Neue Rheinische Zeitung. Nr. 74, Köln, 13. August 1848. Zweite Beilage.2. Beilage zu Nr. 74 der Neuen Rh. Zeitg. Sonntag 13. August 1848. Uebersicht. Deutschland. Köln (Die Sitzung der Nationalversammlung vom 7. und 8. August. - Protest der "demokratischen Gesellschaft" gegen die Einverleibung Posens. - Die gerichtliche Untersuchung gegen die "Neue Rhein. Ztg."). Crefeld (Die Feier des 6. August). Frankfurt (Nationalversammlung). Berlin (Relegation Langfeldts. - Noch ein akademisches Dokument. - Verhaftung des Comite's der Buchdruckergehülfen. - Der Beschluß der Studentenschaft. - Vereinbarungsdebatte über die Konstabler. - Die französischen Zollmaßregeln gegen Deutschland. - Der Eid auf die Verfassung). Breslau (Die Schweidnitzer Militärgräuel). Schweidnitz (Deputation. - Trübe Aussichten). Liegnitz (Der abgesetzte Kommandant von Schweidnitz). Stettin (Bürgergeneral-Scandal). Wien (Die bevorstehende Ankunft des Kaisers. - Die Presse über den italiänischen Krieg. - Der Kriegsminister Latour. - Die Noth, die Reaktion und die Bauern. - Finanzstand). Kassel (Die Feier des 6. August). Altona (Der Waffenstillstand. - Entdeckung eines neuen Kometen). Italien. Mailand (Kapitulation und Verrath Karl Alberts. - Bülletin Radetzky's). Belgien. Antwerpen. (Die Affaire Risquons-Tout). Französische Republik. Paris (Die Pariser Journale über die italiänische Angelegenheit. - Die Pforte. - Die Presse der Armen und die Kautionen. - Nationalversammlung). Großbritannien. London (Parlament. - Erklärung des neapolitanischen Gesandten). Dublin (Hochverrathsprozeß. - S. O'Brien. - Kartoffelkrankheit). Ungarn. Pesth. (Die Illyrer und Kaiser Nikolaus. - Die Brücke über die Theiß). Handels- und Börsennachrichten. [Deutschland] [Fortsetzung] stürzende Flammenschrift "Einigkeit": und Alles war aus, und lief nach Haus. Mit einer Volkslaterne versehen, bin ich umhergelaufen und habe nach dem Volke gesucht, zwischen diesen privilegirten, dekorirten, uniformirten Menschen, mit den langweiligen, gleichgültigen Familiennasen. Es war keine Polizei zu sehen, keine Polizeiuniform; aber die Leute sahen alle aus, wie ihre eigenen Polizeidiener. Wer laut spricht, wird angestiert. Wer lacht, ruft oder gar singt, wird umringt und gräßlich angestiert. Es war als laste ein unsichtbarer Alp auf diesen Tausenden. Welcher Alp? Wer beantwortet die Frage? War es der Alp der Herzlosigkeit und Trivialität, oder der Alp der Angst? Närrisches Volksfest Das! Altona, 10. Aug. Nach glaubwürdigen Mittheilungen wird der Reichsminister Dr. Heckscher, wie man wissen will, von einem andern diplomatischen Bevollmächtigten begleitet, in diesen Tagen hier durch nach dem Hauptquartier reisen, um im Namen der Centralgewalt den Abschluß eines Waffenstillstandes zu versuchen. - Die beiden Heere stehen einander kampfgerüstet, fast nur durch die Königsau getrennt, gegenüber. Der Zuzug der Frankfurter hat eine Verzögerung erfahren, ist aber nicht, wie seit gestern gerüchtweise behauptet worden, kontremandirt worden. Vielmehr werden morgen um 2 Uhr Nachmittags 1039 Mann Frankfurter in Harburg ankommen Vorgestern hat der auf der Altonaer (Schumacherschen) Sternwarte wirkende Observator Dr. Petersen, als Ordner des Besselschen Nachlasses auch in literarischen Kreisen geachtet, einen neuen Kometen entdeckt. (B. H.)Italien. * Mailand, 5. August. Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden. Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden. Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden. Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden. Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden. Belgien. S Antwerpen, 10. August. So haben wir denn den Riesenprozeß Belgiens in seiner ganzen Lächerlichkeit vor den Assisen. "Eine blutige Schlacht an unserer Gränze, eine Unzahl von Todten, welche die belgische und französische Gränze in ein gemeinsames Blutbad verwandelt hatten"! Und die belgischen Heldenthaten, die neuen Alexanders! In solchen Ausdrücken meldete die belgische Presse damals den Ausgang der Expedition von risquons-tout! Wir haben Unrecht zu sagen, die belgische Presse; wir müßten sagen die französisch-belgische; denn die Redakteure dieser Presse sind lauter Franzosen, die wegen banqueroute frauduleuse u. s. w. nicht nach Frankreich zurück dürfen, und mit Angst und Schrecken auf die damaligen Ereignisse hinblickten, aus Furcht vor einem Anschlusse Belgiens an Frankreich. Wie schrieen diese französischen Journale nicht, daß man sie störe in der "nationalen" Entwicklung des konstitutionellen Lebens und des Pauperismus! Der Anklageakt, den sie ein Meisterwerk des Styls nennen, ist zugleich ein Meisterwerk belgischer Bornirtheit. "Risquons-tout" ist eine Weltangelegenheit. Nie war die belgische Nationalität mehr bedroht worden. "Die Franzosen wollten republikanisiren, die Deutschen kommunistisiren und die belgischen Demokraten revolutioniren. Jetzt, wo die Sache vor den Assisen ist, hat eine einfache Diebesgeschichte mehr Interesse, als dieser mit den Haaren herbeigezogene Prozeß. Der Generalprokurator setzt auseinander, in welcher Gefahr der belgische Löwe gewesen, wie alle frühern Vereine, selbst der "deutsche Arbeiterverein" auf den Umsturz dieses gewaltigen Löwen hinarbeiteten. Im Saale gewahrte man von allen Seiten ein ungläubiges Lächeln. Aber wahrhaft langweilig wird diese ganze Geschichte noch dadurch, daß der Präsident genöthigt ist, den ganzen Vorgang des Prozesses, und selbst das "französische Meisterwerk" in's Flämische zu übersetzen, da Ein Geschworener kein französisch versteht. Ein schmerzliches Gefühl erregt es, den 80jährigen General Mellinet auf der Bank der Angeklagten zu sehen. Ungeachtet seines Leidens, - eine alte Wunde hat sich geöffnet - lächelt er beständig bei Verlesung der Anklagepunkte, die seine Person betreffen. In seinem Verhöre tritt er dem Präsidenten energisch entgegen. Wer ist sein Ankläger? Ein infames Blatt, die Independance belge, die früher Independant geheißen, und vor wie nach in der Abhängigkeit verkaufter Franzosen gestanden. Die ganze Anklage beruht auf einer Correspondenz mit Becker. Dieser Becker, ehemaliger Offizier, der von der Independance als ein wegen Verfälschung Verurtheilter und aus Belgien Geflüchteter darstellt, sei zu jeder Zeit ein Ehrenmann gewesen, und wäre er zu jeder Zeit bereit, sein Blut für Belgien hinzugeben. Uebrigens habe Becker sich in einem andern Journale auf eine Weise gerechtfertigt, die das Gemeine der Independance in seiner ganzen Gehässigkeit darstelle. Der General Mellinet verspricht, die Versammlung später in seiner Vertheidigung zu erheitern, wenn er auf das Komische des Prozesses zu sprechen käme. Das Komische ist übrigens schon da. Es liegt in dem Verhöre Spilthoorn's, des friedlichsten Mannes von der Welt, den man zum Haupte der Verschwörung machen möchte. (Fortsetzung folgt.) Französische Republik. Paris, 10. Aug. Die Doktrinärs des "National" reiben sich endlich die Augen und rufen beim Anblicke der Oestreicher in Mailand in ächt gasconischer Weise aus: "... Wir verneinen es nicht, daß wir noch an die Möglichkeit des Friedens glauben; wir schieben den Beginn der Feindseligkeiten noch hinaus; aber gleichzeitig sind wir, wenn es sein muß, zum Kriege bereit. Diese Eventualität mag nahe bevorstehen und die Regierung ihre Anstalten treffen. Wird das Wort nicht gehört; weigert sich Oestreich, durch den Erfolg seiner Waffen vielleicht berauscht, die ihm zu stellenden Bedingungen anzunehmen; wohlan! dann ziehe man das Schwert und die Republik rette Italien!..." - Die "Presse," durch die sardinische Gesandtschaft gut unterrichtet, sagt in einer längeren Mittheilung über den italischen Krieg: "... Nach Empfang der Depeschen aus London versammelten sich die Minister unter Cavaignac's Vorsitz, und nachdem dieselben vorgelesen worden, wurden die Vorschläge des Lord Palmerston rücksichtlich der Vermittelung sofort berathen und einstimmig angenommen. Diese Vorschläge bestehen darin: den Oestreichern die Adige-Linie zu garantiren, wenn sie die Lombardei verlassen. (La ligne de l'Adige sera garantie a l'Austriche, si elle consent a abandonner la Lombardie.)" - Die monarchische "Union," in diplomatischen Dingen ebenfalls wohlerfahren, sagt: "... Es ist sehr unwahrscheinlich, daß Oestreich, auf allen Punkten des lombardischen Gebiets Sieger, sich den in London und Paris aufgestellten Bedingungen unterwerfen wird. Diese Bedingungen bestehen bekanntlich