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Neue Rheinische Zeitung. Nr. 3. Köln, 3. Juni 1848.

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Amerika.
Neu-York, 16. Mai.

Volk erklärt, daß er nicht als Kandidat für die neue Präsidentenwahl auftrete. In einer Korrespondenz rathen sich Clay und General Taylor wechselseitig ab, sich um die Präsidentschaft zu bemühen. Beide melden sich als Kandidaten.

Der Kongreß beschäftigt sich fast ausschließlich mit der Proposition Polks, Yucatan gegen die Engländer zu Hülfe zu eilen. Herr Caß unterstützte diesen Vorschlag. England sei schon Beherrscher des Mittelmeers. Von dem Augenblicke an, wo es sich in Besitz von Yucatan gesetzt, werde es auch den Meerbusen von Mexiko beherrschen. England strebe nach der Universalherrschaft. Die Erklärung sei nöthig, daß man auf einen Versuch Englands, Cuba zu besetzen, mit der vereinigten Macht des Landes antworten werde. Es sei dies für Amerika eine Lebensfrage Er habe nicht den entfernten Gedanken, Cuba den Spaniern abzunehmen, aber Spanien müsse wissen, daß die Vereinigten-Freistaaten Cuba in keiner andern Hand dulden würden. Die spanische Monarchie breche zusammen. Im Augenblicke ihrer Auflösung müsse Nordamerika Besitz von Cuba ergreifen. Er hoffe, Spanien werde einsehen, wie es ihm ersprießlicher, die Insel zu verkaufen als zu behalten. Während der Verwaltung Van Burens seien dem amerikanischen Minister zu Madrid hierauf bezügliche Instruktionen zugekommen. Hr. Calhoun erwiederte, bisher läge keine einzige Thatsache vor, die auf die Absicht Englands schließen lasse, Yucatan zu besetzen. Es habe übrigens das Recht, hier zu interveniren, da England, Spanien und die Vereinigten-Staaten gleichzeitig zur Intervention eingeladen worden. Spanien habe auch schon bereits den Bewohnern von Yucatan zwei Kriegsschiffe zur Hülfe geschickt.

Yucatan ist in einer jammernswerthen Lage. Die Indianer haben die Stadt Balkalar im südöstlichen Theile von Yucatan genommen. Sie haben gebrannt und geplündert und bald lag die Stadt in Ruinen. Mehre tausend Flüchtlinge sind in Belize angelangt, dem ein Angriff unmittelbar bevorstand. Nach den letzten Berichten waren 10,000 Indianer auf dem Rio Honda, 40 Meilen südlich von Balkalar und die Einwohner von Belize hielten Meetings, um sich für ihre Ankunft vorzubereiten. Man hat von Jamaica mehr Truppen verlangt. Die Indianer haben einen König gewählt unter dem Namen Tutulxiu, den ihr Häuptling vor der spanischen Eroberung führte. Er wurde gekrönt in den Ruinen von Chichen-Itza.

Handels-Nachrichten.[irrelevantes Material]
Börsen-Nachrichten.[irrelevantes Material]

In der gestrigen Sitzung unsres Bürgervereins nahm der durch seine loyalen Reden und Aufsätze aus der kölnischen Zeitung rühmlichst bekannte Herr Pannes das Wort und führte aus: Man müsse vor allem auf die Grundursachen des gegenwärtigen politischen Zustandes zurückgehen. Es seien dieß drei Ereignisse der jüngsten Zeit, welche die frühere Geschichte nicht kenne und die überhaupt bisher der Welt ganz unbekannt seien. Das erste dieser großen Ereignisse sei die Kartoffelkrankheit, das zweite die Mißerndte und das dritte die Geldkrisis und - daher das Proletariat und daher die Barrikaden in Wien und Berlin. Es sei bekannt, daß an diesen Barrikaden außer dem Proletariat sich Niemand betheiligt habe. Ueberhaupt liege der ganzen gegenwärtigen Revolution die Politik fremd, indem sie lediglich durch das politisch-unwissende Proletariat herbeigeführt worden sei. Nach einer Lobrede auf den König und das Königthum schloß der bemeldete Redner mit der Erklärung, er wisse nicht, ob das Ein- oder Zweikammersystem das beste.

Diese im Dorfpredigertone gehaltene über eine halbe Stunde dauernde Rede wurde vom Verein mit der größten Andacht von Anfang bis zu Ende angehört und selbst die Einflechtung der vorerwähnten drei Weltereignisse störte die Andacht nicht.

Brühl

Am vorigen Sonntag, den 28. Mai habe ich das Unglück gehabt, auf einem Balle beim Hrn. Weisweiler in Brühl arretirt zu werden, und einige Stunden auf der Wachstube zuzubringen. Meiner Ehre bin ich es schuldig, die nachstehende Veranlassung zu dieser Verhaftung hiermit zu veröffentlichen:

An jenem Tage gerieth ich in dem Balllokale bei Weismeiler mit dem Thier-Arzt Herrn Ruthz in Brühl über eine politische Tagesfrage in ein lebhaftes Gespräch, wobei ich ihm, indem ich, unwillkührlich an seinem Rock zupfend das Knopfloch ein wenig aufriß. Ruthz, in der Meinung, daß dieses absichtlich geschehen sei, rannte zu dem bei Weisweiler gleichfalls anwesenden Bürgermeister Herrn Poncelet von Brühl, und sagte demselben: "der Kerl da (auf mich zeigend) hat mir den Rock zerrissen." Der Bürgermeister, ohne die Sache zu untersuchen, und mich auch nur darüber zu befragen, rief mir ganz laut in Gegenwart der ganzen Ball-Gesellschaft die Worte zu: "Sie, Schäfer, fangen auch bei jeder Gelegenheit Schweinereien an." Ich erwiederte ihm: "was ich mit Ruthz gehabt habe, geht Dich nichts an; habe ich ihm, wie er behauptet, wirklich den Rock zerrissen, so ist dieß ohne Absicht durch ein Versehen geschehen, und ich werde ihm den Schaden ersetzen.

Gleich darauf sprang der Hoftischler Johann Hubert Zier in Brühl auf mich zu, und schlug mich laut schreiend: "Du dummer Bauer, Du unterstehst Dich, unsern lieben Bürgermeister Du zu nennen" dergestallt mit der geballten Faust ins Gesicht, und auf die Brust, daß ich zurücktaumelte. Der Wagenschmied Heinrich Schürheck unterstützte den Zier hierbei, indem derselbe mich mit der Faust auf den Kopf schlug. Der Bürgermeister Poncelet, anstatt mich gegen diese Mißhandlungen in Schutz zu nehmen, ließ mich sogleich durch die auf seine Veranlassung herbeigerufene Bürgerwehr verhaften, und dadurch drei Mann, von denen Einer, der Herr Maler Pfeiffer den Hahn seiner Büchse fortwährend gespannt hatte, ins Gefängniß transportiren. Nachdem ich dort circa zwei Stunden während der Nacht zugebracht hatte, erschien der Herr Bürgermeister im Gefängniß, und kündigte mir an, daß ich nach Hause gehen könne. Zu der gegen mich vorgenommenen Verhaftung war durchaus keine gesetzliche Veranlassung vorhanden, da ich weder Jemanden beleidigt, noch mir sonst etwas strafbares habe zu Schulden kommen lassen, der Bürgermeister, welcher mich persönlich seit Jahren kennt, mich aber auch zu jeder Zeit zur Verantwortung ziehen konnte. Das mir im Eifer der Rede entgangene Wörtchen "Du" enthält an und für sich gar keine Beleidigung, findet aber auch in dem mir vom Bürgermeister öffentlich gemachten ungegründeten höchst ehrenkränkenden Vorwurf, daß ich bei jeder Gelegenheit Schweinereien mache, eine hinreichende Entschuldigung. Der Herr Bürgermeister hätte eher Grund gehabt, die Herren Zier und Schürheck wegen der mir zugefügten Mißhandlung, so wie mehrere andere Personen, welche sich nach meiner Abführung auf dem Ball in Gegenwart des Herrn Bürgermeisters herumgeschlagen haben, verhaften zu lassen.

Der beste Beweis, daß meine Verhaftung aus Leidenschaft geschehen ist, liegt darin, daß der Bürgermeister mich nach zwei Stunden wieder entlassen hat, nachdem er vorher sich an meinem Anblick im Gefängniß geweidet hatte.

Indem ich diesen Hergang der Sache, den ich nöthigenfalls durch eine Menge Zeugen beweisen kann, meinen Mitbürgern mittheile, benachrichtige ich dieselben zugleich, daß ich den Herrn Poncelet wegen des wider mich gebrauchten Ausdruckes "Schweinereien" und wegen gesetzwidriger Verhaftung aus Leidenschaft bei der königl. Regierung denunciren, und die Herren Zier und Schürheck wegen Mißhandlung vor das Zuchtpolizei-Gericht laden lassen werde.

Rheindorfer Burg, den 1. Juni 1848. Schäfer.

Mühlheim 1. Juni.

Heute ist hier folgende Adresse an das Frankfurter Parlament im Umlauf gesetzt und schon gleich zu Anfange mit sehr zahlreichen Unterschriften versehen worden:

Hohe Versammlung!

Die Vertreter der zwei mächtigsten, größten und gebildetsten Nationen des Europäischen Continents sind gegenwärtig versammelt. Jetzt oder nie ist der Augenblick gekommen, wo das großartigste Schauspiel, welches je die Welt gesehen hat, ins Leben treten könnte, das Schauspiel, daß jene beiden Nationalversammlungen sich die Hände reichten zur Befreiung und Pacifizirung Europas. Bereits am 23. Mai d. J. haben die Herren Marrast und Vavin Vorschläge zu einer Addresse ans deutsche Volk und ans deutsche Parlament in die französische Nationalversammlung gebracht; der Zweck dieser Adresse ist kein anderer, als eine Allianz Deutschlands und Frankreichs und die Wiederherstellung der italienischen und polnischen Nationalität. Diese beiden letzten Fragen allein schon, auf deren Lösung Europa mit bangen Sorgen harrt, machen ein einiges Einverständniß mit Frankreich im höchsten Grade wünschenswerth. Ueberhaupt aber halten wir kein Mittel für so geeignet, das Vertrauen auf die Zukunft wieder zu erwecken, Handel und Gewerbe zu beleben, der drohenden Noth der Arbeiterklasse abzuhelfen, allen etwaigen Absonderungsgelüsten einzelner deutscher Staaten vom Gesammtvaterlande und allen Reaktionsversuchen gegen die errungenen Volksfreiheiten zu begegnen, so wie alle Besorgnisse vor langwierigen zerstörenden Kriegen und hereinbrechender Barbarei mit einem Schlage zu vernichten, als ein brüderliches Zusammengehen Deutschlands mit Frankreich. Wahrhaft freie Völker kennen nur einen Feind, das ist die Barbarei, und haben nur Einen Ehrgeiz, das ist der Wetteifer in Verbreitung der Civilisation. Kriege zwischen wahrhaft freien und gebildeten Völkern sind etwas Unmögliches, sie widerstreben der Menschennatur, und haben Entsittlichung und Unfreiheit im Gefolge. Vertreter der deutschen Nation! Wir haben zu Ihnen das feste Vertrauen, daß Sie die französischen Anerbietungen ebenso freundlich und aufrichtig annehmen werden, als man ihnen dieselben entgegenbringen wird, ja! daß Sie diesen Anerbietungen müglichst zuvorkommen werden. Machen Sie den Anfang zu einem großen weltbeglückenden Völkerbündnisse, zu einem Bündnisse wozu die ganze Richtung unserer Zeit hindrängt! Lassen Sie die Loosung dieses Bündnisses sein: "Deutschland und Frankreich für die Freiheit der Völker, den Frieden und das Glück der Welt!"

Wir zweifeln nicht, daß der von uns ausgesprochene Wunsch der des größten Theils unserer Nation ist.

Mühlheim, den 1. Juni 1848

(Folgen die Unterschriften.)

Verhandlungen des Gemeinderathes zu Köln.

Sitzung vom 30. Mai. Abends 6 Uhr.

