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[Nordischer Mercurius]. Hamburg, Februar 1673, S. 111–118.

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Anno 1673. Februarius.

Man schickt auch widerum Gesandte an den Röm-
und Moßkowitischen Käyser/ um den Pohlen
nicht zu aßistiren. So selbige Potentaten solches
thun/ wird es ihr eigener Ruin seyn. Der Triumpff/
welchen der Türckische Käyser wegen seiner jüng-
sten Victorie über Caminieck Podolßky und meh-
rers durch sein gantzes Dominium gehalten hat/ ist
nicht zubeschreiben. Glaubt meinen unbetrügli-
chen Worten denn ich bin ein Christ/ und libe den
Römisch- und Grichischen Glauben/ Werdet ihr
mir nicht glauben so ist es mit euch gethan/ und
werdet ihr die gantze Christenheit in Ruin bringen.
Sorget/ ich bitte euch wegen deß gekreitzigsten
Christi vor euer Reich/ und achtet eueren Ruin nicht
so schlecht. Unser Hof weiß alles/ was bey euch
täglich geschieht denn er hat seine gewiße Spionen
bey euch/ und hat auch jüngst von Caminieck einige
Armenier nach Warschau/ als eures Königs Sitz/
geschickt/ was ihr daselbst rahtschlaget/ werden sie
entdecken. Ich bitte nochmahls/ um Gottes Wil-
len/ daß ihr meine treuhertzige Vermahnungen
nicht verachten wollet/ dann es sind mir alle Ge-
heimniße wider euch und andere offenbahr. I.
Durchl. kennen mich/ und werden sich leichtlich auf
mich bedencken. Ich schreibe vertraulich. Der Käy-
ser hat mich beordert zurücke zukommen/ um eine
Sache zu Saravia nach des Moldauischen Hofpo-

dars

Anno 1673. Februarius.

Man schickt auch widerum Gesandte an den Röm-
und Moßkowitischen Käyser/ um den Pohlen
nicht zu aßistiren. So selbige Potentaten solches
thun/ wird es ihr eigener Ruin seyn. Der Triumpff/
welchen der Türckische Käyser wegen seiner jüng-
sten Victorie über Caminieck Podolßky und meh-
rers durch sein gantzes Dominium gehalten hat/ ist
nicht zubeschreiben. Glaubt meinen unbetrügli-
chen Worten denn ich bin ein Christ/ und libe den
Römisch- und Grichischen Glauben/ Werdet ihr
mir nicht glauben so ist es mit euch gethan/ und
werdet ihr die gantze Christenheit in Ruin bringen.
Sorget/ ich bitte euch wegen deß gekreitzigsten
Christi vor euer Reich/ und achtet eueren Ruin nicht
so schlecht. Unser Hof weiß alles/ was bey euch
täglich geschieht denn er hat seine gewiße Spionen
bey euch/ und hat auch jüngst von Caminieck einige
Armenier nach Warschau/ als eures Königs Sitz/
geschickt/ was ihr daselbst rahtschlaget/ werden sie
entdecken. Ich bitte nochmahls/ um Gottes Wil-
len/ daß ihr meine treuhertzige Vermahnungen
nicht verachten wollet/ dann es sind mir alle Ge-
heimniße wider euch und andere offenbahr. I.
Durchl. kennen mich/ und werden sich leichtlich auf
mich bedencken. Ich schreibe vertraulich. Der Käy-
ser hat mich beordert zurücke zukommen/ um eine
Sache zu Saravia nach des Moldauischen Hofpo-

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[115/0005] Anno 1673. Februarius. Man schickt auch widerum Gesandte an den Röm- und Moßkowitischen Käyser/ um den Pohlen nicht zu aßistiren. So selbige Potentaten solches thun/ wird es ihr eigener Ruin seyn. Der Triumpff/ welchen der Türckische Käyser wegen seiner jüng- sten Victorie über Caminieck Podolßky und meh- rers durch sein gantzes Dominium gehalten hat/ ist nicht zubeschreiben. Glaubt meinen unbetrügli- chen Worten denn ich bin ein Christ/ und libe den Römisch- und Grichischen Glauben/ Werdet ihr mir nicht glauben so ist es mit euch gethan/ und werdet ihr die gantze Christenheit in Ruin bringen. Sorget/ ich bitte euch wegen deß gekreitzigsten Christi vor euer Reich/ und achtet eueren Ruin nicht so schlecht. Unser Hof weiß alles/ was bey euch täglich geschieht denn er hat seine gewiße Spionen bey euch/ und hat auch jüngst von Caminieck einige Armenier nach Warschau/ als eures Königs Sitz/ geschickt/ was ihr daselbst rahtschlaget/ werden sie entdecken. Ich bitte nochmahls/ um Gottes Wil- len/ daß ihr meine treuhertzige Vermahnungen nicht verachten wollet/ dann es sind mir alle Ge- heimniße wider euch und andere offenbahr. I. Durchl. kennen mich/ und werden sich leichtlich auf mich bedencken. Ich schreibe vertraulich. Der Käy- ser hat mich beordert zurücke zukommen/ um eine Sache zu Saravia nach des Moldauischen Hofpo- dars

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Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-03-30T10:28:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
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Die Correctio nicht erfolgender Sachen im vergangenen Monate findet sich am Ende der letzten Ausgabe des jeweiligen Monats statt wie in den Bildquellen der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen am Anfang der ersten Ausgabe des Folgemonats. Zwischentitel mit dem Monatsnamen wurden nicht übernommen.




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Zitationshilfe: [Nordischer Mercurius]. Hamburg, Februar 1673, S. 111–118, hier S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nordischermercurius0015_1673/5>, abgerufen am 17.06.2024.