darin, daß man den größeren Theil der Lombardei dem Großherzoge von Toskana und den Rest dem Könige von Sardinien zuweisen würde. Oestreich träte in den Besitz von Venedig und der Fürstenthümer zurück u. s. w." - Der "Spectateur Republicain," Bastide's und nicht selten Cavaignac's Privatorgan, rechtfertigt die bisherige Unthätigkeit Frankreichs in einer langen Epistel mit dem Titel: "Question italienne," in sehr erbaulicher Weise. Nachdem er das egoistische Streben des Hauses Savoyen seit Jahrhunderten mit wahrhaft fränkischer Naivetät enthüllt und dargestellt hat "wie Karl Albert an der venetianischen Gränzscheide ein wenig zu lange auf das Resultat der Stimmzettel gewartet habe," fährt er fort: "Es scheint, man (die italienischen Fürsten?) dachte den Franzosen keine andere Rolle zu, als eine Reserve-Armee des Königs von Piemont zu bilden. Die Unabhängigkeit Italiens ist eine heilige Sache, und Frankreich wird nicht dulden, daß sie untergehe. Aber man verständige sich über die eigentliche Bedeutung der Frage. Handelte es sich bisher um die unterdrückte italienische Unabhängigkeit oder handelte es sich nicht vielmehr um den Schutz und die Vergrößerungssucht des Hauses Savoyen? Durfte Frankreich sich mit Deutschland eines dynastischen Interesses halber überwerfen und es zu einer neuen heiligen Allianz stoßen? Ein Krieg mit Deutschland würde eine Allianz Deutschlands mit Rußland und dann mit England wieder gegen uns zur Folge haben. Die Haltung der Frankfurter Nationalversammlung in der Schleswiger und Triester Blokadefrage hat nun den entschiedenen Charakter der deutschen Politik hinlänglich bewiesen. Welche Verbündeten blieben uns wohl noch, wenn Deutschland, Rußland und England uns feindlich gegenüber ständen?" Schließlich drückt das Blatt die Hoffnung aus, daß die Meditation ihre Früchte tragen, und den Weltfrieden und mit ihm die Zukunft der europäischen Demokratie sichern werde. Frankreich und England Hand in Hand, hält Herr Cavaignac jede Weigerung von Seiten Oestreichs unmöglich. Man könnte, wenn man diesen Schluß liest, glauben, Herr Guizot habe ihn in jenen goldenen Zeiten des herzlichen Einverständnisses im Voraus geschrieben. Man wird übrigens begreifen, daß England vorzüglich darauf rechnet, Frankreich werde bei der Spekulation auf Sizilien auch ein Auge zudrücken. - Das "Journal des Debats," dem seit einiger Zeit offenbar wieder offizielle Mittheilungen gemacht worden, schweigt heute gänzlich. Der Einzug der Oestreicher in Mailand hat dasselbe versteinert. Auch macht es das Gerücht von Abdankung des Kaisers von Oestreich verworren. - Die reaktionäre Presse (Constitutionnel, Assemblee Nat. etc.) schreibt die Niederlage Karl Alberts der vollständigen Zuchtlosigkeit und Unmoralität des sardinischen Heeres zu. Dieselben Blätter bergen ihre Furcht vor andern größern Ungewittern nicht. "Der Kaiser von Oestreich," sagt die Assemblee, "ist mit Unruhe über den demokratischen Fortschritt seiner Erblande erfüllt. Wien erhält seine Gesetze von 80,000 Arbeitern und seinen Studenten. Das Bewußtsein der eigentlichen Lage, die Ehrlichkeit der Diplomatie, die Mäßigkeit und Logik jeder Kabinets können allein die Ungewitter zerstreuen, welche über den Völkern schweben." Die Assemblee hat bekanntlich Freunde in Augsburg und Innsbruck. - Das Lamartinische "Bien public" zeigt an: "Ein Kourier ist nach Konstantinopel abgesandt worden, der dem General Aupick, unserm dortigen Gesandten, den Befehl überbringt, seine Pässe zu verlangen und binnen 24 Stunden abzureisen, wenn die französische Republik nicht feierlich von der Pforte anerkannt werde." - Die Presse des Armen ist todt! Die Nationalversammlung hat von 749 Stimmen mit einer relativen Mehrheit von 65 Stimmen (407 gegen 342) das Kautionsgesetz angenommen. In dieser Zeit der Arbeitslosigkeit und des Elends ist eine Kaution von 24,000 Fr. für jedes Blatt der Todesstoß, sagt Proudhons "Repräsentant." Indessen werden wir so leichten Kaufs das Zeitliche nicht segnen. Wir haben vielmehr bereits die Gründung einer Aktiengesellschaft a 10 Fr. die Aktie begonnen, welche guten Fortgang nimmt und die Existenz unseres Blattes sichert. - Um in Zukunft alle Arbeiteraufstände im Keime zu ersticken, hat Lamoriciere einen großen strategischen Plan gefaßt, der darin besteht, in alle Städte zwischen Paris und Lyon mehrere Regimenter zu legen, welche eine Art galvanischer Kette bilden, die sich bei der ersten Bewegung in einer der beiden Städte in Marsch setzt. - Nächsten Sonntag soll eine große Revue des Lagers von Canonville vor Cavaignac und der Nationalversammlung Statt finden. Dieses Lager (St. Maur) ist nicht abgebrochen, sondern nur durch neue Regimenter ergänzt worden. - Paris erhält durch Ducoux's Fürsorgr eine Nachtwache zu Pferde. - Das Elend ist hier so fürchterlich, daß die Nationalversammlung heute abermals 2 Mill. Fr. für das Seinedepartement votiren wird. - National-Versammlung. Sitzung vom 10. August. Anfang 11/2 Uhr. Vicepräsident Corbon. Die Bänke sind spärlich besetzt. Eine große Zahl Repräsentanten wohnt den Berathungen des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten bei, der sich heute wegen der Depeschen aus Italien versammelt. Man diskutirte die Frage: ob Frankreich sofort interveniren solle und hat sie nach hartem Kampf vorläufig mit Nein beantwortet. Doch solle ein definitiver Entschluß erst morgen gefaßt werden, nachdem man die Ansichten des Generals Cavaignac, der für morgen eingeladen ist, gehört habe. - Nach Verlesung des Protokolls wird eine Menge Petitionen aus allen Gegenden der Republik überreicht. Die Bänke füllen sich allmälig und die Tagesordnung beginnt mit Prüfung eines Gesetzes, das den pariser Armen abermals ein Almosen von 2,000,000 Franken bewilligt. Früher erhielt jeder Arme fast täglich 1 Franken; die enorme Zahl derselben zwang jedoch bald die Behörden, auf 75, 50 und 35 Centimen per Kopf oder Familie herabzugehen. Das Elend macht aber so reißende Fortschritte, daß die Verwaltung auf 25 Centimen die tägliche Unterstützung bestimmen muß, um nur den Anforderungen zu genügen. Unter diesen Angaben, die wir dem amtlichen Bericht entnehmen, eröffnete sich die Debatte. Buffet sieht eine zu große Bevorzugung des Seinedepartements in der Maßregel und will Etwas für die Departements davon ausgegeben wissen, in denen eine Menge von Städten ihre Hausarmen nicht mehr ernähren können. Die Regierung würde zuletzt eine Steuerverweigerung zu befürchten haben. Frederic Bastiat, Berichterstatter des Finanzausschusses, bekämpft diesen Antrag, indem er für eine solche Theilung die Summe zu gering hält. Leclerc will diesem Einwande dadurch abhelfen, daß man Drei statt Zwei Millionen Franken bewillige. Er meint, es fließe immer noch zu viel in die Taschen der ehemaligen Arbeiter in den Nationalwerkstätten. Bastiat erwiedert, daß alle bisherigen Unterstützungen ausdrücklich nur solchen Hausarmen verabreicht worden seien, die keine Glieder jener Werkstätten waren. Leclerc's Antrag wird verworfen und der Kredit von 2 Mill. Nach kurzer unerheblicher Berathung bewilligt. Ehe die Versammlung ihre Tagesordnung fortsetzt, besteigt Chappet die Bühne, um ihr das Resultat über die Untersuchung der Wahl des Bürgers Gent in Avignon (Vaucluse) mitzutheilen, gegen welche die konservative Partei durch das Organ Viviens so großes Geschrei erhoben. Mehrere Kommissarien sollten an 2. Beilage zu Nr. 74 der Neuen Rh. Zeitg. Sonntag 13. August 1848. Uebersicht. Deutschland. Köln (Die Sitzung der Nationalversammlung vom 7. und 8. August. ‒ Protest der „demokratischen Gesellschaft“ gegen die Einverleibung Posens. ‒ Die gerichtliche Untersuchung gegen die „Neue Rhein. Ztg.