Neue Rheinische Zeitung. Nr. 84. Köln, 24. August 1848.Wiener Kabinets in der italienischen Frage zu dringen. Aus dem Ministerium des Auswärtigen sind daher, versichert man uns, vorgestern Kuriere abgesandt worden, welche nach Wien und Frankfurt die Erklärungen bringen: daß unsere Vermittelung in keinem Falle früher ausgeübt werden dürfe, als die Oestreicher nicht vollständig sich aus den Legationen zurückgezogen hätten und daß jede Weigerung, diesen Theil Italiens unberührt zu lassen, als eine Kriegserklärung (cas de guerre) angesehen werde. Wir haben das italienische Gebiet respektirt; wir haben uns am Rhein und an den Alpen auf die Gränzlinien beschränkt, welche uns die Verträge von 1815 zogen. Möge Oestreich seiner Seits den Inhalt jener Verträge nicht außer Acht lassen, jener Verträge, die zu zerreißen wir sicherlich die Ersten sein würden, wenn es Europa einfallen sollte, sich moderirter als wir zu zeigen. Venedig will sich mit Frankreich vereinigen, (Venise s'offre a la France) alle Städte Italiens strecken uns die Arme entgegen und der französische Name wird von einem Ende der Halbinsel zum anderen mit Enthusiasmus genannt: in einem solchen Augenblicke, sagen wir, wäre Oestreich sehr schlecht berathen, unsere Vermittelung abweisen und unsere Geduld erschöpfen zu wollen! Die Republik hat keine Familienbande und keine Verbindlichkeiten für geleistete Dienste, wie die Monarchieen, die ihr vorangingen, geerbt. Wahrung ihrer unbefleckten Ehre ist die einzige Grundregel ihrer Diplomatik. Die Staatsverwaltung, deren Haupt der General Cavaignac ist, ist fest entschlossen, dem Ansehen der Republik nach Außen jenen edlen und loyalen Charakter zu geben, der einem großen und mächtigen Volk geziemt." - Lyoner Blätter vom 18. melden, daß General Oudinot, Oberbefehlshaber der Alpenarmee, einen großen Theil seines Heeres versammelt und ihm angezeigt habes, daß e von heute an (17.) den Kriegssold bezöge. (Siehe den Verfolg in der Beilage.) Belgien. S Antwerpen, 19. August.
Immer noch die traurige Rede des Herrn Prokurators. Der National hatte es nicht der Mühe werth gefunden, seine Redakteurs in dieser "triste affaire" nach Antwerpen zu schicken. "Ihr seht, die Redakteurs des National haben die Angeklagten nicht noch mehr belasten wollen; deßhalb sind sie nicht gekommen"! ruft der Prokurator aus; kein anderer Grund kann vorhanden sein, "da ich ihnen ja Entschädigung aus dem öffentlichen Schatz habe anbieten lassen"! Der Herr Prokurator meint, die ganze Welt sei voll von Risquons-tout, und läßt den Redakteurs des National, die an der Spitze der französischen Regierung stehn, Reisevergütung anbieten. Ja, in seinem weiten Requisitorium sucht er eine Parallele zu ziehen zwischen dem Mai- und Juni-Attentate, und dem Attentate, das den Namen hat: Risquons-tout! "Wie die beiden ersteren, so ist letzteres ebenfalls gegen den National-Kongreß gerichtet gewesen. Gegen Delestree bringt der Herr Prokurator noch den besondern Punkt vor, daß ersterer flämisches Leinen an Caussidiere und Ledru-Rollin zu guten Preisen verkauft habe, um den armen Flamändern zu Hülfe zu kommen. Die Handelsverbindung Delestree's mit den Regierungsmitgliedern der französischen Republik deute auf eine politische Verbindung hin. Die beiden jungen Leute aus der polytechnischen Schule, die aus Paris gekommen, bilden wieder einen herrlichen Grund, den der Prokurator mit rhetorischen Floskeln reich bespickt. Diese beiden Schüler, aus einer der glänzendsten Anstalten Frankreich's, hätten sich in Verbindung mit einem kleinen Metzger, de Rudder, gesetzt; ein solches Ereigniß, das zum ersten Male stattfinde, das ganz unerhört sei, müsse eine eigene Bedeutung haben, und könne sich nur erklären durch das Vorhandensein eines Komplotts. Der General Mellinet habe schon wegen seines Alters und seiner Gebrechlichkeit gar nicht mehr das Recht, revolutionär zu sein; daß er es aber gewesen sei, das bezeuge seine Anwesenheit in dem Estaminet, sowie seine Stellung als Ehrenpräsident der demokratischen Gesellschaft. Der General Mellinet sei um so gefährlicher, als sein Name wegen "seiner demokratischen Reinheit" allen Demokraten als Schild diene. Der Prokurator vergißt, daß eine andere Gefahr an den Namen Mellinet sich knüpft: Mellinet war es, der den Holländer aus Belgien verjagte, und dem Herrn Bavay indirekt zu seiner Stellung verhalf. Auf Tedesko übergehend, versucht der Herr Prokurator auf flämische Weise ironisch zu werden. Tedesko's Aufrichtigkeit sei anerkennenswerth; er gestehe zu, daß er von Lüttich nach Brüssel gekommen sei, um die günstige Gelegenheit zur Proklamirung der Republik zu benutzen. "Bei wem ist Tedesko zuerst abgestiegen? Bei seinem Freunde aus der deutschen Gesellschaft, bei Herrn Wolff, der mit einem großen Dolche bewaffnet, am 27. Februar verhaftet worden." Der Prokurator schließt seine Reden mit den "Soldaten von Risquons-tout." Die frühern waren die innern Lenker und Leiter. Hiermit wäre das Monument belgischer Parquetsberedsamkeit, das alle Spalten der verkauften "Independance" ausfüllt, nun zu Ende. Die Vertheidiger haben angefangen zu sprechen. Sonst leben wir hier in der größten Spannung; aber wahrlich, nicht des Prozesses wegen. Unsere Blicke sind nach Frankreich gerichtet, von wo der Donner von Neuem losbrechen wird. Dieses Mal könnte er wohl für immer den Mund des Herrn Bavay verstummen machen. Ich ziehe Abends durch die Straßen Antwerpens nach dem Bassin zu; ich mische mich in das Getümmel der Matrosen und möchte mit ihnen im wilden Bachantentanz Bavay und Flamenthum vergessen. Australien. *
Die Bevölkerung der Kolonie Neusüdwales belief sich Ende 1846 auf 189,609 Seelen. Die Hauptstadt Sydney zählte 50,000 Einwohner. Im J. 1845 gab es 163,331 Acres angebautes Land. Gegenwärtig besitzt die Kolonie 8 Mill. Schaafe, trotzdem daß 1847 beinahe 900,000 geschlachtet wurden, um Talg zu gewinnen. Dieses Schlachten liefert einen Netto-Gewinn von fünf Schill. per Stück, während, wenn hinreichende Arbeitskräfte da wären und die Schaafe am Leben gelassen werden könnten, der jährliche Wollertrag von jedem Stück 4 Schill. abwerfen würde. Die Kultur der Rebe macht außerordentliche Fortschritte; namentlich werden viel Reben vom Rhein angebaut. Auch die Kultur des Oelbaums hat begonnen und mit Erfolg. Die Seidenproduktion wird erst im geringen Umfange betrieben, obgleich alle Umstände äußerst günstig sind. Der Maulbeerbaum ist zwar nicht einheimisch, kommt aber sehr gut fort. Was Bergwerksprodukte anlangt, so ist namentlich Steinkohle überreichlich vorhanden und tritt an vielen Stellen zu Tage. Nächstdem sind mehrere Kupferminen entdeckt worden. Ein Kolonist, 120 engl. Meilen von Sydney, hatte sich aus der benachbarten Kolonie Süd-Australien einige Proben Kupfererze aus der Burraburra-Mine kommen lassen und übergab sie seinen Schäfern mit der Aufforderung, sie möchten auf ihren Wanderungen Acht haben, ob sie ähnliche Stücke träfen. Für diesen Fall sagte er ihnen eine angemessene Belohnung zu. Schon einige Wochen darauf brachte ihm Einer ein großes Stück solches Kupfererz und bezeichnete den Ort, wo man so viel haben könne, als man nur wolle. Die Sache ist weiter untersucht und ein mächtiges Lager entdeckt worden. Noch dies Jahr wird die Ausbeutung beginnen, da bereits Bergleute aus Europa verschrieben worden. Nach einer andern Seite hin hat man eine bedeutende Bleimine entdeckt. Zum mächtigen Aufblühen der Kolonie wird die regelmäßige Dampfverbindung zwischen Sydney und Melbourne, Launceston, Adelaide und andererseits mit Ostindien und Europa das Ihrige beitragen. Die Vorarbeiten zu einer Eisenbahn von Sydney bis Goulbourn sind vollendet und es dürfte der Bau sehr bald beginnen - wenn es nicht so sehr an Arbeitern mangelte. Ostindien und China. Durch außerordentlichen Expreß trafen in London Briefe und Zeitungen ein von Calcutta 10. Juli; Bombay 1. Juli; Madras 14. Juli und China 24. Juni. Die politischen Nachrichten sind von keiner großen Bedeutung. Die britischen Truppen in Mooltan waren wohl auf. Lieutenant Edwards trieb die ganze Armee der Rebellen vor sich her und man bezweifelte sehr, daß Moolraj sich in seiner Citadelle würde halten können. Man glaubte sogar, daß er unter allen Bedingungen zum Frieden geneigt sei. Im Punjaub hatten sich 600 Anhänger des Insurgenten Maharaj Singb übergeben. In Calcutta hatte sich der Exporthandel etwas gebessert; die Einfuhr blieb indeß fortwährend flau. Verkäufe geschahen zu ruinös niedrigen Preisen. Die Indigo-Ernte schien Anfangs sehr günstig, litt aber später bedeutend. Was China angeht, so war es in Canton und in den übrigen Häfen ruhig. Das Geschäft war sehr flau und man hatte wenig Hoffnung, daß es sich in der nächsten Zeit bessern werde. Gegenüber der Chimmo Bay schlug sich ein britisches Schiff gegen einige Piraten, deren man sich zum Theil bemächtigte. Egypten. Alexandria, 1. August.
