[N. N.]: Alexander von Humboldts Vorlesungen über phÿsikalische Geographie nebst Prolegomenen über die Stellung der Gestirne. Berlin im Winter von 1827 bis 1828. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]Bessel. Laplace hat über dies Phaenomen Untersu- Der Mond. Die Alten meinten der Mond sei früher nichtS. 114 Die Größe seines Durchmessers ist 166466 ? Meilen und seine Bessel. Laplace hat über dies Phaenomen Untersu- Der Mond. Die Alten meinten der Mond sei früher nichtS. 114 Die Größe seines Durchmessers ist 166466 ? Meilen und seine <TEI> <text> <body> <div type="session" n="22"> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0107" n="[101]"/><hi rendition="#aq"><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118510215 http://d-nb.info/gnd/118510215">Bessel</persName></hi>. <hi rendition="#aq"><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118726536 http://d-nb.info/gnd/118726536">Laplace</persName></hi> hat über dies Phaenomen Untersu-<lb/> chungen angestellt und bewiesen, daß die äußersten<lb/> Grenzen dieser Veränderung nur 1½° betragen; es ist<lb/> dies also eine Sekulärbewegung welche auf die Climate<lb/> keinen Einfluß haben kann.</p><lb/> <p><hi rendition="#u">Der Mond</hi>. Die Alten meinten der Mond sei früher nicht<note place="right" hand="#pencil">S. 114<lb/></note><lb/> da gewesen und die <hi rendition="#aq">Arcadier</hi> nannten sich <hi rendition="#aq"><del rendition="#s" hand="#red_pencil">Pro</del>seleïden</hi><note resp="#BF" type="editorial">In Anonym 1934 geändert zu: Antiseleïden.</note>. Er<lb/> sollte erschienen sein als <hi rendition="#aq">Hercules</hi> mit den <hi rendition="#aq">Gÿganten</hi><lb/> kämpfte. Ueber diese Mÿthe ist viel gestritten. <hi rendition="#aq"><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118677330 http://d-nb.info/gnd/118677330">Creuzer</persName></hi><lb/> meint sie sei eine Anspielung auf die Einführung des Mond-<lb/> cultus.</p><lb/> <p>Die Größe seines Durchmessers ist <hi rendition="#u" hand="#red_pencil">166</hi><add place="superlinear" hand="#pencil">466 <metamark>?</metamark></add><note resp="#BF" type="editorial">In Anonym 1934 geändert zu: 466.</note> Meilen und seine<lb/> Rotation steht senkrecht auf der Mondbahn. Die Entfernung<lb/> von der Erde ist 51,800 Meilen bis auf <hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">3200</hi> Theil genau,<lb/> zuerst bestimmt von <hi rendition="#aq"><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-119174596 http://d-nb.info/gnd/119174596">Lacaille</persName></hi> am Cap der guten Hoffnung<lb/> und <hi rendition="#aq"><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-104234059 http://d-nb.info/gnd/104234059">Lalande</persName></hi> in Berlin. Das Licht des Mondes ist nach<lb/><hi rendition="#aq"><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118568876 http://d-nb.info/gnd/118568876">Lambert</persName></hi> 300,000 mal geringer als das der Sonne. Neben<lb/> dem Lichte des Vollmonds sehen wir das aschfarbne Licht, welches<lb/> von der Refraction der Erde herkommt. In den ältesten<lb/> Zeiten hatte schon <hi rendition="#aq"><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118595237 http://d-nb.info/gnd/118595237">Plutarch</persName></hi> die Idee von einer Phos-<lb/> phorescenz, doch ist diese Aushülfe nicht nöthig. <hi rendition="#aq"><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118640445 http://d-nb.info/gnd/118640445">Leonardo<lb/> da Vinci</persName></hi> († 1521) hat die beste Erklärung davon gegeben.<lb/> Bei totalen Mondfinsternissen verschwindet der Mond<lb/> gar nicht, sondern man sieht ihn im rothen Lichte, nament-<lb/> lich unter den Tropen. Dies ist nicht mehr reflectirt von<lb/> der Erde, sondern inflectirt von der Atmosphäre, welche<lb/> die Erde umgiebt. Es ist verschieden, nach der verschiedenen Lage,<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[101]/0107]
Bessel. Laplace hat über dies Phaenomen Untersu-
chungen angestellt und bewiesen, daß die äußersten
Grenzen dieser Veränderung nur 1½° betragen; es ist
dies also eine Sekulärbewegung welche auf die Climate
keinen Einfluß haben kann.
Der Mond. Die Alten meinten der Mond sei früher nicht
da gewesen und die Arcadier nannten sich seleïden. Er
sollte erschienen sein als Hercules mit den Gÿganten
kämpfte. Ueber diese Mÿthe ist viel gestritten. Creuzer
meint sie sei eine Anspielung auf die Einführung des Mond-
cultus.
S. 114
Die Größe seines Durchmessers ist 166466 ? Meilen und seine
Rotation steht senkrecht auf der Mondbahn. Die Entfernung
von der Erde ist 51,800 Meilen bis auf 1/3200 Theil genau,
zuerst bestimmt von Lacaille am Cap der guten Hoffnung
und Lalande in Berlin. Das Licht des Mondes ist nach
Lambert 300,000 mal geringer als das der Sonne. Neben
dem Lichte des Vollmonds sehen wir das aschfarbne Licht, welches
von der Refraction der Erde herkommt. In den ältesten
Zeiten hatte schon Plutarch die Idee von einer Phos-
phorescenz, doch ist diese Aushülfe nicht nöthig. Leonardo
da Vinci († 1521) hat die beste Erklärung davon gegeben.
Bei totalen Mondfinsternissen verschwindet der Mond
gar nicht, sondern man sieht ihn im rothen Lichte, nament-
lich unter den Tropen. Dies ist nicht mehr reflectirt von
der Erde, sondern inflectirt von der Atmosphäre, welche
die Erde umgiebt. Es ist verschieden, nach der verschiedenen Lage,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Christian Thomas: Herausgeber
Sandra Balck, Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
Humboldt-Universität zu Berlin: Projektträger
Hidden Kosmos: Reconstructing A. v. Humboldt’s »Kosmos-Lectures« (Leitung Prof. Dr. Christian Kassung): Finanzierung der Bild- und Volltextdigitalisierung
Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz: Bereitstellen der Digitalisierungsvorlage; Bilddigitalisierung
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde auf der Grundlage der Transkription in Anonym (Hg.): Alexander von Humboldts Vorlesungen über physikalische Geographie nebst Prolegomenen über die Stellung der Gestirne. Berlin im Winter von 1827 bis 1828. Berlin, 1934. anhand der Vorlage geprüft und korrigiert, nach XML/TEI P5 konvertiert und gemäß dem DTA-Basisformat kodiert. Abweichungen von den DTA-Richtlinien:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |