Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Neue Rheinische Zeitung. Nr. 72. Köln, 11. August 1848. Beilage.

Bild:
<< vorherige Seite
letzte Seite
[Gerichtsprotokoll]
Kriminal-Prozedur gegen Ferdinand Lassalle wegen Verleitung zum Diebstahl.

(Fortsetzung.)

St.-Pr. Aus Ihrer Vernehmung geht hervor, daß Oppenheim sich erbot sondern daß Lassalle Anweisung gegeben hat.

A. Ich habe den Vorsatz das Oppenheim sich nach dem Akt zu erkundigen nur gebilligt.

Pr. sie sagen, in dem Briefe an Heine, Sie hätten den Akt nöthig, er müsse zum Zweck der Prodigalitätsklage beschafft werden.

Pr. Haben Sie ein Koffer zum Zweck des Vertauschens gekauft?

Z. Nein, obwohl mir Lassalle 3 Louisd'or versprochen, wenn ich es thäte.

Pr. Wer hat Sie im Kaiserl. Hof aufgenommen, unter welchem Namen haben Sie sich ins Fremdenbuch eingetragen?

Z. Der Kellner hat mich aufgenommen, ich habe mich gar nicht eingeschrieben. Auf dem Rheinischen Bahnhofe sollte ich Lassalle treffen. Anfangs war aber blos Mendelssohn dort. Des Grafen Bedienter hatte zwei Kassetten bei sich, jetzt forderte Mendelssohn mich auf, eine dieser Kassetten zu vertauschen. Ich entgegnete: Thun Sie das doch selber, meine Ehre ist mir zu lieb. Bald darauf kam Lassalle und war sehr ungehalten, daß wir nichts erwischt hatten. Wir fuhren in demselben Zuge mit dem Grafen nach Aachen, wo ich hörte, daß man die Korrespondenz desselben auffangen wolle.

Pr. Nach Ihrer früheren Aussage haben Sie das schon in Düsseldorf erfahren.

Z. Von der Meyendorf ist wohl die Rede gewesen, nicht aber von Briefschaften.

Pr. Waren Sie früher schon in Aachen?

Z. Ja, einmal von Köln aus. - Lassalle hatte schon die Bekanntschaft der Meyendorf gemacht. Paul Kurz war, als wir nach Aachen kamen, schon dort, Lassalle kannte ihn von Düsseldorf her und hatte ihm Geld und Instruktionen gegeben um den Grafen und die Meyendorf zu beobachten. Auf dem Bahnhof wurde dem Kurz und mir noch einmal der Auftrag, ein Stück Gepäck dem Grafen wegzunehmen. Ich logirte mit Lassalle in den Vier-Jahreszeiten, Mendelssohn und Oppenheim wo anders. Am andern Tage ließ Lassalle durch einen Lohndiener den Empfehlungsbrief des Prinzen beim Grafen abgeben; letzterer ließ sagen er werde ihn besuchen. Lassalle richtete sein Zimmer zum Empfang ein. Lichter wurden auf den Kamin gestellt, ein Kronleuchter angezündet, Landkarten ausgebreitet, ein Paar Duellpistolen hingelegt, auch ein Fläschchen mit einer Flüssigkeit und Champagner und Wasser bereitgestellt. Lassalle sagte mir, da wären vergiftete Cigarren wonach der Graf Durst empfinden würde; ich sollte dann beim Einschenken des Champagners oder Wassers von der Flüssigkeit zugießen. Ich sagte: das können Sie mir nicht zumuthen, worauf er sagte: das Gift finden keine zehn Doktors. Der Graf kam aber nicht. Bald darauf hat Lassalle sich noch einmal beim Grafen anmelden lassen, ist aber nicht angenommen worden.

Pr. erinnert den Zeugen an die Heiligkeit des Eides. Was sollten die brennenden Lichter?

Z. Zum Cigarrenanmachen, es waren Armleuchter mit 4 bis 5 Armen.

Pr. Wie war die Farbe der Flüssigkeit?

Z. Gelb.

Pr. Sie haben früher braun gesagt?

Z. Ja wohl, braun war sie.

Pr. Man hätte es ja gesehen, wenn diese Flüssigkeit in Wasser oder Champagner geschüttet worden wäre?

Z. Was weiß ich!

Pr. Worin steckte sonst das Fläschchen?

Z. In einer kleinen weißen Tasche, die in einer Kassette stand. Natürlich hat er sie später wieder weggesteckt.

Pr. Wo ist das Fläschchen hingekommen?

Z. Auf der Rückreise sind sie in der Kassette, in die sie nicht genau paßten, zerbrochen. Es waren zwei Fläschchen von gleicher Farbe. Die Kassette war mit rothem Sammet gefüttert, der von der Flüssigkeit entfärbt war.

Pr. Auch zerfressen? Z. Nein.

Pr. Wo sind die Cigarren hingekommen?

Z. Ich habe sie in eine Schachtel gepackt und bis zum 19. März bewahrt. Fünfe habe ich zurückgegeben, eine verloren. Papier und Schachtel, worin die Cigarren lagen, waren gelb geworden. Ich weiß nicht, wo die Cigarren hingekommen. Johann Kurz hat sie aber gesehen. Die Schachtel habe ich verbrannt. - Der Graf wohnte damals auf dem Louisberg. Lassalle hat in einem alten Kostüme und mit einer Pistole bewaffnet, das Haus des Grafen umgangen, die alten Kleider wurden bei einer Wittwe aufbewahrt.

Pr. Was war das für eine Pistole?

Z. Es war eine kleine Pistole; Lassalle hatte viele Pistolen, doppelte, einfache, Duellpistolen.

Pr. Hat Lassalle den Auftrag gegeben, die Bekanntschaft von Postbeamten zu suchen, um Briefe des Grafen an die Meyendorf zu erlangen?

Z. Ich sollte die Postbeamten bestechen, sagte aber nach einiger Zeit, da ich dergleichen nicht unternehmen wollte, mit den Postbeamten sei nichts zu machen. Lassalle gab Kurz denselben Auftrag, der eines Tags wirklich einen Brief des Grafen an die Meyendorf, datirt Düsseldorf 29. Juli, überbrachte. Später hat Kurz einmal meinen Rock angezogen, und ist in diesem Anzuge zur Post gegangen, um wiederum Briefe zu erhalten.

Angeklagter. Ich bitte mir dies zu beurkunden.

Der Zeuge deponirt nun auf Befragen des Präsidenten, Kurz habe auch den Auftrag erhalten, einen Koffer zu kaufen und diesen gegen einen andern der Fr. v. Meyendorf gehörigen zu vertauschen. Er, Zeuge, habe Kurz davon abgerathen. - Lassalle habe ihn ferner mit einem Brief an den Grafen Hatzfeldt geschickt und als dieser Brief nicht angekommen worden, habe jener geäußert: Jetzt will ich ihn fordern und wenn er mich auch erschießt, so muß er doch aus dem Lande.

An dem Tage, wo die Meyendorf abreiste, sei er im Redenzimmer des untern Salons gewesen und habe gehört, daß Lassalle dem Mendelsohn den Auftrag ertheilt, der Meyendorf so weit als nöthig nachzureisen und sich auf jede Weise in den Besitz ihrer Kassette zu setzen. Die Abreise der Meyendorf sei von Kurz gemeldet worden. Mendelsohn sei abgereist, nachdem Lassalle mit ihm im Salon gesprochen hatte; Lassalle habe ihm mehrere Goldstücke gegeben, eines sei noch auf dem Tische liegen geblieben. Auch sonst habe Lassalle dem Mendelsohn Geld gegeben und Rechnungen für ihn bezahlt. Kurz sei an demselben Tage nach Aachen zurückgekehrt und habe ihm erzählt, er habe Mendelsohn, dessen Zug sich mit dem seinigen kreuzte, im Vorbeifahren zugerufen: "Im Mainzer Hof!" Kurz sei später mit Oppenhem nach Köln gefahren.

(Forts. folgt.)

Schiffahrts-Anzeige. Köln, 10. August 1848.

Angekommen:

Ph. Kimpel von Mainz.

Abgefahren:

Val. Ebert nach dem Obermain.

In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich Joh. Linkewitz: nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr Joh. Budberg; nach Andernach und Neuwied C. Kaiser und Jakob Schilowski; nach Bingen J. B. Mundschenk; nach Koblenz, der Mosel und Saar Jos. Zeiler; nach der Mosel, Trier und der Saar Frdr. Lauterborn; nach Mainz Joh. Kiefer; nach dem Niedermain C. Nees; nach dem Mittel- und Obermain C. Schleicher; nach Heilbronn C. Heuß; nach Kannstadt und Stuttgart H. Klee; nach Worms und Mannheim Mart. Aulmich.

Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Kamps Köln Nr. 17
Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Scholwerth Köln Nr. 3

Wasserstand.

Köln, am 10 August. Rheinhöhe 7' 1"

Bekanntmachung.

Die zwischen Köln und Krefeld bestehende tägliche Personenpost erhält vom 15. August c. ab, folgenden Gang:

aus Krefeld täglich des Mittags 1 Uhr,
aus Köln täglich des Abends 7 Uhr.

Die Strecke zwischen Köln und Krefeld wird in 5 Stunden 35 bis 40 Minuten zurückgelegt.

Außer dieser Post wird vom nämlichen Tage an, eine tägliche Personenpost zwischen Köln und Reuß angelegt, welche

aus Neuß des Morgens im Sommer um 51/2 Uhr,
aus Neuß des Morgens im Winter um 6 Uhr,

aus Köln des Morgens um 7 Uhr abfährt.

