Mährisches Tagblatt. Nr. 30, Olmütz, 06.02.1884.[Spaltenumbruch]
im Inst.-Regt. Nr. 8. Der angebliche Graf (Benefice-Vorstellung.) Zum Benefice (Olmützer Wochenmarkt vom 6. Februar.) Der heutige Wochenmarkt, so schwach er auch be- (Ernennungen.) Die "Wiener Zeitung" (Schwere Erkrankung.) Der Landtags- (Arbeiter-Strike.) Wiener Blätter melden: (Deutscher Schulverein.) Die nächste Haupt- (Speisezettel der Volksküche.) Morgen Vom Tage. (Das Leichenbegängniß der Gallmeyer.) Sang- und klanglos, wie sie es gewünscht, wurde Um 2 Uhr wurde der schmucklose Holzsarg Mit Mühe und Noth wurde der Leichen- Vom Hofstaate des Erzherzogs Wilhelm Wenige Minuten nach 2 Uhr war die Das Grab der Gallmeyer befindet sich links Eine alte Freundin der Gallmeyer war auch Die Freunde der Verstorbenen, die letzten, (Ein billiges Heilmittel.) Magenleidenden (Ermordung eines Polizei-Agenten.) Wie die "Dresdener Nachrichten" melden, erin- (In der Menagerie.) In London sind Kein Zweifel mehr! Wer bisher noch Zweifel gehabt, daß die Königl. städt. Theater in Olmütz. Direction Emil Schönerstädt. [Spaltenumbruch]
im Inſt.-Regt. Nr. 8. Der angebliche Graf (Benefice-Vorſtellung.) Zum Benefice (Olmützer Wochenmarkt vom 6. Februar.) Der heutige Wochenmarkt, ſo ſchwach er auch be- (Ernennungen.) Die „Wiener Zeitung“ (Schwere Erkrankung.) Der Landtags- (Arbeiter-Strike.) Wiener Blätter melden: (Deutſcher Schulverein.) Die nächſte Haupt- (Speiſezettel der Volksküche.) Morgen Vom Tage. (Das Leichenbegängniß der Gallmeyer.) Sang- und klanglos, wie ſie es gewünſcht, wurde Um 2 Uhr wurde der ſchmuckloſe Holzſarg Mit Mühe und Noth wurde der Leichen- Vom Hofſtaate des Erzherzogs Wilhelm Wenige Minuten nach 2 Uhr war die Das Grab der Gallmeyer befindet ſich links Eine alte Freundin der Gallmeyer war auch Die Freunde der Verſtorbenen, die letzten, (Ein billiges Heilmittel.) Magenleidenden (Ermordung eines Polizei-Agenten.) Wie die „Dresdener Nachrichten“ melden, erin- (In der Menagerie.) In London ſind Kein Zweifel mehr! Wer bisher noch Zweifel gehabt, daß die Königl. ſtädt. Theater in Olmütz. Direction Emil Schönerſtädt. <TEI> <text> <body> <div type="jFeuilleton" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <pb facs="#f0006" n="[6]"/> <cb/> </div> </div> <div type="jLocal" n="1"> <div xml:id="hochstaplers2" prev="#hochstaplers1" type="jArticle" n="2"> <p>im Inſt.-Regt. Nr. 8. Der angebliche Graf<lb/> Wagenſterg kontrahirte hierorts mehrere Hotel-<lb/> Schulden und pumpte auch mehrere hieſige Adelige<lb/> an. Süß der häufig das hieſige Theater beſuchte,<lb/> war bereits eine bekannte Perſönlichkeit. Man<lb/> wird ſich eines kleinen ſchwächlichen Männchens<lb/> erinnern, das auffallend hinkte, ſtets ein ſchwarz-<lb/> gelbes Bändchen im Knopfloch trug und mit<lb/> einem langen grauen Sommer-Ueberzieher be-<lb/> kleidet war. Dieſer Fremde war der angebliche Graf<lb/> Wagenſterg. Derſelbe wird noch heute dem Straf-<lb/> gerichte eingeliefert werden.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Benefice-Vorſtellung.)</hi> </head> <p>Zum Benefice<lb/> des Characterdarſtellers, Herrn <hi rendition="#g">Lehmann,</hi> geht<lb/> heute Shakeſpeares Drama: <hi rendition="#g">„Der Kaufmann<lb/> von Venedig“</hi> in Scene Die Wahl dieſes<lb/> Werkes iſt eine ſehr gute und dürfte der Bene-<lb/> ficiant, der unſerem Publikum ſchon manche treff-<lb/> liche Leiſtung bot und ſich großer Beliebtheit<lb/> erfreut, heute ein volles Haus erzielen. Herr<lb/> Lehmann ſpielt den „Shylok.“</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Olmützer Wochenmarkt vom 6. Februar.)