Nach Anhörung des Berichtes des Stadtbaumeisters über die, behufs weiterer Beschäftigungen von Arbeitern, etwa auszuführenden nöthigen Bauten beschloß der Gemeinderath, daß die ständige Commission für Armen-, Schul- und Kirchensachen über die vorzugsweise dringlichen Schulbauten baldigst berichten möge, daß ferner von dem Stadtbaumeister unverzüglich ein Plan und Kostenanschlag über einen neuen Canal am Martinsfelde, so wie ein Project über eine allgemeine Canalisirung, behufs Entwässerung der Stadt, angefertigt werde. - Sodann ward beschlossen, dem Kirchenvorstande von St. Cunibert die beiden letzten, in den Jahren 1848 und 1849 erst zahlbaren Raten des im vorigen Jahre bewilligten Zuschusses zum Ausbaue des Cunibertsthumes mit 1686 Thlrn. 20 Sgr. sofort zu überweisen, jedoch unter der Bedingung, daß diese Summe nur zur Fortsetzung des Baues und nicht zur Bezahlung bereits contrahirter Schulden verwendet werden dürfe. - Hierauf ward die Verwaltung ermächtigt, wegen Ueberlassung eines gemeinschaftlichen Plätzchens hinter der St. Columba-Schule mit der betreffenden Miteigenthümerin Vertrag abzuschließen. - Ferner trat der Gemeinderath, nach Anhörung des Berichtes der Commission über die Bewilligung eines Moratoriums, dem Vorschlage derselben bei, dahin lautende "zu befürworten, daß die Staatsregierung dem Richteramte die Befugniß beilegen möge, über die bei beantragten Subhastationen vorkommenden Stundungsgesuche unter sorgfältiger Berücksichtigund aller einschlägigen Personen und Sachverhältnisse zu entscheiden." - Die Pfiasterung der Bobstraße ward unter Annahme der von dem betreffenden Bewohnern dazu angebotenen freiwilligen Beiträgen genehmigt, so wie auch, daß die zur neuen Umfassungs-Mauer am Bürger-Hospitale erforderlichen niedermendiger Hausteine roh beschafft und durch hiesige Steinmetzen bearbeitet werden. Endlich ward eine Commission ernannt, um wegen der von einem Mitgliede bean tragten Herabsetzung der Gaspreise und Gasmesser-Miethe mit der Gasbeleuchtungs-Gesellschaft zu verhandeln und darüber weiter zu berichten.

Schiffahrts-Anzeige. Köln, 2. Juni 1848.

Angekommen: Franz Gerling vom Niedermain; L. Hermann von Kannstadt.

Abgefahren: Ph. Kimpel nach Mainz; Fr. Spaet nach dem Niedermain; B Sommer nach Mannheim.

In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich Wtwe. Jak. Schaaff; Nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr L. Dukoffre; nach Andernach und Neuwied J. Krämer und M. Wiebel; nach Koblenz und der Mosel und Saar G. Weidner; nach der Mosel, nach Trier und der Saar R. Bayer; nach Bingen H. Leinweber; nach Mainz Anton Bender; nach dem Niedermain Fr. Schulz; nach dem Mittel- und Obermain C. W. Müller; nach Heilbronn Fr. Müssig; nach Kannstadt und Stuttgart H. Huber (Roedel); nach Worms und Mannheim H. F Buschhammer.
Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Singendonk, Köln Nr. 10.
Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Kaefs, Köln Nr. 2.

Wasserstand.

Köln, am 2. Juni Rheinhöhe 7... 2"

Bürgerwehr zu Köln.

Nachdem mit dem heutigen Tage die nach Maßgabe des Abschnitts 9 der Wehrordnung festgestellte Dienstordnung für die hiesige Bürgerwehr in Wirksamkeit getreten ist, wird der Wachtdienst in der Stadt von heute an in folgender Weise versehen:

I. Die Tageswache hat ihr Standquartier auf dem Rathhause in dem bisherigen Wachtlokale der 14. Kompagnie.

II. Die Nachtswachen, welche im Monat Juni um 8 Uhr Abends bezogen werden, haben folgende Standquartiere:

Das 1. Banner im bisherigen Wachtlokale der 10. Kompagnie im Jesuiten Gymnasium.

Das 2. Banner auf dem Rathhause, vorläufig in der sogenannten goldenen Kammer.

Das 3. Banner im bisherigen Wachtlokale der 9. Kompagnie im Appelhofe.

Das 4. Banner in dem bisherigen Wachtlokale der 7. Kompagnie in der Armen-Verwaltung, Cäcilienstraße.

Das 5 Banner in dem Militair-Wachthause auf dem Waidmarkte. Köln, den 1. Juni 1848.

Der Kommandant der Bürgerwehr, v. Wittgenstein.

E. H. Heyer aus Kevelar empfiehlt sich mit seinem Kuchen bestens. Seine Bude auf dem alten Markt ist in der ersten Reihe Nro. 25.

Zwei durch einander gehende geräumige Zimmer (belle etage) nebst Speicherzimmer und Kellerabschluß zu vermiethen. Kl. Telegraphenstraße Nr. 6.

Listen zur Unterzeichnung des am 1. Juni in der Stollwerkschen Versammlung beschlossenen Protestes gegen den vom Ministerium vorgelegten Entwurf einer preußischen Konstitution liegen in den nachfolgenden Lokalen:

1. Im deutschen Kaffehause bei Herrn Stollwerk.

2. In der Börse bei Herrn Halin.

3. In der Herzogstraße bei Herrn Reichardt.

4. Im Freischütz, Hochstraße bei Herrn Hamspohn.

5. In der Johannisstraße bei Herrn Bierbrauer Lölgen.

6. In der Budengasse bei Herren Welcker.

7. In der Glockengasse bei Herren Josti.

8. In der Höhle bei Romberg.

9. Auf dem Perlenpfuhl bei Welcker.

Nicht zu übersehen!!!

Im Namen meiner 75 Mitbürger fordere ich den Kommandanten der kölner Bürgerwache zur Verantwortlichkeit auf, ob er das Recht hat, unsere Liste, die wir ihm mit der größten Bitte und rein und propre überreicht hatten, zu einem Waschlappen zu gebrauchen. -

Es hat sich ein Freikorps zur hiesigen Bürgergarde ohne Namen, zur Aufrechthaltung der Ruhe und Ordnung der Stadt Köln gebildet, in dem ein jeder Urwähler das Recht hat, einzutreten.

Listen zum Einzeichnen liegen offen

Eigelstein 75.

Köln, den 2. Juni 1848.

Peter Franz Küttelwelsch, Bierbrauer.

Wirthschaftseröffnung in dem Hause große Sandkaulstraße Nro. 32. Restauration, baierisch und kolner Bier, Wein und Liqueure empfehle ich meinen Freunden bestens. C. Keil.

Meine Restauration auf dem sogenannten Knabengarten ganz in der Nähe des Bahnhofes zu Bonn (Lokal des Dioramas) empfehle ich einem geehrten Publikum bestens. Gleichzeitig, um etwaigen Irrthümern vorzubeugen, verfehle ich nicht in Erinnerung zu bringen, daß unsre seit langen Jahren bestehende Gastwirthschaft "zum alten Keller" am Rheinthor, wie bisher unverändert fortgeführt wird.

Bonn am 1. Juni 1848.

Joh. Sebh. Behr.

Eis täglich in und außer dem Hause a Portion 4 Sgr. bei Franz Stollwerck, Hoflieferant.

"Neue Rheinische Zeitung." General-Versammlung der Herren Aktionäre zur Berathung und Feststellung des Statuts und Abschluß des Gesellschafts-Vertrages auf:

Sonntag, den 18. Juni d. J., Morgens 10 Uhr, bei Drimborn, Glockengasse Nro. 13 und 15.

Auswärtige können sich durch Bevollmächtigte vertreten lassen. Die Interims-Quittungen dienen als Eintrittskarten.

Köln, den 2. Juni 1848.

Das provisorische Comite.

Inserate zum Einrücken in die

"Neue Rheinische Zeitung" können zur Aufnahme in die nächste Nummer nur bis 1 Uhr Mittags entgegengenommen werden. Die Expedition der

"Neuen Rheinischen Zeitung."

Kunstausstellung

bei

G: Tonger, Paulswache in Köln.

Entree 2 1/2 Sgr.
Abonnement per Monat 7 1/2 Sgr. Vierteljahr 15 Sgr.

Halbjahr 1 Thlr.

Eine große schöne Sammlung von hunderten Gemälden alter und neuerer Zeit. Darunter Originale von Van Dyk, Palamedes, Caracci, Diederici, Cranach, Frank, Kleinenbroich, Jansen, Bianden, Themer, Lange, Rausch, Willems, Wauters, Tavenraat, Dietzler, v. Eyk, Lotz, Teniers, Schult und vielen Andern in steter Abwechselung.

Auch werden Kunstgegenstände aller Art zum Mitaufstellen angenommen, ohne daß den Eigenthümern daraus Kosten erwachsen, da nur dann, wenn ein Artikel wirklich verkauft ist, eine mäßige Provision berechnet wird. Bei den zahlreichen Besuchen dieser Ausstellung von Fremden und Einheimischen ist für schöne und nicht zu theuer eingesetzte Artikel wohl Absatz zu erwarten.

In der Ausstellung befinden sich mehrere schöne neue Gemälde, die wegen Verhältnissen sehr wohlfeil abgegeben werden.

Den Besuchern kann auch eine sehr bedeutende Partie alter Kupferstiche etc. vorgelegt werden.

Unvergleichliches Lager-Bier.Buttermarkt Nr. 46, zum Vater Rhein

Bei G. Tonger, Pauluswache in Köln

Echte Cocus-Nuß-Oel-Soda-Seife. Das beste, gesundeste und wohlfeilste Reinigungs- und Verschönerungsmittel für Gesicht, Hals, Hände etc.

Das Stück 18 Pf., 6 Stück 7 1/2 Sgr. Dutz. 15 Sgr.

Schwarz. Roth. Gold. Liederbuch für Bürgerwehr, Volksheer und Turngemeinden. Elegant geheftet nur 3 Sgr.

Von diesem Buche sind bereits mehr als 6000 Exemplare abgesetzt. G. Tonger, Pauluswache in Köln.

Eine große herrliche Landschaft von Rausch, welche vor kurzem noch zu 60 Friederichsd'or ausgeboten wurde, für nur 95 Thlr. Bei G. Tonger.

Cocarden aller Art, Nationalbänder, Zündhütchen, Börsen, Knallerbsen und große Auswahl Spielwaaren. Bei G. Tonger, Pauluswache.

Meine Aufwärterin Rettchen Knab ist seit dem 31. d. M. nicht mehr in meinem Dienste.

J. C. Götting.

Der Gerant Korff.
Druck von W. Clouth, St. Agatha Nro. 12.

Amerika.
Neu-York, 16. Mai.

Volk erklärt, daß er nicht als Kandidat für die neue Präsidentenwahl auftrete. In einer Korrespondenz rathen sich Clay und General Taylor wechselseitig ab, sich um die Präsidentschaft zu bemühen. Beide melden sich als Kandidaten.

Der Kongreß beschäftigt sich fast ausschließlich mit der Proposition Polks, Yucatan gegen die Engländer zu Hülfe zu eilen. Herr Caß unterstützte diesen Vorschlag. England sei schon Beherrscher des Mittelmeers. Von dem Augenblicke an, wo es sich in Besitz von Yucatan gesetzt, werde es auch den Meerbusen von Mexiko beherrschen. England strebe nach der Universalherrschaft. Die Erklärung sei nöthig, daß man auf einen Versuch Englands, Cuba zu besetzen, mit der vereinigten Macht des Landes antworten werde. Es sei dies für Amerika eine Lebensfrage Er habe nicht den entfernten Gedanken, Cuba den Spaniern abzunehmen, aber Spanien müsse wissen, daß die Vereinigten-Freistaaten Cuba in keiner andern Hand dulden würden. Die spanische Monarchie breche zusammen. Im Augenblicke ihrer Auflösung müsse Nordamerika Besitz von Cuba ergreifen. Er hoffe, Spanien werde einsehen, wie es ihm ersprießlicher, die Insel zu verkaufen als zu behalten. Während der Verwaltung Van Burens seien dem amerikanischen Minister zu Madrid hierauf bezügliche Instruktionen zugekommen. Hr. Calhoun erwiederte, bisher läge keine einzige Thatsache vor, die auf die Absicht Englands schließen lasse, Yucatan zu besetzen. Es habe übrigens das Recht, hier zu interveniren, da England, Spanien und die Vereinigten-Staaten gleichzeitig zur Intervention eingeladen worden. Spanien habe auch schon bereits den Bewohnern von Yucatan zwei Kriegsschiffe zur Hülfe geschickt.