Die Cholera ist durch ganz Egypten mit mehr oder weniger Intensität ausgebrochen. In Cairo starben die letzte Woche täglich 300 und hier 120 Personen. In allen Dörfern am Nil täglich eine Masse Todesfälle. Ibrahim Pascha ist aus Furcht vor der Krankheit nach Rhodus gesegelt und hat die ganze Flotte mitgenommen. Der Gouverneur von Cairo hat sich nach Ober-Egypten geflüchtet. (Hierzu eine Beilage.) Schiffahrts-Anzeige. Köln, 22. August 1848. Abgefahren: L. Heuß nach Heilbronn. In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich W. Pesch; nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr A. Meyer; nach Andernach und Neuwied Joh. Pera, Jos. Krämer; nach Bingen J. B. Mundschenk; nach Koblenz, der Mosel und Saar G. Weidner; nach der Mosel, Trier und der Saar F. Bayer; nach Mainz Ph. Kimpel; nach dem Niedermain S. Schulz; nach dem Mittel- und Obermain Peter Schön; nach Heilbronn C. G. Schmidt; nach Kannstadt und Stuttgart L. Klee; nach Worms und Mannheim Frz. Elbert. Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Schneider Köln Nr. 16 Wasserstand. Köln, am 22. August. Rheinhöhe 6' 10" Civilstand der Stadt Köln. Geburten. 20. August. Bernard Karl Ferdinand, S. v. Eduard Kaspar Hubert Kühlwetter, Spezial-Direktor der Köln-Mindener Eisenbahn, Marzellenstraße. - Barbara Hubertina, T. v Joh. Wilh. Schlösser, Zuckersieder, Follerstraße. - Philippine Albertine, T. v Mart. Wilh. Turck, Kfm., Georgsplatz. - Maria Ther., T. v. Joh. Franz Köller, Faßbinder, Sternengasse. - Leopold, S. v. Adolph Philipp Tryst, Regierungs-Assistent, Mittelstraße. - Hub. Leonhard, S. v. Anton Köhlhaes, Kutscher, Laurenzplatz. - Hermann, S. v. Jakob Mohne, Sattler, Salzgasse. - Christina, T. v. Joh. Schmitz, Schriftsetzer, Breitstraße. - Gert., T. v. Jos. Werker, Taglöner, kl. Spitzengasse. - Joseph, S. v. Joh. Bapt. Kiermeier, Schneider, Spulmannsgasse. - Ein unehel. Knabe. Sterbefälle. 20. August. Franz Fuß, 2 J. 4 M. alt, Spulmannsgasse. - Agnes Broichsitter, Wwe. Göstrich, 53 J. alt, Lungengasse. - Karl Lietzke, Steuer-Amts-Diener, 62 J. alt, verh., Thürmchenswall. - Heinr. Pallenberg, 1 J. alt, Severinstraße. - Helena Libeler, 9 M. alt, Spulmannsgasse. - Arnold Klütsch, Organist, 68 J. alt, Wwr., Plankgasse. - Joh. Waver, Kommissionair, 24 J. alt, unverh, Klingelpütz. - Friedr. Gabel, Thorwärter, 65 J. alt, verh., Buttermarkt. - Johann Wirtz, ohne Gewerbe, 68 J. alt, verh., Minoritenspital. - Heinr. Schneider, 48 J. alt, unverh., Kutscher, Cäcilienspital. - Ein unehel. Knabe. Bekanntmachung. Da es, der bisherigen Bemühungen ungeachtet, noch nicht gelungen ist, die Verfertiger der hin und wieder zum Vorschein gekommenen falschen preußischen Banknoten a 25 Thlr. und 50 Thlr. zu entdecken, so wird hiermit Jedem, der zuerst einen Verfertiger oder wissentlichen Verbreiter falscher preußischer Banknoten der Behörde dergestalt anzeigt, daß er zur Untersuchung und Bestrafung gezogen werden kann, eine Belohnung von drei hundert Thalern, und wenn in Folge der Anzeige auch die Beschlagnahme der zur Verfertigung der falschen Banknoten benutzten Formen, Platten und sonstigen Geräthschaften erfolgt, eine Erhöhung dieser Belohnung bis zu Fünf hundert Thalern zugesichert, Wer Anzeigen dieser Art zu machen hat, kann sich an jede Orts-Polizei-Behörde wenden und auf Verlangen der Verschwiegenheit seines Namens sich versichert halten, in so fern diesem Verlangen ohne nachtheilige Einwirkung auf das Untersuchungsverfahren zu willfahren ist. Zugleich wird hierdurch die Mitwirkung des Publikums mit dem Anheimgeben in Anspruch genommen, bei dem Empfange von Preußischen Banknoten deren Buchstaben, Nummer, Betrag und den Zahlenden sich merken, was, da alle Banknoten über größere Summen lauten (zu 25 Thlr., 50 Thlr., 100 Thlr. und 500 Thlr.) in der Regel ohne zu große Mühe thunlich ist. Es wird dies wesentlich dazu beitragen, dem Verbrecher auf die Spur zu kommen und den Ersatz des Schadens zu erlangen. Berlin, den 10. August 1848. Der Chef der preußischen Bank. Im Allerhöchsten Auftrage: (gek.) v. Lamprecht. Bekanntmachung. Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß die Post-Expedition zu Stommeln dem dortigen Gastwirth Herrn Kamp übertragen worden ist. Köln, den 20. August 1848. Ober-Post-Amt. Rehfeldt. Versteigerung. Am Samstag, den 26. August 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Markte zu St. Aposteln in Köln, verschiedene Hausmobilien, als: 10 Tische, 22 Stühle, 1 Sopha von Mahagoniholz, mit schwarzem Moor überzogen, Schränke, Oefen, Spiegel etc. etc. gegen gleich baare Zahlung versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher. Cloeren. Versteigerung. Am Montag, den 28 August 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Markte zu St. Aposteln in Köln, verschiedene Hausmobilien, als: Tische, Stühle, Sopha, Oefen, 1 Ladengestell etc. etc. gegen gleich baare Zahlung versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher, Cloeren. Wir zeigen hiermit an, daß wir in Folge bedeutender Nachfrage nach Austern uns schon jetzt entschlossen haben, ein bis zwei Mal per Woche frische Sendungen regelmäßig kommen zu lassen. Die Ankunft der Austern werden wir jedes Mal durch die Zeitung bekannt machen. G. Bettger & Comp., kl. Budengasse Nro. 6. Heute erhielten wir wieder eine Sendung frischer Austern, welche wir zur Abnahme außer dem Hause sowohl als zum Genusse auf unserer Austernstube hiermit empfehlen. G. Bettger & Comp., kl. Budengasse Nro. 6. Das Korrespondenz-Bureau Ulrich- (Eulen-) Gasse 26, empfiehlt sich in Abfassung gediegenster Adressen, Vorstellungen, Bittschriften, Briefe, Zeitungs-Inserate etc. etc., so wie Erledigung Gemeinde-, Armen-, Kirchen- und sonstiger verwickelter Rechnungssachen. "Neue Rheinische Zeitung." Nach §. 5 des Gesellschafts-Statuts wird die 4. Einzahlung von 10 Prozent pro Aktie in den nächsten Tagen eingezogen werden, was wir den Herren Aktionairen hiermit ankündigen. Köln, den 22. August 1848. Die Geranten der "Neuen Rheinischen Zeitung." Niederländische Handels-Gesellschaft. Die Direktion macht bekannt, daß von ihr zu Rotterdam am Montag den 18. September 1848 verkauft werden sollen:
Die Notizen und Verkaufsbedingungen werden zeitig ausgegeben. Amsterdam, 15. August 1848. Van der Oudermeulen, Präsident. Goudswaard, Direkt., z. Z. Sekretair. Niederländische Handels-Gesellschaft. Die Direktion macht bekannt, daß die Indigo- und Cochenille-Herbst-Auktionen von 1848 an den hier unten näher bezeichneten Tagen und Orten abgehalten und aus den nachfolgenden Quantitäten bestehen werden: Zu Rotterdam am Donnerstag, den 21. September 1848: 797 ganze Kisten Java-Indigo, lagernd daselbst; Zu Amsterdam am Montag, den 25 September 1848. 207 ganze Kisten Java-Indigo, lagernd daselbst; Die Direktion gibt zugleich mit dieser Bekanntmachung die Versicherung, daß sie vor ihren gewöhnlichen Frühjahrs-Auktionen von 1849 keine anderen Partieen Indigo und Cochenille, als die oben bezeichneten, an den Markt bringen wird. Die Notizen und Auktions-Bedingungen werden zeitig ausgegeben. Amsterdam, 16. August 1848. Van der Oudermeulen, Präsident. J. Schuurman, Direkt., z. Z. Sekretair. Ein junger Mann, welcher gute Zeugnisse von achtbaren Häusern aufzuweisen hat, sucht eine Komptoir- oder Reisestelle. Die Expedition sagt wer. Feinster Punsch-Syrup; Sternengasse Nro. 9 und 11. Glace-Handschuh eigener Fabrik empfiehlt Peter Leurs Sohn, Schildergasse Nro. 14. Frische Rheinfische sind zu den billigsten Preisen zu haben bei Joh. Lülsdorff, Lindgasse 21. Extra frische Häringe, geräucherter Salm, Sardellen bei Veith, Lindgasse Nro. 1. Ein kräftiger Mann sucht während des Morgens Beschäftigung, gleich viel, welche. Bescheid Josephplatz Nro. 2. Mehrere Studenten oder Handwerker können billig Kost und Logie haben. Blaubach Nro. 85. Auch sind daselbst zwei Zimmer zu vermiethen. Rheinische Großmesse zu Köln. In der Kölnischen Zeitung Nro. 235 erlaubt sich das provisorische Comite (wie es scheint) 36 Kandidaten zur Vorstands-Mitgliedschaft in Vorschlag zu bringen. Man bittet diese Namen gehörig zu mustern und nicht wie in Köln gewöhnlich post festum über Klüngel zu raisonniren! Laute Anfrage. Werden denn die Augen-Aerzte nie aufhören, das Publikum mit aufschneiderischen Marktschreiereien und sich mit Danksagungen, Attesten und Krackeelereien, die sie wahrscheinlich selbst anstiften, zu vexiren? Wir halten diesen jämmerlichen Krieg für eine schamlose Herabwürdigung einer herrlichen Wissenschaft zur Quacksalberei! Theater. Freitag, den 25. August: Jessonda, große Oper in 3 Akten von Spohx. Der Gerant, Korff. Wiener Kabinets in der italienischen Frage zu dringen. Aus dem Ministerium des Auswärtigen sind daher, versichert man uns, vorgestern Kuriere abgesandt worden, welche nach Wien und Frankfurt die Erklärungen bringen: daß unsere Vermittelung in keinem Falle früher ausgeübt werden dürfe, als die Oestreicher nicht vollständig sich aus den Legationen zurückgezogen hätten und daß jede Weigerung, diesen Theil Italiens unberührt zu lassen, als eine Kriegserklärung (cas de guerre) angesehen werde. Wir haben das italienische Gebiet respektirt; wir haben uns am Rhein und an den Alpen auf die Gränzlinien beschränkt, welche uns die Verträge von 1815 zogen. Möge Oestreich seiner Seits den Inhalt jener Verträge nicht außer Acht lassen, jener Verträge, die zu zerreißen wir sicherlich die Ersten sein würden, wenn es Europa einfallen sollte, sich moderirter als wir zu zeigen. Venedig will sich mit Frankreich vereinigen, (Venise s'offre à la France) alle Städte Italiens strecken uns die Arme entgegen und der französische Name wird von einem Ende der Halbinsel zum anderen mit Enthusiasmus genannt: in einem solchen Augenblicke, sagen wir, wäre Oestreich sehr schlecht berathen, unsere Vermittelung abweisen und unsere Geduld erschöpfen zu wollen! Die Republik hat keine Familienbande und keine Verbindlichkeiten für geleistete Dienste, wie die Monarchieen, die ihr vorangingen, geerbt. Wahrung ihrer unbefleckten Ehre ist die einzige Grundregel ihrer Diplomatik. Die Staatsverwaltung, deren Haupt der General Cavaignac ist, ist fest entschlossen, dem Ansehen der Republik nach Außen jenen edlen und loyalen Charakter zu geben, der einem großen und mächtigen Volk geziemt.“ ‒ Lyoner Blätter vom 18. melden, daß General Oudinot, Oberbefehlshaber der Alpenarmee, einen großen Theil seines Heeres versammelt und ihm angezeigt habes, daß e von heute an (17.) den Kriegssold bezöge. (Siehe den Verfolg in der Beilage.) Belgien. S Antwerpen, 19. August.
