Neue Rheinische Zeitung. Nr. 80. Köln, 19. August 1848.Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. No 80. Köln, Samstag 19. August 1848. Uebersicht. Deutschland. Köln. (Der Ausweisungsversuch gegen Schapper). Düsseldorf. (Stadtrathsbeschlüsse. - Provokationen von Seiten der preußischen Soldateska). Hillesheim. (Preußische Humanität. Berlin. (Vereinbarungs-Debatten. - Der Lindenklub am Untergehen. - Der Beschluß gegen die reaktionairen Offiziere. Die "N. Pr. Ztg." - Nachrichten aus Polen. - Hansemanns Motive zur Aufhebung der Grundsteuer. - Bericht der Central-Abtheilung über die Aufhebung des Zeitungsstempels. - Gerichtsverhandlungen wegen Volksversammlung unter freiem Himmel). Kiel. (Die konstituirende Versammlung für Schleswig-Holstein. - Eröffnung derselben). Wien. (Ansprache Ferdinands. - Die Arbeiter. - Das Wiener Pflaster - Telegraphische Depesche aus Italien. - Die Innsbrucker Emigration und die Studenten. - Erzherzogin Sophie. - Reaktionsgelüste). Italien. Mailand. (Bedrohung der Ausgewanderten. - Restauration der alten österreichischen Beamten. - Der Waffenstillstandsvergleich). Französische Republik. Paris. (Contre-Reaktion gegen die Reaktion. - Louis Philippismus. - Petition der Frauen an die Repräsentantenkammer. - Republikanische Feier am 10. August. - Bugeaud und Dudinot. - National-Versammlung). Belgien. Antwerpen. (Affaire Risquons-Tout). Großbritannien. London. (Die dänische Blokade. - Nachrichten aus Amerika. - Verhaftungen in Irland. - Irische Kartoffelernte. - O'Gorman und die Insurgenten. - Chartistenunruhen in Manchester, Oldham und Ashton. - Parlament). Dublin. (Die neuesten Vorgänge und die englische Bourgeoispresse). Handelsnachrichten Deutschland. * Köln, 18. August. "Wir verlangen ein allgemeines deutsches Heimathsrecht und volle Freizügigkeit in dem gesammten deutschen Vaterland!" So spricht Se. Majestät Friedrich Wilhelm IV. in seinem Patent vom 18. März. Aber der König denkt und Herr Geiger lenkt. Herr Geiger, der Komissarische Polizeidirektor von Köln, besteht darauf, Herrn Carl Schapper auszuweisen, unter dem Vorwand, Herr Schapper sei Nassauer und außerdem Deutscher in partibus infidelium. Gestern drang ein Polizeisergent in das Schlafzimmer der Frau Schapper vor und legte daselbst nachfolgenden Brief nieder, den wir in unverfälschter Ursprünglichkeit mittheilen. Was als Inkorrecktheit erscheint ist vielleicht nur ein preußischer Protest gegen die deutsche Grammatik. Herrn Schapper Es mir der Auftrag ertheilt das ich Ihnen mit theilen soll, das der Herr Polizei Director darauf Bestehen bliebe das Sie die Stadt verlassen sollen, hätten Sie aber gegen die Gesetze was ein zu wenden so möchten Sie gleich bei den Herrn Polizei Commissair Recors ergreifen wollen gleich ihm zu zusenden. Cöln 19/8.48. Quetting Policey-Sergant Herr Schapper richtete darauf an den Polizeikommissair folgendes Schreiben: Ew. Wohlgeboren haben mir unterm 11. d. Mts. angezeigt, daß ich laut Beschluß des Hrn. Polizeidirektor Geiger binnen acht Tage die Stadt Köln zu verlassen habe. Ich habe bereits damals dagegen Protest eingelegt. Sie haben mir nun durch einen Polizeisergenten mittheilen lassen, daß es bei dem erwähnten Ausweisungsbefehl sein Bewenden haben müsse, ich aber Rekurs dagegen einlegen könne. Ich thue dies hiermit und berufe mich dabei auf folgende Gründe: 1) Bereits am Tage vor der Märzrevolution, am 18. März 1848, hat der König von Preußen ein Patent erlassen, wodurch allgemeines deutsches Heimathsrecht u. Freizügigkeit von allen deutschen Staaten gefordert wird. Was der König von Preußen für preußische Staatsbürger fordert, wird keine preußische Behörde den Bürgern anderer deutschen Staaten in Preußen verweigern dürfen. Das Patent vom 18. März hat entweder gar nichts zu bedeuten, oder es implicirt die Aufhebung aller früheren Ausweisungsbestimmungen gegen nicht preußische deutsche Staatsbürger. 2) Am 21. Juli d. J. hat die deutsche Nationalversammlung zu Frankfurt den §. 2, Art. 1 der deutschen Grundrechte in einer Fassung angenommen, welche alle Ausweisungen von Deutschen aus deutschen Städten u. Staaten ausdrücklich verbietet. Es heißt darin: "Jeder Deutsche hat das Recht, an jedem Orte des Reichsgebietes seinen Aufenthalt und Wohnsitz zu nehmen, Liegenschaften zu erwerben etc. etc. ... jeden Nahrungszweig zu betreiben ... Die Bedingungen für den Aufenthalt u. Wohnsitz werden durch ein Heimathsgesetz ... für ganz Deutschland von der Reichsgewalt festgesetzt. Bis zur Erlassung dieser Reichsgesetze steht die Ausübung der gedachten Rechte jedem Deutschen in jedem Staate Deutschlands unter denselben Bedingungen wie den Angehörigen dieses Staates zu. Kein deutscher Staat darf zwischen seinen Angehörigen und den Angehörigen eines andern deutschen Staates irgend einen Unterschied bezüglich des bürgerlichen, peinlichen oder Prozeßrechtes machen, wodurch Letztere als Ausländer zurückgesetzt werden." Nach diesem §. steht mir, bis zum Erlaß der betreffenden Reichsgesetze das Recht zu, in Köln, als einem Orte des deutschen Reichsgebietes, meinen Aufenthalt u. Wohnsitz zu nehmen und den Nahrungszweig als Correktor zu betreiben, unter denselben Bedingungen wie den Angehörigen des preußischen Staats. Ausgewiesen werden aber können preußische Staatsangehörige aus Köln, nach den bestehenden Gesetzen, nur dann, wenn sie keine Subsistenzmittel haben. Daß ich diese nicht hätte, ist mir bis jetzt nicht vorgeworfen worden und würde ich jeden Augenblick das Gegentheil beweisen können, da mein Gehalt als Korrektor der Neuen Rheinischen Zeitung hinreicht, mich und meine Familie anständig zu ernähren. Man wird mir nicht einwenden, daß der betreffende §. der Grundrechte noch nicht promulgirt sei. Es ist von jeher Praxis der Administrativbehörden in allen konstitutionellen Staaten gewesen, die Ausübung von solchen Bestimmungen wie das Ausweisungsrecht und sonstigen Beschränkungen der persönlichen Freiheit, zu suspendiren, wenn ein diese Bestimmungen aufhebender Beschluß von der zuständigen gesetzgebenden Versammlung gefaßt worden ist und nur noch auf die formelle Promulgation wartet. Es liegen hier also vor ein Beschluß der Nationalversammlung welcher die Ausweisungsbefugniß aufhebt, und ein Königliches Patent welches diesen Beschluß im Voraus anerkennt. Ich glaube demnach vollständig in meinem Rechte zu sein, wenn ich erkläre: daß ich gegen die mir gar nicht einmal schriftlich und ohne Angabe der Gründe mitgetheilte Ausweisungsordre als eine Ungesetzlichkeit protestire und nur der Gewalt weichen werde. Ich ersuche Ew. Wohlgeboren diesen Protest gehörigen Orts gefällig anbringen und mir den Bescheid bald zustellen zu wollen, da ich im Falle einer Nichtbeachtung sofort an den königlichen Regierungspräsidenten respektive das Ministerium des Innern und in letzter Instanz an die Berliner konstituirende Versammlung und die deutsche Nationalversammlung Rekurs ergreifen werde. Köln, 17. August 1848. (gez.) Karl Schapper. Der erste Baustein zum "Dom der deutschen Einheit", worin unsere großen Staatsbaumeister ihre Festreden drei Tage nach einander auslaufen ließen, ist - die Ausweisung eines Nassauers aus Köln am Rheine. 121 Düsseldorf, 17. August. Der gestern gegen Abend herabstürzende starke Regen war Schuld daran, daß die trotzdem die Straßen durchziehenden Trupps Soldaten, wenngleich sie es an Provocationen nicht fehlen ließen, nirgends Widerstand fanden; wenigstens habe ich von keiner Kollision erfahren. Der ängstliche Philister dankte dem Himmel für diese wässerige Intervention; wenn nun aber dieses Hinderniß nicht eingetreten und es abermals zu blutigen Auftritten gekommen wäre, wem wäre dann die Schuld beizumessen? Kann oder will die Militärbehörde es nicht verhindern, daß die Soldaten außer Dienst mit ihren Seitengewehren durch die Straßen streifen, daß sie sich gruppiren, daß sie mit dem Schlachtgesang: "Ich bin ein Preuße" und mit königlichen Hurrah's die Massen aus den Häusern rufen? man sagt vielleicht, die Disziplin sei nicht aufrechtzuerhalten, - aber man weiß sie doch in entgegengesetzten Fällen so prächtig zu handhaben? Der Soldat, der ohne Waffen ruhig die Straßen passirt, hat keinen scheelen Blick zu gewärtigen, aber ganze Trupps von Militärs, die unter lauten Provokationen umherschweifen, müssen allerdings Kollisionen hervorrufen und wenn daher diesem Treiben nicht Einhalt gethan wird, so fällt die Verantwortung späterer Ereignisse ganz der Militärbehörde zur Last. Unser loyaler Stadtrath hat heute Beschlüsse publizirt, die die entschiedenste Mißbilligung verdienen, weil sie die Freiheit der an diesen Kollisionen unschuldigen Bürger beschränken. Es sollen nach 7 Uhr keine 5 Bürger auf der Straße beisammen sein, alle Demonstrationen, als mit Fahnen umherziehen und Schießen, sind untersagt, es soll die Polizeistunde genau eingehalten werden, die Meister sind für das Zuhausebleiben ihrer Lehrlinge verantwortlich u. s. w. Warum aber die Stadt in eine Art polizeilichen Belagerungszustand versetzen, wo doch die Verhinderung der Provokationen von Seiten der Militärs vollständig hinreicht und das einzige und einzig gerechte Mittel ist? Der Stadtrath muß die Militärbehörde verantwortlich erklären und nicht durch Beschränkung der bürgerlichen Freiheit die Frechheit der Soldateska stärken. Die Rechte von der Bürgerwehr hat einen Sonderbund gebildet und gestern eine Versammlung gehalten: man will vermuthlich durch eine Erklärung die Schande der Unloyalität von sich wälzen. X Hillesheim, 16. August. Auf dem Marsche von Halle in Westfalen nach Luxemburg starb hier ein Rekrut Namens Huhemann. Er war Tags zuvor in einem Dorfe bei Blankenheim erkrankt und hatte verlangt, daß er dort auf seine Kosten bleiben oder doch bis auf die nächste Station fahren dürfe; aber Beides wurde ihm abgeschlagen - vielleicht weil man Verstellung vermuthete, Verstellung bei einem Unglücklichen, dem der Tod so nahe war! Noch 5 Stunden sollte er zu Fuße machen, er, in dessen Lunge und Gedärme eine fürchterliche Krankheit wüthete! aber sie wurde nicht erkannt, es war ja Verstellung, bei Rekruten so häufig. Zwei Kameraden nahmen den Armen zwischen sich, brachten ihn so halbtragend, halbschleppend bis 1 Stunde vor Hillesheim, da versagten auch ihnen die Kräfte; auf einem Karrn wurde er weiter geschafft. In Hillesheim angekommen wurde zum Militärarzte geschickt, der aber nicht zu finden war; erst Abends besuchte er den Kranken, es "war zu spät," Aderlaß und Calomel waren vergeblich - der kräftige junge Mann starb. Die von 2 Civilärzten in Gegenwart des Militärarztes vorgenommene Sektion wies deutlich nach, daß der ganze obere Flügel der linken Lunge entzündet, verwachsen, brandig entartet war, daß ferner zwei große Stellen (1 von 18 Zoll Länge) in den dünnen Gedärmen entzündet, verdickt und verhärtet waren. Wir sehen aus vorstehender wahrheitsgetreuer Erzählung, daß der Soldat auch jetzt noch unter der Knute steht und daß er weniger geachtet wird als ein Thier; wäre zu Mühlheim bei Blankenheim ein Offiziers-Pferd erkrankt, man hätte Boten nach Thierärzten gejagt; unser Rekrute klagt und flehet: "um Gotteswillen solle man ihn doch dort lassen, er wolle die Kosten tragen," - "nichts da! der Kerl verstellt sich sich." Hätte einem Offiziers-Pferde ein Eisen gefehlt, es hätte Ruhetag bekommen, - der auf den Tod kranke Rekrut darf nicht einmal auf seine Kosten fahren!!! Mittags um 2 Uhr kommt er in Hillesheim an, Abends um 7 ein halb Uhr stirbt er! - War wirklich der den Zug begleitende Arzt nicht zu finden, warum schickten die Offiziere nicht zu den Civilärzten? Der Kranke war mit den Offizieren in einem Hause logirt und doch kümmert man sich nicht um ihn, ja als er den Geist aufgegeben, tröstet man sich: "er war ja noch nicht einexerzirt!!!" 103 Berlin, 16. Aug.
