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Mainzer Journal. Nr. 244. Mainz, 13. Oktober 1849.

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[Beginn Spaltensatz] mermehrheit die größte Divergenz, also in den wichtigsten poli-
tischen Fragen des Augenblickes, wo das Ansehen des Hauptes
der Nation auf nicht sehr constitutionelle Weise betheiligt ist. Noch
mehr ist das der Fall, sobald die Jnteressen der verschiedenen ge-
stürzten Dynastien zur Sprache kommen. Dieses zeigt sich gleich
bei der Frage des Witthums für die Herzogin von Orleans. Der
Finanzminister beantragt die Auszahlung der jährlichen 300,000
Francs, weil Frankreichs Ehre erfordere, eingegangene Verpflich-
tungen zu erfüllen. Jn jeder anderen Zeit würden sich aus der
Mitte der Mehrheit zahlreiche Stimmen dagegen erheben, die aus
Rücksicht auf die Finanzklemme Sparsamen, die Legitimisten,
denen das Julikönigthum ein Aergerniß, die alten Republikaner,
denen es eine Thorheit war. Jetzt aber drängt die Noth zur
Einigkeit und die Einwendungen werden schweigen, um nicht der
Revolution Vorschub zu leisten. Eine schwerere Klippe für diese
Einigkeit werden aber die Finanzfragen seyn. Hier zeigt sich
die bodenlose Schwierigkeit der Lage. Die Gegner der Februarre-
volution rechnen ihr vor, daß die Regierungen Louis Philipps
das Gleichgewicht der Finanzen zu erhalten wußten, daß sie
( freilich bei immer steigendem Budget ) die ordentlichen Ausgaben
mit den ordentlichen Einnahmen gedeckt haben, daß aber jetzt un-
geachtet außerordentlicher Einnahmen ein enormes Deficit vor-
handen sey, das Herr Passy auf 256 Millionen berechne, das
sich aber höher belaufe. Zur Deckung desselben werden neue Ab-
[Spaltenumbruch] gaben beantragt und es ist höchst wahrscheinlich, daß man sich bei
dieser Frage nicht gerade leicht verständigen werde.

Straßburg 10. October. ( O. P. A. Z. ) Einer der Flücht-
linge im Elsaß, Namens Jacob Bronner, gebürtig aus der bay-
rischen Pfalz, welcher in der Gemeinde Riedselz bei einer [W]ittwe
Aufnahme gefunden, deren Tochter er heirathen wollte, hat so-
wohl diese als deren Mutter auf die gräßlichste Weise umgebracht.
Der Heirathsplan zerschlug sich nämlich, weil Bronner wegen
eines in Weißenburg von ihm begangenen Diebstahles eingesperrt
worden. Nach Erledigung seiner Strafe fand er sich in Riedselz
wieder ein und ermordete die beiden Frauenzimmer mit Messer-
und Heugabelstichen. Man hat nicht weniger als 26 Wunden an
dem Leichname der jungen Person entdeckt. Die Mutter ist in
einem hoffnungslosen Zustande. Der Mörder hat sich in dem
nahen Walde verborgen; es ist noch nicht gelungen, sich seiner zu
bemächtigen.

Nach den officiellen Bulletins Nr. 38. bis 41. der hiesigen
Sanitätscommission ergeben sich vom 4. bis zum 11. October
19 Choleraerkrankungen, wovon 11 Todesfälle. Jm Ganzen
zählt man im Bereiche dieser Krankheit in hiesiger Stadt bis zum
11. 225 Erkrankungen und 139 Todesfälle.

[Ende Spaltensatz]

Anzeigen.
[Beginn Spaltensatz]
Bekanntmachung.

Die Stelle des Assistenzarztes im St. Rochushospitale zu Mainz
wird am 1. November nächsthin offen.

Außer freier Wohnung und Verköstigung in der Anstalt selbst, ist
mit derselben eine Besoldung von 200 fl. in Geld verbunden.

Angehende Aerzte, die zur Annahme dieses Dienstes geneigt seyn
sollten, werden daher eingeladen, ihre desfallsigen Eingaben, unter Nach-
weisung der erforderlichen Qualificationen, bei der Verwaltungscom-
mission der bürgerlichen Hospizien der Stadt Mainz bis zum 15. Oc-
tober dieses Jahres längstens einzureichen.

