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Die Alten hatten mehr Sinn für das was auf
die Leidenſchaften und Neigungen der Men-
ſchen Bezug hat; der Einfluß der Natur auf
dieſelben war ihnen fremd. Auch ſie fanden ge-
wiß Genuß an der Natur, man ſieht dieß
aus den Gärten die ſie anlegten, und
die wir aus den Beſchreibungen des Plinius,
Ciceros Briefen an Atticus uſw. kennen. –
Mehr eigenthümlich finden wir die Naturſchil-
derungen bei den indiſch-germaniſchen Stäm-
men. So ſpricht ſich bei den Indern das tief-
ſten Gefühl für die unbelebte Natur aus. –
In ſpäterer Zeit, bei dem Wiederaufleben
der Literatur finden wir noch für dieſen
Zweig ein ganz neues Emporkommen. –
|: Cardinal Bender Phyſiognomik der Pflanzen
Aetna Dialogus :| – In der Zeitberechnung des 18ten
Jahrhunderts wurde dieſer Zweig beſonders
gehoben durch Buffons Werke; wir finden
jedoch hier noch eine gewiſse Kälte weil
er keine eigne Anſicht dieſer Natuſcenen
hatte. – Vorzügliches Verdienſt erwarb ſich
Georg Forſter, ein Deutſcher durch die Beſchrei-
bung von Cooks Reiſen. – Später Bernardin
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[N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828/60>, abgerufen am 04.12.2024.
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