Immer noch die traurige Rede des Herrn Prokurators. Der National hatte es nicht der Mühe werth gefunden, seine Redakteurs in dieser „triste affaire“ nach Antwerpen zu schicken. „Ihr seht, die Redakteurs des National haben die Angeklagten nicht noch mehr belasten wollen; deßhalb sind sie nicht gekommen“! ruft der Prokurator aus; kein anderer Grund kann vorhanden sein, „da ich ihnen ja Entschädigung aus dem öffentlichen Schatz habe anbieten lassen“! Der Herr Prokurator meint, die ganze Welt sei voll von Risquons-tout, und läßt den Redakteurs des National, die an der Spitze der französischen Regierung stehn, Reisevergütung anbieten. Ja, in seinem weiten Requisitorium sucht er eine Parallele zu ziehen zwischen dem Mai- und Juni-Attentate, und dem Attentate, das den Namen hat: Risquons-tout! „Wie die beiden ersteren, so ist letzteres ebenfalls gegen den National-Kongreß gerichtet gewesen. Gegen Delestrée bringt der Herr Prokurator noch den besondern Punkt vor, daß ersterer flämisches Leinen an Caussidière und Ledru-Rollin zu guten Preisen verkauft habe, um den armen Flamändern zu Hülfe zu kommen. Die Handelsverbindung Delestrée's mit den Regierungsmitgliedern der französischen Republik deute auf eine politische Verbindung hin. Die beiden jungen Leute aus der polytechnischen Schule, die aus Paris gekommen, bilden wieder einen herrlichen Grund, den der Prokurator mit rhetorischen Floskeln reich bespickt. Diese beiden Schüler, aus einer der glänzendsten Anstalten Frankreich's, hätten sich in Verbindung mit einem kleinen Metzger, de Rudder, gesetzt; ein solches Ereigniß, das zum ersten Male stattfinde, das ganz unerhört sei, müsse eine eigene Bedeutung haben, und könne sich nur erklären durch das Vorhandensein eines Komplotts. Der General Mellinet habe schon wegen seines Alters und seiner Gebrechlichkeit gar nicht mehr das Recht, revolutionär zu sein; daß er es aber gewesen sei, das bezeuge seine Anwesenheit in dem Estaminet, sowie seine Stellung als Ehrenpräsident der demokratischen Gesellschaft. Der General Mellinet sei um so gefährlicher, als sein Name wegen „seiner demokratischen Reinheit“ allen Demokraten als Schild diene. Der Prokurator vergißt, daß eine andere Gefahr an den Namen Mellinet sich knüpft: Mellinet war es, der den Holländer aus Belgien verjagte, und dem Herrn Bavay indirekt zu seiner Stellung verhalf. Auf Tedesko übergehend, versucht der Herr Prokurator auf flämische Weise ironisch zu werden. Tedesko's Aufrichtigkeit sei anerkennenswerth; er gestehe zu, daß er von Lüttich nach Brüssel gekommen sei, um die günstige Gelegenheit zur Proklamirung der Republik zu benutzen. „Bei wem ist Tedesko zuerst abgestiegen? Bei seinem Freunde aus der deutschen Gesellschaft, bei Herrn Wolff, der mit einem großen Dolche bewaffnet, am 27. Februar verhaftet worden.“ Der Prokurator schließt seine Reden mit den „Soldaten von Risquons-tout.“ Die frühern waren die innern Lenker und Leiter. Hiermit wäre das Monument belgischer Parquetsberedsamkeit, das alle Spalten der verkauften „Independance“ ausfüllt, nun zu Ende. Die Vertheidiger haben angefangen zu sprechen. Sonst leben wir hier in der größten Spannung; aber wahrlich, nicht des Prozesses wegen. Unsere Blicke sind nach Frankreich gerichtet, von wo der Donner von Neuem losbrechen wird. Dieses Mal könnte er wohl für immer den Mund des Herrn Bavay verstummen machen. Ich ziehe Abends durch die Straßen Antwerpens nach dem Bassin zu; ich mische mich in das Getümmel der Matrosen und möchte mit ihnen im wilden Bachantentanz Bavay und Flamenthum vergessen. Australien. *
Die Bevölkerung der Kolonie Neusüdwales belief sich Ende 1846 auf 189,609 Seelen. Die Hauptstadt Sydney zählte 50,000 Einwohner. Im J. 1845 gab es 163,331 Acres angebautes Land. Gegenwärtig besitzt die Kolonie 8 Mill. Schaafe, trotzdem daß 1847 beinahe 900,000 geschlachtet wurden, um Talg zu gewinnen. Dieses Schlachten liefert einen Netto-Gewinn von fünf Schill. per Stück, während, wenn hinreichende Arbeitskräfte da wären und die Schaafe am Leben gelassen werden könnten, der jährliche Wollertrag von jedem Stück 4 Schill. abwerfen würde. Die Kultur der Rebe macht außerordentliche Fortschritte; namentlich werden viel Reben vom Rhein angebaut. Auch die Kultur des Oelbaums hat begonnen und mit Erfolg. Die Seidenproduktion wird erst im geringen Umfange betrieben, obgleich alle Umstände äußerst günstig sind. Der Maulbeerbaum ist zwar nicht einheimisch, kommt aber sehr gut fort. Was Bergwerksprodukte anlangt, so ist namentlich Steinkohle überreichlich vorhanden und tritt an vielen Stellen zu Tage. Nächstdem sind mehrere Kupferminen entdeckt worden. Ein Kolonist, 120 engl. Meilen von Sydney, hatte sich aus der benachbarten Kolonie Süd-Australien einige Proben Kupfererze aus der Burraburra-Mine kommen lassen und übergab sie seinen Schäfern mit der Aufforderung, sie möchten auf ihren Wanderungen Acht haben, ob sie ähnliche Stücke träfen. Für diesen Fall sagte er ihnen eine angemessene Belohnung zu. Schon einige Wochen darauf brachte ihm Einer ein großes Stück solches Kupfererz und bezeichnete den Ort, wo man so viel haben könne, als man nur wolle. Die Sache ist weiter untersucht und ein mächtiges Lager entdeckt worden. Noch dies Jahr wird die Ausbeutung beginnen, da bereits Bergleute aus Europa verschrieben worden. Nach einer andern Seite hin hat man eine bedeutende Bleimine entdeckt. Zum mächtigen Aufblühen der Kolonie wird die regelmäßige Dampfverbindung zwischen Sydney und Melbourne, Launceston, Adelaide und andererseits mit Ostindien und Europa das Ihrige beitragen. Die Vorarbeiten zu einer Eisenbahn von Sydney bis Goulbourn sind vollendet und es dürfte der Bau sehr bald beginnen ‒ wenn es nicht so sehr an Arbeitern mangelte. Ostindien und China. Durch außerordentlichen Expreß trafen in London Briefe und Zeitungen ein von Calcutta 10. Juli; Bombay 1. Juli; Madras 14. Juli und China 24. Juni. Die politischen Nachrichten sind von keiner großen Bedeutung. Die britischen Truppen in Mooltan waren wohl auf. Lieutenant Edwards trieb die ganze Armee der Rebellen vor sich her und man bezweifelte sehr, daß Moolraj sich in seiner Citadelle würde halten können. Man glaubte sogar, daß er unter allen Bedingungen zum Frieden geneigt sei. Im Punjaub hatten sich 600 Anhänger des Insurgenten Maharaj Singb übergeben. In Calcutta hatte sich der Exporthandel etwas gebessert; die Einfuhr blieb indeß fortwährend flau. Verkäufe geschahen zu ruinös niedrigen Preisen. Die Indigo-Ernte schien Anfangs sehr günstig, litt aber später bedeutend. Was China angeht, so war es in Canton und in den übrigen Häfen ruhig. Das Geschäft war sehr flau und man hatte wenig Hoffnung, daß es sich in der nächsten Zeit bessern werde. Gegenüber der Chimmo Bay schlug sich ein britisches Schiff gegen einige Piraten, deren man sich zum Theil bemächtigte. Egypten. Alexandria, 1. August.
