berichterstattung an den Gesetzgebungsausschuß verwiesen. Sodann heftige Debatte, in welcher die ganze reaktionäre Wuth der Rechten zu Tage tritt, über Brieglebs Vorschlag, eine Proklamation ans deutsche Volk zu erlassen. Der Vorschlag angenommen. Hr. Jahn hat sich natürlich aus seinem Versteck wohlbehalten wieder eingestellt; auch Heckscher ist den Höchstern entflohen. Morgen keine Sitzung, weil die gefallenen Offiziere und Soldaten beerdigt werden. Die heutige Sitzung zeigt, daß Deutschland sehr bald seine Septembergesetze erhalten wird, wofern es die Herren von der Rechten nach Belieben schalten läßt. Vom Niederrhein. Mag man sich immerhin über den Sieg der Berliner Vereinbarer-Versammlung in Betreff des Steinschen Antrags freuen. Die Uebelstände selbst, welche jenen Antrag hervorriefen, nämlich die im Millitair- und Civilbeamtenheere vorhandenen reaktionairen Bestrebungen, sind damit noch keineswegs gehoben. Wer daran noch zweifeln wollte, findet die Bestätigung des Gesagten in dem eklatanten Beispiele eines hochgestellten Beamten, der schon seit Jahren der Gegenstand der öffentlichen Verachtung ist, ohne daß er aus seiner einflußreichen Stellung entfernt worden wäre. Wir sprechen von dem General-Postamtsdirektor Schmückert. In wie weit wir Recht haben, mag man aus folgenden Mittheilungen eines Erfurter Postbeamten entnehmen. Zur Postreform. Schon im Jahre 1840 bei dem freien Aufschwunge der Presse zeigte sich eine entschiedene Mißstimmung gegen die demoralisirende Verwaltungs-Behörde und gegen einige mißliebige Personalitäten; die Folge davon war, daß die unvergeßliche Rheinische Zeitung mit ihren Postartikeln verboten und hiermit der Ruf der Postbeamten nach Gerechtigkeit sofort im Keime erstickt wurde. Die Persönlichkeit, welche besonders die Stimme der Oeffentlichkeit zu fürchten hatte, zeigte großen Eifer, die in einigen Beamten vermutheten oder geheim ermittelten geistigen Kämpfer für Recht und Wahrheit durch Versetzungen zu maaßregeln. Solchen Versetzungen gingen in der Regel zärtliche Empfehlungsschreiben an die Amtsvorsteher voran, welche dem bisherigen Spionirsystem vollkommene Ehre machten. Unwürdige Mittel hatte das General-Post-Amt außerdem angewendet, um in den Beamten das Gefühl der Abhängigkeit zu erhalten. Um Ordnungsstrafen zu erpressen, entwürdigte man Beamte so weit, daß man sie dazu benutzte, unter fremden Namen, als Spione, umher zu reisen, sollte auch dadurch nur ein verpönter Schnurrbart bei einem Postbeamten erspähet werden. Wir sind im Stande, der Behörde aktenmäßig nachzuweisen, daß dieselbe bei willkürlichen Versetzungen dem Postbeamten nur einen Gnadenpaß ertheilte, daß eine Allerhöchste Kabinets-Ordre vom 17. Oktober 1826, welche zu kleinen Nebenausgaben bei Dienstreisen für den Beamten 5 Sgr. pro Station auf 2 Meilen bewilligte, geheim gehalten und nur bei Günstlingen zur Ausführung gebracht worden ist. Wenn demnach eine Kabinetsordre von der obersten Post-Behörde unbeachtet bleibt wie kann man erwarten, daß die Bitten der Subalternbeamten von ihr beachtet werden. Herstellung einiger Selbstständigkeit stand und steht den Postbeamten obenan, die Entfernung des General-Direktors Schmückert. Es ist bekannt, daß Schmückert bei