“). Crefeld (Die Feier des 6. August). Frankfurt (Nationalversammlung). Berlin (Relegation Langfeldts. ‒ Noch ein akademisches Dokument. ‒ Verhaftung des Comite's der Buchdruckergehülfen. ‒ Der Beschluß der Studentenschaft. ‒ Vereinbarungsdebatte über die Konstabler. ‒ Die französischen Zollmaßregeln gegen Deutschland. ‒ Der Eid auf die Verfassung). Breslau (Die Schweidnitzer Militärgräuel). Schweidnitz (Deputation. ‒ Trübe Aussichten). Liegnitz (Der abgesetzte Kommandant von Schweidnitz). Stettin (Bürgergeneral-Scandal). Wien (Die bevorstehende Ankunft des Kaisers. ‒ Die Presse über den italiänischen Krieg. ‒ Der Kriegsminister Latour. ‒ Die Noth, die Reaktion und die Bauern. ‒ Finanzstand). Kassel (Die Feier des 6. August). Altona (Der Waffenstillstand. ‒ Entdeckung eines neuen Kometen). Italien. Mailand (Kapitulation und Verrath Karl Alberts. ‒ Bülletin Radetzky's). Belgien. Antwerpen. (Die Affaire Risquons-Tout). Französische Republik. Paris (Die Pariser Journale über die italiänische Angelegenheit. ‒ Die Pforte. ‒ Die Presse der Armen und die Kautionen. ‒ Nationalversammlung). Großbritannien. London (Parlament. ‒ Erklärung des neapolitanischen Gesandten). Dublin (Hochverrathsprozeß. ‒ S. O'Brien. ‒ Kartoffelkrankheit). Ungarn. Pesth. (Die Illyrer und Kaiser Nikolaus. ‒ Die Brücke über die Theiß). Handels- und Börsennachrichten. [Deutschland] [Fortsetzung] stürzende Flammenschrift „Einigkeit“: und Alles war aus, und lief nach Haus. Mit einer Volkslaterne versehen, bin ich umhergelaufen und habe nach dem Volke gesucht, zwischen diesen privilegirten, dekorirten, uniformirten Menschen, mit den langweiligen, gleichgültigen Familiennasen. Es war keine Polizei zu sehen, keine Polizeiuniform; aber die Leute sahen alle aus, wie ihre eigenen Polizeidiener. Wer laut spricht, wird angestiert. Wer lacht, ruft oder gar singt, wird umringt und gräßlich angestiert. Es war als laste ein unsichtbarer Alp auf diesen Tausenden. Welcher Alp? Wer beantwortet die Frage? War es der Alp der Herzlosigkeit und Trivialität, oder der Alp der Angst? Närrisches Volksfest Das! Altona, 10. Aug. Nach glaubwürdigen Mittheilungen wird der Reichsminister Dr. Heckscher, wie man wissen will, von einem andern diplomatischen Bevollmächtigten begleitet, in diesen Tagen hier durch nach dem Hauptquartier reisen, um im Namen der Centralgewalt den Abschluß eines Waffenstillstandes zu versuchen. ‒ Die beiden Heere stehen einander kampfgerüstet, fast nur durch die Königsau getrennt, gegenüber. Der Zuzug der Frankfurter hat eine Verzögerung erfahren, ist aber nicht, wie seit gestern gerüchtweise behauptet worden, kontremandirt worden. Vielmehr werden morgen um 2 Uhr Nachmittags 1039 Mann Frankfurter in Harburg ankommen Vorgestern hat der auf der Altonaer (Schumacherschen) Sternwarte wirkende Observator Dr. Petersen, als Ordner des Besselschen Nachlasses auch in literarischen Kreisen geachtet, einen neuen Kometen entdeckt. (B. H.)Italien. * Mailand, 5. August. Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden. Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden. Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden. Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden. Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden. Belgien. S Antwerpen, 10. August. So haben wir denn den Riesenprozeß Belgiens in seiner ganzen Lächerlichkeit vor den Assisen. „Eine blutige Schlacht an unserer Gränze, eine Unzahl von Todten, welche die belgische und französische Gränze in ein gemeinsames Blutbad verwandelt hatten“! Und die belgischen Heldenthaten, die neuen Alexanders! In solchen Ausdrücken meldete die belgische Presse damals den Ausgang der Expedition von risquons-tout! Wir haben Unrecht zu sagen, die belgische Presse; wir müßten sagen die französisch-belgische; denn die Redakteure dieser Presse sind lauter Franzosen, die wegen banqueroute frauduleuse u. s. w. nicht nach Frankreich zurück dürfen, und mit Angst und Schrecken auf die damaligen Ereignisse hinblickten, aus Furcht vor einem Anschlusse Belgiens an Frankreich. Wie schrieen diese französischen Journale nicht, daß man sie störe in der „nationalen“ Entwicklung des konstitutionellen Lebens und des Pauperismus! Der Anklageakt, den sie ein Meisterwerk des Styls nennen, ist zugleich ein Meisterwerk belgischer Bornirtheit. „Risquons-tout“ ist eine Weltangelegenheit. Nie war die belgische Nationalität mehr bedroht worden. „Die Franzosen wollten republikanisiren, die Deutschen kommunistisiren und die belgischen Demokraten revolutioniren. Jetzt, wo die Sache vor den Assisen ist, hat eine einfache Diebesgeschichte mehr Interesse, als dieser mit den Haaren herbeigezogene Prozeß. Der Generalprokurator setzt auseinander, in welcher Gefahr der belgische Löwe gewesen, wie alle frühern Vereine, selbst der „deutsche Arbeiterverein“ auf den Umsturz dieses gewaltigen Löwen hinarbeiteten. Im Saale gewahrte man von allen Seiten ein ungläubiges Lächeln. Aber wahrhaft langweilig wird diese ganze Geschichte noch dadurch, daß der Präsident genöthigt ist, den ganzen Vorgang des Prozesses, und selbst das „französische Meisterwerk“ in's Flämische zu übersetzen, da Ein Geschworener kein französisch versteht. Ein schmerzliches Gefühl erregt es, den 80jährigen General Mellinet auf der Bank der Angeklagten zu sehen. Ungeachtet seines Leidens, ‒ eine alte Wunde hat sich geöffnet ‒ lächelt er beständig bei Verlesung der Anklagepunkte, die seine Person betreffen. In seinem Verhöre tritt er dem Präsidenten energisch entgegen. Wer ist sein Ankläger? Ein infames Blatt, die Indépendance belge, die früher Indépendant geheißen, und vor wie nach in der Abhängigkeit verkaufter Franzosen gestanden. Die ganze Anklage beruht auf einer Correspondenz mit Becker. Dieser Becker, ehemaliger Offizier, der von der Indépendance als ein wegen Verfälschung Verurtheilter und aus Belgien Geflüchteter darstellt, sei zu jeder Zeit ein Ehrenmann gewesen, und wäre er zu jeder Zeit bereit, sein Blut für Belgien hinzugeben. Uebrigens habe Becker sich in einem andern Journale auf eine Weise gerechtfertigt, die das Gemeine der Indépendance in seiner ganzen Gehässigkeit darstelle. Der General Mellinet verspricht, die Versammlung später in seiner Vertheidigung zu erheitern, wenn er auf das Komische des Prozesses zu sprechen käme. Das Komische ist übrigens schon da. Es liegt in dem Verhöre Spilthoorn's, des friedlichsten Mannes von der Welt, den man zum Haupte der Verschwörung machen möchte. (Fortsetzung folgt.) Französische Republik. Paris, 10. Aug. Die Doktrinärs des „National“ reiben sich endlich die Augen und rufen beim Anblicke der Oestreicher in Mailand in ächt gasconischer Weise aus: „… Wir verneinen es nicht, daß wir noch an die Möglichkeit des Friedens glauben; wir schieben den Beginn der Feindseligkeiten noch hinaus; aber gleichzeitig sind wir, wenn es sein muß, zum Kriege bereit. Diese Eventualität mag nahe bevorstehen und die Regierung ihre Anstalten treffen. Wird das Wort nicht gehört; weigert sich Oestreich, durch den Erfolg seiner Waffen vielleicht berauscht, die ihm zu stellenden Bedingungen anzunehmen; wohlan! dann ziehe man das Schwert und die Republik rette Italien!…“ ‒ Die „Presse,“ durch die sardinische Gesandtschaft gut unterrichtet, sagt in einer längeren Mittheilung über den italischen Krieg: „… Nach Empfang der Depeschen aus London versammelten sich die Minister unter Cavaignac's Vorsitz, und nachdem dieselben vorgelesen worden, wurden die Vorschläge des Lord Palmerston rücksichtlich der Vermittelung sofort berathen und einstimmig angenommen. Diese Vorschläge bestehen darin: den Oestreichern die Adige-Linie zu garantiren, wenn sie die Lombardei verlassen. (La ligne de l'Adige sera garantie á l'Austriche, si elle consent à abandonner la Lombardie.)“ ‒ Die monarchische „Union,“ in diplomatischen Dingen ebenfalls wohlerfahren, sagt: „… Es ist sehr unwahrscheinlich, daß Oestreich, auf allen Punkten des lombardischen Gebiets Sieger, sich den in London und Paris aufgestellten Bedingungen unterwerfen wird. Diese Bedingungen bestehen bekanntlich darin, daß man den größeren Theil der Lombardei dem Großherzoge von Toskana und den Rest dem Könige von Sardinien zuweisen würde. Oestreich träte in den Besitz von Venedig und der Fürstenthümer zurück u. s. w.“ ‒ Der „Spectateur Republicain,“ Bastide's und nicht selten Cavaignac's Privatorgan, rechtfertigt die bisherige Unthätigkeit Frankreichs in einer langen Epistel mit dem Titel: “Question italienne,” in sehr erbaulicher Weise. Nachdem er das egoistische Streben des Hauses Savoyen seit Jahrhunderten mit wahrhaft fränkischer Naivetät enthüllt und dargestellt hat „wie Karl Albert an der venetianischen Gränzscheide ein wenig zu lange auf das Resultat der Stimmzettel gewartet habe,“ fährt er fort: „Es scheint, man (die italienischen Fürsten?) dachte den Franzosen keine andere Rolle zu, als eine Reserve-Armee des Königs von Piemont zu bilden. Die Unabhängigkeit Italiens ist eine heilige Sache, und Frankreich wird nicht dulden, daß sie untergehe. Aber man verständige sich über die eigentliche Bedeutung der Frage. Handelte es sich bisher um die unterdrückte italienische Unabhängigkeit oder handelte es sich nicht vielmehr um den Schutz und die Vergrößerungssucht des Hauses Savoyen? Durfte Frankreich sich mit Deutschland eines dynastischen Interesses halber überwerfen und es zu einer neuen heiligen Allianz stoßen? Ein Krieg mit Deutschland würde eine Allianz Deutschlands mit Rußland und dann mit England wieder gegen uns zur Folge haben. Die Haltung der Frankfurter Nationalversammlung in der Schleswiger und Triester Blokadefrage hat nun den entschiedenen Charakter der deutschen Politik hinlänglich bewiesen. Welche Verbündeten blieben uns wohl noch, wenn Deutschland, Rußland und England uns feindlich gegenüber ständen?