Sitzung der Vereinbarerversammlung. Tagesordnung: Bericht der Petitionskommission. Es sind bis jetzt der Vereinbarer-Versammlung über 8000 Bittschriften eingereicht, von denen ein großer Theil viele Unterschriften trägt Seit dem die Fachkommissionen eingerichtet worden, sind denselben die ihr Fach betreffenden Petitionen übergeben worden, und nur über einzelne spezielle Gegenstände, die in 145 Nummern eingetheilt sind, liegt der heutige Bericht vor. Die Proletarier der Städte und des platten Landes, und selbst die kleinen Grundbesitzer, äußern Wünsche und Verlangen, deren Erfüllung der Kommission fast unmöglich scheint, jedenfalls eine große Aufopferungsfähigkeit der besitzenden Klassen bedingen würde. Es sind bereits von dem Ministerium des Handels und der Gewerbe im Monat Mai d. J. Kommissionen zur Vermittelung zwischen den Arbeitern und Lohnherren in den Handwerken und in der Fabrikation, namentlich für die Städte angebahnt. Ein gleiches Bedürfniß erscheint für die Bevölkerung des platten Landes als eben so nothwendig. Hier wird insbesondere Seitens der Kommunen und der Kreise vermittelnd eingegriffen werden müssen. Es wäre deshalb eine gründliche Erörterung der Verhältnisse der ländlichen Bevölkerung, sowohl derjenigen, welche von der Arbeit lebt, als der, welche Arbeit gibt, wünschenswerth. Diese Ermittelungen könnten in jedem Kreise von einer gemischten Kreiskommission, welche etwa aus 2 Gutsbesitzern, 2 Pächtern, 2 bäuerlichen Gutsbesitzern, 2 Häuslern, 2 Tagelöhnern, 1 Landgeistlichen, 1 Dorfschullehrer und einem Arzt, welcher Praxis auf dem Lande hat, vielleicht unter dem Vorsitz des Vorstehers eines landwirthschaftlichen Vereins, welche Mitglieder alle von den Wahlmännern des Kreises durch absolute Stimmenmehrheit zu wählen wären, bewirkt werden. Das Domfest von 1848.
(Fortsetzung.) Es ist ein ergreifendes Schauspiel, wenn der Vesuv seine rothen Feuerblöcke in die tiefblaue See wirft; es ist ein erhabener Anblick, wenn die Lawine von den Alpen hinab in das Thal rollt und es muß großartig aussehn, wenn der Niagara seinem Bette entgegenschäumt - aber noch viel ergreifender, erhabener und großartiger ist es, wenn auf dem Gürzenich-Saal der heiligen Stadt Köln Zwölfhundert hungrige Gäste zur Feier des Dombaus über einen Häringsalat herfallen. Ich habe in meinem Leben nichts Imposanteres gesehen. Unvergeßlich wird mir diese Scene bleiben. Als ein Mann, der den Dom und den Häringsalat liebt, hatte ich mir für mein schweres Geld auf dem Sekretariate des Central-Dombau-Vereins eine Festmahl-Karte gekauft. Ich habe nie eine Portion Häringsalat theurer und mit mehr Vergnügen bezahlt als dies Mal; ich bin sogar einen halben Tag dahinter her gelaufen und wäre Herr Schnitzler nicht ein so überaus artiger Mann, ich liefe noch - und Alles um eine Portion Häringssalat! Man sollte sagen, daß ich den schrecklichsten Katzenjammer gehabt haben müßte. Aber wie meine Leser wissen, war dem nicht so. Ich hatte den ganzen Morgen mit meinem beschränkten Unterthanen-Humor an den Pforten des Domes gestanden und mich mehr des wohlfeilen Regenwassers als des kostspieligern Weines erfreut. Endlich war der Reichsverweser und der König erschienen, endlich hatte ich Beide bewundert und endlich konnte ich naß wie ein Pudel nach Hause gehen, um für das bevorstehende Diner Toilette zu machen. Schön wie ein Gott und hungrig wie ein Wolf trat ich in den Saal. Schon auf der Schwelle hätte ich vor Erstaunen fast einen Purzelbaum geschlagen. War das der Gürzenich? O seltsame Aendrung! Ach, ich kenne den Gürzenich aus meinen Jugendjahren, aus jener Zeit, wo ich noch in der Sternengasse, nicht weit von dem berühmten Hause wohnte, von dem mir einst ein todternster Kölner erzählte, daß der Herr Peter Paul Rubens darin geboren und daß die Medicäische Venus darin gestorben sei! - Ach, damals hatte ich noch meine fünf Sinne beieinander und hielt es für meine Pflicht, jedes Mal um die Karnevalszeit Schulden zu machen und meine Uhr zu verkaufen, um hinter dem Rücken meiner alten grausamen Freunde die schönste Maske zu machen, welche je durch die Straßen der heiligen Stadt Köln sprang. Hab' ich nicht ein Mal den Don Quixote gespielt, in gelben Stiefeln, in schwarzer Trikko-Hose, den Panzer vor der Brust, den Spitzenkragen um den Hals, das Barbierbecken auf dem Kopfe und den fürchterlichen Speer in der Rechten? Zog nicht mein Sancho hinter mir her, mit weltkugelrundem Bauche, in ländlicher Tracht, und forderte ich nicht auf dem Gürzenich wenigstens ein Schock der holdseligsten Dulcineen zum Tanze heraus, bis mir zuletzt die Beine unterm Leibe fortliefen und bis ich einer blassen Leiche ähnlich an die Brust meines mir ewig theuern und unvergeßlichen, damals als Bär verkleideten Freundes Klütsch sank? O, wie hatte sich Alles geändert! In demselben Saale, in dem ich früher nur der heiligen Stadt Köln vortrefflichste Narren in buntem Gedränge durcheinander wogen sah, in demselben Freudensaale erblickte ich jetzt an unendlich langen Tischen, ach Gott, der Politik geweihte Köpfe, Deputirte aus Hessen, aus Oesterreich, aus Schwaben, aus Bayern, aus Ungarn, aus Oldenburg und mitten zwischen ihnen nichts als kohlschwarze Pastöre, Geheimräthe, Kaufleute und andre nützliche Mitglieder der menschlichen Gesellschaft - ich glaubte weinen zu müssen. Aus den Deckenfeldern des Saales, aus denen früher Rosen und Reben nickten, schauten jetzt grimmige schwarze Reichs-Adler; an den Säulen, die früher die ausgezeichnetsten Geckenköpfe schmückten, hingen jetzt die Wappenschilde der verschiedenen deutschen Staaten und an den Wänden des Saales hieß es statt: "Es leben alle Narren!" "Ein einiges Deutschland!" und statt: "Allen wohl und Keinem weh!" "Eintracht und Ausdauer." Eine unendliche Wehmuth erfaßte mich; ich fühlte zum ersten Male, daß uns die leidige Revolution, und noch dazu eine Revolution, die die guten Kölner gar nicht einmal gemacht haben, um allen Spaß zu bringen droht. Durch die Reihen der Tische, an den unheimlich unverständlich redenden Volksvertretern schritt ich so traurig vorüber, wie vielleicht der Geist eines alten verkommenen Griechengottes an den glattgerittenen Bänken einer protestantischen Kirche vorüberspukt und ich konnte erst wieder recht herzlich lachen, als ich auf der Erhöhung des gewaltigen Raumes, an derselben Stelle, wo ich seiner Zeit als Don Quixote meiner Dulcinea nachjagte, den edlen Gagern hinter der deutschen Einheit herlaufen sah und den Sancho Soiron erblickte, wie er seinem berühmten Ritter im purzelnden Eselstrapp zu folgen strebte. Das Spaßhafte dieser Erscheinung tröstete mich in etwa; ich überzeugte mich davon, daß wenigstens noch nicht aller Humor aus der Welt verschwunden ist und da gerade an die Stelle des Häringsalates einige höchst einladende Salme auf die Tafel schwammen, so bemächtigte ich mich, nicht ohne Lebensgefahr, eines Couvertes und drückte mich zwischen einige unbekannte Versammelte und stammelte mein Tischgebet. Wie immer, betete ich aus dem Homer, in Hexametern. Und die ehrbare Schaffnerin kam, und tischte das Brod auf, Und der Gerichte viel aus ihrem gesammelten Vorrath. Und ich erhob die Hände zum leckerbereiteten Mahle. Mit den Gerichten und dem leckerbereiteten Mahle muß ich indeß meine Leser erst noch genauer bekannt machen. Die Speisen sind keineswegs eine Nebensache bei einem Essen. Wie meine Leser wissen, folgte dem Häringssalat der Salm. Aber das war noch keineswegs Alles. Ich greife daher zu dem Küchenzettel, den jeder Gast in Großfolio-Format neben seinem Teller fand und den ich wohlweißlich mit nach Hause genommen habe um mich noch nachträglich davon zu überzeugen ob ich auch gewissenhaft das ganze Verzeichniß durchgekaut habe. Ich that dies zu meiner besonderen Beruhigung. Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. No 80. Köln, Samstag 19. August 1848. Uebersicht. Deutschland. Köln. (Der Ausweisungsversuch gegen Schapper). Düsseldorf. (Stadtrathsbeschlüsse. ‒ Provokationen von Seiten der preußischen Soldateska). Hillesheim. (Preußische Humanität. Berlin. (Vereinbarungs-Debatten. ‒ Der Lindenklub am Untergehen. ‒ Der Beschluß gegen die reaktionairen Offiziere. Die „N. Pr. Ztg.“ ‒ Nachrichten aus Polen. ‒ Hansemanns Motive zur Aufhebung der Grundsteuer. ‒ Bericht der Central-Abtheilung über die Aufhebung des Zeitungsstempels. ‒ Gerichtsverhandlungen wegen Volksversammlung unter freiem Himmel). Kiel. (Die konstituirende Versammlung für Schleswig-Holstein. ‒ Eröffnung derselben). Wien. (Ansprache Ferdinands. ‒ Die Arbeiter. ‒ Das Wiener Pflaster ‒ Telegraphische Depesche aus Italien. ‒ Die Innsbrucker Emigration und die Studenten. ‒ Erzherzogin Sophie. ‒ Reaktionsgelüste). Italien. Mailand. (Bedrohung der Ausgewanderten. ‒ Restauration der alten österreichischen Beamten. ‒ Der Waffenstillstandsvergleich). Französische Republik. Paris. (Contre-Reaktion gegen die Reaktion. ‒ Louis Philippismus. ‒ Petition der Frauen an die Repräsentantenkammer. ‒ Republikanische Feier am 10. August. ‒ Bugéaud und Dudinot. ‒ National-Versammlung). Belgien. Antwerpen. (Affaire Risquons-Tout). Großbritannien. London. (Die dänische Blokade. ‒ Nachrichten aus Amerika. ‒ Verhaftungen in Irland. ‒ Irische Kartoffelernte. ‒ O'Gorman und die Insurgenten. ‒ Chartistenunruhen in Manchester, Oldham und Ashton. ‒ Parlament). Dublin. (Die neuesten Vorgänge und die englische Bourgeoispresse). Handelsnachrichten Deutschland. * Köln, 18. August. „Wir verlangen ein allgemeines deutsches Heimathsrecht und volle Freizügigkeit in dem gesammten deutschen Vaterland!