Yucatan ist in einer jammernswerthen Lage. Die Indianer haben die Stadt Balkalar im südöstlichen Theile von Yucatan genommen. Sie haben gebrannt und geplündert und bald lag die Stadt in Ruinen. Mehre tausend Flüchtlinge sind in Belize angelangt, dem ein Angriff unmittelbar bevorstand. Nach den letzten Berichten waren 10,000 Indianer auf dem Rio Honda, 40 Meilen südlich von Balkalar und die Einwohner von Belize hielten Meetings, um sich für ihre Ankunft vorzubereiten. Man hat von Jamaica mehr Truppen verlangt. Die Indianer haben einen König gewählt unter dem Namen Tutulxiu, den ihr Häuptling vor der spanischen Eroberung führte. Er wurde gekrönt in den Ruinen von Chichen-Itza.

Handels-Nachrichten.[irrelevantes Material]
Börsen-Nachrichten.[irrelevantes Material]

In der gestrigen Sitzung unsres Bürgervereins nahm der durch seine loyalen Reden und Aufsätze aus der kölnischen Zeitung rühmlichst bekannte Herr Pannes das Wort und führte aus: Man müsse vor allem auf die Grundursachen des gegenwärtigen politischen Zustandes zurückgehen. Es seien dieß drei Ereignisse der jüngsten Zeit, welche die frühere Geschichte nicht kenne und die überhaupt bisher der Welt ganz unbekannt seien. Das erste dieser großen Ereignisse sei die Kartoffelkrankheit, das zweite die Mißerndte und das dritte die Geldkrisis und ‒ daher das Proletariat und daher die Barrikaden in Wien und Berlin. Es sei bekannt, daß an diesen Barrikaden außer dem Proletariat sich Niemand betheiligt habe. Ueberhaupt liege der ganzen gegenwärtigen Revolution die Politik fremd, indem sie lediglich durch das politisch-unwissende Proletariat herbeigeführt worden sei. Nach einer Lobrede auf den König und das Königthum schloß der bemeldete Redner mit der Erklärung, er wisse nicht, ob das Ein- oder Zweikammersystem das beste.

Diese im Dorfpredigertone gehaltene über eine halbe Stunde dauernde Rede wurde vom Verein mit der größten Andacht von Anfang bis zu Ende angehört und selbst die Einflechtung der vorerwähnten drei Weltereignisse störte die Andacht nicht.

Brühl

Am vorigen Sonntag, den 28. Mai habe ich das Unglück gehabt, auf einem Balle beim Hrn. Weisweiler in Brühl arretirt zu werden, und einige Stunden auf der Wachstube zuzubringen. Meiner Ehre bin ich es schuldig, die nachstehende Veranlassung zu dieser Verhaftung hiermit zu veröffentlichen:

An jenem Tage gerieth ich in dem Balllokale bei Weismeiler mit dem Thier-Arzt Herrn Ruthz in Brühl über eine politische Tagesfrage in ein lebhaftes Gespräch, wobei ich ihm, indem ich, unwillkührlich an seinem Rock zupfend das Knopfloch ein wenig aufriß. Ruthz, in der Meinung, daß dieses absichtlich geschehen sei, rannte zu dem bei Weisweiler gleichfalls anwesenden Bürgermeister Herrn Poncelet von Brühl, und sagte demselben: „der Kerl da (auf mich zeigend) hat mir den Rock zerrissen.“ Der Bürgermeister, ohne die Sache zu untersuchen, und mich auch nur darüber zu befragen, rief mir ganz laut in Gegenwart der ganzen Ball-Gesellschaft die Worte zu: „Sie, Schäfer, fangen auch bei jeder Gelegenheit Schweinereien an.“ Ich erwiederte ihm: „was ich mit Ruthz gehabt habe, geht Dich nichts an; habe ich ihm, wie er behauptet, wirklich den Rock zerrissen, so ist dieß ohne Absicht durch ein Versehen geschehen, und ich werde ihm den Schaden ersetzen.

Gleich darauf sprang der Hoftischler Johann Hubert Zier in Brühl auf mich zu, und schlug mich laut schreiend: „Du dummer Bauer, Du unterstehst Dich, unsern lieben Bürgermeister Du zu nennen“ dergestallt mit der geballten Faust ins Gesicht, und auf die Brust, daß ich zurücktaumelte. Der Wagenschmied Heinrich Schürheck unterstützte den Zier hierbei, indem derselbe mich mit der Faust auf den Kopf schlug. Der Bürgermeister Poncelet, anstatt mich gegen diese Mißhandlungen in Schutz zu nehmen, ließ mich sogleich durch die auf seine Veranlassung herbeigerufene Bürgerwehr verhaften, und dadurch drei Mann, von denen Einer, der Herr Maler Pfeiffer den Hahn seiner Büchse fortwährend gespannt hatte, ins Gefängniß transportiren. Nachdem ich dort circa zwei Stunden während der Nacht zugebracht hatte, erschien der Herr Bürgermeister im Gefängniß, und kündigte mir an, daß ich nach Hause gehen könne. Zu der gegen mich vorgenommenen Verhaftung war durchaus keine gesetzliche Veranlassung vorhanden, da ich weder Jemanden beleidigt, noch mir sonst etwas strafbares habe zu Schulden kommen lassen, der Bürgermeister, welcher mich persönlich seit Jahren kennt, mich aber auch zu jeder Zeit zur Verantwortung ziehen konnte. Das mir im Eifer der Rede entgangene Wörtchen „Du“ enthält an und für sich gar keine Beleidigung, findet aber auch in dem mir vom Bürgermeister öffentlich gemachten ungegründeten höchst ehrenkränkenden Vorwurf, daß ich bei jeder Gelegenheit Schweinereien mache, eine hinreichende Entschuldigung. Der Herr Bürgermeister hätte eher Grund gehabt, die Herren Zier und Schürheck wegen der mir zugefügten Mißhandlung, so wie mehrere andere Personen, welche sich nach meiner Abführung auf dem Ball in Gegenwart des Herrn Bürgermeisters herumgeschlagen haben, verhaften zu lassen.

Der beste Beweis, daß meine Verhaftung aus Leidenschaft geschehen ist, liegt darin, daß der Bürgermeister mich nach zwei Stunden wieder entlassen hat, nachdem er vorher sich an meinem Anblick im Gefängniß geweidet hatte.

Indem ich diesen Hergang der Sache, den ich nöthigenfalls durch eine Menge Zeugen beweisen kann, meinen Mitbürgern mittheile, benachrichtige ich dieselben zugleich, daß ich den Herrn Poncelet wegen des wider mich gebrauchten Ausdruckes „Schweinereien“ und wegen gesetzwidriger Verhaftung aus Leidenschaft bei der königl. Regierung denunciren, und die Herren Zier und Schürheck wegen Mißhandlung vor das Zuchtpolizei-Gericht laden lassen werde.

Rheindorfer Burg, den 1. Juni 1848. Schäfer.

Mühlheim 1. Juni.

Heute ist hier folgende Adresse an das Frankfurter Parlament im Umlauf gesetzt und schon gleich zu Anfange mit sehr zahlreichen Unterschriften versehen worden:

Hohe Versammlung!

Die Vertreter der zwei mächtigsten, größten und gebildetsten Nationen des Europäischen Continents sind gegenwärtig versammelt. Jetzt oder nie ist der Augenblick gekommen, wo das großartigste Schauspiel, welches je die Welt gesehen hat, ins Leben treten könnte, das Schauspiel, daß jene beiden Nationalversammlungen sich die Hände reichten zur Befreiung und Pacifizirung Europas. Bereits am 23. Mai d. J. haben die Herren Marrast und Vavin Vorschläge zu einer Addresse ans deutsche Volk und ans deutsche Parlament in die französische Nationalversammlung gebracht; der Zweck dieser Adresse ist kein anderer, als eine Allianz Deutschlands und Frankreichs und die Wiederherstellung der italienischen und polnischen Nationalität. Diese beiden letzten Fragen allein schon, auf deren Lösung Europa mit bangen Sorgen harrt, machen ein einiges Einverständniß mit Frankreich im höchsten Grade wünschenswerth. Ueberhaupt aber halten wir kein Mittel für so geeignet, das Vertrauen auf die Zukunft wieder zu erwecken, Handel und Gewerbe zu beleben, der drohenden Noth der Arbeiterklasse abzuhelfen, allen etwaigen Absonderungsgelüsten einzelner deutscher Staaten vom Gesammtvaterlande und allen Reaktionsversuchen gegen die errungenen Volksfreiheiten zu begegnen, so wie alle Besorgnisse vor langwierigen zerstörenden Kriegen und hereinbrechender Barbarei mit einem Schlage zu vernichten, als ein brüderliches Zusammengehen Deutschlands mit Frankreich. Wahrhaft freie Völker kennen nur einen Feind, das ist die Barbarei, und haben nur Einen Ehrgeiz, das ist der Wetteifer in Verbreitung der Civilisation. Kriege zwischen wahrhaft freien und gebildeten Völkern sind etwas Unmögliches, sie widerstreben der Menschennatur, und haben Entsittlichung und Unfreiheit im Gefolge. Vertreter der deutschen Nation! Wir haben zu Ihnen das feste Vertrauen, daß Sie die französischen Anerbietungen ebenso freundlich und aufrichtig annehmen werden, als man ihnen dieselben entgegenbringen wird, ja! daß Sie diesen Anerbietungen müglichst zuvorkommen werden. Machen Sie den Anfang zu einem großen weltbeglückenden Völkerbündnisse, zu einem Bündnisse wozu die ganze Richtung unserer Zeit hindrängt! Lassen Sie die Loosung dieses Bündnisses sein: „Deutschland und Frankreich für die Freiheit der Völker, den Frieden und das Glück der Welt!“

Wir zweifeln nicht, daß der von uns ausgesprochene Wunsch der des größten Theils unserer Nation ist.

Mühlheim, den 1. Juni 1848

(Folgen die Unterschriften.)

Verhandlungen des Gemeinderathes zu Köln.

Sitzung vom 30. Mai. Abends 6 Uhr.

Nach Anhörung des Berichtes des Stadtbaumeisters über die, behufs weiterer Beschäftigungen von Arbeitern, etwa auszuführenden nöthigen Bauten beschloß der Gemeinderath, daß die ständige Commission für Armen-, Schul- und Kirchensachen über die vorzugsweise dringlichen Schulbauten baldigst berichten möge, daß ferner von dem Stadtbaumeister unverzüglich ein Plan und Kostenanschlag über einen neuen Canal am Martinsfelde, so wie ein Project über eine allgemeine Canalisirung, behufs Entwässerung der Stadt, angefertigt werde. ‒ Sodann ward beschlossen, dem Kirchenvorstande von St. Cunibert die beiden letzten, in den Jahren 1848 und 1849 erst zahlbaren Raten des im vorigen Jahre bewilligten Zuschusses zum Ausbaue des Cunibertsthumes mit 1686 Thlrn. 20 Sgr. sofort zu überweisen, jedoch unter der Bedingung, daß diese Summe nur zur Fortsetzung des Baues und nicht zur Bezahlung bereits contrahirter Schulden verwendet werden dürfe. ‒ Hierauf ward die Verwaltung ermächtigt, wegen Ueberlassung eines gemeinschaftlichen Plätzchens hinter der St. Columba-Schule mit der betreffenden Miteigenthümerin Vertrag abzuschließen. ‒ Ferner trat der Gemeinderath, nach Anhörung des Berichtes der Commission über die Bewilligung eines Moratoriums, dem Vorschlage derselben bei, dahin lautende „zu befürworten, daß die Staatsregierung dem Richteramte die Befugniß beilegen möge, über die bei beantragten Subhastationen vorkommenden Stundungsgesuche unter sorgfältiger Berücksichtigund aller einschlägigen Personen und Sachverhältnisse zu entscheiden.“ ‒ Die Pfiasterung der Bobstraße ward unter Annahme der von dem betreffenden Bewohnern dazu angebotenen freiwilligen Beiträgen genehmigt, so wie auch, daß die zur neuen Umfassungs-Mauer am Bürger-Hospitale erforderlichen niedermendiger Hausteine roh beschafft und durch hiesige Steinmetzen bearbeitet werden. Endlich ward eine Commission ernannt, um wegen der von einem Mitgliede bean tragten Herabsetzung der Gaspreise und Gasmesser-Miethe mit der Gasbeleuchtungs-Gesellschaft zu verhandeln und darüber weiter zu berichten.

