Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

Bild:
<< vorherige Seite

und oft sehr wunderbar. Es ist eine Folge
ihrer Rotirung daß sie gewöhnlich abgeplat-
tet sind und Aehnlichkeit mit der Form der
Weltkörper haben. Doc. hat selbst kleine Sa-
turn Ringe an Hagelkörnern bemerkt, kleine
Ringe die den Hagelkorn umgeben und sich ab-
lössen; einmal sah er dies Phänomen in Euro-
pa und 2 mal in Amerika.

Buch hat im Norden Hagelkörner in Kegel-
gestalt gefunden, die eine Spitze nach oben
hatten.

Ein merkwürdiges Phänomen in der Andes
Kette ist der rothe Hagel: und wenn es beim
rothen Schnee noch zweifelhaft ist, ob die Ve-

getation
die diese Farbe erzeugt sich im Schnee
bildet oder in der Atmosphäre selbst wäre,
so ist dies bei dem rothen Hagel noch mehr.
Es ist um so merkwürdiger daß es rothen
Hagel in der Andeskette giebt und keinen
rothen Schnee, so viel Doc zu erfahren
gesucht hat, hat er nie erfahren können,
daß ja dort rother Schnee gefallen wäre.
Volta hat lange geglaubt, daß die Entstehung
des Hagels eine Folge von Verdunstung
sei, unter eine sehr geringen Druck. Allein
s weiß man daß auch durch die Ausdehnung

der

und oft ſehr wunderbar. Es iſt eine Folge
ihrer Rotirung daß ſie gewöhnlich abgeplat-
tet ſind und Aehnlichkeit mit der Form der
Weltkörper haben. Doc. hat ſelbſt kleine Sa-
turn Ringe an Hagelkörnern bemerkt, kleine
Ringe die den Hagelkorn umgeben und ſich ab-
löſsen; einmal ſah er dies Phänomen in Euro-
pa und 2 mal in Amerika.

Buch hat im Norden Hagelkörner in Kegel-
geſtalt gefunden, die eine Spitze nach oben
hatten.

Ein merkwürdiges Phänomen in der Andes
Kette iſt der rothe Hagel: und wenn es beim
rothen Schnee noch zweifelhaft iſt, ob die Ve-

getation
die dieſe Farbe erzeugt ſich im Schnee
bildet oder in der Atmosphäre ſelbſt wäre,
ſo iſt dies bei dem rothen Hagel noch mehr.
Es iſt um ſo merkwürdiger daß es rothen
Hagel in der Andeskette giebt und keinen
rothen Schnee, ſo viel Doc zu erfahren
geſucht hat, hat er nie erfahren können,
daß ja dort rother Schnee gefallen wäre.
Volta hat lange geglaubt, daß die Entſtehung
des Hagels eine Folge von Verdunſtung
ſei, unter eine ſehr geringen Druck. Allein
ſ weiß man daß auch durch die Ausdehnung