“ So spricht Se. Majestät Friedrich Wilhelm IV. in seinem Patent vom 18. März. Aber der König denkt und Herr Geiger lenkt. Herr Geiger, der Komissarische Polizeidirektor von Köln, besteht darauf, Herrn Carl Schapper auszuweisen, unter dem Vorwand, Herr Schapper sei Nassauer und außerdem Deutscher in partibus infidelium. Gestern drang ein Polizeisergent in das Schlafzimmer der Frau Schapper vor und legte daselbst nachfolgenden Brief nieder, den wir in unverfälschter Ursprünglichkeit mittheilen. Was als Inkorrecktheit erscheint ist vielleicht nur ein preußischer Protest gegen die deutsche Grammatik. Herrn Schapper Es mir der Auftrag ertheilt das ich Ihnen mit theilen soll, das der Herr Polizei Director darauf Bestehen bliebe das Sie die Stadt verlassen sollen, hätten Sie aber gegen die Gesetze was ein zu wenden so möchten Sie gleich bei den Herrn Polizei Commissair Recors ergreifen wollen gleich ihm zu zusenden. Cöln 19/8.48. Quetting Policey-Sergant Herr Schapper richtete darauf an den Polizeikommissair folgendes Schreiben: Ew. Wohlgeboren haben mir unterm 11. d. Mts. angezeigt, daß ich laut Beschluß des Hrn. Polizeidirektor Geiger binnen acht Tage die Stadt Köln zu verlassen habe. Ich habe bereits damals dagegen Protest eingelegt. Sie haben mir nun durch einen Polizeisergenten mittheilen lassen, daß es bei dem erwähnten Ausweisungsbefehl sein Bewenden haben müsse, ich aber Rekurs dagegen einlegen könne. Ich thue dies hiermit und berufe mich dabei auf folgende Gründe: 1) Bereits am Tage vor der Märzrevolution, am 18. März 1848, hat der König von Preußen ein Patent erlassen, wodurch allgemeines deutsches Heimathsrecht u. Freizügigkeit von allen deutschen Staaten gefordert wird. Was der König von Preußen für preußische Staatsbürger fordert, wird keine preußische Behörde den Bürgern anderer deutschen Staaten in Preußen verweigern dürfen. Das Patent vom 18. März hat entweder gar nichts zu bedeuten, oder es implicirt die Aufhebung aller früheren Ausweisungsbestimmungen gegen nicht preußische deutsche Staatsbürger. 2) Am 21. Juli d. J. hat die deutsche Nationalversammlung zu Frankfurt den §. 2, Art. 1 der deutschen Grundrechte in einer Fassung angenommen, welche alle Ausweisungen von Deutschen aus deutschen Städten u. Staaten ausdrücklich verbietet. Es heißt darin: „Jeder Deutsche hat das Recht, an jedem Orte des Reichsgebietes seinen Aufenthalt und Wohnsitz zu nehmen, Liegenschaften zu erwerben etc. etc. … jeden Nahrungszweig zu betreiben … Die Bedingungen für den Aufenthalt u. Wohnsitz werden durch ein Heimathsgesetz … für ganz Deutschland von der Reichsgewalt festgesetzt. Bis zur Erlassung dieser Reichsgesetze steht die Ausübung der gedachten Rechte jedem Deutschen in jedem Staate Deutschlands unter denselben Bedingungen wie den Angehörigen dieses Staates zu. Kein deutscher Staat darf zwischen seinen Angehörigen und den Angehörigen eines andern deutschen Staates irgend einen Unterschied bezüglich des bürgerlichen, peinlichen oder Prozeßrechtes machen, wodurch Letztere als Ausländer zurückgesetzt werden.“ Nach diesem §. steht mir, bis zum Erlaß der betreffenden Reichsgesetze das Recht zu, in Köln, als einem Orte des deutschen Reichsgebietes, meinen Aufenthalt u. Wohnsitz zu nehmen und den Nahrungszweig als Correktor zu betreiben, unter denselben Bedingungen wie den Angehörigen des preußischen Staats. Ausgewiesen werden aber können preußische Staatsangehörige aus Köln, nach den bestehenden Gesetzen, nur dann, wenn sie keine Subsistenzmittel haben. Daß ich diese nicht hätte, ist mir bis jetzt nicht vorgeworfen worden und würde ich jeden Augenblick das Gegentheil beweisen können, da mein Gehalt als Korrektor der Neuen Rheinischen Zeitung hinreicht, mich und meine Familie anständig zu ernähren. Man wird mir nicht einwenden, daß der betreffende §. der Grundrechte noch nicht promulgirt sei. Es ist von jeher Praxis der Administrativbehörden in allen konstitutionellen Staaten gewesen, die Ausübung von solchen Bestimmungen wie das Ausweisungsrecht und sonstigen Beschränkungen der persönlichen Freiheit, zu suspendiren, wenn ein diese Bestimmungen aufhebender Beschluß von der zuständigen gesetzgebenden Versammlung gefaßt worden ist und nur noch auf die formelle Promulgation wartet. Es liegen hier also vor ein Beschluß der Nationalversammlung welcher die Ausweisungsbefugniß aufhebt, und ein Königliches Patent welches diesen Beschluß im Voraus anerkennt. Ich glaube demnach vollständig in meinem Rechte zu sein, wenn ich erkläre: daß ich gegen die mir gar nicht einmal schriftlich und ohne Angabe der Gründe mitgetheilte Ausweisungsordre als eine Ungesetzlichkeit protestire und nur der Gewalt weichen werde. Ich ersuche Ew. Wohlgeboren diesen Protest gehörigen Orts gefällig anbringen und mir den Bescheid bald zustellen zu wollen, da ich im Falle einer Nichtbeachtung sofort an den königlichen Regierungspräsidenten respektive das Ministerium des Innern und in letzter Instanz an die Berliner konstituirende Versammlung und die deutsche Nationalversammlung Rekurs ergreifen werde. Köln, 17. August 1848. (gez.) Karl Schapper. Der erste Baustein zum „Dom der deutschen Einheit“, worin unsere großen Staatsbaumeister ihre Festreden drei Tage nach einander auslaufen ließen, ist – die Ausweisung eines Nassauers aus Köln am Rheine. 121 Düsseldorf, 17. August. Der gestern gegen Abend herabstürzende starke Regen war Schuld daran, daß die trotzdem die Straßen durchziehenden Trupps Soldaten, wenngleich sie es an Provocationen nicht fehlen ließen, nirgends Widerstand fanden; wenigstens habe ich von keiner Kollision erfahren. Der ängstliche Philister dankte dem Himmel für diese wässerige Intervention; wenn nun aber dieses Hinderniß nicht eingetreten und es abermals zu blutigen Auftritten gekommen wäre, wem wäre dann die Schuld beizumessen? Kann oder will die Militärbehörde es nicht verhindern, daß die Soldaten außer Dienst mit ihren Seitengewehren durch die Straßen streifen, daß sie sich gruppiren, daß sie mit dem Schlachtgesang: „Ich bin ein Preuße“ und mit königlichen Hurrah's die Massen aus den Häusern rufen? man sagt vielleicht, die Disziplin sei nicht aufrechtzuerhalten, ‒ aber man weiß sie doch in entgegengesetzten Fällen so prächtig zu handhaben? Der Soldat, der ohne Waffen ruhig die Straßen passirt, hat keinen scheelen Blick zu gewärtigen, aber ganze Trupps von Militärs, die unter lauten Provokationen umherschweifen, müssen allerdings Kollisionen hervorrufen und wenn daher diesem Treiben nicht Einhalt gethan wird, so fällt die Verantwortung späterer Ereignisse ganz der Militärbehörde zur Last. Unser loyaler Stadtrath hat heute Beschlüsse publizirt, die die entschiedenste Mißbilligung verdienen, weil sie die Freiheit der an diesen Kollisionen unschuldigen Bürger beschränken. Es sollen nach 7 Uhr keine 5 Bürger auf der Straße beisammen sein, alle Demonstrationen, als mit Fahnen umherziehen und Schießen, sind untersagt, es soll die Polizeistunde genau eingehalten werden, die Meister sind für das Zuhausebleiben ihrer Lehrlinge verantwortlich u. s. w. Warum aber die Stadt in eine Art polizeilichen Belagerungszustand versetzen, wo doch die Verhinderung der Provokationen von Seiten der Militärs vollständig hinreicht und das einzige und einzig gerechte Mittel ist? Der Stadtrath muß die Militärbehörde verantwortlich erklären und nicht durch Beschränkung der bürgerlichen Freiheit die Frechheit der Soldateska stärken. Die Rechte von der Bürgerwehr hat einen Sonderbund gebildet und gestern eine Versammlung gehalten: man will vermuthlich durch eine Erklärung die Schande der Unloyalität von sich wälzen. X Hillesheim, 16. August. Auf dem Marsche von Halle in Westfalen nach Luxemburg starb hier ein Rekrut Namens Huhemann. Er war Tags zuvor in einem Dorfe bei Blankenheim erkrankt und hatte verlangt, daß er dort auf seine Kosten bleiben oder doch bis auf die nächste Station fahren dürfe; aber Beides wurde ihm abgeschlagen ‒ vielleicht weil man Verstellung vermuthete, Verstellung bei einem Unglücklichen, dem der Tod so nahe war! Noch 5 Stunden sollte er zu Fuße machen, er, in dessen Lunge und Gedärme eine fürchterliche Krankheit wüthete! aber sie wurde nicht erkannt, es war ja Verstellung, bei Rekruten so häufig. Zwei Kameraden nahmen den Armen zwischen sich, brachten ihn so halbtragend, halbschleppend bis 1 Stunde vor Hillesheim, da versagten auch ihnen die Kräfte; auf einem Karrn wurde er weiter geschafft. In Hillesheim angekommen wurde zum Militärarzte geschickt, der aber nicht zu finden war; erst Abends besuchte er den Kranken, es „war zu spät,“ Aderlaß und Calomel waren vergeblich ‒ der kräftige junge Mann starb. Die von 2 Civilärzten in Gegenwart des Militärarztes vorgenommene Sektion wies deutlich nach, daß der ganze obere Flügel der linken Lunge entzündet, verwachsen, brandig entartet war, daß ferner zwei große Stellen (1 von 18 Zoll Länge) in den dünnen Gedärmen entzündet, verdickt und verhärtet waren. Wir sehen aus vorstehender wahrheitsgetreuer Erzählung, daß der Soldat auch jetzt noch unter der Knute steht und daß er weniger geachtet wird als ein Thier; wäre zu Mühlheim bei Blankenheim ein Offiziers-Pferd erkrankt, man hätte Boten nach Thierärzten gejagt; unser Rekrute klagt und flehet: „um Gotteswillen solle man ihn doch dort lassen, er wolle die Kosten tragen,“ ‒ „nichts da! der Kerl verstellt sich sich.“ Hätte einem Offiziers-Pferde ein Eisen gefehlt, es hätte Ruhetag bekommen, ‒ der auf den Tod kranke Rekrut darf nicht einmal auf seine Kosten fahren!!! Mittags um 2 Uhr kommt er in Hillesheim an, Abends um 7 ein halb Uhr stirbt er! ‒ War wirklich der den Zug begleitende Arzt nicht zu finden, warum schickten die Offiziere nicht zu den Civilärzten? Der Kranke war mit den Offizieren in einem Hause logirt und doch kümmert man sich nicht um ihn, ja als er den Geist aufgegeben, tröstet man sich: „er war ja noch nicht einexerzirt!!!“ 103 Berlin, 16. Aug.