Die Cholera ist durch ganz Egypten mit mehr oder weniger Intensität ausgebrochen. In Cairo starben die letzte Woche täglich 300 und hier 120 Personen. In allen Dörfern am Nil täglich eine Masse Todesfälle. Ibrahim Pascha ist aus Furcht vor der Krankheit nach Rhodus gesegelt und hat die ganze Flotte mitgenommen. Der Gouverneur von Cairo hat sich nach Ober-Egypten geflüchtet. (Hierzu eine Beilage.) Schiffahrts-Anzeige. Köln, 22. August 1848. Abgefahren: L. Heuß nach Heilbronn. In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich W. Pesch; nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr A. Meyer; nach Andernach und Neuwied Joh. Pera, Jos. Krämer; nach Bingen J. B. Mundschenk; nach Koblenz, der Mosel und Saar G. Weidner; nach der Mosel, Trier und der Saar F. Bayer; nach Mainz Ph. Kimpel; nach dem Niedermain S. Schulz; nach dem Mittel- und Obermain Peter Schön; nach Heilbronn C. G. Schmidt; nach Kannstadt und Stuttgart L. Klee; nach Worms und Mannheim Frz. Elbert. Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Schneider Köln Nr. 16 Wasserstand. Köln, am 22. August. Rheinhöhe 6′ 10″ Civilstand der Stadt Köln. Geburten. 20. August. Bernard Karl Ferdinand, S. v. Eduard Kaspar Hubert Kühlwetter, Spezial-Direktor der Köln-Mindener Eisenbahn, Marzellenstraße. ‒ Barbara Hubertina, T. v Joh. Wilh. Schlösser, Zuckersieder, Follerstraße. ‒ Philippine Albertine, T. v Mart. Wilh. Turck, Kfm., Georgsplatz. ‒ Maria Ther., T. v. Joh. Franz Köller, Faßbinder, Sternengasse. ‒ Leopold, S. v. Adolph Philipp Tryst, Regierungs-Assistent, Mittelstraße. ‒ Hub. Leonhard, S. v. Anton Köhlhaes, Kutscher, Laurenzplatz. ‒ Hermann, S. v. Jakob Mohne, Sattler, Salzgasse. ‒ Christina, T. v. Joh. Schmitz, Schriftsetzer, Breitstraße. ‒ Gert., T. v. Jos. Werker, Taglöner, kl. Spitzengasse. ‒ Joseph, S. v. Joh. Bapt. Kiermeier, Schneider, Spulmannsgasse. ‒ Ein unehel. Knabe. Sterbefälle. 20. August. Franz Fuß, 2 J. 4 M. alt, Spulmannsgasse. ‒ Agnes Broichsitter, Wwe. Göstrich, 53 J. alt, Lungengasse. ‒ Karl Lietzke, Steuer-Amts-Diener, 62 J. alt, verh., Thürmchenswall. ‒ Heinr. Pallenberg, 1 J. alt, Severinstraße. ‒ Helena Libeler, 9 M. alt, Spulmannsgasse. ‒ Arnold Klütsch, Organist, 68 J. alt, Wwr., Plankgasse. ‒ Joh. Waver, Kommissionair, 24 J. alt, unverh, Klingelpütz. ‒ Friedr. Gabel, Thorwärter, 65 J. alt, verh., Buttermarkt. ‒ Johann Wirtz, ohne Gewerbe, 68 J. alt, verh., Minoritenspital. ‒ Heinr. Schneider, 48 J. alt, unverh., Kutscher, Cäcilienspital. ‒ Ein unehel. Knabe. Bekanntmachung. Da es, der bisherigen Bemühungen ungeachtet, noch nicht gelungen ist, die Verfertiger der hin und wieder zum Vorschein gekommenen falschen preußischen Banknoten à 25 Thlr. und 50 Thlr. zu entdecken, so wird hiermit Jedem, der zuerst einen Verfertiger oder wissentlichen Verbreiter falscher preußischer Banknoten der Behörde dergestalt anzeigt, daß er zur Untersuchung und Bestrafung gezogen werden kann, eine Belohnung von drei hundert Thalern, und wenn in Folge der Anzeige auch die Beschlagnahme der zur Verfertigung der falschen Banknoten benutzten Formen, Platten und sonstigen Geräthschaften erfolgt, eine Erhöhung dieser Belohnung bis zu Fünf hundert Thalern zugesichert, Wer Anzeigen dieser Art zu machen hat, kann sich an jede Orts-Polizei-Behörde wenden und auf Verlangen der Verschwiegenheit seines Namens sich versichert halten, in so fern diesem Verlangen ohne nachtheilige Einwirkung auf das Untersuchungsverfahren zu willfahren ist. Zugleich wird hierdurch die Mitwirkung des Publikums mit dem Anheimgeben in Anspruch genommen, bei dem Empfange von Preußischen Banknoten deren Buchstaben, Nummer, Betrag und den Zahlenden sich merken, was, da alle Banknoten über größere Summen lauten (zu 25 Thlr., 50 Thlr., 100 Thlr. und 500 Thlr.) in der Regel ohne zu große Mühe thunlich ist. Es wird dies wesentlich dazu beitragen, dem Verbrecher auf die Spur zu kommen und den Ersatz des Schadens zu erlangen. Berlin, den 10. August 1848. Der Chef der preußischen Bank. Im Allerhöchsten Auftrage: (gek.) v. Lamprecht. Bekanntmachung. Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß die Post-Expedition zu Stommeln dem dortigen Gastwirth Herrn Kamp übertragen worden ist. Köln, den 20. August 1848. Ober-Post-Amt. Rehfeldt. Versteigerung. Am Samstag, den 26. August 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Markte zu St. Aposteln in Köln, verschiedene Hausmobilien, als: 10 Tische, 22 Stühle, 1 Sopha von Mahagoniholz, mit schwarzem Moor überzogen, Schränke, Oefen, Spiegel etc. etc. gegen gleich baare Zahlung versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher. Cloeren. Versteigerung. Am Montag, den 28 August 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Markte zu St. Aposteln in Köln, verschiedene Hausmobilien, als: Tische, Stühle, Sopha, Oefen, 1 Ladengestell etc. etc. gegen gleich baare Zahlung versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher, Cloeren. Wir zeigen hiermit an, daß wir in Folge bedeutender Nachfrage nach Austern uns schon jetzt entschlossen haben, ein bis zwei Mal per Woche frische Sendungen regelmäßig kommen zu lassen. Die Ankunft der Austern werden wir jedes Mal durch die Zeitung bekannt machen. G. Bettger & Comp., kl. Budengasse Nro. 6. Heute erhielten wir wieder eine Sendung frischer Austern, welche wir zur Abnahme außer dem Hause sowohl als zum Genusse auf unserer Austernstube hiermit empfehlen. G. Bettger & Comp., kl. Budengasse Nro. 6. Das Korrespondenz-Bureau Ulrich- (Eulen-) Gasse 26, empfiehlt sich in Abfassung gediegenster Adressen, Vorstellungen, Bittschriften, Briefe, Zeitungs-Inserate etc. etc., so wie Erledigung Gemeinde-, Armen-, Kirchen- und sonstiger verwickelter Rechnungssachen. „Neue Rheinische Zeitung.“ Nach §. 5 des Gesellschafts-Statuts wird die 4. Einzahlung von 10 Prozent pro Aktie in den nächsten Tagen eingezogen werden, was wir den Herren Aktionairen hiermit ankündigen. Köln, den 22. August 1848. Die Geranten der „Neuen Rheinischen Zeitung.“ Niederländische Handels-Gesellschaft. Die Direktion macht bekannt, daß von ihr zu Rotterdam am Montag den 18. September 1848 verkauft werden sollen:
Die Notizen und Verkaufsbedingungen werden zeitig ausgegeben. Amsterdam, 15. August 1848. Van der Oudermeulen, Präsident. Goudswaard, Direkt., z. Z. Sekretair. Niederländische Handels-Gesellschaft. Die Direktion macht bekannt, daß die Indigo- und Cochenille-Herbst-Auktionen von 1848 an den hier unten näher bezeichneten Tagen und Orten abgehalten und aus den nachfolgenden Quantitäten bestehen werden: Zu Rotterdam am Donnerstag, den 21. September 1848: 797 ganze Kisten Java-Indigo, lagernd daselbst; Zu Amsterdam am Montag, den 25 September 1848. 207 ganze Kisten Java-Indigo, lagernd daselbst; Die Direktion gibt zugleich mit dieser Bekanntmachung die Versicherung, daß sie vor ihren gewöhnlichen Frühjahrs-Auktionen von 1849 keine anderen Partieen Indigo und Cochenille, als die oben bezeichneten, an den Markt bringen wird. Die Notizen und Auktions-Bedingungen werden zeitig ausgegeben. Amsterdam, 16. August 1848. Van der Oudermeulen, Präsident. J. Schuurman, Direkt., z. Z. Sekretair. Ein junger Mann, welcher gute Zeugnisse von achtbaren Häusern aufzuweisen hat, sucht eine Komptoir- oder Reisestelle. Die Expedition sagt wer. Feinster Punsch-Syrup; Sternengasse Nro. 9 und 11. Glacé-Handschuh eigener Fabrik empfiehlt Peter Leurs Sohn, Schildergasse Nro. 14. Frische Rheinfische sind zu den billigsten Preisen zu haben bei Joh. Lülsdorff, Lindgasse 21. Extra frische Häringe, geräucherter Salm, Sardellen bei Veith, Lindgasse Nro. 1. Ein kräftiger Mann sucht während des Morgens Beschäftigung, gleich viel, welche. Bescheid Josephplatz Nro. 2. Mehrere Studenten oder Handwerker können billig Kost und Logie haben. Blaubach Nro. 85. Auch sind daselbst zwei Zimmer zu vermiethen. Rheinische Großmesse zu Köln. In der Kölnischen Zeitung Nro. 235 erlaubt sich das provisorische Comite (wie es scheint) 36 Kandidaten zur Vorstands-Mitgliedschaft in Vorschlag zu bringen. Man bittet diese Namen gehörig zu mustern und nicht wie in Köln gewöhnlich post festum über Klüngel zu raisonniren! Laute Anfrage. Werden denn die Augen-Aerzte nie aufhören, das Publikum mit aufschneiderischen Marktschreiereien und sich mit Danksagungen, Attesten und Krackeelereien, die sie wahrscheinlich selbst anstiften, zu vexiren? Wir halten diesen jämmerlichen Krieg für eine schamlose Herabwürdigung einer herrlichen Wissenschaft zur Quacksalberei! Theater. Freitag, den 25. August: Jessonda, große Oper in 3 Akten von Spohx. Der Gerant, Korff. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div xml:id="ar084_023" type="jArticle"> <p><pb facs="#f0004" n="0430"/> Wiener Kabinets in der italienischen Frage zu dringen. Aus dem Ministerium des Auswärtigen sind daher, versichert man uns, vorgestern Kuriere abgesandt worden, welche nach Wien und Frankfurt die Erklärungen bringen: daß unsere Vermittelung in keinem Falle früher ausgeübt werden dürfe, als die Oestreicher nicht vollständig sich aus den Legationen zurückgezogen hätten und daß jede Weigerung, diesen Theil Italiens unberührt zu lassen, als eine Kriegserklärung (cas de guerre) angesehen werde.</p> <p>Wir haben das italienische Gebiet respektirt; wir haben uns am Rhein und an den Alpen auf die Gränzlinien beschränkt, welche uns die Verträge von 1815 zogen. Möge Oestreich seiner Seits den Inhalt jener Verträge nicht außer Acht lassen, jener Verträge, die zu zerreißen wir sicherlich die Ersten sein würden, wenn es Europa einfallen sollte, sich moderirter als wir zu zeigen.