Schiffahrts-Anzeige. Köln, 2. Juni 1848.

Angekommen: Franz Gerling vom Niedermain; L. Hermann von Kannstadt.

Abgefahren: Ph. Kimpel nach Mainz; Fr. Spaet nach dem Niedermain; B Sommer nach Mannheim.

In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich Wtwe. Jak. Schaaff; Nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr L. Dukoffre; nach Andernach und Neuwied J. Krämer und M. Wiebel; nach Koblenz und der Mosel und Saar G. Weidner; nach der Mosel, nach Trier und der Saar R. Bayer; nach Bingen H. Leinweber; nach Mainz Anton Bender; nach dem Niedermain Fr. Schulz; nach dem Mittel- und Obermain C. W. Müller; nach Heilbronn Fr. Müssig; nach Kannstadt und Stuttgart H. Huber (Roedel); nach Worms und Mannheim H. F Buschhammer.
Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Singendonk, Köln Nr. 10.
Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Kaefs, Köln Nr. 2.

Wasserstand.

Köln, am 2. Juni Rheinhöhe 7… 2″

Bürgerwehr zu Köln.

Nachdem mit dem heutigen Tage die nach Maßgabe des Abschnitts 9 der Wehrordnung festgestellte Dienstordnung für die hiesige Bürgerwehr in Wirksamkeit getreten ist, wird der Wachtdienst in der Stadt von heute an in folgender Weise versehen:

I. Die Tageswache hat ihr Standquartier auf dem Rathhause in dem bisherigen Wachtlokale der 14. Kompagnie.

II. Die Nachtswachen, welche im Monat Juni um 8 Uhr Abends bezogen werden, haben folgende Standquartiere:

Das 1. Banner im bisherigen Wachtlokale der 10. Kompagnie im Jesuiten Gymnasium.

Das 2. Banner auf dem Rathhause, vorläufig in der sogenannten goldenen Kammer.

Das 3. Banner im bisherigen Wachtlokale der 9. Kompagnie im Appelhofe.

Das 4. Banner in dem bisherigen Wachtlokale der 7. Kompagnie in der Armen-Verwaltung, Cäcilienstraße.

Das 5 Banner in dem Militair-Wachthause auf dem Waidmarkte. Köln, den 1. Juni 1848.

Der Kommandant der Bürgerwehr, v. Wittgenstein.

E. H. Heyer aus Kevelar empfiehlt sich mit seinem Kuchen bestens. Seine Bude auf dem alten Markt ist in der ersten Reihe Nro. 25.

Zwei durch einander gehende geräumige Zimmer (belle étage) nebst Speicherzimmer und Kellerabschluß zu vermiethen. Kl. Telegraphenstraße Nr. 6.

Listen zur Unterzeichnung des am 1. Juni in der Stollwerkschen Versammlung beschlossenen Protestes gegen den vom Ministerium vorgelegten Entwurf einer preußischen Konstitution liegen in den nachfolgenden Lokalen:

1. Im deutschen Kaffehause bei Herrn Stollwerk.

2. In der Börse bei Herrn Halin.

3. In der Herzogstraße bei Herrn Reichardt.

4. Im Freischütz, Hochstraße bei Herrn Hamspohn.

5. In der Johannisstraße bei Herrn Bierbrauer Lölgen.

6. In der Budengasse bei Herren Welcker.

7. In der Glockengasse bei Herren Josti.

8. In der Höhle bei Romberg.

9. Auf dem Perlenpfuhl bei Welcker.

Nicht zu übersehen!!!

Im Namen meiner 75 Mitbürger fordere ich den Kommandanten der kölner Bürgerwache zur Verantwortlichkeit auf, ob er das Recht hat, unsere Liste, die wir ihm mit der größten Bitte und rein und propre überreicht hatten, zu einem Waschlappen zu gebrauchen. ‒

Es hat sich ein Freikorps zur hiesigen Bürgergarde ohne Namen, zur Aufrechthaltung der Ruhe und Ordnung der Stadt Köln gebildet, in dem ein jeder Urwähler das Recht hat, einzutreten.

Listen zum Einzeichnen liegen offen

Eigelstein 75.

Köln, den 2. Juni 1848.

Peter Franz Küttelwelsch, Bierbrauer.

Wirthschaftseröffnung in dem Hause große Sandkaulstraße Nro. 32. Restauration, baierisch und kolner Bier, Wein und Liqueure empfehle ich meinen Freunden bestens. C. Keil.

Meine Restauration auf dem sogenannten Knabengarten ganz in der Nähe des Bahnhofes zu Bonn (Lokal des Dioramas) empfehle ich einem geehrten Publikum bestens. Gleichzeitig, um etwaigen Irrthümern vorzubeugen, verfehle ich nicht in Erinnerung zu bringen, daß unsre seit langen Jahren bestehende Gastwirthschaft „zum alten Keller“ am Rheinthor, wie bisher unverändert fortgeführt wird.

Bonn am 1. Juni 1848.

Joh. Sebh. Behr.

Eis täglich in und außer dem Hause à Portion 4 Sgr. bei Franz Stollwerck, Hoflieferant.

„Neue Rheinische Zeitung.“ General-Versammlung der Herren Aktionäre zur Berathung und Feststellung des Statuts und Abschluß des Gesellschafts-Vertrages auf:

Sonntag, den 18. Juni d. J., Morgens 10 Uhr, bei Drimborn, Glockengasse Nro. 13 und 15.

Auswärtige können sich durch Bevollmächtigte vertreten lassen. Die Interims-Quittungen dienen als Eintrittskarten.

Köln, den 2. Juni 1848.

Das provisorische Comité.

Inserate zum Einrücken in die

„Neue Rheinische Zeitung“ können zur Aufnahme in die nächste Nummer nur bis 1 Uhr Mittags entgegengenommen werden. Die Expedition der

„Neuen Rheinischen Zeitung.“

Kunstausstellung

bei

G: Tonger, Paulswache in Köln.

Entrée 2 1/2 Sgr.
Abonnement per Monat 7 1/2 Sgr. Vierteljahr 15 Sgr.

Halbjahr 1 Thlr.

Eine große schöne Sammlung von hunderten Gemälden alter und neuerer Zeit. Darunter Originale von Van Dyk, Palamedes, Caracci, Diederici, Cranach, Frank, Kleinenbroich, Jansen, Bianden, Themer, Lange, Rausch, Willems, Wauters, Tavenraat, Dietzler, v. Eyk, Lotz, Teniers, Schult und vielen Andern in steter Abwechselung.

Auch werden Kunstgegenstände aller Art zum Mitaufstellen angenommen, ohne daß den Eigenthümern daraus Kosten erwachsen, da nur dann, wenn ein Artikel wirklich verkauft ist, eine mäßige Provision berechnet wird. Bei den zahlreichen Besuchen dieser Ausstellung von Fremden und Einheimischen ist für schöne und nicht zu theuer eingesetzte Artikel wohl Absatz zu erwarten.

In der Ausstellung befinden sich mehrere schöne neue Gemälde, die wegen Verhältnissen sehr wohlfeil abgegeben werden.

Den Besuchern kann auch eine sehr bedeutende Partie alter Kupferstiche etc. vorgelegt werden.

Unvergleichliches Lager-Bier.Buttermarkt Nr. 46, zum Vater Rhein

Bei G. Tonger, Pauluswache in Köln

Echte Cocus-Nuß-Oel-Soda-Seife. Das beste, gesundeste und wohlfeilste Reinigungs- und Verschönerungsmittel für Gesicht, Hals, Hände etc.

Das Stück 18 Pf., 6 Stück 7 1/2 Sgr. Dutz. 15 Sgr.

Schwarz. Roth. Gold. Liederbuch für Bürgerwehr, Volksheer und Turngemeinden. Elegant geheftet nur 3 Sgr.

Von diesem Buche sind bereits mehr als 6000 Exemplare abgesetzt. G. Tonger, Pauluswache in Köln.

Eine große herrliche Landschaft von Rausch, welche vor kurzem noch zu 60 Friederichsd'or ausgeboten wurde, für nur 95 Thlr. Bei G. Tonger.

Cocarden aller Art, Nationalbänder, Zündhütchen, Börsen, Knallerbsen und große Auswahl Spielwaaren. Bei G. Tonger, Pauluswache.

Meine Aufwärterin Rettchen Knab ist seit dem 31. d. M. nicht mehr in meinem Dienste.

J. C. Götting.

Der Gerant Korff.
Druck von W. Clouth, St. Agatha Nro. 12.

