hernehmen. So symbolisch auch alles scheint, so können wir sie doch Phylosophen des Maßes und der Harmonie nennen, denn bei ihnen finden wir zuerst eine Anwendung der Ma- thematik auf Naturkunde, eine mathematische Symbolik. Zu Grunde liegt ihrem System die Idee daß alle Natur- erscheinungen von Maaß und Ziel abhängen. Die Mei- nungen der Pythagoräer vom Weltbau haben auf Coper- nikus gewirkt, freilich nicht als System des Philolaos selbst, sondern vielmehr das was spätere Schriftsteller von ihm schloßen. Denn nach diesem lag die Sonne nicht in der Mitte des Planetensystems, sondern sie ist ihm ein Spiegel der die Strahlen des Centralfeuers oder Welt- heerdes auf die Erde hinwirft. Anklänge des Pythagoräischen Wissens finden sich bei Plato, namentlich in seinem Timaeus; er mogte sie aus Großgriechenland mit- gebracht haben. Bei Plato unterscheiden wir 1., sSeine scharfsinnigen Erkenntniße der einzelnen Naturerscheinun- gen; so erkannte er zuerst den Zusammenhang unterir- dischen Feuers und Wassers (Periphlegeton) dessen Theile die Vulkane seien. Das Mittelmeer betrachtete er wie eine große Niederung um die die Griechen, wie die Frösche lebten; er träumte von zertrümmerten Inseln etc: 2., Bloß nationelle Ansichten, die aber sehr dunkel und undeutlich erscheinen. So unterschied er Ge- birgsarten die durch die Wasser entstanden und andere die dem Feuer ihr Dasein verdankten.
hernehmen. So sÿmbolisch auch alles scheint, so können wir sie doch Phÿlosophen des Maßes und der Harmonie neñen, denn bei ihnen finden wir zuerst eine Anwendung der Ma- thematik auf Naturkunde, eine mathematische Sÿmbolik. Zu Grunde liegt ihrem Sÿstem die Idee daß alle Natur- erscheinungen von Maaß und Ziel abhängen. Die Mei- nungen der Pÿthagoräer vom Weltbau haben auf Coper- nikus gewirkt, freilich nicht als Sÿstem des Philolaos selbst, sondern vielmehr das was spätere Schriftsteller von ihm schloßen. Denn nach diesem lag die Sonne nicht in der Mitte des Planetensÿstems, sondern sie ist ihm ein Spiegel der die Strahlen des Centralfeuers oder Welt- heerdes auf die Erde hinwirft. Anklänge des Pÿthagoräischen Wissens finden sich bei Plato, namentlich in seinem Timaeus; er mogte sie aus Großgriechenland mit- gebracht haben. Bei Plato unterscheiden wir 1., sSeine scharfsinnigen Erkenntniße der einzelnen Naturerscheinun- gen; so erkannte er zuerst den Zusammenhang unterir- dischen Feuers und Wassers (Periphlegeton) dessen Theile die Vulkane seien. Das Mittelmeer betrachtete er wie eine große Niederung um die die Griechen, wie die Frösche lebten; er träumte von zertrümmerten Inseln etc: 2., Bloß nationelle Ansichten, die aber sehr dunkel und undeutlich erscheinen. So unterschied er Ge- birgsarten die durch die Wasser entstanden und andere die dem Feuer ihr Dasein verdankten.
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[[24]/0030]
hernehmen. So sÿmbolisch auch alles scheint, so können wir
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nikus gewirkt, freilich nicht als Sÿstem des Philolaos
selbst, sondern vielmehr das was spätere Schriftsteller von
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der Mitte des Planetensÿstems, sondern sie ist ihm ein
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heerdes auf die Erde hinwirft. Anklänge des Pÿthagoräischen
Wissens finden sich bei Plato, namentlich in seinem
Timaeus; er mogte sie aus Großgriechenland mit-
gebracht haben. Bei Plato unterscheiden wir 1., Seine
scharfsinnigen Erkenntniße der einzelnen Naturerscheinun-
gen; so erkannte er zuerst den Zusammenhang unterir-
dischen Feuers und Wassers (Periphlegeton) dessen
Theile die Vulkane seien. Das Mittelmeer betrachtete
er wie eine große Niederung um die die Griechen,
wie die Frösche lebten; er träumte von zertrümmerten
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birgsarten die durch die Wasser entstanden und andere
die dem Feuer ihr Dasein verdankten.
Vor Alexanders Expedition nach Indien kamen wenig
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Anonym (Hg.): Alexander von Humboldts Vorlesungen über physikalische
Geographie nebst Prolegomenen über die Stellung der Gestirne. Berlin
im Winter von 1827 bis 1828. Berlin, 1934. anhand der Vorlage
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[N. N.]: Alexander von Humboldts Vorlesungen über phÿsikalische Geographie nebst Prolegomenen über die Stellung der Gestirne. Berlin im Winter von 1827 bis 1828. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. [24]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_msgermqu2345_1827/30>, abgerufen am 16.07.2024.
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