[N. N.]: Alexander von Humboldts Vorlesungen über phÿsikalische Geographie nebst Prolegomenen über die Stellung der Gestirne. Berlin im Winter von 1827 bis 1828. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]daß die Neger sich in nördlichen Gegenden vollkommen erhalten Man hat die Menschen geschieden: 1., nach der Haut. a, nach der Hautfarbe b, nach der Farbe der Haare, 2., nach der Richtung der Gesichtslinie. 3., nach der Sprachenverschiedenheit. Nach der Hautfarbe zerfielen sie, in die 1., weiße oder kaukasische 2, gelbe - mongolisch-tartarisch. 3, rothe - amerikanische. 4, schwarze - Neger 5., olivenfarbige - malayische. An die Einwirkung des Klimas auf die Hautfarbe mußte man daß die Neger sich in nördlichen Gegenden vollkom̃en erhalten Man hat die Menschen geschieden: 1., nach der Haut. a, nach der Hautfarbe b, nach der Farbe der Haare, 2., nach der Richtung der Gesichtslinie. 3., nach der Sprachenverschiedenheit. Nach der Hautfarbe zerfielen sie, in die 1., weiße oder kaukasische 2, gelbe – mongolisch-tartarisch. 3, rothe – amerikanische. 4, schwarze – Neger 5., olivenfarbige – malayische. An die Einwirkung des Klimas auf die Hautfarbe mußte man <TEI> <text> <body> <div type="session" n="61"> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0317" n="[311]"/> daß die Neger sich in nördlichen Gegenden vollkom̃en erhalten<lb/> mit allen ihren Eigenheiten; eben so ist es falsch, daß die Portu-<lb/> giesen in Afrika allmählig schwarz geworden wären. So<lb/> findet sich in <hi rendition="#aq">Patagonien</hi>, neben den schönen großen <choice><sic>Patagonier</sic><corr resp="#BF">Patagoniern</corr></choice><lb/> die 5′ 8″ messen, ein kleiner Menschenstamm der kaum<lb/> 4′ mißt; so in Südafrika kleine Hottentotten neben den<lb/> großen Kaffern. In Schottland derselbe Unterschied zwischen<lb/> den blonden Pikten <subst><del rendition="#ow"><supplied resp="#BF">u.</supplied></del><add place="across">und</add></subst> den schwarzen galischen Hochländern.<lb/> Man hat mit <subst><del rendition="#ow">r</del><add place="across">R</add></subst>echt gesagt, daß man wohl gar nicht auf die Idee<lb/> der verschiedenen Racen gekommen wäre, wenn es keine<lb/> Neger gäbe; aus den Extremen gehen zuerst solche Bemer-<lb/> kungen hervor.</p><lb/> <p>Man hat die Menschen geschieden:<lb/><list><item>1., nach der Haut. <list><item><hi rendition="#aq">a</hi>, nach der Hautfarbe</item><lb/><item><hi rendition="#aq">b</hi>, nach der Farbe der Haare,</item></list></item><lb/><item>2., nach der Richtung der Gesichtslinie.</item><lb/><item>3., nach der Sprachenverschiedenheit.</item></list></p><lb/> <p>Nach der Hautfarbe zerfielen sie, in die<lb/><list><item>1., weiße oder kaukasische</item><lb/><item>2, gelbe – <choice><orig>mogolisch</orig><reg resp="#BF">mongolisch</reg></choice>-tartarisch.</item><lb/><item>3, rothe – amerikanische.</item><lb/><item>4, schwarze – Neger</item><lb/><item>5., olivenfarbige – malayische.</item></list></p><lb/> <p>An die Einwirkung des Klimas auf die Hautfarbe mußte man<lb/> sehr früh denken, weil man von Norden ins Innere Afrikas hin-<lb/> einkam <subst><del rendition="#ow"><supplied resp="#BF">u.</supplied></del><add place="across">und</add></subst> je südlicher man kam, desto dunklere Menschen fand.<lb/> So sagte <hi rendition="#aq"><persName resp="#BF" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118595083 http://d-nb.info/gnd/118595083">Plinius</persName></hi>: der Mensch werde von der Sonne gefärbt<note resp="#BF" type="editorial">Vgl. <bibl>Plinius Secundus, Gaius: Historiae Mundi Libri XXXVII. Hrsg. von Jacques Dalechamps. Lyon 1587, Liber VI,19, S. 118.</bibl> Online verfügbar: <ref target="http://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10140848_00170.html">MDZ München, abgerufen am 08.01.2015</ref>.</note> und<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[311]/0317]
daß die Neger sich in nördlichen Gegenden vollkom̃en erhalten
mit allen ihren Eigenheiten; eben so ist es falsch, daß die Portu-
giesen in Afrika allmählig schwarz geworden wären. So
findet sich in Patagonien, neben den schönen großen Patagoniern
die 5′ 8″ messen, ein kleiner Menschenstamm der kaum
4′ mißt; so in Südafrika kleine Hottentotten neben den
großen Kaffern. In Schottland derselbe Unterschied zwischen
den blonden Pikten und den schwarzen galischen Hochländern.
Man hat mit Recht gesagt, daß man wohl gar nicht auf die Idee
der verschiedenen Racen gekommen wäre, wenn es keine
Neger gäbe; aus den Extremen gehen zuerst solche Bemer-
kungen hervor.
Man hat die Menschen geschieden:
1., nach der Haut. a, nach der Hautfarbe
b, nach der Farbe der Haare,
2., nach der Richtung der Gesichtslinie.
3., nach der Sprachenverschiedenheit.
Nach der Hautfarbe zerfielen sie, in die
1., weiße oder kaukasische
2, gelbe – mogolisch-tartarisch.
3, rothe – amerikanische.
4, schwarze – Neger
5., olivenfarbige – malayische.
An die Einwirkung des Klimas auf die Hautfarbe mußte man
sehr früh denken, weil man von Norden ins Innere Afrikas hin-
einkam und je südlicher man kam, desto dunklere Menschen fand.
So sagte Plinius: der Mensch werde von der Sonne gefärbt und
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Sandra Balck, Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
Humboldt-Universität zu Berlin: Projektträger
Hidden Kosmos: Reconstructing A. v. Humboldt’s »Kosmos-Lectures« (Leitung Prof. Dr. Christian Kassung): Finanzierung der Bild- und Volltextdigitalisierung
Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz: Bereitstellen der Digitalisierungsvorlage; Bilddigitalisierung
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde auf der Grundlage der Transkription in Anonym (Hg.): Alexander von Humboldts Vorlesungen über physikalische Geographie nebst Prolegomenen über die Stellung der Gestirne. Berlin im Winter von 1827 bis 1828. Berlin, 1934. anhand der Vorlage geprüft und korrigiert, nach XML/TEI P5 konvertiert und gemäß dem DTA-Basisformat kodiert. Abweichungen von den DTA-Richtlinien:
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