Der Professor Brandes hat die Schnelligkeit der Fortpflanzung beobachtet.
Bei den Stürmen ist das Sonderbare daß sie ge- wöhnlich dort entstehen, wo sie hinwehen.
Die Nordwinde werden zuerst in Georgien, und in Virginien, darauf in Maryland, Pensylvanien und endlich zuletzt in Neuengland gespürt.
Ähnlich ist von Buch beobachtet worden, wenn die Nordost Winde sich verändern in S.W. sie werden zuerst an der Küste zu Portugal und in den nördlichen Gegenden und dann erst in südlichern gefühlt. - Auf der Insel Gran Canaria ist das Maximum der Wärme nicht im August sondern im October, eine Erscheinung die ebenfalls mit dem Entsehen der Winde zusammen hängt.
? Alle Seefahrer haben schon bemerkt, daß auf dem Pik von Teneriffa schon Westwinde [unleserliches Material - 2 Zeichen fehlen]herrschen. Bei dem Ausbruch des St Vincent ist die Asche nach Barbadoz geflogen; wenn die Passatwinde ge- gangen wären, so hätte dies nicht sein könne. Auf dieselbe Weise wie der Ostwind entsteht, muß ein Westwind entstehn, wenn in den obern Schichten die Luft vom Aequator nach dem Pol hinströmt.
Für
Der Profeſsor Brandes hat die Schnelligkeit der Fortpflanzung beobachtet.
Bei den Stürmen iſt das Sonderbare daß ſie ge- wöhnlich dort entſtehen, wo ſie hinwehen.
Die Nordwinde werden zuerſt in Georgien, und in Virginien, darauf in Maryland, Pensylvanien und endlich zuletzt in Neuengland geſpürt.
Ähnlich iſt von Buch beobachtet worden, wenn die Nordoſt Winde ſich verändern in S.W. ſie werden zuerſt an der Küſte zu Portugal und in den nördlichen Gegenden und dann erſt in ſüdlichern gefühlt. – Auf der Inſel Gran Canaria iſt das Maximum der Wärme nicht im Auguſt ſondern im October, eine Erſcheinung die ebenfalls mit dem Entſehen der Winde zuſam̃en hängt.
? Alle Seefahrer haben ſchon bemerkt, daß auf dem Pik von Teneriffa ſchon Weſtwinde [unleserliches Material – 2 Zeichen fehlen]herrſchen. Bei dem Ausbruch des St Vincent iſt die Aſche nach Barbadoz geflogen; wenn die Paſsatwinde ge- gangen wären, ſo hätte dies nicht ſein könne. Auf dieſelbe Weise wie der Oſtwind entſteht, muß ein Weſtwind entſtehn, wenn in den obern Schichten die Luft vom Aequator nach dem Pol hinſtrömt.
Für
<TEI><text><body><divtype="session"n="45"><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><divn="5"><pbfacs="#f0436"/><p>Der Profeſsor <hirendition="#aq"><persNameresp="#BF"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-100055427 http://d-nb.info/gnd/100055427">Brandes</persName></hi> hat die Schnelligkeit der<lb/>
Fortpflanzung beobachtet.</p><lb/><p>Bei den <hirendition="#u">Stürmen</hi> iſt das Sonderbare daß ſie ge-<lb/>
wöhnlich dort entſtehen, wo ſie hinwehen.</p><lb/><p>Die Nordwinde werden zuerſt in Georgien, und<lb/>
in Virginien, darauf in Maryland, Pensylvanien<lb/>
und endlich zuletzt in Neuengland geſpürt.</p><lb/><p>Ähnlich iſt von <hirendition="#aq"><persNameresp="#BF"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-116817569 http://d-nb.info/gnd/116817569">Buch</persName></hi> beobachtet worden, wenn<lb/>
die Nordoſt Winde ſich verändern in S.W. ſie<lb/>
werden zuerſt an der Küſte zu Portugal und<lb/><noteplace="left"hand="#pencil">in<lb/></note>den nördlichen Gegenden <choice><abbr>nd</abbr><expanresp="#BF">und</expan></choice> dann erſt in ſüdlichern<lb/>
gefühlt. – Auf der Inſel <hirendition="#aq">Gran Canaria</hi> iſt<lb/>
das Maximum der Wärme nicht im <hirendition="#aq">Auguſt</hi>ſondern<lb/>
im <hirendition="#aq">October</hi>, eine Erſcheinung die ebenfalls mit<lb/>
dem Entſehen der Winde zuſam̃en hängt.</p><lb/><p><noteplace="left"hand="#pencil">?<lb/></note>Alle Seefahrer haben ſchon bemerkt, daß auf dem<lb/>
Pik von Teneriffa ſchon Weſtwinde <subst><delrendition="#ow"><gapreason="illegible"unit="chars"quantity="2"/></del><addplace="across">he</add></subst>rrſchen.<lb/>
Bei dem Ausbruch des <hirendition="#aq">St Vincent</hi> iſt die Aſche nach<lb/><hirendition="#aq">Barbadoz</hi> geflogen; wenn die Paſsatwinde ge-<lb/>
gangen wären, ſo hätte dies nicht ſein könne.<lb/>
Auf dieſelbe Weise wie der Oſtwind entſteht,<lb/>
muß ein Weſtwind entſtehn, wenn in den obern<lb/>
Schichten die Luft vom Aequator nach dem Pol hinſtrömt.<lb/><fwtype="catch"place="bottom"><hirendition="#u">Für</hi></fw><lb/></p></div></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[0436]
Der Profeſsor Brandes hat die Schnelligkeit der
Fortpflanzung beobachtet.
Bei den Stürmen iſt das Sonderbare daß ſie ge-
wöhnlich dort entſtehen, wo ſie hinwehen.
Die Nordwinde werden zuerſt in Georgien, und
in Virginien, darauf in Maryland, Pensylvanien
und endlich zuletzt in Neuengland geſpürt.
Ähnlich iſt von Buch beobachtet worden, wenn
die Nordoſt Winde ſich verändern in S.W. ſie
werden zuerſt an der Küſte zu Portugal und
den nördlichen Gegenden nd dann erſt in ſüdlichern
gefühlt. – Auf der Inſel Gran Canaria iſt
das Maximum der Wärme nicht im Auguſt ſondern
im October, eine Erſcheinung die ebenfalls mit
dem Entſehen der Winde zuſam̃en hängt.
in
Alle Seefahrer haben ſchon bemerkt, daß auf dem
Pik von Teneriffa ſchon Weſtwinde herrſchen.
Bei dem Ausbruch des St Vincent iſt die Aſche nach
Barbadoz geflogen; wenn die Paſsatwinde ge-
gangen wären, ſo hätte dies nicht ſein könne.
Auf dieſelbe Weise wie der Oſtwind entſteht,
muß ein Weſtwind entſtehn, wenn in den obern
Schichten die Luft vom Aequator nach dem Pol hinſtrömt.
Für
?
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Anmerkungen zur Edition:
Im Manuskript fehlt ein Blatt (S. 359–360), aus technischen Gründen wurde
auf die Einschaltung von zwei Leerseiten im Digitalisat verzichtet. Ein
entsprechendes Tag weist an der betreffenden Stelle darauf hin.
Zwei Blätter sind vom Schreiber falsch paginiert und falsch gebunden
(S. 291–294). Die Reihenfolge der Bilder wurde korrigiert, die
dementsprechend korrigierten Seitenzahlen wurden durch eckige Klammern
gekennzeichnet.
Vom Schreiber selbst berichtigte Seitenzahlen wurden ebenfalls durch eckige
Klammern gekennzeichnet.
[N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828/436>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.