Mährisches Tagblatt. Nr. 30, Olmütz, 06.02.1884.[Spaltenumbruch]
ungarischen Unterbause gilt das Gleichniß, wel- Politische Rachrichten. Oesterreich-Ungarn. (Se. Excellenz der Leiter des Instiz- ministeriums Dr. Prazak als Hüter des tschechischen Staatsrechtes.) Man schreibt uns Theilt die k. k. Regierung die von Se. (Von der Vereinigten Linken.) Die (Die Vereinigte Linke) wird erst nach [Spaltenumbruch] (Fortgesetzte Justistcirung eines Offi- ciösen.) Ein Correspondent der "D. Ztg" "Die gefertigten Mitglieder des Stadtver- Leistet Martin Taschler dieser Aufforderung [Spaltenumbruch] lief, die als geborne Salzburgerin immer aus- Dieser Kampf, ob ich für die Oper oder Es wird Mitiag, der Vater kommt zu Nun spielte ich dem Vater noch die Rolle [Spaltenumbruch]
ungariſchen Unterbauſe gilt das Gleichniß, wel- Politiſche Rachrichten. Oeſterreich-Ungarn. (Se. Excellenz der Leiter des Inſtiz- miniſteriums Dr. Pražak als Hüter des tſchechiſchen Staatsrechtes.) Man ſchreibt uns Theilt die k. k. Regierung die von Se. (Von der Vereinigten Linken.) Die (Die Vereinigte Linke) wird erſt nach [Spaltenumbruch] (Fortgeſetzte Juſtiſtcirung eines Offi- ciöſen.) Ein Correſpondent der „D. Ztg“ „Die gefertigten Mitglieder des Stadtver- Leiſtet Martin Taſchler dieſer Aufforderung [Spaltenumbruch] lief, die als geborne Salzburgerin immer aus- Dieſer Kampf, ob ich für die Oper oder Es wird Mitiag, der Vater kommt zu Nun ſpielte ich dem Vater noch die Rolle <TEI> <text> <body> <div type="jFeuilleton" n="1"> <div xml:id="debut1" next="#debut2" type="jArticle" n="2"> <pb facs="#f0002" n="[2]"/> <cb/> </div> </div> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <div xml:id="wahlen2" prev="#wahlen1" type="jArticle" n="2"> <p>ungariſchen Unterbauſe gilt das Gleichniß, wel-<lb/> ches Andraſſy einmal auf die Türkei angewendet<lb/> hat, indem er ſagte: „Wenn ich einen Spiegel<lb/> zerſchlage, weiß ich zwar, daß ich etwas Beſtehen-<lb/> des zerſtört habe, aber ich weiß nicht, wie die<lb/> Sprünge laufen, welche einzelne Stücke heraus-<lb/> kommen werden.“ Die Auflöſung wird dem Un-<lb/> terhauſe ein Ende machen, der Antiſemitismus<lb/> wird vorausſichtlich das beſtehende Parteigefüge<lb/> zerſetzen, aber welche Neubildungen an deſſen<lb/> Stelle treten werden, iſt noch nicht abzuſehen.<lb/> Der Miniſterpräſident beſitzt obendrein nichts,<lb/> was er der Bevölkerung zu bieten hätte; die<lb/> Verſtaatlichung der Verwaltung darf er jetzt nicht<lb/> in den Vordergrund ſtellen, da ſich zu viele be-<lb/> drohte Privatintereſſen wider ihn erheben würden.<lb/> Noch ſchwieriger wird ſeine Stellung dadurch,<lb/> daß Tißa nicht der Mann iſt, mit einer winzigen<lb/> Majorität ſeine politiſche Exiſtenz zu friſten. So<lb/> geht Ungarn allmälig einer bedeutungsvollen<lb/> Entſcheidung entgegen, Es iſt verhältnißmäßig<lb/> noch leicht, Tißa zu ſtürzen. Hierauf beginnt aber<lb/> die inhaltsſchwere Frage: Was dann?