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Neue Rheinische Zeitung. Nr. 44. Köln, 14. Juli 1848. Beilage.

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blik und zeigte besonders die Nothwendigkeit desselben in den Departements. Er sprach mit vielem Pathos und mit dem Gewicht eines Retters des Vaterlands.

Flocon erwiederte, daß das Gesetz der freien Presse den Todesstoß gebe, indem kein Mensch bei dem obschwebenden Belagerungszustand 24,000 Fr. Kaution auftreiben könne.

Zum Schluß legte Goudchaux ein Gesetz rücksichtlich der Endosseurs der Schatzbons vor.

Paris, 11. Juli.

Der Moniteur sieht heute sehr sozialistisch aus. In Ermangelung amtlicher Verordnungen, bringt er zwei Kommissionen, von denen die erste aus 16 der angesehensten Fabrikanten aus Paris, Abbeville, Elbeuf, Havre, Dünkirchen bestehend, die verschiedenen Systeme prüfen soll, durch welche der überall erstarrten Industrie zu helfen. Die Nationalversammlung berieth darüber bereits in ihrer Sitzung vom 30. Mai, fand jedoch die ihr vorgeschlagenen Mittel z. B. Ausfuhrprämien u. dgl. unzureichend und hat dann durch ihren Handelsminister Tourret obigen Ausschuß ernennen lassen, um ihm über die beste Verwendung der bewilligten Spezialkreditte die nöthigen Anträge zu bringen. Es unterliegt gar keinem Zweifel, daß jene Herren so lange fortarbeiten lassen werden, als der Staat der Privatindustrie Vorschüsse macht.

Die zweite Kommission, aus Corbon, Peupin, Alcan und einem halben Dutzend Präsidenten der Pariser gewerbverständigen Räthe bestehend, soll dem Minister einen Plan ausarbeiten, nach welchem die von der Nationalversammlung votirten 3 Millionen Franken zur Ermunterung von Assoziationen der Arbeiter unter einander oder der Arbeiter mit den Meistern, am besten verwandt werden könnten. Es ist zu bedauern, daß Tourret, der Minister, es nicht für gut fand, auch nur einen einzigen Arbeiter in diesen Ausschuß aufzunehmen. Wie können die Arbeiter Vertrauen in dergleichen Maßregeln haben?

- Aus Sedan wird die Entdeckung einer furchtbaren Verschwörung gemeldet. Unter den dortigen zahlreichen Fabrikarbeitern habe sich nämlich ein geheimer Ausschuß gebildet, dessen Absicht auf nichts Geringeres hinauslief, als diejenigen zwölf größten Fabriken in Brand zu stecken und ihre Eigenthümer zu tödten, die sich mit Heftigkeit jeder Verkürzung der Arbeitszeit widersetzt hatten.

- Bei St. Quentin ist ein Insurgentenkorps von 2000 Mann, dem bedeutende Massen Linientruppen und Bürgerwehren nachgesetzt hatten, gefangen worden. Man will es in eine der nächsten Festungen unterbringen und ihm dort den Prozeß von hier aus machen.

- Die Mobilgarde soll aufgelöst, in die Linie verschmolzen oder zu einer Art Präsidial- oder Consul-Garde umgewandelt werden. Auch dieses Februar-Institut wäre somit zu Grabe getragen in Folge seiner Immoralität.

- Die frühere Kammer kostete Frankreich 786,599 Fr., die Nationalversammlung dagegen die enorme Summe von 6,224,217 Fr. nur für acht Monate! Die Getränke, womit sich die Deputirten erfrischten, kosteten über 60,000 Fr. jährlich. Diesem Unfug ist abgeholfen durch Aufhebung der Buvette.

- Gestern hielten sämmtliche Arbeiter, die durch Aufhebung von dreizehn Journalen brodlos geworden sind, eine Versammlung, um zu berathen, was sie in ihrem Elende thun sollten? Sie haben einen Ausschuß gewählt, der sich zur Exekutivgewalt (General Cavaignac) begeben sollte, um die völlige Preßfreiheit zu beantragen. Marie, Präsident der Nationalversammlung, hat im Laufe des gestrigen Tages diesen Ausschuß in der That an Cavaignac's Stelle empfangen, und zu ihm gesagt, daß er jede Verantwortlichkeit der Journalunterdrückung von sich wälze, und die Hoffnung hege, die harte Maßregel werde bald zurückgenommen.

Das Journal des Debats enthält heute bereits den Protest einer Eisenwaarenhandlung am Quai de la Megisserie gegen die jüngste Bezollung der Messing, Stahl, Eisen und sonstigen Metallwaaren, welche unsere Kurzhändler aus Deutschland (Kärnthen, Steiermark u. s. w.) in Masse beziehen. Neue Steuern einzuführen ist immer höchst gefährlich. Hr. Flocon glaubte hierdurch dem Misere abhelfen zu können. Welche Täuschung!

Marrast wird sein Paschalik jedenfalls niederlegen. Ein Abendblatt hatte seine Demission bereits gestern Abend angezeigt. Es erklärt sie jedoch voreilig, wenn er früher abdanken wolle, als er über seine Verwaltungspfennige (deniers de la ville) Rechnung abgelegt habe, so wäre dies unschicklich (malhonnet).

- In Paris gibt es ein Unzahl Miether, die ihre Miethe nicht bezahlen können. Mehrere derselben standen gestern vor der Kammer des hiesigen Zuchtpolizeigerichts, das sie zu mehrmonatlicher Gefängnißstrafe verurtheilte.

Spanien.
Madrid, 6. Juli.

Cabrera versteht sein Handwerk. Als er sah, daß seine karlistischen Anhänger vor den Regierungstruppen ausrissen, hat er einen Parolebefehl erlassen, laut welchem, wenn sich dieses Ausreissen wiederhole, der fünfte Mann erschossen werden soll. - Der Hof geht jedenfalls nach La Granja.

Großbritannien.
* London, 11. Juli.

Der Chartisten Prozeß ist zu Ende. Außer Fussel, Williams, Vernon, Sharpe und Looney wurde auch schließlich Ernst Jones für schuldig erklärt. Die Angeklagten benahmen sich ihren Richtern gegenüber mit demselben Muthe der sie in den Reihen der Chartisten auszeichnete. Zuerst verurtheilte man Fussell und zwar zu 2 Jahren wegen Aufforderung zur Empörung und zu 3 Monaten wegen ungesetzlicher Versammlungen, sowie zu einer Bürgschaft von L. 200 - für 5 Jahre. Fussel leugnete durchaus daß er zum Meuchelmorde aufgefordert habe. Er sei ein Engländer und habe den Charakter eines Engländers; er würde sich solcher diabolischen Maßregeln schämen. Dann trat Williams vor und erklärte, daß er ein hartarbeitender Mann sei. Von je 24 Stunden sei er 20 Stunden beschäftigt um wöchentlich den elenden Lohn von 16 Schillingen zu verdienen. Er glaube daher ein Recht zu haben sich um die Besserung seiner Lage zu bekümmern; dies sei die einzige Einwendung die er zu machen habe. Außerdem bemerkte er noch, daß er Fussell nie zum Meuchelmorde habe auffordern hören. Man verurtheilte ihn dann zu 2 Jahren und zu 1 Woche Gefängniß und zu gleicher Bürgschaft wie Fussell für 3 Jahre. Ueber Sharpe und Vernon wurde eine ähnliche Strafe verhängt. Vernon versicherte, daß er nur zufällig bei dem Meeting auf Clerkenwell-Green zugegen gewesen sei, übrigens sei er ein Chartist und glaube, daß allein die Charte der arbeitenden Klasse helfen könne. Er erkundigte sich dann nach dem Gefängniß, in dem sie ihre Strafe erdulden würden, und als der Richter bemerkte, daß dies das neue Korrektionshaus von Middlesex sei, so wünschte der Verurtheilte zu wissen, ob man ihn und seine Genossen dort auch wie menschliche Wesen behandeln werde. Seit sie arretirt worden wären, hätten sie ihre Speise mit den Zähnen zerreißen und die Kartoffeln in derselben Weise von Schmutz reinigen müssen. Der Richter erwiederte, daß ihn dies nichts angehe. Looney den dieselbe Strafe wie die übrigen traf, war als Irländer wie immer heiter, er lachte und meinte, seine Strafe sei gerade hinreichend. ("Very well, that will do.") Ernest Jones, der zuletzt vortrat, wurde zu 2 Jahren Gefängniß und zu einer Bürgschaft von L. 500 auf 5 Jahren verurtheilt. Er wollte eine längere Anrede an die Jury halten; der Richter unterbrach ihn aber und Jones entfernte sich mit den Worten:

"Ich wünsche Ew. Lordschaft eine gute Nacht; mögten Sie schlafen mit dem Motto der Charte um ihren Hals, die Charte und keine Kapitulation!"

* London, 10. Juli.

Die Londoner Bürger leben seit dem 10. April noch immer in großer Furcht vor neuen Chartisten-Demonstrationen, wenngleich nur Wenige ihre Angst offen eingestehen. Die Meisten thuen allerdings so, als wenn das Monster von ihnen "Chartismus" genannt, durch die unsichtbaren Heldenthaten der "Spezial-Konstablers" und die sichtbaren der Polizeiknüttel für immer zu Boden geschlagen sei. Allein es giebt Andere, die das, was Jene im Geheimen drückt, laut heraussagen und bald dieses, bald jenes Mittel als Schutz wider künftige Versuche der arbeitenden Klasse vorschlagen. Das beliebteste unter den beantragten Mitteln ist Vermehrung der Polizei. So heroisch sich auch der Londoner am 10. April bewiesen haben will, so traut er doch dem Frieden nicht. Namentlich ist er in Ungewißheit, ob seine Kourage noch für einen dritten und vierten Fall ausreichen werde. Daher sehnt er sich nach - Vermehrung der Polizei. Begründet wird diese Sehnsucht mittelst statistischer Nachweise, die dahen gehen, daß sich die Londoner Bevölkerung viel stärker vermehrt und die Stadt einen größern Zuwachs an neuen Häusern, Straßen etc. erhalten, als die löbliche Polizei. Denn 1829 gab es blos 937 Polizisten und 1840 betrug ihre Zahl schon 3,687 Mann. Da wurde aber ein neuer Distrikt zu London geschlagen, der in 135 Pfarreien 267,266 Seelen zählte. Die Polizeimannschaft stieg aber nur auf 4338. Im Jahre 1848 beträgt die Zahl der Polizisten 4910 Mann. Folgendes Tableau zeigt, wie die Polizei mit dem Anwachs der Metropole nicht gleichen Schritt gehalten.

Von 1830 bis 1837:

wurden Häuser gebaut13,077
waren im Bau begriffen443 13,52

Vom September 1843 bis September 1845:

wurden Häuser gebaut15,816
waren im Bau begriffen4,999 20,815

Vom September 1845 bis März 1847:

wurden Häuser gebaut11,137
waren im Bau begriffen3 567

Die Zahl der vom September 1843 bis September 1845 neu entstandenen Straßen, Plätze etc. betrug 406. Jede Straße hat durchschnittlich eine Länge von 229 Yards, also insgesammt eine Länge von 523/4 engl. Meilen.

Im nämlichen Zeitraum wurden 89 Kirchen, Kapellen, Schulen und andere öffentliche Gebäude fertig; im Bauen begriffen 45. Von 1843 bis 1845 wurde die Polizeimacht aber nur um 244 Mann vermehrt; und von 1845 bis 47, wo 11,137 neue Häuser entstanden und 3,567 im Bau begriffen waren, erhielt die Polizei wieder nur eine Verstärkung von 155 Mann. Geht es nach dem Wunsche der Antragsteller, so bekommt London bald noch einige tausend Mann neue Polizisten, während man im Jahre 1829 mit 937 Mann ausreichte und der gute Bürger viel ruhiger schlief, als jetzt.