Die Strecke zwischen Köln und Neuß wird in 3 Stunden 15 Minuten zurückgelegt.

Auf beiden Posten beträgt das Personengeld nebst 30 Pfd. Freigewicht an Gepäck, pro Person und Meile 5 Sgr.

Köln, den 10. August 1848.

Der Ober-Post-Direktor, Rehfeld.

Bekanntmachung.

Vom 15. d. M. ab werden zwischen dem Ober-Post-Amtslokale und dem Bonner Eisenbahnhofe einspännige Wagen eingestellt, mit denen keine Personen-Beförderung Statt findet.

Köln, 9. August 1848.

Der Ober-Post-Direktor, Rehfeldt.

Die Abfertigung der Güter, welche von dem Köln-Mindener Eisenbahnhofe zu Lande in den hiesigen Freihafen gebracht werden, wird von morgen an auf der Hausflur des Hafen-Kommissariatsgebäudes Statt finden Alle Bestimmungen der Hafenordnung vom 22. Aug. 1844 sind auch für diese Benutzung des Hafens gültig, jedoch ist der Gesammtbetrag der Krahnen-, Waage- und Werftgebühren auf 3 Centimen vom Zollcentner ermäßigt worden. Die Deklarationen über die Niederlegung und die Abfolgebriefchen über den Bezug der Waaren sind an den mit der Ermittelung der letztern beauftragten Verwalter im Mühlengassenlager Herrn Pannes abzugeben.

Köln, den 9. August 1848.

Der Hafen-Kommissar, J. Rennen.

16. Comp. der Bürgerwehr.

Sonntag Morgens 7 Uhr Versammlung im Stammlokale, bewaffnet zum Exerzieren. Montag Morgens 8 Uhr ebendaselbst zur Parade vor dem Reichsverweser auf dem Neumarkt.

Der Hauptmann.

Englischer Hof in Köln.

Kasinostraße Nro. 1.

Zu den bevorstehenden Dombau-Festlichkeiten empfehle ich meinen Gasthof dem verehrlichen auswärtigen Publikum auf das Angelegentlichste.

Köln, den 10. August 1848.

H. J. Thibus.

Illuminations-Gläser zu 71/2 Sgr. per Dutzend zu haben Walrafsplatz 149.

Stroof'sches Grundstück auf der Hochpforte.

GroßerKriegs-Ballon.

Sonntag, den 13. August 1848. wird der berühmte Luftschiffer Herr COXWELL aus London mit seinem großen Kriegsballon, 62 Fuß hoch, 40 breit, 126 Fuß Umfang, 40,000 Kubik-Fuß Inhalt und mit zwei Gondeln, seine 104. LUFT-FAHRT in Gesellschaft mehrerer Personen antreten: Herr COXWELL wird durch viele interessante und imposante Experimente die Möglichkeit, eine Stadt zu bombardiren oder ein Heer zu vernichten, darthun. - Die zweite Gondel wird gleich nach dem Aufsteigen des Ballons 50 Fuß herabgelassen und Herr COXWELL eine Strickleiter herunter steigen und das Feuerwerk, dessen Donner meilenweit zu hören ist, abbrennen.

Diese fürchterliche und nützliche Erfindung hat sich das größte Lob von tausenden Zuschauern in London, Brüssel, Antwerpen und Elberfeld verdient.

Das Bürger-Musikchor wird bei dem Füllen und Aufsteigen mehrere ausgewählte Stücke vortragen.

Preise der Plätze:

Erster Platz 15 Sgr. - Zweiter Platz 10 Sgr. - Dritter Platz 5 Sgr.

Karten werden am Samstag und Sonntag, Morgens von 11 bis 1 Uhr, im englischen Hofe bei Herrn Thibus verabfolgt und sind später an der Kasse zu haben.

Kasseneröffnung um 3 Uhr, Aufsteigen des Luft-Ballons um 5 Uhr.

Demokratische Gesellschaft. Freitag, den 11. August, Abends 7 Uhr, Versammlung im Eiser'schen Saale auf der Comödienstraße (ausnahmsweise wegen Reparatur des gewöhnlichen Lokals).

Der Vorstand.

Gerichtlicher Verkauf.

Am Samstag den 12 August 1848, Morgens 10 Uhr wird der Unterzeichnete auf dem Markte in der Apostelnstraße zu Köln: 1 Flügel von Palisanderholz, 1 Theetisch von Mahagoniholz, 6 Stühle von ditto, 1 Badeschrank, 1 Schreibpult, 1 großer geschliffener Ofen u. s. w. dem Meistbietenden gegen gleich baare Zahlung verkaufen.

Der Gerichtsvollzieher Penningsfeld.

Ein Pumpenmacher-Gehülfe, der in allen in dieses Fach einschlagenden Arbeiten gut erfahren ist, sucht eine Stelle.

Auskunft Waidmarkt Nro. 9.

Ein junger Mann sucht eine Komptoir- oder Reise-Stelle und kann gute Zeugnisse aufweisen. Die Expedition sagt wer.

Für Eltern, welche Knaben oder Mädchen zur Erlernung der französischen Sprache, Familien in Belgien zu übergeben, und dagegen Kinder von diesen aufzunehmen geneigt sind, finden sich die verschiedenartigsten Tausch-Gelegenheiten. Näheres bei Rolinger, Sprachlehrer in Lüttich. In Köln, Adresse, Domhof Nro, 5.

Versteigerung.

Am Samstag, den 12. August 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Markte zu St. Aposteln in Köln verschiedene gut erhaltene Hausm bilien als: 1 Schreibzeug, 10 Stühle, 2 Nachtstühle, 1 Sopha von Mahagonyholz mit schwarzem Moor überzogen, 1 Kleiderschrank mit Doppelthüren, Oefen, Spiegel, Schildereien, u. s. w. gegen gleich baare Zahlung versteigert werden.

Der Gerichtsvollzieher Cloeren.

Weberstraße Nro. 18 - sind mehrere Zimmer zu vermiethen.

Bei Gelegenheit der Feier des 600jährigen Dombaufestes und der festlichen Eröffnung des nunmehr vollendeten Baues meines großen Saales Montag, den 14. Aug., Abends 7 Uhr, großes Concert unter Leitung des Herrn Herx, ausgeführt von 70 Mitwirkenden und Abends 10 Uhr, großer Festball unter Leitung des Herrn Franken Sohn.

Der Subskriptionspreis auf Concert und Ball beträgt 25 Silbergroschen.

Der Kassapreis ist für das Concert 15 Sgr. für den Ball 20 Sgr.

Damen frei.

Die Subskriptionslisten liegen in meinem Lokale offen.

Franz Stollwerk.

Bestellungen auf die in Hannover erscheinenden Vaterlandsblätter des Dr. Schläger nehmen alle Postämter des In- und Auslandes an. Abonnements-Preis 1/4 Jahr 3/4 Thlr. Inserat-Gebühr für die Zeile 8 Pf.

Echte westphälische Schinken.

Höhle Nro. 28 (Ecke vor St. Alban.)

Dem wackeren Abgeordneten der deutschen National-Versammlung, Herrn Brentano, ein donnerndes Hoch für sein Auftreten in der 56. Sitzung!

Den Krautjunkern Vinke, Lichnowsky, Plathner und Consorten wird für ihre Unverschämtheiten eine derbe Züchtigung gewünscht. X.

Hört Hört!!

Die Commandantur und Chargirten der Bürgerwehr sollen im Festzuge am Dienstag den 15. hinter dem Militär-Offizier-Corps gehen. Schöne Einrichtung des Fest-Comites!

Motto: "Ich well enen Hahn han."
Trotz Levverthron und alledem
Trotz Hundsfett und alledem
Trotz Bückels und alledem
Soll levven der Manes noch hundert Jahr bequem.

Vivat Hermann op der Hahnenstroß, der zappt uns so mänch gob Mooß.

Von mehrere Trinker.

Vivat Hermanus im Roebe-Liß singen Hus.

Theater.

Freitag den 11. August: Nabuccodonosor.

Große Oper in 4 Akten, von G. Berd.

Der Gerant, Korff.
Druck von W. Clouth, St. Agatha Nro. 12.

[Gerichtsprotokoll]
Kriminal-Prozedur gegen Ferdinand Lassalle wegen Verleitung zum Diebstahl.

(Fortsetzung.)

St.-Pr. Aus Ihrer Vernehmung geht hervor, daß Oppenheim sich erbot sondern daß Lassalle Anweisung gegeben hat.

A. Ich habe den Vorsatz das Oppenheim sich nach dem Akt zu erkundigen nur gebilligt.

Pr. sie sagen, in dem Briefe an Heine, Sie hätten den Akt nöthig, er müsse zum Zweck der Prodigalitätsklage beschafft werden.

Pr. Haben Sie ein Koffer zum Zweck des Vertauschens gekauft?

Z. Nein, obwohl mir Lassalle 3 Louisd'or versprochen, wenn ich es thäte.

Pr. Wer hat Sie im Kaiserl. Hof aufgenommen, unter welchem Namen haben Sie sich ins Fremdenbuch eingetragen?