</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <head><hi rendition="#b">Politiſche Rachrichten.</hi><lb/> Oeſterreich-Ungarn.</head><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Se. Excellenz der Leiter des Inſtiz-<lb/> miniſteriums Dr. Pra<hi rendition="#aq">ž</hi>ak als Hüter des<lb/> tſchechiſchen Staatsrechtes.)</hi> </head> <p>Man ſchreibt uns<lb/> aus Wien, 5. Februar: In der heutigen Sitzung<lb/> des Abgeordnetenhauſes haben die Abgeordneten<lb/> Dr. Kopp und Genoſſen nachſtehende Interpella-<lb/> tion an das Geſammt-Miniſterium eingebracht:<lb/> Se. 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In der Son-<lb/> derſtellung, welche die Abgeordneten Graf Wurm-<lb/> brand, Baron Zſchock und Poſch nach ihrem<lb/> Ausſcheiden aus dem Clubverbande der Vereinig-<lb/> ten Linken einnahmen, wollten die Gegner der<lb/> Letzteren einen Beweis dafür erblicken, daß die<lb/> ehemals ſelbſtſtändig organiſirte ſteieriſche Fort-<lb/> ſchrittsparthei noch immer nicht vollſtändig in der<lb/> Vereinigten Linken aufgegangen ſei. Davon kann<lb/> jetzt nicht mehr die Rede ſein. Auch der Wieder-<lb/> eintritt des Abgeordneten Löblich, der als Ver-<lb/> treter des Kleingewerbes als Gegner der deutſch-<lb/> liberalen Partei hingeſtellt wurde, iſt ein Zeichen<lb/> dafür, daß der Gedanke der Solidarität aller<lb/> deutſch-liberalen und ſtaatseinheitlich geſinnten<lb/> Elemente gegenüber den immer unverhüllter her-<lb/> vortretenden föderaliſtiſchen Tendenzen gewaltige<lb/> Fortſchritte macht. 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Ztg“<lb/> ſchreibt aus Carlsbad: Ich habe Ihnen mit-<lb/> getheilt, wie das plötzlich entſtandene officiöſe<lb/> Organ, der „Karlsbader Anzeiger“, von der<lb/> Bürgerſchaft Karlsbads betrachtet und behandelt<lb/> wird, und habe in Ausſicht geſtellt, daß dem-<lb/> nächſt auch jene Körperſchaften, denen die Gebrüder<lb/> Taſchler, welche Eigenthümer des Blattes und<lb/> einer Druckerei ſind, angehören, ihre Anſichten<lb/> über dieſe Art Regierungsfreundlichkeit ausdrücken.<lb/> Nun haben bereits der Bürgermeiſter, die vier<lb/> Stadträthe und vierundzwanzig Stadtverordnete<lb/> folgendes Schreiben an Herrn Martin Taſchler<lb/> gerichtet:</p><lb/> <p>„Die gefertigten Mitglieder des Stadtver-<lb/> ordneten-Collegiums in Karlsbad haben mit<lb/> großem Bedauern geſehen, daß Sie der an Sie<lb/> herangetretenen Verſuchung, Ihren bisher als<lb/> Localblatt beſtandenen Anzeiger in ein officiöſes,<lb/> politiſches, der dermaligen Regierung dienſtbares<lb/> Organ zu verwandeln, nicht wiederſtanden haben!