Neue Rheinische Zeitung. Nr. 26. Köln, 26. Juni 1848. Beilage.berühmt gewesenen Namen, oder von der Erinnerung an eine Familie, welche während mehrerer Jahrhunderte ebenfalls viel zum Ruhme Frankreichs und kürzlich viel zu der Freiheit desselben beigetragen hat." * Berlin, 24. Juni. Die Majorität der Verfassungs-Kommission hat sich für die Aufhebung des Adels entschieden. Das neue Ministerium ist noch nicht gebildet. Verhandlungen des Gemeinderathes zu Köln. Sitzung vom 23. Juni, Abends 6 Uhr. Der Gemeinderath bewilligte der Armenverwaltung ein Darlehen in neuen städtischen Obligationen zum Betrage von 50,000 Thlr., und ertheilte die Ermächtigung zu einer Hypothekenlöschung. - Die Ueberlassung des Saales Gürzenich an den Arbeiterverein zu einer am Sonntag den 25. d. M. abzuhaltenden Generalversammlung ward unter der Bedingung, daß diese Versammlung eine öffentliche und für jeden zugängliche sei, genehmigt. - In Folge eines Antrages der betreffenden Nachbarschaft wurde die städtische Verwaltung ersucht, gegen die von der Königlichen Regierung angeordnete Vorrückung des im Neubau begriffenen Hauses Hochstraße Nr. 158, um 19-21 Zoll , bei der gedachten Behörde auf das Dringendste Protest einzulegen. Was Noth thut! Bei den jetzigen bedrängten Zeitumständen wäre es sehr wünschenswerth, wenn alle diejenigen, welche sich durch gerichtliche Saisie der Mobilien ihrer Debitoren ihre Forderungen soweit gesichert haben, dieselbe nicht zum öffentlichen Verkaufe brächten. Die letzten Tage haben zur Genüge bewiesen, welche Resultate aus diesen Zwangsverkäufen erzielt worden, indem bei denselben kaum 20 pCt. der Kosten herauskamen, obgleich der Werth der saisirten und verkauften Mobilien und Waaren das Sechsfache der Schuld und Kosten betrug. Mögen daher alle gutgesinnten Menschen ihre Schuldner durch ausgedehnte Zahlungsfristen in den Stand setzen, sich ihrer Schuld zu entledigen, statt dieselbe mit ihrer Familie durch derartige Zwangsverkäufe an den Bettelstab zu bingen. Handels-Nachrichten. [irrelevantes Material] Börse. [irrelevantes Material] Der Gerant, Korff. berühmt gewesenen Namen, oder von der Erinnerung an eine Familie, welche während mehrerer Jahrhunderte ebenfalls viel zum Ruhme Frankreichs und kürzlich viel zu der Freiheit desselben beigetragen hat.“ * Berlin, 24. Juni. Die Majorität der Verfassungs-Kommission hat sich für die Aufhebung des Adels entschieden. Das neue Ministerium ist noch nicht gebildet. Verhandlungen des Gemeinderathes zu Köln. Sitzung vom 23. Juni, Abends 6 Uhr. Der Gemeinderath bewilligte der Armenverwaltung ein Darlehen in neuen städtischen Obligationen zum Betrage von 50,000 Thlr., und ertheilte die Ermächtigung zu einer Hypothekenlöschung. ‒ Die Ueberlassung des Saales Gürzenich an den Arbeiterverein zu einer am Sonntag den 25. d. M. abzuhaltenden Generalversammlung ward unter der Bedingung, daß diese Versammlung eine öffentliche und für jeden zugängliche sei, genehmigt. ‒ In Folge eines Antrages der betreffenden Nachbarschaft wurde die städtische Verwaltung ersucht, gegen die von der Königlichen Regierung angeordnete Vorrückung des im Neubau begriffenen Hauses Hochstraße Nr. 158, um 19-21 Zoll , bei der gedachten Behörde auf das Dringendste Protest einzulegen. Was Noth thut! Bei den jetzigen bedrängten Zeitumständen wäre es sehr wünschenswerth, wenn alle diejenigen, welche sich durch gerichtliche Saisie der Mobilien ihrer Debitoren ihre Forderungen soweit gesichert haben, dieselbe nicht zum öffentlichen Verkaufe brächten. Die letzten Tage haben zur Genüge bewiesen, welche Resultate aus diesen Zwangsverkäufen erzielt worden, indem bei denselben kaum 20 pCt. der Kosten herauskamen, obgleich der Werth der saisirten und verkauften Mobilien und Waaren das Sechsfache der Schuld und Kosten betrug. Mögen daher alle gutgesinnten Menschen ihre Schuldner durch ausgedehnte Zahlungsfristen in den Stand setzen, sich ihrer Schuld zu entledigen, statt dieselbe mit ihrer Familie durch derartige Zwangsverkäufe an den Bettelstab zu bingen. Handels-Nachrichten. [irrelevantes Material] Börse. 