Nähere Aufschlüsse hierüber können auf dem Secretariate der Ho-
spiziencommission, im bürgerlichen Jnvalidenhause Lit. C. Nr. 483. in
Mainz, bis zu dem gesagten Tage erfragt, spätere Gesuche aber nicht
mehr berücksichtigt werden.

Mainz am 1. October 1849.

    Die Hospiziencommission:
    Nack.



Bekanntmachung.

Vom 15. October anfangend treten, wegen Aenderung im Fahrten-
plane der Taunus=Eisenbahn, folgende Aenderungen in Abfertigung der
Posten ein:

1 ) Staffettenpost nach Forbach=Paris Morgens 9 Uhr;

2 ) Personen= und Güterpost nach Saarlouis Morgens 10 Uhr;

3 ) Eilwagen nach Worms über Odernheim Mittags 4 Uhr;

4 ) Eilwagen nach Worms=Oppenheim Abends 8 Uhr.

Die weiteren Aenderungen in den Brief= und Packetposten enthält
das dem Wochenblatte regelmäßig beigedruckte Verzeichniß über Abgang
sämmtlicher Posten.

Mainz den 12. October 1849.

    Großh. Postamt.
    Schmidt.



Versteigerung einer Bibliothek und von Gold-
und Silbergeräthe.

Die zum Nachlasse des Herrn Heinrich Hoffmann, lebend Jn-
haber einer Lehr= und Erziehungs=Anstalt, in Mainz wohnhaft gewesen,
gehörige Bibliothek, enthaltend Werke philologischen, geschichtlichen, pä-
dagogischen und belletristischen Jnhalts, und eine Partie Landkarten
wird künftigen

Montag den 29. October 1849 des Nachmittags um 2 Uhr

und die folgenden Tage um dieselbe Stunde, und die zu demselben Nach-
lasse gehörigen Gold= und Silbersachen, Oelgemälde, Kupferstiche,
Lithographien, Spiegel, Vasen, Uhren und Münzen

künftigen Freitag den 2. November des Nachmittags
um
2 Uhr

in Gemäßheit friedensrichterlicher Ordonnanz vom gestrigen Tage in der
Sterbewohnung, im Knebel'schen Hofe Lit. C. Nr. 188. in der hin-
teren Christophsgasse dahier, durch den unterzeichneten Notar öffentlich
gegen baare Zahlung versteigert.

Der vollständige Catalog der zu versteigernden Bücher, wie über-
haupt die sämmtlichen Effecten können in der Sterbewohnung eingesehen
werden.

Mainz den 4. October 1849.

    J. B. Frank.

[Spaltenumbruch]
Versteigerung von Floßgeräthschaften.

Dienstag den 16. October 1849, des Nachmittags um ein
Uhr, zu Mundenheim in der bayrischen Pfalz, bei Mannheim, wer-
den die nachbenannten, der Schifferschaft zu Wolfach angehörigen
Floßgeräthschaften, die bei Herrn Adam Metzner in Mundenheim
aufbewahrt sind, öffentlich durch den zu Oggersheim wohnhaften No-
tar Mor e[unleserliches Material] gegen gleichbaare Zahlung versteigert, nämlich:

8 große Seile, circa 160 bis 190 Klafter lang; 17 Seile, circa 36
Fuß lang; circa 80 Stück kleine Seile; circa 6 ditto, woran Plöcher,
Ketten und Haken sind; 1 Hamscheit; 1 Segel; circa 20 bis 24 Stück
Anker und Ankerachsen von jeder Sorte; ein großes Ruder; 2 Winden,
viele Haken, Ruder, Riemen und andere Gegenstände.

    C. Mor e, Notar.



Geschäfts-Verlegung.

Hiermit beehre ich mich die ergebene Anzeige zu machen,
dass ich mein Geschäft, die seither auf dem Speisemarkte ge-
legene Schwanen-Apotheke nunmehr in das neu
erbaute Haus in der Steingasse Lit. D. Nr. 246. nächst der
Umbach verlegt und unterm Heutigen wieder eröffnet habe.