Sitzung der Vereinbarerversammlung. Tagesordnung: Bericht der Petitionskommission. Es sind bis jetzt der Vereinbarer-Versammlung über 8000 Bittschriften eingereicht, von denen ein großer Theil viele Unterschriften trägt Seit dem die Fachkommissionen eingerichtet worden, sind denselben die ihr Fach betreffenden Petitionen übergeben worden, und nur über einzelne spezielle Gegenstände, die in 145 Nummern eingetheilt sind, liegt der heutige Bericht vor. Die Proletarier der Städte und des platten Landes, und selbst die kleinen Grundbesitzer, äußern Wünsche und Verlangen, deren Erfüllung der Kommission fast unmöglich scheint, jedenfalls eine große Aufopferungsfähigkeit der besitzenden Klassen bedingen würde. Es sind bereits von dem Ministerium des Handels und der Gewerbe im Monat Mai d. J. Kommissionen zur Vermittelung zwischen den Arbeitern und Lohnherren in den Handwerken und in der Fabrikation, namentlich für die Städte angebahnt. Ein gleiches Bedürfniß erscheint für die Bevölkerung des platten Landes als eben so nothwendig. Hier wird insbesondere Seitens der Kommunen und der Kreise vermittelnd eingegriffen werden müssen. Es wäre deshalb eine gründliche Erörterung der Verhältnisse der ländlichen Bevölkerung, sowohl derjenigen, welche von der Arbeit lebt, als der, welche Arbeit gibt, wünschenswerth. Diese Ermittelungen könnten in jedem Kreise von einer gemischten Kreiskommission, welche etwa aus 2 Gutsbesitzern, 2 Pächtern, 2 bäuerlichen Gutsbesitzern, 2 Häuslern, 2 Tagelöhnern, 1 Landgeistlichen, 1 Dorfschullehrer und einem Arzt, welcher Praxis auf dem Lande hat, vielleicht unter dem Vorsitz des Vorstehers eines landwirthschaftlichen Vereins, welche Mitglieder alle von den Wahlmännern des Kreises durch absolute Stimmenmehrheit zu wählen wären, bewirkt werden. Das Domfest von 1848.
(Fortsetzung.) Es ist ein ergreifendes Schauspiel, wenn der Vesuv seine rothen Feuerblöcke in die tiefblaue See wirft; es ist ein erhabener Anblick, wenn die Lawine von den Alpen hinab in das Thal rollt und es muß großartig aussehn, wenn der Niagara seinem Bette entgegenschäumt ‒ aber noch viel ergreifender, erhabener und großartiger ist es, wenn auf dem Gürzenich-Saal der heiligen Stadt Köln Zwölfhundert hungrige Gäste zur Feier des Dombaus über einen Häringsalat herfallen. Ich habe in meinem Leben nichts Imposanteres gesehen. Unvergeßlich wird mir diese Scene bleiben. Als ein Mann, der den Dom und den Häringsalat liebt, hatte ich mir für mein schweres Geld auf dem Sekretariate des Central-Dombau-Vereins eine Festmahl-Karte gekauft. Ich habe nie eine Portion Häringsalat theurer und mit mehr Vergnügen bezahlt als dies Mal; ich bin sogar einen halben Tag dahinter her gelaufen und wäre Herr Schnitzler nicht ein so überaus artiger Mann, ich liefe noch ‒ und Alles um eine Portion Häringssalat! Man sollte sagen, daß ich den schrecklichsten Katzenjammer gehabt haben müßte. Aber wie meine Leser wissen, war dem nicht so. Ich hatte den ganzen Morgen mit meinem beschränkten Unterthanen-Humor an den Pforten des Domes gestanden und mich mehr des wohlfeilen Regenwassers als des kostspieligern Weines erfreut. Endlich war der Reichsverweser und der König erschienen, endlich hatte ich Beide bewundert und endlich konnte ich naß wie ein Pudel nach Hause gehen, um für das bevorstehende Diner Toilette zu machen. Schön wie ein Gott und hungrig wie ein Wolf trat ich in den Saal. Schon auf der Schwelle hätte ich vor Erstaunen fast einen Purzelbaum geschlagen. War das der Gürzenich? O seltsame Aendrung! Ach, ich kenne den Gürzenich aus meinen Jugendjahren, aus jener Zeit, wo ich noch in der Sternengasse, nicht weit von dem berühmten Hause wohnte, von dem mir einst ein todternster Kölner erzählte, daß der Herr Peter Paul Rubens darin geboren und daß die Medicäische Venus darin gestorben sei! ‒ Ach, damals hatte ich noch meine fünf Sinne beieinander und hielt es für meine Pflicht, jedes Mal um die Karnevalszeit Schulden zu machen und meine Uhr zu verkaufen, um hinter dem Rücken meiner alten grausamen Freunde die schönste Maske zu machen, welche je durch die Straßen der heiligen Stadt Köln sprang. Hab' ich nicht ein Mal den Don Quixote gespielt, in gelben Stiefeln, in schwarzer Trikko-Hose, den Panzer vor der Brust, den Spitzenkragen um den Hals, das Barbierbecken auf dem Kopfe und den fürchterlichen Speer in der Rechten? Zog nicht mein Sancho hinter mir her, mit weltkugelrundem Bauche, in ländlicher Tracht, und forderte ich nicht auf dem Gürzenich wenigstens ein Schock der holdseligsten Dulcineen zum Tanze heraus, bis mir zuletzt die Beine unterm Leibe fortliefen und bis ich einer blassen Leiche ähnlich an die Brust meines mir ewig theuern und unvergeßlichen, damals als Bär verkleideten Freundes Klütsch sank? O, wie hatte sich Alles geändert! In demselben Saale, in dem ich früher nur der heiligen Stadt Köln vortrefflichste Narren in buntem Gedränge durcheinander wogen sah, in demselben Freudensaale erblickte ich jetzt an unendlich langen Tischen, ach Gott, der Politik geweihte Köpfe, Deputirte aus Hessen, aus Oesterreich, aus Schwaben, aus Bayern, aus Ungarn, aus Oldenburg und mitten zwischen ihnen nichts als kohlschwarze Pastöre, Geheimräthe, Kaufleute und andre nützliche Mitglieder der menschlichen Gesellschaft ‒ ich glaubte weinen zu müssen. Aus den Deckenfeldern des Saales, aus denen früher Rosen und Reben nickten, schauten jetzt grimmige schwarze Reichs-Adler; an den Säulen, die früher die ausgezeichnetsten Geckenköpfe schmückten, hingen jetzt die Wappenschilde der verschiedenen deutschen Staaten und an den Wänden des Saales hieß es statt: „Es leben alle Narren!“ „Ein einiges Deutschland!“ und statt: „Allen wohl und Keinem weh!“ „Eintracht und Ausdauer.“ Eine unendliche Wehmuth erfaßte mich; ich fühlte zum ersten Male, daß uns die leidige Revolution, und noch dazu eine Revolution, die die guten Kölner gar nicht einmal gemacht haben, um allen Spaß zu bringen droht. Durch die Reihen der Tische, an den unheimlich unverständlich redenden Volksvertretern schritt ich so traurig vorüber, wie vielleicht der Geist eines alten verkommenen Griechengottes an den glattgerittenen Bänken einer protestantischen Kirche vorüberspukt und ich konnte erst wieder recht herzlich lachen, als ich auf der Erhöhung des gewaltigen Raumes, an derselben Stelle, wo ich seiner Zeit als Don Quixote meiner Dulcinea nachjagte, den edlen Gagern hinter der deutschen Einheit herlaufen sah und den Sancho Soiron erblickte, wie er seinem berühmten Ritter im purzelnden Eselstrapp zu folgen strebte. Das Spaßhafte dieser Erscheinung tröstete mich in etwa; ich überzeugte mich davon, daß wenigstens noch nicht aller Humor aus der Welt verschwunden ist und da gerade an die Stelle des Häringsalates einige höchst einladende Salme auf die Tafel schwammen, so bemächtigte ich mich, nicht ohne Lebensgefahr, eines Couvertes und drückte mich zwischen einige unbekannte Versammelte und stammelte mein Tischgebet. Wie immer, betete ich aus dem Homer, in Hexametern. Und die ehrbare Schaffnerin kam, und tischte das Brod auf, Und der Gerichte viel aus ihrem gesammelten Vorrath. Und ich erhob die Hände zum leckerbereiteten Mahle. Mit den Gerichten und dem leckerbereiteten Mahle muß ich indeß meine Leser erst noch genauer bekannt machen. Die Speisen sind keineswegs eine Nebensache bei einem Essen. Wie meine Leser wissen, folgte dem Häringssalat der Salm. Aber das war noch keineswegs Alles. Ich greife daher zu dem Küchenzettel, den jeder Gast in Großfolio-Format neben seinem Teller fand und den ich wohlweißlich mit nach Hause genommen habe um mich noch nachträglich davon zu überzeugen ob ich auch gewissenhaft das ganze Verzeichniß durchgekaut habe. Ich that dies zu meiner besonderen Beruhigung. <TEI> <text> <pb facs="#f0001" n="0403"/> <front> <titlePage type="heading"> <titlePart type="main">Neue Rheinische Zeitung.</titlePart> <titlePart type="sub">Organ der Demokratie.</titlePart> <docImprint> <docDate>No 80. Köln, Samstag 19. August 1848.</docDate> </docImprint> </titlePage> </front> <body> <div type="contents" n="1"> <head>Uebersicht.</head> <p><hi rendition="#g">Deutschland.</hi> Köln. (Der Ausweisungsversuch gegen Schapper). Düsseldorf. (Stadtrathsbeschlüsse. ‒ Provokationen von Seiten der preußischen Soldateska). Hillesheim. (Preußische Humanität. Berlin. (Vereinbarungs-Debatten. ‒ Der Lindenklub am Untergehen. ‒ Der Beschluß gegen die reaktionairen Offiziere. Die „N. Pr. Ztg.“ ‒ Nachrichten aus Polen. ‒ Hansemanns Motive zur Aufhebung der Grundsteuer. ‒ Bericht der Central-Abtheilung über die Aufhebung des Zeitungsstempels. ‒ Gerichtsverhandlungen wegen Volksversammlung unter freiem Himmel). Kiel. (Die konstituirende Versammlung für Schleswig-Holstein. ‒ Eröffnung derselben). Wien. (Ansprache Ferdinands. ‒ Die Arbeiter. ‒ Das Wiener Pflaster ‒ Telegraphische Depesche aus Italien. ‒ Die Innsbrucker Emigration und die Studenten. ‒ Erzherzogin Sophie. ‒ Reaktionsgelüste).</p> <p><hi rendition="#g">Italien.</hi> Mailand. (Bedrohung der Ausgewanderten. ‒ Restauration der alten österreichischen Beamten. ‒ Der Waffenstillstandsvergleich).</p> <p><hi rendition="#g">Französische Republik.</hi> Paris. (Contre-Reaktion gegen die Reaktion. ‒ Louis Philippismus. ‒ Petition der Frauen an die Repräsentantenkammer. ‒ Republikanische Feier am 10. August. ‒ Bugéaud und Dudinot. ‒ National-Versammlung).</p> <p><hi rendition="#g">Belgien.</hi> Antwerpen. (Affaire Risquons-Tout).</p> <p><hi rendition="#g">Großbritannien.</hi> London. (Die dänische Blokade. ‒ Nachrichten aus Amerika. ‒ Verhaftungen in Irland. ‒ Irische Kartoffelernte. ‒ O'Gorman und die Insurgenten. ‒ Chartistenunruhen in Manchester, Oldham und Ashton. ‒ Parlament). Dublin. (Die neuesten Vorgänge und die englische Bourgeoispresse).</p> <p>Handelsnachrichten</p> </div> <div n="1"> <head>Deutschland.</head> <div xml:id="ar080_001" type="jArticle"> <head><bibl><author>*</author></bibl><hi rendition="#b">Köln</hi>, 18. August.</head><lb/> <p>„<hi rendition="#g">Wir verlangen ein allgemeines deutsches Heimathsrecht und volle Freizügigkeit in dem gesammten deutschen Vaterland!