der Johanni-Feierlichkeit v. J. in der Loge der Freimaurer, aus welcher alle Politik fern bleiben soll, die damaligen Landtags-Deputirten, welche mit den Forderungen freierer Institutionen hervortraten, geschmähet und ein Wehe über sie ausgesprochen hat. Der bisher durch Despotie geknechtete Geist der Postbeamten hat nunmehr seine Fesseln abgestreift. Postbeamtenvereine haben sich gebildet, die Gebrechen des Postinstituts sind in umfangreichen Denkschriften dem Ministerium und dem Post-Chef v. Schaper offen aufgedeckt und gegen 500 Postbeamte haben bei dem Minister-Präsidenten auf Entfernung des General-Direktors Schmückert aus seiner einflußreichen Stellung angetragen. Dennoch aber sind die gerechten Forderungen der Postbeamten bis heute erfolglos geblieben. Der Chef von Schaper hat den Postvereinen gegenüber weder auf das Korporations-, noch auf das Petitionsrecht gerücksichtigt. Die Beamten sind nun weiter gegangen. Es sind Männer unter ihnen aufgetreten, die ohne Scheu, unter Preisgebung ihrer Namen, zu spezielleren Bezeichnungen geschritten sind, welche auf die Gefahr hin, jede beliebige Strafe zu erleiden, selbst mit dem Verlangen zur Untersuchung gezogen zu werden, wenn sie Unwahrheiten gesagt hätten, sichtliche Verbrechen und gravirende Thatsachen aufgedeckt haben. Die Presse wird ferner, in Beurtheilung dieser Verwaltung ihre Macht bewähren und die verwundbaren Stellen schonungslos angreifen. Nach monatelangem Schweigen und Laviren vor der öffentlichen Meinung hat endlich die Behörde die Bahn der Vertheidigung betreten, und welche? Das General-Postamt Schmückert verlangt, daß die Redaktionen denunciren damit die Verfasser der Artikel wegen sogenannter Injurien zur Untersuchung gezogen werden könnten! Man beweise, daß die Beschuldigungen unwahr sind, man beweise, daß das Regiment Schmückert keine Herrschaft der Willkühr, der Tyrannei gewesen ist, daß keine Uebergriffe, keine Bestechlichkeit, keine Bevorzugungen aus Nepotismus, keine Eigenmächtigkeiten, kein Mißbrauch der Amtsgewalt, keine amtlichen und moralischen Vergehen stattgefunden, und die Wirkungen dessen, was jetzt als Wahrheit betheuert wird, werden verloren gehen. Vorher aber erledige man die dem Postchef v. Schaper darüber eingereichten Denkschriften gegen Schmückert und die Denunciationen, die vorliegen, man übergebe sie der Presse, damit die Welt wisse und erfahre, welche ehrenvolle Erledigung sie gefunden. In wie weit aber die Verwaltung, der Charakter und die amtliche ob er bürgerliche Vergangenheit des Hrn. Schmückert ohne Injurien berührt werden können, mögen die Prozesse erweisen Anzeigen Schifffahrts-Anzeige. Köln, 21. September 1848. Angekommen: Pet. Kühnle von Kannstadt I. B. Mundschenk von Mannheim. Fr. Gerling vom Niedermoin. Fr. Seelig vom Obermain. Abgefahren: F. C. Schneider nach dem Obermain. L. Bühler nach Kannstadt. H. Lübbers nach Wesel. In Ladung: Nach Antwerpen G. Verwaayen. Nach Rotterdam W. Hogewegh. Nach Ruhrort bis Emmerich J. A. Orts. Nach Düsseldorf bis Mülheim an der Ruhr A. Meyer. Nach Andernach und Neuwied C Kaiser, M. Wiebel. Nach Koblenz, der Mosel u. der Saar J. Zeiler. Nach der Mosel, und Trier und der Saar N. Bayer. Nach Bingen und nach Mainz Ant. Bender. Nach dem Niedermain Frz. Schulz. Nach dem Mittel- und Obermain M. Lenz. Nach Worms und Mannheim A. Distel. Nach Heilbronn H. Bechert. Nach Kannstadt und Stuttgardt H. Huber. Ferner nach Rotterdam Capt Baumann Köln Nr. 14. Ferner nach Amsterdam Capt Willms Köln Nr. 20. Ferner nach Stettin Capt Range, Bark „Fortschritt.