“ Schließlich drückt das Blatt die Hoffnung aus, daß die Meditation ihre Früchte tragen, und den Weltfrieden und mit ihm die Zukunft der europäischen Demokratie sichern werde. Frankreich und England Hand in Hand, hält Herr Cavaignac jede Weigerung von Seiten Oestreichs unmöglich. Man könnte, wenn man diesen Schluß liest, glauben, Herr Guizot habe ihn in jenen goldenen Zeiten des herzlichen Einverständnisses im Voraus geschrieben. Man wird übrigens begreifen, daß England vorzüglich darauf rechnet, Frankreich werde bei der Spekulation auf Sizilien auch ein Auge zudrücken. ‒ Das „Journal des Debats,“ dem seit einiger Zeit offenbar wieder offizielle Mittheilungen gemacht worden, schweigt heute gänzlich. Der Einzug der Oestreicher in Mailand hat dasselbe versteinert. Auch macht es das Gerücht von Abdankung des Kaisers von Oestreich verworren. ‒ Die reaktionäre Presse (Constitutionnel, Assemblée Nat. etc.) schreibt die Niederlage Karl Alberts der vollständigen Zuchtlosigkeit und Unmoralität des sardinischen Heeres zu. Dieselben Blätter bergen ihre Furcht vor andern größern Ungewittern nicht. „Der Kaiser von Oestreich,“ sagt die Assemblée, „ist mit Unruhe über den demokratischen Fortschritt seiner Erblande erfüllt. Wien erhält seine Gesetze von 80,000 Arbeitern und seinen Studenten. Das Bewußtsein der eigentlichen Lage, die Ehrlichkeit der Diplomatie, die Mäßigkeit und Logik jeder Kabinets können allein die Ungewitter zerstreuen, welche über den Völkern schweben.“ Die Assemblée hat bekanntlich Freunde in Augsburg und Innsbruck. ‒ Das Lamartinische „Bien public“ zeigt an: „Ein Kourier ist nach Konstantinopel abgesandt worden, der dem General Aupick, unserm dortigen Gesandten, den Befehl überbringt, seine Pässe zu verlangen und binnen 24 Stunden abzureisen, wenn die französische Republik nicht feierlich von der Pforte anerkannt werde.“ ‒ Die Presse des Armen ist todt! Die Nationalversammlung hat von 749 Stimmen mit einer relativen Mehrheit von 65 Stimmen (407 gegen 342) das Kautionsgesetz angenommen. In dieser Zeit der Arbeitslosigkeit und des Elends ist eine Kaution von 24,000 Fr. für jedes Blatt der Todesstoß, sagt Proudhons „Repräsentant.“ Indessen werden wir so leichten Kaufs das Zeitliche nicht segnen. Wir haben vielmehr bereits die Gründung einer Aktiengesellschaft à 10 Fr. die Aktie begonnen, welche guten Fortgang nimmt und die Existenz unseres Blattes sichert. ‒ Um in Zukunft alle Arbeiteraufstände im Keime zu ersticken, hat Lamoricière einen großen strategischen Plan gefaßt, der darin besteht, in alle Städte zwischen Paris und Lyon mehrere Regimenter zu legen, welche eine Art galvanischer Kette bilden, die sich bei der ersten Bewegung in einer der beiden Städte in Marsch setzt. ‒ Nächsten Sonntag soll eine große Revue des Lagers von Canonville vor Cavaignac und der Nationalversammlung Statt finden. Dieses Lager (St. Maur) ist nicht abgebrochen, sondern nur durch neue Regimenter ergänzt worden. ‒ Paris erhält durch Ducoux's Fürsorgr eine Nachtwache zu Pferde. ‒ Das Elend ist hier so fürchterlich, daß die Nationalversammlung heute abermals 2 Mill. Fr. für das Seinedepartement votiren wird. ‒ National-Versammlung. Sitzung vom 10. August. Anfang 11/2 Uhr. Vicepräsident Corbon. Die Bänke sind spärlich besetzt. Eine große Zahl Repräsentanten wohnt den Berathungen des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten bei, der sich heute wegen der Depeschen aus Italien versammelt. Man diskutirte die Frage: ob Frankreich sofort interveniren solle und hat sie nach hartem Kampf vorläufig mit Nein beantwortet. Doch solle ein definitiver Entschluß erst morgen gefaßt werden, nachdem man die Ansichten des Generals Cavaignac, der für morgen eingeladen ist, gehört habe. ‒ Nach Verlesung des Protokolls wird eine Menge Petitionen aus allen Gegenden der Republik überreicht. Die Bänke füllen sich allmälig und die Tagesordnung beginnt mit Prüfung eines Gesetzes, das den pariser Armen abermals ein Almosen von 2,000,000 Franken bewilligt. Früher erhielt jeder Arme fast täglich 1 Franken; die enorme Zahl derselben zwang jedoch bald die Behörden, auf 75, 50 und 35 Centimen per Kopf oder Familie herabzugehen. Das Elend macht aber so reißende Fortschritte, daß die Verwaltung auf 25 Centimen die tägliche Unterstützung bestimmen muß, um nur den Anforderungen zu genügen. Unter diesen Angaben, die wir dem amtlichen Bericht entnehmen, eröffnete sich die Debatte. Buffet sieht eine zu große Bevorzugung des Seinedepartements in der Maßregel und will Etwas für die Departements davon ausgegeben wissen, in denen eine Menge von Städten ihre Hausarmen nicht mehr ernähren können. Die Regierung würde zuletzt eine Steuerverweigerung zu befürchten haben. Frederic Bastiat, Berichterstatter des Finanzausschusses, bekämpft diesen Antrag, indem er für eine solche Theilung die Summe zu gering hält. Leclerc will diesem Einwande dadurch abhelfen, daß man Drei statt Zwei Millionen Franken bewillige. Er meint, es fließe immer noch zu viel in die Taschen der ehemaligen Arbeiter in den Nationalwerkstätten. Bastiat erwiedert, daß alle bisherigen Unterstützungen ausdrücklich nur solchen Hausarmen verabreicht worden seien, die keine Glieder jener Werkstätten waren. Leclerc's Antrag wird verworfen und der Kredit von 2 Mill. Nach kurzer unerheblicher Berathung bewilligt. Ehe die Versammlung ihre Tagesordnung fortsetzt, besteigt Chappet die Bühne, um ihr das Resultat über die Untersuchung der Wahl des Bürgers Gent in Avignon (Vaucluse) mitzutheilen, gegen welche die konservative Partei durch das Organ Viviens so großes Geschrei erhoben. Mehrere Kommissarien sollten an <TEI> <text> <pb facs="#f0001" n="0381"/> <front> <titlePage type="heading"> <titlePart type="main">2. Beilage zu Nr. 74 der Neuen Rh. Zeitg. Sonntag 13. August 1848.</titlePart> <docImprint> <docDate/> </docImprint> </titlePage> </front> <body> <div type="contents" n="1"> <head>Uebersicht.</head> <p><hi rendition="#g">Deutschland.</hi> Köln (Die Sitzung der Nationalversammlung vom 7. und 8. August. ‒ Protest der „demokratischen Gesellschaft“ gegen die Einverleibung Posens. ‒ Die gerichtliche Untersuchung gegen die „Neue Rhein. Ztg.“). Crefeld (Die Feier des 6. August). Frankfurt (Nationalversammlung). Berlin (Relegation Langfeldts. ‒ Noch ein akademisches Dokument. ‒ Verhaftung des Comite's der Buchdruckergehülfen. ‒ Der Beschluß der Studentenschaft. ‒ Vereinbarungsdebatte über die Konstabler. ‒ Die französischen Zollmaßregeln gegen Deutschland. ‒ Der Eid auf die Verfassung). Breslau (Die Schweidnitzer Militärgräuel). Schweidnitz (Deputation. ‒ Trübe Aussichten). Liegnitz (Der abgesetzte Kommandant von Schweidnitz). Stettin (Bürgergeneral-Scandal). Wien (Die bevorstehende Ankunft des Kaisers. ‒ Die Presse über den italiänischen Krieg. ‒ Der Kriegsminister Latour. ‒ Die Noth, die Reaktion und die Bauern. ‒ Finanzstand). Kassel (Die Feier des 6. August). Altona (Der Waffenstillstand. ‒ Entdeckung eines neuen Kometen).</p> <p><hi rendition="#g">Italien.</hi> Mailand (Kapitulation und Verrath Karl Alberts. ‒ Bülletin Radetzky's).</p> <p><hi rendition="#g">Belgien.</hi> Antwerpen. (Die Affaire Risquons-Tout).</p> <p><hi rendition="#g">Französische Republik.</hi> Paris (Die Pariser Journale über die italiänische Angelegenheit. ‒ Die Pforte. ‒ Die Presse der Armen und die Kautionen. ‒ Nationalversammlung).</p> <p><hi rendition="#g">Großbritannien.</hi> London (Parlament. ‒ Erklärung des neapolitanischen Gesandten). Dublin (Hochverrathsprozeß. ‒ S. O'Brien. ‒ Kartoffelkrankheit).</p> <p><hi rendition="#g">Ungarn.</hi> Pesth. (Die Illyrer und Kaiser Nikolaus. ‒ Die Brücke über die Theiß).</p> <p><hi rendition="#g">Handels-</hi> und <hi rendition="#g">Börsennachrichten.