* London, 11. Juli.

Das Unterhaus beschäftigte sich in der gestrigen Sitzung abermals mit der Frage wegen der Zuckerzölle.

Die "Times" widmet heute den verurtheilten Chartisten einen leitenden Artikel voll Hohn und Gemeinheit. "Eine sehr milde Strafe", sagt dieses Blatt unter Anderem, "ist ihnen allen gestern zu Theil geworden, mehr im Wege der Verbeugung als der Bestrafung. Muße, für die als schuldig erklärten auf zwei kurze Jährchen, um in einem konfortabeln Gefängnisse eine Rückschau auf ihr vergangenes Leben vorzunehmen, sodann: Bürgschaft für ihr gutes Betragen nach ihrer Freilassung; das war die ganze Strafe."

* Dublin, 10. Juli.

Duffy, Herausgeber der "Nation", hat energisch gegen das ungesetzliche und brutale Verfahren der Polizei nach seiner Verhaftung protestirt und den Richter mit seinen dringenden Fragen, ob jenes Verfahren so befohlen worden, in nicht geringe Verlegenheit gesetzt. Letzterer wich mit der Erklärung aus, daß er sich erst informiren müsse. Die Polizei war nämlich 15 Mann hoch in die Bureaus der "Nation" gedrungen und hatte nicht blos alle vorhandenen Manuskripte und gedruckten Blätter, sondern auch sämmtliche Handelsbücher und Rechnungen, ja das noch leere Schreib- und Druckpapier auf zwei Karren mit sich fortgenommen. Mehrere Bekannte wollten für Duffy Bürgschaft leisten, wurden aber mit ihrem Anerbieten zurückgewiesen. Die Regierung schreitet in einer Weise ein, daß die Erbitterung in Irland desto schneller zum Ausbruch kommen muß. Man mag alle diese Journale: "The Nation", "The Irisch Felon" etc. durch Verhaftung oder Deportation ihrer Herausgeber und Redakteure vernichten, den jetzigen Geist des irischen Volkes wird man keinenfalls mehr unterdrücken oder vernichten können.

Folgender Protest wurde in Breslau in einer Volksversammlung von 3-4000 Menschen angenommen:

Die National-Versammlung hat durch die Einsetzung einer Centralgewalt für Deutschland dem einstimmigen Wunsche der Nation nach deutscher Einheit entsprochen. Wir anerkennen die Gesinnung, aus der dieser Akt hervorgegangen ist, die Art der Ausführung verwerfen wir entschieden.

Die National-Versammlung hat den Reichsverweser für unverantwortlich erklärt, erachtet ihn als nicht verpflichtet, die Beschlüsse der Versammlung zu vollziehen und giebt ihm endlich auf, sich mit den Bevollmächtigten der Regierungen in Verbindung zu setzen.

Diese Beschlüsse stehen der Freiheit, der Einheit und der Macht des Volkes entgegen. Man überantwortet die Souveränetät an einen Einzelnen; die Souveränetät aber ist ein heiliges, unveräußerliches Recht des Volkes. Die Nationalversammlung hat sich bei ihrer Eröffnung durch ihren Präsidenten für Souverän erklärt, sie muß bei ihrer Erklärung stehen bleiben: sie darf sich nicht selbst der Macht berauben, ihre Beschlüsse ausführen zu lassen. Ihre Beschlüsse sind der Wille des Volks. Ein Volk aber ist nur stark, wenn es frei, nur frei, wenn es die Macht hat, seinen Willen zur That zu bringen. Endlich hat die Versammlung die Einheit des Volkes auf eine Einigung der Fürsten beschränkt: der Reichsverweser, so will sie[#], soll nicht mit den Vertretern des Volkes, sondern mit den Dienern der Fürsten im Einverständniß handeln.

Wir protestiren gegen diese Beschlüsse entschieden und feierlich: wir fordern, daß die National-Versammlung diesen Protest bei Einsetzung der definitiven Centralgewalt in ernste Erwägung ziehe.

Den Volksvertretern, die für die Wahrung der Volkssouveränetät gekämpft, sprechen wir unsere Anerkennung für diese That aus. Wir fordern sie auf, auch fernerhin die Volksrechte energisch zu vertheidigen. Die Majorität des Volks stimmt mit der Minorität der National-Versammlung

Amtliche Nachrichten.

Se. Maj. der König haben

Den Staatsminister Dr. Bornemann zum zweiten Präsidenten des Geh. Obertribunals ernannt;

Die Funktionen des erledigten Chef-Präsidiums bei dem dortigen Ober-Landesgerichte zu Münster dem dortigen Ober-Landesgerichts-Vizepräsidenten v. Olfers einstweilen übertragen;

Den Staats-Anwalt bei dem Kriminalgericht zu Berlin, Temme, zum Direktor des genannten Ober-Landesgerichts; und

Den Staats-Anwalt bei dem Kammergericht, v. Kirchmann, zum Vize-Präsidenten des Ober-Landesgerichts zu Ratibor ernannt.

Handelsnachrichten. [irrelevantes Material]

Civilstand der Stadt Köln.

Geburten.

9. Juli. Hugo Julius, S. v. Heinr. Julius Körner, Kaufm., Neumarkt.

10. Juli. Elis. Hubertina Apol, T. von Andr. Zilken, Schuster, Weißbütteng. - Georg Gerh., S v. Gerh. Angemindt, Schreinergeselle, Peterstr. - Johann Baptist, S. v. Wilh. Lindlau, Conditor, Rothgerberbach. - Peter, S. v. Anton Siebenmorgen, Fuhrm., Josephstraße. - Joh. Heinr., S. v. Joh. Jos. Reichartz, Hufschmid, Weideng. - Elis., T. v. Heinrich Wilmer, Rothgerber, Weiherstr. - Karl Gottfr., S. v. Gottlieb Aug. Nitsche, Brückengeld-Einnehmer, Entenpfuhl - Karl Albert Ottomar, S. v Karl Wunibald Otto, Chemiker, Clemensstr. - 3 uneheliche Knaben.

Sterbefälle.

9. Juli. Klara Misgelt, geb. Blankenstein, 74 J. alt, Weiherstr. - Jakob Collenbach, 1 J. 3 W. alt, Josephplatz. - Jakob Urbach, Schreiner, 29 J. alt, unverh., Buschgasse. - Elis. van Hees, geb. Genz, 26 J. alt, Katharinengraben. - 1 uneheliches Mädchen.

Schiffahrts-Anzeige. Köln, 13. Juli 1848.

Abgefahren: C. Königsfeld nach Duisburg.

In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich W. Pesch; nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr Joh. Budberg; nach Andernach und Neuwied H. Schumacher und G. Krämer; nach Koblenz und der Mosel und Saar G. Weidner; nach der Mosel, nach Trier und der Saar- M. Zens; nach Bingen Wb. Jonas; nach Mainz Val. Pfaff; nach dem Niedermain Fr. Gerling; nach dem Mittel- und Obermain Friedr. Seelig; nach Heilbronn Fr. Schmidt; nach Kannstadt und Stuttgart L. Hermanns; nach Worms und Mannheim W. C. Müller; nach Antwerpen M. Lamers.

Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Singendonk, Köln Nr. 10.
Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Wilson, Köln Nr. 1.

Wasserstand.

Köln, am 13. Juli. Rheinhöhe 8' 7".

Der seit dem 17. Mai v. J. wieder eröffnete große Viehmarkt hierselbst hat durch seine seitdem fortwährend gestiegene Frequenz den Beweis geliefert, daß derselbe, sowohl in Rücksicht auf den eigenen Bedarf der Stadt Köln, als auch auf die Lage der Letzteren im Mittelpunkte der Provinz, als ein dringendes Bedürfniß angesehen werden muß. Wegen der Permanenz dieses Marktes an jedem Montage des ganzen Jahres ist die Feststellung eines besondern Termines zum Beginne der Waidviehmärkte nicht erforderlich; daher die niederländischen Kaufleute zum Bezuge desselben mit Waidvieh unter dem Bemerken hierdurch eingeladen werden, daß für alle Bequemlichkeiten des Handelsstandes gesorgt ist.

Köln, den 12. Juli 1848 Das Ober-Bürgermeister-Amt.

Freiwilliger Verkauf eines Güterwagens.

Am Samstag, den 15. Juli c., Mittags 12 Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Heumarkte zu Köln an der ehemaligen Börse, einen einspännigen Güterwagen auf stählernen Frdern und eisernen Achsen gebaut, für 20 a 25 Centner Ladungsfähigkeit, öffentlich an den Meistbietenden gegen gleich baare Zahlung verkaufen.

Köln, den 12. Juli 1848. Fr. Happel, Gerichtsvollzieher.

Heute Abend Reibkuchen nebst famoses Bier empfiehlt F. C. Götting.

Demokratische Gesellschaft. Freitag den 14. Juli, Abends 8 Uhr, Versammlung im Eiser'schen Saale, Komödienstraße. (Ausnahmsweise wegen Reparatur des gewöhnlichen Lokals.) Der Vorstand.

NB. Die eingeschriebenen Mitglieder, welche noch nicht im Besitze ihrer Karten sind, empfangen solche beim Eingange zwischen 7 und 8 Uhr, auch werden neue Einzeichnungen entgegengenommen.

In der Expedition der Neuen Rheinischen Zeitung ist zu haben: Manifest der Contrerevolution. Auszug aus Nr. 43 der Neuen Rheinischen Zeitung. Preis 1 Sgr.

Gasthof zum deutschen Reichsverweser und Restauration zum großen Schoppen.

Einem geehrten in- und auswärtigen Publikum beehre ich mich die Eröffnung meiner Gastwirthschaft und Restauration auf Samstag den 19. d. Mts. anzuzeigen.

Köln, den 13 Juli 1848. Louis Kertell, große Neugasse Nr. 36.

Samstag, den 19. d. Mts, Mittags 5 Uhr, Eröffnung meiner Kegelbahn.

Köln, den 13. Juli 1848. Louis Kertell, große Neugasse Nro. 36.

Ein erfahrner Zuschneider, welcher deutsch, französisch und englisch spricht, sucht eine Stelle. Die Expedition agt wo

Ein Schreiber sucht Beschäftigung, sei es auch für halbe Tage oder stundenweise. Weingartengasse Nr. 6.

Ein Uhrmacherlehrling gesucht bei J. Koch, Breitstr. 96.

Rheingasse Nro. 10 zweite Etage zu vermiethen.

blik und zeigte besonders die Nothwendigkeit desselben in den Departements. Er sprach mit vielem Pathos und mit dem Gewicht eines Retters des Vaterlands.

Flocon erwiederte, daß das Gesetz der freien Presse den Todesstoß gebe, indem kein Mensch bei dem obschwebenden Belagerungszustand 24,000 Fr. Kaution auftreiben könne.

Zum Schluß legte Goudchaux ein Gesetz rücksichtlich der Endosseurs der Schatzbons vor.

Paris, 11. Juli.

Der Moniteur sieht heute sehr sozialistisch aus. In Ermangelung amtlicher Verordnungen, bringt er zwei Kommissionen, von denen die erste aus 16 der angesehensten Fabrikanten aus Paris, Abbeville, Elbeuf, Havre, Dünkirchen bestehend, die verschiedenen Systeme prüfen soll, durch welche der überall erstarrten Industrie zu helfen. Die Nationalversammlung berieth darüber bereits in ihrer Sitzung vom 30. Mai, fand jedoch die ihr vorgeschlagenen Mittel z. B. Ausfuhrprämien u. dgl. unzureichend und hat dann durch ihren Handelsminister Tourret obigen Ausschuß ernennen lassen, um ihm über die beste Verwendung der bewilligten Spezialkreditte die nöthigen Anträge zu bringen. Es unterliegt gar keinem Zweifel, daß jene Herren so lange fortarbeiten lassen werden, als der Staat der Privatindustrie Vorschüsse macht.