</hi> </head><lb/> <p>Der heutige Wochenmarkt, ſo ſchwach er auch be-<lb/> fahren war, bot dennoch ein klares Bild des<lb/> jetzigen Geſchäftsganges, welcher wie ſelten in<lb/> der Winterszeit, heuer ganz matt und luſtlos<lb/> iſt. So hielten ſich heute ſowohl Brauer wie<lb/> Malzfabrikanten, deren Geſchäfte der bisher<lb/> ungelöſten Eisfrage gegenüberſtehen, ganz reſervirt<lb/> und ſind es auch dem Gerſteneinkaufe <hi rendition="#aq">vis a vis,</hi><lb/> weßhalb am heutigen Wochenmarkte dieſer Ar-<lb/> tikel vollſtändig unbeachtet blieb. Die 2—3<lb/> Käufer, die am Platze auftraten, benützten die<lb/> totale Flauheit, zu ſtark gedrückten Preiſen ein-<lb/> zukaufen. Das Geſchäft, das ſich ohnehin nur<lb/> auf die Deckuug des heimiſchen Bedarfes be-<lb/> ſchränkte, liegt demnach im Argen, wenn nicht<lb/> bald ein günſtiger Witterungsumſchlag eintritt.<lb/> Auch im Weizen iſt die Stimmung nicht beſſer.<lb/> Freilich ſind die geringeren Mengen, die jetzt<lb/> am Markte ausgeboten ſind, nicht ausſchlag-<lb/> gebend. Roggen iſt gefragt, doch gleichfalls mäßig<lb/> vertreten.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Ernennungen.)</hi> </head> <p>Die „Wiener Zeitung“<lb/> meldet: Der Superintendent-Stellvertreter und<lb/> evangeliſche Pfarrer helvetiſcher Confeſſion in<lb/> Rovecin, Benjamin Fleiſcher wurde zum Mit-<lb/> glied des mähriſchen Landes-Schulrathes, der Re-<lb/> gierungs-Secretär Ed. v. Roſenberg zum Bezirks-<lb/> hauptmann und der Bezirks-Commiſſär Othmar<lb/> Herzig zum Regierungs-Secretär in Schlefien<lb/> ernannt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Schwere Erkrankung.)</hi> </head> <p>Der Landtags-<lb/> Abgeordnete Adolph v. Ripka-Rechthofen liegt im<lb/> Sterben.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Arbeiter-Strike.)</hi> </head> <p>Wiener Blätter melden:<lb/> Sämmtliche Arbeiter der Seidenzeug-Fabrik<lb/> Schmieda und Compagnie in Mähriſch-Schön-<lb/> berg ſtriken und verlangen Lohnerhöhung. Da<lb/> der Fabriksbeſitzer bedeutende Lieferungen abge-<lb/> ſchloſſen hat, wird mit den Arbeitern unterhandelt,<lb/> jedoch bisher vergebens.</p> </div><lb/> <div type="jAn" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Deutſcher Schulverein.)</hi> </head> <p>Die nächſte Haupt-<lb/> verſammlung des „deutſchen Schulvereines“ findet<lb/> zu Pfingſten in Graz ſtatt.</p> </div><lb/> <div type="jAn" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Speiſezettel der Volksküche.)</hi> </head> <p>Morgen<lb/> Donnerſtag. 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Die Kirche zu St.-<lb/> Johann Nepomuk, wo die Einſegnung ſtattfand<lb/> war lange vor zwei Uhr für welche Zeit das<lb/> Leichenbegängniß anberaumt war im wahren<lb/> Sinne des Wortes überfüllt.</p><lb/> <p>Um 2 Uhr wurde der ſchmuckloſe Holzſarg<lb/> mit den Ueberreſten der todten Pepi gehoben und<lb/> die ſchmale Stiege hinabgetragen. Als der<lb/> Leichenzug auf die Straße trat, bot ſich ein impo-<lb/> ſantes Bild. Dichtgedrängt ſtanden die Theil-<lb/> nehmer an der Trauerfeier in ſechsfachen Reihen<lb/> vor dem Hauſe. Auf den Stufen, die zur<lb/><cb/> Johanneskirche führen, war kein Plätzchen frei<lb/> und die Fenſter und Balcons der benachbarten<lb/> Häuſer waren gleichfalls ſtark beſetzt.</p><lb/> <p>Mit Mühe und Noth wurde der Leichen-<lb/> wagen quer über die Straße, bis vor die Kirche<lb/> gebracht, in welcher die Einſegnung ſtattfinden<lb/> ſollte. Bis auf das letzte Plätzchen war das<lb/> weite, große Gotteshaus gefüllt, und als der<lb/> Sarg in die Kirche getragen wurde und die<lb/> Freunde der Verſtarbenen nachdrängten, ent-<lb/> wickelte ſich in dem Hauſe ein geradezu lebens-<lb/> gefährliches Gedränge .... Die eigentlichen<lb/> Trauergäſte ſtanden draußen auf den Steinflieſen,<lb/> einigen wenigen war es geglückt, hineinzukommen,<lb/> das Gros der Kirchenbeſucher bildeten die<lb/> Wiener.