</hi>“</p> <p>So spricht Se. Majestät <hi rendition="#g">Friedrich Wilhelm IV.</hi> in seinem <hi rendition="#g">Patent vom 18. März.</hi> </p> <p>Aber der König denkt und Herr Geiger lenkt. Herr Geiger, der <choice><abbr>Komiss.</abbr><expan>Komissarische</expan></choice> Polizeidirektor von Köln, besteht darauf, Herrn <hi rendition="#g">Carl Schapper</hi> auszuweisen, unter dem Vorwand, Herr Schapper sei <hi rendition="#g">Nassauer</hi> und außerdem Deutscher in partibus infidelium.</p> <p>Gestern drang ein Polizeisergent in das Schlafzimmer der Frau Schapper vor und legte daselbst nachfolgenden Brief nieder, den wir in unverfälschter Ursprünglichkeit mittheilen. Was als Inkorrecktheit erscheint ist vielleicht nur ein <hi rendition="#g">preußischer</hi> Protest gegen die <hi rendition="#g">deutsche</hi> Grammatik.</p> <p>Herrn Schapper</p> <p>Es mir der Auftrag ertheilt das ich Ihnen mit theilen soll, das der Herr Polizei Director darauf Bestehen bliebe das Sie die Stadt verlassen sollen, hätten Sie aber gegen die Gesetze was ein zu wenden so möchten Sie gleich bei den Herrn Polizei Commissair Recors ergreifen wollen gleich ihm zu zusenden.</p> <p>Cöln 19/8.48.</p> <p> <hi rendition="#g">Quetting</hi> </p> <p>Policey-Sergant</p> <p>Herr Schapper richtete darauf an den Polizeikommissair folgendes Schreiben:</p> <p>Ew. Wohlgeboren</p> <p>haben mir unterm 11. d. Mts. angezeigt, daß ich laut Beschluß des Hrn. Polizeidirektor Geiger binnen acht Tage die Stadt Köln zu verlassen habe. Ich habe bereits damals dagegen Protest eingelegt. Sie haben mir nun durch einen Polizeisergenten mittheilen lassen, daß es bei dem erwähnten Ausweisungsbefehl sein Bewenden haben müsse, ich aber Rekurs dagegen einlegen könne. Ich thue dies hiermit und berufe mich dabei auf folgende Gründe:</p> <p>1) Bereits am Tage <hi rendition="#g">vor</hi> der Märzrevolution, <hi rendition="#g">am 18. März</hi> 1848, hat der König von Preußen ein Patent erlassen, wodurch allgemeines deutsches Heimathsrecht u. Freizügigkeit von allen deutschen Staaten gefordert wird. Was der König von Preußen für preußische Staatsbürger fordert, wird keine preußische Behörde den Bürgern anderer deutschen Staaten in Preußen verweigern dürfen. Das Patent vom 18. März hat entweder gar nichts zu bedeuten, oder es implicirt die Aufhebung aller früheren Ausweisungsbestimmungen gegen nicht preußische deutsche Staatsbürger.</p> <p>2) Am 21. Juli d. J. hat die deutsche Nationalversammlung zu Frankfurt den §. 2, Art. 1 der deutschen Grundrechte in einer Fassung angenommen, welche alle Ausweisungen von Deutschen aus deutschen Städten u. Staaten ausdrücklich verbietet. Es heißt darin:</p> <p>„Jeder Deutsche hat das Recht, an <hi rendition="#g">jedem Orte des Reichsgebietes seinen Aufenthalt und Wohnsitz zu nehmen</hi>, Liegenschaften zu erwerben etc. etc. … jeden Nahrungszweig zu betreiben …</p> <p>Die Bedingungen für den Aufenthalt u. Wohnsitz werden durch ein Heimathsgesetz … für ganz Deutschland von der Reichsgewalt festgesetzt. Bis zur Erlassung dieser Reichsgesetze steht die Ausübung der gedachten Rechte jedem Deutschen in jedem Staate Deutschlands <hi rendition="#g">unter denselben Bedingungen wie den Angehörigen dieses Staates zu</hi>.</p> <p>Kein deutscher Staat darf zwischen seinen Angehörigen und den Angehörigen eines andern deutschen Staates irgend einen Unterschied bezüglich des bürgerlichen, peinlichen oder Prozeßrechtes machen, wodurch Letztere als Ausländer zurückgesetzt werden.“</p> <p>Nach diesem §. steht mir, bis zum Erlaß der betreffenden Reichsgesetze das Recht zu, in Köln, als einem Orte des deutschen Reichsgebietes, meinen Aufenthalt u. Wohnsitz zu nehmen und den Nahrungszweig als Correktor zu betreiben, unter denselben Bedingungen wie den Angehörigen des preußischen Staats. Ausgewiesen werden aber können preußische Staatsangehörige aus Köln, nach den bestehenden Gesetzen, nur dann, wenn sie keine Subsistenzmittel haben. Daß ich diese nicht hätte, ist mir bis jetzt nicht vorgeworfen worden und würde ich jeden Augenblick das Gegentheil beweisen können, da mein Gehalt als Korrektor der Neuen <choice><abbr>Rhein.</abbr><expan>Rheinischen</expan></choice> Zeitung hinreicht, mich und meine Familie anständig zu ernähren.</p> <p>Man wird mir nicht einwenden, daß der betreffende §. der Grundrechte noch nicht promulgirt sei. Es ist von jeher Praxis der Administrativbehörden in allen konstitutionellen Staaten gewesen, die Ausübung von solchen Bestimmungen wie das Ausweisungsrecht und sonstigen Beschränkungen der persönlichen Freiheit, zu suspendiren, wenn ein diese Bestimmungen aufhebender Beschluß von der zuständigen gesetzgebenden Versammlung gefaßt worden ist und nur noch auf die formelle Promulgation wartet.</p> <p>Es liegen hier also vor ein Beschluß der Nationalversammlung welcher die Ausweisungsbefugniß aufhebt, und ein Königliches Patent welches diesen Beschluß im Voraus anerkennt. Ich glaube demnach vollständig in meinem Rechte zu sein, wenn ich erkläre:</p> <p>daß ich gegen die mir gar nicht einmal schriftlich und ohne Angabe der Gründe mitgetheilte Ausweisungsordre als eine Ungesetzlichkeit protestire und nur der Gewalt weichen werde.</p> <p>Ich ersuche Ew. Wohlgeboren diesen Protest gehörigen Orts <choice><abbr>gef.</abbr><expan>gefällig</expan></choice> anbringen und mir den Bescheid bald zustellen zu wollen, da ich im Falle einer Nichtbeachtung sofort an den <choice><abbr>k.</abbr><expan>königlichen</expan></choice> Regierungspräsidenten <choice><abbr>resp.</abbr><expan>respektive</expan></choice> das Ministerium des Innern und in letzter Instanz an die Berliner konstituirende Versammlung und die deutsche Nationalversammlung Rekurs ergreifen werde.</p> <p>Köln, 17. <choice><abbr>Aug.</abbr><expan>August</expan></choice> 1848.</p> <p>(gez.) <hi rendition="#g">Karl Schapper</hi>.</p> <p>Der erste Baustein zum „<hi rendition="#g">Dom der deutschen Einheit</hi>“, worin unsere großen Staatsbaumeister ihre Festreden drei Tage nach einander auslaufen ließen, ist – die Ausweisung eines <hi rendition="#g">Nassauers aus Köln</hi> am Rheine.</p> </div> <div xml:id="ar080_002" type="jArticle"> <head><bibl><author>121</author></bibl> Düsseldorf, 17. August.</head> <p>Der gestern gegen Abend herabstürzende starke Regen war Schuld daran, daß die trotzdem die Straßen durchziehenden Trupps Soldaten, wenngleich sie es an Provocationen nicht fehlen ließen, nirgends Widerstand fanden; wenigstens habe ich von keiner Kollision erfahren. Der ängstliche Philister dankte dem Himmel für diese wässerige Intervention; wenn nun aber dieses Hinderniß nicht eingetreten und es abermals zu blutigen Auftritten gekommen wäre, wem wäre dann die Schuld beizumessen? Kann oder will die Militärbehörde es nicht verhindern, daß die Soldaten außer Dienst mit ihren Seitengewehren durch die Straßen streifen, daß sie sich gruppiren, daß sie mit dem <hi rendition="#g">Schlachtgesang:</hi> „Ich bin ein Preuße“ und mit <hi rendition="#g">königlichen Hurrah's</hi> die Massen aus den Häusern rufen? man sagt vielleicht, die Disziplin sei nicht aufrechtzuerhalten, ‒ aber man weiß sie doch in entgegengesetzten Fällen so prächtig zu handhaben? Der Soldat, der ohne Waffen ruhig die Straßen passirt, hat keinen scheelen Blick zu gewärtigen, aber ganze Trupps von Militärs, die unter lauten Provokationen umherschweifen, müssen allerdings Kollisionen hervorrufen und wenn daher diesem Treiben nicht Einhalt gethan wird, so fällt die Verantwortung späterer Ereignisse ganz der Militärbehörde zur Last.</p> <p>Unser loyaler Stadtrath hat heute Beschlüsse publizirt, die die entschiedenste Mißbilligung verdienen, weil sie die Freiheit der an diesen Kollisionen unschuldigen Bürger beschränken. Es sollen nach 7 Uhr keine 5 Bürger auf der Straße beisammen sein, alle Demonstrationen, als mit Fahnen umherziehen und Schießen, sind untersagt, es soll die Polizeistunde genau eingehalten werden, die Meister sind für das Zuhausebleiben ihrer Lehrlinge verantwortlich u. s. w. Warum aber die Stadt in eine Art polizeilichen Belagerungszustand versetzen, wo doch die Verhinderung der Provokationen von Seiten der Militärs vollständig hinreicht und das einzige und einzig gerechte Mittel ist? Der Stadtrath muß die Militärbehörde verantwortlich erklären und nicht durch Beschränkung der bürgerlichen Freiheit die Frechheit der Soldateska stärken.</p> <p>Die Rechte von der Bürgerwehr hat einen Sonderbund gebildet und gestern eine Versammlung gehalten: man will vermuthlich durch eine Erklärung die Schande der Unloyalität von sich wälzen.</p> </div> <div xml:id="ar080_003" type="jArticle"> <head><bibl><author>X</author></bibl> Hillesheim, 16. August.</head> <p>Auf dem Marsche von Halle in Westfalen nach Luxemburg starb hier ein Rekrut Namens Huhemann. Er war Tags zuvor in einem Dorfe bei Blankenheim erkrankt und hatte verlangt, daß er dort auf seine Kosten bleiben oder doch bis auf die nächste Station fahren dürfe; aber Beides wurde ihm abgeschlagen ‒ vielleicht weil man Verstellung vermuthete, Verstellung bei einem Unglücklichen, dem der Tod so nahe war! Noch 5 Stunden sollte er zu Fuße machen, er, in dessen Lunge und Gedärme eine fürchterliche Krankheit wüthete! aber sie wurde nicht erkannt, es war ja <hi rendition="#g">Verstellung,</hi> bei Rekruten so häufig. Zwei Kameraden nahmen den Armen zwischen sich, brachten ihn so halbtragend, halbschleppend bis 1 Stunde vor Hillesheim, da versagten auch ihnen die Kräfte; auf einem Karrn wurde er weiter geschafft. In Hillesheim angekommen wurde zum Militärarzte geschickt, der aber nicht zu finden war; erst Abends besuchte er den Kranken, es „<hi rendition="#g">war zu spät,</hi>“ Aderlaß und Calomel waren vergeblich ‒ der kräftige junge Mann starb. Die von 2 Civilärzten in Gegenwart des Militärarztes vorgenommene Sektion wies deutlich nach, daß der ganze obere Flügel der linken Lunge entzündet, verwachsen, brandig entartet war, daß ferner zwei große Stellen (1 von 18 Zoll Länge) in den dünnen Gedärmen entzündet, verdickt und verhärtet waren.