</hi> </p> </div> <div n="1"> <head>[Deutschland]</head> <div xml:id="ar074b2_001" type="jArticle"> <p> <ref type="link">[Fortsetzung]</ref> </p> <p>stürzende Flammenschrift <hi rendition="#g">„Einigkeit“:</hi> und Alles war aus, und lief nach Haus. Mit einer Volkslaterne versehen, bin ich umhergelaufen und habe nach dem Volke gesucht, zwischen diesen privilegirten, dekorirten, uniformirten Menschen, mit den langweiligen, gleichgültigen Familiennasen. Es war keine Polizei zu sehen, keine Polizeiuniform; aber die Leute sahen alle aus, wie ihre eigenen Polizeidiener. Wer laut spricht, wird angestiert. Wer lacht, ruft oder gar singt, wird umringt und <hi rendition="#g">gräßlich</hi> angestiert.</p> <p>Es war als laste ein unsichtbarer Alp auf diesen Tausenden. Welcher Alp? Wer beantwortet die Frage? War es der Alp der Herzlosigkeit und Trivialität, oder der Alp der Angst?</p> <p>Närrisches Volksfest Das!</p> </div> <div xml:id="ar074b2_002" type="jArticle"> <head>Altona, 10. Aug.</head> <p>Nach glaubwürdigen Mittheilungen wird der Reichsminister Dr. Heckscher, wie man wissen will, von einem andern diplomatischen Bevollmächtigten begleitet, in diesen Tagen hier durch nach dem Hauptquartier reisen, um im Namen der Centralgewalt den Abschluß eines Waffenstillstandes zu versuchen. ‒ Die beiden Heere stehen einander kampfgerüstet, fast nur durch die Königsau getrennt, gegenüber. Der Zuzug der Frankfurter hat eine Verzögerung erfahren, ist aber nicht, wie seit gestern gerüchtweise behauptet worden, kontremandirt worden. Vielmehr werden morgen um 2 Uhr Nachmittags 1039 Mann Frankfurter in Harburg ankommen</p> <p>Vorgestern hat der auf der Altonaer (Schumacherschen) Sternwarte wirkende Observator Dr. Petersen, als Ordner des Besselschen Nachlasses auch in literarischen Kreisen geachtet, einen neuen Kometen entdeckt.</p> <bibl>(B. H.)</bibl> </div> </div> <div n="1"> <head>Italien.</head> <div xml:id="ar074b2_003_c" type="jArticle"> <note type="editorial">Edition: <bibl>Friedrich Engels: Bulletin Radetzkys. In: MEGA<hi rendition="#sup">2</hi> I/7. S. 585.</bibl> </note> <head><bibl><author>*</author></bibl> Mailand, 5. August.</head> <gap reason="copyright"/> </div> <div xml:id="ar074b2_004_c" type="jArticle"> <note type="editorial">Edition: <bibl>Friedrich Engels: Bulletin Radetzkys. In: MEGA<hi rendition="#sup">2</hi> I/7. S. 585.</bibl> </note> <head>Mailand, 6. August.</head> <gap reason="copyright"/> </div> <div xml:id="ar074b2_005_c" type="jArticle"> <note type="editorial">Edition: <bibl>Friedrich Engels: Bulletin Radetzkys. In: MEGA<hi rendition="#sup">2</hi> I/7. S. 585.</bibl> </note> <head>Mailand, 7. August.</head> <gap reason="copyright"/> </div> <div xml:id="ar074b2_006_c" type="jArticle"> <note type="editorial">Edition: <bibl>Friedrich Engels: Bulletin Radetzkys. In: MEGA<hi rendition="#sup">2</hi> I/7. S. 585.</bibl> </note> <head>Mailand, 7. August.</head> <gap reason="copyright"/> </div> <div xml:id="ar074b2_007_c" type="jArticle"> <note type="editorial">Edition: <bibl>Friedrich Engels: Bulletin Radetzkys. In: MEGA<hi rendition="#sup">2</hi> I/7. S. 585.</bibl> </note> <head>Chiasso, 7. August.</head> <gap reason="copyright"/> </div> </div> <div n="1"> <head>Belgien.</head> <div xml:id="ar074b2_008" type="jArticle"> <head><bibl><author>S</author></bibl> Antwerpen, 10. August.</head> <p>So haben wir denn den Riesenprozeß Belgiens in seiner ganzen Lächerlichkeit vor den Assisen. „Eine blutige Schlacht an unserer Gränze, eine Unzahl von Todten, welche die belgische und französische Gränze in ein gemeinsames Blutbad verwandelt hatten“! Und die belgischen Heldenthaten, die neuen Alexanders! In solchen Ausdrücken meldete die belgische Presse damals den Ausgang der Expedition von risquons-tout! Wir haben Unrecht zu sagen, die belgische Presse; wir müßten sagen die französisch-belgische; denn die Redakteure dieser Presse sind lauter Franzosen, die wegen banqueroute frauduleuse u. s. w. nicht nach Frankreich zurück dürfen, und mit Angst und Schrecken auf die damaligen Ereignisse hinblickten, aus Furcht vor einem Anschlusse Belgiens an Frankreich. Wie schrieen diese französischen Journale nicht, daß man sie störe in der „nationalen“ Entwicklung des konstitutionellen Lebens und des Pauperismus! Der Anklageakt, den sie ein Meisterwerk des Styls nennen, ist zugleich ein Meisterwerk belgischer Bornirtheit. „Risquons-tout“ ist eine Weltangelegenheit. Nie war die belgische Nationalität mehr bedroht worden. „Die Franzosen wollten republikanisiren, die Deutschen kommunistisiren und die belgischen Demokraten revolutioniren. Jetzt, wo die Sache vor den Assisen ist, hat eine einfache Diebesgeschichte mehr Interesse, als dieser mit den Haaren herbeigezogene Prozeß. Der Generalprokurator setzt auseinander, in welcher Gefahr der belgische Löwe gewesen, wie alle frühern Vereine, selbst der „deutsche Arbeiterverein“ auf den Umsturz dieses gewaltigen Löwen hinarbeiteten. Im Saale gewahrte man von allen Seiten ein ungläubiges Lächeln.</p> <p>Aber wahrhaft langweilig wird diese ganze Geschichte noch dadurch, daß der Präsident genöthigt ist, den ganzen Vorgang des Prozesses, und selbst das „französische Meisterwerk“ in's Flämische zu übersetzen, da Ein Geschworener kein französisch versteht. Ein schmerzliches Gefühl erregt es, den 80jährigen General Mellinet auf der Bank der Angeklagten zu sehen. Ungeachtet seines Leidens, ‒ eine alte Wunde hat sich geöffnet ‒ lächelt er beständig bei Verlesung der Anklagepunkte, die seine Person betreffen. In seinem Verhöre tritt er dem Präsidenten energisch entgegen. Wer ist sein Ankläger? Ein infames Blatt, die Indépendance belge, die früher Indépendant geheißen, und vor wie nach in der Abhängigkeit verkaufter Franzosen gestanden. Die ganze Anklage beruht auf einer Correspondenz mit Becker. Dieser Becker, ehemaliger Offizier, der von der Indépendance als ein wegen Verfälschung Verurtheilter und aus Belgien Geflüchteter darstellt, sei zu jeder Zeit ein Ehrenmann gewesen, und wäre er zu jeder Zeit bereit, sein Blut für Belgien hinzugeben. Uebrigens habe Becker sich in einem andern Journale auf eine Weise gerechtfertigt, die das Gemeine der Indépendance in seiner ganzen Gehässigkeit darstelle. Der General Mellinet verspricht, die Versammlung später in seiner Vertheidigung zu erheitern, wenn er auf das Komische des Prozesses zu sprechen käme. Das Komische ist übrigens schon da. Es liegt in dem Verhöre Spilthoorn's, des friedlichsten Mannes von der Welt, den man zum Haupte der Verschwörung machen möchte.</p> <p> <ref type="link">(Fortsetzung folgt.)</ref> </p> </div> </div> <div n="1"> <head>Französische Republik.</head> <div xml:id="ar074b2_009" type="jArticle"> <head>Paris, 10. Aug.</head> <p>Die Doktrinärs des „National“ reiben sich endlich die Augen und rufen beim Anblicke der Oestreicher in Mailand in ächt gasconischer Weise aus: „… Wir verneinen es nicht, daß wir noch an die Möglichkeit des Friedens glauben; wir schieben den Beginn der Feindseligkeiten noch hinaus; aber gleichzeitig sind wir, wenn es sein muß, zum Kriege bereit. Diese Eventualität mag nahe bevorstehen und die Regierung ihre Anstalten treffen. Wird das <hi rendition="#g">Wort</hi> nicht gehört; <hi rendition="#g">weigert sich Oestreich, durch den Erfolg seiner Waffen vielleicht berauscht, die ihm zu stellenden Bedingungen anzunehmen;</hi> wohlan! dann ziehe man das Schwert und die Republik rette Italien!…“</p> <p>‒ Die „Presse,“ durch die sardinische Gesandtschaft gut unterrichtet, sagt in einer längeren Mittheilung über den italischen Krieg: „… Nach Empfang der Depeschen aus London versammelten sich die Minister unter Cavaignac's Vorsitz, und nachdem dieselben vorgelesen worden, wurden die Vorschläge des Lord Palmerston rücksichtlich der Vermittelung sofort berathen und einstimmig angenommen. Diese Vorschläge bestehen darin: den Oestreichern die Adige-Linie zu garantiren, wenn sie die Lombardei verlassen. (La ligne de l'Adige sera garantie á l'Austriche, si elle consent à abandonner la Lombardie.)“</p> <p>‒ Die monarchische „Union,“ in diplomatischen Dingen ebenfalls wohlerfahren, sagt: „… Es ist sehr unwahrscheinlich, daß Oestreich, auf allen Punkten des lombardischen Gebiets Sieger, sich den in London und Paris aufgestellten Bedingungen unterwerfen wird. Diese Bedingungen bestehen bekanntlich darin, daß man den größeren Theil der Lombardei dem Großherzoge von Toskana und den Rest dem Könige von Sardinien zuweisen würde. Oestreich träte in den Besitz von Venedig und der Fürstenthümer zurück u. s. w.