Z. Der Kellner hat mich aufgenommen, ich habe mich gar nicht eingeschrieben. Auf dem Rheinischen Bahnhofe sollte ich Lassalle treffen. Anfangs war aber blos Mendelssohn dort. Des Grafen Bedienter hatte zwei Kassetten bei sich, jetzt forderte Mendelssohn mich auf, eine dieser Kassetten zu vertauschen. Ich entgegnete: Thun Sie das doch selber, meine Ehre ist mir zu lieb. Bald darauf kam Lassalle und war sehr ungehalten, daß wir nichts erwischt hatten. Wir fuhren in demselben Zuge mit dem Grafen nach Aachen, wo ich hörte, daß man die Korrespondenz desselben auffangen wolle.

Pr. Nach Ihrer früheren Aussage haben Sie das schon in Düsseldorf erfahren.

Z. Von der Meyendorf ist wohl die Rede gewesen, nicht aber von Briefschaften.

Pr. Waren Sie früher schon in Aachen?

Z. Ja, einmal von Köln aus. ‒ Lassalle hatte schon die Bekanntschaft der Meyendorf gemacht. Paul Kurz war, als wir nach Aachen kamen, schon dort, Lassalle kannte ihn von Düsseldorf her und hatte ihm Geld und Instruktionen gegeben um den Grafen und die Meyendorf zu beobachten. Auf dem Bahnhof wurde dem Kurz und mir noch einmal der Auftrag, ein Stück Gepäck dem Grafen wegzunehmen. Ich logirte mit Lassalle in den Vier-Jahreszeiten, Mendelssohn und Oppenheim wo anders. Am andern Tage ließ Lassalle durch einen Lohndiener den Empfehlungsbrief des Prinzen beim Grafen abgeben; letzterer ließ sagen er werde ihn besuchen. Lassalle richtete sein Zimmer zum Empfang ein. Lichter wurden auf den Kamin gestellt, ein Kronleuchter angezündet, Landkarten ausgebreitet, ein Paar Duellpistolen hingelegt, auch ein Fläschchen mit einer Flüssigkeit und Champagner und Wasser bereitgestellt. Lassalle sagte mir, da wären vergiftete Cigarren wonach der Graf Durst empfinden würde; ich sollte dann beim Einschenken des Champagners oder Wassers von der Flüssigkeit zugießen. Ich sagte: das können Sie mir nicht zumuthen, worauf er sagte: das Gift finden keine zehn Doktors. Der Graf kam aber nicht. Bald darauf hat Lassalle sich noch einmal beim Grafen anmelden lassen, ist aber nicht angenommen worden.

Pr. erinnert den Zeugen an die Heiligkeit des Eides. Was sollten die brennenden Lichter?

Z. Zum Cigarrenanmachen, es waren Armleuchter mit 4 bis 5 Armen.

Pr. Wie war die Farbe der Flüssigkeit?

Z. Gelb.

Pr. Sie haben früher braun gesagt?

Z. Ja wohl, braun war sie.

Pr. Man hätte es ja gesehen, wenn diese Flüssigkeit in Wasser oder Champagner geschüttet worden wäre?

Z. Was weiß ich!

Pr. Worin steckte sonst das Fläschchen?

Z. In einer kleinen weißen Tasche, die in einer Kassette stand. Natürlich hat er sie später wieder weggesteckt.

Pr. Wo ist das Fläschchen hingekommen?

Z. Auf der Rückreise sind sie in der Kassette, in die sie nicht genau paßten, zerbrochen. Es waren zwei Fläschchen von gleicher Farbe. Die Kassette war mit rothem Sammet gefüttert, der von der Flüssigkeit entfärbt war.

Pr. Auch zerfressen? Z. Nein.

Pr. Wo sind die Cigarren hingekommen?

Z. Ich habe sie in eine Schachtel gepackt und bis zum 19. März bewahrt. Fünfe habe ich zurückgegeben, eine verloren. Papier und Schachtel, worin die Cigarren lagen, waren gelb geworden. Ich weiß nicht, wo die Cigarren hingekommen. Johann Kurz hat sie aber gesehen. Die Schachtel habe ich verbrannt. ‒ Der Graf wohnte damals auf dem Louisberg. Lassalle hat in einem alten Kostüme und mit einer Pistole bewaffnet, das Haus des Grafen umgangen, die alten Kleider wurden bei einer Wittwe aufbewahrt.

Pr. Was war das für eine Pistole?

Z. Es war eine kleine Pistole; Lassalle hatte viele Pistolen, doppelte, einfache, Duellpistolen.

Pr. Hat Lassalle den Auftrag gegeben, die Bekanntschaft von Postbeamten zu suchen, um Briefe des Grafen an die Meyendorf zu erlangen?

Z. Ich sollte die Postbeamten bestechen, sagte aber nach einiger Zeit, da ich dergleichen nicht unternehmen wollte, mit den Postbeamten sei nichts zu machen. Lassalle gab Kurz denselben Auftrag, der eines Tags wirklich einen Brief des Grafen an die Meyendorf, datirt Düsseldorf 29. Juli, überbrachte. Später hat Kurz einmal meinen Rock angezogen, und ist in diesem Anzuge zur Post gegangen, um wiederum Briefe zu erhalten.

Angeklagter. Ich bitte mir dies zu beurkunden.

Der Zeuge deponirt nun auf Befragen des Präsidenten, Kurz habe auch den Auftrag erhalten, einen Koffer zu kaufen und diesen gegen einen andern der Fr. v. Meyendorf gehörigen zu vertauschen. Er, Zeuge, habe Kurz davon abgerathen. ‒ Lassalle habe ihn ferner mit einem Brief an den Grafen Hatzfeldt geschickt und als dieser Brief nicht angekommen worden, habe jener geäußert: Jetzt will ich ihn fordern und wenn er mich auch erschießt, so muß er doch aus dem Lande.

An dem Tage, wo die Meyendorf abreiste, sei er im Redenzimmer des untern Salons gewesen und habe gehört, daß Lassalle dem Mendelsohn den Auftrag ertheilt, der Meyendorf so weit als nöthig nachzureisen und sich auf jede Weise in den Besitz ihrer Kassette zu setzen. Die Abreise der Meyendorf sei von Kurz gemeldet worden. Mendelsohn sei abgereist, nachdem Lassalle mit ihm im Salon gesprochen hatte; Lassalle habe ihm mehrere Goldstücke gegeben, eines sei noch auf dem Tische liegen geblieben. Auch sonst habe Lassalle dem Mendelsohn Geld gegeben und Rechnungen für ihn bezahlt. Kurz sei an demselben Tage nach Aachen zurückgekehrt und habe ihm erzählt, er habe Mendelsohn, dessen Zug sich mit dem seinigen kreuzte, im Vorbeifahren zugerufen: „Im Mainzer Hof!“ Kurz sei später mit Oppenhem nach Köln gefahren.

(Forts. folgt.)

Schiffahrts-Anzeige. Köln, 10. August 1848.

Angekommen:

Ph. Kimpel von Mainz.

Abgefahren:

Val. Ebert nach dem Obermain.

In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich Joh. Linkewitz: nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr Joh. Budberg; nach Andernach und Neuwied C. Kaiser und Jakob Schilowski; nach Bingen J. B. Mundschenk; nach Koblenz, der Mosel und Saar Jos. Zeiler; nach der Mosel, Trier und der Saar Frdr. Lauterborn; nach Mainz Joh. Kiefer; nach dem Niedermain C. Nees; nach dem Mittel- und Obermain C. Schleicher; nach Heilbronn C. Heuß; nach Kannstadt und Stuttgart H. Klee; nach Worms und Mannheim Mart. Aulmich.

Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Kamps Köln Nr. 17
Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Scholwerth Köln Nr. 3

Wasserstand.

Köln, am 10 August. Rheinhöhe 7′ 1″

Bekanntmachung.

Die zwischen Köln und Krefeld bestehende tägliche Personenpost erhält vom 15. August c. ab, folgenden Gang:

aus Krefeld täglich des Mittags 1 Uhr,
aus Köln täglich des Abends 7 Uhr.

Die Strecke zwischen Köln und Krefeld wird in 5 Stunden 35 bis 40 Minuten zurückgelegt.

Außer dieser Post wird vom nämlichen Tage an, eine tägliche Personenpost zwischen Köln und Reuß angelegt, welche

aus Neuß des Morgens im Sommer um 51/2 Uhr,
aus Neuß des Morgens im Winter um 6 Uhr,

aus Köln des Morgens um 7 Uhr abfährt.

Die Strecke zwischen Köln und Neuß wird in 3 Stunden 15 Minuten zurückgelegt.

Auf beiden Posten beträgt das Personengeld nebst 30 Pfd. Freigewicht an Gepäck, pro Person und Meile 5 Sgr.

Köln, den 10. August 1848.

Der Ober-Post-Direktor, Rehfeld.

Bekanntmachung.

Vom 15. d. M. ab werden zwischen dem Ober-Post-Amtslokale und dem Bonner Eisenbahnhofe einspännige Wagen eingestellt, mit denen keine Personen-Beförderung Statt findet.

Köln, 9. August 1848.

Der Ober-Post-Direktor, Rehfeldt.

Die Abfertigung der Güter, welche von dem Köln-Mindener Eisenbahnhofe zu Lande in den hiesigen Freihafen gebracht werden, wird von morgen an auf der Hausflur des Hafen-Kommissariatsgebäudes Statt finden Alle Bestimmungen der Hafenordnung vom 22. Aug. 1844 sind auch für diese Benutzung des Hafens gültig, jedoch ist der Gesammtbetrag der Krahnen-, Waage- und Werftgebühren auf 3 Centimen vom Zollcentner ermäßigt worden. Die Deklarationen über die Niederlegung und die Abfolgebriefchen über den Bezug der Waaren sind an den mit der Ermittelung der letztern beauftragten Verwalter im Mühlengassenlager Herrn Pannes abzugeben.