“ Rheinhöhe am 21. Sept. 5′ 8″. Gerichtlicher Verkauf. Am Montag den 25. September 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen durch den Unterzeichneten auf dem Markte in der Apostelnstraße zu Köln verschiedene Mobilar-Gegenstände als: Tische, Stühle, Spiegeln, Gemälde, Schildereien, Sophas, Oefen, Küchengeräthe etc. an den Meistbietenden gegen baare Zahlung verkauft werden. Der Gerichtsvollzieher, Fülles. Demokratische Gesellschaft. Versammlung. Freitag den 22. September 7 Uhr Abends bei Eiser Komödienstraße. Von 6 Uhr an werden alle Karten erneuert, und neue Einzeichnungen gemacht. Der Vorstand. Börse bei Halin. Heute Freitag den 22. September 1848: Große Musik- u. Abendunterhaltung der holländischen Gesellschaft des Herrn Sauvelet bestehend aus 3 Damen und 4 Herren. Ein braves Mädchen, von guter anständiger Familie, außerhalb Köln gebürtig, sucht eine Stelle als Zweitmädchen. Dasselbe ist im Fein-Nähen sehr bewandert. Unter Goldschmidt Nr 13. Getragene Herrenkleider werden angekauft. Peterstraße Nro. 4. Gebrauchte Dachziegeln und Laien werden zu kaufen gesucht, die Expedition sagt wo. Ein fleißiger mit guten Zeugnissen versehener Handlungs-Gehülfe sucht eine Stelle. Die Exp. sagt das Nähere. Theater-Anzeige. Freitag den 21. Sept: Der Barbier von Sevilla. Komische Oper in 2 Akten von Rosini. Kundmachung und Empfehlung. Hierdurch gebe ich mir die Ehre zur öffentlichen Kenntniss zu bringen, wie ich nunmehr auch Hrn. Gabr. Wilh. Schlechter in Cöln, Hochstrasse Nr. 122 ein Depot der allerwärts rühmlichst bekannten, k. k. patentirten Goldberger'schen Galvano-Elektrischen Rheumatismus-Ketten à Stück mit Gebrauchs-Anweisung 1 Thlr., stärkere 1 Thlr. 15 Sgr. übergeben und in den Stand gesetzt habe, zu den Fabrikpreisen zu verkaufen. Diese Rheumatismus-Ketten (mit denen die sogenannten „Rheumatismus-Ableiter“ oder „Amulette“ weder ihrer Form noch ihrem Wesen nach irgendwie eine Aehnlichkeit haben) sind nach chemisch-physikalischen Grundsätzen so konstruirt, dass durch sie auf die passendste Weise, eine fortwährende elektrische Strömung hervorgebracht wird, welche wie vieljährige Erfahrung hinreichend darthut, einen äusserst wohlthätigen und heilsamen Einfluss auf den thierischen Organismus auszuüben vermag. Meine Rheumatismus-Ketten sind auch bereits von vielen geachteten Aerzten und Chemikern untersucht und als sehr heilsam und nützlich empfohlen worden, als unter Anderen: von dem königl. Kreisphysikus und Sanitäts-Rath Herrn Dr. Filchne in Erfurt, dem königl. Kreisphysikus Herrn Dr. Engler in Breslau, dem königl. Kreisphysikus Hrn. Dr. Gustek in Wollmirstedt, dem akkademischen Prokurator der kaiserl. königl. Universität zu Wien Hrn. Dr. Alois Prosper Raspi in Wien, dem Communal-Arzt Hrn. Dr. Arnold in Schweidnitz, ferner von den praktischen Aerzten Hrn. Dr. Wendt in Boitzenburg, Hrn. Dr. v. d. Decken in Ratibor, Hrn. Dr. Beier und