“</p> <p>‒ Der „Spectateur Republicain,“ Bastide's und nicht selten Cavaignac's Privatorgan, rechtfertigt die bisherige Unthätigkeit Frankreichs in einer langen Epistel mit dem Titel: “Question italienne,” in sehr erbaulicher Weise. Nachdem er das egoistische Streben des Hauses Savoyen seit Jahrhunderten mit wahrhaft fränkischer Naivetät enthüllt und dargestellt hat „wie Karl Albert an der venetianischen Gränzscheide ein wenig zu lange auf das Resultat der Stimmzettel gewartet habe,“ fährt er fort: „Es scheint, man (die italienischen Fürsten?) dachte den Franzosen keine andere Rolle zu, als eine Reserve-Armee des Königs von Piemont zu bilden. Die Unabhängigkeit Italiens ist eine heilige Sache, und Frankreich wird nicht dulden, daß sie untergehe. Aber man verständige sich über die eigentliche Bedeutung der Frage. Handelte es sich bisher um die unterdrückte italienische Unabhängigkeit oder handelte es sich nicht vielmehr um den Schutz und die Vergrößerungssucht des Hauses Savoyen? Durfte Frankreich sich mit Deutschland eines dynastischen Interesses halber überwerfen und es zu einer neuen heiligen Allianz stoßen? Ein Krieg mit Deutschland würde eine Allianz Deutschlands mit Rußland und dann mit England wieder gegen uns zur Folge haben. Die Haltung der Frankfurter Nationalversammlung in der Schleswiger und Triester Blokadefrage hat nun den entschiedenen Charakter der deutschen Politik hinlänglich bewiesen. Welche Verbündeten blieben uns wohl noch, wenn Deutschland, Rußland und England uns feindlich gegenüber ständen?“ Schließlich drückt das Blatt die Hoffnung aus, daß die Meditation ihre Früchte tragen, und den Weltfrieden und mit ihm die Zukunft der europäischen Demokratie sichern werde. Frankreich und England Hand in Hand, hält Herr Cavaignac jede Weigerung von Seiten Oestreichs unmöglich. Man könnte, wenn man diesen Schluß liest, glauben, Herr Guizot habe ihn in jenen goldenen Zeiten des herzlichen Einverständnisses im Voraus geschrieben. Man wird übrigens begreifen, daß England vorzüglich darauf rechnet, Frankreich werde bei der Spekulation auf Sizilien auch ein Auge zudrücken.</p> <p>‒ Das „Journal des Debats,“ dem seit einiger Zeit offenbar wieder offizielle Mittheilungen gemacht worden, schweigt heute gänzlich. Der Einzug der Oestreicher in Mailand hat dasselbe versteinert. Auch macht es das Gerücht von Abdankung des Kaisers von Oestreich verworren.</p> <p>‒ Die reaktionäre Presse (Constitutionnel, Assemblée Nat. etc.) schreibt die Niederlage Karl Alberts der vollständigen Zuchtlosigkeit und Unmoralität des sardinischen Heeres zu. Dieselben Blätter bergen ihre Furcht vor andern größern Ungewittern nicht. „Der Kaiser von Oestreich,“ sagt die Assemblée, „ist mit Unruhe über den demokratischen Fortschritt seiner Erblande erfüllt. Wien erhält seine Gesetze von 80,000 Arbeitern und seinen Studenten. Das Bewußtsein der eigentlichen Lage, die Ehrlichkeit der Diplomatie, die Mäßigkeit und Logik jeder Kabinets können allein die Ungewitter zerstreuen, welche über den Völkern schweben.“</p> <p>Die Assemblée hat bekanntlich Freunde in Augsburg und Innsbruck.</p> <p>‒ Das Lamartinische „Bien public“ zeigt an: „Ein Kourier ist nach Konstantinopel abgesandt worden, der dem General Aupick, unserm dortigen Gesandten, den Befehl überbringt, seine Pässe zu verlangen und binnen 24 Stunden abzureisen, wenn die französische Republik nicht feierlich von der Pforte anerkannt werde.“</p> <p>‒ Die Presse des Armen ist todt! Die Nationalversammlung hat von 749 Stimmen mit einer relativen Mehrheit von 65 Stimmen (407 gegen 342) das Kautionsgesetz angenommen. In dieser Zeit der Arbeitslosigkeit und des Elends ist eine Kaution von 24,000 Fr. für jedes Blatt der Todesstoß, sagt Proudhons „Repräsentant.“ Indessen werden wir so leichten Kaufs das Zeitliche nicht segnen. Wir haben vielmehr bereits die Gründung einer Aktiengesellschaft à 10 Fr. die Aktie begonnen, welche guten Fortgang nimmt und die Existenz unseres Blattes sichert.</p> <p>‒ Um in Zukunft alle Arbeiteraufstände im Keime zu ersticken, hat Lamoricière einen großen strategischen Plan gefaßt, der darin besteht, in alle Städte zwischen Paris und Lyon mehrere Regimenter zu legen, welche eine Art galvanischer Kette bilden, die sich bei der ersten Bewegung in einer der beiden Städte in Marsch setzt.</p> <p>‒ Nächsten Sonntag soll eine große Revue des Lagers von Canonville vor Cavaignac und der Nationalversammlung Statt finden. Dieses Lager (St. Maur) ist nicht abgebrochen, sondern nur durch neue Regimenter ergänzt worden.</p> <p>‒ Paris erhält durch Ducoux's Fürsorgr eine Nachtwache zu Pferde.</p> <p>‒ Das Elend ist hier so fürchterlich, daß die Nationalversammlung heute abermals 2 Mill. Fr. für das Seinedepartement votiren wird.</p> <p>‒ <hi rendition="#g">National-Versammlung.</hi> Sitzung vom 10. August. Anfang 11/2 Uhr. Vicepräsident Corbon. Die Bänke sind spärlich besetzt. Eine große Zahl Repräsentanten wohnt den Berathungen des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten bei, der sich heute wegen der Depeschen aus Italien versammelt. Man diskutirte die Frage: ob Frankreich sofort interveniren solle und hat sie nach hartem Kampf vorläufig mit Nein beantwortet. Doch solle ein definitiver Entschluß erst morgen gefaßt werden, nachdem man die Ansichten des Generals Cavaignac, der für morgen eingeladen ist, gehört habe. ‒ Nach Verlesung des Protokolls wird eine Menge Petitionen aus allen Gegenden der Republik überreicht. Die Bänke füllen sich allmälig und die Tagesordnung beginnt mit Prüfung eines Gesetzes, das den pariser Armen abermals ein Almosen von 2,000,000 Franken bewilligt. Früher erhielt jeder Arme fast täglich 1 Franken; die enorme Zahl derselben zwang jedoch bald die Behörden, auf 75, 50 und 35 Centimen per Kopf oder Familie herabzugehen. Das Elend macht aber so reißende Fortschritte, daß die Verwaltung auf 25 Centimen die tägliche Unterstützung bestimmen muß, um nur den Anforderungen zu genügen. Unter diesen Angaben, die wir dem amtlichen Bericht entnehmen, eröffnete sich die Debatte.</p> <p>Buffet sieht eine zu große Bevorzugung des Seinedepartements in der Maßregel und will Etwas für die Departements davon ausgegeben wissen, in denen eine Menge von Städten ihre Hausarmen nicht mehr ernähren können. Die Regierung würde zuletzt eine Steuerverweigerung zu befürchten haben.</p> <p>Frederic Bastiat, Berichterstatter des Finanzausschusses, bekämpft diesen Antrag, indem er für eine solche Theilung die Summe zu gering hält.</p> <p>Leclerc will diesem Einwande dadurch abhelfen, daß man Drei statt Zwei Millionen Franken bewillige. Er meint, es fließe immer noch zu viel in die Taschen der ehemaligen Arbeiter in den Nationalwerkstätten.</p> <p>Bastiat erwiedert, daß alle bisherigen Unterstützungen ausdrücklich nur solchen Hausarmen verabreicht worden seien, die keine Glieder jener Werkstätten waren.</p> <p>Leclerc's Antrag wird verworfen und der Kredit von 2 Mill. Nach kurzer unerheblicher Berathung bewilligt.</p> <p>Ehe die Versammlung ihre Tagesordnung fortsetzt, besteigt Chappet die Bühne, um ihr das Resultat über die Untersuchung der Wahl des Bürgers Gent in Avignon (Vaucluse) mitzutheilen, gegen welche die konservative Partei durch das Organ Viviens so großes Geschrei erhoben. Mehrere Kommissarien sollten an </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0381/0001]
2. Beilage zu Nr. 74 der Neuen Rh. Zeitg. Sonntag 13. August 1848. Uebersicht. Deutschland. Köln (Die Sitzung der Nationalversammlung vom 7. und 8. August. ‒ Protest der „demokratischen Gesellschaft“ gegen die Einverleibung Posens. ‒ Die gerichtliche Untersuchung gegen die „Neue Rhein. Ztg.“). Crefeld (Die Feier des 6. August). Frankfurt (Nationalversammlung). Berlin (Relegation Langfeldts. ‒ Noch ein akademisches Dokument. ‒ Verhaftung des Comite's der Buchdruckergehülfen. ‒ Der Beschluß der Studentenschaft. ‒ Vereinbarungsdebatte über die Konstabler. ‒ Die französischen Zollmaßregeln gegen Deutschland. ‒ Der Eid auf die Verfassung). Breslau (Die Schweidnitzer Militärgräuel). Schweidnitz (Deputation. ‒ Trübe Aussichten). Liegnitz (Der abgesetzte Kommandant von Schweidnitz). Stettin (Bürgergeneral-Scandal). Wien (Die bevorstehende Ankunft des Kaisers. ‒ Die Presse über den italiänischen Krieg. ‒ Der Kriegsminister Latour. ‒ Die Noth, die Reaktion und die Bauern. ‒ Finanzstand). Kassel (Die Feier des 6. August). Altona (Der Waffenstillstand. ‒ Entdeckung eines neuen Kometen).