</p><lb/> <p>Vom Hofſtaate des Erzherzogs Wilhelm<lb/> war der Kammervorſteher Feldmarſchall-Lieutenant<lb/> Koblitz v. Willenburg erſchienen. Anweſend waren<lb/> ferner die Schriftſteller Anzengruber und der<lb/> Präſident des Schriftſteller-Vereines „Concordia“<lb/> Regierungsrath v. Weilen, der Director des<lb/> Burgtheaters Ad. Wilbrandt, Hofopern-Director<lb/> Jahn, die Directoren Bukowics Coſta und Steiner,<lb/> Graf Lamezan, Herrn v. Dumba, die Damen<lb/> Schläger, Chriſten, Bredow, Groß, die Herren<lb/> Girardi, Schweighofer, Blaſel, Guttmannn, Joſeffy,<lb/> Bank ꝛc.</p><lb/> <p>Wenige Minuten nach 2 Uhr war die<lb/> kirchliche Feier vorüber. Der Zug ſetzte<lb/> ſich langſam in Bewegung. An der jetzt<lb/> verödeten Stätte ihres Ruhmes an dem<lb/> Carltheater vorüber, wurde die todte Pepi ge-<lb/> führt. Eine lange wallende Trauerfahne grüßte<lb/> vom Balcon des Hauſes herab die todte Träge-<lb/> rin der glanzvollen Vergangenheit des Carl-<lb/> theaters. In dem hellen klaren Sonnenſchein<lb/> nahm ſich das Haus mit dem ſchmutzig ge-<lb/> wordenen Anſtrich doppelt einſam aus. Der<lb/> ſtumme Gruß, den der ſchwarze Flor herüber-<lb/> ſandte zu dem Sarge der feſchen Pepi, er war<lb/> auch eine Art ſtummer Trauerbotſchaft für das<lb/> einſame Haus ſelbſt. Die genialſte Soubrette<lb/> die auf ſeinen Brettern gewirkt, todt, ſein großer<lb/> Matras wahnſinnig, das glänzende Enſemble<lb/> auseinandergeſtoben. „Verdorben — geſtorben“.<lb/> Auf allen Wegen, die zum Friedhofe führten,<lb/> ſtanden hunderte Menſchen, welche den Leichenzug<lb/> erwarteten. Den Leichenzug eröffneten zwei be-<lb/> rittene Sicherheitswachmänner, dann folgte ein<lb/> Wagen mit Kränzen, hierauf der einfache zwei-<lb/> ſpännige Leichenwagen, hinter demſelben wieder<lb/> ein Wagen mit Kränzen und dann eine unab-<lb/> ſehbare Reihe von Equipagen und Fiakern mit<lb/> den Trauergäſteu.</p><lb/> <p>Das Grab der Gallmeyer befindet ſich links<lb/> von der Capelle des Friedhofes; ein Weg, welcher<lb/> längs der Einfriedungsmauer des Friedhofes<lb/> läuft, führt dahin. Man geht einige Schritte<lb/> längs dieſer Mauer, biegt dann rechts nach dem<lb/> erſten offenen Platz ein und befindet ſich an einem<lb/> aufgeworfenen Grabe. Unter demſelben ein Grab-<lb/> ſtein aus politirten Granit, umringt von Epheu<lb/> und anderen Gewächs. Auf dem Stein lieſt man<lb/> die Worte: <hi rendition="#g">Chriſtian Gallmeyer,</hi> geb.<lb/> 19. März 1814 geſt. 25. Februar 1867. Das<lb/> iſt das Grab des Vaters der Gallmeyer — und<lb/> zugleich der Ort, an welchem auch ſie zur letzten<lb/> Ruhe gebettet wird. Wer ſeitwärts tritt, der<lb/> ſieht den Sarg des Chriſtian Gallmeyer. Irgend<lb/> ein Unberufener hat am Sockel dieſes Grabſteines<lb/> eine mit einem Veilchenkranz umgebene Marmor-<lb/> tafel niedergelegt, auf welcher in Goldbuchſtabeu<lb/> die Worte ſtehen: „Du haſt die Blumen<lb/> auf dem Grabe verſchmäht — deine Lieblings-<lb/> blume aber eilt Dir voraus.“ Die Freunde der<lb/> Verſtorbenen ordneten ſofort an, daß dieſe Tafel<lb/> entfernt werde, da es dem ausdrücklichen letzten<lb/> Wunſche der Gallmeyer widerſpricht, ihr Grab<lb/> mit Blumen zu ſchmücken. Um den Hügel, den<lb/> die ans dem Grabe gehobene Erde bildet, waren<lb/> mehrere Repräſentantinnen der Wiener Bühnen-<lb/> welt verſammelt.</p><lb/> <p>Eine alte Freundin der Gallmeyer war auch<lb/> hiehergeeilt: Anna Grobecker. Da ſtand ſie wei-<lb/> nend und gedachte wohl früherer Triumphe und<lb/> fröhlicherer Zeiten ...