    A. Amelung.

Filzschuhe in allen Farben, warm gefütterte feinste
Litzen= und Kalwerschuhe und Stiefel mit und
ohne Ledersohlen und Besatz, Kork=, Filz= und
Gesundheitssohlen in größter Auswahl und billigen Prei-
sen bei

    Joh. Rücker,
    Schuhfabrikant am Markte, Eingang der Schustergasse.

Ein philologisch gebildetes Frauenzimmer, welches in
allen Lehrgegenständen, die in höheren Lehranstalten verlangt
werden, sowie im Französischen Unterricht zu geben vermag,
wünscht eine Stelle als Lehrerin in einem Institute oder einer
katholischen Familie. Frankirte Anfragen unter der Adresse
A. M. besorgt die Redaction.

Bei R. F. Hergt in Koblenz hat so eben die Presse verlassen
und ist in allen Mainzer Buchhandlungen für 9 kr. zu haben:

Guter Rath für das zuträglichste Verhalten der Gesunden
zur Zeit der herrschenden oder nahenden Cholera. Zunächst
zur Beherzigung für seine Mitbürger und Landsleute am Rhein.
Von Prof. Dr. Chr. Fr. Harleß.

Bei Kirchheim & Schott in Mainz ist so eben erschienen:

Von der Sterblichkeit. Eine Rede des h. Bischofs und
Märtyrers Cyprianus, gehalten im Jahre 251 zur Zeit einer
Epidemie. Auch ein Wort des Glaubens für das christliche
Volk in unserer Zeit. Preis: 3 kr. Jn Partien wohlfeiler.

[Ende Spaltensatz]

Redacteur: Franz Sausen. -- Verlag von Kirchheim und Schott in Mainz. -- Druck von Florian Kupferberg.

[Beginn Spaltensatz] mermehrheit die größte Divergenz, also in den wichtigsten poli-
tischen Fragen des Augenblickes, wo das Ansehen des Hauptes
der Nation auf nicht sehr constitutionelle Weise betheiligt ist. Noch
mehr ist das der Fall, sobald die Jnteressen der verschiedenen ge-
stürzten Dynastien zur Sprache kommen. Dieses zeigt sich gleich
bei der Frage des Witthums für die Herzogin von Orleans. Der
Finanzminister beantragt die Auszahlung der jährlichen 300,000
Francs, weil Frankreichs Ehre erfordere, eingegangene Verpflich-
tungen zu erfüllen. Jn jeder anderen Zeit würden sich aus der
Mitte der Mehrheit zahlreiche Stimmen dagegen erheben, die aus
Rücksicht auf die Finanzklemme Sparsamen, die Legitimisten,
denen das Julikönigthum ein Aergerniß, die alten Republikaner,
denen es eine Thorheit war. Jetzt aber drängt die Noth zur
Einigkeit und die Einwendungen werden schweigen, um nicht der
Revolution Vorschub zu leisten. Eine schwerere Klippe für diese
Einigkeit werden aber die Finanzfragen seyn. Hier zeigt sich
die bodenlose Schwierigkeit der Lage. Die Gegner der Februarre-
volution rechnen ihr vor, daß die Regierungen Louis Philipps
das Gleichgewicht der Finanzen zu erhalten wußten, daß sie
( freilich bei immer steigendem Budget ) die ordentlichen Ausgaben
mit den ordentlichen Einnahmen gedeckt haben, daß aber jetzt un-
geachtet außerordentlicher Einnahmen ein enormes Deficit vor-
handen sey, das Herr Passy auf 256 Millionen berechne, das
sich aber höher belaufe. Zur Deckung desselben werden neue Ab-
[Spaltenumbruch] gaben beantragt und es ist höchst wahrscheinlich, daß man sich bei
dieser Frage nicht gerade leicht verständigen werde.

Straßburg 10. October. ( O. P. A. Z. ) Einer der Flücht-
linge im Elsaß, Namens Jacob Bronner, gebürtig aus der bay-
rischen Pfalz, welcher in der Gemeinde Riedselz bei einer [W]ittwe
Aufnahme gefunden, deren Tochter er heirathen wollte, hat so-
wohl diese als deren Mutter auf die gräßlichste Weise umgebracht.
Der Heirathsplan zerschlug sich nämlich, weil Bronner wegen
eines in Weißenburg von ihm begangenen Diebstahles eingesperrt
worden. Nach Erledigung seiner Strafe fand er sich in Riedselz
wieder ein und ermordete die beiden Frauenzimmer mit Messer-
und Heugabelstichen. Man hat nicht weniger als 26 Wunden an
dem Leichname der jungen Person entdeckt. Die Mutter ist in
einem hoffnungslosen Zustande. Der Mörder hat sich in dem
nahen Walde verborgen; es ist noch nicht gelungen, sich seiner zu
bemächtigen.