Die zweite Kommission, aus Corbon, Peupin, Alcan und einem halben Dutzend Präsidenten der Pariser gewerbverständigen Räthe bestehend, soll dem Minister einen Plan ausarbeiten, nach welchem die von der Nationalversammlung votirten 3 Millionen Franken zur Ermunterung von Assoziationen der Arbeiter unter einander oder der Arbeiter mit den Meistern, am besten verwandt werden könnten. Es ist zu bedauern, daß Tourret, der Minister, es nicht für gut fand, auch nur einen einzigen Arbeiter in diesen Ausschuß aufzunehmen. Wie können die Arbeiter Vertrauen in dergleichen Maßregeln haben?

‒ Aus Sedan wird die Entdeckung einer furchtbaren Verschwörung gemeldet. Unter den dortigen zahlreichen Fabrikarbeitern habe sich nämlich ein geheimer Ausschuß gebildet, dessen Absicht auf nichts Geringeres hinauslief, als diejenigen zwölf größten Fabriken in Brand zu stecken und ihre Eigenthümer zu tödten, die sich mit Heftigkeit jeder Verkürzung der Arbeitszeit widersetzt hatten.

‒ Bei St. Quentin ist ein Insurgentenkorps von 2000 Mann, dem bedeutende Massen Linientruppen und Bürgerwehren nachgesetzt hatten, gefangen worden. Man will es in eine der nächsten Festungen unterbringen und ihm dort den Prozeß von hier aus machen.

‒ Die Mobilgarde soll aufgelöst, in die Linie verschmolzen oder zu einer Art Präsidial- oder Consul-Garde umgewandelt werden. Auch dieses Februar-Institut wäre somit zu Grabe getragen in Folge seiner Immoralität.

‒ Die frühere Kammer kostete Frankreich 786,599 Fr., die Nationalversammlung dagegen die enorme Summe von 6,224,217 Fr. nur für acht Monate! Die Getränke, womit sich die Deputirten erfrischten, kosteten über 60,000 Fr. jährlich. Diesem Unfug ist abgeholfen durch Aufhebung der Buvette.

‒ Gestern hielten sämmtliche Arbeiter, die durch Aufhebung von dreizehn Journalen brodlos geworden sind, eine Versammlung, um zu berathen, was sie in ihrem Elende thun sollten? Sie haben einen Ausschuß gewählt, der sich zur Exekutivgewalt (General Cavaignac) begeben sollte, um die völlige Preßfreiheit zu beantragen. Marie, Präsident der Nationalversammlung, hat im Laufe des gestrigen Tages diesen Ausschuß in der That an Cavaignac's Stelle empfangen, und zu ihm gesagt, daß er jede Verantwortlichkeit der Journalunterdrückung von sich wälze, und die Hoffnung hege, die harte Maßregel werde bald zurückgenommen.

Das Journal des Debats enthält heute bereits den Protest einer Eisenwaarenhandlung am Quai de la Mégisserie gegen die jüngste Bezollung der Messing, Stahl, Eisen und sonstigen Metallwaaren, welche unsere Kurzhändler aus Deutschland (Kärnthen, Steiermark u. s. w.) in Masse beziehen. Neue Steuern einzuführen ist immer höchst gefährlich. Hr. Flocon glaubte hierdurch dem Misere abhelfen zu können. Welche Täuschung!

Marrast wird sein Paschalik jedenfalls niederlegen. Ein Abendblatt hatte seine Demission bereits gestern Abend angezeigt. Es erklärt sie jedoch voreilig, wenn er früher abdanken wolle, als er über seine Verwaltungspfennige (déniers de la ville) Rechnung abgelegt habe, so wäre dies unschicklich (malhonnêt).

‒ In Paris gibt es ein Unzahl Miether, die ihre Miethe nicht bezahlen können. Mehrere derselben standen gestern vor der Kammer des hiesigen Zuchtpolizeigerichts, das sie zu mehrmonatlicher Gefängnißstrafe verurtheilte.

Spanien.
Madrid, 6. Juli.

Cabrera versteht sein Handwerk. Als er sah, daß seine karlistischen Anhänger vor den Regierungstruppen ausrissen, hat er einen Parolebefehl erlassen, laut welchem, wenn sich dieses Ausreissen wiederhole, der fünfte Mann erschossen werden soll. ‒ Der Hof geht jedenfalls nach La Granja.

Großbritannien.
* London, 11. Juli.

Der Chartisten Prozeß ist zu Ende. Außer Fussel, Williams, Vernon, Sharpe und Looney wurde auch schließlich Ernst Jones für schuldig erklärt. Die Angeklagten benahmen sich ihren Richtern gegenüber mit demselben Muthe der sie in den Reihen der Chartisten auszeichnete. Zuerst verurtheilte man Fussell und zwar zu 2 Jahren wegen Aufforderung zur Empörung und zu 3 Monaten wegen ungesetzlicher Versammlungen, sowie zu einer Bürgschaft von L. 200 ‒ für 5 Jahre. Fussel leugnete durchaus daß er zum Meuchelmorde aufgefordert habe. Er sei ein Engländer und habe den Charakter eines Engländers; er würde sich solcher diabolischen Maßregeln schämen. Dann trat Williams vor und erklärte, daß er ein hartarbeitender Mann sei. Von je 24 Stunden sei er 20 Stunden beschäftigt um wöchentlich den elenden Lohn von 16 Schillingen zu verdienen. Er glaube daher ein Recht zu haben sich um die Besserung seiner Lage zu bekümmern; dies sei die einzige Einwendung die er zu machen habe. Außerdem bemerkte er noch, daß er Fussell nie zum Meuchelmorde habe auffordern hören. Man verurtheilte ihn dann zu 2 Jahren und zu 1 Woche Gefängniß und zu gleicher Bürgschaft wie Fussell für 3 Jahre. Ueber Sharpe und Vernon wurde eine ähnliche Strafe verhängt. Vernon versicherte, daß er nur zufällig bei dem Meeting auf Clerkenwell-Green zugegen gewesen sei, übrigens sei er ein Chartist und glaube, daß allein die Charte der arbeitenden Klasse helfen könne. Er erkundigte sich dann nach dem Gefängniß, in dem sie ihre Strafe erdulden würden, und als der Richter bemerkte, daß dies das neue Korrektionshaus von Middlesex sei, so wünschte der Verurtheilte zu wissen, ob man ihn und seine Genossen dort auch wie menschliche Wesen behandeln werde. Seit sie arretirt worden wären, hätten sie ihre Speise mit den Zähnen zerreißen und die Kartoffeln in derselben Weise von Schmutz reinigen müssen. Der Richter erwiederte, daß ihn dies nichts angehe. Looney den dieselbe Strafe wie die übrigen traf, war als Irländer wie immer heiter, er lachte und meinte, seine Strafe sei gerade hinreichend. („Very well, that will do.“) Ernest Jones, der zuletzt vortrat, wurde zu 2 Jahren Gefängniß und zu einer Bürgschaft von L. 500 auf 5 Jahren verurtheilt. Er wollte eine längere Anrede an die Jury halten; der Richter unterbrach ihn aber und Jones entfernte sich mit den Worten:

„Ich wünsche Ew. Lordschaft eine gute Nacht; mögten Sie schlafen mit dem Motto der Charte um ihren Hals, die Charte und keine Kapitulation!“

* London, 10. Juli.

Die Londoner Bürger leben seit dem 10. April noch immer in großer Furcht vor neuen Chartisten-Demonstrationen, wenngleich nur Wenige ihre Angst offen eingestehen. Die Meisten thuen allerdings so, als wenn das Monster von ihnen „Chartismus“ genannt, durch die unsichtbaren Heldenthaten der „Spezial-Konstablers“ und die sichtbaren der Polizeiknüttel für immer zu Boden geschlagen sei. Allein es giebt Andere, die das, was Jene im Geheimen drückt, laut heraussagen und bald dieses, bald jenes Mittel als Schutz wider künftige Versuche der arbeitenden Klasse vorschlagen. Das beliebteste unter den beantragten Mitteln ist Vermehrung der Polizei. So heroisch sich auch der Londoner am 10. April bewiesen haben will, so traut er doch dem Frieden nicht. Namentlich ist er in Ungewißheit, ob seine Kourage noch für einen dritten und vierten Fall ausreichen werde. Daher sehnt er sich nach ‒ Vermehrung der Polizei. Begründet wird diese Sehnsucht mittelst statistischer Nachweise, die dahen gehen, daß sich die Londoner Bevölkerung viel stärker vermehrt und die Stadt einen größern Zuwachs an neuen Häusern, Straßen etc. erhalten, als die löbliche Polizei. Denn 1829 gab es blos 937 Polizisten und 1840 betrug ihre Zahl schon 3,687 Mann. Da wurde aber ein neuer Distrikt zu London geschlagen, der in 135 Pfarreien 267,266 Seelen zählte. Die Polizeimannschaft stieg aber nur auf 4338. Im Jahre 1848 beträgt die Zahl der Polizisten 4910 Mann. Folgendes Tableau zeigt, wie die Polizei mit dem Anwachs der Metropole nicht gleichen Schritt gehalten.

Von 1830 bis 1837:

wurden Häuser gebaut13,077
waren im Bau begriffen443 13,52

Vom September 1843 bis September 1845:

wurden Häuser gebaut15,816
waren im Bau begriffen4,999 20,815

Vom September 1845 bis März 1847:

wurden Häuser gebaut11,137
waren im Bau begriffen3 567

Die Zahl der vom September 1843 bis September 1845 neu entstandenen Straßen, Plätze etc. betrug 406. Jede Straße hat durchschnittlich eine Länge von 229 Yards, also insgesammt eine Länge von 523/4 engl. Meilen.

Im nämlichen Zeitraum wurden 89 Kirchen, Kapellen, Schulen und andere öffentliche Gebäude fertig; im Bauen begriffen 45. Von 1843 bis 1845 wurde die Polizeimacht aber nur um 244 Mann vermehrt; und von 1845 bis 47, wo 11,137 neue Häuser entstanden und 3,567 im Bau begriffen waren, erhielt die Polizei wieder nur eine Verstärkung von 155 Mann. Geht es nach dem Wunsche der Antragsteller, so bekommt London bald noch einige tausend Mann neue Polizisten, während man im Jahre 1829 mit 937 Mann ausreichte und der gute Bürger viel ruhiger schlief, als jetzt.

* London, 11. Juli.

Das Unterhaus beschäftigte sich in der gestrigen Sitzung abermals mit der Frage wegen der Zuckerzölle.

Die „Times“ widmet heute den verurtheilten Chartisten einen leitenden Artikel voll Hohn und Gemeinheit. „Eine sehr milde Strafe“, sagt dieses Blatt unter Anderem, „ist ihnen allen gestern zu Theil geworden, mehr im Wege der Verbeugung als der Bestrafung. Muße, für die als schuldig erklärten auf zwei kurze Jährchen, um in einem konfortabeln Gefängnisse eine Rückschau auf ihr vergangenes Leben vorzunehmen, sodann: Bürgschaft für ihr gutes Betragen nach ihrer Freilassung; das war die ganze Strafe.“

* Dublin, 10. Juli.