</p><lb/> <p>Die Freunde der Verſtorbenen, die letzten,<lb/> die ihr auch im Tode nahegeſtanden, umringen<lb/> im Halbkreis das offene Grab, in welches jetzt<lb/> unter dem Läuten der Friedhofglocke der braune<lb/> Holzſarg geſenkt wurde. Es iſt ¾4 Uhr Nach-<lb/> mittags; die Sonne ſendet ihre goldigſten<lb/> Strahlen hinunter auf das Grab Joſephine<lb/><cb/> Gallmeyer’s, als wollte ſie noch einmal ihren<lb/> Glanz über ſie ausbreiten. — Dann kollern<lb/> die Erdſchollen hinab; kein Wort wird laut, nur<lb/> das Schluchzen der Damen hört man und das<lb/> Wehklagen der treuen Liſi, der Kammerfrau der<lb/> Verſtorbenen, die ſich mühſam an das Grab vor-<lb/> drängt und einige Schollen Erde hinabwirft.<lb/> Zwei Männer im blauen Arbeitsrocke werfen nun<lb/> den Grabhügel auf. Alles ſteht entblößten Haup-<lb/> tes da während dieſer Arbeit, die etwa eine halbe<lb/> Stunde währt. Kurz vor 4 Uhr iſt Alles zu<lb/> Ende. Man legt die Kränze auf den Grabhügel<lb/> und die Menſchen entfernen ſich. Nun ruht Jo-<lb/> ſephine Gallmeyer in kühler Erde.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Ein billiges Heilmittel.)</hi> </head> <p>Magenleidenden<lb/> empfiehlt ſich der Gebrauch der echten „Moll’s<lb/> Seidlitzpulver“, die bei geringen Koſten die nach-<lb/> haltigſten Heilreſultate nach ſich ziehen. Schachtel<lb/> mit Gebrauchs-Anweiſung 1 fl. ö. W. Täglicher<lb/> Verſandt per Poſtnachnahme durch A. Moll,<lb/> Apotheker, k. k. Hoflieferant, Wien, Tuchlauben 9.<lb/> In den Apotheken der Provinz verlange man<lb/> ausdrücklich Moll’s Präparat mit deſſen Schutz-<lb/> marke und Unterſchrift.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Ermordung eines Polizei-Agenten.)</hi> </head><lb/> <p>Wie die „Dresdener Nachrichten“ melden, erin-<lb/> nerte ſich, durch eine in dieſem Blatte enthaltene<lb/> genaue Perſonsbeſchreibung aufmerkſam geworden,<lb/> der Amts-Copiſt Rößler in Dresden, das er als<lb/> Soldat mit einem Manne gedient hatte, der ſo<lb/> wie der Florisdorfer Verbrecher zwei Warzen<lb/> an der linken Wange hatte. Rößler verfügte ſich<lb/> ſofort auf die Polizei und ließ ſich in der Criminal-<lb/> Abtheilung das Porträt des Verbrechers vorlegen,<lb/> wobei er ſofort die Ueberzeugung gewann, daß<lb/> er hier den ehemaligen Corporal Stellmacher vor<lb/> ſich habe, welcher mit ihm in den Jahren 1865/76<lb/> im ſächſiſchen 2. Grenadier-Regiment Nr. 101<lb/> gedient hatte. Die weitere Erörterungen ergaben,<lb/> daß dieſer Stellmacher aus Grottau in Schleſien<lb/> gebürtig, das Schuhmacherhandwerk erlernt und<lb/> dann bei einem preußiſch-ſchleſiſchen Regiment in<lb/> Militärdienſt trat, aus welchem Regimente er<lb/> ſpäter in das 12. ſächſiſche Armeecorps übertrat<lb/> und zum Unterofficier avancirte. Sehr bald darauf<lb/> ward er nach der Schweiz fahnenenflüchtig, weß-<lb/> halb er ſteckbrieflich verfolgt wurde. Die Dresdener<lb/> Criminal-Abtheilung fahndete nach den Rößler’ſchen<lb/> Mittheilungen nun ſofort bei dem genannten<lb/> Regiment nach weiteren Kameraden Stellmacher’s<lb/> aus jenen Dienſtjahren und ermittelte deren auch<lb/> eine anſehnliche Zahl, welche ſämmtlich die Ge-<lb/> ſichtszüge des Corporals Stellmacher mit den<lb/> ominöſen zwei Warzen auf dem von der Criminal-<lb/> Polizei vorgelegten Porträt erkannten. Selbſtver-<lb/> ſtändlich hat die Dresdener Behörde ſich ſofort<lb/> mit der Wiener ins Einvernehmen geſetzt und<lb/> werden wahrſcheinlich die ſämmtichen dortigen<lb/> Recognoscirungszeugen nach Wien befördert wer-<lb/> den, um dem Verbrecher auch perſönlich gegen-<lb/> übergeſtellt zu werden. Bei der Wiener Staats-<lb/> anwaltſchaft iſt hievon allerdings — wie ver-<lb/> lautet — bisher noch nichts bekannt. Es bleibt<lb/> alſo die Beſtätigung dieſer Nachricht abzuwarten.