und dem Meere ist ein auffallender Contrast, nicht nur der, welcher [unleserliches Material]zwischen der weißesten und einer ganz schwarzen Menschenrace statt findet, sondern es findet sich auch ein Abklang in ihrer ganzen Mythologie; auch zeigt es sich durch ihr Hirtenleben. Die 3te Wanderung nach Afrika, die in die eigent- liche Völkerwanderung fällt, wenn die der Van- dalen, von denen auf den Atlas noch Reste, zurük- geblieben, wo man auf der großen Höhe noch einen kleinen Theil von Menschen weißer Race bewohnt findet.
Wenn Herodot auch noch nicht an die Untersuchun- gen dachte, die hauptsächlich den Neuern angehö- ren, ob alle Menschen von ein Paar abstammen, und nur durch das Klima sich veränderten oder von mehreren etc. so haben dieß doch spä- ter Schriftsteller des Alterthums sehr geistreich ausgesprochen, so Tacitus in seine Agricola. Die Idee der Einheit des Menschengeschlechts ist eigentlich erst durch das Christenthum herrschend geworden; die Idee der gemeinsamen Verwandt- schaft der weißen und farbigen Menschen ist eine der schönen Sachen die das Christenthum hervorbrachte.
Als
und dem Meere iſt ein auffallender Contraſt, nicht nur der, welcher [unleserliches Material]zwiſchen der weißeſten und einer ganz ſchwarzen Menſchenrace ſtatt findet, ſondern es findet ſich auch ein Abklang in ihrer ganzen Mythologie; auch zeigt es ſich durch ihr Hirtenleben. Die 3te Wanderung nach Afrika, die in die eigent- liche Völkerwanderung fällt, wenn die der Van- dalen, von denen auf den Atlas noch Reſte, zurük- geblieben, wo man auf der großen Höhe noch einen kleinen Theil von Menſchen weißer Race bewohnt findet.
Wenn Herodot auch noch nicht an die Unterſuchun- gen dachte, die hauptſächlich den Neuern angehö- ren, ob alle Menſchen von ein Paar abſtammen, und nur durch das Klima ſich veränderten oder von mehreren etc. ſo haben dieß doch ſpä- ter Schriftſteller des Alterthums ſehr geiſtreich ausgeſprochen, ſo Tacitus in ſeine Agricola. Die Idee der Einheit des Menſchengeſchlechts iſt eigentlich erſt durch das Chriſtenthum herrſchend geworden; die Idee der gemeinsamen Verwandt- ſchaft der weißen und farbigen Menſchen iſt eine der ſchönen Sachen die das Chriſtenthum hervorbrachte.
Als
<TEI><text><body><divtype="session"n="60"><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0628"/>
und dem Meere iſt ein auffallender Contraſt, nicht<lb/>
nur der, welcher <subst><delrendition="#ow"><gapreason="illegible"/></del><addplace="across">zwi</add></subst>ſchen der weißeſten und einer<lb/>
ganz ſchwarzen Menſchenrace ſtatt findet, ſondern<lb/>
es findet ſich auch ein Abklang in ihrer ganzen<lb/>
Mythologie; auch zeigt es ſich durch ihr Hirtenleben.<lb/>
Die 3te Wanderung nach Afrika, die in die eigent-<lb/>
liche Völkerwanderung fällt, wenn die der Van-<lb/>
dalen, von denen auf den Atlas noch Reſte, zurük-<lb/>
geblieben, wo man auf der großen Höhe noch einen<lb/>
kleinen Theil von Menſchen weißer Race bewohnt<lb/>
findet.</p><lb/><p>Wenn <hirendition="#aq">Herodot</hi> auch noch nicht an die Unterſuchun-<lb/>
gen dachte, die hauptſächlich den Neuern angehö-<lb/>
ren, ob alle Menſchen von ein Paar abſtammen,<lb/>
und nur durch das Klima ſich veränderten<lb/>
oder von mehreren <hirendition="#aq">etc</hi>. ſo haben dieß doch ſpä-<lb/>
ter Schriftſteller des Alterthums ſehr geiſtreich<lb/>
ausgeſprochen, ſo <hirendition="#aq">Tacitus</hi> in ſeine <hirendition="#aq">Agricola</hi>.<lb/>
Die Idee der Einheit des Menſchengeſchlechts iſt<lb/>
eigentlich erſt durch das Chriſtenthum herrſchend<lb/>
geworden; die Idee der gemeinsamen Verwandt-<lb/>ſchaft der weißen und farbigen Menſchen iſt eine<lb/>
der ſchönen Sachen die das Chriſtenthum hervorbrachte.<lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#u">Als</hi></fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[0628]
und dem Meere iſt ein auffallender Contraſt, nicht
nur der, welcher zwiſchen der weißeſten und einer
ganz ſchwarzen Menſchenrace ſtatt findet, ſondern
es findet ſich auch ein Abklang in ihrer ganzen
Mythologie; auch zeigt es ſich durch ihr Hirtenleben.
Die 3te Wanderung nach Afrika, die in die eigent-
liche Völkerwanderung fällt, wenn die der Van-
dalen, von denen auf den Atlas noch Reſte, zurük-
geblieben, wo man auf der großen Höhe noch einen
kleinen Theil von Menſchen weißer Race bewohnt
findet.
Wenn Herodot auch noch nicht an die Unterſuchun-
gen dachte, die hauptſächlich den Neuern angehö-
ren, ob alle Menſchen von ein Paar abſtammen,
und nur durch das Klima ſich veränderten
oder von mehreren etc. ſo haben dieß doch ſpä-
ter Schriftſteller des Alterthums ſehr geiſtreich
ausgeſprochen, ſo Tacitus in ſeine Agricola.
Die Idee der Einheit des Menſchengeſchlechts iſt
eigentlich erſt durch das Chriſtenthum herrſchend
geworden; die Idee der gemeinsamen Verwandt-
ſchaft der weißen und farbigen Menſchen iſt eine
der ſchönen Sachen die das Chriſtenthum hervorbrachte.
Als
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Anmerkungen zur Edition:
Im Manuskript fehlt ein Blatt (S. 359–360), aus technischen Gründen wurde
auf die Einschaltung von zwei Leerseiten im Digitalisat verzichtet. Ein
entsprechendes Tag weist an der betreffenden Stelle darauf hin.
Zwei Blätter sind vom Schreiber falsch paginiert und falsch gebunden
(S. 291–294). Die Reihenfolge der Bilder wurde korrigiert, die
dementsprechend korrigierten Seitenzahlen wurden durch eckige Klammern
gekennzeichnet.
Vom Schreiber selbst berichtigte Seitenzahlen wurden ebenfalls durch eckige
Klammern gekennzeichnet.
[N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828/628>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.