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M. abzuhaltenden Generalversammlung ward unter der Bedingung, daß diese Versammlung eine öffentliche und für jeden zugängliche sei, genehmigt. ‒ In Folge eines Antrages der betreffenden Nachbarschaft wurde die städtische Verwaltung ersucht, gegen die von der Königlichen Regierung angeordnete Vorrückung des im Neubau begriffenen Hauses Hochstraße Nr. 158, um 19-21 Zoll , bei der gedachten Behörde auf das Dringendste Protest einzulegen.</p> </div> <div xml:id="ar026b_009" type="jArticle"> <head>Was Noth thut!</head> <p>Bei den jetzigen bedrängten Zeitumständen wäre es sehr wünschenswerth, wenn alle diejenigen, welche sich durch gerichtliche Saisie der Mobilien ihrer Debitoren ihre Forderungen soweit gesichert haben, dieselbe nicht zum öffentlichen Verkaufe brächten.</p> <p>Die letzten Tage haben zur Genüge bewiesen, welche Resultate aus diesen Zwangsverkäufen erzielt worden, indem bei denselben kaum 20 pCt. der Kosten herauskamen, obgleich der Werth der saisirten und verkauften Mobilien und Waaren das Sechsfache der Schuld und Kosten betrug.</p> <p>Mögen daher alle gutgesinnten Menschen ihre Schuldner durch ausgedehnte Zahlungsfristen in den Stand setzen, sich ihrer Schuld zu entledigen, statt dieselbe mit ihrer Familie durch derartige Zwangsverkäufe an den Bettelstab zu bingen.</p> </div> </div> <div n="1"> <head>Handels-Nachrichten.</head> <gap reason="insignificant"/> </div> <div n="1"> <head>Börse.</head> <gap reason="insignificant"/> </div> <div type="imprint"> <p>Der Gerant, <hi rendition="#g">Korff.</hi><lb/> Druck von <hi rendition="#g">W. 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berühmt gewesenen Namen, oder von der Erinnerung an eine Familie, welche während mehrerer Jahrhunderte ebenfalls viel zum Ruhme Frankreichs und kürzlich viel zu der Freiheit desselben beigetragen hat.“
* Berlin, 24. Juni. Die Majorität der Verfassungs-Kommission hat sich für die Aufhebung des Adels entschieden. Das neue Ministerium ist noch nicht gebildet.
Verhandlungen des Gemeinderathes zu Köln. Sitzung vom 23. Juni, Abends 6 Uhr.
Der Gemeinderath bewilligte der Armenverwaltung ein Darlehen in neuen städtischen Obligationen zum Betrage von 50,000 Thlr., und ertheilte die Ermächtigung zu einer Hypothekenlöschung. ‒ Die Ueberlassung des Saales Gürzenich an den Arbeiterverein zu einer am Sonntag den 25. d. M. abzuhaltenden Generalversammlung ward unter der Bedingung, daß diese Versammlung eine öffentliche und für jeden zugängliche sei, genehmigt. ‒ In Folge eines Antrages der betreffenden Nachbarschaft wurde die städtische Verwaltung ersucht, gegen die von der Königlichen Regierung angeordnete Vorrückung des im Neubau begriffenen Hauses Hochstraße Nr. 158, um 19-21 Zoll , bei der gedachten Behörde auf das Dringendste Protest einzulegen.
Was Noth thut! Bei den jetzigen bedrängten Zeitumständen wäre es sehr wünschenswerth, wenn alle diejenigen, welche sich durch gerichtliche Saisie der Mobilien ihrer Debitoren ihre Forderungen soweit gesichert haben, dieselbe nicht zum öffentlichen Verkaufe brächten.
Die letzten Tage haben zur Genüge bewiesen, welche Resultate aus diesen Zwangsverkäufen erzielt worden, indem bei denselben kaum 20 pCt. der Kosten herauskamen, obgleich der Werth der saisirten und verkauften Mobilien und Waaren das Sechsfache der Schuld und Kosten betrug.
Mögen daher alle gutgesinnten Menschen ihre Schuldner durch ausgedehnte Zahlungsfristen in den Stand setzen, sich ihrer Schuld zu entledigen, statt dieselbe mit ihrer Familie durch derartige Zwangsverkäufe an den Bettelstab zu bingen.
Handels-Nachrichten. _ Börse. _ Der Gerant, Korff.
Druck von W. Clouth, St. Agatha Nro. 12.
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Weitere Informationen:Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 1 (Nummer 1 bis Nummer 183) Köln, 1. Juni 1848 bis 31. Dezember 1848. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.
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