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(In der Menagerie.)</hi> </head> <p>In London ſind<lb/> mehrere Prieſter aus Siam angekommen, um dem<lb/> weißen Elephanten ihre Huldigung darzubringen.<lb/> Das Thier ſchien ſeine Landsleute zu erkennen,<lb/> und äußerte ſeine Freude über das Wiederſehen,<lb/> indem es ſeinen Rüſſel in den Waſſerbehältr<lb/> tauchte und die ihn Anbetenden mit einer rieſigen<lb/> Douche überraſchte.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jAnnouncements" n="1"> <div type="jAn" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Kein Zweifel mehr!</hi> </head><lb/> <p>Wer bisher noch Zweifel gehabt, daß die<lb/> Apotheker R. Brandt’s Schweizerpillen ein ſicheres,<lb/> raſches und angenehmes Haus- und Heilmittel<lb/> bei Krankheiten des Magens, der Därme und<lb/> des Blutes ſind, der leſe die Urtheile, welche die<lb/> erſten Männer der mediciniſchen Wiſſenſchaft<lb/> über dieſe Pillen abgegeben. Erhältlich á Schachtel<lb/> 70 Kreuzer in den bekannten Apotheken. In<lb/> Olmütz bei Hern Dr. Schrötter Apoth.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jAn" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Königl. ſtädt. Theater in Olmütz.</hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p> <hi rendition="#c">Direction Emil Schönerſtädt.<lb/> 28. Vorſtell. <hi rendition="#aq">Abonn. susp.</hi> Gerader Tag.<lb/><hi rendition="#b">Mittwoch, den 6. Februar 1884.</hi><lb/> Zum Benefice des Schauſpielers Herrn<lb/><hi rendition="#b">Carl Lehmann.<lb/> Der Kaufmann von Benedig.</hi><lb/> Schauſpiel in 5 Aufzügen von <hi rendition="#g">Shakeſpeare.</hi> </hi> </p> </div> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [[6]/0006]
im Inſt.-Regt. Nr. 8. Der angebliche Graf
Wagenſterg kontrahirte hierorts mehrere Hotel-
Schulden und pumpte auch mehrere hieſige Adelige
an. Süß der häufig das hieſige Theater beſuchte,
war bereits eine bekannte Perſönlichkeit. Man
wird ſich eines kleinen ſchwächlichen Männchens
erinnern, das auffallend hinkte, ſtets ein ſchwarz-
gelbes Bändchen im Knopfloch trug und mit
einem langen grauen Sommer-Ueberzieher be-
kleidet war. Dieſer Fremde war der angebliche Graf
Wagenſterg. Derſelbe wird noch heute dem Straf-
gerichte eingeliefert werden.
(Benefice-Vorſtellung.) Zum Benefice
des Characterdarſtellers, Herrn Lehmann, geht
heute Shakeſpeares Drama: „Der Kaufmann
von Venedig“ in Scene Die Wahl dieſes
Werkes iſt eine ſehr gute und dürfte der Bene-
ficiant, der unſerem Publikum ſchon manche treff-
liche Leiſtung bot und ſich großer Beliebtheit
erfreut, heute ein volles Haus erzielen. Herr
Lehmann ſpielt den „Shylok.“
(Olmützer Wochenmarkt vom 6. Februar.)
Der heutige Wochenmarkt, ſo ſchwach er auch be-
fahren war, bot dennoch ein klares Bild des
jetzigen Geſchäftsganges, welcher wie ſelten in
der Winterszeit, heuer ganz matt und luſtlos
iſt. So hielten ſich heute ſowohl Brauer wie
Malzfabrikanten, deren Geſchäfte der bisher
ungelöſten Eisfrage gegenüberſtehen, ganz reſervirt
und ſind es auch dem Gerſteneinkaufe vis a vis,
weßhalb am heutigen Wochenmarkte dieſer Ar-
tikel vollſtändig unbeachtet blieb. Die 2—3
Käufer, die am Platze auftraten, benützten die
totale Flauheit, zu ſtark gedrückten Preiſen ein-
zukaufen. Das Geſchäft, das ſich ohnehin nur
auf die Deckuug des heimiſchen Bedarfes be-
ſchränkte, liegt demnach im Argen, wenn nicht
bald ein günſtiger Witterungsumſchlag eintritt.