<TEI>
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      <pb facs="#f0004" n="0012"/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#g">Amerika.</hi> </head>
        <div xml:id="ar003_028" type="jArticle">
          <head><hi rendition="#g">Neu-York,</hi> 16. Mai.</head>
          <p><hi rendition="#g">Volk</hi> erklärt, daß er nicht als Kandidat für die neue                         Präsidentenwahl auftrete. In einer Korrespondenz rathen sich Clay und                         General Taylor wechselseitig ab, sich um die Präsidentschaft zu bemühen.                         Beide melden sich als Kandidaten.</p>
          <p><hi rendition="#g">Der Kongreß</hi> beschäftigt sich fast ausschließlich mit                         der Proposition Polks, <hi rendition="#g">Yucatan</hi> gegen die Engländer                         zu Hülfe zu eilen. Herr <hi rendition="#g">Caß</hi> unterstützte diesen                         Vorschlag. England sei schon Beherrscher des Mittelmeers. Von dem                         Augenblicke an, wo es sich in Besitz von Yucatan gesetzt, werde es auch den                         Meerbusen von Mexiko beherrschen. England strebe nach der                         Universalherrschaft. Die Erklärung sei nöthig, daß man auf einen Versuch                         Englands, Cuba zu besetzen, mit der vereinigten Macht des Landes antworten                         werde. Es sei dies für Amerika eine Lebensfrage Er habe nicht den entfernten                         Gedanken, Cuba den Spaniern abzunehmen, aber Spanien müsse wissen, daß die                         Vereinigten-Freistaaten Cuba in keiner andern Hand dulden würden. Die                         spanische Monarchie breche zusammen. Im Augenblicke ihrer Auflösung müsse                         Nordamerika Besitz von Cuba ergreifen. Er hoffe, Spanien werde einsehen, wie                         es ihm ersprießlicher, die Insel zu verkaufen als zu behalten. Während der                         Verwaltung Van Burens seien dem amerikanischen Minister zu Madrid hierauf                         bezügliche Instruktionen zugekommen. Hr. <hi rendition="#g">Calhoun</hi> erwiederte, bisher läge keine einzige Thatsache vor, die auf die Absicht                         Englands schließen lasse, Yucatan zu besetzen. Es habe übrigens das Recht,                         hier zu interveniren, da England, Spanien und die Vereinigten-Staaten                         gleichzeitig zur Intervention eingeladen worden. Spanien habe auch schon                         bereits den Bewohnern von Yucatan zwei Kriegsschiffe zur Hülfe                         geschickt.</p>
          <p>Yucatan ist in einer jammernswerthen Lage. Die Indianer haben die Stadt                         Balkalar im südöstlichen Theile von Yucatan genommen. Sie haben gebrannt und                         geplündert und bald lag die Stadt in Ruinen. Mehre tausend Flüchtlinge sind                         in Belize angelangt, dem ein Angriff unmittelbar bevorstand. Nach den                         letzten Berichten waren 10,000 Indianer auf dem Rio Honda, 40 Meilen südlich                         von Balkalar und die Einwohner von Belize hielten Meetings, um sich für ihre                         Ankunft vorzubereiten. Man hat von Jamaica mehr Truppen verlangt. Die                         Indianer haben einen König gewählt unter dem Namen <hi rendition="#g">Tutulxiu,</hi> den ihr Häuptling vor der spanischen Eroberung führte.                         Er wurde gekrönt in den Ruinen von Chichen-Itza.</p>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Handels-Nachrichten.</head>
        <gap reason="insignificant"/>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Börsen-Nachrichten.</head>
        <gap reason="insignificant"/>
      </div>
      <div type="jReadersLetters" n="1">
        <div xml:id="ar003_029" type="jArticle">
          <p>In der gestrigen Sitzung unsres <hi rendition="#g">Bürgervereins</hi> nahm                         der durch seine loyalen Reden und Aufsätze aus der kölnischen Zeitung                         rühmlichst bekannte Herr <hi rendition="#g">Pannes</hi> das Wort und führte                         aus: Man müsse vor allem auf die Grundursachen des gegenwärtigen politischen                         Zustandes zurückgehen. Es seien dieß drei Ereignisse der jüngsten Zeit,                         welche die frühere Geschichte nicht kenne und die überhaupt bisher der Welt                         ganz unbekannt seien. Das erste dieser großen Ereignisse sei die                         Kartoffelkrankheit, das zweite die Mißerndte und das dritte die Geldkrisis                         und &#x2012; <hi rendition="#g">daher</hi> das <hi rendition="#g">Proletariat</hi> und <hi rendition="#g">daher</hi> die Barrikaden in Wien und Berlin. Es sei                         bekannt, daß an diesen Barrikaden außer dem Proletariat sich Niemand                         betheiligt habe. Ueberhaupt liege der ganzen gegenwärtigen Revolution die                         Politik fremd, indem sie lediglich durch das politisch-unwissende                         Proletariat herbeigeführt worden sei. Nach einer Lobrede auf den König und                         das Königthum schloß der bemeldete Redner mit der Erklärung, er wisse nicht,                         ob das Ein- oder Zweikammersystem das beste.</p>
          <p>Diese im Dorfpredigertone gehaltene über eine halbe Stunde dauernde Rede                         wurde vom Verein mit der größten Andacht von Anfang bis zu Ende angehört und                         selbst die Einflechtung der vorerwähnten drei Weltereignisse störte die                         Andacht nicht.</p>
        </div>
        <div xml:id="ar003_030" type="jArticle">
          <head> <hi rendition="#g">Brühl</hi> </head>
          <p>Am vorigen Sonntag, den 28. Mai habe ich das Unglück gehabt, auf einem Balle                         beim Hrn. Weisweiler in Brühl arretirt zu werden, und einige Stunden auf der                         Wachstube zuzubringen. Meiner Ehre bin ich es schuldig, die nachstehende                         Veranlassung zu dieser Verhaftung hiermit zu veröffentlichen:</p>
          <p>An jenem Tage gerieth ich in dem Balllokale bei Weismeiler mit dem Thier-Arzt                         Herrn Ruthz in Brühl über eine politische Tagesfrage in ein lebhaftes                         Gespräch, wobei ich ihm, indem ich, unwillkührlich an seinem Rock zupfend                         das Knopfloch ein wenig aufriß. Ruthz, in der Meinung, daß dieses                         absichtlich geschehen sei, rannte zu dem bei Weisweiler gleichfalls                         anwesenden Bürgermeister Herrn Poncelet von Brühl, und sagte demselben: &#x201E;der                         Kerl da (auf mich zeigend) hat mir den Rock zerrissen.&#x201C; Der Bürgermeister,                         ohne die Sache zu untersuchen, und mich auch nur darüber zu befragen, rief                         mir ganz laut in Gegenwart der ganzen Ball-Gesellschaft die Worte zu: &#x201E;Sie,                         Schäfer, fangen auch bei jeder Gelegenheit <hi rendition="#g">Schweinereien</hi> an.&#x201C; Ich erwiederte ihm: &#x201E;was ich mit Ruthz gehabt                         habe, geht Dich nichts an; habe ich ihm, wie er behauptet, wirklich den Rock                         zerrissen, so ist dieß ohne Absicht durch ein Versehen geschehen, und ich                         werde ihm den Schaden ersetzen.</p>
          <p>Gleich darauf sprang der Hoftischler Johann Hubert Zier in Brühl auf mich zu,                         und schlug mich laut schreiend: &#x201E;Du dummer Bauer, Du unterstehst Dich,                         unsern lieben Bürgermeister <hi rendition="#g">Du</hi> zu nennen&#x201C;                         dergestallt mit der geballten Faust ins Gesicht, und auf die Brust, daß ich                         zurücktaumelte. Der Wagenschmied Heinrich Schürheck unterstützte den Zier                         hierbei, indem derselbe mich mit der Faust auf den Kopf schlug. Der                         Bürgermeister Poncelet, anstatt mich gegen diese Mißhandlungen in Schutz zu                         nehmen, ließ mich sogleich durch die auf seine Veranlassung herbeigerufene                         Bürgerwehr verhaften, und dadurch drei Mann, von denen Einer, der Herr Maler                         Pfeiffer den Hahn seiner Büchse fortwährend gespannt hatte, ins Gefängniß                         transportiren. Nachdem ich dort circa zwei Stunden während der Nacht                         zugebracht hatte, erschien der Herr Bürgermeister im Gefängniß, und kündigte                         mir an, daß ich nach Hause gehen könne. Zu der gegen mich vorgenommenen                         Verhaftung war durchaus keine gesetzliche Veranlassung vorhanden, da ich                         weder Jemanden beleidigt, noch mir sonst etwas strafbares habe zu Schulden                         kommen lassen, der Bürgermeister, welcher mich persönlich seit Jahren kennt,                         mich aber auch zu jeder Zeit zur Verantwortung ziehen konnte. Das mir im                         Eifer der Rede entgangene Wörtchen &#x201E;Du&#x201C; enthält an und für sich gar keine                         Beleidigung, findet aber auch in dem mir vom Bürgermeister öffentlich                         gemachten ungegründeten höchst ehrenkränkenden Vorwurf, daß ich bei jeder                         Gelegenheit <hi rendition="#g">Schweinereien</hi> mache, eine hinreichende                         Entschuldigung. Der Herr Bürgermeister hätte eher Grund gehabt, die Herren                         Zier und Schürheck wegen der mir zugefügten Mißhandlung, so wie mehrere                         andere Personen, welche sich nach meiner Abführung auf dem Ball in Gegenwart                         des Herrn Bürgermeisters herumgeschlagen haben, verhaften zu lassen.</p>
          <p>Der beste Beweis, daß meine Verhaftung aus Leidenschaft geschehen ist, liegt                         darin, daß der Bürgermeister mich nach zwei Stunden wieder entlassen hat,                         nachdem er vorher sich an meinem Anblick im Gefängniß geweidet hatte.</p>
          <p>Indem ich diesen Hergang der Sache, den ich nöthigenfalls durch eine Menge                         Zeugen beweisen kann, meinen Mitbürgern mittheile, benachrichtige ich                         dieselben zugleich, daß ich den Herrn Poncelet wegen des wider mich                         gebrauchten Ausdruckes &#x201E;Schweinereien&#x201C; und wegen gesetzwidriger Verhaftung                         aus Leidenschaft bei der königl. Regierung denunciren, und die Herren Zier                         und Schürheck wegen Mißhandlung vor das Zuchtpolizei-Gericht laden lassen                         werde.</p>
          <p><hi rendition="#g">Rheindorfer Burg,</hi> den 1. Juni 1848. <hi rendition="#b">Schäfer.</hi></p>
        </div>
        <div xml:id="ar003_031" type="jArticle">
          <head><hi rendition="#g">Mühlheim</hi> 1. Juni.</head>
          <p>Heute ist hier folgende Adresse an das Frankfurter Parlament im Umlauf                         gesetzt und schon gleich zu Anfange mit sehr zahlreichen Unterschriften                         versehen worden:</p>
          <p> <hi rendition="#g">Hohe Versammlung!</hi> </p>