<lb/> Nachdem ſie als Mitglied des Stadtverordneten-<lb/> Collegiums an den in demſelben in den letzten<lb/> Jahren bei mehrfachen Anläſſen gefaßten ein-<lb/> müthigen Beſchlüſſen, welche unſere volle Ueber-<lb/> einſtimmung mit dem Vorgehen unſerer Reichs-<lb/> raths- und Landtags-Abgeordneten zur Abwehr<lb/> der Föderaliſirung und Slaviſirung des Staates<lb/> ausſprechen, ſtets theilgenommen haben, ſo<lb/> konnten wir von Ihnen eine derartige Veräuße-<lb/> rung Ihrer bisherigen politiſchen Ueberzeugung<lb/> nicht erwarten. Sie werden es darum gewiß be-<lb/> greiflich finden, daß uns ein weiteres Zuſammen-<lb/> wirken mit Ihnen im Stadtverordneten-Colle-<lb/> gium eben ſo peinlich als unthunlich erſcheint,<lb/> weil wir alles Vertrauen auf die Unbefangen-<lb/> heit ihrer Mitwirkung verloren haben, und wir<lb/> erſuchen Sie daher, zur Vermeidung weiterer<lb/> Conflicte, eventuell eines Appells an Ihre<lb/> Wähler, Ihr Mandat als Stadtverordneter ſofort<lb/> zurückzulegen.“</p><lb/> <p>Leiſtet Martin Taſchler dieſer Aufforderung<lb/> nicht Folge, ſo wird eine Wählerverſammlung<lb/> einberufen werden, welche noch deutlicher ſprechen<lb/> wird. Nachdem Franz Taſchler der Aufforderung<lb/> des Ausſchuſſes des Landwirthſchaftlichen Vereins,<lb/> wegen Vertrauensverluſtes aus dem Ausſchuſſe<lb/> auszutreten, nicht nachkam, wurde er in der<lb/> am 3. d. Mts. abgehaltenen Vollverſammlung<lb/> des Landwirthſchaftlichen Vereins einſtimmig aus<lb/> dem Verein ausgeſchloſſen. Ein Gleiches wird<lb/> Martin Taſchler vom Turnverein in den nächſten<lb/> Tagen erfahren. Vieles läßt ſich eben bezahlen,<lb/> allein das Vertrauen ſeiner Mitbürger iſt mit<lb/> Geld nicht zu erwerben noch zu erhalten.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <cb/> <div type="jFeuilleton" n="1"> <div next="#debut3" xml:id="debut2" prev="#debut1" type="jArticle" n="2"> <p>lief, die als geborne Salzburgerin immer aus-<lb/> rief: „Pepi, i bitt’ di’, red’ wie dir der Schnabel<lb/> g’wachſen is! Der Wiener Dialect ſchadt für die<lb/> Oper gar nit!“ Dieſer Grund leuchtete mir ein<lb/> und ich ſprach „wia mir der Schnabel g’wachſen<lb/> war,“ das heißt, wenn der Vater nicht zu Hauſe<lb/> war; in Gegenwart des Letzteren fühlte ich mich<lb/> mehr als Tragödin und ſprach hochdeutſch.</p><lb/> <p>Dieſer Kampf, ob ich für die Oper oder<lb/> für das Schauſpiel ausgebildet werden ſolle,<lb/> dauerte volle zwei Jahre; erſt im September<lb/> 1853 ſollte ſich durch einen Spiegel mein ganzes<lb/> Schickſal entſcheiden. Durch einen Spiegel! —<lb/> Mein Papa ſollte am 13. September ſein Bene-<lb/> fice haben, was thut der Provinz-Schau ſpieler<lb/> nicht Alles, um ein gutes Benefice zu machen<lb/> — es wurden drei einactige Komödien beſtimmt,<lb/> und da mein Papa ſehr beliebt war, mußte er<lb/> in allen drei Komödien ſpielen. Selbſtverſtändlich<lb/> hätte er es auch gethan, wenn er nicht beliebt<lb/> geweſen wäre. Unter dieſen drei Stücken, welche<lb/> mein Papa wählte, war auch „Der Kurmärker<lb/> und die Picarde“ oder: „Der prenßiſche Landwehr-<lb/> mann.