Duffy, Herausgeber der „Nation“, hat energisch gegen das ungesetzliche und brutale Verfahren der Polizei nach seiner Verhaftung protestirt und den Richter mit seinen dringenden Fragen, ob jenes Verfahren so befohlen worden, in nicht geringe Verlegenheit gesetzt. Letzterer wich mit der Erklärung aus, daß er sich erst informiren müsse. Die Polizei war nämlich 15 Mann hoch in die Bureaus der „Nation“ gedrungen und hatte nicht blos alle vorhandenen Manuskripte und gedruckten Blätter, sondern auch sämmtliche Handelsbücher und Rechnungen, ja das noch leere Schreib- und Druckpapier auf zwei Karren mit sich fortgenommen. Mehrere Bekannte wollten für Duffy Bürgschaft leisten, wurden aber mit ihrem Anerbieten zurückgewiesen. Die Regierung schreitet in einer Weise ein, daß die Erbitterung in Irland desto schneller zum Ausbruch kommen muß. Man mag alle diese Journale: „The Nation“, „The Irisch Felon“ etc. durch Verhaftung oder Deportation ihrer Herausgeber und Redakteure vernichten, den jetzigen Geist des irischen Volkes wird man keinenfalls mehr unterdrücken oder vernichten können.

Folgender Protest wurde in Breslau in einer Volksversammlung von 3-4000 Menschen angenommen:

Die National-Versammlung hat durch die Einsetzung einer Centralgewalt für Deutschland dem einstimmigen Wunsche der Nation nach deutscher Einheit entsprochen. Wir anerkennen die Gesinnung, aus der dieser Akt hervorgegangen ist, die Art der Ausführung verwerfen wir entschieden.

Die National-Versammlung hat den Reichsverweser für unverantwortlich erklärt, erachtet ihn als nicht verpflichtet, die Beschlüsse der Versammlung zu vollziehen und giebt ihm endlich auf, sich mit den Bevollmächtigten der Regierungen in Verbindung zu setzen.

Diese Beschlüsse stehen der Freiheit, der Einheit und der Macht des Volkes entgegen. Man überantwortet die Souveränetät an einen Einzelnen; die Souveränetät aber ist ein heiliges, unveräußerliches Recht des Volkes. Die Nationalversammlung hat sich bei ihrer Eröffnung durch ihren Präsidenten für Souverän erklärt, sie muß bei ihrer Erklärung stehen bleiben: sie darf sich nicht selbst der Macht berauben, ihre Beschlüsse ausführen zu lassen. Ihre Beschlüsse sind der Wille des Volks. Ein Volk aber ist nur stark, wenn es frei, nur frei, wenn es die Macht hat, seinen Willen zur That zu bringen. Endlich hat die Versammlung die Einheit des Volkes auf eine Einigung der Fürsten beschränkt: der Reichsverweser, so will sie[#], soll nicht mit den Vertretern des Volkes, sondern mit den Dienern der Fürsten im Einverständniß handeln.

Wir protestiren gegen diese Beschlüsse entschieden und feierlich: wir fordern, daß die National-Versammlung diesen Protest bei Einsetzung der definitiven Centralgewalt in ernste Erwägung ziehe.

Den Volksvertretern, die für die Wahrung der Volkssouveränetät gekämpft, sprechen wir unsere Anerkennung für diese That aus. Wir fordern sie auf, auch fernerhin die Volksrechte energisch zu vertheidigen. Die Majorität des Volks stimmt mit der Minorität der National-Versammlung

Amtliche Nachrichten.

Se. Maj. der König haben

Den Staatsminister Dr. Bornemann zum zweiten Präsidenten des Geh. Obertribunals ernannt;

Die Funktionen des erledigten Chef-Präsidiums bei dem dortigen Ober-Landesgerichte zu Münster dem dortigen Ober-Landesgerichts-Vizepräsidenten v. Olfers einstweilen übertragen;

Den Staats-Anwalt bei dem Kriminalgericht zu Berlin, Temme, zum Direktor des genannten Ober-Landesgerichts; und

Den Staats-Anwalt bei dem Kammergericht, v. Kirchmann, zum Vize-Präsidenten des Ober-Landesgerichts zu Ratibor ernannt.

Handelsnachrichten. [irrelevantes Material]

Civilstand der Stadt Köln.

Geburten.

9. Juli. Hugo Julius, S. v. Heinr. Julius Körner, Kaufm., Neumarkt.

10. Juli. Elis. Hubertina Apol, T. von Andr. Zilken, Schuster, Weißbütteng. ‒ Georg Gerh., S v. Gerh. Angemindt, Schreinergeselle, Peterstr. ‒ Johann Baptist, S. v. Wilh. Lindlau, Conditor, Rothgerberbach. ‒ Peter, S. v. Anton Siebenmorgen, Fuhrm., Josephstraße. ‒ Joh. Heinr., S. v. Joh. Jos. Reichartz, Hufschmid, Weideng. ‒ Elis., T. v. Heinrich Wilmer, Rothgerber, Weiherstr. ‒ Karl Gottfr., S. v. Gottlieb Aug. Nitsche, Brückengeld-Einnehmer, Entenpfuhl ‒ Karl Albert Ottomar, S. v Karl Wunibald Otto, Chemiker, Clemensstr. ‒ 3 uneheliche Knaben.

Sterbefälle.

9. Juli. Klara Misgelt, geb. Blankenstein, 74 J. alt, Weiherstr. ‒ Jakob Collenbach, 1 J. 3 W. alt, Josephplatz. ‒ Jakob Urbach, Schreiner, 29 J. alt, unverh., Buschgasse. ‒ Elis. van Hees, geb. Genz, 26 J. alt, Katharinengraben. ‒ 1 uneheliches Mädchen.

Schiffahrts-Anzeige. Köln, 13. Juli 1848.

Abgefahren: C. Königsfeld nach Duisburg.

In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich W. Pesch; nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr Joh. Budberg; nach Andernach und Neuwied H. Schumacher und G. Krämer; nach Koblenz und der Mosel und Saar G. Weidner; nach der Mosel, nach Trier und der Saar- M. Zens; nach Bingen Wb. Jonas; nach Mainz Val. Pfaff; nach dem Niedermain Fr. Gerling; nach dem Mittel- und Obermain Friedr. Seelig; nach Heilbronn Fr. Schmidt; nach Kannstadt und Stuttgart L. Hermanns; nach Worms und Mannheim W. C. Müller; nach Antwerpen M. Lamers.

Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Singendonk, Köln Nr. 10.
Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Wilson, Köln Nr. 1.

Wasserstand.

Köln, am 13. Juli. Rheinhöhe 8′ 7″.

Der seit dem 17. Mai v. J. wieder eröffnete große Viehmarkt hierselbst hat durch seine seitdem fortwährend gestiegene Frequenz den Beweis geliefert, daß derselbe, sowohl in Rücksicht auf den eigenen Bedarf der Stadt Köln, als auch auf die Lage der Letzteren im Mittelpunkte der Provinz, als ein dringendes Bedürfniß angesehen werden muß. Wegen der Permanenz dieses Marktes an jedem Montage des ganzen Jahres ist die Feststellung eines besondern Termines zum Beginne der Waidviehmärkte nicht erforderlich; daher die niederländischen Kaufleute zum Bezuge desselben mit Waidvieh unter dem Bemerken hierdurch eingeladen werden, daß für alle Bequemlichkeiten des Handelsstandes gesorgt ist.

Köln, den 12. Juli 1848 Das Ober-Bürgermeister-Amt.

Freiwilliger Verkauf eines Güterwagens.

Am Samstag, den 15. Juli c., Mittags 12 Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Heumarkte zu Köln an der ehemaligen Börse, einen einspännigen Güterwagen auf stählernen Frdern und eisernen Achsen gebaut, für 20 à 25 Centner Ladungsfähigkeit, öffentlich an den Meistbietenden gegen gleich baare Zahlung verkaufen.

Köln, den 12. Juli 1848. Fr. Happel, Gerichtsvollzieher.

Heute Abend Reibkuchen nebst famoses Bier empfiehlt F. C. Götting.

Demokratische Gesellschaft. Freitag den 14. Juli, Abends 8 Uhr, Versammlung im Eiser'schen Saale, Komödienstraße. (Ausnahmsweise wegen Reparatur des gewöhnlichen Lokals.) Der Vorstand.

NB. Die eingeschriebenen Mitglieder, welche noch nicht im Besitze ihrer Karten sind, empfangen solche beim Eingange zwischen 7 und 8 Uhr, auch werden neue Einzeichnungen entgegengenommen.

In der Expedition der Neuen Rheinischen Zeitung ist zu haben: Manifest der Contrerevolution. Auszug aus Nr. 43 der Neuen Rheinischen Zeitung. Preis 1 Sgr.

Gasthof zum deutschen Reichsverweser und Restauration zum großen Schoppen.

Einem geehrten in- und auswärtigen Publikum beehre ich mich die Eröffnung meiner Gastwirthschaft und Restauration auf Samstag den 19. d. Mts. anzuzeigen.

Köln, den 13 Juli 1848. Louis Kertell, große Neugasse Nr. 36.

Samstag, den 19. d. Mts, Mittags 5 Uhr, Eröffnung meiner Kegelbahn.

Köln, den 13. Juli 1848. Louis Kertell, große Neugasse Nro. 36.

Ein erfahrner Zuschneider, welcher deutsch, französisch und englisch spricht, sucht eine Stelle. Die Expedition agt wo

Ein Schreiber sucht Beschäftigung, sei es auch für halbe Tage oder stundenweise. Weingartengasse Nr. 6.

Ein Uhrmacherlehrling gesucht bei J. Koch, Breitstr. 96.

Rheingasse Nro. 10 zweite Etage zu vermiethen.

