Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

Bild:
<< vorherige Seite

schriftlichen Zeiten kein besonders Interesse hatte.
Als man anfing das rothe Meer zu beschiffen
sind wahrscheinlich die ersten Nachrichten davon
nach dem Mittelalter gekommen.

Die früher rechneten dieses Sternbild zu
den Füßen des Centaur. Arosto hat zuerst an-
geführt welchen Nutzen man daraus für die
südlichen Zonen ziehen könne um die Stunden
des Tages zu bestimmen. Bei uns in den
nördlichen Himmel bilden einige Sterne im
Schwan ein ähnliches Sternbild welches die
Form des Kreuzes hat. In nachdem es ge-
senkt, dann senkrecht und endlich wieder ge-
senkt steht kann man die Zeit danach bemer-
ken. Aus einer Stelle in Dantes Divina come-
dia
scheint hervor zu gehen daß er schon das
südliche Kreuz kannte |: er starb 1321 :| - In den
südlichen Gegenden sagt man sehr häufig um
anzudeuten, daß es spät sei: das Kreuz stehe
schon senkrecht. -

Messende Astronomie

Bisher haben [unleserliches Material - 1 Wort fehlt]wir nur von photometrischen
Messungen gesprochen wir kommen jetzt zu
Gegenständen die der messenden Astronomie
angehören.

Doppel

ſchriftlichen Zeiten kein beſonders Intereſse hatte.
Als man anfing das rothe Meer zu beſchiffen
ſind wahrſcheinlich die erſten Nachrichten davon
nach dem Mittelalter gekommen.

Die früher rechneten dieſes Sternbild zu
den Füßen des Centaur. Aroſto hat zuerſt an-
geführt welchen Nutzen man daraus für die
ſüdlichen Zonen ziehen könne um die Stunden
des Tages zu beſtimmen. Bei uns in den
nördlichen Himmel bilden einige Sterne im
Schwan ein ähnliches Sternbild welches die
Form des Kreuzes hat. In nachdem es ge-
ſenkt, dann ſenkrecht und endlich wieder ge-
ſenkt ſteht kann man die Zeit danach bemer-
ken. Aus einer Stelle in Dantes Divina come-
dia
ſcheint hervor zu gehen daß er ſchon das
ſüdliche Kreuz kannte |: er ſtarb 1321 :| – In den
ſüdlichen Gegenden ſagt man ſehr häufig um
anzudeuten, daß es ſpät ſei: das Kreuz ſtehe
ſchon ſenkrecht. –

Meſsende Aſtronomie

Bisher haben [unleserliches Material – 1 Wort fehlt]wir nur von photometriſchen
Meſsungen geſprochen wir kommen jetzt zu
Gegenſtänden die der meſsenden Aſtronomie
angehören.