          <p>Die Vertreter der zwei mächtigsten, größten und gebildetsten Nationen des                         Europäischen Continents sind gegenwärtig versammelt. Jetzt oder nie ist der                         Augenblick gekommen, wo das großartigste Schauspiel, welches je die Welt                         gesehen hat, ins Leben treten könnte, das Schauspiel, daß jene beiden                         Nationalversammlungen sich die Hände reichten zur Befreiung und Pacifizirung                         Europas. Bereits am 23. Mai d. J. haben die Herren Marrast und Vavin                         Vorschläge zu einer Addresse ans deutsche Volk und ans deutsche Parlament in                         die französische Nationalversammlung gebracht; der Zweck dieser Adresse ist                         kein anderer, als eine Allianz Deutschlands und Frankreichs und die                         Wiederherstellung der italienischen und polnischen Nationalität. Diese                         beiden letzten Fragen allein schon, auf deren Lösung Europa mit bangen                         Sorgen harrt, machen ein einiges Einverständniß mit Frankreich im höchsten                         Grade wünschenswerth. Ueberhaupt aber halten wir kein Mittel für so                         geeignet, das Vertrauen auf die Zukunft wieder zu erwecken, Handel und                         Gewerbe zu beleben, der drohenden Noth der Arbeiterklasse abzuhelfen, allen                         etwaigen Absonderungsgelüsten einzelner deutscher Staaten vom                         Gesammtvaterlande und allen Reaktionsversuchen gegen die errungenen                         Volksfreiheiten zu begegnen, so wie alle Besorgnisse vor langwierigen                         zerstörenden Kriegen und hereinbrechender Barbarei mit einem Schlage zu                         vernichten, als ein brüderliches Zusammengehen Deutschlands mit Frankreich.                         Wahrhaft freie Völker kennen nur einen Feind, das ist die Barbarei, und                         haben nur Einen Ehrgeiz, das ist der Wetteifer in Verbreitung der                         Civilisation. Kriege zwischen wahrhaft freien und gebildeten Völkern sind                         etwas Unmögliches, sie widerstreben der Menschennatur, und haben                         Entsittlichung und Unfreiheit im Gefolge. Vertreter der deutschen Nation!                         Wir haben zu Ihnen das feste Vertrauen, daß Sie die französischen                         Anerbietungen ebenso freundlich und aufrichtig annehmen werden, als man                         ihnen dieselben entgegenbringen wird, ja! daß Sie diesen Anerbietungen                         müglichst zuvorkommen werden. Machen Sie den Anfang zu einem großen                         weltbeglückenden Völkerbündnisse, zu einem Bündnisse wozu die ganze Richtung                         unserer Zeit hindrängt! Lassen Sie die Loosung dieses Bündnisses sein: &#x201E;<hi rendition="#g">Deutschland und Frankreich für die Freiheit der Völker,                             den Frieden und das Glück der Welt!&#x201C;</hi></p>
          <p>Wir zweifeln nicht, daß der von uns ausgesprochene Wunsch der des größten                         Theils unserer Nation ist.</p>
          <p><hi rendition="#g">Mühlheim,</hi> den 1. Juni 1848</p>
          <p>(Folgen die Unterschriften.)</p>
        </div>
        <div xml:id="ar003_032" type="jArticle">
          <head>Verhandlungen des Gemeinderathes zu Köln.</head>
          <p><hi rendition="#g">Sitzung vom 30. Mai.</hi> Abends 6 Uhr.</p>
          <p>Nach Anhörung des Berichtes des Stadtbaumeisters über die, behufs weiterer                         Beschäftigungen von Arbeitern, etwa auszuführenden nöthigen Bauten beschloß                         der Gemeinderath, daß die ständige Commission für Armen-, Schul- und                         Kirchensachen über die vorzugsweise dringlichen Schulbauten baldigst                         berichten möge, daß ferner von dem Stadtbaumeister unverzüglich ein Plan und                         Kostenanschlag über einen neuen Canal am Martinsfelde, so wie ein Project                         über eine allgemeine Canalisirung, behufs Entwässerung der Stadt,                         angefertigt werde. &#x2012; Sodann ward beschlossen, dem Kirchenvorstande von St.                         Cunibert die beiden letzten, in den Jahren 1848 und 1849 erst zahlbaren                         Raten des im vorigen Jahre bewilligten Zuschusses zum Ausbaue des                         Cunibertsthumes mit 1686 Thlrn. 20 Sgr. sofort zu überweisen, jedoch unter                         der Bedingung, daß diese Summe nur zur Fortsetzung des Baues und nicht zur                         Bezahlung bereits contrahirter Schulden verwendet werden dürfe. &#x2012; Hierauf                         ward die Verwaltung ermächtigt, wegen Ueberlassung eines gemeinschaftlichen                         Plätzchens hinter der St. Columba-Schule mit der betreffenden                         Miteigenthümerin Vertrag abzuschließen. &#x2012; Ferner trat der Gemeinderath, nach                         Anhörung des Berichtes der Commission über die Bewilligung eines                         Moratoriums, dem Vorschlage derselben bei, dahin lautende &#x201E;zu befürworten,                         daß die Staatsregierung dem Richteramte die Befugniß beilegen möge, über die                         bei beantragten Subhastationen vorkommenden Stundungsgesuche unter                         sorgfältiger Berücksichtigund aller einschlägigen Personen und                         Sachverhältnisse zu entscheiden.&#x201C; &#x2012; Die Pfiasterung der Bobstraße ward unter                         Annahme der von dem betreffenden Bewohnern dazu angebotenen freiwilligen                         Beiträgen genehmigt, so wie auch, daß die zur neuen Umfassungs-Mauer am                         Bürger-Hospitale erforderlichen niedermendiger Hausteine roh beschafft und                         durch hiesige Steinmetzen bearbeitet werden. Endlich ward eine Commission                         ernannt, um wegen der von einem Mitgliede bean tragten Herabsetzung der                         Gaspreise und Gasmesser-Miethe mit der Gasbeleuchtungs-Gesellschaft zu                         verhandeln und darüber weiter zu berichten.</p>
        </div>
      </div>
      <div type="jAnnouncements" n="1">
        <div type="jAn">
          <p><hi rendition="#b">Schiffahrts-Anzeige.</hi> Köln, 2. Juni 1848.</p>
          <p><hi rendition="#g">Angekommen:</hi> Franz Gerling vom Niedermain; L. Hermann                         von Kannstadt.</p>
          <p><hi rendition="#g">Abgefahren: </hi>Ph. Kimpel nach Mainz; Fr. Spaet nach dem                         Niedermain; B Sommer nach Mannheim.</p>
          <p><hi rendition="#g">In Ladung:</hi> Nach Ruhrort bis Emmerich Wtwe. Jak.                         Schaaff; Nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr L. Dukoffre; nach                         Andernach und Neuwied J. Krämer und M. Wiebel; nach Koblenz und der Mosel                         und Saar G. Weidner; nach der Mosel, nach Trier und der Saar R. Bayer; nach                         Bingen H. Leinweber; nach Mainz Anton Bender; nach dem Niedermain Fr.                         Schulz; nach dem Mittel- und Obermain C. W. Müller; nach Heilbronn Fr.                         Müssig; nach Kannstadt und Stuttgart H. Huber (Roedel); nach Worms und                         Mannheim H. F Buschhammer.<lb/>
Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Singendonk,                         Köln Nr. 10.<lb/>
Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Kaefs, Köln Nr. 2.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#g">Wasserstand.</hi> </p>
          <p>Köln, am 2. Juni Rheinhöhe 7&#x2026; 2&#x2033;</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Bürgerwehr zu Köln.</hi> </p>
          <p>Nachdem mit dem heutigen Tage die nach Maßgabe des Abschnitts 9 der                         Wehrordnung festgestellte Dienstordnung für die hiesige Bürgerwehr in                         Wirksamkeit getreten ist, wird der Wachtdienst in der Stadt von heute an in                         folgender Weise versehen:</p>
          <p>I. Die Tageswache hat ihr Standquartier auf dem Rathhause in dem bisherigen                         Wachtlokale der 14. Kompagnie.</p>
          <p>II. Die Nachtswachen, welche im Monat Juni um 8 Uhr Abends bezogen werden,                         haben folgende Standquartiere:</p>
          <p>Das 1. Banner im bisherigen Wachtlokale der 10. Kompagnie im Jesuiten                         Gymnasium.</p>
          <p>Das 2. Banner auf dem Rathhause, vorläufig in der sogenannten goldenen                         Kammer.</p>
          <p>Das 3. Banner im bisherigen Wachtlokale der 9. Kompagnie im Appelhofe.</p>
          <p>Das 4. Banner in dem bisherigen Wachtlokale der 7. Kompagnie in der                         Armen-Verwaltung, Cäcilienstraße.</p>
          <p>Das 5 Banner in dem Militair-Wachthause auf dem Waidmarkte. Köln, den 1. Juni                         1848.</p>
          <p>Der Kommandant der Bürgerwehr, <hi rendition="#b">v. Wittgenstein.</hi></p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p><hi rendition="#g">E. H. Heyer aus Kevelar</hi> empfiehlt sich mit seinem                         Kuchen bestens. Seine Bude auf dem alten Markt ist in der ersten Reihe Nro.                         25.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Zwei durch einander gehende geräumige Zimmer (belle étage) nebst                         Speicherzimmer und Kellerabschluß zu vermiethen. Kl. Telegraphenstraße Nr.                         6.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Listen zur Unterzeichnung des am 1. Juni in der Stollwerkschen Versammlung                         beschlossenen Protestes <hi rendition="#g">gegen den vom Ministerium                             vorgelegten Entwurf einer preußischen Konstitution liegen in den                             nachfolgenden Lokalen:</hi></p>
          <p>1. Im deutschen Kaffehause bei Herrn Stollwerk.</p>
          <p>2. In der Börse bei Herrn Halin.</p>
          <p>3. In der Herzogstraße bei Herrn Reichardt.</p>
          <p>4. Im Freischütz, Hochstraße bei Herrn Hamspohn.</p>
          <p>5. In der Johannisstraße bei Herrn Bierbrauer Lölgen.</p>
          <p>6. In der Budengasse bei Herren Welcker.</p>
          <p>7. In der Glockengasse bei Herren Josti.</p>
          <p>8. In der Höhle bei Romberg.</p>
          <p>9. Auf dem Perlenpfuhl bei Welcker.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Nicht zu übersehen!!!</hi> </p>
          <p>Im Namen meiner 75 Mitbürger fordere ich den Kommandanten der kölner                         Bürgerwache zur Verantwortlichkeit auf, ob er das Recht hat, unsere Liste,                         die wir ihm mit der größten Bitte und rein und propre überreicht hatten, zu                         einem Waschlappen zu gebrauchen. &#x2012;</p>
          <p>Es hat sich ein Freikorps zur hiesigen Bürgergarde ohne Namen, zur                         Aufrechthaltung der Ruhe und Ordnung der Stadt Köln gebildet, in dem ein                         jeder Urwähler das Recht hat, einzutreten.</p>
          <p>Listen zum Einzeichnen liegen offen</p>
          <p> <hi rendition="#b">Eigelstein 75.</hi> </p>
          <p>Köln, den 2. Juni 1848.</p>
          <p>Peter Franz Küttelwelsch, Bierbrauer.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p><hi rendition="#b">Wirthschaftseröffnung</hi> in dem Hause große                         Sandkaulstraße Nro. 32. Restauration, baierisch und kolner Bier, Wein und                         Liqueure empfehle ich meinen Freunden bestens. <hi rendition="#b">C.                             Keil.</hi></p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Meine <hi rendition="#b">Restauration auf dem sogenannten Knabengarten</hi> ganz in der Nähe des Bahnhofes zu Bonn (Lokal des Dioramas) empfehle ich                         einem geehrten Publikum bestens. Gleichzeitig, um etwaigen Irrthümern                         vorzubeugen, verfehle ich nicht in Erinnerung zu bringen, daß unsre seit                         langen Jahren bestehende Gastwirthschaft &#x201E;<hi rendition="#b">zum alten                             Keller</hi>&#x201C; am Rheinthor, wie bisher unverändert fortgeführt wird.</p>
          <p>Bonn am 1. Juni 1848.</p>