<TEI>
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          <p><pb facs="#f0002" n="0220"/>
blik und zeigte besonders die Nothwendigkeit                         desselben in den Departements. Er sprach mit vielem Pathos und mit dem                         Gewicht eines Retters des Vaterlands.</p>
          <p><hi rendition="#g">Flocon</hi> erwiederte, daß das Gesetz der freien Presse                         den Todesstoß gebe, indem kein Mensch bei dem obschwebenden                         Belagerungszustand 24,000 Fr. Kaution auftreiben könne.</p>
          <p>Zum Schluß legte <hi rendition="#g">Goudchaux</hi> ein Gesetz rücksichtlich                         der Endosseurs der Schatzbons vor.</p>
        </div>
        <div xml:id="ar044b_012" type="jArticle">
          <head>Paris, 11. Juli.</head>
          <p>Der Moniteur sieht heute sehr sozialistisch aus. In Ermangelung amtlicher                         Verordnungen, bringt er zwei Kommissionen, von denen die erste aus 16 der                         angesehensten Fabrikanten aus Paris, Abbeville, Elbeuf, Havre, Dünkirchen                         bestehend, die verschiedenen Systeme prüfen soll, durch welche der überall                         erstarrten Industrie zu helfen. Die Nationalversammlung berieth darüber                         bereits in ihrer Sitzung vom 30. Mai, fand jedoch die ihr vorgeschlagenen                         Mittel z. B. Ausfuhrprämien u. dgl. unzureichend und hat dann durch ihren                         Handelsminister Tourret obigen Ausschuß ernennen lassen, um ihm über die                         beste Verwendung der bewilligten Spezialkreditte die nöthigen Anträge zu                         bringen. Es unterliegt gar keinem Zweifel, daß jene Herren so lange                         fortarbeiten lassen werden, als der Staat der Privatindustrie Vorschüsse                         macht.</p>
          <p>Die zweite Kommission, aus Corbon, Peupin, Alcan und einem halben Dutzend                         Präsidenten der Pariser gewerbverständigen Räthe bestehend, soll dem                         Minister einen Plan ausarbeiten, nach welchem die von der                         Nationalversammlung votirten 3 Millionen Franken zur Ermunterung von                         Assoziationen der Arbeiter unter einander oder der Arbeiter mit den                         Meistern, am besten verwandt werden könnten. Es ist zu bedauern, daß                         Tourret, der Minister, es nicht für gut fand, auch nur einen einzigen                         Arbeiter in diesen Ausschuß aufzunehmen. Wie können die Arbeiter Vertrauen                         in dergleichen Maßregeln haben?</p>
          <p>&#x2012; Aus Sedan wird die Entdeckung einer furchtbaren Verschwörung gemeldet.                         Unter den dortigen zahlreichen Fabrikarbeitern habe sich nämlich ein                         geheimer Ausschuß gebildet, dessen Absicht auf nichts Geringeres hinauslief,                         als diejenigen zwölf größten Fabriken in Brand zu stecken und ihre                         Eigenthümer zu tödten, die sich mit Heftigkeit jeder <hi rendition="#g">Verkürzung der Arbeitszeit</hi> widersetzt hatten.</p>
          <p>&#x2012; Bei St. Quentin ist ein Insurgentenkorps von 2000 Mann, dem bedeutende                         Massen Linientruppen und Bürgerwehren nachgesetzt hatten, gefangen worden.                         Man will es in eine der nächsten Festungen unterbringen und ihm dort den                         Prozeß von hier aus machen.</p>
          <p>&#x2012; Die <hi rendition="#g">Mobilgarde</hi> soll aufgelöst, in die Linie                         verschmolzen oder zu einer Art Präsidial- oder Consul-Garde umgewandelt                         werden. Auch dieses Februar-Institut wäre somit zu Grabe getragen in Folge                         seiner Immoralität.</p>
          <p>&#x2012; Die frühere Kammer kostete Frankreich 786,599 Fr., die Nationalversammlung                         dagegen die enorme Summe von 6,224,217 Fr. nur für acht Monate! Die                         Getränke, womit sich die Deputirten erfrischten, kosteten über 60,000 Fr.                         jährlich. Diesem Unfug ist abgeholfen durch Aufhebung der Buvette.</p>
          <p>&#x2012; Gestern hielten sämmtliche Arbeiter, die durch Aufhebung von dreizehn                         Journalen brodlos geworden sind, eine Versammlung, um zu berathen, was sie                         in ihrem Elende thun sollten? Sie haben einen Ausschuß gewählt, der sich zur                         Exekutivgewalt (General Cavaignac) begeben sollte, um die völlige <hi rendition="#g">Preßfreiheit</hi> zu beantragen. Marie, Präsident der                         Nationalversammlung, hat im Laufe des gestrigen Tages diesen Ausschuß in der                         That an Cavaignac's Stelle empfangen, und zu ihm gesagt, daß er jede                         Verantwortlichkeit der Journalunterdrückung von sich wälze, und die Hoffnung                         hege, die harte Maßregel werde bald zurückgenommen.</p>
          <p>Das Journal des Debats enthält heute bereits den Protest einer                         Eisenwaarenhandlung am Quai de la Mégisserie gegen die jüngste Bezollung der                         Messing, Stahl, Eisen und sonstigen Metallwaaren, welche unsere Kurzhändler                         aus Deutschland (Kärnthen, Steiermark u. s. w.) in Masse beziehen. Neue                         Steuern einzuführen ist immer höchst gefährlich. Hr. Flocon glaubte                         hierdurch dem Misere abhelfen zu können. Welche Täuschung!</p>
          <p>Marrast wird sein Paschalik jedenfalls niederlegen. Ein Abendblatt hatte                         seine Demission bereits gestern Abend angezeigt. Es erklärt sie jedoch                         voreilig, wenn er früher abdanken wolle, als er über seine                         Verwaltungspfennige (déniers de la ville) Rechnung abgelegt habe, so wäre                         dies unschicklich (malhonnêt).</p>
          <p>&#x2012; In Paris gibt es ein Unzahl Miether, die ihre Miethe nicht bezahlen können.                         Mehrere derselben standen gestern vor der Kammer des hiesigen                         Zuchtpolizeigerichts, das sie zu mehrmonatlicher Gefängnißstrafe                         verurtheilte.</p>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Spanien.</head>
        <div xml:id="ar044b_013" type="jArticle">
          <head>Madrid, 6. Juli.</head>
          <p>Cabrera versteht sein Handwerk. Als er sah, daß seine karlistischen Anhänger                         vor den Regierungstruppen ausrissen, hat er einen Parolebefehl erlassen,                         laut welchem, wenn sich dieses Ausreissen wiederhole, der <hi rendition="#g">fünfte</hi> Mann erschossen werden soll. &#x2012; Der Hof geht jedenfalls nach                         La Granja.</p>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Großbritannien.</head>
        <div xml:id="ar044b_014" type="jArticle">
          <head><bibl><author>*</author></bibl> London, 11. Juli.</head>
          <p>Der Chartisten Prozeß ist zu Ende. Außer Fussel, Williams, Vernon, Sharpe und                         Looney wurde auch schließlich Ernst Jones für schuldig erklärt. Die                         Angeklagten benahmen sich ihren Richtern gegenüber mit demselben Muthe der                         sie in den Reihen der Chartisten auszeichnete. Zuerst verurtheilte man                         Fussell und zwar zu 2 Jahren wegen Aufforderung zur Empörung und zu 3                         Monaten wegen ungesetzlicher Versammlungen, sowie zu einer Bürgschaft von L.                         200 &#x2012; für 5 Jahre. Fussel leugnete durchaus daß er zum Meuchelmorde                         aufgefordert habe. Er sei ein Engländer und habe den Charakter eines                         Engländers; er würde sich solcher diabolischen Maßregeln schämen. Dann trat                         Williams vor und erklärte, daß er ein hartarbeitender Mann sei. Von je 24                         Stunden sei er 20 Stunden beschäftigt um wöchentlich den elenden Lohn von 16                         Schillingen zu verdienen. Er glaube daher ein Recht zu haben sich um die                         Besserung seiner Lage zu bekümmern; dies sei die einzige Einwendung die er                         zu machen habe. Außerdem bemerkte er noch, daß er Fussell nie zum                         Meuchelmorde habe auffordern hören. Man verurtheilte ihn dann zu 2 Jahren                         und zu 1 Woche Gefängniß und zu gleicher Bürgschaft wie Fussell für 3 Jahre.                         Ueber Sharpe und Vernon wurde eine ähnliche Strafe verhängt. Vernon                         versicherte, daß er nur zufällig bei dem Meeting auf Clerkenwell-Green                         zugegen gewesen sei, übrigens sei er ein Chartist und glaube, daß allein die                         Charte der arbeitenden Klasse helfen könne. Er erkundigte sich dann nach dem                         Gefängniß, in dem sie ihre Strafe erdulden würden, und als der Richter                         bemerkte, daß dies das neue Korrektionshaus von Middlesex sei, so wünschte                         der Verurtheilte zu wissen, ob man ihn und seine Genossen dort auch wie                         menschliche Wesen behandeln werde. Seit sie arretirt worden wären, hätten                         sie ihre Speise mit den Zähnen zerreißen und die Kartoffeln in derselben                         Weise von Schmutz reinigen müssen. Der Richter erwiederte, daß ihn dies                         nichts angehe. Looney den dieselbe Strafe wie die übrigen traf, war als                         Irländer wie immer heiter, er lachte und meinte, seine Strafe sei gerade                         hinreichend. (&#x201E;Very well, that will do.&#x201C;) Ernest Jones, der zuletzt vortrat,                         wurde zu 2 Jahren Gefängniß und zu einer Bürgschaft von L. 500 auf 5 Jahren                         verurtheilt. Er wollte eine längere Anrede an die Jury halten; der Richter                         unterbrach ihn aber und Jones entfernte sich mit den Worten:</p>
          <p>&#x201E;Ich wünsche Ew. Lordschaft eine gute Nacht; mögten Sie schlafen mit dem                         Motto der Charte um ihren Hals, die Charte und keine Kapitulation!&#x201C;</p>
        </div>
        <div xml:id="ar044b_015" type="jArticle">
          <head><bibl><author>*</author></bibl> London, 10. Juli.</head>
          <p>Die Londoner Bürger leben seit dem 10. April noch immer in großer Furcht vor                         neuen Chartisten-Demonstrationen, wenngleich nur Wenige ihre Angst offen                         eingestehen. Die Meisten thuen allerdings so, als wenn das Monster von ihnen                         &#x201E;Chartismus&#x201C; genannt, durch die unsichtbaren Heldenthaten der                         &#x201E;Spezial-Konstablers&#x201C; und die sichtbaren der Polizeiknüttel für immer zu                         Boden geschlagen sei. Allein es giebt Andere, die das, was Jene im Geheimen                         drückt, laut heraussagen und bald dieses, bald jenes Mittel als Schutz wider                         künftige Versuche der arbeitenden Klasse vorschlagen. Das beliebteste unter                         den beantragten Mitteln ist Vermehrung der Polizei. So heroisch sich auch                         der Londoner am 10. April bewiesen haben will, so traut er doch dem Frieden                         nicht. Namentlich ist er in Ungewißheit, ob seine Kourage noch für einen                         dritten und vierten Fall ausreichen werde. Daher sehnt er sich nach &#x2012;                         Vermehrung der Polizei. Begründet wird diese Sehnsucht mittelst                         statistischer Nachweise, die dahen gehen, daß sich die Londoner Bevölkerung                         viel stärker vermehrt und die Stadt einen größern Zuwachs an neuen Häusern,                         Straßen etc. erhalten, als die löbliche Polizei. Denn 1829 gab es blos 937                         Polizisten und 1840 betrug ihre Zahl schon 3,687 Mann. Da wurde aber ein                         neuer Distrikt zu London geschlagen, der in 135 Pfarreien 267,266 Seelen                         zählte. Die Polizeimannschaft stieg aber nur auf 4338. Im Jahre 1848 beträgt                         die Zahl der Polizisten 4910 Mann. Folgendes Tableau zeigt, wie die Polizei                         mit dem Anwachs der Metropole nicht gleichen Schritt gehalten.</p>