Auch im Weizen iſt die Stimmung nicht beſſer.
Freilich ſind die geringeren Mengen, die jetzt
am Markte ausgeboten ſind, nicht ausſchlag-
gebend. Roggen iſt gefragt, doch gleichfalls mäßig
vertreten.
(Ernennungen.) Die „Wiener Zeitung“
meldet: Der Superintendent-Stellvertreter und
evangeliſche Pfarrer helvetiſcher Confeſſion in
Rovecin, Benjamin Fleiſcher wurde zum Mit-
glied des mähriſchen Landes-Schulrathes, der Re-
gierungs-Secretär Ed. v. Roſenberg zum Bezirks-
hauptmann und der Bezirks-Commiſſär Othmar
Herzig zum Regierungs-Secretär in Schlefien
ernannt.
(Schwere Erkrankung.) Der Landtags-
Abgeordnete Adolph v. Ripka-Rechthofen liegt im
Sterben.
(Arbeiter-Strike.) Wiener Blätter melden:
Sämmtliche Arbeiter der Seidenzeug-Fabrik
Schmieda und Compagnie in Mähriſch-Schön-
berg ſtriken und verlangen Lohnerhöhung. Da
der Fabriksbeſitzer bedeutende Lieferungen abge-
ſchloſſen hat, wird mit den Arbeitern unterhandelt,
jedoch bisher vergebens.
(Deutſcher Schulverein.) Die nächſte Haupt-
verſammlung des „deutſchen Schulvereines“ findet
zu Pfingſten in Graz ſtatt.
(Speiſezettel der Volksküche.) Morgen
Donnerſtag. Erbſenſuppe, Selchfleiſch, Kraut,
Knödel.
Vom Tage.
(Das Leichenbegängniß der Gallmeyer.)
Sang- und klanglos, wie ſie es gewünſcht, wurde
geſtern in Wien Joſephine Gallmeyer zu Grabe
getragen. Eine unabſehbare Menſchenmenge um-
ſtand vor dem Trauerhauſe den einfachen, zwei-
ſpännigen Leichenwagen, an deſſen Ecken vier
Kerzen, in Lampen mit mattem Glaſe, ein
düſteres Licht gaben. Vor und hinter dem
Leichenwagen wurden auf je einem Blumen-
wagen die zahlreichen Kränze gelegt, welche von
Nah und Fern Freunde und Verehrer der Ver-
blichenen geſendet hatten. Die Kirche zu St.-
Johann Nepomuk, wo die Einſegnung ſtattfand
war lange vor zwei Uhr für welche Zeit das
Leichenbegängniß anberaumt war im wahren
Sinne des Wortes überfüllt.
Um 2 Uhr wurde der ſchmuckloſe Holzſarg
mit den Ueberreſten der todten Pepi gehoben und
die ſchmale Stiege hinabgetragen. Als der
Leichenzug auf die Straße trat, bot ſich ein impo-
ſantes Bild. Dichtgedrängt ſtanden die Theil-
nehmer an der Trauerfeier in ſechsfachen Reihen
vor dem Hauſe. Auf den Stufen, die zur
Johanneskirche führen, war kein Plätzchen frei
und die Fenſter und Balcons der benachbarten
Häuſer waren gleichfalls ſtark beſetzt.
Mit Mühe und Noth wurde der Leichen-
wagen quer über die Straße, bis vor die Kirche
gebracht, in welcher die Einſegnung ſtattfinden
ſollte. Bis auf das letzte Plätzchen war das
weite, große Gotteshaus gefüllt, und als der
Sarg in die Kirche getragen wurde und die
Freunde der Verſtarbenen nachdrängten, ent-
wickelte ſich in dem Hauſe ein geradezu lebens-
gefährliches Gedränge .... Die eigentlichen
Trauergäſte ſtanden draußen auf den Steinflieſen,
einigen wenigen war es geglückt, hineinzukommen,
das Gros der Kirchenbeſucher bildeten die
Wiener.
Vom Hofſtaate des Erzherzogs Wilhelm
war der Kammervorſteher Feldmarſchall-Lieutenant
Koblitz v. Willenburg erſchienen. Anweſend waren
ferner die Schriftſteller Anzengruber und der
Präſident des Schriftſteller-Vereines „Concordia“
Regierungsrath v. Weilen, der Director des
Burgtheaters Ad. Wilbrandt, Hofopern-Director
Jahn, die Directoren Bukowics Coſta und Steiner,
Graf Lamezan, Herrn v. Dumba, die Damen
Schläger, Chriſten, Bredow, Groß, die Herren
Girardi, Schweighofer, Blaſel, Guttmannn, Joſeffy,
Bank ꝛc.