Köln, den 9. August 1848.

Der Hafen-Kommissar, J. Rennen.

16. Comp. der Bürgerwehr.

Sonntag Morgens 7 Uhr Versammlung im Stammlokale, bewaffnet zum Exerzieren. Montag Morgens 8 Uhr ebendaselbst zur Parade vor dem Reichsverweser auf dem Neumarkt.

Der Hauptmann.

Englischer Hof in Köln.

Kasinostraße Nro. 1.

Zu den bevorstehenden Dombau-Festlichkeiten empfehle ich meinen Gasthof dem verehrlichen auswärtigen Publikum auf das Angelegentlichste.

Köln, den 10. August 1848.

H. J. Thibus.

Illuminations-Gläser zu 71/2 Sgr. per Dutzend zu haben Walrafsplatz 149.

Stroof'sches Grundstück auf der Hochpforte.

GroßerKriegs-Ballon.

Sonntag, den 13. August 1848. wird der berühmte Luftschiffer Herr COXWELL aus London mit seinem großen Kriegsballon, 62 Fuß hoch, 40 breit, 126 Fuß Umfang, 40,000 Kubik-Fuß Inhalt und mit zwei Gondeln, seine 104. LUFT-FAHRT in Gesellschaft mehrerer Personen antreten: Herr COXWELL wird durch viele interessante und imposante Experimente die Möglichkeit, eine Stadt zu bombardiren oder ein Heer zu vernichten, darthun. ‒ Die zweite Gondel wird gleich nach dem Aufsteigen des Ballons 50 Fuß herabgelassen und Herr COXWELL eine Strickleiter herunter steigen und das Feuerwerk, dessen Donner meilenweit zu hören ist, abbrennen.

Diese fürchterliche und nützliche Erfindung hat sich das größte Lob von tausenden Zuschauern in London, Brüssel, Antwerpen und Elberfeld verdient.

Das Bürger-Musikchor wird bei dem Füllen und Aufsteigen mehrere ausgewählte Stücke vortragen.

Preise der Plätze:

Erster Platz 15 Sgr. ‒ Zweiter Platz 10 Sgr. ‒ Dritter Platz 5 Sgr.

Karten werden am Samstag und Sonntag, Morgens von 11 bis 1 Uhr, im englischen Hofe bei Herrn Thibus verabfolgt und sind später an der Kasse zu haben.

Kasseneröffnung um 3 Uhr, Aufsteigen des Luft-Ballons um 5 Uhr.

Demokratische Gesellschaft. Freitag, den 11. August, Abends 7 Uhr, Versammlung im Eiser'schen Saale auf der Comödienstraße (ausnahmsweise wegen Reparatur des gewöhnlichen Lokals).

Der Vorstand.

Gerichtlicher Verkauf.

Am Samstag den 12 August 1848, Morgens 10 Uhr wird der Unterzeichnete auf dem Markte in der Apostelnstraße zu Köln: 1 Flügel von Palisanderholz, 1 Theetisch von Mahagoniholz, 6 Stühle von ditto, 1 Badeschrank, 1 Schreibpult, 1 großer geschliffener Ofen u. s. w. dem Meistbietenden gegen gleich baare Zahlung verkaufen.

Der Gerichtsvollzieher Penningsfeld.

Ein Pumpenmacher-Gehülfe, der in allen in dieses Fach einschlagenden Arbeiten gut erfahren ist, sucht eine Stelle.

Auskunft Waidmarkt Nro. 9.

Ein junger Mann sucht eine Komptoir- oder Reise-Stelle und kann gute Zeugnisse aufweisen. Die Expedition sagt wer.

Für Eltern, welche Knaben oder Mädchen zur Erlernung der französischen Sprache, Familien in Belgien zu übergeben, und dagegen Kinder von diesen aufzunehmen geneigt sind, finden sich die verschiedenartigsten Tausch-Gelegenheiten. Näheres bei Rolinger, Sprachlehrer in Lüttich. In Köln, Adresse, Domhof Nro, 5.

Versteigerung.

Am Samstag, den 12. August 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Markte zu St. Aposteln in Köln verschiedene gut erhaltene Hausm bilien als: 1 Schreibzeug, 10 Stühle, 2 Nachtstühle, 1 Sopha von Mahagonyholz mit schwarzem Moor überzogen, 1 Kleiderschrank mit Doppelthüren, Oefen, Spiegel, Schildereien, u. s. w. gegen gleich baare Zahlung versteigert werden.

Der Gerichtsvollzieher Cloeren.

Weberstraße Nro. 18 ‒ sind mehrere Zimmer zu vermiethen.

Bei Gelegenheit der Feier des 600jährigen Dombaufestes und der festlichen Eröffnung des nunmehr vollendeten Baues meines großen Saales Montag, den 14. Aug., Abends 7 Uhr, großes Concert unter Leitung des Herrn Herx, ausgeführt von 70 Mitwirkenden und Abends 10 Uhr, großer Festball unter Leitung des Herrn Franken Sohn.

Der Subskriptionspreis auf Concert und Ball beträgt 25 Silbergroschen.

Der Kassapreis ist für das Concert 15 Sgr. für den Ball 20 Sgr.

Damen frei.

Die Subskriptionslisten liegen in meinem Lokale offen.

Franz Stollwerk.

Bestellungen auf die in Hannover erscheinenden Vaterlandsblätter des Dr. Schläger nehmen alle Postämter des In- und Auslandes an. Abonnements-Preis 1/4 Jahr 3/4 Thlr. Inserat-Gebühr für die Zeile 8 Pf.

Echte westphälische Schinken.

Höhle Nro. 28 (Ecke vor St. Alban.)

Dem wackeren Abgeordneten der deutschen National-Versammlung, Herrn Brentano, ein donnerndes Hoch für sein Auftreten in der 56. Sitzung!

Den Krautjunkern Vinke, Lichnowsky, Plathner und Consorten wird für ihre Unverschämtheiten eine derbe Züchtigung gewünscht. X.

Hört Hört!!

Die Commandantur und Chargirten der Bürgerwehr sollen im Festzuge am Dienstag den 15. hinter dem Militär-Offizier-Corps gehen. Schöne Einrichtung des Fest-Comités!

Motto: „Ich well enen Hahn han.“
Trotz Levverthron und alledem
Trotz Hundsfett und alledem
Trotz Bückels und alledem
Soll levven der Manes noch hundert Jahr bequem.

Vivat Hermann op der Hahnenstroß, der zappt uns so mänch gob Mooß.

Von mehrere Trinker.

Vivat Hermanus im Roebe-Liß singen Hus.

Theater.

Freitag den 11. August: Nabuccodonosor.

Große Oper in 4 Akten, von G. Berd.

