Camboarasov seinen Gipfel verlor. Etwas Ähnliches hat bei den Vulkan von Ibabubo statt gefunden. - Die Natur der Eruptions ist dreierlei.
1, Fragmente von uranfänglichen Gestein die heraus geworfen werden also nicht Producte der Vulkane selbst. Es sind dieß z. B. fussogrande, fussoblanco. Glimmerschiefer, Hornblen- deschiefer. - Nicht nur Fragmente sondern selbst große Stücke finden sich in der Lava eingeschlossen.
2, Gesteine die nicht wie diese unverändert, sondern durch die vulkanische Kraft verändert heraus kommen. Uran- fängliches Gestein das zu vulkanischen Producten verändert ist. So der Kalkstein der Apeninnen erscheint durch die Ausbrüche des Vesuv als körniger Marmor.
3, Werden wirkliche vulkanische Massen hervorgebracht, Lavaströme, wenn sie im Trokenen, Lavaschichten wenn sie in Wasser wirken. - Es kann hier ein förmliches Schmelzen uranfänglicher Substanzen nicht verkannt werden. -
Die Tiefe bestimmt nicht nur die Macht des Ausbruchs son-|:Herrnv Buchs Reisen :|
dern auch selbst die Art der Producte. Die Massen sind glasartig, wenn sie von der Höhe, steinartig wenn sie von der Tiefe kommen. Je tiefer die Massen hervorkommen desto fester sind sie, weil der Druck um so größer wird so kommen Basaltartige Massen, während aus der Höhe nur
Camboarasov ſeinen Gipfel verlor. Etwas Ähnliches hat bei den Vulkan von Ibabubo ſtatt gefunden. – Die Natur der Eruptions iſt dreierlei.
1, Fragmente von uranfänglichen Geſtein die heraus geworfen werden alſo nicht Producte der Vulkane ſelbſt. Es ſind dieß z. B. fussogrande, fussoblanco. Glimmerſchiefer, Hornblen- deſchiefer. – Nicht nur Fragmente ſondern ſelbſt große Stücke finden ſich in der Lava eingeſchloſsen.
2, Geſteine die nicht wie dieſe unverändert, ſondern durch die vulkaniſche Kraft verändert heraus kommen. Uran- fängliches Geſtein das zu vulkaniſchen Producten verändert iſt. So der Kalkſtein der Apeninnen erſcheint durch die Ausbrüche des Veſuv als körniger Marmor.
3, Werden wirkliche vulkaniſche Maſsen hervorgebracht, Lavaſtröme, wenn ſie im Trokenen, Lavaſchichten wenn ſie in Waſser wirken. – Es kann hier ein förmliches Schmelzen uranfänglicher Subſtanzen nicht verkannt werden. –
Die Tiefe beſtimmt nicht nur die Macht des Ausbruchs ſon-|:Herrnv Buchs Reiſen :|
dern auch ſelbſt die Art der Producte. Die Maſsen ſind glasartig, wenn ſie von der Höhe, ſteinartig wenn ſie von der Tiefe kommen. Je tiefer die Maſsen hervorkommen deſto feſter ſind ſie, weil der Druck um ſo größer wird ſo kommen Baſaltartige Maſsen, während aus der Höhe nur
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[[323]/0331]
Camboarasov ſeinen Gipfel verlor. Etwas Ähnliches hat
bei den Vulkan von Ibabubo ſtatt gefunden. – Die Natur
der Eruption iſt dreierlei.
1, Fragmente von uranfänglichen Geſtein die heraus geworfen
werden alſo nicht Producte der Vulkane ſelbſt. Es ſind
dieß z. B. fussogrande, fussoblanco. Glimmerſchiefer, Hornblen-
deſchiefer. – Nicht nur Fragmente ſondern ſelbſt große
Stücke finden ſich in der Lava eingeſchloſsen.
2, Geſteine die nicht wie dieſe unverändert, ſondern durch
die vulkaniſche Kraft verändert heraus kommen. Uran-
fängliches Geſtein das zu vulkaniſchen Producten verändert
iſt. So der Kalkſtein der Apeninnen erſcheint durch die
Ausbrüche des Veſuv als körniger Marmor.
3, Werden wirkliche vulkaniſche Maſsen hervorgebracht,
Lavaſtröme, wenn ſie im Trokenen, Lavaſchichten wenn ſie
in Waſser wirken. – Es kann hier ein förmliches Schmelzen
uranfänglicher Subſtanzen nicht verkannt werden. –
Die Tiefe beſtimmt nicht nur die Macht des Ausbruchs ſon-
dern auch ſelbſt die Art der Producte. Die Maſsen ſind
glasartig, wenn ſie von der Höhe, ſteinartig wenn ſie
von der Tiefe kommen. Je tiefer die Maſsen hervorkommen
deſto feſter ſind ſie, weil der Druck um ſo größer wird
ſo kommen Baſaltartige Maſsen, während aus der Höhe nur
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[N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. [323]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828/331>, abgerufen am 16.07.2024.
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