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[N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

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flecke erkannt. - Zwischen den Deutschen und
italienischen Astronomen hat es lange Zeit viele
Streitigkeiten gegeben, wer der neue Entdecker
der Sonnenflecke sei, gewöhnlich wird die Entdeckung
dem Jesuit Scheuler zugeschrieben |: in Ingolstadt :|
Galiläi wollte sie einen Italiener zuschreiben.
Man muß bei den Flecken, den Fleck selbst der
Kohlenschwarz ist, unterscheiden von den aschfarbe-
nen Rande der ihn umgiebt. |: Penumbra :|

Der ganze Raum ist gleichsam gegittert und mit
hellen Lichtadern durchschnitten. Die Flecke ent-
fernen sich nie weit vom Aequator nur höchstens
30°-31°. - Bevor der Fleck sichtbar wird erscheint
ein helles Licht welches man Sonnenfackel, Licht-
fackel :| zu nennen pflegt. - Die Penumbra ist
vollkommen begrenzt und verliert sich nach
und nach in das Licht der Sonne. - 1773 machte ein
Professor in Glasgow die Entdeckung, daß die
Penumbra, wenn der Fleck sich in der Mitte der Son-
ne befindet auf beiden Seiten gleich groß ist /a/; [Abbildung]

sobald er aber sich der Seite der Sonne nähert wo er
untergeht erscheint die Penumbra auf der einen

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flecke erkannt. – Zwiſchen den Deutſchen und
italieniſchen Aſtronomen hat es lange Zeit viele
Streitigkeiten gegeben, wer der neue Entdecker
der Sonnenflecke ſei, gewöhnlich wird die Entdeckung
dem Jeſuit Scheuler zugeſchrieben |: in Ingolſtadt :|
Galiläi wollte ſie einen Italiener zuſchreiben.
Man muß bei den Flecken, den Fleck ſelbſt der
Kohlenſchwarz iſt, unterſcheiden von den aſchfarbe-
nen Rande der ihn umgiebt. |: Penumbra :|

Der ganze Raum iſt gleichſam gegittert und mit
hellen Lichtadern durchſchnitten. Die Flecke ent-
fernen ſich nie weit vom Aequator nur höchſtens
30°–31°. – Bevor der Fleck ſichtbar wird erſcheint
ein helles Licht welches man Sonnenfackel, Licht-
fackel :| zu nennen pflegt. – Die Penumbra iſt
vollkommen begrenzt und verliert ſich nach
und nach in das Licht der Sonne. – 1773 machte ein
Profeſsor in Glasgow die Entdeckung, daß die
Penumbra, wenn der Fleck ſich in der Mitte der Son-
ne befindet auf beiden Seiten gleich groß iſt /a/; [Abbildung]

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untergeht erſcheint die Penumbra auf der einen

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[159/0167] flecke erkannt. – Zwiſchen den Deutſchen und italieniſchen Aſtronomen hat es lange Zeit viele Streitigkeiten gegeben, wer der neue Entdecker der Sonnenflecke ſei, gewöhnlich wird die Entdeckung dem Jeſuit Scheuler zugeſchrieben |: in Ingolſtadt :| Galiläi wollte ſie einen Italiener zuſchreiben. Man muß bei den Flecken, den Fleck ſelbſt der Kohlenſchwarz iſt, unterſcheiden von den aſchfarbe- nen Rande der ihn umgiebt. |: Penumbra :| Der ganze Raum iſt gleichſam gegittert und mit hellen Lichtadern durchſchnitten. Die Flecke ent- fernen ſich nie weit vom Aequator nur höchſtens 30°–31°. – Bevor der Fleck ſichtbar wird erſcheint ein helles Licht welches man Sonnenfackel, |: Licht- fackel :| zu nennen pflegt. – Die Penumbra iſt vollkommen begrenzt und verliert ſich nach und nach in das Licht der Sonne. – 1773 machte ein Profeſsor in Glasgow die Entdeckung, daß die Penumbra, wenn der Fleck ſich in der Mitte der Son- ne befindet auf beiden Seiten gleich groß iſt /a/; ſobald er aber ſich der Seite der Sonne nähert wo er untergeht erſcheint die Penumbra auf der einen Seite [Abbildung]

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Zitationshilfe: [N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 159. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828/167>, abgerufen am 24.11.2024.