</p> <p>Wir sehen aus vorstehender wahrheitsgetreuer Erzählung, daß der Soldat auch jetzt noch <hi rendition="#g">unter der Knute</hi> steht und daß er weniger geachtet wird als ein <hi rendition="#g">Thier;</hi> wäre zu Mühlheim bei Blankenheim ein Offiziers-Pferd erkrankt, man hätte Boten nach Thierärzten gejagt; unser Rekrute klagt und flehet: „um Gotteswillen solle man ihn doch dort lassen, er wolle die Kosten tragen,“ ‒ „nichts da! der Kerl verstellt sich sich.“ Hätte einem Offiziers-Pferde ein Eisen gefehlt, es hätte Ruhetag bekommen, ‒ der auf den Tod kranke Rekrut darf nicht einmal auf seine Kosten fahren!!! Mittags um 2 Uhr kommt er in Hillesheim an, Abends um 7 ein halb Uhr stirbt er! ‒ War wirklich der den Zug begleitende Arzt nicht zu finden, warum schickten die Offiziere nicht zu den Civilärzten? Der Kranke war mit den Offizieren in einem Hause logirt und doch kümmert man sich nicht um ihn, ja als er den Geist aufgegeben, tröstet man sich: „er war ja noch nicht einexerzirt!!!“</p> </div> <div xml:id="ar080_004" type="jArticle"> <head><bibl><author>103</author></bibl> Berlin, 16. Aug.</head> <p><hi rendition="#g">Sitzung der Vereinbarerversammlung.</hi> Tagesordnung: Bericht der Petitionskommission.</p> <p>Es sind bis jetzt der Vereinbarer-Versammlung über 8000 Bittschriften eingereicht, von denen ein großer Theil viele Unterschriften trägt Seit dem die Fachkommissionen eingerichtet worden, sind denselben die ihr Fach betreffenden Petitionen übergeben worden, und nur über einzelne spezielle Gegenstände, die in 145 Nummern eingetheilt sind, liegt der heutige Bericht vor.</p> <p>Die Proletarier der Städte und des platten Landes, und selbst die kleinen Grundbesitzer, äußern Wünsche und Verlangen, deren Erfüllung der Kommission fast unmöglich scheint, jedenfalls eine große Aufopferungsfähigkeit der besitzenden Klassen bedingen würde.</p> <p>Es sind bereits von dem Ministerium des Handels und der Gewerbe im Monat Mai d. J. Kommissionen zur Vermittelung zwischen den Arbeitern und Lohnherren in den Handwerken und in der Fabrikation, namentlich für die Städte angebahnt. Ein gleiches Bedürfniß erscheint für die Bevölkerung des platten Landes als eben so nothwendig. Hier wird insbesondere Seitens der Kommunen und der Kreise vermittelnd eingegriffen werden müssen. Es wäre deshalb eine gründliche Erörterung der Verhältnisse der ländlichen Bevölkerung, sowohl derjenigen, welche von der Arbeit lebt, als der, welche Arbeit gibt, wünschenswerth. Diese Ermittelungen könnten in jedem Kreise von einer gemischten Kreiskommission, welche etwa aus 2 Gutsbesitzern, 2 Pächtern, 2 bäuerlichen Gutsbesitzern, 2 Häuslern, 2 Tagelöhnern, 1 Landgeistlichen, 1 Dorfschullehrer und einem Arzt, welcher Praxis auf dem Lande hat, vielleicht unter dem Vorsitz des Vorstehers eines landwirthschaftlichen Vereins, welche Mitglieder alle von den Wahlmännern des Kreises durch absolute Stimmenmehrheit zu wählen wären, bewirkt werden.</p> </div> </div> <div type="jFeuilleton" n="1"> <div xml:id="ar080_005" type="jArticle"> <head>Das Domfest von 1848.</head> <p> <ref type="link">(Fortsetzung.)</ref> </p> <p>Es ist ein ergreifendes Schauspiel, wenn der Vesuv seine rothen Feuerblöcke in die tiefblaue See wirft; es ist ein erhabener Anblick, wenn die Lawine von den Alpen hinab in das Thal rollt und es muß großartig aussehn, wenn der Niagara seinem Bette entgegenschäumt ‒ aber noch viel ergreifender, erhabener und großartiger ist es, wenn auf dem Gürzenich-Saal der heiligen Stadt Köln Zwölfhundert hungrige Gäste zur Feier des Dombaus über einen Häringsalat herfallen. Ich habe in meinem Leben nichts Imposanteres gesehen. Unvergeßlich wird mir diese Scene bleiben. Als ein Mann, der den Dom und den Häringsalat liebt, hatte ich mir für mein schweres Geld auf dem Sekretariate des Central-Dombau-Vereins eine Festmahl-Karte gekauft. Ich habe nie eine Portion Häringsalat theurer und mit mehr Vergnügen bezahlt als dies Mal; ich bin sogar einen halben Tag dahinter her gelaufen und wäre Herr Schnitzler nicht ein so überaus artiger Mann, ich liefe noch ‒ und Alles um eine Portion Häringssalat! Man sollte sagen, daß ich den schrecklichsten Katzenjammer gehabt haben müßte.</p> <p>Aber wie meine Leser wissen, war dem nicht so. Ich hatte den ganzen Morgen mit meinem beschränkten Unterthanen-Humor an den Pforten des Domes gestanden und mich mehr des wohlfeilen Regenwassers als des kostspieligern Weines erfreut.</p> <p>Endlich war der Reichsverweser und der König erschienen, endlich hatte ich Beide bewundert und endlich konnte ich naß wie ein Pudel nach Hause gehen, um für das bevorstehende Diner Toilette zu machen.</p> <p>Schön wie ein Gott und hungrig wie ein Wolf trat ich in den Saal. Schon auf der Schwelle hätte ich vor Erstaunen fast einen Purzelbaum geschlagen. War das der Gürzenich? O seltsame Aendrung!</p> <p>Ach, ich kenne den Gürzenich aus meinen Jugendjahren, aus jener Zeit, wo ich noch in der Sternengasse, nicht weit von dem berühmten Hause wohnte, von dem mir einst ein todternster Kölner erzählte, daß der Herr Peter Paul Rubens darin geboren und daß die Medicäische Venus darin gestorben sei! ‒ Ach, damals hatte ich noch meine fünf Sinne beieinander und hielt es für meine Pflicht, jedes Mal um die Karnevalszeit Schulden zu machen und meine Uhr zu verkaufen, um hinter dem Rücken meiner alten grausamen Freunde die schönste Maske zu machen, welche je durch die Straßen der heiligen Stadt Köln sprang. Hab' ich nicht ein Mal den Don Quixote gespielt, in gelben Stiefeln, in schwarzer Trikko-Hose, den Panzer vor der Brust, den Spitzenkragen um den Hals, das Barbierbecken auf dem Kopfe und den fürchterlichen Speer in der Rechten?</p> <p>Zog nicht mein Sancho hinter mir her, mit weltkugelrundem Bauche, in ländlicher Tracht, und forderte ich nicht auf dem Gürzenich wenigstens ein Schock der holdseligsten Dulcineen zum Tanze heraus, bis mir zuletzt die Beine unterm Leibe fortliefen und bis ich einer blassen Leiche ähnlich an die Brust meines mir ewig theuern und unvergeßlichen, damals als Bär verkleideten Freundes Klütsch sank?</p> <p>O, wie hatte sich Alles geändert! In demselben Saale, in dem ich früher nur der heiligen Stadt Köln vortrefflichste Narren in buntem Gedränge durcheinander wogen sah, in demselben Freudensaale erblickte ich jetzt an unendlich langen Tischen, ach Gott, der Politik geweihte Köpfe, Deputirte aus Hessen, aus Oesterreich, aus Schwaben, aus Bayern, aus Ungarn, aus Oldenburg und mitten zwischen ihnen nichts als kohlschwarze Pastöre, Geheimräthe, Kaufleute und andre nützliche Mitglieder der menschlichen Gesellschaft ‒ ich glaubte weinen zu müssen.</p> <p>Aus den Deckenfeldern des Saales, aus denen früher Rosen und Reben nickten, schauten jetzt grimmige schwarze Reichs-Adler; an den Säulen, die früher die ausgezeichnetsten Geckenköpfe schmückten, hingen jetzt die Wappenschilde der verschiedenen deutschen Staaten und an den Wänden des Saales hieß es statt: „Es leben alle Narren!“ „Ein einiges Deutschland!“ und statt: „Allen wohl und Keinem weh!“ „Eintracht und Ausdauer.“</p> <p>Eine unendliche Wehmuth erfaßte mich; ich fühlte zum ersten Male, daß uns die leidige Revolution, und noch dazu eine Revolution, die die guten Kölner gar nicht einmal gemacht haben, um allen Spaß zu bringen droht. Durch die Reihen der Tische, an den unheimlich unverständlich redenden Volksvertretern schritt ich so traurig vorüber, wie vielleicht der Geist eines alten verkommenen Griechengottes an den glattgerittenen Bänken einer protestantischen Kirche vorüberspukt und ich konnte erst wieder recht herzlich lachen, als ich auf der Erhöhung des gewaltigen Raumes, an derselben Stelle, wo ich seiner Zeit als Don Quixote meiner Dulcinea nachjagte, den edlen Gagern hinter der deutschen Einheit herlaufen sah und den Sancho Soiron erblickte, wie er seinem berühmten Ritter im purzelnden Eselstrapp zu folgen strebte.</p> <p>Das Spaßhafte dieser Erscheinung tröstete mich in etwa; ich überzeugte mich davon, daß wenigstens noch nicht aller Humor aus der Welt verschwunden ist und da gerade an die Stelle des Häringsalates einige höchst einladende Salme auf die Tafel schwammen, so bemächtigte ich mich, nicht ohne Lebensgefahr, eines Couvertes und drückte mich zwischen einige unbekannte Versammelte und stammelte mein Tischgebet. Wie immer, betete ich aus dem Homer, in Hexametern.</p> <lg type="poem"> <l>Und die ehrbare Schaffnerin kam, und tischte das Brod auf,</l><lb/> <l>Und der Gerichte viel aus ihrem gesammelten Vorrath.</l><lb/> <l>Und ich erhob die Hände zum leckerbereiteten Mahle.</l><lb/> </lg> <p>Mit den Gerichten und dem leckerbereiteten Mahle muß ich indeß meine Leser erst noch genauer bekannt machen. Die Speisen sind keineswegs eine Nebensache bei einem Essen. Wie meine Leser wissen, folgte dem Häringssalat der Salm. Aber das war noch keineswegs Alles. Ich greife daher zu dem Küchenzettel, den jeder Gast in Großfolio-Format neben seinem Teller fand und den ich wohlweißlich mit nach Hause genommen habe um mich noch nachträglich davon zu überzeugen ob ich auch gewissenhaft das ganze Verzeichniß durchgekaut habe. Ich that dies zu meiner besonderen Beruhigung.</p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0403/0001]
Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. No 80. Köln, Samstag 19. August 1848. Uebersicht. Deutschland. Köln. (Der Ausweisungsversuch gegen Schapper). Düsseldorf. (Stadtrathsbeschlüsse. ‒ Provokationen von Seiten der preußischen Soldateska). Hillesheim. (Preußische Humanität. Berlin. (Vereinbarungs-Debatten. ‒ Der Lindenklub am Untergehen. ‒ Der Beschluß gegen die reaktionairen Offiziere. Die „N. Pr. Ztg.“ ‒ Nachrichten aus Polen. ‒ Hansemanns Motive zur Aufhebung der Grundsteuer. ‒ Bericht der Central-Abtheilung über die Aufhebung des Zeitungsstempels. ‒ Gerichtsverhandlungen wegen Volksversammlung unter freiem Himmel). Kiel. (Die konstituirende Versammlung für Schleswig-Holstein. ‒ Eröffnung derselben). Wien. (Ansprache Ferdinands. ‒ Die Arbeiter. ‒ Das Wiener Pflaster ‒ Telegraphische Depesche aus Italien. ‒ Die Innsbrucker Emigration und die Studenten. ‒ Erzherzogin Sophie. ‒ Reaktionsgelüste).