</p> <p>Venedig will sich mit Frankreich vereinigen, (Venise s'offre à la France) alle Städte Italiens strecken uns die Arme entgegen und der französische Name wird von einem Ende der Halbinsel zum anderen mit Enthusiasmus genannt: in einem solchen Augenblicke, sagen wir, wäre Oestreich sehr schlecht berathen, unsere Vermittelung abweisen und unsere Geduld erschöpfen zu wollen!</p> <p>Die Republik hat keine Familienbande und keine Verbindlichkeiten für geleistete Dienste, wie die Monarchieen, die ihr vorangingen, geerbt. Wahrung ihrer unbefleckten Ehre ist die einzige Grundregel ihrer Diplomatik. Die Staatsverwaltung, deren Haupt der General Cavaignac ist, ist fest entschlossen, dem Ansehen der Republik nach Außen jenen edlen und loyalen Charakter zu geben, der einem großen und mächtigen Volk geziemt.“</p> <p>‒ Lyoner Blätter vom 18. melden, daß General Oudinot, Oberbefehlshaber der Alpenarmee, einen großen Theil seines Heeres versammelt und ihm angezeigt habes, daß e von heute an (17.) den Kriegssold bezöge.</p> <p> <ref type="link">(Siehe den Verfolg in der Beilage.)</ref> </p> </div> </div> <div n="1"> <head>Belgien.</head> <div xml:id="ar084_024" type="jArticle"> <head><bibl><author>S</author></bibl> Antwerpen, 19. August.</head> <p>Immer noch die traurige Rede des Herrn Prokurators. Der National hatte es nicht der Mühe werth gefunden, seine Redakteurs in dieser „triste affaire“ nach Antwerpen zu schicken. „Ihr seht, die Redakteurs des National haben die Angeklagten nicht noch mehr belasten wollen; deßhalb sind sie nicht gekommen“! ruft der Prokurator aus; kein anderer Grund kann vorhanden sein, „da ich ihnen ja Entschädigung aus dem öffentlichen Schatz habe anbieten lassen“! Der Herr Prokurator meint, die ganze Welt sei voll von Risquons-tout, und läßt den Redakteurs des National, die an der Spitze der französischen Regierung stehn, Reisevergütung anbieten. Ja, in seinem weiten Requisitorium sucht er eine Parallele zu ziehen zwischen dem Mai- und Juni-Attentate, und dem Attentate, das den Namen hat: Risquons-tout! „Wie die beiden ersteren, so ist letzteres ebenfalls gegen den National-Kongreß gerichtet gewesen. Gegen Delestrée bringt der Herr Prokurator noch den besondern Punkt vor, daß ersterer flämisches Leinen an Caussidière und Ledru-Rollin zu guten Preisen verkauft habe, um den armen Flamändern zu Hülfe zu kommen. Die Handelsverbindung Delestrée's mit den Regierungsmitgliedern der französischen Republik deute auf eine politische Verbindung hin. Die beiden jungen Leute aus der polytechnischen Schule, die aus Paris gekommen, bilden wieder einen herrlichen Grund, den der Prokurator mit rhetorischen Floskeln reich bespickt. Diese beiden Schüler, aus einer der glänzendsten Anstalten Frankreich's, hätten sich in Verbindung mit einem kleinen Metzger, de Rudder, gesetzt; ein solches Ereigniß, das zum ersten Male stattfinde, das ganz unerhört sei, müsse eine eigene Bedeutung haben, und könne sich nur erklären durch das Vorhandensein eines Komplotts. Der General <hi rendition="#g">Mellinet</hi> habe schon wegen seines Alters und seiner Gebrechlichkeit gar nicht mehr das Recht, revolutionär zu sein; daß er es aber gewesen sei, das bezeuge seine Anwesenheit in dem Estaminet, sowie seine Stellung als Ehrenpräsident der demokratischen Gesellschaft. Der General Mellinet sei um so gefährlicher, als sein Name wegen „seiner demokratischen Reinheit“ allen Demokraten als Schild diene. Der Prokurator vergißt, daß eine andere Gefahr an den Namen Mellinet sich knüpft: Mellinet war es, der den Holländer aus Belgien verjagte, und dem Herrn Bavay indirekt zu seiner Stellung verhalf. Auf Tedesko übergehend, versucht der Herr Prokurator auf flämische Weise ironisch zu werden. Tedesko's Aufrichtigkeit sei anerkennenswerth; er gestehe zu, daß er von Lüttich nach Brüssel gekommen sei, um die günstige Gelegenheit zur Proklamirung der Republik zu benutzen. „Bei wem ist Tedesko zuerst abgestiegen? Bei seinem Freunde aus der deutschen Gesellschaft, bei Herrn Wolff, der mit einem großen Dolche bewaffnet, am 27. Februar verhaftet worden.“ Der Prokurator schließt seine Reden mit den „Soldaten von Risquons-tout.“ Die frühern waren die innern Lenker und Leiter.</p> <p>Hiermit wäre das Monument belgischer Parquetsberedsamkeit, das alle Spalten der verkauften „Independance“ ausfüllt, nun zu Ende. Die Vertheidiger haben angefangen zu sprechen. Sonst leben wir hier in der größten Spannung; aber wahrlich, nicht des Prozesses wegen. Unsere Blicke sind nach Frankreich gerichtet, von wo der Donner von Neuem losbrechen wird. Dieses Mal könnte er wohl für immer den Mund des Herrn Bavay verstummen machen. Ich ziehe Abends durch die Straßen Antwerpens nach dem Bassin zu; ich mische mich in das Getümmel der Matrosen und möchte mit ihnen im wilden Bachantentanz Bavay und Flamenthum vergessen.</p> </div> </div> <div n="1"> <head>Australien.</head> <div xml:id="ar084_025" type="jArticle"> <head> <bibl> <author>*</author> </bibl> </head> <p>Die Bevölkerung der Kolonie Neusüdwales belief sich Ende 1846 auf 189,609 Seelen. Die Hauptstadt Sydney zählte 50,000 Einwohner. Im J. 1845 gab es 163,331 Acres angebautes Land. Gegenwärtig besitzt die Kolonie 8 Mill. Schaafe, trotzdem daß 1847 beinahe 900,000 geschlachtet wurden, um Talg zu gewinnen. Dieses Schlachten liefert einen Netto-Gewinn von fünf Schill. per Stück, während, wenn hinreichende Arbeitskräfte da wären und die Schaafe am Leben gelassen werden könnten, der jährliche Wollertrag von jedem Stück 4 Schill. abwerfen würde. Die Kultur der Rebe macht außerordentliche Fortschritte; namentlich werden viel Reben vom Rhein angebaut. Auch die Kultur des Oelbaums hat begonnen und mit Erfolg. Die Seidenproduktion wird erst im geringen Umfange betrieben, obgleich alle Umstände äußerst günstig sind. Der Maulbeerbaum ist zwar nicht einheimisch, kommt aber sehr gut fort. Was Bergwerksprodukte anlangt, so ist namentlich Steinkohle überreichlich vorhanden und tritt an vielen Stellen zu Tage. Nächstdem sind mehrere Kupferminen entdeckt worden. Ein Kolonist, 120 engl. Meilen von Sydney, hatte sich aus der benachbarten Kolonie Süd-Australien einige Proben Kupfererze aus der Burraburra-Mine kommen lassen und übergab sie seinen Schäfern mit der Aufforderung, sie möchten auf ihren Wanderungen Acht haben, ob sie ähnliche Stücke träfen. Für diesen Fall sagte er ihnen eine angemessene Belohnung zu. Schon einige Wochen darauf brachte ihm Einer ein großes Stück solches Kupfererz und bezeichnete den Ort, wo man so viel haben könne, als man nur wolle. Die Sache ist weiter untersucht und ein mächtiges Lager entdeckt worden. Noch dies Jahr wird die Ausbeutung beginnen, da bereits Bergleute aus Europa verschrieben worden. Nach einer andern Seite hin hat man eine bedeutende Bleimine entdeckt. Zum mächtigen Aufblühen der Kolonie wird die regelmäßige Dampfverbindung zwischen Sydney und Melbourne, Launceston, Adelaide und andererseits mit Ostindien und Europa das Ihrige beitragen. Die Vorarbeiten zu einer Eisenbahn von Sydney bis Goulbourn sind vollendet und es dürfte der Bau sehr bald beginnen ‒ wenn es nicht so sehr an Arbeitern mangelte.</p> </div> </div> <div n="1"> <head>Ostindien und China.</head> <div xml:id="ar084_026" type="jArticle"> <p>Durch außerordentlichen Expreß trafen in London Briefe und Zeitungen ein von Calcutta 10. Juli; Bombay 1. Juli; Madras 14. Juli und China 24. Juni. Die politischen Nachrichten sind von keiner großen Bedeutung. Die britischen Truppen in Mooltan waren wohl auf. Lieutenant Edwards trieb die ganze Armee der Rebellen vor sich her und man bezweifelte sehr, daß Moolraj sich in seiner Citadelle würde halten können. Man glaubte sogar, daß er unter allen Bedingungen zum Frieden geneigt sei. Im Punjaub hatten sich 600 Anhänger des Insurgenten Maharaj Singb übergeben.</p> <p>In Calcutta hatte sich der Exporthandel etwas gebessert; die Einfuhr blieb indeß fortwährend flau. Verkäufe geschahen zu ruinös niedrigen Preisen. Die Indigo-Ernte schien Anfangs sehr günstig, litt aber später bedeutend.</p> <p>Was China angeht, so war es in Canton und in den übrigen Häfen ruhig. Das Geschäft war sehr flau und man hatte wenig Hoffnung, daß es sich in der nächsten Zeit bessern werde. Gegenüber der Chimmo Bay schlug sich ein britisches Schiff gegen einige Piraten, deren man sich zum Theil bemächtigte.</p> </div> </div> <div n="1"> <head>Egypten.</head> <div xml:id="ar084_027" type="jArticle"> <head>Alexandria, 1. August.</head> <p>Die Cholera ist durch ganz Egypten mit mehr oder weniger Intensität ausgebrochen. In Cairo starben die letzte Woche täglich 300 und hier 120 Personen. In allen Dörfern am Nil täglich eine Masse Todesfälle. Ibrahim Pascha ist aus Furcht vor der Krankheit nach Rhodus gesegelt und hat die ganze Flotte mitgenommen. Der Gouverneur von Cairo hat sich nach Ober-Egypten geflüchtet.</p> <p> <ref type="link">(Hierzu eine Beilage.)</ref> </p> </div> </div> <div type="jAnnouncements" n="1"> <div type="jAn"> <p><hi rendition="#b">Schiffahrts-Anzeige.</hi> Köln, 22. August 1848.</p> <p><hi rendition="#g">Abgefahren:</hi> L. Heuß nach Heilbronn.