Italien. Mailand (Kapitulation und Verrath Karl Alberts. ‒ Bülletin Radetzky's).
Belgien. Antwerpen. (Die Affaire Risquons-Tout).
Französische Republik. Paris (Die Pariser Journale über die italiänische Angelegenheit. ‒ Die Pforte. ‒ Die Presse der Armen und die Kautionen. ‒ Nationalversammlung).
Großbritannien. London (Parlament. ‒ Erklärung des neapolitanischen Gesandten). Dublin (Hochverrathsprozeß. ‒ S. O'Brien. ‒ Kartoffelkrankheit).
Ungarn. Pesth. (Die Illyrer und Kaiser Nikolaus. ‒ Die Brücke über die Theiß).
Handels- und Börsennachrichten.
[Deutschland] [Fortsetzung]
stürzende Flammenschrift „Einigkeit“: und Alles war aus, und lief nach Haus. Mit einer Volkslaterne versehen, bin ich umhergelaufen und habe nach dem Volke gesucht, zwischen diesen privilegirten, dekorirten, uniformirten Menschen, mit den langweiligen, gleichgültigen Familiennasen. Es war keine Polizei zu sehen, keine Polizeiuniform; aber die Leute sahen alle aus, wie ihre eigenen Polizeidiener. Wer laut spricht, wird angestiert. Wer lacht, ruft oder gar singt, wird umringt und gräßlich angestiert.
Es war als laste ein unsichtbarer Alp auf diesen Tausenden. Welcher Alp? Wer beantwortet die Frage? War es der Alp der Herzlosigkeit und Trivialität, oder der Alp der Angst?
Närrisches Volksfest Das!
Altona, 10. Aug. Nach glaubwürdigen Mittheilungen wird der Reichsminister Dr. Heckscher, wie man wissen will, von einem andern diplomatischen Bevollmächtigten begleitet, in diesen Tagen hier durch nach dem Hauptquartier reisen, um im Namen der Centralgewalt den Abschluß eines Waffenstillstandes zu versuchen. ‒ Die beiden Heere stehen einander kampfgerüstet, fast nur durch die Königsau getrennt, gegenüber. Der Zuzug der Frankfurter hat eine Verzögerung erfahren, ist aber nicht, wie seit gestern gerüchtweise behauptet worden, kontremandirt worden. Vielmehr werden morgen um 2 Uhr Nachmittags 1039 Mann Frankfurter in Harburg ankommen
Vorgestern hat der auf der Altonaer (Schumacherschen) Sternwarte wirkende Observator Dr. Petersen, als Ordner des Besselschen Nachlasses auch in literarischen Kreisen geachtet, einen neuen Kometen entdeckt.
(B. H.) Italien. * Mailand, 5. August. _ Mailand, 6. August. _ Mailand, 7. August. _ Mailand, 7. August. _ Chiasso, 7. August. _ Belgien. S Antwerpen, 10. August. So haben wir denn den Riesenprozeß Belgiens in seiner ganzen Lächerlichkeit vor den Assisen. „Eine blutige Schlacht an unserer Gränze, eine Unzahl von Todten, welche die belgische und französische Gränze in ein gemeinsames Blutbad verwandelt hatten“! Und die belgischen Heldenthaten, die neuen Alexanders! In solchen Ausdrücken meldete die belgische Presse damals den Ausgang der Expedition von risquons-tout! Wir haben Unrecht zu sagen, die belgische Presse; wir müßten sagen die französisch-belgische; denn die Redakteure dieser Presse sind lauter Franzosen, die wegen banqueroute frauduleuse u. s. w. nicht nach Frankreich zurück dürfen, und mit Angst und Schrecken auf die damaligen Ereignisse hinblickten, aus Furcht vor einem Anschlusse Belgiens an Frankreich. Wie schrieen diese französischen Journale nicht, daß man sie störe in der „nationalen“ Entwicklung des konstitutionellen Lebens und des Pauperismus! Der Anklageakt, den sie ein Meisterwerk des Styls nennen, ist zugleich ein Meisterwerk belgischer Bornirtheit. „Risquons-tout“ ist eine Weltangelegenheit. Nie war die belgische Nationalität mehr bedroht worden. „Die Franzosen wollten republikanisiren, die Deutschen kommunistisiren und die belgischen Demokraten revolutioniren. Jetzt, wo die Sache vor den Assisen ist, hat eine einfache Diebesgeschichte mehr Interesse, als dieser mit den Haaren herbeigezogene Prozeß. Der Generalprokurator setzt auseinander, in welcher Gefahr der belgische Löwe gewesen, wie alle frühern Vereine, selbst der „deutsche Arbeiterverein“ auf den Umsturz dieses gewaltigen Löwen hinarbeiteten. Im Saale gewahrte man von allen Seiten ein ungläubiges Lächeln.
Aber wahrhaft langweilig wird diese ganze Geschichte noch dadurch, daß der Präsident genöthigt ist, den ganzen Vorgang des Prozesses, und selbst das „französische Meisterwerk“ in's Flämische zu übersetzen, da Ein Geschworener kein französisch versteht. Ein schmerzliches Gefühl erregt es, den 80jährigen General Mellinet auf der Bank der Angeklagten zu sehen. Ungeachtet seines Leidens, ‒ eine alte Wunde hat sich geöffnet ‒ lächelt er beständig bei Verlesung der Anklagepunkte, die seine Person betreffen. In seinem Verhöre tritt er dem Präsidenten energisch entgegen. Wer ist sein Ankläger? Ein infames Blatt, die Indépendance belge, die früher Indépendant geheißen, und vor wie nach in der Abhängigkeit verkaufter Franzosen gestanden. Die ganze Anklage beruht auf einer Correspondenz mit Becker. Dieser Becker, ehemaliger Offizier, der von der Indépendance als ein wegen Verfälschung Verurtheilter und aus Belgien Geflüchteter darstellt, sei zu jeder Zeit ein Ehrenmann gewesen, und wäre er zu jeder Zeit bereit, sein Blut für Belgien hinzugeben. Uebrigens habe Becker sich in einem andern Journale auf eine Weise gerechtfertigt, die das Gemeine der Indépendance in seiner ganzen Gehässigkeit darstelle. Der General Mellinet verspricht, die Versammlung später in seiner Vertheidigung zu erheitern, wenn er auf das Komische des Prozesses zu sprechen käme. Das Komische ist übrigens schon da. Es liegt in dem Verhöre Spilthoorn's, des friedlichsten Mannes von der Welt, den man zum Haupte der Verschwörung machen möchte.
(Fortsetzung folgt.)