Nach den officiellen Bulletins Nr. 38. bis 41. der hiesigen
Sanitätscommission ergeben sich vom 4. bis zum 11. October
19 Choleraerkrankungen, wovon 11 Todesfälle. Jm Ganzen
zählt man im Bereiche dieser Krankheit in hiesiger Stadt bis zum
11. 225 Erkrankungen und 139 Todesfälle.

[Ende Spaltensatz]

Anzeigen.
[Beginn Spaltensatz]
Bekanntmachung.

Die Stelle des Assistenzarztes im St. Rochushospitale zu Mainz
wird am 1. November nächsthin offen.

Außer freier Wohnung und Verköstigung in der Anstalt selbst, ist
mit derselben eine Besoldung von 200 fl. in Geld verbunden.

Angehende Aerzte, die zur Annahme dieses Dienstes geneigt seyn
sollten, werden daher eingeladen, ihre desfallsigen Eingaben, unter Nach-
weisung der erforderlichen Qualificationen, bei der Verwaltungscom-
mission der bürgerlichen Hospizien der Stadt Mainz bis zum 15. Oc-
tober dieses Jahres längstens einzureichen.

Nähere Aufschlüsse hierüber können auf dem Secretariate der Ho-
spiziencommission, im bürgerlichen Jnvalidenhause Lit. C. Nr. 483. in
Mainz, bis zu dem gesagten Tage erfragt, spätere Gesuche aber nicht
mehr berücksichtigt werden.

Mainz am 1. October 1849.

    Die Hospiziencommission:
    Nack.



Bekanntmachung.

Vom 15. October anfangend treten, wegen Aenderung im Fahrten-
plane der Taunus=Eisenbahn, folgende Aenderungen in Abfertigung der
Posten ein:

1 ) Staffettenpost nach Forbach=Paris Morgens 9 Uhr;

2 ) Personen= und Güterpost nach Saarlouis Morgens 10 Uhr;

3 ) Eilwagen nach Worms über Odernheim Mittags 4 Uhr;

4 ) Eilwagen nach Worms=Oppenheim Abends 8 Uhr.

Die weiteren Aenderungen in den Brief= und Packetposten enthält
das dem Wochenblatte regelmäßig beigedruckte Verzeichniß über Abgang
sämmtlicher Posten.

Mainz den 12. October 1849.

    Großh. Postamt.
    Schmidt.



Versteigerung einer Bibliothek und von Gold-
und Silbergeräthe.

Die zum Nachlasse des Herrn Heinrich Hoffmann, lebend Jn-
haber einer Lehr= und Erziehungs=Anstalt, in Mainz wohnhaft gewesen,
gehörige Bibliothek, enthaltend Werke philologischen, geschichtlichen, pä-
dagogischen und belletristischen Jnhalts, und eine Partie Landkarten
wird künftigen

Montag den 29. October 1849 des Nachmittags um 2 Uhr

und die folgenden Tage um dieselbe Stunde, und die zu demselben Nach-
lasse gehörigen Gold= und Silbersachen, Oelgemälde, Kupferstiche,
Lithographien, Spiegel, Vasen, Uhren und Münzen

künftigen Freitag den 2. November des Nachmittags
um
2 Uhr

in Gemäßheit friedensrichterlicher Ordonnanz vom gestrigen Tage in der
Sterbewohnung, im Knebel'schen Hofe Lit. C. Nr. 188. in der hin-
teren Christophsgasse dahier, durch den unterzeichneten Notar öffentlich
gegen baare Zahlung versteigert.

Der vollständige Catalog der zu versteigernden Bücher, wie über-
haupt die sämmtlichen Effecten können in der Sterbewohnung eingesehen
werden.

Mainz den 4. October 1849.

    J. B. Frank.

[Spaltenumbruch]
Versteigerung von Floßgeräthschaften.