</p> <p><hi rendition="#g">In Ladung:</hi> Nach Ruhrort bis Emmerich W. Pesch; nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr A. Meyer; nach Andernach und Neuwied Joh. Pera, Jos. Krämer; nach Bingen J. B. Mundschenk; nach Koblenz, der Mosel und Saar G. Weidner; nach der Mosel, Trier und der Saar F. Bayer; nach Mainz Ph. Kimpel; nach dem Niedermain S. Schulz; nach dem Mittel- und Obermain Peter Schön; nach Heilbronn C. G. Schmidt; nach Kannstadt und Stuttgart L. Klee; nach Worms und Mannheim Frz. Elbert.</p> <p>Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Schneider Köln Nr. 16<lb/> Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Koenen Köln Nr. 19</p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#g">Wasserstand.</hi> </p> <p>Köln, am 22. August. Rheinhöhe 6′ 10″</p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">Civilstand der Stadt Köln.</hi> </p> <p> <hi rendition="#g">Geburten.</hi> </p> <p>20. August. Bernard Karl Ferdinand, S. v. Eduard Kaspar Hubert Kühlwetter, Spezial-Direktor der Köln-Mindener Eisenbahn, Marzellenstraße. ‒ Barbara Hubertina, T. v Joh. Wilh. Schlösser, Zuckersieder, Follerstraße. ‒ Philippine Albertine, T. v Mart. Wilh. Turck, Kfm., Georgsplatz. ‒ Maria Ther., T. v. Joh. Franz Köller, Faßbinder, Sternengasse. ‒ Leopold, S. v. Adolph Philipp Tryst, Regierungs-Assistent, Mittelstraße. ‒ Hub. Leonhard, S. v. Anton Köhlhaes, Kutscher, Laurenzplatz. ‒ Hermann, S. v. Jakob Mohne, Sattler, Salzgasse. ‒ Christina, T. v. Joh. Schmitz, Schriftsetzer, Breitstraße. ‒ Gert., T. v. Jos. Werker, Taglöner, kl. Spitzengasse. ‒ Joseph, S. v. Joh. Bapt. Kiermeier, Schneider, Spulmannsgasse. ‒ Ein unehel. Knabe.</p> <p> <hi rendition="#g">Sterbefälle.</hi> </p> <p>20. August. Franz Fuß, 2 J. 4 M. alt, Spulmannsgasse. ‒ Agnes Broichsitter, Wwe. Göstrich, 53 J. alt, Lungengasse. ‒ Karl Lietzke, Steuer-Amts-Diener, 62 J. alt, verh., Thürmchenswall. ‒ Heinr. Pallenberg, 1 J. alt, Severinstraße. ‒ Helena Libeler, 9 M. alt, Spulmannsgasse. ‒ Arnold Klütsch, Organist, 68 J. alt, Wwr., Plankgasse. ‒ Joh. Waver, Kommissionair, 24 J. alt, unverh, Klingelpütz. ‒ Friedr. Gabel, Thorwärter, 65 J. alt, verh., Buttermarkt. ‒ Johann Wirtz, ohne Gewerbe, 68 J. alt, verh., Minoritenspital. ‒ Heinr. Schneider, 48 J. alt, unverh., Kutscher, Cäcilienspital. ‒ Ein unehel. Knabe.</p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#g">Bekanntmachung.</hi> </p> <p>Da es, der bisherigen Bemühungen ungeachtet, noch nicht gelungen ist, die Verfertiger der hin und wieder zum Vorschein gekommenen falschen preußischen Banknoten à 25 Thlr. und 50 Thlr. zu entdecken, so wird hiermit Jedem, der <hi rendition="#g">zuerst</hi> einen Verfertiger oder wissentlichen Verbreiter falscher preußischer Banknoten der Behörde dergestalt anzeigt, daß er zur Untersuchung und Bestrafung gezogen werden kann, eine Belohnung von <hi rendition="#g">drei hundert Thalern,</hi> und wenn in Folge der Anzeige auch die Beschlagnahme der zur Verfertigung der falschen Banknoten benutzten Formen, Platten und sonstigen Geräthschaften erfolgt, eine Erhöhung dieser Belohnung bis zu <hi rendition="#g">Fünf hundert Thalern</hi> zugesichert,</p> <p>Wer Anzeigen dieser Art zu machen hat, kann sich an jede Orts-Polizei-Behörde wenden und auf Verlangen der Verschwiegenheit seines Namens sich versichert halten, in so fern diesem Verlangen ohne nachtheilige Einwirkung auf das Untersuchungsverfahren zu willfahren ist.</p> <p>Zugleich wird hierdurch die Mitwirkung des Publikums mit dem Anheimgeben in Anspruch genommen, bei dem Empfange von Preußischen Banknoten deren Buchstaben, Nummer, Betrag und den Zahlenden sich merken, was, da alle Banknoten über größere Summen lauten (zu 25 Thlr., 50 Thlr., 100 Thlr. und 500 Thlr.) in der Regel ohne zu große Mühe thunlich ist. Es wird dies wesentlich dazu beitragen, dem Verbrecher auf die Spur zu kommen und den Ersatz des Schadens zu erlangen.</p> <p>Berlin, den 10. August 1848.</p> <p>Der Chef der preußischen Bank.</p> <p>Im Allerhöchsten Auftrage: (gek.) v. <hi rendition="#g">Lamprecht.</hi> </p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#g">Bekanntmachung.</hi> </p> <p>Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß die Post-Expedition zu Stommeln dem dortigen Gastwirth Herrn Kamp übertragen worden ist.</p> <p>Köln, den 20. August 1848.</p> <p>Ober-Post-Amt.</p> <p> <hi rendition="#g">Rehfeldt.</hi> </p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#g">Versteigerung.</hi> </p> <p>Am Samstag, den 26. August 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Markte zu St. Aposteln in Köln, verschiedene Hausmobilien, als:</p> <p>10 Tische, 22 Stühle, 1 Sopha von Mahagoniholz, mit schwarzem Moor überzogen, Schränke, Oefen, Spiegel etc. etc. gegen gleich baare Zahlung versteigert werden.</p> <p>Der Gerichtsvollzieher.</p> <p> <hi rendition="#g">Cloeren.</hi> </p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#g">Versteigerung.</hi> </p> <p>Am Montag, den 28 August 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Markte zu St. Aposteln in Köln, verschiedene Hausmobilien, als:</p> <p>Tische, Stühle, Sopha, Oefen, 1 Ladengestell etc. etc. gegen gleich baare Zahlung versteigert werden.</p> <p>Der Gerichtsvollzieher, <hi rendition="#g">Cloeren.</hi> </p> </div> <div type="jAn"> <p>Wir zeigen hiermit an, daß wir in Folge bedeutender Nachfrage nach <hi rendition="#g"><hi rendition="#b">Austern</hi></hi> uns schon jetzt entschlossen haben, ein bis zwei Mal per Woche frische Sendungen regelmäßig kommen zu lassen. Die Ankunft der Austern werden wir jedes Mal durch die Zeitung bekannt machen.</p> <p><hi rendition="#b">G. Bettger & Comp.,</hi> kl. Budengasse Nro. 6.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Heute erhielten wir wieder eine Sendung frischer <hi rendition="#g"><hi rendition="#b">Austern,</hi></hi> welche wir zur Abnahme außer dem Hause sowohl als zum Genusse auf unserer <hi rendition="#g">Austernstube</hi> hiermit empfehlen.</p> <p><hi rendition="#b">G. Bettger & Comp.,</hi> kl. Budengasse Nro. 6.</p> </div> <div type="jAn"> <p><hi rendition="#b">Das Korrespondenz-Bureau</hi> Ulrich- (Eulen-) Gasse 26, empfiehlt sich in Abfassung gediegenster Adressen, Vorstellungen, Bittschriften, Briefe, Zeitungs-Inserate etc. etc., so wie Erledigung Gemeinde-, Armen-, Kirchen- und sonstiger verwickelter Rechnungssachen.</p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">„Neue Rheinische Zeitung.“</hi> </p> <p>Nach §. 5 des Gesellschafts-Statuts wird die 4. 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Und 25. Mai d. J. mit inbegriffen.</p> <p>Die Direktion gibt zugleich mit dieser Bekanntmachung die Versicherung, daß sie <hi rendition="#g">vor</hi> ihren gewöhnlichen Frühjahrs-Auktionen von 1849 keine anderen Partieen <hi rendition="#g">Indigo</hi> und <hi rendition="#g">Cochenille,</hi> als die oben bezeichneten, an den Markt bringen wird.</p> <p>Die Notizen und Auktions-Bedingungen werden zeitig ausgegeben.</p> <p>Amsterdam, 16. August 1848.</p> <p><hi rendition="#g">Van der Oudermeulen,</hi> Präsident.</p> <p><hi rendition="#g">J. Schuurman,</hi> Direkt., z. Z. Sekretair.</p> </div> <div type="jAn"> <p>Ein junger Mann, welcher gute Zeugnisse von achtbaren Häusern aufzuweisen hat, sucht eine Komptoir- oder Reisestelle. 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Blaubach Nro. 85.</p> <p>Auch sind daselbst zwei Zimmer zu vermiethen.</p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b">Rheinische Großmesse zu Köln.</hi> </p> <p>In der Kölnischen Zeitung Nro. 235 erlaubt sich das provisorische Comite (wie es scheint) 36 Kandidaten zur Vorstands-Mitgliedschaft in Vorschlag zu bringen. Man bittet diese Namen gehörig zu mustern und nicht wie in Köln gewöhnlich post festum über Klüngel zu raisonniren!</p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#g"> <hi rendition="#b">Laute Anfrage.</hi> </hi> </p> <p>Werden denn die Augen-Aerzte nie aufhören, das Publikum mit aufschneiderischen Marktschreiereien und sich mit Danksagungen, Attesten und Krackeelereien, die sie wahrscheinlich selbst anstiften, zu vexiren?</p> <p>Wir halten diesen jämmerlichen Krieg für eine schamlose Herabwürdigung einer herrlichen Wissenschaft zur Quacksalberei!</p> </div> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Theater.</hi> </hi> </p> <p>Freitag, den 25. August: <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Jessonda,</hi></hi> große Oper in 3 Akten von Spohx.</p> </div> </div> <div type="imprint"> <p>Der Gerant, <hi rendition="#g">Korff.</hi><lb/> Druck von <hi rendition="#g">W. Clouth,</hi> St. Agatha Nro. 12.</p> </div> </body> </text> </TEI> [0430/0004]
Wiener Kabinets in der italienischen Frage zu dringen. Aus dem Ministerium des Auswärtigen sind daher, versichert man uns, vorgestern Kuriere abgesandt worden, welche nach Wien und Frankfurt die Erklärungen bringen: daß unsere Vermittelung in keinem Falle früher ausgeübt werden dürfe, als die Oestreicher nicht vollständig sich aus den Legationen zurückgezogen hätten und daß jede Weigerung, diesen Theil Italiens unberührt zu lassen, als eine Kriegserklärung (cas de guerre) angesehen werde.
Wir haben das italienische Gebiet respektirt; wir haben uns am Rhein und an den Alpen auf die Gränzlinien beschränkt, welche uns die Verträge von 1815 zogen. Möge Oestreich seiner Seits den Inhalt jener Verträge nicht außer Acht lassen, jener Verträge, die zu zerreißen wir sicherlich die Ersten sein würden, wenn es Europa einfallen sollte, sich moderirter als wir zu zeigen.