Wenige Minuten nach 2 Uhr war die
kirchliche Feier vorüber. Der Zug ſetzte
ſich langſam in Bewegung. An der jetzt
verödeten Stätte ihres Ruhmes an dem
Carltheater vorüber, wurde die todte Pepi ge-
führt. Eine lange wallende Trauerfahne grüßte
vom Balcon des Hauſes herab die todte Träge-
rin der glanzvollen Vergangenheit des Carl-
theaters. In dem hellen klaren Sonnenſchein
nahm ſich das Haus mit dem ſchmutzig ge-
wordenen Anſtrich doppelt einſam aus. Der
ſtumme Gruß, den der ſchwarze Flor herüber-
ſandte zu dem Sarge der feſchen Pepi, er war
auch eine Art ſtummer Trauerbotſchaft für das
einſame Haus ſelbſt. Die genialſte Soubrette
die auf ſeinen Brettern gewirkt, todt, ſein großer
Matras wahnſinnig, das glänzende Enſemble
auseinandergeſtoben. „Verdorben — geſtorben“.
Auf allen Wegen, die zum Friedhofe führten,
ſtanden hunderte Menſchen, welche den Leichenzug
erwarteten. Den Leichenzug eröffneten zwei be-
rittene Sicherheitswachmänner, dann folgte ein
Wagen mit Kränzen, hierauf der einfache zwei-
ſpännige Leichenwagen, hinter demſelben wieder
ein Wagen mit Kränzen und dann eine unab-
ſehbare Reihe von Equipagen und Fiakern mit
den Trauergäſteu.
Das Grab der Gallmeyer befindet ſich links
von der Capelle des Friedhofes; ein Weg, welcher
längs der Einfriedungsmauer des Friedhofes
läuft, führt dahin. Man geht einige Schritte
längs dieſer Mauer, biegt dann rechts nach dem
erſten offenen Platz ein und befindet ſich an einem
aufgeworfenen Grabe. Unter demſelben ein Grab-
ſtein aus politirten Granit, umringt von Epheu
und anderen Gewächs. Auf dem Stein lieſt man
die Worte: Chriſtian Gallmeyer, geb.
19. März 1814 geſt. 25. Februar 1867. Das
iſt das Grab des Vaters der Gallmeyer — und
zugleich der Ort, an welchem auch ſie zur letzten
Ruhe gebettet wird. Wer ſeitwärts tritt, der
ſieht den Sarg des Chriſtian Gallmeyer. Irgend
ein Unberufener hat am Sockel dieſes Grabſteines
eine mit einem Veilchenkranz umgebene Marmor-
tafel niedergelegt, auf welcher in Goldbuchſtabeu
die Worte ſtehen: „Du haſt die Blumen
auf dem Grabe verſchmäht — deine Lieblings-
blume aber eilt Dir voraus.“ Die Freunde der
Verſtorbenen ordneten ſofort an, daß dieſe Tafel
entfernt werde, da es dem ausdrücklichen letzten
Wunſche der Gallmeyer widerſpricht, ihr Grab
mit Blumen zu ſchmücken. Um den Hügel, den
die ans dem Grabe gehobene Erde bildet, waren
mehrere Repräſentantinnen der Wiener Bühnen-
welt verſammelt.
Eine alte Freundin der Gallmeyer war auch
hiehergeeilt: Anna Grobecker. Da ſtand ſie wei-
nend und gedachte wohl früherer Triumphe und
fröhlicherer Zeiten ...
Die Freunde der Verſtorbenen, die letzten,
die ihr auch im Tode nahegeſtanden, umringen
im Halbkreis das offene Grab, in welches jetzt
unter dem Läuten der Friedhofglocke der braune
Holzſarg geſenkt wurde. Es iſt ¾4 Uhr Nach-
mittags; die Sonne ſendet ihre goldigſten
Strahlen hinunter auf das Grab Joſephine
Gallmeyer’s, als wollte ſie noch einmal ihren
Glanz über ſie ausbreiten. — Dann kollern
die Erdſchollen hinab; kein Wort wird laut, nur
das Schluchzen der Damen hört man und das
Wehklagen der treuen Liſi, der Kammerfrau der
Verſtorbenen, die ſich mühſam an das Grab vor-
drängt und einige Schollen Erde hinabwirft.