Dienstag den 16. October 1849, des Nachmittags um ein
Uhr, zu Mundenheim in der bayrischen Pfalz, bei Mannheim, wer-
den die nachbenannten, der Schifferschaft zu Wolfach angehörigen
Floßgeräthschaften, die bei Herrn Adam Metzner in Mundenheim
aufbewahrt sind, öffentlich durch den zu Oggersheim wohnhaften No-
tar Mor é[unleserliches Material] gegen gleichbaare Zahlung versteigert, nämlich:

8 große Seile, circa 160 bis 190 Klafter lang; 17 Seile, circa 36
Fuß lang; circa 80 Stück kleine Seile; circa 6 ditto, woran Plöcher,
Ketten und Haken sind; 1 Hamscheit; 1 Segel; circa 20 bis 24 Stück
Anker und Ankerachsen von jeder Sorte; ein großes Ruder; 2 Winden,
viele Haken, Ruder, Riemen und andere Gegenstände.

    C. Mor é, Notar.



Geschäfts-Verlegung.

Hiermit beehre ich mich die ergebene Anzeige zu machen,
dass ich mein Geschäft, die seither auf dem Speisemarkte ge-
legene Schwanen-Apotheke nunmehr in das neu
erbaute Haus in der Steingasse Lit. D. Nr. 246. nächst der
Umbach verlegt und unterm Heutigen wieder eröffnet habe.

    A. Amelung.

Filzschuhe in allen Farben, warm gefütterte feinste
Litzen= und Kalwerschuhe und Stiefel mit und
ohne Ledersohlen und Besatz, Kork=, Filz= und
Gesundheitssohlen in größter Auswahl und billigen Prei-
sen bei

    Joh. Rücker,
    Schuhfabrikant am Markte, Eingang der Schustergasse.

Ein philologisch gebildetes Frauenzimmer, welches in
allen Lehrgegenständen, die in höheren Lehranstalten verlangt
werden, sowie im Französischen Unterricht zu geben vermag,
wünscht eine Stelle als Lehrerin in einem Institute oder einer
katholischen Familie. Frankirte Anfragen unter der Adresse
A. M. besorgt die Redaction.

Bei R. F. Hergt in Koblenz hat so eben die Presse verlassen
und ist in allen Mainzer Buchhandlungen für 9 kr. zu haben:

Guter Rath für das zuträglichste Verhalten der Gesunden
zur Zeit der herrschenden oder nahenden Cholera. Zunächst
zur Beherzigung für seine Mitbürger und Landsleute am Rhein.
Von Prof. Dr. Chr. Fr. Harleß.

Bei Kirchheim & Schott in Mainz ist so eben erschienen:

Von der Sterblichkeit. Eine Rede des h. Bischofs und
Märtyrers Cyprianus, gehalten im Jahre 251 zur Zeit einer
Epidemie. Auch ein Wort des Glaubens für das christliche
Volk in unserer Zeit. Preis: 3 kr. Jn Partien wohlfeiler.

[Ende Spaltensatz]

Redacteur: Franz Sausen. — Verlag von Kirchheim und Schott in Mainz. — Druck von Florian Kupferberg.