Venedig will sich mit Frankreich vereinigen, (Venise s'offre à la France) alle Städte Italiens strecken uns die Arme entgegen und der französische Name wird von einem Ende der Halbinsel zum anderen mit Enthusiasmus genannt: in einem solchen Augenblicke, sagen wir, wäre Oestreich sehr schlecht berathen, unsere Vermittelung abweisen und unsere Geduld erschöpfen zu wollen!
Die Republik hat keine Familienbande und keine Verbindlichkeiten für geleistete Dienste, wie die Monarchieen, die ihr vorangingen, geerbt. Wahrung ihrer unbefleckten Ehre ist die einzige Grundregel ihrer Diplomatik. Die Staatsverwaltung, deren Haupt der General Cavaignac ist, ist fest entschlossen, dem Ansehen der Republik nach Außen jenen edlen und loyalen Charakter zu geben, der einem großen und mächtigen Volk geziemt.“
‒ Lyoner Blätter vom 18. melden, daß General Oudinot, Oberbefehlshaber der Alpenarmee, einen großen Theil seines Heeres versammelt und ihm angezeigt habes, daß e von heute an (17.) den Kriegssold bezöge.
(Siehe den Verfolg in der Beilage.)
Belgien. S Antwerpen, 19. August. Immer noch die traurige Rede des Herrn Prokurators. Der National hatte es nicht der Mühe werth gefunden, seine Redakteurs in dieser „triste affaire“ nach Antwerpen zu schicken. „Ihr seht, die Redakteurs des National haben die Angeklagten nicht noch mehr belasten wollen; deßhalb sind sie nicht gekommen“! ruft der Prokurator aus; kein anderer Grund kann vorhanden sein, „da ich ihnen ja Entschädigung aus dem öffentlichen Schatz habe anbieten lassen“! Der Herr Prokurator meint, die ganze Welt sei voll von Risquons-tout, und läßt den Redakteurs des National, die an der Spitze der französischen Regierung stehn, Reisevergütung anbieten. Ja, in seinem weiten Requisitorium sucht er eine Parallele zu ziehen zwischen dem Mai- und Juni-Attentate, und dem Attentate, das den Namen hat: Risquons-tout! „Wie die beiden ersteren, so ist letzteres ebenfalls gegen den National-Kongreß gerichtet gewesen. Gegen Delestrée bringt der Herr Prokurator noch den besondern Punkt vor, daß ersterer flämisches Leinen an Caussidière und Ledru-Rollin zu guten Preisen verkauft habe, um den armen Flamändern zu Hülfe zu kommen. Die Handelsverbindung Delestrée's mit den Regierungsmitgliedern der französischen Republik deute auf eine politische Verbindung hin. Die beiden jungen Leute aus der polytechnischen Schule, die aus Paris gekommen, bilden wieder einen herrlichen Grund, den der Prokurator mit rhetorischen Floskeln reich bespickt. Diese beiden Schüler, aus einer der glänzendsten Anstalten Frankreich's, hätten sich in Verbindung mit einem kleinen Metzger, de Rudder, gesetzt; ein solches Ereigniß, das zum ersten Male stattfinde, das ganz unerhört sei, müsse eine eigene Bedeutung haben, und könne sich nur erklären durch das Vorhandensein eines Komplotts. Der General Mellinet habe schon wegen seines Alters und seiner Gebrechlichkeit gar nicht mehr das Recht, revolutionär zu sein; daß er es aber gewesen sei, das bezeuge seine Anwesenheit in dem Estaminet, sowie seine Stellung als Ehrenpräsident der demokratischen Gesellschaft. Der General Mellinet sei um so gefährlicher, als sein Name wegen „seiner demokratischen Reinheit“ allen Demokraten als Schild diene. Der Prokurator vergißt, daß eine andere Gefahr an den Namen Mellinet sich knüpft: Mellinet war es, der den Holländer aus Belgien verjagte, und dem Herrn Bavay indirekt zu seiner Stellung verhalf. Auf Tedesko übergehend, versucht der Herr Prokurator auf flämische Weise ironisch zu werden. Tedesko's Aufrichtigkeit sei anerkennenswerth; er gestehe zu, daß er von Lüttich nach Brüssel gekommen sei, um die günstige Gelegenheit zur Proklamirung der Republik zu benutzen. „Bei wem ist Tedesko zuerst abgestiegen? Bei seinem Freunde aus der deutschen Gesellschaft, bei Herrn Wolff, der mit einem großen Dolche bewaffnet, am 27. Februar verhaftet worden.“ Der Prokurator schließt seine Reden mit den „Soldaten von Risquons-tout.“ Die frühern waren die innern Lenker und Leiter.
Hiermit wäre das Monument belgischer Parquetsberedsamkeit, das alle Spalten der verkauften „Independance“ ausfüllt, nun zu Ende. Die Vertheidiger haben angefangen zu sprechen. Sonst leben wir hier in der größten Spannung; aber wahrlich, nicht des Prozesses wegen. Unsere Blicke sind nach Frankreich gerichtet, von wo der Donner von Neuem losbrechen wird. Dieses Mal könnte er wohl für immer den Mund des Herrn Bavay verstummen machen. Ich ziehe Abends durch die Straßen Antwerpens nach dem Bassin zu; ich mische mich in das Getümmel der Matrosen und möchte mit ihnen im wilden Bachantentanz Bavay und Flamenthum vergessen.
Australien. * Die Bevölkerung der Kolonie Neusüdwales belief sich Ende 1846 auf 189,609 Seelen. Die Hauptstadt Sydney zählte 50,000 Einwohner. Im J. 1845 gab es 163,331 Acres angebautes Land. Gegenwärtig besitzt die Kolonie 8 Mill. Schaafe, trotzdem daß 1847 beinahe 900,000 geschlachtet wurden, um Talg zu gewinnen. Dieses Schlachten liefert einen Netto-Gewinn von fünf Schill. per Stück, während, wenn hinreichende Arbeitskräfte da wären und die Schaafe am Leben gelassen werden könnten, der jährliche Wollertrag von jedem Stück 4 Schill. abwerfen würde. Die Kultur der Rebe macht außerordentliche Fortschritte; namentlich werden viel Reben vom Rhein angebaut. Auch die Kultur des Oelbaums hat begonnen und mit Erfolg. Die Seidenproduktion wird erst im geringen Umfange betrieben, obgleich alle Umstände äußerst günstig sind. Der Maulbeerbaum ist zwar nicht einheimisch, kommt aber sehr gut fort. Was Bergwerksprodukte anlangt, so ist namentlich Steinkohle überreichlich vorhanden und tritt an vielen Stellen zu Tage. Nächstdem sind mehrere Kupferminen entdeckt worden. Ein Kolonist, 120 engl. Meilen von Sydney, hatte sich aus der benachbarten Kolonie Süd-Australien einige Proben Kupfererze aus der Burraburra-Mine kommen lassen und übergab sie seinen Schäfern mit der Aufforderung, sie möchten auf ihren Wanderungen Acht haben, ob sie ähnliche Stücke träfen. Für diesen Fall sagte er ihnen eine angemessene Belohnung zu. Schon einige Wochen darauf brachte ihm Einer ein großes Stück solches Kupfererz und bezeichnete den Ort, wo man so viel haben könne, als man nur wolle. Die Sache ist weiter untersucht und ein mächtiges Lager entdeckt worden. Noch dies Jahr wird die Ausbeutung beginnen, da bereits Bergleute aus Europa verschrieben worden. Nach einer andern Seite hin hat man eine bedeutende Bleimine entdeckt. Zum mächtigen Aufblühen der Kolonie wird die regelmäßige Dampfverbindung zwischen Sydney und Melbourne, Launceston, Adelaide und andererseits mit Ostindien und Europa das Ihrige beitragen. Die Vorarbeiten zu einer Eisenbahn von Sydney bis Goulbourn sind vollendet und es dürfte der Bau sehr bald beginnen ‒ wenn es nicht so sehr an Arbeitern mangelte.
Ostindien und China. Durch außerordentlichen Expreß trafen in London Briefe und Zeitungen ein von Calcutta 10. Juli; Bombay 1. Juli; Madras 14. Juli und China 24. Juni. Die politischen Nachrichten sind von keiner großen Bedeutung. Die britischen Truppen in Mooltan waren wohl auf. Lieutenant Edwards trieb die ganze Armee der Rebellen vor sich her und man bezweifelte sehr, daß Moolraj sich in seiner Citadelle würde halten können. Man glaubte sogar, daß er unter allen Bedingungen zum Frieden geneigt sei. Im Punjaub hatten sich 600 Anhänger des Insurgenten Maharaj Singb übergeben.
In Calcutta hatte sich der Exporthandel etwas gebessert; die Einfuhr blieb indeß fortwährend flau. Verkäufe geschahen zu ruinös niedrigen Preisen. Die Indigo-Ernte schien Anfangs sehr günstig, litt aber später bedeutend.
Was China angeht, so war es in Canton und in den übrigen Häfen ruhig. Das Geschäft war sehr flau und man hatte wenig Hoffnung, daß es sich in der nächsten Zeit bessern werde. Gegenüber der Chimmo Bay schlug sich ein britisches Schiff gegen einige Piraten, deren man sich zum Theil bemächtigte.
Egypten. Alexandria, 1. August. Die Cholera ist durch ganz Egypten mit mehr oder weniger Intensität ausgebrochen. In Cairo starben die letzte Woche täglich 300 und hier 120 Personen. In allen Dörfern am Nil täglich eine Masse Todesfälle. Ibrahim Pascha ist aus Furcht vor der Krankheit nach Rhodus gesegelt und hat die ganze Flotte mitgenommen. Der Gouverneur von Cairo hat sich nach Ober-Egypten geflüchtet.
(Hierzu eine Beilage.)
Schiffahrts-Anzeige. Köln, 22. August 1848.
Abgefahren: L. Heuß nach Heilbronn.
In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich W. Pesch; nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr A. Meyer; nach Andernach und Neuwied Joh. Pera, Jos. Krämer; nach Bingen J. B. Mundschenk; nach Koblenz, der Mosel und Saar G. Weidner; nach der Mosel, Trier und der Saar F. Bayer; nach Mainz Ph. Kimpel; nach dem Niedermain S. Schulz; nach dem Mittel- und Obermain Peter Schön; nach Heilbronn C. G. Schmidt; nach Kannstadt und Stuttgart L. Klee; nach Worms und Mannheim Frz. Elbert.
Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Schneider Köln Nr. 16
Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Koenen Köln Nr. 19
Wasserstand.
Köln, am 22. August. Rheinhöhe 6′ 10″
Civilstand der Stadt Köln.
Geburten.