          <p> <hi rendition="#b">Joh. Sebh. Behr.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p><hi rendition="#b">Eis</hi> täglich in und außer dem Hause à Portion 4 Sgr.                         bei <hi rendition="#g">Franz Stollwerck,</hi> Hoflieferant.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p><hi rendition="#b">&#x201E;Neue Rheinische Zeitung.&#x201C;</hi> General-Versammlung der                         Herren Aktionäre zur Berathung und Feststellung des Statuts und Abschluß des                         Gesellschafts-Vertrages auf:</p>
          <p><hi rendition="#b">Sonntag, den 18. Juni d. J., Morgens 10 Uhr,</hi> bei <hi rendition="#g">Drimborn,</hi> Glockengasse Nro. 13 und 15.</p>
          <p>Auswärtige können sich durch Bevollmächtigte vertreten lassen. Die                         Interims-Quittungen dienen als Eintrittskarten.</p>
          <p>Köln, den 2. Juni 1848.</p>
          <p> <hi rendition="#b">Das provisorische Comité.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Inserate zum Einrücken in die </hi> </p>
          <p><hi rendition="#g">&#x201E;Neue Rheinische Zeitung&#x201C;</hi> können zur Aufnahme in die                         nächste Nummer nur bis <hi rendition="#b">1 Uhr Mittags</hi> entgegengenommen werden. <hi rendition="#b">Die Expedition der</hi></p>
          <p> <hi rendition="#b">&#x201E;Neuen Rheinischen Zeitung.&#x201C;</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Kunstausstellung</hi> </hi> </p>
          <p>bei</p>
          <p><hi rendition="#b">G: Tonger,</hi> Paulswache in Köln.</p>
          <p>Entrée 2 1/2 Sgr.<lb/>
Abonnement per Monat 7 1/2 Sgr. Vierteljahr 15                         Sgr.</p>
          <p>Halbjahr 1 Thlr.</p>
          <p>Eine große schöne Sammlung von hunderten Gemälden alter und neuerer Zeit.                         Darunter Originale von Van Dyk, Palamedes, Caracci, Diederici, Cranach,                         Frank, Kleinenbroich, Jansen, Bianden, Themer, Lange, Rausch, Willems,                         Wauters, Tavenraat, Dietzler, v. Eyk, Lotz, Teniers, Schult und vielen                         Andern in steter Abwechselung.</p>
          <p>Auch werden Kunstgegenstände aller Art zum Mitaufstellen angenommen, ohne daß                         den Eigenthümern daraus Kosten erwachsen, da nur dann, wenn ein Artikel                         wirklich verkauft ist, eine mäßige Provision berechnet wird. Bei den                         zahlreichen Besuchen dieser Ausstellung von Fremden und Einheimischen ist                         für schöne und nicht zu theuer eingesetzte Artikel wohl Absatz zu                         erwarten.</p>
          <p>In der Ausstellung befinden sich mehrere schöne neue Gemälde, die wegen                         Verhältnissen sehr wohlfeil abgegeben werden.</p>
          <p>Den Besuchern kann auch eine sehr bedeutende Partie alter Kupferstiche etc.                         vorgelegt werden.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p><hi rendition="#b">Unvergleichliches Lager-Bier.</hi>Buttermarkt Nr. 46, zum <hi rendition="#g">Vater Rhein</hi></p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Bei G. <hi rendition="#g">Tonger,</hi> Pauluswache in Köln</p>
          <p><hi rendition="#b">Echte Cocus-Nuß-Oel-Soda-Seife.</hi> Das beste, gesundeste                         und wohlfeilste Reinigungs- und Verschönerungsmittel für Gesicht, Hals,                         Hände etc.</p>
          <p>Das Stück 18 Pf., 6 Stück 7 1/2 Sgr. Dutz. 15 Sgr.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p><hi rendition="#b">Schwarz. Roth. Gold.</hi> Liederbuch für Bürgerwehr,                         Volksheer und Turngemeinden. Elegant geheftet nur 3 Sgr.</p>
          <p>Von diesem Buche sind bereits mehr als 6000 Exemplare abgesetzt. G. <hi rendition="#g">Tonger,</hi> Pauluswache in Köln.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Eine große herrliche Landschaft von Rausch, welche vor kurzem noch zu 60                         Friederichsd'or ausgeboten wurde, für nur 95 Thlr. Bei G. <hi rendition="#g">Tonger</hi>.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Cocarden aller Art, Nationalbänder, Zündhütchen, Börsen, Knallerbsen und                         große Auswahl Spielwaaren. Bei G. <hi rendition="#g">Tonger</hi>,                         Pauluswache.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Meine Aufwärterin Rettchen Knab ist seit dem 31. d. M. nicht mehr in meinem                         Dienste.</p>
          <p>J. C. <hi rendition="#g">Götting</hi>.</p>
        </div>
      </div>
      <div type="imprint">
        <p>Der Gerant <hi rendition="#g">Korff</hi>.<lb/>
Druck von W. <hi rendition="#g">Clouth,</hi> St. Agatha Nro. 12.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0012/0004] Amerika. Neu-York, 16. Mai. Volk erklärt, daß er nicht als Kandidat für die neue Präsidentenwahl auftrete. In einer Korrespondenz rathen sich Clay und General Taylor wechselseitig ab, sich um die Präsidentschaft zu bemühen. Beide melden sich als Kandidaten. Der Kongreß beschäftigt sich fast ausschließlich mit der Proposition Polks, Yucatan gegen die Engländer zu Hülfe zu eilen. Herr Caß unterstützte diesen Vorschlag. England sei schon Beherrscher des Mittelmeers. Von dem Augenblicke an, wo es sich in Besitz von Yucatan gesetzt, werde es auch den Meerbusen von Mexiko beherrschen. England strebe nach der Universalherrschaft. Die Erklärung sei nöthig, daß man auf einen Versuch Englands, Cuba zu besetzen, mit der vereinigten Macht des Landes antworten werde. Es sei dies für Amerika eine Lebensfrage Er habe nicht den entfernten Gedanken, Cuba den Spaniern abzunehmen, aber Spanien müsse wissen, daß die Vereinigten-Freistaaten Cuba in keiner andern Hand dulden würden. Die spanische Monarchie breche zusammen. Im Augenblicke ihrer Auflösung müsse Nordamerika Besitz von Cuba ergreifen. Er hoffe, Spanien werde einsehen, wie es ihm ersprießlicher, die Insel zu verkaufen als zu behalten. Während der Verwaltung Van Burens seien dem amerikanischen Minister zu Madrid hierauf bezügliche Instruktionen zugekommen. Hr. Calhoun erwiederte, bisher läge keine einzige Thatsache vor, die auf die Absicht Englands schließen lasse, Yucatan zu besetzen. Es habe übrigens das Recht, hier zu interveniren, da England, Spanien und die Vereinigten-Staaten gleichzeitig zur Intervention eingeladen worden. Spanien habe auch schon bereits den Bewohnern von Yucatan zwei Kriegsschiffe zur Hülfe geschickt. Yucatan ist in einer jammernswerthen Lage. Die Indianer haben die Stadt Balkalar im südöstlichen Theile von Yucatan genommen. Sie haben gebrannt und geplündert und bald lag die Stadt in Ruinen. Mehre tausend Flüchtlinge sind in Belize angelangt, dem ein Angriff unmittelbar bevorstand. Nach den letzten Berichten waren 10,000 Indianer auf dem Rio Honda, 40 Meilen südlich von Balkalar und die Einwohner von Belize hielten Meetings, um sich für ihre Ankunft vorzubereiten. Man hat von Jamaica mehr Truppen verlangt. Die Indianer haben einen König gewählt unter dem Namen Tutulxiu, den ihr Häuptling vor der spanischen Eroberung führte. Er wurde gekrönt in den Ruinen von Chichen-Itza. Handels-Nachrichten._ Börsen-Nachrichten._ In der gestrigen Sitzung unsres Bürgervereins nahm der durch seine loyalen Reden und Aufsätze aus der kölnischen Zeitung rühmlichst bekannte Herr Pannes das Wort und führte aus: Man müsse vor allem auf die Grundursachen des gegenwärtigen politischen Zustandes zurückgehen. Es seien dieß drei Ereignisse der jüngsten Zeit, welche die frühere Geschichte nicht kenne und die überhaupt bisher der Welt ganz unbekannt seien. Das erste dieser großen Ereignisse sei die Kartoffelkrankheit, das zweite die Mißerndte und das dritte die Geldkrisis und ‒ daher das Proletariat und daher die Barrikaden in Wien und Berlin. Es sei bekannt, daß an diesen Barrikaden außer dem Proletariat sich Niemand betheiligt habe. Ueberhaupt liege der ganzen gegenwärtigen Revolution die Politik fremd, indem sie lediglich durch das politisch-unwissende Proletariat herbeigeführt worden sei. Nach einer Lobrede auf den König und das Königthum schloß der bemeldete Redner mit der Erklärung, er wisse nicht, ob das Ein- oder Zweikammersystem das beste. Diese im Dorfpredigertone gehaltene über eine halbe Stunde dauernde Rede wurde vom Verein mit der größten Andacht von Anfang bis zu Ende angehört und selbst die Einflechtung der vorerwähnten drei Weltereignisse störte die Andacht nicht. Brühl Am vorigen Sonntag, den 28. Mai habe ich das Unglück gehabt, auf einem Balle beim Hrn. Weisweiler in Brühl arretirt zu werden, und einige Stunden auf der Wachstube zuzubringen. Meiner Ehre bin ich es schuldig, die nachstehende Veranlassung zu dieser Verhaftung hiermit zu veröffentlichen: An jenem Tage gerieth ich in dem Balllokale bei Weismeiler mit dem Thier-Arzt Herrn Ruthz in Brühl über eine politische Tagesfrage in ein lebhaftes Gespräch, wobei ich ihm, indem ich, unwillkührlich an seinem Rock zupfend das Knopfloch ein wenig aufriß. Ruthz, in der Meinung, daß dieses absichtlich geschehen sei, rannte zu dem bei Weisweiler gleichfalls anwesenden Bürgermeister Herrn Poncelet von Brühl, und sagte demselben: „der Kerl da (auf mich zeigend) hat mir den Rock zerrissen.“ Der Bürgermeister, ohne die Sache zu untersuchen, und mich auch nur darüber zu befragen, rief mir ganz laut in Gegenwart der ganzen Ball-Gesellschaft die Worte zu: „Sie, Schäfer, fangen auch bei jeder Gelegenheit Schweinereien an.“ Ich erwiederte ihm: „was ich mit Ruthz gehabt habe, geht Dich nichts an; habe ich ihm, wie er behauptet, wirklich den Rock zerrissen, so ist dieß ohne Absicht durch ein Versehen geschehen, und ich werde ihm den Schaden ersetzen. Gleich darauf sprang der Hoftischler Johann Hubert Zier in Brühl auf mich zu, und schlug mich laut schreiend: „Du dummer Bauer, Du unterstehst Dich, unsern lieben Bürgermeister Du zu nennen“ dergestallt mit der geballten Faust ins Gesicht, und auf die Brust, daß ich zurücktaumelte. Der Wagenschmied Heinrich Schürheck unterstützte den Zier hierbei, indem derselbe mich mit der Faust auf den Kopf schlug. Der Bürgermeister Poncelet, anstatt mich gegen diese Mißhandlungen in Schutz zu nehmen, ließ mich sogleich durch die auf seine Veranlassung herbeigerufene Bürgerwehr verhaften, und dadurch drei Mann, von denen Einer, der Herr Maler Pfeiffer den Hahn seiner Büchse fortwährend gespannt hatte, ins Gefängniß transportiren. Nachdem ich dort circa zwei Stunden während der Nacht zugebracht hatte, erschien der Herr Bürgermeister im Gefängniß, und kündigte mir an, daß ich nach Hause gehen könne. Zu der gegen mich vorgenommenen Verhaftung war durchaus keine gesetzliche Veranlassung vorhanden, da ich weder Jemanden beleidigt, noch mir sonst etwas strafbares habe zu Schulden kommen lassen, der Bürgermeister, welcher mich persönlich seit Jahren kennt, mich aber auch zu jeder Zeit zur Verantwortung ziehen konnte. Das mir im Eifer der Rede entgangene Wörtchen „Du“ enthält an und für sich gar keine Beleidigung, findet aber auch in dem mir vom Bürgermeister öffentlich gemachten ungegründeten höchst ehrenkränkenden Vorwurf, daß ich bei jeder Gelegenheit Schweinereien mache, eine hinreichende Entschuldigung. Der Herr Bürgermeister hätte eher Grund gehabt, die Herren Zier und Schürheck wegen der mir zugefügten Mißhandlung, so wie mehrere andere Personen, welche sich nach meiner Abführung auf dem Ball in Gegenwart des Herrn Bürgermeisters herumgeschlagen haben, verhaften zu lassen. Der beste Beweis, daß meine Verhaftung aus Leidenschaft geschehen ist, liegt darin, daß der Bürgermeister mich nach zwei Stunden wieder entlassen hat, nachdem er vorher sich an meinem Anblick im Gefängniß geweidet hatte. Indem ich diesen Hergang der Sache, den ich nöthigenfalls durch eine Menge Zeugen beweisen kann, meinen Mitbürgern mittheile, benachrichtige ich dieselben zugleich, daß ich den Herrn Poncelet wegen des wider mich gebrauchten Ausdruckes „Schweinereien“ und wegen gesetzwidriger