Auffallend ist die SchnelligkeitHamel/Tiemann (Hg.) 1993, S. 49: "Geschwindigkeit". mit welcher diese mehrfachen Sonnen sich bewe- gen. Bessel hat im Schwan einen Doppelstern entdeckt, dessen Fortrücken schon nach 6 Monaten bemerkbar erschien.
Eine merkwürdige Erscheinung am südlichen Himmel sind die sogenann- ten Magellanischen Wolken, deren lichtgebende Dünste jeden Abend in der Nähe des Südpols sichtbar werden. Diesen entgegengesetzt sind jene räthselhaf- ten, von Sternen entblösten schwarzen Stellen, unpoetisch Kohlensäcke (coal- bags) genannt, die ich ebenfalls in der südlichen Hemisphäre mehrfach beo- bachtet habe. Die eine dieser Stellen erscheint in der Spitze des südlichen Kreuzes, die andere in der Eiche Carl IIHamel/Tiemann (Hg.) 1993, S. 49: Kursivierung zur Kennzeichnung des Wechsels von deutscher in lateinische Schrift fehlt., nahe am Südpol. Auffallend ist, daß, die durch meteorologische Instrumente bemerkbare Veränderung der Atmosphäre, auf das sichtbar werden dieser Flecken keinen Einfluß zu ha- ben scheint. In jenen Nächten, wenn die übrigen Gestirne im schönsten Glanze leuchteten, waren die dunkeln Stellen oft nicht sichtbar, und erschie- nen dagegen, wenngleich das Hygrometer andeutete, daß die Luft stark mit Dünsten angefüllt sey. - Man hat diese Erscheinung aus dem ContrasteHamel/Tiemann (Hg.) 1993, S. 49: "Kontraste". erklären wollen, den eine minder mit Sternen besäete Stelle am Himmels- raum, gegen den besonders hellfunkelnden Glanz der südlichen Gestirne, her- vorbrächte. Ich kann dieser Meinung nicht seyn, die auch die beiden Forster nicht theilen, welche Coock's 2te Erdumseglung begleitend, dieser Erscheinung eine vorzügliche Aufmerksamkeit gewidmet haben. - Im Scorpion befindet sich ein Raum von 3°, auf dem,Hamel/Tiemann (Hg.) 1993, S. 50: Komma fehlt. selbst durch Herschelsche Telescope, kein ein-
ziger
von Westen nach Osten fortrückt.
Auffallend ist die SchnelligkeitHamel/Tiemann (Hg.) 1993, S. 49: "Geschwindigkeit". mit welcher diese mehrfachen Sonnen sich bewe- gen. Bessel hat im Schwan einen Doppelstern entdeckt, dessen Fortrücken schon nach 6 Monaten bemerkbar erschien.
Eine merkwürdige Erscheinung am südlichen Himmel sind die sogenann- ten Magellanischen Wolken, deren lichtgebende Dünste jeden Abend in der Nähe des Südpols sichtbar werden. Diesen entgegengesetzt sind jene räthselhaf- ten, von Sternen entblösten schwarzen Stellen, unpoetisch Kohlensäcke (coal- bags) genannt, die ich ebenfalls in der südlichen Hemisphäre mehrfach beo- bachtet habe. Die eine dieser Stellen erscheint in der Spitze des südlichen Kreuzes, die andere in der Eiche Carl IIHamel/Tiemann (Hg.) 1993, S. 49: Kursivierung zur Kennzeichnung des Wechsels von deutscher in lateinische Schrift fehlt., nahe am Südpol. Auffallend ist, daß, die durch meteorologische Instrumente bemerkbare Veränderung der Atmosphäre, auf das sichtbar werden dieser Flecken keinen Einfluß zu ha- ben scheint. In jenen Nächten, wenn die übrigen Gestirne im schönsten Glanze leuchteten, waren die dunkeln Stellen oft nicht sichtbar, und erschie- nen dagegen, wenngleich das Hygrometer andeutete, daß die Luft stark mit Dünsten angefüllt sey. – Man hat diese Erscheinung aus dem ContrasteHamel/Tiemann (Hg.) 1993, S. 49: "Kontraste". erklären wollen, den eine minder mit Sternen besäete Stelle am Himmels- raum, gegen den besonders hellfunkelnden Glanz der südlichen Gestirne, her- vorbrächte. Ich kann dieser Meinung nicht seyn, die auch die beiden Forster nicht theilen, welche Coock’s 2te Erdumseglung begleitend, dieser Erscheinung eine vorzügliche Aufmerksamkeit gewidmet haben. – Im Scorpion befindet sich ein Raum von 3°, auf dem,Hamel/Tiemann (Hg.) 1993, S. 50: Komma fehlt. selbst durch Herschelsche Telescope, kein ein-
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[5r/0013]
von Westen nach Osten fortrückt.
Auffallend ist die Schnelligkeit mit welcher diese mehrfachen Sonnen sich bewe-
gen. Bessel hat im Schwan einen Doppelstern entdeckt, dessen Fortrücken
schon nach 6 Monaten bemerkbar erschien.
Eine merkwürdige Erscheinung am südlichen Himmel sind die sogenann-
ten Magellanischen Wolken, deren lichtgebende Dünste jeden Abend in der
Nähe des Südpols sichtbar werden. Diesen entgegengesetzt sind jene räthselhaf-
ten, von Sternen entblösten schwarzen Stellen, unpoetisch Kohlensäcke (coal-
bags) genannt, die ich ebenfalls in der südlichen Hemisphäre mehrfach beo-
bachtet habe. Die eine dieser Stellen erscheint in der Spitze des südlichen
Kreuzes, die andere in der Eiche Carl II, nahe am Südpol. Auffallend ist,
daß, die durch meteorologische Instrumente bemerkbare Veränderung der
Atmosphäre, auf das sichtbar werden dieser Flecken keinen Einfluß zu ha-
ben scheint. In jenen Nächten, wenn die übrigen Gestirne im schönsten
Glanze leuchteten, waren die dunkeln Stellen oft nicht sichtbar, und erschie-
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mit Dünsten angefüllt sey. – Man hat diese Erscheinung aus dem Contraste
erklären wollen, den eine minder mit Sternen besäete Stelle am Himmels-
raum, gegen den besonders hellfunkelnden Glanz der südlichen Gestirne, her-
vorbrächte. Ich kann dieser Meinung nicht seyn, die auch die beiden Forster
nicht theilen, welche Coock’s 2te Erdumseglung begleitend, dieser Erscheinung
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Dieses Werk wurde auf der Grundlage der Transkription in
Hamel, Jürgen u. Klaus Harro Tiemann (Hg.) (1993): Alexander von Humboldt:
Über das Universum. Die Kosmosvorträge 1827/28 in der Berliner Singakademie.
Frankfurt a. M.: Insel.
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[Kohlrausch, Henriette]: Physikalische Geographie. Vorgetragen von Alexander von Humboldt. [Berlin], [1828]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Sing-Akademie zu Berlin, 6.12.1827–27.3.1828.], S. 5r. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_msgermqu2124_1827/13>, abgerufen am 03.07.2024.
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