          <p>Von 1830 bis 1837:</p>
          <table>
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              <cell rows="1" cols="1">wurden Häuser gebaut</cell>
              <cell rows="1" cols="1">13,077</cell>
            </row>
            <row>
              <cell rows="1" cols="1">waren im Bau begriffen</cell>
              <cell rows="1" cols="1">443 13,52</cell>
            </row>
          </table>
          <p>Vom September 1843 bis September 1845:</p>
          <table>
            <row>
              <cell rows="1" cols="1">wurden Häuser gebaut</cell>
              <cell rows="1" cols="1">15,816</cell>
            </row>
            <row>
              <cell rows="1" cols="1">waren im Bau begriffen</cell>
              <cell rows="1" cols="1">4,999 20,815</cell>
            </row>
          </table>
          <p>Vom September 1845 bis März 1847:</p>
          <table>
            <row>
              <cell rows="1" cols="1">wurden Häuser gebaut</cell>
              <cell rows="1" cols="1">11,137</cell>
            </row>
            <row>
              <cell rows="1" cols="1">waren im Bau begriffen</cell>
              <cell rows="1" cols="1">3 567</cell>
            </row>
          </table>
          <p>Die Zahl der vom September 1843 bis September 1845 neu entstandenen Straßen,                         Plätze etc. betrug 406. Jede Straße hat durchschnittlich eine Länge von 229                         Yards, also insgesammt eine Länge von 523/4 engl. Meilen.</p>
          <p>Im nämlichen Zeitraum wurden 89 Kirchen, Kapellen, Schulen und andere                         öffentliche Gebäude fertig; im Bauen begriffen 45. Von 1843 bis 1845 wurde                         die Polizeimacht aber nur um 244 Mann vermehrt; und von 1845 bis 47, wo                         11,137 neue Häuser entstanden und 3,567 im Bau begriffen waren, erhielt die                         Polizei wieder nur eine Verstärkung von 155 Mann. Geht es nach dem Wunsche                         der Antragsteller, so bekommt London bald noch einige tausend Mann neue                         Polizisten, während man im Jahre 1829 mit 937 Mann ausreichte und der gute                         Bürger viel ruhiger schlief, als jetzt.</p>
        </div>
        <div xml:id="ar044b_016" type="jArticle">
          <head><bibl><author>*</author></bibl> London, 11. Juli.</head>
          <p>Das <hi rendition="#g">Unterhaus</hi> beschäftigte sich in der gestrigen                         Sitzung abermals mit der Frage wegen der Zuckerzölle.</p>
          <p>Die &#x201E;Times&#x201C; widmet heute den verurtheilten Chartisten einen leitenden Artikel                         voll Hohn und Gemeinheit. &#x201E;Eine sehr milde Strafe&#x201C;, sagt dieses Blatt unter                         Anderem, &#x201E;ist ihnen allen gestern zu Theil geworden, mehr im Wege der                         Verbeugung als der Bestrafung. Muße, für die als schuldig erklärten auf zwei                         kurze Jährchen, um in einem konfortabeln Gefängnisse eine Rückschau auf ihr                         vergangenes Leben vorzunehmen, sodann: Bürgschaft für ihr gutes Betragen                         nach ihrer Freilassung; das war die ganze Strafe.&#x201C;</p>
        </div>
        <div xml:id="ar044b_017" type="jArticle">
          <head><bibl><author>*</author></bibl> Dublin, 10. Juli.</head>
          <p>Duffy, Herausgeber der &#x201E;Nation&#x201C;, hat energisch gegen das ungesetzliche und                         brutale Verfahren der Polizei nach seiner Verhaftung protestirt und den                         Richter mit seinen dringenden Fragen, ob jenes Verfahren so befohlen worden,                         in nicht geringe Verlegenheit gesetzt. Letzterer wich mit der Erklärung aus,                         daß er sich erst informiren müsse. Die Polizei war nämlich 15 Mann hoch in                         die Bureaus der &#x201E;Nation&#x201C; gedrungen und hatte nicht blos alle vorhandenen                         Manuskripte und gedruckten Blätter, sondern auch sämmtliche Handelsbücher                         und Rechnungen, ja das noch leere Schreib- und Druckpapier auf <hi rendition="#g">zwei</hi> Karren mit sich fortgenommen. Mehrere Bekannte                         wollten für Duffy Bürgschaft leisten, wurden aber mit ihrem Anerbieten                         zurückgewiesen. Die Regierung schreitet in einer Weise ein, daß die                         Erbitterung in Irland desto schneller zum Ausbruch kommen muß. Man mag alle                         diese Journale: &#x201E;The Nation&#x201C;, &#x201E;The Irisch Felon&#x201C; etc. durch Verhaftung oder                         Deportation ihrer Herausgeber und Redakteure vernichten, den jetzigen Geist                         des irischen Volkes wird man keinenfalls mehr unterdrücken oder vernichten                         können.</p>
        </div>
        <div xml:id="ar044b_018" type="jArticle">
          <p>Folgender Protest wurde in Breslau in einer Volksversammlung von 3-4000                         Menschen angenommen:</p>
          <p>Die National-Versammlung hat durch die Einsetzung einer Centralgewalt für                         Deutschland dem einstimmigen Wunsche der Nation nach deutscher Einheit                         entsprochen. Wir anerkennen die Gesinnung, aus der dieser Akt hervorgegangen                         ist, die Art der Ausführung verwerfen wir entschieden.</p>
          <p rendition="#et">Die National-Versammlung hat den Reichsverweser für                         unverantwortlich erklärt, erachtet ihn als nicht verpflichtet, die                         Beschlüsse der Versammlung zu vollziehen und giebt ihm endlich auf, sich mit                         den Bevollmächtigten der Regierungen in Verbindung zu setzen.</p>
          <p>Diese Beschlüsse stehen der Freiheit, der Einheit und der Macht des Volkes                         entgegen. Man überantwortet die Souveränetät an einen Einzelnen; die                         Souveränetät aber ist ein heiliges, unveräußerliches Recht des Volkes. Die                         Nationalversammlung hat sich bei ihrer Eröffnung durch ihren Präsidenten für                         Souverän erklärt, sie muß bei ihrer Erklärung stehen bleiben: sie darf sich                         nicht selbst der Macht berauben, ihre Beschlüsse ausführen zu lassen. Ihre                         Beschlüsse sind der Wille des Volks. Ein Volk aber ist nur stark, wenn es                         frei, nur frei, wenn es die Macht hat, seinen Willen zur That zu bringen.                         Endlich hat die Versammlung die Einheit des Volkes auf eine Einigung der                         Fürsten beschränkt: der Reichsverweser, so will sie[#], soll nicht mit den                         Vertretern des Volkes, sondern mit den Dienern der Fürsten im Einverständniß                         handeln.</p>
          <p>Wir protestiren gegen diese Beschlüsse entschieden und feierlich: wir                         fordern, daß die National-Versammlung diesen Protest bei Einsetzung der                         definitiven Centralgewalt in ernste Erwägung ziehe.</p>
          <p>Den Volksvertretern, die für die Wahrung der Volkssouveränetät gekämpft,                         sprechen wir unsere Anerkennung für diese That aus. Wir fordern sie auf,                         auch fernerhin die Volksrechte energisch zu vertheidigen. Die Majorität des                         Volks stimmt mit der Minorität der National-Versammlung</p>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Amtliche Nachrichten.</head>
        <div xml:id="ar044b_019" type="jArticle">
          <p>Se. Maj. der König haben</p>
          <p>Den Staatsminister Dr. Bornemann zum zweiten Präsidenten des Geh.                         Obertribunals ernannt;</p>
          <p>Die Funktionen des erledigten Chef-Präsidiums bei dem dortigen                         Ober-Landesgerichte zu Münster dem dortigen                         Ober-Landesgerichts-Vizepräsidenten v. Olfers einstweilen übertragen;</p>
          <p>Den Staats-Anwalt bei dem Kriminalgericht zu Berlin, Temme, zum Direktor des                         genannten Ober-Landesgerichts; und</p>
          <p>Den Staats-Anwalt bei dem Kammergericht, v. Kirchmann, zum Vize-Präsidenten                         des Ober-Landesgerichts zu Ratibor ernannt.</p>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Handelsnachrichten.</head>
        <gap reason="insignificant"/>
      </div>
      <div type="jAnnouncements" n="1">
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Civilstand der Stadt Köln.</hi> </p>
          <p> <hi rendition="#g">Geburten.</hi> </p>
          <p>9. Juli. Hugo Julius, S. v. Heinr. Julius Körner, Kaufm., Neumarkt.</p>
          <p>10. Juli. Elis. Hubertina Apol, T. von Andr. Zilken, Schuster, Weißbütteng. &#x2012;                         Georg Gerh., S v. Gerh. Angemindt, Schreinergeselle, Peterstr. &#x2012; Johann                         Baptist, S. v. Wilh. Lindlau, Conditor, Rothgerberbach. &#x2012; Peter, S. v. Anton                         Siebenmorgen, Fuhrm., Josephstraße. &#x2012; Joh. Heinr., S. v. Joh. Jos.                         Reichartz, Hufschmid, Weideng. &#x2012; Elis., T. v. Heinrich Wilmer, Rothgerber,                         Weiherstr. &#x2012; Karl Gottfr., S. v. Gottlieb Aug. Nitsche,                         Brückengeld-Einnehmer, Entenpfuhl &#x2012; Karl Albert Ottomar, S. v Karl Wunibald                         Otto, Chemiker, Clemensstr. &#x2012; 3 uneheliche Knaben.</p>
          <p> <hi rendition="#g">Sterbefälle.</hi> </p>
          <p>9. Juli. Klara Misgelt, geb. Blankenstein, 74 J. alt, Weiherstr. &#x2012; Jakob                         Collenbach, 1 J. 3 W. alt, Josephplatz. &#x2012; Jakob Urbach, Schreiner, 29 J.                         alt, unverh., Buschgasse. &#x2012; Elis. van Hees, geb. Genz, 26 J. alt,                         Katharinengraben. &#x2012; 1 uneheliches Mädchen.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p><hi rendition="#b">Schiffahrts-Anzeige.</hi> Köln, 13. Juli 1848.</p>
          <p><hi rendition="#g">Abgefahren:</hi> C. Königsfeld nach Duisburg.</p>
          <p><hi rendition="#g">In Ladung:</hi> Nach Ruhrort bis Emmerich W. Pesch; nach                         Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr Joh. Budberg; nach Andernach und Neuwied                         H. Schumacher und G. Krämer; nach Koblenz und der Mosel und Saar G. Weidner;                         nach der Mosel, nach Trier und der Saar- M. Zens; nach Bingen Wb. Jonas;                         nach Mainz Val. Pfaff; nach dem Niedermain Fr. Gerling; nach dem Mittel- und                         Obermain Friedr. Seelig; nach Heilbronn Fr. Schmidt; nach Kannstadt und                         Stuttgart L. Hermanns; nach Worms und Mannheim W. C. Müller; nach Antwerpen                         M. Lamers.</p>
          <p>Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Singendonk, Köln Nr. 10.<lb/>
Ferner: Nach                         Amsterdam Kapt. Wilson, Köln Nr. 1.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#g">Wasserstand.</hi> </p>
          <p><hi rendition="#g">Köln,</hi> am 13. Juli. Rheinhöhe 8&#x2032; 7&#x2033;.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Der seit dem 17. Mai v. J. wieder eröffnete große Viehmarkt hierselbst hat                         durch seine seitdem fortwährend gestiegene Frequenz den Beweis geliefert,                         daß derselbe, sowohl in Rücksicht auf den eigenen Bedarf der Stadt Köln, als                         auch auf die Lage der Letzteren im Mittelpunkte der Provinz, als ein                         dringendes Bedürfniß angesehen werden muß. Wegen der Permanenz dieses                         Marktes an jedem Montage des ganzen Jahres ist die Feststellung eines                         besondern Termines zum Beginne der Waidviehmärkte nicht erforderlich; daher                         die niederländischen Kaufleute zum Bezuge desselben mit Waidvieh unter dem                         Bemerken hierdurch eingeladen werden, daß für alle Bequemlichkeiten des                         Handelsstandes gesorgt ist.</p>
          <p>Köln, den 12. Juli 1848 <hi rendition="#g">Das                         Ober-Bürgermeister-Amt.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Freiwilliger Verkauf eines Güterwagens.</hi> </p>
          <p>Am Samstag, den 15. Juli c., Mittags 12 Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem                         Heumarkte zu Köln an der ehemaligen Börse, einen einspännigen Güterwagen auf                         stählernen Frdern und eisernen Achsen gebaut, für 20 à 25 Centner                         Ladungsfähigkeit, öffentlich an den Meistbietenden gegen gleich baare                         Zahlung verkaufen.</p>
          <p>Köln, den 12. Juli 1848. Fr. <hi rendition="#g">Happel,</hi> Gerichtsvollzieher.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Heute Abend Reibkuchen nebst famoses Bier empfiehlt F. C. Götting.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p><hi rendition="#b">Demokratische Gesellschaft.</hi> Freitag den 14. Juli,                         Abends 8 Uhr, <hi rendition="#b">Versammlung</hi> im <hi rendition="#b">Eiser'schen Saale,</hi> Komödienstraße. (Ausnahmsweise wegen Reparatur                         des gewöhnlichen Lokals.) <hi rendition="#b">Der Vorstand.</hi> </p>
          <p><hi rendition="#b">NB.</hi> Die eingeschriebenen Mitglieder, welche noch                         nicht im Besitze ihrer Karten sind, empfangen solche beim Eingange zwischen                         7 und 8 Uhr, auch werden neue Einzeichnungen entgegengenommen.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>In der Expedition der Neuen Rheinischen Zeitung ist zu haben: <hi rendition="#b">Manifest der Contrerevolution.</hi> Auszug aus Nr. 43 der                         Neuen Rheinischen Zeitung. <hi rendition="#b">Preis 1 Sgr.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Gasthof</hi> zum deutschen                             Reichsverweser</hi> und <hi rendition="#b">Restauration zum großen                             Schoppen.</hi> </p>
          <p>Einem geehrten in- und auswärtigen Publikum beehre ich mich die Eröffnung                         meiner Gastwirthschaft und Restauration auf Samstag den 19. d. Mts.                         anzuzeigen.</p>
          <p>Köln, den 13 Juli 1848. <hi rendition="#b">Louis Kertell,</hi> große Neugasse                         Nr. 36.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Samstag, den 19. d. Mts, Mittags 5 Uhr, Eröffnung meiner Kegelbahn.</p>
          <p>Köln, den 13. Juli 1848. <hi rendition="#b">Louis Kertell,</hi> große                         Neugasse Nro. 36.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Ein erfahrner Zuschneider, welcher deutsch, französisch und englisch spricht,                         sucht eine Stelle. Die Expedition agt wo</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Ein Schreiber sucht Beschäftigung, sei es auch für halbe Tage oder                         stundenweise. Weingartengasse Nr. 6.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Ein Uhrmacherlehrling gesucht bei J. Koch, Breitstr. 96.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Rheingasse Nro. 10 zweite Etage zu vermiethen.</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0220/0002] blik und zeigte besonders die Nothwendigkeit desselben in den Departements. Er sprach mit vielem Pathos und mit dem Gewicht eines Retters des Vaterlands. Flocon erwiederte, daß das Gesetz der freien Presse den Todesstoß gebe, indem kein Mensch bei dem obschwebenden Belagerungszustand 24,000 Fr. Kaution auftreiben könne. Zum Schluß legte Goudchaux ein Gesetz rücksichtlich der Endosseurs der Schatzbons vor. Paris, 11. Juli. Der Moniteur sieht heute sehr sozialistisch aus. In Ermangelung amtlicher Verordnungen, bringt er zwei Kommissionen, von denen die erste aus 16 der angesehensten Fabrikanten aus Paris, Abbeville, Elbeuf, Havre, Dünkirchen bestehend, die verschiedenen Systeme prüfen soll, durch welche der überall erstarrten Industrie zu helfen. Die Nationalversammlung berieth darüber bereits in ihrer Sitzung vom 30. Mai, fand jedoch die ihr vorgeschlagenen Mittel z. B. Ausfuhrprämien u. dgl. unzureichend und hat dann durch ihren Handelsminister Tourret obigen Ausschuß ernennen lassen, um ihm über die beste Verwendung der bewilligten Spezialkreditte die nöthigen Anträge zu bringen. Es unterliegt gar keinem Zweifel, daß jene Herren so lange fortarbeiten lassen werden, als der Staat der Privatindustrie Vorschüsse macht. Die zweite Kommission, aus Corbon, Peupin, Alcan und einem halben Dutzend Präsidenten der Pariser gewerbverständigen Räthe bestehend, soll dem Minister einen Plan ausarbeiten, nach welchem die von der Nationalversammlung votirten 3 Millionen Franken zur Ermunterung von Assoziationen der Arbeiter unter einander oder der Arbeiter mit den Meistern, am besten verwandt werden könnten. Es ist zu bedauern, daß Tourret, der Minister, es nicht für gut fand, auch nur einen einzigen Arbeiter in diesen Ausschuß aufzunehmen. Wie können die Arbeiter Vertrauen in dergleichen Maßregeln haben? ‒ Aus Sedan wird die Entdeckung einer furchtbaren Verschwörung gemeldet. Unter den dortigen zahlreichen Fabrikarbeitern habe sich nämlich ein geheimer Ausschuß gebildet, dessen Absicht auf nichts Geringeres hinauslief, als diejenigen zwölf größten Fabriken in Brand zu stecken und ihre Eigenthümer zu tödten, die sich mit Heftigkeit jeder Verkürzung der Arbeitszeit widersetzt hatten. ‒ Bei St. Quentin ist ein Insurgentenkorps von 2000 Mann, dem bedeutende Massen Linientruppen und Bürgerwehren nachgesetzt hatten, gefangen worden. Man will es in eine der nächsten Festungen unterbringen und ihm dort den Prozeß von hier aus machen. ‒ Die Mobilgarde soll aufgelöst, in die Linie verschmolzen oder zu einer Art Präsidial- oder Consul-Garde umgewandelt werden. Auch dieses Februar-Institut wäre somit zu Grabe getragen in Folge seiner Immoralität. ‒ Die frühere Kammer kostete Frankreich 786,599 Fr., die Nationalversammlung dagegen die enorme Summe von 6,224,217 Fr. nur für acht Monate! Die Getränke, womit sich die Deputirten erfrischten, kosteten über 60,000 Fr. jährlich. Diesem Unfug ist abgeholfen durch Aufhebung der Buvette. ‒ Gestern hielten sämmtliche Arbeiter, die durch Aufhebung von dreizehn Journalen brodlos geworden sind, eine Versammlung, um zu berathen, was sie in ihrem Elende thun sollten? Sie haben einen Ausschuß gewählt, der sich zur Exekutivgewalt (General Cavaignac) begeben sollte, um die völlige Preßfreiheit zu beantragen. Marie, Präsident der Nationalversammlung, hat im Laufe des gestrigen Tages diesen Ausschuß in der That an Cavaignac's Stelle empfangen, und zu ihm gesagt, daß er jede Verantwortlichkeit der Journalunterdrückung von sich wälze, und die Hoffnung hege, die harte Maßregel werde bald zurückgenommen. Das Journal des Debats enthält heute bereits den Protest einer Eisenwaarenhandlung am Quai de la Mégisserie gegen die jüngste Bezollung der Messing, Stahl, Eisen und sonstigen Metallwaaren, welche unsere Kurzhändler aus Deutschland (Kärnthen, Steiermark u. s. w.) in Masse beziehen. Neue Steuern einzuführen ist immer höchst gefährlich. Hr. Flocon glaubte hierdurch dem Misere abhelfen zu können. Welche Täuschung! Marrast wird sein Paschalik jedenfalls niederlegen. Ein Abendblatt hatte seine Demission bereits gestern Abend angezeigt. Es erklärt sie jedoch voreilig, wenn er früher abdanken wolle, als er über seine Verwaltungspfennige (déniers de la ville) Rechnung abgelegt habe, so wäre dies unschicklich (malhonnêt). ‒ In Paris gibt es ein Unzahl Miether, die ihre Miethe nicht bezahlen können. Mehrere derselben standen gestern vor der Kammer des hiesigen Zuchtpolizeigerichts, das sie zu mehrmonatlicher Gefängnißstrafe verurtheilte. Spanien. Madrid, 6. Juli. Cabrera versteht sein Handwerk. Als er sah, daß seine karlistischen Anhänger vor den Regierungstruppen ausrissen, hat er einen Parolebefehl erlassen, laut welchem, wenn sich dieses Ausreissen wiederhole, der fünfte Mann erschossen werden soll. ‒ Der Hof geht jedenfalls nach La Granja. Großbritannien. * London, 11. Juli. Der Chartisten Prozeß ist zu Ende. Außer Fussel, Williams, Vernon, Sharpe und Looney wurde auch schließlich Ernst Jones für schuldig erklärt. Die Angeklagten benahmen sich ihren Richtern gegenüber mit demselben Muthe der sie in den Reihen der Chartisten auszeichnete. Zuerst verurtheilte man Fussell und zwar zu 2 Jahren wegen Aufforderung zur Empörung und zu 3 Monaten wegen ungesetzlicher Versammlungen, sowie zu einer Bürgschaft von L. 200 ‒ für 5 Jahre. Fussel leugnete durchaus daß er zum Meuchelmorde aufgefordert habe. Er sei ein Engländer und habe den Charakter eines Engländers; er würde sich solcher diabolischen Maßregeln schämen. Dann trat Williams vor und erklärte, daß er ein hartarbeitender Mann sei. Von je 24 Stunden sei er 20 Stunden beschäftigt um wöchentlich den elenden Lohn von 16 Schillingen zu verdienen. Er glaube daher ein Recht zu haben sich um die Besserung seiner Lage zu bekümmern; dies sei die einzige Einwendung die er zu machen habe. Außerdem bemerkte er noch, daß er Fussell nie zum Meuchelmorde habe auffordern hören. Man verurtheilte ihn dann zu 2 Jahren und zu 1 Woche Gefängniß und zu gleicher Bürgschaft wie Fussell für 3 Jahre. Ueber Sharpe und Vernon wurde eine ähnliche Strafe verhängt. Vernon versicherte, daß er nur zufällig bei dem Meeting auf Clerkenwell-Green zugegen gewesen sei, übrigens sei er ein Chartist und glaube, daß allein die Charte der arbeitenden Klasse helfen könne. Er erkundigte sich dann nach dem Gefängniß, in dem sie ihre Strafe erdulden würden, und als der Richter bemerkte, daß dies das neue Korrektionshaus von Middlesex sei, so wünschte der Verurtheilte zu wissen, ob man ihn und seine Genossen dort auch wie menschliche Wesen behandeln werde. Seit sie arretirt worden wären, hätten sie ihre Speise mit den Zähnen zerreißen und die Kartoffeln in derselben Weise von Schmutz reinigen müssen. Der Richter erwiederte, daß ihn dies nichts angehe. Looney den dieselbe Strafe wie die übrigen traf, war als Irländer wie immer heiter, er lachte und meinte, seine Strafe sei gerade hinreichend. („Very well, that will do.