Verhaftung aus Leidenschaft bei der königl. Regierung denunciren, und die Herren Zier und Schürheck wegen Mißhandlung vor das Zuchtpolizei-Gericht laden lassen werde. Rheindorfer Burg, den 1. Juni 1848. Schäfer. Mühlheim 1. Juni. Heute ist hier folgende Adresse an das Frankfurter Parlament im Umlauf gesetzt und schon gleich zu Anfange mit sehr zahlreichen Unterschriften versehen worden: Hohe Versammlung! Die Vertreter der zwei mächtigsten, größten und gebildetsten Nationen des Europäischen Continents sind gegenwärtig versammelt. Jetzt oder nie ist der Augenblick gekommen, wo das großartigste Schauspiel, welches je die Welt gesehen hat, ins Leben treten könnte, das Schauspiel, daß jene beiden Nationalversammlungen sich die Hände reichten zur Befreiung und Pacifizirung Europas. Bereits am 23. Mai d. J. haben die Herren Marrast und Vavin Vorschläge zu einer Addresse ans deutsche Volk und ans deutsche Parlament in die französische Nationalversammlung gebracht; der Zweck dieser Adresse ist kein anderer, als eine Allianz Deutschlands und Frankreichs und die Wiederherstellung der italienischen und polnischen Nationalität. Diese beiden letzten Fragen allein schon, auf deren Lösung Europa mit bangen Sorgen harrt, machen ein einiges Einverständniß mit Frankreich im höchsten Grade wünschenswerth. Ueberhaupt aber halten wir kein Mittel für so geeignet, das Vertrauen auf die Zukunft wieder zu erwecken, Handel und Gewerbe zu beleben, der drohenden Noth der Arbeiterklasse abzuhelfen, allen etwaigen Absonderungsgelüsten einzelner deutscher Staaten vom Gesammtvaterlande und allen Reaktionsversuchen gegen die errungenen Volksfreiheiten zu begegnen, so wie alle Besorgnisse vor langwierigen zerstörenden Kriegen und hereinbrechender Barbarei mit einem Schlage zu vernichten, als ein brüderliches Zusammengehen Deutschlands mit Frankreich. Wahrhaft freie Völker kennen nur einen Feind, das ist die Barbarei, und haben nur Einen Ehrgeiz, das ist der Wetteifer in Verbreitung der Civilisation. Kriege zwischen wahrhaft freien und gebildeten Völkern sind etwas Unmögliches, sie widerstreben der Menschennatur, und haben Entsittlichung und Unfreiheit im Gefolge. Vertreter der deutschen Nation! Wir haben zu Ihnen das feste Vertrauen, daß Sie die französischen Anerbietungen ebenso freundlich und aufrichtig annehmen werden, als man ihnen dieselben entgegenbringen wird, ja! daß Sie diesen Anerbietungen müglichst zuvorkommen werden. Machen Sie den Anfang zu einem großen weltbeglückenden Völkerbündnisse, zu einem Bündnisse wozu die ganze Richtung unserer Zeit hindrängt! Lassen Sie die Loosung dieses Bündnisses sein: „Deutschland und Frankreich für die Freiheit der Völker, den Frieden und das Glück der Welt!“ Wir zweifeln nicht, daß der von uns ausgesprochene Wunsch der des größten Theils unserer Nation ist. Mühlheim, den 1. Juni 1848 (Folgen die Unterschriften.) Verhandlungen des Gemeinderathes zu Köln. Sitzung vom 30. Mai. Abends 6 Uhr. Nach Anhörung des Berichtes des Stadtbaumeisters über die, behufs weiterer Beschäftigungen von Arbeitern, etwa auszuführenden nöthigen Bauten beschloß der Gemeinderath, daß die ständige Commission für Armen-, Schul- und Kirchensachen über die vorzugsweise dringlichen Schulbauten baldigst berichten möge, daß ferner von dem Stadtbaumeister unverzüglich ein Plan und Kostenanschlag über einen neuen Canal am Martinsfelde, so wie ein Project über eine allgemeine Canalisirung, behufs Entwässerung der Stadt, angefertigt werde. ‒ Sodann ward beschlossen, dem Kirchenvorstande von St. Cunibert die beiden letzten, in den Jahren 1848 und 1849 erst zahlbaren Raten des im vorigen Jahre bewilligten Zuschusses zum Ausbaue des Cunibertsthumes mit 1686 Thlrn. 20 Sgr. sofort zu überweisen, jedoch unter der Bedingung, daß diese Summe nur zur Fortsetzung des Baues und nicht zur Bezahlung bereits contrahirter Schulden verwendet werden dürfe. ‒ Hierauf ward die Verwaltung ermächtigt, wegen Ueberlassung eines gemeinschaftlichen Plätzchens hinter der St. Columba-Schule mit der betreffenden Miteigenthümerin Vertrag abzuschließen. ‒ Ferner trat der Gemeinderath, nach Anhörung des Berichtes der Commission über die Bewilligung eines Moratoriums, dem Vorschlage derselben bei, dahin lautende „zu befürworten, daß die Staatsregierung dem Richteramte die Befugniß beilegen möge, über die bei beantragten Subhastationen vorkommenden Stundungsgesuche unter sorgfältiger Berücksichtigund aller einschlägigen Personen und Sachverhältnisse zu entscheiden.“ ‒ Die Pfiasterung der Bobstraße ward unter Annahme der von dem betreffenden Bewohnern dazu angebotenen freiwilligen Beiträgen genehmigt, so wie auch, daß die zur neuen Umfassungs-Mauer am Bürger-Hospitale erforderlichen niedermendiger Hausteine roh beschafft und durch hiesige Steinmetzen bearbeitet werden. Endlich ward eine Commission ernannt, um wegen der von einem Mitgliede bean tragten Herabsetzung der Gaspreise und Gasmesser-Miethe mit der Gasbeleuchtungs-Gesellschaft zu verhandeln und darüber weiter zu berichten. Schiffahrts-Anzeige. Köln, 2. Juni 1848. Angekommen: Franz Gerling vom Niedermain; L. Hermann von Kannstadt. Abgefahren: Ph. Kimpel nach Mainz; Fr. Spaet nach dem Niedermain; B Sommer nach Mannheim. In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich Wtwe. Jak. Schaaff; Nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr L. Dukoffre; nach Andernach und Neuwied J. Krämer und M. Wiebel; nach Koblenz und der Mosel und Saar G. Weidner; nach der Mosel, nach Trier und der Saar R. Bayer; nach Bingen H. Leinweber; nach Mainz Anton Bender; nach dem Niedermain Fr. Schulz; nach dem Mittel- und Obermain C. W. Müller; nach Heilbronn Fr. Müssig; nach Kannstadt und Stuttgart H. Huber (Roedel); nach Worms und Mannheim H. F Buschhammer. Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Singendonk, Köln Nr. 10. Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Kaefs, Köln Nr. 2. Wasserstand. Köln, am 2. Juni Rheinhöhe 7… 2″ Bürgerwehr zu Köln. Nachdem mit dem heutigen Tage die nach Maßgabe des Abschnitts 9 der Wehrordnung festgestellte Dienstordnung für die hiesige Bürgerwehr in Wirksamkeit getreten ist, wird der Wachtdienst in der Stadt von heute an in folgender Weise versehen: I. Die Tageswache hat ihr Standquartier auf dem Rathhause in dem bisherigen Wachtlokale der 14. Kompagnie. II. Die Nachtswachen, welche im Monat Juni um 8 Uhr Abends bezogen werden, haben folgende Standquartiere: Das 1. Banner im bisherigen Wachtlokale der 10. Kompagnie im Jesuiten Gymnasium. Das 2. Banner auf dem Rathhause, vorläufig in der sogenannten goldenen Kammer. Das 3. Banner im bisherigen Wachtlokale der 9. Kompagnie im Appelhofe. Das 4. Banner in dem bisherigen Wachtlokale der 7. Kompagnie in der Armen-Verwaltung, Cäcilienstraße. Das 5 Banner in dem Militair-Wachthause auf dem Waidmarkte. Köln, den 1. Juni 1848. Der Kommandant der Bürgerwehr, v. Wittgenstein. E. H. Heyer aus Kevelar empfiehlt sich mit seinem Kuchen bestens. Seine Bude auf dem alten Markt ist in der ersten Reihe Nro. 25. Zwei durch einander gehende geräumige Zimmer (belle étage) nebst Speicherzimmer und Kellerabschluß zu vermiethen. Kl. Telegraphenstraße Nr. 6. Listen zur Unterzeichnung des am 1. Juni in der Stollwerkschen Versammlung beschlossenen Protestes gegen den vom Ministerium vorgelegten Entwurf einer preußischen Konstitution liegen in den nachfolgenden Lokalen: 1. Im deutschen Kaffehause bei Herrn Stollwerk. 2. In der Börse bei Herrn Halin. 3. In der Herzogstraße bei Herrn Reichardt. 4. Im Freischütz, Hochstraße bei Herrn Hamspohn. 5. In der Johannisstraße bei Herrn Bierbrauer Lölgen. 6. In der Budengasse bei Herren Welcker. 7. In der Glockengasse bei Herren Josti. 8. In der Höhle bei Romberg. 9. Auf dem Perlenpfuhl bei Welcker. Nicht zu übersehen!!! Im Namen meiner 75 Mitbürger fordere ich den Kommandanten der kölner Bürgerwache zur Verantwortlichkeit auf, ob er das Recht hat, unsere Liste, die wir ihm mit der größten Bitte und rein und propre überreicht hatten, zu einem Waschlappen zu gebrauchen. ‒ Es hat sich ein Freikorps zur hiesigen Bürgergarde ohne Namen, zur Aufrechthaltung der Ruhe und Ordnung der Stadt Köln gebildet, in dem ein jeder Urwähler das Recht hat, einzutreten. Listen zum Einzeichnen liegen offen Eigelstein 75. Köln, den 2. Juni 1848. Peter Franz Küttelwelsch, Bierbrauer. Wirthschaftseröffnung in dem Hause große Sandkaulstraße Nro. 32. Restauration, baierisch und kolner Bier, Wein und Liqueure empfehle ich meinen Freunden bestens. C. Keil. Meine Restauration auf dem sogenannten Knabengarten ganz in der Nähe des Bahnhofes zu Bonn (Lokal des Dioramas) empfehle ich einem geehrten Publikum bestens. Gleichzeitig, um etwaigen Irrthümern vorzubeugen, verfehle ich nicht in Erinnerung zu bringen, daß unsre seit langen Jahren bestehende Gastwirthschaft „zum alten Keller“ am Rheinthor, wie bisher unverändert fortgeführt wird. Bonn am 1. Juni 1848. Joh. Sebh. Behr. Eis täglich in und außer dem Hause à Portion 4 Sgr. bei Franz Stollwerck, Hoflieferant. „Neue Rheinische Zeitung.“ General-Versammlung der Herren Aktionäre zur Berathung und Feststellung des Statuts und Abschluß des Gesellschafts-Vertrages auf: Sonntag, den 18. Juni d. J., Morgens 10 Uhr, bei Drimborn, Glockengasse Nro. 13 und 15. Auswärtige können sich durch Bevollmächtigte vertreten lassen. Die Interims-Quittungen dienen als Eintrittskarten. Köln, den 2. Juni 1848. Das provisorische Comité. Inserate zum Einrücken in die „Neue Rheinische Zeitung“ können zur Aufnahme in die nächste Nummer nur bis 1 Uhr Mittags entgegengenommen werden. Die Expedition der „Neuen Rheinischen Zeitung.“ Kunstausstellung bei G: Tonger, Paulswache in Köln. Entrée 2 1/2 Sgr. Abonnement per Monat 7 1/2 Sgr. Vierteljahr 15 Sgr. Halbjahr 1 Thlr. Eine große schöne Sammlung von hunderten Gemälden alter und neuerer Zeit. Darunter Originale von Van Dyk, Palamedes, Caracci, Diederici, Cranach, Frank, Kleinenbroich, Jansen, Bianden, Themer, Lange, Rausch, Willems, Wauters, Tavenraat, Dietzler, v. Eyk, Lotz, Teniers, Schult und vielen Andern in steter Abwechselung. Auch werden Kunstgegenstände aller Art zum Mitaufstellen angenommen, ohne daß den Eigenthümern daraus Kosten erwachsen, da nur dann, wenn ein Artikel wirklich verkauft ist, eine mäßige Provision berechnet wird. Bei den zahlreichen Besuchen dieser Ausstellung von Fremden und Einheimischen ist für schöne und nicht zu theuer eingesetzte Artikel wohl Absatz zu erwarten. In der Ausstellung befinden sich mehrere schöne neue Gemälde, die wegen Verhältnissen sehr wohlfeil abgegeben werden. Den Besuchern kann auch eine sehr bedeutende Partie alter Kupferstiche etc. vorgelegt werden. Unvergleichliches Lager-Bier.Buttermarkt Nr. 46, zum Vater Rhein Bei G. Tonger, Pauluswache in Köln Echte Cocus-Nuß-Oel-Soda-Seife. Das beste, gesundeste und wohlfeilste Reinigungs- und Verschönerungsmittel für Gesicht, Hals, Hände etc. Das Stück 18 Pf., 6 Stück 7 1/2 Sgr. Dutz. 15 Sgr. Schwarz. Roth. Gold. Liederbuch für Bürgerwehr, Volksheer und Turngemeinden. Elegant geheftet nur 3 Sgr. Von diesem Buche sind bereits mehr als 6000 Exemplare abgesetzt. G. Tonger, Pauluswache in Köln. Eine große herrliche Landschaft von Rausch, welche vor kurzem noch zu 60 Friederichsd'or ausgeboten wurde, für nur 95 Thlr. Bei G. Tonger. Cocarden aller Art, Nationalbänder, Zündhütchen, Börsen, Knallerbsen und große Auswahl Spielwaaren. Bei G. Tonger, Pauluswache. Meine Aufwärterin Rettchen Knab ist seit dem 31. d. M. nicht mehr in meinem Dienste. J. C. Götting. Der Gerant Korff. Druck von W. Clouth, St. Agatha Nro. 12.

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Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 1 (Nummer 1 bis Nummer 183) Köln, 1. Juni 1848 bis 31. Dezember 1848. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.




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Zitationshilfe: Neue Rheinische Zeitung. Nr. 3. Köln, 3. Juni 1848, S. 0012. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz003_1848/4>, abgerufen am 18.12.2024.