Der Gerant, Korff.
Druck von W. Clouth, St. Agatha Nro. 12.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0002" n="0368"/>
      </div>
      <div n="1">
        <head>[Gerichtsprotokoll]</head>
        <div xml:id="ar072b_007" type="jArticle">
          <head>Kriminal-Prozedur gegen Ferdinand Lassalle wegen Verleitung zum                         Diebstahl.</head>
          <p>
            <ref type="link">(Fortsetzung.)</ref>
          </p>
          <p>St.-Pr. Aus Ihrer Vernehmung geht hervor, daß Oppenheim sich erbot sondern                         daß Lassalle Anweisung gegeben hat.</p>
          <p>A. Ich habe den Vorsatz das Oppenheim sich nach dem Akt zu erkundigen nur                         gebilligt.</p>
          <p>Pr. sie sagen, in dem Briefe an Heine, Sie hätten den Akt nöthig, er müsse                         zum Zweck der Prodigalitätsklage beschafft werden.</p>
          <p>Pr. Haben Sie ein Koffer zum Zweck des Vertauschens gekauft?</p>
          <p>Z. Nein, obwohl mir Lassalle 3 Louisd'or versprochen, wenn ich es thäte.</p>
          <p>Pr. Wer hat Sie im Kaiserl. Hof aufgenommen, unter welchem Namen haben Sie                         sich ins Fremdenbuch eingetragen?</p>
          <p>Z. Der Kellner hat mich aufgenommen, ich habe mich gar nicht eingeschrieben.                         Auf dem Rheinischen Bahnhofe sollte ich Lassalle treffen. Anfangs war aber                         blos Mendelssohn dort. Des Grafen Bedienter hatte zwei Kassetten bei sich,                         jetzt forderte Mendelssohn mich auf, eine dieser Kassetten zu vertauschen.                         Ich entgegnete: Thun Sie das doch selber, meine Ehre ist mir zu lieb. Bald                         darauf kam Lassalle und war sehr ungehalten, daß wir nichts erwischt hatten.                         Wir fuhren in demselben Zuge mit dem Grafen nach Aachen, wo ich hörte, daß                         man die Korrespondenz desselben auffangen wolle.</p>
          <p>Pr. Nach Ihrer früheren Aussage haben Sie das schon in Düsseldorf                         erfahren.</p>
          <p>Z. Von der Meyendorf ist wohl die Rede gewesen, nicht aber von                         Briefschaften.</p>
          <p>Pr. Waren Sie früher schon in Aachen?</p>
          <p>Z. Ja, einmal von Köln aus. &#x2012; Lassalle hatte schon die Bekanntschaft der                         Meyendorf gemacht. Paul Kurz war, als wir nach Aachen kamen, schon dort,                         Lassalle kannte ihn von Düsseldorf her und hatte ihm Geld und Instruktionen                         gegeben um den Grafen und die Meyendorf zu beobachten. Auf dem Bahnhof wurde                         dem Kurz und mir noch einmal der Auftrag, ein Stück Gepäck dem Grafen                         wegzunehmen. Ich logirte mit Lassalle in den Vier-Jahreszeiten, Mendelssohn                         und Oppenheim wo anders. Am andern Tage ließ Lassalle durch einen Lohndiener                         den Empfehlungsbrief des Prinzen beim Grafen abgeben; letzterer ließ sagen                         er werde ihn besuchen. Lassalle richtete sein Zimmer zum Empfang ein.                         Lichter wurden auf den Kamin gestellt, ein Kronleuchter angezündet,                         Landkarten ausgebreitet, ein Paar Duellpistolen hingelegt, auch ein                         Fläschchen mit einer Flüssigkeit und Champagner und Wasser bereitgestellt.                         Lassalle sagte mir, da wären vergiftete Cigarren wonach der Graf Durst                         empfinden würde; ich sollte dann beim Einschenken des Champagners oder                         Wassers von der Flüssigkeit zugießen. Ich sagte: das können Sie mir nicht                         zumuthen, worauf er sagte: das Gift finden keine zehn Doktors. Der Graf kam                         aber nicht. Bald darauf hat Lassalle sich noch einmal beim Grafen anmelden                         lassen, ist aber nicht angenommen worden.</p>
          <p>Pr. erinnert den Zeugen an die Heiligkeit des Eides. Was sollten die                         brennenden Lichter?</p>
          <p>Z. Zum Cigarrenanmachen, es waren Armleuchter mit 4 bis 5 Armen.</p>
          <p>Pr. Wie war die Farbe der Flüssigkeit?</p>
          <p>Z. Gelb.</p>
          <p>Pr. Sie haben früher braun gesagt?</p>
          <p>Z. Ja wohl, braun war sie.</p>
          <p>Pr. Man hätte es ja gesehen, wenn diese Flüssigkeit in Wasser oder Champagner                         geschüttet worden wäre?</p>
          <p>Z. Was weiß ich!</p>
          <p>Pr. Worin steckte sonst das Fläschchen?</p>
          <p>Z. In einer kleinen weißen Tasche, die in einer Kassette stand. Natürlich hat                         er sie später wieder weggesteckt.</p>
          <p>Pr. Wo ist das Fläschchen hingekommen?</p>
          <p>Z. Auf der Rückreise sind sie in der Kassette, in die sie nicht genau paßten,                         zerbrochen. Es waren zwei Fläschchen von gleicher Farbe. Die Kassette war                         mit rothem Sammet gefüttert, der von der Flüssigkeit entfärbt war.</p>
          <p>Pr. Auch zerfressen? Z. Nein.</p>
          <p>Pr. Wo sind die Cigarren hingekommen?</p>
          <p>Z. Ich habe sie in eine Schachtel gepackt und bis zum 19. März bewahrt. Fünfe                         habe ich zurückgegeben, eine verloren. Papier und Schachtel, worin die                         Cigarren lagen, waren gelb geworden. Ich weiß nicht, wo die Cigarren                         hingekommen. Johann Kurz hat sie aber gesehen. Die Schachtel habe ich                         verbrannt. &#x2012; Der Graf wohnte damals auf dem Louisberg. Lassalle hat in einem                         alten Kostüme und mit einer Pistole bewaffnet, das Haus des Grafen umgangen,                         die alten Kleider wurden bei einer Wittwe aufbewahrt.</p>
          <p>Pr. Was war das für eine Pistole?</p>
          <p>Z. Es war eine kleine Pistole; Lassalle hatte viele Pistolen, doppelte,                         einfache, Duellpistolen.</p>
          <p>Pr. Hat Lassalle den Auftrag gegeben, die Bekanntschaft von Postbeamten zu                         suchen, um Briefe des Grafen an die Meyendorf zu erlangen?</p>
          <p>Z. Ich sollte die Postbeamten bestechen, sagte aber nach einiger Zeit, da ich                         dergleichen nicht unternehmen wollte, mit den Postbeamten sei nichts zu                         machen. Lassalle gab Kurz denselben Auftrag, der eines Tags wirklich einen                         Brief des Grafen an die Meyendorf, datirt Düsseldorf 29. Juli, überbrachte.                         Später hat Kurz einmal meinen Rock angezogen, und ist in diesem Anzuge zur                         Post gegangen, um wiederum Briefe zu erhalten.</p>
          <p>Angeklagter. Ich bitte mir dies zu beurkunden.</p>
          <p>Der Zeuge deponirt nun auf Befragen des Präsidenten, Kurz habe auch den                         Auftrag erhalten, einen Koffer zu kaufen und diesen gegen einen andern der                         Fr. v. Meyendorf gehörigen zu vertauschen. Er, Zeuge, habe Kurz davon                         abgerathen. &#x2012; Lassalle habe ihn ferner mit einem Brief an den Grafen                         Hatzfeldt geschickt und als dieser Brief nicht angekommen worden, habe jener                         geäußert: Jetzt will ich ihn fordern und wenn er mich auch erschießt, so muß                         er doch aus dem Lande.</p>
          <p>An dem Tage, wo die Meyendorf abreiste, sei er im Redenzimmer des untern                         Salons gewesen und habe gehört, daß Lassalle dem Mendelsohn den Auftrag                         ertheilt, der Meyendorf so weit als nöthig nachzureisen und sich auf jede                         Weise in den Besitz ihrer Kassette zu setzen. Die Abreise der Meyendorf sei                         von Kurz gemeldet worden. Mendelsohn sei abgereist, nachdem Lassalle mit ihm                         im Salon gesprochen hatte; Lassalle habe ihm mehrere Goldstücke gegeben,                         eines sei noch auf dem Tische liegen geblieben. Auch sonst habe Lassalle dem                         Mendelsohn Geld gegeben und Rechnungen für ihn bezahlt. Kurz sei an                         demselben Tage nach Aachen zurückgekehrt und habe ihm erzählt, er habe                         Mendelsohn, dessen Zug sich mit dem seinigen kreuzte, im Vorbeifahren                         zugerufen: &#x201E;Im Mainzer Hof!&#x201C; Kurz sei später mit Oppenhem nach Köln                         gefahren.</p>
          <p>
            <ref type="link">(Forts. folgt.)</ref>
          </p>
        </div>
      </div>
      <div type="jAnnouncements" n="1">
        <div type="jAn">
          <p><hi rendition="#b">Schiffahrts-Anzeige.</hi> Köln, 10. August 1848.</p>
          <p> <hi rendition="#g">Angekommen:</hi> </p>
          <p>Ph. Kimpel von Mainz.</p>
          <p> <hi rendition="#g">Abgefahren:</hi> </p>
          <p>Val. Ebert nach dem Obermain.</p>