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[0004] mermehrheit die größte Divergenz, also in den wichtigsten poli- tischen Fragen des Augenblickes, wo das Ansehen des Hauptes der Nation auf nicht sehr constitutionelle Weise betheiligt ist. Noch mehr ist das der Fall, sobald die Jnteressen der verschiedenen ge- stürzten Dynastien zur Sprache kommen. Dieses zeigt sich gleich bei der Frage des Witthums für die Herzogin von Orleans. Der Finanzminister beantragt die Auszahlung der jährlichen 300,000 Francs, weil Frankreichs Ehre erfordere, eingegangene Verpflich- tungen zu erfüllen. Jn jeder anderen Zeit würden sich aus der Mitte der Mehrheit zahlreiche Stimmen dagegen erheben, die aus Rücksicht auf die Finanzklemme Sparsamen, die Legitimisten, denen das Julikönigthum ein Aergerniß, die alten Republikaner, denen es eine Thorheit war. Jetzt aber drängt die Noth zur Einigkeit und die Einwendungen werden schweigen, um nicht der Revolution Vorschub zu leisten. Eine schwerere Klippe für diese Einigkeit werden aber die Finanzfragen seyn. Hier zeigt sich die bodenlose Schwierigkeit der Lage. Die Gegner der Februarre- volution rechnen ihr vor, daß die Regierungen Louis Philipps das Gleichgewicht der Finanzen zu erhalten wußten, daß sie ( freilich bei immer steigendem Budget ) die ordentlichen Ausgaben mit den ordentlichen Einnahmen gedeckt haben, daß aber jetzt un- geachtet außerordentlicher Einnahmen ein enormes Deficit vor- handen sey, das Herr Passy auf 256 Millionen berechne, das sich aber höher belaufe. Zur Deckung desselben werden neue Ab- gaben beantragt und es ist höchst wahrscheinlich, daß man sich bei dieser Frage nicht gerade leicht verständigen werde. Straßburg 10. October. ( O. P. A. Z. ) Einer der Flücht- linge im Elsaß, Namens Jacob Bronner, gebürtig aus der bay- rischen Pfalz, welcher in der Gemeinde Riedselz bei einer Wittwe Aufnahme gefunden, deren Tochter er heirathen wollte, hat so- wohl diese als deren Mutter auf die gräßlichste Weise umgebracht. Der Heirathsplan zerschlug sich nämlich, weil Bronner wegen eines in Weißenburg von ihm begangenen Diebstahles eingesperrt worden. Nach Erledigung seiner Strafe fand er sich in Riedselz wieder ein und ermordete die beiden Frauenzimmer mit Messer- und Heugabelstichen. Man hat nicht weniger als 26 Wunden an dem Leichname der jungen Person entdeckt. Die Mutter ist in einem hoffnungslosen Zustande. Der Mörder hat sich in dem nahen Walde verborgen; es ist noch nicht gelungen, sich seiner zu bemächtigen. Nach den officiellen Bulletins Nr. 38. bis 41. der hiesigen Sanitätscommission ergeben sich vom 4. bis zum 11. October 19 Choleraerkrankungen, wovon 11 Todesfälle. Jm Ganzen zählt man im Bereiche dieser Krankheit in hiesiger Stadt bis zum 11. 225 Erkrankungen und 139 Todesfälle. Anzeigen. Bekanntmachung. Die Stelle des Assistenzarztes im St. Rochushospitale zu Mainz wird am 1. November nächsthin offen. Außer freier Wohnung und Verköstigung in der Anstalt selbst, ist mit derselben eine Besoldung von 200 fl. in Geld verbunden. Angehende Aerzte, die zur Annahme dieses Dienstes geneigt seyn sollten, werden daher eingeladen, ihre desfallsigen Eingaben, unter Nach- weisung der erforderlichen Qualificationen, bei der Verwaltungscom- mission der bürgerlichen Hospizien der Stadt Mainz bis zum 15. Oc- tober dieses Jahres längstens einzureichen. Nähere Aufschlüsse hierüber können auf dem Secretariate der Ho- spiziencommission, im bürgerlichen Jnvalidenhause Lit. C. Nr. 483. in Mainz, bis zu dem gesagten Tage erfragt, spätere Gesuche aber nicht mehr berücksichtigt werden. Mainz am 1. October 1849. Die Hospiziencommission: Nack. Bekanntmachung. Vom 15. October anfangend treten, wegen Aenderung im Fahrten- plane der Taunus=Eisenbahn, folgende Aenderungen in Abfertigung der Posten ein: 1 ) Staffettenpost nach Forbach=Paris Morgens 9 Uhr; 2 ) Personen= und Güterpost nach Saarlouis Morgens 10 Uhr; 3 ) Eilwagen nach Worms über Odernheim Mittags 4 Uhr; 4 ) Eilwagen nach