20. August. Bernard Karl Ferdinand, S. v. Eduard Kaspar Hubert Kühlwetter, Spezial-Direktor der Köln-Mindener Eisenbahn, Marzellenstraße. ‒ Barbara Hubertina, T. v Joh. Wilh. Schlösser, Zuckersieder, Follerstraße. ‒ Philippine Albertine, T. v Mart. Wilh. Turck, Kfm., Georgsplatz. ‒ Maria Ther., T. v. Joh. Franz Köller, Faßbinder, Sternengasse. ‒ Leopold, S. v. Adolph Philipp Tryst, Regierungs-Assistent, Mittelstraße. ‒ Hub. Leonhard, S. v. Anton Köhlhaes, Kutscher, Laurenzplatz. ‒ Hermann, S. v. Jakob Mohne, Sattler, Salzgasse. ‒ Christina, T. v. Joh. Schmitz, Schriftsetzer, Breitstraße. ‒ Gert., T. v. Jos. Werker, Taglöner, kl. Spitzengasse. ‒ Joseph, S. v. Joh. Bapt. Kiermeier, Schneider, Spulmannsgasse. ‒ Ein unehel. Knabe.
Sterbefälle.
20. August. Franz Fuß, 2 J. 4 M. alt, Spulmannsgasse. ‒ Agnes Broichsitter, Wwe. Göstrich, 53 J. alt, Lungengasse. ‒ Karl Lietzke, Steuer-Amts-Diener, 62 J. alt, verh., Thürmchenswall. ‒ Heinr. Pallenberg, 1 J. alt, Severinstraße. ‒ Helena Libeler, 9 M. alt, Spulmannsgasse. ‒ Arnold Klütsch, Organist, 68 J. alt, Wwr., Plankgasse. ‒ Joh. Waver, Kommissionair, 24 J. alt, unverh, Klingelpütz. ‒ Friedr. Gabel, Thorwärter, 65 J. alt, verh., Buttermarkt. ‒ Johann Wirtz, ohne Gewerbe, 68 J. alt, verh., Minoritenspital. ‒ Heinr. Schneider, 48 J. alt, unverh., Kutscher, Cäcilienspital. ‒ Ein unehel. Knabe.
Bekanntmachung.
Da es, der bisherigen Bemühungen ungeachtet, noch nicht gelungen ist, die Verfertiger der hin und wieder zum Vorschein gekommenen falschen preußischen Banknoten à 25 Thlr. und 50 Thlr. zu entdecken, so wird hiermit Jedem, der zuerst einen Verfertiger oder wissentlichen Verbreiter falscher preußischer Banknoten der Behörde dergestalt anzeigt, daß er zur Untersuchung und Bestrafung gezogen werden kann, eine Belohnung von drei hundert Thalern, und wenn in Folge der Anzeige auch die Beschlagnahme der zur Verfertigung der falschen Banknoten benutzten Formen, Platten und sonstigen Geräthschaften erfolgt, eine Erhöhung dieser Belohnung bis zu Fünf hundert Thalern zugesichert,
Wer Anzeigen dieser Art zu machen hat, kann sich an jede Orts-Polizei-Behörde wenden und auf Verlangen der Verschwiegenheit seines Namens sich versichert halten, in so fern diesem Verlangen ohne nachtheilige Einwirkung auf das Untersuchungsverfahren zu willfahren ist.
Zugleich wird hierdurch die Mitwirkung des Publikums mit dem Anheimgeben in Anspruch genommen, bei dem Empfange von Preußischen Banknoten deren Buchstaben, Nummer, Betrag und den Zahlenden sich merken, was, da alle Banknoten über größere Summen lauten (zu 25 Thlr., 50 Thlr., 100 Thlr. und 500 Thlr.) in der Regel ohne zu große Mühe thunlich ist. Es wird dies wesentlich dazu beitragen, dem Verbrecher auf die Spur zu kommen und den Ersatz des Schadens zu erlangen.
Berlin, den 10. August 1848.
Der Chef der preußischen Bank.
Im Allerhöchsten Auftrage: (gek.) v. Lamprecht.
Bekanntmachung.
Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß die Post-Expedition zu Stommeln dem dortigen Gastwirth Herrn Kamp übertragen worden ist.
Köln, den 20. August 1848.
Ober-Post-Amt.
Rehfeldt.
Versteigerung.
Am Samstag, den 26. August 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Markte zu St. Aposteln in Köln, verschiedene Hausmobilien, als:
10 Tische, 22 Stühle, 1 Sopha von Mahagoniholz, mit schwarzem Moor überzogen, Schränke, Oefen, Spiegel etc. etc. gegen gleich baare Zahlung versteigert werden.
Der Gerichtsvollzieher.
Cloeren.
Versteigerung.
Am Montag, den 28 August 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Markte zu St. Aposteln in Köln, verschiedene Hausmobilien, als:
Tische, Stühle, Sopha, Oefen, 1 Ladengestell etc. etc. gegen gleich baare Zahlung versteigert werden.
Der Gerichtsvollzieher, Cloeren.
Wir zeigen hiermit an, daß wir in Folge bedeutender Nachfrage nach Austern uns schon jetzt entschlossen haben, ein bis zwei Mal per Woche frische Sendungen regelmäßig kommen zu lassen. Die Ankunft der Austern werden wir jedes Mal durch die Zeitung bekannt machen.
G. Bettger & Comp., kl. Budengasse Nro. 6.
Heute erhielten wir wieder eine Sendung frischer Austern, welche wir zur Abnahme außer dem Hause sowohl als zum Genusse auf unserer Austernstube hiermit empfehlen.
G. Bettger & Comp., kl. Budengasse Nro. 6.
Das Korrespondenz-Bureau Ulrich- (Eulen-) Gasse 26, empfiehlt sich in Abfassung gediegenster Adressen, Vorstellungen, Bittschriften, Briefe, Zeitungs-Inserate etc. etc., so wie Erledigung Gemeinde-, Armen-, Kirchen- und sonstiger verwickelter Rechnungssachen.
„Neue Rheinische Zeitung.“
Nach §. 5 des Gesellschafts-Statuts wird die 4. Einzahlung von 10 Prozent pro Aktie in den nächsten Tagen eingezogen werden, was wir den Herren Aktionairen hiermit ankündigen.
Köln, den 22. August 1848.
Die Geranten der „Neuen Rheinischen Zeitung.“
Niederländische Handels-Gesellschaft.
Die Direktion macht bekannt, daß von ihr zu Rotterdam am Montag den 18. September 1848 verkauft werden sollen:
33291 Kranj. u. Kanass. Java-Zucker, lagernd daselbst.
35518 Kranj. u. Kanass. Java-Zucker, lagernd zu Amsterdam.
8253 Kranj. u. Kanass. Java-Zucker, lagernd zu Dordrecht.
1832 Kranj. u. Kanass. Java-Zucker, lagernd zu Middelburg.
Die Notizen und Verkaufsbedingungen werden zeitig ausgegeben.
Amsterdam, 15. August 1848.
Van der Oudermeulen, Präsident.
Goudswaard, Direkt., z. Z. Sekretair.
Niederländische Handels-Gesellschaft.
Die Direktion macht bekannt, daß die Indigo- und Cochenille-Herbst-Auktionen von 1848 an den hier unten näher bezeichneten Tagen und Orten abgehalten und aus den nachfolgenden Quantitäten bestehen werden:
Zu Rotterdam am Donnerstag, den 21. September 1848:
797 ganze Kisten Java-Indigo, lagernd daselbst;
1152 halbe u. viertel Kisten Java-Indigo, lagernd daselbst;
139 Kisten Java-Cochenille, lagernd daselbst; mit dem Vorbehalte, diese Quantität um ungefähr 227 ganze Kisten Java-Indigo zu vermehren, im Falle das Schiff, mit welchem diese Zufuhr erwartet wird, zeitig genug ankommt.
Zu Amsterdam am Montag, den 25 September 1848.
207 ganze Kisten Java-Indigo, lagernd daselbst;
1643 halbe u. viertel Kisten Java-Indigo, lagernd daselbst;
151 Kisten Java-Cochenille, lagernd daselbst; unter diesen Quantitäten ist der noch unverkaufte Theil der zurückgehaltenen Partieen aus den Auktionen vom 22. Und 25. Mai d. J. mit inbegriffen.
Die Direktion gibt zugleich mit dieser Bekanntmachung die Versicherung, daß sie vor ihren gewöhnlichen Frühjahrs-Auktionen von 1849 keine anderen Partieen Indigo und Cochenille, als die oben bezeichneten, an den Markt bringen wird.
Die Notizen und Auktions-Bedingungen werden zeitig ausgegeben.
Amsterdam, 16. August 1848.
Van der Oudermeulen, Präsident.
J. Schuurman, Direkt., z. Z. Sekretair.
Ein junger Mann, welcher gute Zeugnisse von achtbaren Häusern aufzuweisen hat, sucht eine Komptoir- oder Reisestelle. Die Expedition sagt wer.
Feinster Punsch-Syrup;
Jamaica-Rum;
alter Cognac;
Batavia Arrac;
holländische Liqueure etc.
Sternengasse Nro. 9 und 11.
Glacé-Handschuh eigener Fabrik empfiehlt Peter Leurs Sohn, Schildergasse Nro. 14.
Frische Rheinfische sind zu den billigsten Preisen zu haben bei Joh. Lülsdorff, Lindgasse 21.
Extra frische Häringe, geräucherter Salm, Sardellen bei Veith, Lindgasse Nro. 1.
Ein kräftiger Mann sucht während des Morgens Beschäftigung, gleich viel, welche. Bescheid Josephplatz Nro. 2.
Mehrere Studenten oder Handwerker können billig Kost und Logie haben. Blaubach Nro. 85.
Auch sind daselbst zwei Zimmer zu vermiethen.
Rheinische Großmesse zu Köln.
In der Kölnischen Zeitung Nro. 235 erlaubt sich das provisorische Comite (wie es scheint) 36 Kandidaten zur Vorstands-Mitgliedschaft in Vorschlag zu bringen. Man bittet diese Namen gehörig zu mustern und nicht wie in Köln gewöhnlich post festum über Klüngel zu raisonniren!
Laute Anfrage.
Werden denn die Augen-Aerzte nie aufhören, das Publikum mit aufschneiderischen Marktschreiereien und sich mit Danksagungen, Attesten und Krackeelereien, die sie wahrscheinlich selbst anstiften, zu vexiren?
Wir halten diesen jämmerlichen Krieg für eine schamlose Herabwürdigung einer herrlichen Wissenschaft zur Quacksalberei!
Theater.
Freitag, den 25. August: Jessonda, große Oper in 3 Akten von Spohx.
Der Gerant, Korff.
Druck von W. Clouth, St. Agatha Nro. 12.
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(2017-03-20T13:08:10Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jürgen Herres: Konvertierung TUSTEP nach XML
(2017-03-20T13:08:10Z)
Maria Ermakova, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Frank Wiegand: Konvertierung XML nach DTA-Basisformat
(2017-03-20T13:08:10Z)
Weitere Informationen:Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 1 (Nummer 1 bis Nummer 183) Köln, 1. Juni 1848 bis 31. Dezember 1848. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.
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