          <p><hi rendition="#g">In Ladung:</hi> Nach Ruhrort bis Emmerich Joh. Linkewitz:                         nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr Joh. Budberg; nach Andernach und                         Neuwied C. Kaiser und Jakob Schilowski; nach Bingen J. B. Mundschenk; nach                         Koblenz, der Mosel und Saar Jos. Zeiler; nach der Mosel, Trier und der Saar                         Frdr. Lauterborn; nach Mainz Joh. Kiefer; nach dem Niedermain C. Nees; nach                         dem Mittel- und Obermain C. Schleicher; nach Heilbronn C. Heuß; nach                         Kannstadt und Stuttgart H. Klee; nach Worms und Mannheim Mart. Aulmich.</p>
          <p>Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Kamps Köln Nr. 17<lb/>
Ferner: Nach Amsterdam                         Kapt. Scholwerth Köln Nr. 3</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#g">Wasserstand.</hi> </p>
          <p><hi rendition="#g">Köln,</hi> am 10 August. Rheinhöhe 7&#x2032; 1&#x2033;</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#g">Bekanntmachung.</hi> </p>
          <p>Die zwischen Köln und Krefeld bestehende tägliche Personenpost erhält <hi rendition="#g">vom 15. August c.</hi> ab, folgenden Gang:</p>
          <p> <hi rendition="#et">aus Krefeld täglich des Mittags 1 Uhr,<lb/>
aus Köln                             täglich des Abends 7 Uhr.</hi> </p>
          <p>Die Strecke zwischen Köln und Krefeld wird in 5 Stunden 35 bis 40 Minuten                         zurückgelegt.</p>
          <p>Außer dieser Post wird vom nämlichen Tage an, eine tägliche Personenpost                         zwischen Köln und Reuß angelegt, welche</p>
          <p> <hi rendition="#et">aus Neuß des Morgens im Sommer um 51/2 Uhr,<lb/>
aus Neuß                             des Morgens im Winter um 6 Uhr,</hi> </p>
          <p>aus Köln des Morgens um 7 Uhr abfährt.</p>
          <p>Die Strecke zwischen Köln und Neuß wird in 3 Stunden 15 Minuten                         zurückgelegt.</p>
          <p>Auf beiden Posten beträgt das Personengeld nebst 30 Pfd. Freigewicht an                         Gepäck, pro Person und Meile 5 Sgr.</p>
          <p>Köln, den 10. August 1848.</p>
          <p>Der Ober-Post-Direktor, <hi rendition="#g">Rehfeld.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#g">Bekanntmachung.</hi> </p>
          <p>Vom 15. d. M. ab werden zwischen dem Ober-Post-Amtslokale und dem Bonner                         Eisenbahnhofe einspännige Wagen eingestellt, mit denen <hi rendition="#g">keine</hi> Personen-Beförderung Statt findet.</p>
          <p>Köln, 9. August 1848.</p>
          <p>Der Ober-Post-Direktor, <hi rendition="#g">Rehfeldt.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Die Abfertigung der Güter, welche von dem Köln-Mindener Eisenbahnhofe zu                         Lande in den hiesigen Freihafen gebracht werden, wird von morgen an auf der                         Hausflur des Hafen-Kommissariatsgebäudes Statt finden Alle Bestimmungen der                         Hafenordnung vom 22. Aug. 1844 sind auch für diese Benutzung des Hafens                         gültig, jedoch ist der Gesammtbetrag der Krahnen-, Waage- und Werftgebühren                         auf 3 Centimen vom Zollcentner ermäßigt worden. Die Deklarationen über die                         Niederlegung und die Abfolgebriefchen über den Bezug der Waaren sind an den                         mit der Ermittelung der letztern beauftragten Verwalter im Mühlengassenlager                         Herrn Pannes abzugeben.</p>
          <p>Köln, den 9. August 1848.</p>
          <p>Der Hafen-Kommissar, <hi rendition="#g">J. Rennen.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">16. Comp. der Bürgerwehr.</hi> </p>
          <p>Sonntag Morgens 7 Uhr Versammlung im Stammlokale, bewaffnet zum Exerzieren.                         Montag Morgens 8 Uhr ebendaselbst zur Parade vor dem Reichsverweser auf dem                         Neumarkt.</p>
          <p> <hi rendition="#g">Der Hauptmann.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Englischer Hof in Köln.</hi> </p>
          <p>Kasinostraße Nro. 1.</p>
          <p>Zu den bevorstehenden Dombau-Festlichkeiten empfehle ich meinen Gasthof dem                         verehrlichen auswärtigen Publikum auf das Angelegentlichste.</p>
          <p>Köln, den 10. August 1848.</p>
          <p> <hi rendition="#g">H. J. Thibus.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Illuminations-Gläser <hi rendition="#g">zu 71/2 Sgr. per Dutzend zu                             haben</hi> <hi rendition="#b">Walrafsplatz 149.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Stroof'sches Grundstück auf der Hochpforte.</hi> </p>
          <p> <hi rendition="#g">Großer<hi rendition="#b">Kriegs-Ballon.</hi> </hi> </p>
          <p><hi rendition="#b">Sonntag, den 13. August 1848.</hi> wird <hi rendition="#g">der berühmte Luftschiffer Herr <hi rendition="#b">COXWELL</hi> </hi> <hi rendition="#b">aus London</hi> mit seinem großen Kriegsballon, 62 Fuß                         hoch, 40 breit, 126 Fuß Umfang, 40,000 Kubik-Fuß Inhalt und mit zwei                         Gondeln, seine <hi rendition="#b">104. LUFT-FAHRT</hi> in Gesellschaft                         mehrerer Personen antreten: Herr <hi rendition="#b">COXWELL</hi> wird durch                         viele interessante und imposante Experimente die Möglichkeit, eine <hi rendition="#b">Stadt zu bombardiren</hi> oder ein Heer zu vernichten,                         darthun. &#x2012; Die zweite Gondel wird gleich nach dem Aufsteigen des Ballons 50                         Fuß herabgelassen und Herr <hi rendition="#b">COXWELL</hi> eine Strickleiter                         herunter steigen und das Feuerwerk, dessen Donner meilenweit zu hören ist,                         abbrennen.</p>
          <p>Diese fürchterliche und nützliche <hi rendition="#b">Erfindung</hi> hat sich                         das größte Lob von tausenden Zuschauern in London, Brüssel, Antwerpen und                         Elberfeld verdient.</p>
          <p>Das Bürger-Musikchor wird bei dem Füllen und Aufsteigen mehrere ausgewählte                         Stücke vortragen.</p>
          <p> <hi rendition="#b">Preise der Plätze:</hi> </p>
          <p>Erster Platz 15 Sgr. &#x2012; Zweiter Platz 10 Sgr. &#x2012; Dritter Platz 5 Sgr.</p>
          <p>Karten werden am Samstag und Sonntag, Morgens von <hi rendition="#b">11</hi> bis <hi rendition="#b">1</hi> Uhr, im englischen Hofe bei Herrn <hi rendition="#g">Thibus</hi> verabfolgt und sind später an der Kasse zu                         haben.</p>
          <p> <hi rendition="#b">Kasseneröffnung um 3 Uhr, Aufsteigen des Luft-Ballons um 5                             Uhr.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p><hi rendition="#b">Demokratische Gesellschaft.</hi> Freitag, den 11. August,                         Abends 7 Uhr, <hi rendition="#b">Versammlung</hi> im Eiser'schen Saale auf                         der Comödienstraße (ausnahmsweise wegen Reparatur des gewöhnlichen                         Lokals).</p>
          <p> <hi rendition="#b">Der Vorstand.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#g">Gerichtlicher Verkauf.</hi> </p>
          <p>Am Samstag den 12 August 1848, Morgens 10 Uhr wird der Unterzeichnete auf dem                         Markte in der Apostelnstraße zu Köln: 1 Flügel von Palisanderholz, 1                         Theetisch von Mahagoniholz, 6 Stühle von ditto, 1 Badeschrank, 1                         Schreibpult, 1 großer geschliffener Ofen u. s. w. dem Meistbietenden gegen                         gleich baare Zahlung verkaufen.</p>
          <p>Der Gerichtsvollzieher <hi rendition="#g">Penningsfeld.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Ein Pumpenmacher-Gehülfe, der in allen in dieses Fach                             einschlagenden Arbeiten gut erfahren ist, sucht eine Stelle.</hi> </p>
          <p> <hi rendition="#b">Auskunft Waidmarkt Nro. 9.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Ein junger Mann sucht eine Komptoir- oder Reise-Stelle und kann gute                         Zeugnisse aufweisen. Die Expedition sagt wer.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p><hi rendition="#b">Für Eltern,</hi> welche Knaben oder Mädchen zur Erlernung                         der französischen Sprache, Familien in Belgien zu übergeben, und dagegen                         Kinder von diesen aufzunehmen geneigt sind, finden sich die                         verschiedenartigsten Tausch-Gelegenheiten. Näheres bei <hi rendition="#g">Rolinger,</hi> Sprachlehrer in Lüttich. In Köln, Adresse, Domhof Nro,                         5.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#g">Versteigerung.</hi> </p>
          <p>Am Samstag, den 12. August 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Markte zu                         St. Aposteln in Köln verschiedene gut erhaltene Hausm bilien als: 1                         Schreibzeug, 10 Stühle, 2 Nachtstühle, 1 Sopha von Mahagonyholz mit                         schwarzem Moor überzogen, 1 Kleiderschrank mit Doppelthüren, Oefen, Spiegel,                         Schildereien, u. s. w. gegen gleich baare Zahlung versteigert werden.</p>