Doppel
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="session" n="15">
        <div n="1">
          <div n="2">
            <div n="3">
              <div n="4">
                <p><pb facs="#f0117" n="109"/>
&#x017F;chriftlichen Zeiten kein be&#x017F;onders Intere&#x017F;se hatte.<lb/>
Als man anfing das rothe Meer zu be&#x017F;chiffen<lb/>
&#x017F;ind wahr&#x017F;cheinlich die er&#x017F;ten Nachrichten davon<lb/>
nach dem Mittelalter gekommen.</p><lb/>
                <p>Die früher rechneten die&#x017F;es Sternbild zu<lb/>
den Füßen des Centaur. <hi rendition="#aq"><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-12116117X http://d-nb.info/gnd/12116117X">Aro&#x017F;to</persName></hi> hat zuer&#x017F;t an-<lb/>
geführt welchen Nutzen man daraus für die<lb/>
&#x017F;üdlichen Zonen ziehen könne um die Stunden<lb/>
des Tages zu be&#x017F;timmen. Bei uns in den<lb/>
nördlichen Himmel bilden einige Sterne im<lb/>
Schwan ein ähnliches Sternbild welches die<lb/>
Form des Kreuzes hat. In nachdem es ge-<lb/>
&#x017F;enkt, dann &#x017F;enkrecht und endlich wieder ge-<lb/>
&#x017F;enkt &#x017F;teht kann man die Zeit danach bemer-<lb/>
ken. Aus einer Stelle in <hi rendition="#aq"><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118523708 http://d-nb.info/gnd/118523708">Dante</persName>s Divina come-<lb/>
dia</hi> &#x017F;cheint hervor zu gehen daß er &#x017F;chon das<lb/>
&#x017F;üdliche Kreuz kannte <metamark>|:</metamark> er &#x017F;tarb 1321 <metamark>:|</metamark> &#x2013; In den<lb/>
&#x017F;üdlichen Gegenden &#x017F;agt man &#x017F;ehr häufig um<lb/>
anzudeuten, daß es &#x017F;pät &#x017F;ei: das Kreuz &#x017F;tehe<lb/>
&#x017F;chon &#x017F;enkrecht. &#x2013;</p>
              </div><lb/>
              <div n="4">
                <head rendition="#u">Me&#x017F;sende A&#x017F;tronomie</head><lb/>
                <p>Bisher haben <subst><del rendition="#ow"><gap reason="illegible" unit="words" quantity="1"/></del><add place="across">wir</add></subst> nur von photometri&#x017F;chen<lb/>
Me&#x017F;sungen ge&#x017F;prochen wir kommen jetzt zu<lb/>
Gegen&#x017F;tänden die der me&#x017F;senden A&#x017F;tronomie<lb/>
angehören.</p>
              </div><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#u">Doppel</hi> </fw><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[109/0117] ſchriftlichen Zeiten kein beſonders Intereſse hatte. Als man anfing das rothe Meer zu beſchiffen ſind wahrſcheinlich die erſten Nachrichten davon nach dem Mittelalter gekommen. Die früher rechneten dieſes Sternbild zu den Füßen des Centaur. Aroſto hat zuerſt an- geführt welchen Nutzen man daraus für die ſüdlichen Zonen ziehen könne um die Stunden des Tages zu beſtimmen. Bei uns in den nördlichen Himmel bilden einige Sterne im Schwan ein ähnliches Sternbild welches die Form des Kreuzes hat. In nachdem es ge- ſenkt, dann ſenkrecht und endlich wieder ge- ſenkt ſteht kann man die Zeit danach bemer- ken. Aus einer Stelle in Dantes Divina come- dia ſcheint hervor zu gehen daß er ſchon das ſüdliche Kreuz kannte |: er ſtarb 1321 :| – In den ſüdlichen Gegenden ſagt man ſehr häufig um anzudeuten, daß es ſpät ſei: das Kreuz ſtehe ſchon ſenkrecht. – Meſsende Aſtronomie Bisher haben wir nur von photometriſchen Meſsungen geſprochen wir kommen jetzt zu Gegenſtänden die der meſsenden Aſtronomie angehören. Doppel

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christian Thomas: Herausgeber
Sandra Balck, Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
Ibero-Amerikanisches Institut Berlin – Preußischer Kulturbesitz: Bereitstellen der Digitalisierungsvorlage; Bilddigitalisierung

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Edition: Im Manuskript fehlt ein Blatt (S. 359–360), aus technischen Gründen wurde auf die Einschaltung von zwei Leerseiten im Digitalisat verzichtet. Ein entsprechendes Tag weist an der betreffenden Stelle darauf hin.

Zwei Blätter sind vom Schreiber falsch paginiert und falsch gebunden (S. 291–294). Die Reihenfolge der Bilder wurde korrigiert, die dementsprechend korrigierten Seitenzahlen wurden durch eckige Klammern gekennzeichnet.

Vom Schreiber selbst berichtigte Seitenzahlen wurden ebenfalls durch eckige Klammern gekennzeichnet.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828/117
Zitationshilfe: [N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 109. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828/117>, abgerufen am 06.10.2024.