der
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="session" n="46">
        <div n="1">
          <div n="2">
            <div n="3">
              <div n="4">
                <p><pb facs="#f0453" n="447"/>
und oft &#x017F;ehr wunderbar. Es i&#x017F;t eine Folge<lb/>
ihrer Rotirung daß &#x017F;ie gewöhnlich abgeplat-<lb/>
tet &#x017F;ind und Aehnlichkeit mit der Form der<lb/>
Weltkörper haben. <hi rendition="#aq">Doc</hi>. hat &#x017F;elb&#x017F;t kleine Sa-<lb/>
turn Ringe an Hagelkörnern bemerkt, kleine<lb/>
Ringe die den Hagelkorn umgeben und &#x017F;ich ab-<lb/>&#x017F;sen; einmal &#x017F;ah er dies Phänomen in Euro-<lb/>
pa und 2 mal in Amerika.</p><lb/>
                <p><persName resp="#BF" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-116817569 http://d-nb.info/gnd/116817569">Buch</persName> hat im Norden Hagelkörner in Kegel-<lb/>
ge&#x017F;talt gefunden, die eine Spitze nach oben<lb/>
hatten.</p><lb/>
                <p>Ein merkwürdiges Phänomen in der Andes<lb/>
Kette i&#x017F;t der rothe Hagel: und wenn es beim<lb/>
rothen Schnee noch zweifelhaft i&#x017F;t, ob die <hi rendition="#u" hand="#pencil">Ve-<note place="right" hand="#pencil"><metamark/><lb/></note><lb/>
getation</hi> die die&#x017F;e Farbe erzeugt &#x017F;ich im Schnee<lb/>
bildet oder in der Atmosphäre &#x017F;elb&#x017F;t wäre,<lb/>
&#x017F;o i&#x017F;t dies bei dem rothen Hagel noch mehr.<lb/>
Es i&#x017F;t um &#x017F;o merkwürdiger daß es rothen<lb/>
Hagel in der Andeskette giebt und keinen<lb/>
rothen Schnee, &#x017F;o viel <hi rendition="#aq">Doc</hi> zu erfahren<lb/>
ge&#x017F;ucht hat, hat er nie erfahren können,<lb/>
daß ja dort rother Schnee gefallen wäre.<lb/><persName resp="#BF" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-119292556 http://d-nb.info/gnd/119292556">Volta</persName> hat lange geglaubt, daß die Ent&#x017F;tehung<lb/>
des Hagels eine Folge von Verdun&#x017F;tung<lb/>
&#x017F;ei, unter eine &#x017F;ehr geringen Druck. Allein<lb/><unclear reason="illegible" cert="high" resp="#BF">&#x017F;</unclear> weiß man daß auch durch die Ausdehnung<lb/>
<fw type="catch" place="bottom"><hi rendition="#u">der</hi></fw><lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[447/0453] und oft ſehr wunderbar. Es iſt eine Folge ihrer Rotirung daß ſie gewöhnlich abgeplat- tet ſind und Aehnlichkeit mit der Form der Weltkörper haben. Doc. hat ſelbſt kleine Sa- turn Ringe an Hagelkörnern bemerkt, kleine Ringe die den Hagelkorn umgeben und ſich ab- löſsen; einmal ſah er dies Phänomen in Euro- pa und 2 mal in Amerika. Buch hat im Norden Hagelkörner in Kegel- geſtalt gefunden, die eine Spitze nach oben hatten. Ein merkwürdiges Phänomen in der Andes Kette iſt der rothe Hagel: und wenn es beim rothen Schnee noch zweifelhaft iſt, ob die Ve- getation die dieſe Farbe erzeugt ſich im Schnee bildet oder in der Atmosphäre ſelbſt wäre, ſo iſt dies bei dem rothen Hagel noch mehr. Es iſt um ſo merkwürdiger daß es rothen Hagel in der Andeskette giebt und keinen rothen Schnee, ſo viel Doc zu erfahren geſucht hat, hat er nie erfahren können, daß ja dort rother Schnee gefallen wäre. Volta hat lange geglaubt, daß die Entſtehung des Hagels eine Folge von Verdunſtung ſei, unter eine ſehr geringen Druck. Allein ſ weiß man daß auch durch die Ausdehnung der

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christian Thomas: Herausgeber
Sandra Balck, Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
Ibero-Amerikanisches Institut Berlin – Preußischer Kulturbesitz: Bereitstellen der Digitalisierungsvorlage; Bilddigitalisierung

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Edition: Im Manuskript fehlt ein Blatt (S. 359–360), aus technischen Gründen wurde auf die Einschaltung von zwei Leerseiten im Digitalisat verzichtet. Ein entsprechendes Tag weist an der betreffenden Stelle darauf hin.

Zwei Blätter sind vom Schreiber falsch paginiert und falsch gebunden (S. 291–294). Die Reihenfolge der Bilder wurde korrigiert, die dementsprechend korrigierten Seitenzahlen wurden durch eckige Klammern gekennzeichnet.

Vom Schreiber selbst berichtigte Seitenzahlen wurden ebenfalls durch eckige Klammern gekennzeichnet.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828/453
Zitationshilfe: [N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 447. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828/453>, abgerufen am 24.11.2024.