Italien. Mailand. (Bedrohung der Ausgewanderten. ‒ Restauration der alten österreichischen Beamten. ‒ Der Waffenstillstandsvergleich).
Französische Republik. Paris. (Contre-Reaktion gegen die Reaktion. ‒ Louis Philippismus. ‒ Petition der Frauen an die Repräsentantenkammer. ‒ Republikanische Feier am 10. August. ‒ Bugéaud und Dudinot. ‒ National-Versammlung).
Belgien. Antwerpen. (Affaire Risquons-Tout).
Großbritannien. London. (Die dänische Blokade. ‒ Nachrichten aus Amerika. ‒ Verhaftungen in Irland. ‒ Irische Kartoffelernte. ‒ O'Gorman und die Insurgenten. ‒ Chartistenunruhen in Manchester, Oldham und Ashton. ‒ Parlament). Dublin. (Die neuesten Vorgänge und die englische Bourgeoispresse).
Handelsnachrichten
Deutschland. * Köln, 18. August.
„Wir verlangen ein allgemeines deutsches Heimathsrecht und volle Freizügigkeit in dem gesammten deutschen Vaterland!“
So spricht Se. Majestät Friedrich Wilhelm IV. in seinem Patent vom 18. März.
Aber der König denkt und Herr Geiger lenkt. Herr Geiger, der Komiss. Polizeidirektor von Köln, besteht darauf, Herrn Carl Schapper auszuweisen, unter dem Vorwand, Herr Schapper sei Nassauer und außerdem Deutscher in partibus infidelium.
Gestern drang ein Polizeisergent in das Schlafzimmer der Frau Schapper vor und legte daselbst nachfolgenden Brief nieder, den wir in unverfälschter Ursprünglichkeit mittheilen. Was als Inkorrecktheit erscheint ist vielleicht nur ein preußischer Protest gegen die deutsche Grammatik.
Herrn Schapper
Es mir der Auftrag ertheilt das ich Ihnen mit theilen soll, das der Herr Polizei Director darauf Bestehen bliebe das Sie die Stadt verlassen sollen, hätten Sie aber gegen die Gesetze was ein zu wenden so möchten Sie gleich bei den Herrn Polizei Commissair Recors ergreifen wollen gleich ihm zu zusenden.
Cöln 19/8.48.
Quetting
Policey-Sergant
Herr Schapper richtete darauf an den Polizeikommissair folgendes Schreiben:
Ew. Wohlgeboren
haben mir unterm 11. d. Mts. angezeigt, daß ich laut Beschluß des Hrn. Polizeidirektor Geiger binnen acht Tage die Stadt Köln zu verlassen habe. Ich habe bereits damals dagegen Protest eingelegt. Sie haben mir nun durch einen Polizeisergenten mittheilen lassen, daß es bei dem erwähnten Ausweisungsbefehl sein Bewenden haben müsse, ich aber Rekurs dagegen einlegen könne. Ich thue dies hiermit und berufe mich dabei auf folgende Gründe:
1) Bereits am Tage vor der Märzrevolution, am 18. März 1848, hat der König von Preußen ein Patent erlassen, wodurch allgemeines deutsches Heimathsrecht u. Freizügigkeit von allen deutschen Staaten gefordert wird. Was der König von Preußen für preußische Staatsbürger fordert, wird keine preußische Behörde den Bürgern anderer deutschen Staaten in Preußen verweigern dürfen. Das Patent vom 18. März hat entweder gar nichts zu bedeuten, oder es implicirt die Aufhebung aller früheren Ausweisungsbestimmungen gegen nicht preußische deutsche Staatsbürger.
2) Am 21. Juli d. J. hat die deutsche Nationalversammlung zu Frankfurt den §. 2, Art. 1 der deutschen Grundrechte in einer Fassung angenommen, welche alle Ausweisungen von Deutschen aus deutschen Städten u. Staaten ausdrücklich verbietet. Es heißt darin:
„Jeder Deutsche hat das Recht, an jedem Orte des Reichsgebietes seinen Aufenthalt und Wohnsitz zu nehmen, Liegenschaften zu erwerben etc. etc. … jeden Nahrungszweig zu betreiben …
Die Bedingungen für den Aufenthalt u. Wohnsitz werden durch ein Heimathsgesetz … für ganz Deutschland von der Reichsgewalt festgesetzt. Bis zur Erlassung dieser Reichsgesetze steht die Ausübung der gedachten Rechte jedem Deutschen in jedem Staate Deutschlands unter denselben Bedingungen wie den Angehörigen dieses Staates zu.
Kein deutscher Staat darf zwischen seinen Angehörigen und den Angehörigen eines andern deutschen Staates irgend einen Unterschied bezüglich des bürgerlichen, peinlichen oder Prozeßrechtes machen, wodurch Letztere als Ausländer zurückgesetzt werden.“
Nach diesem §. steht mir, bis zum Erlaß der betreffenden Reichsgesetze das Recht zu, in Köln, als einem Orte des deutschen Reichsgebietes, meinen Aufenthalt u. Wohnsitz zu nehmen und den Nahrungszweig als Correktor zu betreiben, unter denselben Bedingungen wie den Angehörigen des preußischen Staats. Ausgewiesen werden aber können preußische Staatsangehörige aus Köln, nach den bestehenden Gesetzen, nur dann, wenn sie keine Subsistenzmittel haben. Daß ich diese nicht hätte, ist mir bis jetzt nicht vorgeworfen worden und würde ich jeden Augenblick das Gegentheil beweisen können, da mein Gehalt als Korrektor der Neuen Rhein. Zeitung hinreicht, mich und meine Familie anständig zu ernähren.
Man wird mir nicht einwenden, daß der betreffende §. der Grundrechte noch nicht promulgirt sei. Es ist von jeher Praxis der Administrativbehörden in allen konstitutionellen Staaten gewesen, die Ausübung von solchen Bestimmungen wie das Ausweisungsrecht und sonstigen Beschränkungen der persönlichen Freiheit, zu suspendiren, wenn ein diese Bestimmungen aufhebender Beschluß von der zuständigen gesetzgebenden Versammlung gefaßt worden ist und nur noch auf die formelle Promulgation wartet.
Es liegen hier also vor ein Beschluß der Nationalversammlung welcher die Ausweisungsbefugniß aufhebt, und ein Königliches Patent welches diesen Beschluß im Voraus anerkennt. Ich glaube demnach vollständig in meinem Rechte zu sein, wenn ich erkläre:
daß ich gegen die mir gar nicht einmal schriftlich und ohne Angabe der Gründe mitgetheilte Ausweisungsordre als eine Ungesetzlichkeit protestire und nur der Gewalt weichen werde.
Ich ersuche Ew. Wohlgeboren diesen Protest gehörigen Orts gef. anbringen und mir den Bescheid bald zustellen zu wollen, da ich im Falle einer Nichtbeachtung sofort an den k. Regierungspräsidenten resp. das Ministerium des Innern und in letzter Instanz an die Berliner konstituirende Versammlung und die deutsche Nationalversammlung Rekurs ergreifen werde.
Köln, 17. Aug. 1848.
(gez.) Karl Schapper.
Der erste Baustein zum „Dom der deutschen Einheit“, worin unsere großen Staatsbaumeister ihre Festreden drei Tage nach einander auslaufen ließen, ist – die Ausweisung eines Nassauers aus Köln am Rheine.
121 Düsseldorf, 17. August. Der gestern gegen Abend herabstürzende starke Regen war Schuld daran, daß die trotzdem die Straßen durchziehenden Trupps Soldaten, wenngleich sie es an Provocationen nicht fehlen ließen, nirgends Widerstand fanden; wenigstens habe ich von keiner Kollision erfahren. Der ängstliche Philister dankte dem Himmel für diese wässerige Intervention; wenn nun aber dieses Hinderniß nicht eingetreten und es abermals zu blutigen Auftritten gekommen wäre, wem wäre dann die Schuld beizumessen? Kann oder will die Militärbehörde es nicht verhindern, daß die Soldaten außer Dienst mit ihren Seitengewehren durch die Straßen streifen, daß sie sich gruppiren, daß sie mit dem Schlachtgesang: „Ich bin ein Preuße“ und mit königlichen Hurrah's die Massen aus den Häusern rufen? man sagt vielleicht, die Disziplin sei nicht aufrechtzuerhalten, ‒ aber man weiß sie doch in entgegengesetzten Fällen so prächtig zu handhaben? Der Soldat, der ohne Waffen ruhig die Straßen passirt, hat keinen scheelen Blick zu gewärtigen, aber ganze Trupps von Militärs, die unter lauten Provokationen umherschweifen, müssen allerdings Kollisionen hervorrufen und wenn daher diesem Treiben nicht Einhalt gethan wird, so fällt die Verantwortung späterer Ereignisse ganz der Militärbehörde zur Last.
Unser loyaler Stadtrath hat heute Beschlüsse publizirt, die die entschiedenste Mißbilligung verdienen, weil sie die Freiheit der an diesen Kollisionen unschuldigen Bürger beschränken. Es sollen nach 7 Uhr keine 5 Bürger auf der Straße beisammen sein, alle Demonstrationen, als mit Fahnen umherziehen und Schießen, sind untersagt, es soll die Polizeistunde genau eingehalten werden, die Meister sind für das Zuhausebleiben ihrer Lehrlinge verantwortlich u. s. w. Warum aber die Stadt in eine Art polizeilichen Belagerungszustand versetzen, wo doch die Verhinderung der Provokationen von Seiten der Militärs vollständig hinreicht und das einzige und einzig gerechte Mittel ist? Der Stadtrath muß die Militärbehörde verantwortlich erklären und nicht durch Beschränkung der bürgerlichen Freiheit die Frechheit der Soldateska stärken.
Die Rechte von der Bürgerwehr hat einen Sonderbund gebildet und gestern eine Versammlung gehalten: man will vermuthlich durch eine Erklärung die Schande der Unloyalität von sich wälzen.