Französische Republik. Paris, 10. Aug. Die Doktrinärs des „National“ reiben sich endlich die Augen und rufen beim Anblicke der Oestreicher in Mailand in ächt gasconischer Weise aus: „… Wir verneinen es nicht, daß wir noch an die Möglichkeit des Friedens glauben; wir schieben den Beginn der Feindseligkeiten noch hinaus; aber gleichzeitig sind wir, wenn es sein muß, zum Kriege bereit. Diese Eventualität mag nahe bevorstehen und die Regierung ihre Anstalten treffen. Wird das Wort nicht gehört; weigert sich Oestreich, durch den Erfolg seiner Waffen vielleicht berauscht, die ihm zu stellenden Bedingungen anzunehmen; wohlan! dann ziehe man das Schwert und die Republik rette Italien!…“
‒ Die „Presse,“ durch die sardinische Gesandtschaft gut unterrichtet, sagt in einer längeren Mittheilung über den italischen Krieg: „… Nach Empfang der Depeschen aus London versammelten sich die Minister unter Cavaignac's Vorsitz, und nachdem dieselben vorgelesen worden, wurden die Vorschläge des Lord Palmerston rücksichtlich der Vermittelung sofort berathen und einstimmig angenommen. Diese Vorschläge bestehen darin: den Oestreichern die Adige-Linie zu garantiren, wenn sie die Lombardei verlassen. (La ligne de l'Adige sera garantie á l'Austriche, si elle consent à abandonner la Lombardie.)“
‒ Die monarchische „Union,“ in diplomatischen Dingen ebenfalls wohlerfahren, sagt: „… Es ist sehr unwahrscheinlich, daß Oestreich, auf allen Punkten des lombardischen Gebiets Sieger, sich den in London und Paris aufgestellten Bedingungen unterwerfen wird. Diese Bedingungen bestehen bekanntlich darin, daß man den größeren Theil der Lombardei dem Großherzoge von Toskana und den Rest dem Könige von Sardinien zuweisen würde. Oestreich träte in den Besitz von Venedig und der Fürstenthümer zurück u. s. w.“
‒ Der „Spectateur Republicain,“ Bastide's und nicht selten Cavaignac's Privatorgan, rechtfertigt die bisherige Unthätigkeit Frankreichs in einer langen Epistel mit dem Titel: “Question italienne,” in sehr erbaulicher Weise. Nachdem er das egoistische Streben des Hauses Savoyen seit Jahrhunderten mit wahrhaft fränkischer Naivetät enthüllt und dargestellt hat „wie Karl Albert an der venetianischen Gränzscheide ein wenig zu lange auf das Resultat der Stimmzettel gewartet habe,“ fährt er fort: „Es scheint, man (die italienischen Fürsten?) dachte den Franzosen keine andere Rolle zu, als eine Reserve-Armee des Königs von Piemont zu bilden. Die Unabhängigkeit Italiens ist eine heilige Sache, und Frankreich wird nicht dulden, daß sie untergehe. Aber man verständige sich über die eigentliche Bedeutung der Frage. Handelte es sich bisher um die unterdrückte italienische Unabhängigkeit oder handelte es sich nicht vielmehr um den Schutz und die Vergrößerungssucht des Hauses Savoyen? Durfte Frankreich sich mit Deutschland eines dynastischen Interesses halber überwerfen und es zu einer neuen heiligen Allianz stoßen? Ein Krieg mit Deutschland würde eine Allianz Deutschlands mit Rußland und dann mit England wieder gegen uns zur Folge haben. Die Haltung der Frankfurter Nationalversammlung in der Schleswiger und Triester Blokadefrage hat nun den entschiedenen Charakter der deutschen Politik hinlänglich bewiesen. Welche Verbündeten blieben uns wohl noch, wenn Deutschland, Rußland und England uns feindlich gegenüber ständen?“ Schließlich drückt das Blatt die Hoffnung aus, daß die Meditation ihre Früchte tragen, und den Weltfrieden und mit ihm die Zukunft der europäischen Demokratie sichern werde. Frankreich und England Hand in Hand, hält Herr Cavaignac jede Weigerung von Seiten Oestreichs unmöglich. Man könnte, wenn man diesen Schluß liest, glauben, Herr Guizot habe ihn in jenen goldenen Zeiten des herzlichen Einverständnisses im Voraus geschrieben. Man wird übrigens begreifen, daß England vorzüglich darauf rechnet, Frankreich werde bei der Spekulation auf Sizilien auch ein Auge zudrücken.
‒ Das „Journal des Debats,“ dem seit einiger Zeit offenbar wieder offizielle Mittheilungen gemacht worden, schweigt heute gänzlich. Der Einzug der Oestreicher in Mailand hat dasselbe versteinert. Auch macht es das Gerücht von Abdankung des Kaisers von Oestreich verworren.
‒ Die reaktionäre Presse (Constitutionnel, Assemblée Nat. etc.) schreibt die Niederlage Karl Alberts der vollständigen Zuchtlosigkeit und Unmoralität des sardinischen Heeres zu. Dieselben Blätter bergen ihre Furcht vor andern größern Ungewittern nicht. „Der Kaiser von Oestreich,“ sagt die Assemblée, „ist mit Unruhe über den demokratischen Fortschritt seiner Erblande erfüllt. Wien erhält seine Gesetze von 80,000 Arbeitern und seinen Studenten. Das Bewußtsein der eigentlichen Lage, die Ehrlichkeit der Diplomatie, die Mäßigkeit und Logik jeder Kabinets können allein die Ungewitter zerstreuen, welche über den Völkern schweben.“
Die Assemblée hat bekanntlich Freunde in Augsburg und Innsbruck.
‒ Das Lamartinische „Bien public“ zeigt an: „Ein Kourier ist nach Konstantinopel abgesandt worden, der dem General Aupick, unserm dortigen Gesandten, den Befehl überbringt, seine Pässe zu verlangen und binnen 24 Stunden abzureisen, wenn die französische Republik nicht feierlich von der Pforte anerkannt werde.“
‒ Die Presse des Armen ist todt! Die Nationalversammlung hat von 749 Stimmen mit einer relativen Mehrheit von 65 Stimmen (407 gegen 342) das Kautionsgesetz angenommen. In dieser Zeit der Arbeitslosigkeit und des Elends ist eine Kaution von 24,000 Fr. für jedes Blatt der Todesstoß, sagt Proudhons „Repräsentant.“ Indessen werden wir so leichten Kaufs das Zeitliche nicht segnen. Wir haben vielmehr bereits die Gründung einer Aktiengesellschaft à 10 Fr. die Aktie begonnen, welche guten Fortgang nimmt und die Existenz unseres Blattes sichert.
‒ Um in Zukunft alle Arbeiteraufstände im Keime zu ersticken, hat Lamoricière einen großen strategischen Plan gefaßt, der darin besteht, in alle Städte zwischen Paris und Lyon mehrere Regimenter zu legen, welche eine Art galvanischer Kette bilden, die sich bei der ersten Bewegung in einer der beiden Städte in Marsch setzt.
‒ Nächsten Sonntag soll eine große Revue des Lagers von Canonville vor Cavaignac und der Nationalversammlung Statt finden. Dieses Lager (St. Maur) ist nicht abgebrochen, sondern nur durch neue Regimenter ergänzt worden.
‒ Paris erhält durch Ducoux's Fürsorgr eine Nachtwache zu Pferde.
‒ Das Elend ist hier so fürchterlich, daß die Nationalversammlung heute abermals 2 Mill. Fr. für das Seinedepartement votiren wird.
‒ National-Versammlung. Sitzung vom 10. August. Anfang 11/2 Uhr. Vicepräsident Corbon. Die Bänke sind spärlich besetzt. Eine große Zahl Repräsentanten wohnt den Berathungen des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten bei, der sich heute wegen der Depeschen aus Italien versammelt. Man diskutirte die Frage: ob Frankreich sofort interveniren solle und hat sie nach hartem Kampf vorläufig mit Nein beantwortet. Doch solle ein definitiver Entschluß erst morgen gefaßt werden, nachdem man die Ansichten des Generals Cavaignac, der für morgen eingeladen ist, gehört habe. ‒ Nach Verlesung des Protokolls wird eine Menge Petitionen aus allen Gegenden der Republik überreicht. Die Bänke füllen sich allmälig und die Tagesordnung beginnt mit Prüfung eines Gesetzes, das den pariser Armen abermals ein Almosen von 2,000,000 Franken bewilligt. Früher erhielt jeder Arme fast täglich 1 Franken; die enorme Zahl derselben zwang jedoch bald die Behörden, auf 75, 50 und 35 Centimen per Kopf oder Familie herabzugehen. Das Elend macht aber so reißende Fortschritte, daß die Verwaltung auf 25 Centimen die tägliche Unterstützung bestimmen muß, um nur den Anforderungen zu genügen. Unter diesen Angaben, die wir dem amtlichen Bericht entnehmen, eröffnete sich die Debatte.
Buffet sieht eine zu große Bevorzugung des Seinedepartements in der Maßregel und will Etwas für die Departements davon ausgegeben wissen, in denen eine Menge von Städten ihre Hausarmen nicht mehr ernähren können. Die Regierung würde zuletzt eine Steuerverweigerung zu befürchten haben.
Frederic Bastiat, Berichterstatter des Finanzausschusses, bekämpft diesen Antrag, indem er für eine solche Theilung die Summe zu gering hält.
Leclerc will diesem Einwande dadurch abhelfen, daß man Drei statt Zwei Millionen Franken bewillige. Er meint, es fließe immer noch zu viel in die Taschen der ehemaligen Arbeiter in den Nationalwerkstätten.
Bastiat erwiedert, daß alle bisherigen Unterstützungen ausdrücklich nur solchen Hausarmen verabreicht worden seien, die keine Glieder jener Werkstätten waren.
Leclerc's Antrag wird verworfen und der Kredit von 2 Mill. Nach kurzer unerheblicher Berathung bewilligt.
Ehe die Versammlung ihre Tagesordnung fortsetzt, besteigt Chappet die Bühne, um ihr das Resultat über die Untersuchung der Wahl des Bürgers Gent in Avignon (Vaucluse) mitzutheilen, gegen welche die konservative Partei durch das Organ Viviens so großes Geschrei erhoben. Mehrere Kommissarien sollten an
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Jürgen Herres: Konvertierung TUSTEP nach XML
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Maria Ermakova, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Frank Wiegand: Konvertierung XML nach DTA-Basisformat
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Weitere Informationen:Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 1 (Nummer 1 bis Nummer 183) Köln, 1. Juni 1848 bis 31. Dezember 1848. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.
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