“) Ernest Jones, der zuletzt vortrat, wurde zu 2 Jahren Gefängniß und zu einer Bürgschaft von L. 500 auf 5 Jahren verurtheilt. Er wollte eine längere Anrede an die Jury halten; der Richter unterbrach ihn aber und Jones entfernte sich mit den Worten: „Ich wünsche Ew. Lordschaft eine gute Nacht; mögten Sie schlafen mit dem Motto der Charte um ihren Hals, die Charte und keine Kapitulation!“ * London, 10. Juli. Die Londoner Bürger leben seit dem 10. April noch immer in großer Furcht vor neuen Chartisten-Demonstrationen, wenngleich nur Wenige ihre Angst offen eingestehen. Die Meisten thuen allerdings so, als wenn das Monster von ihnen „Chartismus“ genannt, durch die unsichtbaren Heldenthaten der „Spezial-Konstablers“ und die sichtbaren der Polizeiknüttel für immer zu Boden geschlagen sei. Allein es giebt Andere, die das, was Jene im Geheimen drückt, laut heraussagen und bald dieses, bald jenes Mittel als Schutz wider künftige Versuche der arbeitenden Klasse vorschlagen. Das beliebteste unter den beantragten Mitteln ist Vermehrung der Polizei. So heroisch sich auch der Londoner am 10. April bewiesen haben will, so traut er doch dem Frieden nicht. Namentlich ist er in Ungewißheit, ob seine Kourage noch für einen dritten und vierten Fall ausreichen werde. Daher sehnt er sich nach ‒ Vermehrung der Polizei. Begründet wird diese Sehnsucht mittelst statistischer Nachweise, die dahen gehen, daß sich die Londoner Bevölkerung viel stärker vermehrt und die Stadt einen größern Zuwachs an neuen Häusern, Straßen etc. erhalten, als die löbliche Polizei. Denn 1829 gab es blos 937 Polizisten und 1840 betrug ihre Zahl schon 3,687 Mann. Da wurde aber ein neuer Distrikt zu London geschlagen, der in 135 Pfarreien 267,266 Seelen zählte. Die Polizeimannschaft stieg aber nur auf 4338. Im Jahre 1848 beträgt die Zahl der Polizisten 4910 Mann. Folgendes Tableau zeigt, wie die Polizei mit dem Anwachs der Metropole nicht gleichen Schritt gehalten. Von 1830 bis 1837: wurden Häuser gebaut 13,077 waren im Bau begriffen 443 13,52 Vom September 1843 bis September 1845: wurden Häuser gebaut 15,816 waren im Bau begriffen 4,999 20,815 Vom September 1845 bis März 1847: wurden Häuser gebaut 11,137 waren im Bau begriffen 3 567 Die Zahl der vom September 1843 bis September 1845 neu entstandenen Straßen, Plätze etc. betrug 406. Jede Straße hat durchschnittlich eine Länge von 229 Yards, also insgesammt eine Länge von 523/4 engl. Meilen. Im nämlichen Zeitraum wurden 89 Kirchen, Kapellen, Schulen und andere öffentliche Gebäude fertig; im Bauen begriffen 45. Von 1843 bis 1845 wurde die Polizeimacht aber nur um 244 Mann vermehrt; und von 1845 bis 47, wo 11,137 neue Häuser entstanden und 3,567 im Bau begriffen waren, erhielt die Polizei wieder nur eine Verstärkung von 155 Mann. Geht es nach dem Wunsche der Antragsteller, so bekommt London bald noch einige tausend Mann neue Polizisten, während man im Jahre 1829 mit 937 Mann ausreichte und der gute Bürger viel ruhiger schlief, als jetzt. * London, 11. Juli. Das Unterhaus beschäftigte sich in der gestrigen Sitzung abermals mit der Frage wegen der Zuckerzölle. Die „Times“ widmet heute den verurtheilten Chartisten einen leitenden Artikel voll Hohn und Gemeinheit. „Eine sehr milde Strafe“, sagt dieses Blatt unter Anderem, „ist ihnen allen gestern zu Theil geworden, mehr im Wege der Verbeugung als der Bestrafung. Muße, für die als schuldig erklärten auf zwei kurze Jährchen, um in einem konfortabeln Gefängnisse eine Rückschau auf ihr vergangenes Leben vorzunehmen, sodann: Bürgschaft für ihr gutes Betragen nach ihrer Freilassung; das war die ganze Strafe.“ * Dublin, 10. Juli. Duffy, Herausgeber der „Nation“, hat energisch gegen das ungesetzliche und brutale Verfahren der Polizei nach seiner Verhaftung protestirt und den Richter mit seinen dringenden Fragen, ob jenes Verfahren so befohlen worden, in nicht geringe Verlegenheit gesetzt. Letzterer wich mit der Erklärung aus, daß er sich erst informiren müsse. Die Polizei war nämlich 15 Mann hoch in die Bureaus der „Nation“ gedrungen und hatte nicht blos alle vorhandenen Manuskripte und gedruckten Blätter, sondern auch sämmtliche Handelsbücher und Rechnungen, ja das noch leere Schreib- und Druckpapier auf zwei Karren mit sich fortgenommen. Mehrere Bekannte wollten für Duffy Bürgschaft leisten, wurden aber mit ihrem Anerbieten zurückgewiesen. Die Regierung schreitet in einer Weise ein, daß die Erbitterung in Irland desto schneller zum Ausbruch kommen muß. Man mag alle diese Journale: „The Nation“, „The Irisch Felon“ etc. durch Verhaftung oder Deportation ihrer Herausgeber und Redakteure vernichten, den jetzigen Geist des irischen Volkes wird man keinenfalls mehr unterdrücken oder vernichten können. Folgender Protest wurde in Breslau in einer Volksversammlung von 3-4000 Menschen angenommen: Die National-Versammlung hat durch die Einsetzung einer Centralgewalt für Deutschland dem einstimmigen Wunsche der Nation nach deutscher Einheit entsprochen. Wir anerkennen die Gesinnung, aus der dieser Akt hervorgegangen ist, die Art der Ausführung verwerfen wir entschieden. Die National-Versammlung hat den Reichsverweser für unverantwortlich erklärt, erachtet ihn als nicht verpflichtet, die Beschlüsse der Versammlung zu vollziehen und giebt ihm endlich auf, sich mit den Bevollmächtigten der Regierungen in Verbindung zu setzen. Diese Beschlüsse stehen der Freiheit, der Einheit und der Macht des Volkes entgegen. Man überantwortet die Souveränetät an einen Einzelnen; die Souveränetät aber ist ein heiliges, unveräußerliches Recht des Volkes. Die Nationalversammlung hat sich bei ihrer Eröffnung durch ihren Präsidenten für Souverän erklärt, sie muß bei ihrer Erklärung stehen bleiben: sie darf sich nicht selbst der Macht berauben, ihre Beschlüsse ausführen zu lassen. Ihre Beschlüsse sind der Wille des Volks. Ein Volk aber ist nur stark, wenn es frei, nur frei, wenn es die Macht hat, seinen Willen zur That zu bringen. Endlich hat die Versammlung die Einheit des Volkes auf eine Einigung der Fürsten beschränkt: der Reichsverweser, so will sie[#], soll nicht mit den Vertretern des Volkes, sondern mit den Dienern der Fürsten im Einverständniß handeln. Wir protestiren gegen diese Beschlüsse entschieden und feierlich: wir fordern, daß die National-Versammlung diesen Protest bei Einsetzung der definitiven Centralgewalt in ernste Erwägung ziehe. Den Volksvertretern, die für die Wahrung der Volkssouveränetät gekämpft, sprechen wir unsere Anerkennung für diese That aus. Wir fordern sie auf, auch fernerhin die Volksrechte energisch zu vertheidigen. Die Majorität des Volks stimmt mit der Minorität der National-Versammlung Amtliche Nachrichten. Se. Maj. der König haben Den Staatsminister Dr. Bornemann zum zweiten Präsidenten des Geh. Obertribunals ernannt; Die Funktionen des erledigten Chef-Präsidiums bei dem dortigen Ober-Landesgerichte zu Münster dem dortigen Ober-Landesgerichts-Vizepräsidenten v. Olfers einstweilen übertragen; Den Staats-Anwalt bei dem Kriminalgericht zu Berlin, Temme, zum Direktor des genannten Ober-Landesgerichts; und Den Staats-Anwalt bei dem Kammergericht, v. Kirchmann, zum Vize-Präsidenten des Ober-Landesgerichts zu Ratibor ernannt. Handelsnachrichten. _ Civilstand der Stadt Köln. Geburten. 9. Juli. Hugo Julius, S. v. Heinr. Julius Körner, Kaufm., Neumarkt. 10. Juli. Elis. Hubertina Apol, T. von Andr. Zilken, Schuster, Weißbütteng. ‒ Georg Gerh., S v. Gerh. Angemindt, Schreinergeselle, Peterstr. ‒ Johann Baptist, S. v. Wilh. Lindlau, Conditor, Rothgerberbach. ‒ Peter, S. v. Anton Siebenmorgen, Fuhrm., Josephstraße. ‒ Joh. Heinr., S. v. Joh. Jos. Reichartz, Hufschmid, Weideng. ‒ Elis., T. v. Heinrich Wilmer, Rothgerber, Weiherstr. ‒ Karl Gottfr., S. v. Gottlieb Aug. Nitsche, Brückengeld-Einnehmer, Entenpfuhl ‒ Karl Albert Ottomar, S. v Karl Wunibald Otto, Chemiker, Clemensstr. ‒ 3 uneheliche Knaben. Sterbefälle. 9. Juli. Klara Misgelt, geb. Blankenstein, 74 J. alt, Weiherstr. ‒ Jakob Collenbach, 1 J. 3 W. alt, Josephplatz. ‒ Jakob Urbach, Schreiner, 29 J. alt, unverh., Buschgasse. ‒ Elis. van Hees, geb. Genz, 26 J. alt, Katharinengraben. ‒ 1 uneheliches Mädchen. Schiffahrts-Anzeige. Köln, 13. Juli 1848. Abgefahren: C. Königsfeld nach Duisburg. In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich W. Pesch; nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr Joh. Budberg; nach Andernach und Neuwied H. Schumacher und G. Krämer; nach Koblenz und der Mosel und Saar G. Weidner; nach der Mosel, nach Trier und der Saar- M. Zens; nach Bingen Wb. Jonas; nach Mainz Val. Pfaff; nach dem Niedermain Fr. Gerling; nach dem Mittel- und Obermain Friedr. Seelig; nach Heilbronn Fr. Schmidt; nach Kannstadt und Stuttgart L. Hermanns; nach Worms und Mannheim W. C. Müller; nach Antwerpen M. Lamers. Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Singendonk, Köln Nr. 10. Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Wilson, Köln Nr. 1. Wasserstand. Köln, am 13. Juli. Rheinhöhe 8′ 7″. Der seit dem 17. Mai v. J. wieder eröffnete große Viehmarkt hierselbst hat durch seine seitdem fortwährend gestiegene Frequenz den Beweis geliefert, daß derselbe, sowohl in Rücksicht auf den eigenen Bedarf der Stadt Köln, als auch auf die Lage der Letzteren im Mittelpunkte der Provinz, als ein dringendes Bedürfniß angesehen werden muß. Wegen der Permanenz dieses Marktes an jedem Montage des ganzen Jahres ist die Feststellung eines besondern Termines zum Beginne der Waidviehmärkte nicht erforderlich; daher die niederländischen Kaufleute zum Bezuge desselben mit Waidvieh unter dem Bemerken hierdurch eingeladen werden, daß für alle Bequemlichkeiten des Handelsstandes gesorgt ist. Köln, den 12. Juli 1848 Das Ober-Bürgermeister-Amt. Freiwilliger Verkauf eines Güterwagens. Am Samstag, den 15. Juli c., Mittags 12 Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Heumarkte zu Köln an der ehemaligen Börse, einen einspännigen Güterwagen auf stählernen Frdern und eisernen Achsen gebaut, für 20 à 25 Centner Ladungsfähigkeit, öffentlich an den Meistbietenden gegen gleich baare Zahlung verkaufen. Köln, den 12. Juli 1848. Fr. Happel, Gerichtsvollzieher. Heute Abend Reibkuchen nebst famoses Bier empfiehlt F. C. Götting. Demokratische Gesellschaft. Freitag den 14. Juli, Abends 8 Uhr, Versammlung im Eiser'schen Saale, Komödienstraße. (Ausnahmsweise wegen Reparatur des gewöhnlichen Lokals.) Der Vorstand. NB. Die eingeschriebenen Mitglieder, welche noch nicht im Besitze ihrer Karten sind, empfangen solche beim Eingange zwischen 7 und 8 Uhr, auch werden neue Einzeichnungen entgegengenommen. In der Expedition der Neuen Rheinischen Zeitung ist zu haben: Manifest der Contrerevolution. Auszug aus Nr. 43 der Neuen Rheinischen Zeitung. Preis 1 Sgr. Gasthof zum deutschen Reichsverweser und Restauration zum großen Schoppen. Einem geehrten in- und auswärtigen Publikum beehre ich mich die Eröffnung meiner Gastwirthschaft und Restauration auf Samstag den 19. d. Mts. anzuzeigen. Köln, den 13 Juli 1848. Louis Kertell, große Neugasse Nr. 36. Samstag, den 19. d. Mts, Mittags 5 Uhr, Eröffnung meiner Kegelbahn. Köln, den 13. Juli 1848. Louis Kertell, große Neugasse Nro. 36. Ein erfahrner Zuschneider, welcher deutsch, französisch und englisch spricht, sucht eine Stelle. Die Expedition agt wo Ein Schreiber sucht Beschäftigung, sei es auch für halbe Tage oder stundenweise. Weingartengasse Nr. 6. Ein Uhrmacherlehrling gesucht bei J. Koch, Breitstr. 96. Rheingasse Nro. 10 zweite Etage zu vermiethen.

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Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 1 (Nummer 1 bis Nummer 183) Köln, 1. Juni 1848 bis 31. Dezember 1848. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.




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Zitationshilfe: Neue Rheinische Zeitung. Nr. 44. Köln, 14. Juli 1848. Beilage, S. 0220. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz044b_1848/2>, abgerufen am 21.11.2024.