Zwei Männer im blauen Arbeitsrocke werfen nun
den Grabhügel auf. Alles ſteht entblößten Haup-
tes da während dieſer Arbeit, die etwa eine halbe
Stunde währt. Kurz vor 4 Uhr iſt Alles zu
Ende. Man legt die Kränze auf den Grabhügel
und die Menſchen entfernen ſich. Nun ruht Jo-
ſephine Gallmeyer in kühler Erde.
(Ein billiges Heilmittel.) Magenleidenden
empfiehlt ſich der Gebrauch der echten „Moll’s
Seidlitzpulver“, die bei geringen Koſten die nach-
haltigſten Heilreſultate nach ſich ziehen. Schachtel
mit Gebrauchs-Anweiſung 1 fl. ö. W. Täglicher
Verſandt per Poſtnachnahme durch A. Moll,
Apotheker, k. k. Hoflieferant, Wien, Tuchlauben 9.
In den Apotheken der Provinz verlange man
ausdrücklich Moll’s Präparat mit deſſen Schutz-
marke und Unterſchrift.
(Ermordung eines Polizei-Agenten.)
Wie die „Dresdener Nachrichten“ melden, erin-
nerte ſich, durch eine in dieſem Blatte enthaltene
genaue Perſonsbeſchreibung aufmerkſam geworden,
der Amts-Copiſt Rößler in Dresden, das er als
Soldat mit einem Manne gedient hatte, der ſo
wie der Florisdorfer Verbrecher zwei Warzen
an der linken Wange hatte. Rößler verfügte ſich
ſofort auf die Polizei und ließ ſich in der Criminal-
Abtheilung das Porträt des Verbrechers vorlegen,
wobei er ſofort die Ueberzeugung gewann, daß
er hier den ehemaligen Corporal Stellmacher vor
ſich habe, welcher mit ihm in den Jahren 1865/76
im ſächſiſchen 2. Grenadier-Regiment Nr. 101
gedient hatte. Die weitere Erörterungen ergaben,
daß dieſer Stellmacher aus Grottau in Schleſien
gebürtig, das Schuhmacherhandwerk erlernt und
dann bei einem preußiſch-ſchleſiſchen Regiment in
Militärdienſt trat, aus welchem Regimente er
ſpäter in das 12. ſächſiſche Armeecorps übertrat
und zum Unterofficier avancirte. Sehr bald darauf
ward er nach der Schweiz fahnenenflüchtig, weß-
halb er ſteckbrieflich verfolgt wurde. Die Dresdener
Criminal-Abtheilung fahndete nach den Rößler’ſchen
Mittheilungen nun ſofort bei dem genannten
Regiment nach weiteren Kameraden Stellmacher’s
aus jenen Dienſtjahren und ermittelte deren auch
eine anſehnliche Zahl, welche ſämmtlich die Ge-
ſichtszüge des Corporals Stellmacher mit den
ominöſen zwei Warzen auf dem von der Criminal-
Polizei vorgelegten Porträt erkannten. Selbſtver-
ſtändlich hat die Dresdener Behörde ſich ſofort
mit der Wiener ins Einvernehmen geſetzt und
werden wahrſcheinlich die ſämmtichen dortigen
Recognoscirungszeugen nach Wien befördert wer-
den, um dem Verbrecher auch perſönlich gegen-
übergeſtellt zu werden. Bei der Wiener Staats-
anwaltſchaft iſt hievon allerdings — wie ver-
lautet — bisher noch nichts bekannt. Es bleibt
alſo die Beſtätigung dieſer Nachricht abzuwarten.
(In der Menagerie.) In London ſind
mehrere Prieſter aus Siam angekommen, um dem
weißen Elephanten ihre Huldigung darzubringen.
Das Thier ſchien ſeine Landsleute zu erkennen,
und äußerte ſeine Freude über das Wiederſehen,
indem es ſeinen Rüſſel in den Waſſerbehältr
tauchte und die ihn Anbetenden mit einer rieſigen
Douche überraſchte.
Kein Zweifel mehr!
Wer bisher noch Zweifel gehabt, daß die
Apotheker R. Brandt’s Schweizerpillen ein ſicheres,
raſches und angenehmes Haus- und Heilmittel
bei Krankheiten des Magens, der Därme und
des Blutes ſind, der leſe die Urtheile, welche die
erſten Männer der mediciniſchen Wiſſenſchaft
über dieſe Pillen abgegeben. Erhältlich á Schachtel
70 Kreuzer in den bekannten Apotheken. In
Olmütz bei Hern Dr. Schrötter Apoth.
Königl. ſtädt. Theater in Olmütz.
Direction Emil Schönerſtädt.
28. Vorſtell. Abonn. susp. Gerader Tag.
Mittwoch, den 6. Februar 1884.
Zum Benefice des Schauſpielers Herrn
Carl Lehmann.
Der Kaufmann von Benedig.
Schauſpiel in 5 Aufzügen von Shakeſpeare.
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