          <p>Der Gerichtsvollzieher <hi rendition="#g">Cloeren.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Weberstraße Nro. 18 &#x2012; sind mehrere Zimmer zu                             vermiethen.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Bei Gelegenheit der Feier des 600jährigen Dombaufestes und der festlichen                         Eröffnung des nunmehr vollendeten Baues meines großen Saales Montag, den <hi rendition="#b">14.</hi> Aug., Abends <hi rendition="#b">7</hi> Uhr, <hi rendition="#b">großes Concert</hi> unter Leitung des Herrn Herx,                         ausgeführt von 70 Mitwirkenden und Abends <hi rendition="#b">10</hi> Uhr, <hi rendition="#b">großer Festball</hi> unter Leitung des Herrn Franken                         Sohn.</p>
          <p>Der Subskriptionspreis auf Concert und Ball beträgt 25 Silbergroschen.</p>
          <p>Der Kassapreis ist für das Concert 15 Sgr. für den Ball 20 Sgr.</p>
          <p> <hi rendition="#b">Damen frei.</hi> </p>
          <p>Die Subskriptionslisten liegen in meinem Lokale offen.</p>
          <p>Franz Stollwerk.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Bestellungen auf die in Hannover erscheinenden <hi rendition="#b">Vaterlandsblätter</hi> des <hi rendition="#g">Dr. Schläger</hi> nehmen                         alle Postämter des In- und Auslandes an. Abonnements-Preis 1/4 Jahr 3/4                         Thlr. Inserat-Gebühr für die Zeile 8 Pf.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Echte westphälische Schinken.</hi> </p>
          <p>Höhle Nro. 28 (Ecke vor St. Alban.)</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Dem wackeren Abgeordneten der deutschen National-Versammlung, Herrn Brentano,                         ein donnerndes Hoch für sein Auftreten in der 56. Sitzung!</p>
          <p>Den Krautjunkern Vinke, Lichnowsky, Plathner und Consorten wird für ihre                         Unverschämtheiten eine derbe Züchtigung gewünscht. <hi rendition="#b">X.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Hört Hört!!</hi> </p>
          <p>Die Commandantur und Chargirten der Bürgerwehr sollen im Festzuge am Dienstag                         den 15. hinter dem Militär-Offizier-Corps gehen. Schöne Einrichtung des                         Fest-Comités!</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <head><hi rendition="#g">Motto:</hi> &#x201E;Ich well enen Hahn han.&#x201C;</head>
          <lg type="poem">
            <l>Trotz Levverthron und alledem</l><lb/>
            <l>Trotz Hundsfett und alledem</l><lb/>
            <l>Trotz Bückels und alledem</l><lb/>
            <l>Soll levven der Manes noch hundert                                 Jahr bequem.</l><lb/>
          </lg>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p><hi rendition="#b">Vivat Hermann</hi> op der Hahnenstroß, der zappt uns so                         mänch gob Mooß.</p>
          <p> <hi rendition="#g">Von mehrere Trinker.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p><hi rendition="#b">Vivat Hermanus</hi> im Roebe-Liß singen Hus.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Theater.</hi> </hi> </p>
          <p>Freitag den 11. August: <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Nabuccodonosor.</hi></hi> </p>
          <p>Große Oper in 4 Akten, von G. Berd.</p>
        </div>
      </div>
      <div type="imprint">
        <p>Der Gerant, <hi rendition="#g">Korff.</hi><lb/>
Druck von W. <hi rendition="#g">Clouth,</hi> St. Agatha Nro. 12.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0368/0002] [Gerichtsprotokoll] Kriminal-Prozedur gegen Ferdinand Lassalle wegen Verleitung zum Diebstahl. (Fortsetzung.) St.-Pr. Aus Ihrer Vernehmung geht hervor, daß Oppenheim sich erbot sondern daß Lassalle Anweisung gegeben hat. A. Ich habe den Vorsatz das Oppenheim sich nach dem Akt zu erkundigen nur gebilligt. Pr. sie sagen, in dem Briefe an Heine, Sie hätten den Akt nöthig, er müsse zum Zweck der Prodigalitätsklage beschafft werden. Pr. Haben Sie ein Koffer zum Zweck des Vertauschens gekauft? Z. Nein, obwohl mir Lassalle 3 Louisd'or versprochen, wenn ich es thäte. Pr. Wer hat Sie im Kaiserl. Hof aufgenommen, unter welchem Namen haben Sie sich ins Fremdenbuch eingetragen? Z. Der Kellner hat mich aufgenommen, ich habe mich gar nicht eingeschrieben. Auf dem Rheinischen Bahnhofe sollte ich Lassalle treffen. Anfangs war aber blos Mendelssohn dort. Des Grafen Bedienter hatte zwei Kassetten bei sich, jetzt forderte Mendelssohn mich auf, eine dieser Kassetten zu vertauschen. Ich entgegnete: Thun Sie das doch selber, meine Ehre ist mir zu lieb. Bald darauf kam Lassalle und war sehr ungehalten, daß wir nichts erwischt hatten. Wir fuhren in demselben Zuge mit dem Grafen nach Aachen, wo ich hörte, daß man die Korrespondenz desselben auffangen wolle. Pr. Nach Ihrer früheren Aussage haben Sie das schon in Düsseldorf erfahren. Z. Von der Meyendorf ist wohl die Rede gewesen, nicht aber von Briefschaften. Pr. Waren Sie früher schon in Aachen? Z. Ja, einmal von Köln aus. ‒ Lassalle hatte schon die Bekanntschaft der Meyendorf gemacht. Paul Kurz war, als wir nach Aachen kamen, schon dort, Lassalle kannte ihn von Düsseldorf her und hatte ihm Geld und Instruktionen gegeben um den Grafen und die Meyendorf zu beobachten. Auf dem Bahnhof wurde dem Kurz und mir noch einmal der Auftrag, ein Stück Gepäck dem Grafen wegzunehmen. Ich logirte mit Lassalle in den Vier-Jahreszeiten, Mendelssohn und Oppenheim wo anders. Am andern Tage ließ Lassalle durch einen Lohndiener den Empfehlungsbrief des Prinzen beim Grafen abgeben; letzterer ließ sagen er werde ihn besuchen. Lassalle richtete sein Zimmer zum Empfang ein. Lichter wurden auf den Kamin gestellt, ein Kronleuchter angezündet, Landkarten ausgebreitet, ein Paar Duellpistolen hingelegt, auch ein Fläschchen mit einer Flüssigkeit und Champagner und Wasser bereitgestellt. Lassalle sagte mir, da wären vergiftete Cigarren wonach der Graf Durst empfinden würde; ich sollte dann beim Einschenken des Champagners oder Wassers von der Flüssigkeit zugießen. Ich sagte: das können Sie mir nicht zumuthen, worauf er sagte: das Gift finden keine zehn Doktors. Der Graf kam aber nicht. Bald darauf hat Lassalle sich noch einmal beim Grafen anmelden lassen, ist aber nicht angenommen worden. Pr. erinnert den Zeugen an die Heiligkeit des Eides. Was sollten die brennenden Lichter? Z. Zum Cigarrenanmachen, es waren Armleuchter mit 4 bis 5 Armen. Pr. Wie war die Farbe der Flüssigkeit? Z. Gelb. Pr. Sie haben früher braun gesagt? Z. Ja wohl, braun war sie. Pr. Man hätte es ja gesehen, wenn diese Flüssigkeit in Wasser oder Champagner geschüttet worden wäre? Z. Was weiß ich! Pr. Worin steckte sonst das Fläschchen? Z. In einer kleinen weißen Tasche, die in einer Kassette stand. Natürlich hat er sie später wieder weggesteckt. Pr. Wo ist das Fläschchen hingekommen? Z. Auf der Rückreise sind sie in der Kassette, in die sie nicht genau paßten, zerbrochen. Es waren zwei Fläschchen von gleicher Farbe. Die Kassette war mit rothem Sammet gefüttert, der von der Flüssigkeit entfärbt war. Pr. Auch zerfressen? Z. Nein. Pr. Wo sind die Cigarren hingekommen? Z. Ich habe sie in eine Schachtel gepackt und bis zum 19. März bewahrt. Fünfe habe ich zurückgegeben, eine verloren. Papier und Schachtel, worin die Cigarren lagen, waren gelb geworden. Ich weiß nicht, wo die Cigarren hingekommen. Johann Kurz hat sie aber gesehen. Die Schachtel habe ich verbrannt. ‒ Der Graf wohnte damals auf dem Louisberg. Lassalle hat in einem alten Kostüme und mit einer Pistole bewaffnet, das Haus des Grafen umgangen, die alten Kleider wurden bei einer Wittwe aufbewahrt. Pr. Was war das für eine Pistole? Z. Es war eine kleine Pistole; Lassalle hatte viele Pistolen, doppelte, einfache, Duellpistolen. Pr. Hat Lassalle den Auftrag gegeben, die Bekanntschaft von Postbeamten zu suchen, um Briefe des Grafen an die Meyendorf zu erlangen? Z. Ich sollte die Postbeamten bestechen, sagte aber nach einiger Zeit, da ich dergleichen nicht unternehmen wollte, mit den Postbeamten sei nichts zu machen. Lassalle gab Kurz denselben Auftrag, der eines Tags wirklich einen Brief des Grafen an die Meyendorf, datirt Düsseldorf 29. Juli, überbrachte. Später hat Kurz einmal meinen Rock angezogen, und ist in diesem Anzuge zur Post gegangen, um wiederum Briefe zu erhalten. Angeklagter. Ich bitte mir dies zu beurkunden. Der Zeuge deponirt nun auf Befragen des Präsidenten, Kurz habe auch den Auftrag erhalten, einen Koffer zu kaufen und diesen gegen einen andern der Fr. v. Meyendorf gehörigen zu vertauschen. Er, Zeuge, habe Kurz davon abgerathen. ‒ Lassalle habe ihn ferner mit einem Brief an den Grafen Hatzfeldt geschickt und als dieser Brief nicht angekommen worden, habe jener geäußert: Jetzt will ich ihn fordern und wenn er mich auch erschießt, so muß er doch aus dem Lande. An dem Tage, wo die Meyendorf abreiste, sei er im Redenzimmer des untern Salons gewesen und habe gehört, daß Lassalle dem Mendelsohn den Auftrag ertheilt, der Meyendorf so weit als nöthig nachzureisen und sich auf jede Weise in den Besitz ihrer Kassette zu setzen. Die Abreise der Meyendorf sei von Kurz gemeldet worden. Mendelsohn sei abgereist, nachdem Lassalle mit ihm im Salon gesprochen hatte; Lassalle habe ihm mehrere Goldstücke gegeben, eines sei noch auf dem Tische liegen geblieben. Auch sonst habe Lassalle dem Mendelsohn Geld gegeben und Rechnungen für ihn bezahlt. Kurz sei an demselben Tage nach Aachen zurückgekehrt und habe ihm erzählt, er habe Mendelsohn, dessen Zug sich mit dem seinigen kreuzte, im Vorbeifahren zugerufen: „Im Mainzer Hof!