Worms=Oppenheim Abends 8 Uhr. Die weiteren Aenderungen in den Brief= und Packetposten enthält das dem Wochenblatte regelmäßig beigedruckte Verzeichniß über Abgang sämmtlicher Posten. Mainz den 12. October 1849. Großh. Postamt. Schmidt. Versteigerung einer Bibliothek und von Gold- und Silbergeräthe. Die zum Nachlasse des Herrn Heinrich Hoffmann, lebend Jn- haber einer Lehr= und Erziehungs=Anstalt, in Mainz wohnhaft gewesen, gehörige Bibliothek, enthaltend Werke philologischen, geschichtlichen, pä- dagogischen und belletristischen Jnhalts, und eine Partie Landkarten wird künftigen Montag den 29. October 1849 des Nachmittags um 2 Uhr und die folgenden Tage um dieselbe Stunde, und die zu demselben Nach- lasse gehörigen Gold= und Silbersachen, Oelgemälde, Kupferstiche, Lithographien, Spiegel, Vasen, Uhren und Münzen künftigen Freitag den 2. November des Nachmittags um 2 Uhr in Gemäßheit friedensrichterlicher Ordonnanz vom gestrigen Tage in der Sterbewohnung, im Knebel'schen Hofe Lit. C. Nr. 188. in der hin- teren Christophsgasse dahier, durch den unterzeichneten Notar öffentlich gegen baare Zahlung versteigert. Der vollständige Catalog der zu versteigernden Bücher, wie über- haupt die sämmtlichen Effecten können in der Sterbewohnung eingesehen werden. Mainz den 4. October 1849. J. B. Frank. Versteigerung von Floßgeräthschaften. Dienstag den 16. October 1849, des Nachmittags um ein Uhr, zu Mundenheim in der bayrischen Pfalz, bei Mannheim, wer- den die nachbenannten, der Schifferschaft zu Wolfach angehörigen Floßgeräthschaften, die bei Herrn Adam Metzner in Mundenheim aufbewahrt sind, öffentlich durch den zu Oggersheim wohnhaften No- tar Mor é_ gegen gleichbaare Zahlung versteigert, nämlich: 8 große Seile, circa 160 bis 190 Klafter lang; 17 Seile, circa 36 Fuß lang; circa 80 Stück kleine Seile; circa 6 ditto, woran Plöcher, Ketten und Haken sind; 1 Hamscheit; 1 Segel; circa 20 bis 24 Stück Anker und Ankerachsen von jeder Sorte; ein großes Ruder; 2 Winden, viele Haken, Ruder, Riemen und andere Gegenstände. C. Mor é, Notar. Geschäfts-Verlegung. Hiermit beehre ich mich die ergebene Anzeige zu machen, dass ich mein Geschäft, die seither auf dem Speisemarkte ge- legene Schwanen-Apotheke nunmehr in das neu erbaute Haus in der Steingasse Lit. D. Nr. 246. nächst der Umbach verlegt und unterm Heutigen wieder eröffnet habe. A. Amelung. Filzschuhe in allen Farben, warm gefütterte feinste Litzen= und Kalwerschuhe und Stiefel mit und ohne Ledersohlen und Besatz, Kork=, Filz= und Gesundheitssohlen in größter Auswahl und billigen Prei- sen bei Joh. Rücker, Schuhfabrikant am Markte, Eingang der Schustergasse. Ein philologisch gebildetes Frauenzimmer, welches in allen Lehrgegenständen, die in höheren Lehranstalten verlangt werden, sowie im Französischen Unterricht zu geben vermag, wünscht eine Stelle als Lehrerin in einem Institute oder einer katholischen Familie. Frankirte Anfragen unter der Adresse A. M. besorgt die Redaction. Bei R. F. Hergt in Koblenz hat so eben die Presse verlassen und ist in allen Mainzer Buchhandlungen für 9 kr. zu haben: Guter Rath für das zuträglichste Verhalten der Gesunden zur Zeit der herrschenden oder nahenden Cholera. Zunächst zur Beherzigung für seine Mitbürger und Landsleute am Rhein. Von Prof. Dr. Chr. Fr. Harleß. Bei Kirchheim & Schott in Mainz ist so eben erschienen: Von der Sterblichkeit. Eine Rede des h. Bischofs und Märtyrers Cyprianus, gehalten im Jahre 251 zur Zeit einer Epidemie. Auch ein Wort des Glaubens für das christliche Volk in unserer Zeit. Preis: 3 kr. Jn Partien wohlfeiler. Redacteur: Franz Sausen. — Verlag von Kirchheim und Schott in Mainz. — Druck von Florian Kupferberg.

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Rahel Hartz: Artikelstrukturierung

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Zitationshilfe: Mainzer Journal. Nr. 244. Mainz, 13. Oktober 1849, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_mainzerjournal244_1849/4>, abgerufen am 04.06.2024.