Hrn. Dr. J. T. Kirsten in Leipzig, Hrn. Dr. Ley in Schleusingen, Hrn Dr. Pauly in Landau, Hrn. Dr. J. C. A. Buhle in Alsleben a. S., Hrn. Dr. Oppler und Hrn. Dr. Neide in Tarnowitz, dem königl. Bataillons-Arzt Hrn. Rabetge in Oppeln, Hrn. Dr. Haarmann in Gerbstädt und Hunderte von Genesenen haben dies in öffentlichen Danksagungsschreiben und Attesten bekundet, die bei sämmtlichen Depotinhabern, in einer Broschüre zusammengestellt, zur geneigten Durchsicht ausliegen. Ich kann deshalb dieses ganz besonders kräftige Mittel, Allen die mit nervösen rheumatischen u. gichtlischen Uebeln, als Kopfgicht, Gesichts- und Halsweh. Zahnschmerzen, Ohrenstechen, Brust,- Rücken- und Lendenweh, Gliederreissen, Krämpfen, Herzklopfen, Schlaflosigkeit, Rose und andern Entzündungen, Harthörigkeit u. s. w. behaftet sind, gewissenhaft anempfehlen. Zur Bequemlichkeit des verehrlichen auswärtigen Publikums habe ich auch Depots meiner Rheumatismus-Ketten errichtet, in: Aachen bei Hrn. J. Hensen et Comp. Iserlohn bei Hrn. J. Speyer, jr. Berncastel bei Hrn. Jacob Weidner. Landau bei Hrn. Thomas Iäger. Cleve bei Hrn. Napoleon Weinhagen. Lüdingshausen bei Hrn. A. W. Reinhartz et Comp. Coblenz bei Hrn. Carl Münster. Mainz bei Hrn. A. D. Ganz. Creuznach bei Hrn. J. F. Maurer. Münster bei Hrn. Herm. Höttger. Elberfeld bei Hrn. F. J. Baer. Neuwied bei Hrn. G. A. v. d. Beck. Euskirchen bei Hrn. M. Brinkmann. Saarbrück bei Hrn. Siebert und Omlor. Frankfurt a. M. bei Hrn. J. J. Stiebel. Soest bei Hrn. H. Brakelmann. Gladbach, M. bei Hrn. Carl Hollweg. Schüttendelle bei Hrn. Robert Schöttgen. Hagen bei Hrn. Gustav Butz. Trier bei Hrn. J. F. Streck. Hamm bei Hrn. W. Huffelmann. Wiesbaden bei Hrn. Carl Leyendecker. Hattingen bei Hrn. Albert Friess. Wittlich bei Hrn. Hugo Hensch. Jülich bei Hrn. Fr. Rimbach, Apotheker. Worms bei Hrn. J. M. Rahke. J. T. Goldberger, in der freien Bergstadt Tarnowitz. K. K. patentirte Fabrik von elektro-magnetischen Apparaten. Einladung zum Abonnement auf die Rheinische Volkshalle. Diese neue politische Zeitung wird vom 1. Oktober c. ab in Köln täglich, mit Ausnahme der Montage, in großem Formate erscheinen, redigirt von drei bewährten Publizisten unter Mitwirkung von vielen tüchtigen Korrespondenten. Der Abonnementspreis beträgt für Köln vierteljährig 1 Thlr. 15 Sgr., für alle übrigen Orten in Preußen 1 Thlr. 24 Sgr. 6 Pf. Für die Plätze außerhalb Preußens mit Zuschlag des ausländischen Portos. Inserate kosten 1 Sgr. 3 Pf. per vierspaltige Petitzeile oder deren Raum. Bestellungen werden angenommen bei der Expedition der „Rheinischen Volkshalle“, Hochstraße Nr. 166 (Welters Buchhandlung, Gebr. Stienen) in Köln, und auf alle Postämtern. Der Gerant, H. Stienen. Der Gerant: Korff. Druck von J. W. Dietz, unter Hutmacher Nro. 17.

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Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 1 (Nummer 1 bis Nummer 183) Köln, 1. Juni 1848 bis 31. Dezember 1848. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.




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Zitationshilfe: Neue Rheinische Zeitung. Nr. 109. Köln, 22. September 1848, S. 0544. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz109_1848/4>, abgerufen am 24.11.2024.