X Hillesheim, 16. August. Auf dem Marsche von Halle in Westfalen nach Luxemburg starb hier ein Rekrut Namens Huhemann. Er war Tags zuvor in einem Dorfe bei Blankenheim erkrankt und hatte verlangt, daß er dort auf seine Kosten bleiben oder doch bis auf die nächste Station fahren dürfe; aber Beides wurde ihm abgeschlagen ‒ vielleicht weil man Verstellung vermuthete, Verstellung bei einem Unglücklichen, dem der Tod so nahe war! Noch 5 Stunden sollte er zu Fuße machen, er, in dessen Lunge und Gedärme eine fürchterliche Krankheit wüthete! aber sie wurde nicht erkannt, es war ja Verstellung, bei Rekruten so häufig. Zwei Kameraden nahmen den Armen zwischen sich, brachten ihn so halbtragend, halbschleppend bis 1 Stunde vor Hillesheim, da versagten auch ihnen die Kräfte; auf einem Karrn wurde er weiter geschafft. In Hillesheim angekommen wurde zum Militärarzte geschickt, der aber nicht zu finden war; erst Abends besuchte er den Kranken, es „war zu spät,“ Aderlaß und Calomel waren vergeblich ‒ der kräftige junge Mann starb. Die von 2 Civilärzten in Gegenwart des Militärarztes vorgenommene Sektion wies deutlich nach, daß der ganze obere Flügel der linken Lunge entzündet, verwachsen, brandig entartet war, daß ferner zwei große Stellen (1 von 18 Zoll Länge) in den dünnen Gedärmen entzündet, verdickt und verhärtet waren.
Wir sehen aus vorstehender wahrheitsgetreuer Erzählung, daß der Soldat auch jetzt noch unter der Knute steht und daß er weniger geachtet wird als ein Thier; wäre zu Mühlheim bei Blankenheim ein Offiziers-Pferd erkrankt, man hätte Boten nach Thierärzten gejagt; unser Rekrute klagt und flehet: „um Gotteswillen solle man ihn doch dort lassen, er wolle die Kosten tragen,“ ‒ „nichts da! der Kerl verstellt sich sich.“ Hätte einem Offiziers-Pferde ein Eisen gefehlt, es hätte Ruhetag bekommen, ‒ der auf den Tod kranke Rekrut darf nicht einmal auf seine Kosten fahren!!! Mittags um 2 Uhr kommt er in Hillesheim an, Abends um 7 ein halb Uhr stirbt er! ‒ War wirklich der den Zug begleitende Arzt nicht zu finden, warum schickten die Offiziere nicht zu den Civilärzten? Der Kranke war mit den Offizieren in einem Hause logirt und doch kümmert man sich nicht um ihn, ja als er den Geist aufgegeben, tröstet man sich: „er war ja noch nicht einexerzirt!!!“
103 Berlin, 16. Aug. Sitzung der Vereinbarerversammlung. Tagesordnung: Bericht der Petitionskommission.
Es sind bis jetzt der Vereinbarer-Versammlung über 8000 Bittschriften eingereicht, von denen ein großer Theil viele Unterschriften trägt Seit dem die Fachkommissionen eingerichtet worden, sind denselben die ihr Fach betreffenden Petitionen übergeben worden, und nur über einzelne spezielle Gegenstände, die in 145 Nummern eingetheilt sind, liegt der heutige Bericht vor.
Die Proletarier der Städte und des platten Landes, und selbst die kleinen Grundbesitzer, äußern Wünsche und Verlangen, deren Erfüllung der Kommission fast unmöglich scheint, jedenfalls eine große Aufopferungsfähigkeit der besitzenden Klassen bedingen würde.
Es sind bereits von dem Ministerium des Handels und der Gewerbe im Monat Mai d. J. Kommissionen zur Vermittelung zwischen den Arbeitern und Lohnherren in den Handwerken und in der Fabrikation, namentlich für die Städte angebahnt. Ein gleiches Bedürfniß erscheint für die Bevölkerung des platten Landes als eben so nothwendig. Hier wird insbesondere Seitens der Kommunen und der Kreise vermittelnd eingegriffen werden müssen. Es wäre deshalb eine gründliche Erörterung der Verhältnisse der ländlichen Bevölkerung, sowohl derjenigen, welche von der Arbeit lebt, als der, welche Arbeit gibt, wünschenswerth. Diese Ermittelungen könnten in jedem Kreise von einer gemischten Kreiskommission, welche etwa aus 2 Gutsbesitzern, 2 Pächtern, 2 bäuerlichen Gutsbesitzern, 2 Häuslern, 2 Tagelöhnern, 1 Landgeistlichen, 1 Dorfschullehrer und einem Arzt, welcher Praxis auf dem Lande hat, vielleicht unter dem Vorsitz des Vorstehers eines landwirthschaftlichen Vereins, welche Mitglieder alle von den Wahlmännern des Kreises durch absolute Stimmenmehrheit zu wählen wären, bewirkt werden.
Das Domfest von 1848. (Fortsetzung.)
Es ist ein ergreifendes Schauspiel, wenn der Vesuv seine rothen Feuerblöcke in die tiefblaue See wirft; es ist ein erhabener Anblick, wenn die Lawine von den Alpen hinab in das Thal rollt und es muß großartig aussehn, wenn der Niagara seinem Bette entgegenschäumt ‒ aber noch viel ergreifender, erhabener und großartiger ist es, wenn auf dem Gürzenich-Saal der heiligen Stadt Köln Zwölfhundert hungrige Gäste zur Feier des Dombaus über einen Häringsalat herfallen. Ich habe in meinem Leben nichts Imposanteres gesehen. Unvergeßlich wird mir diese Scene bleiben. Als ein Mann, der den Dom und den Häringsalat liebt, hatte ich mir für mein schweres Geld auf dem Sekretariate des Central-Dombau-Vereins eine Festmahl-Karte gekauft. Ich habe nie eine Portion Häringsalat theurer und mit mehr Vergnügen bezahlt als dies Mal; ich bin sogar einen halben Tag dahinter her gelaufen und wäre Herr Schnitzler nicht ein so überaus artiger Mann, ich liefe noch ‒ und Alles um eine Portion Häringssalat! Man sollte sagen, daß ich den schrecklichsten Katzenjammer gehabt haben müßte.
Aber wie meine Leser wissen, war dem nicht so. Ich hatte den ganzen Morgen mit meinem beschränkten Unterthanen-Humor an den Pforten des Domes gestanden und mich mehr des wohlfeilen Regenwassers als des kostspieligern Weines erfreut.
Endlich war der Reichsverweser und der König erschienen, endlich hatte ich Beide bewundert und endlich konnte ich naß wie ein Pudel nach Hause gehen, um für das bevorstehende Diner Toilette zu machen.
Schön wie ein Gott und hungrig wie ein Wolf trat ich in den Saal. Schon auf der Schwelle hätte ich vor Erstaunen fast einen Purzelbaum geschlagen. War das der Gürzenich? O seltsame Aendrung!
Ach, ich kenne den Gürzenich aus meinen Jugendjahren, aus jener Zeit, wo ich noch in der Sternengasse, nicht weit von dem berühmten Hause wohnte, von dem mir einst ein todternster Kölner erzählte, daß der Herr Peter Paul Rubens darin geboren und daß die Medicäische Venus darin gestorben sei! ‒ Ach, damals hatte ich noch meine fünf Sinne beieinander und hielt es für meine Pflicht, jedes Mal um die Karnevalszeit Schulden zu machen und meine Uhr zu verkaufen, um hinter dem Rücken meiner alten grausamen Freunde die schönste Maske zu machen, welche je durch die Straßen der heiligen Stadt Köln sprang. Hab' ich nicht ein Mal den Don Quixote gespielt, in gelben Stiefeln, in schwarzer Trikko-Hose, den Panzer vor der Brust, den Spitzenkragen um den Hals, das Barbierbecken auf dem Kopfe und den fürchterlichen Speer in der Rechten?
Zog nicht mein Sancho hinter mir her, mit weltkugelrundem Bauche, in ländlicher Tracht, und forderte ich nicht auf dem Gürzenich wenigstens ein Schock der holdseligsten Dulcineen zum Tanze heraus, bis mir zuletzt die Beine unterm Leibe fortliefen und bis ich einer blassen Leiche ähnlich an die Brust meines mir ewig theuern und unvergeßlichen, damals als Bär verkleideten Freundes Klütsch sank?
O, wie hatte sich Alles geändert! In demselben Saale, in dem ich früher nur der heiligen Stadt Köln vortrefflichste Narren in buntem Gedränge durcheinander wogen sah, in demselben Freudensaale erblickte ich jetzt an unendlich langen Tischen, ach Gott, der Politik geweihte Köpfe, Deputirte aus Hessen, aus Oesterreich, aus Schwaben, aus Bayern, aus Ungarn, aus Oldenburg und mitten zwischen ihnen nichts als kohlschwarze Pastöre, Geheimräthe, Kaufleute und andre nützliche Mitglieder der menschlichen Gesellschaft ‒ ich glaubte weinen zu müssen.
Aus den Deckenfeldern des Saales, aus denen früher Rosen und Reben nickten, schauten jetzt grimmige schwarze Reichs-Adler; an den Säulen, die früher die ausgezeichnetsten Geckenköpfe schmückten, hingen jetzt die Wappenschilde der verschiedenen deutschen Staaten und an den Wänden des Saales hieß es statt: „Es leben alle Narren!“ „Ein einiges Deutschland!“ und statt: „Allen wohl und Keinem weh!“ „Eintracht und Ausdauer.“
Eine unendliche Wehmuth erfaßte mich; ich fühlte zum ersten Male, daß uns die leidige Revolution, und noch dazu eine Revolution, die die guten Kölner gar nicht einmal gemacht haben, um allen Spaß zu bringen droht. Durch die Reihen der Tische, an den unheimlich unverständlich redenden Volksvertretern schritt ich so traurig vorüber, wie vielleicht der Geist eines alten verkommenen Griechengottes an den glattgerittenen Bänken einer protestantischen Kirche vorüberspukt und ich konnte erst wieder recht herzlich lachen, als ich auf der Erhöhung des gewaltigen Raumes, an derselben Stelle, wo ich seiner Zeit als Don Quixote meiner Dulcinea nachjagte, den edlen Gagern hinter der deutschen Einheit herlaufen sah und den Sancho Soiron erblickte, wie er seinem berühmten Ritter im purzelnden Eselstrapp zu folgen strebte.
Das Spaßhafte dieser Erscheinung tröstete mich in etwa; ich überzeugte mich davon, daß wenigstens noch nicht aller Humor aus der Welt verschwunden ist und da gerade an die Stelle des Häringsalates einige höchst einladende Salme auf die Tafel schwammen, so bemächtigte ich mich, nicht ohne Lebensgefahr, eines Couvertes und drückte mich zwischen einige unbekannte Versammelte und stammelte mein Tischgebet. Wie immer, betete ich aus dem Homer, in Hexametern.
Und die ehrbare Schaffnerin kam, und tischte das Brod auf,
Und der Gerichte viel aus ihrem gesammelten Vorrath.
Und ich erhob die Hände zum leckerbereiteten Mahle.
Mit den Gerichten und dem leckerbereiteten Mahle muß ich indeß meine Leser erst noch genauer bekannt machen. Die Speisen sind keineswegs eine Nebensache bei einem Essen. Wie meine Leser wissen, folgte dem Häringssalat der Salm. Aber das war noch keineswegs Alles. Ich greife daher zu dem Küchenzettel, den jeder Gast in Großfolio-Format neben seinem Teller fand und den ich wohlweißlich mit nach Hause genommen habe um mich noch nachträglich davon zu überzeugen ob ich auch gewissenhaft das ganze Verzeichniß durchgekaut habe. Ich that dies zu meiner besonderen Beruhigung.
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Weitere Informationen:Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 1 (Nummer 1 bis Nummer 183) Köln, 1. Juni 1848 bis 31. Dezember 1848. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.
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