“ Kurz sei später mit Oppenhem nach Köln gefahren. (Forts. folgt.) Schiffahrts-Anzeige. Köln, 10. August 1848. Angekommen: Ph. Kimpel von Mainz. Abgefahren: Val. Ebert nach dem Obermain. In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich Joh. Linkewitz: nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr Joh. Budberg; nach Andernach und Neuwied C. Kaiser und Jakob Schilowski; nach Bingen J. B. Mundschenk; nach Koblenz, der Mosel und Saar Jos. Zeiler; nach der Mosel, Trier und der Saar Frdr. Lauterborn; nach Mainz Joh. Kiefer; nach dem Niedermain C. Nees; nach dem Mittel- und Obermain C. Schleicher; nach Heilbronn C. Heuß; nach Kannstadt und Stuttgart H. Klee; nach Worms und Mannheim Mart. Aulmich. Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Kamps Köln Nr. 17 Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Scholwerth Köln Nr. 3 Wasserstand. Köln, am 10 August. Rheinhöhe 7′ 1″ Bekanntmachung. Die zwischen Köln und Krefeld bestehende tägliche Personenpost erhält vom 15. August c. ab, folgenden Gang: aus Krefeld täglich des Mittags 1 Uhr, aus Köln täglich des Abends 7 Uhr. Die Strecke zwischen Köln und Krefeld wird in 5 Stunden 35 bis 40 Minuten zurückgelegt. Außer dieser Post wird vom nämlichen Tage an, eine tägliche Personenpost zwischen Köln und Reuß angelegt, welche aus Neuß des Morgens im Sommer um 51/2 Uhr, aus Neuß des Morgens im Winter um 6 Uhr, aus Köln des Morgens um 7 Uhr abfährt. Die Strecke zwischen Köln und Neuß wird in 3 Stunden 15 Minuten zurückgelegt. Auf beiden Posten beträgt das Personengeld nebst 30 Pfd. Freigewicht an Gepäck, pro Person und Meile 5 Sgr. Köln, den 10. August 1848. Der Ober-Post-Direktor, Rehfeld. Bekanntmachung. Vom 15. d. M. ab werden zwischen dem Ober-Post-Amtslokale und dem Bonner Eisenbahnhofe einspännige Wagen eingestellt, mit denen keine Personen-Beförderung Statt findet. Köln, 9. August 1848. Der Ober-Post-Direktor, Rehfeldt. Die Abfertigung der Güter, welche von dem Köln-Mindener Eisenbahnhofe zu Lande in den hiesigen Freihafen gebracht werden, wird von morgen an auf der Hausflur des Hafen-Kommissariatsgebäudes Statt finden Alle Bestimmungen der Hafenordnung vom 22. Aug. 1844 sind auch für diese Benutzung des Hafens gültig, jedoch ist der Gesammtbetrag der Krahnen-, Waage- und Werftgebühren auf 3 Centimen vom Zollcentner ermäßigt worden. Die Deklarationen über die Niederlegung und die Abfolgebriefchen über den Bezug der Waaren sind an den mit der Ermittelung der letztern beauftragten Verwalter im Mühlengassenlager Herrn Pannes abzugeben. Köln, den 9. August 1848. Der Hafen-Kommissar, J. Rennen. 16. Comp. der Bürgerwehr. Sonntag Morgens 7 Uhr Versammlung im Stammlokale, bewaffnet zum Exerzieren. Montag Morgens 8 Uhr ebendaselbst zur Parade vor dem Reichsverweser auf dem Neumarkt. Der Hauptmann. Englischer Hof in Köln. Kasinostraße Nro. 1. Zu den bevorstehenden Dombau-Festlichkeiten empfehle ich meinen Gasthof dem verehrlichen auswärtigen Publikum auf das Angelegentlichste. Köln, den 10. August 1848. H. J. Thibus. Illuminations-Gläser zu 71/2 Sgr. per Dutzend zu haben Walrafsplatz 149. Stroof'sches Grundstück auf der Hochpforte. GroßerKriegs-Ballon. Sonntag, den 13. August 1848. wird der berühmte Luftschiffer Herr COXWELL aus London mit seinem großen Kriegsballon, 62 Fuß hoch, 40 breit, 126 Fuß Umfang, 40,000 Kubik-Fuß Inhalt und mit zwei Gondeln, seine 104. LUFT-FAHRT in Gesellschaft mehrerer Personen antreten: Herr COXWELL wird durch viele interessante und imposante Experimente die Möglichkeit, eine Stadt zu bombardiren oder ein Heer zu vernichten, darthun. ‒ Die zweite Gondel wird gleich nach dem Aufsteigen des Ballons 50 Fuß herabgelassen und Herr COXWELL eine Strickleiter herunter steigen und das Feuerwerk, dessen Donner meilenweit zu hören ist, abbrennen. Diese fürchterliche und nützliche Erfindung hat sich das größte Lob von tausenden Zuschauern in London, Brüssel, Antwerpen und Elberfeld verdient. Das Bürger-Musikchor wird bei dem Füllen und Aufsteigen mehrere ausgewählte Stücke vortragen. Preise der Plätze: Erster Platz 15 Sgr. ‒ Zweiter Platz 10 Sgr. ‒ Dritter Platz 5 Sgr. Karten werden am Samstag und Sonntag, Morgens von 11 bis 1 Uhr, im englischen Hofe bei Herrn Thibus verabfolgt und sind später an der Kasse zu haben. Kasseneröffnung um 3 Uhr, Aufsteigen des Luft-Ballons um 5 Uhr. Demokratische Gesellschaft. Freitag, den 11. August, Abends 7 Uhr, Versammlung im Eiser'schen Saale auf der Comödienstraße (ausnahmsweise wegen Reparatur des gewöhnlichen Lokals). Der Vorstand. Gerichtlicher Verkauf. Am Samstag den 12 August 1848, Morgens 10 Uhr wird der Unterzeichnete auf dem Markte in der Apostelnstraße zu Köln: 1 Flügel von Palisanderholz, 1 Theetisch von Mahagoniholz, 6 Stühle von ditto, 1 Badeschrank, 1 Schreibpult, 1 großer geschliffener Ofen u. s. w. dem Meistbietenden gegen gleich baare Zahlung verkaufen. Der Gerichtsvollzieher Penningsfeld. Ein Pumpenmacher-Gehülfe, der in allen in dieses Fach einschlagenden Arbeiten gut erfahren ist, sucht eine Stelle. Auskunft Waidmarkt Nro. 9. Ein junger Mann sucht eine Komptoir- oder Reise-Stelle und kann gute Zeugnisse aufweisen. Die Expedition sagt wer. Für Eltern, welche Knaben oder Mädchen zur Erlernung der französischen Sprache, Familien in Belgien zu übergeben, und dagegen Kinder von diesen aufzunehmen geneigt sind, finden sich die verschiedenartigsten Tausch-Gelegenheiten. Näheres bei Rolinger, Sprachlehrer in Lüttich. In Köln, Adresse, Domhof Nro, 5. Versteigerung. Am Samstag, den 12. August 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Markte zu St. Aposteln in Köln verschiedene gut erhaltene Hausm bilien als: 1 Schreibzeug, 10 Stühle, 2 Nachtstühle, 1 Sopha von Mahagonyholz mit schwarzem Moor überzogen, 1 Kleiderschrank mit Doppelthüren, Oefen, Spiegel, Schildereien, u. s. w. gegen gleich baare Zahlung versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher Cloeren. Weberstraße Nro. 18 ‒ sind mehrere Zimmer zu vermiethen. Bei Gelegenheit der Feier des 600jährigen Dombaufestes und der festlichen Eröffnung des nunmehr vollendeten Baues meines großen Saales Montag, den 14. Aug., Abends 7 Uhr, großes Concert unter Leitung des Herrn Herx, ausgeführt von 70 Mitwirkenden und Abends 10 Uhr, großer Festball unter Leitung des Herrn Franken Sohn. Der Subskriptionspreis auf Concert und Ball beträgt 25 Silbergroschen. Der Kassapreis ist für das Concert 15 Sgr. für den Ball 20 Sgr. Damen frei. Die Subskriptionslisten liegen in meinem Lokale offen. Franz Stollwerk. Bestellungen auf die in Hannover erscheinenden Vaterlandsblätter des Dr. Schläger nehmen alle Postämter des In- und Auslandes an. Abonnements-Preis 1/4 Jahr 3/4 Thlr. Inserat-Gebühr für die Zeile 8 Pf. Echte westphälische Schinken. Höhle Nro. 28 (Ecke vor St. Alban.) Dem wackeren Abgeordneten der deutschen National-Versammlung, Herrn Brentano, ein donnerndes Hoch für sein Auftreten in der 56. Sitzung! Den Krautjunkern Vinke, Lichnowsky, Plathner und Consorten wird für ihre Unverschämtheiten eine derbe Züchtigung gewünscht. X. Hört Hört!! Die Commandantur und Chargirten der Bürgerwehr sollen im Festzuge am Dienstag den 15. hinter dem Militär-Offizier-Corps gehen. Schöne Einrichtung des Fest-Comités! Motto: „Ich well enen Hahn han.“ Trotz Levverthron und alledem Trotz Hundsfett und alledem Trotz Bückels und alledem Soll levven der Manes noch hundert Jahr bequem. Vivat Hermann op der Hahnenstroß, der zappt uns so mänch gob Mooß. Von mehrere Trinker. Vivat Hermanus im Roebe-Liß singen Hus. Theater. Freitag den 11. August: Nabuccodonosor. Große Oper in 4 Akten, von G. Berd. Der Gerant, Korff. Druck von W. Clouth, St. Agatha Nro. 12.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Marx-Engels-Gesamtausgabe: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-20T13:08:10Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jürgen Herres: Konvertierung TUSTEP nach XML (2017-03-20T13:08:10Z)
Maria Ermakova, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Frank Wiegand: Konvertierung XML nach DTA-Basisformat (2017-03-20T13:08:10Z)

Weitere Informationen:

Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 1 (Nummer 1 bis Nummer 183) Köln, 1. Juni 1848 bis 31. Dezember 1848. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz072b_1848
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz072b_1848/2
Zitationshilfe: Neue Rheinische Zeitung. Nr. 72. Köln, 11. August 1848. Beilage, S. 0368. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz072b_1848/2>, abgerufen am 21.11.2024.