“ Die damals in Brünn engagirt geweſene<lb/> Localſängerin Emma Ling (jetzt verheiratet an<lb/> den Capellmeiſter Victorin,) welche ſehr beliebt<lb/> war, ſollte die Marion ſpielen — meine Mutter,<lb/> welche mit der einſt berühmten Adele Beckmann<lb/> innig befreundet war, ſchrieb an dieſe um ein<lb/> Couplet für die Rolle, und ſie hatte die unend-<lb/> liche Güte, ihre Einlage, eine Chanſonnette, mit<lb/> welcher ſie einſt Alles bezauberte, <hi rendition="#aq">„Je suis la<lb/> bajadere,“</hi> meiner Mama für Fräulein Ling zu<lb/> ſenden. Nun ging’s los, Fräulein Ling wohnte neben<lb/> uns, Thür an Thür — es kam eine Franzöſin,<lb/> welche mit ihr die Proſa lernte, bei der dritten<lb/><cb/> Stunde konnte ich ſchon die ganze Rolle aus-<lb/> wendig, denn ich horchte unverſchämt an der<lb/> Thür, meine Mama ſtudirte die Chanſonnette<lb/> mit ihr, in zwei Tagen wußte ich ſie auswendig.<lb/> Einmal, ich war mit dem Ordnen der Wohnung<lb/> fertig, halte noch den Flederwiſch in der Hand<lb/> und ſumme das <hi rendition="#aq">„Je suis la bajadere“</hi> vor<lb/> mich hin, als mein Blick in den großen Spiegel<lb/> über dem Sofa fällt — ich weiß nicht, wie es<lb/> kam, aber ich fand, das ich hübſcher bin, wenn<lb/> ich ſinge, als wenn ich ſpreche — ich legte den<lb/> Flederwiſch auf den Tiſch und denke mir: J,<lb/> probir’ einmal, wie du es machen würdeſt, wenn<lb/> du ſo ein Lied ſingen ſollteſt. — Ich fange alſo<lb/> an zu ſingen, dabei zu ſpringen, mit dem Röckchen<lb/> zu werfen wie ein Affe, der ſeine Gebieterin<lb/> nachahmt — aber ich gefiel mir fabelhaft — ich<lb/> ſinge und tanze darauf los, ſehe wieder in den Spie-<lb/> gel und — man denke ſich meinen Schrecken —<lb/><hi rendition="#aq">vis-á-vis</hi> dem Spiegel zwiſchen der halb offenen<lb/> Thür ſteht meine Mutter und ſieht mir zu. Ich<lb/> fing gleich zu heulen an. „Na, na,“ ſagte ſie,<lb/> „das macht ja nichts, aber du ſollſt lieber nähen<lb/> ſtatt ſolche Dummheiten zu machen. Wann haſt<lb/> du denn das Alles gelernt?“ — „Gar nicht,<lb/> liebe Mutter, vom Zuhören kenne ich es.“ —<lb/> „Nu, s’iſt gut.“ Das war Alles, was die Mutter<lb/> ſagte.</p><lb/> <p>Es wird Mitiag, der Vater kommt zu<lb/> Hauſe; nach dem Eſſen mußte ich immer den<lb/> Eltern die Hand küſſen und für das Mittagbrod<lb/> danken, dann durfte ich eine halbe Stunde ruhen! Ich<lb/> gehe alſo in meine Kammer, war eben beſchäf-<lb/> tigt, meiner Puppe eine moderne Friſur zu<lb/> machen, da ruft mich die Mutter und führt mich<lb/> zum Vater. O weh, dachte ich mir, jetzt kommen<lb/><cb/> Hiebe! Aber nein, der Papa nimmt mich bei<lb/> der Hand, ſieht mich mit ſeinen großen klugen<lb/> Augen an und ſagt: „Die Mutter hat mir erzählt,<lb/> daß du das franzöſiſche Lied ſo hübſch ſingſt; ſinge<lb/> es mir einmal vor.“ Ich bekomme einen ſolchen<lb/> Schreck, daß ich nicht einen Ton herausbrachte;<lb/> erſt als die Mutter das Lied zweimal geſungen,<lb/> faßte ich Courage und ſang und tanzte ſo wie<lb/> früher vor dem Spiegel. Vater und Mutter ſahen<lb/> ſich ganz ſonderbar an, nahmen mich in ihre<lb/> Mitte und weinten. O, wie glücklich, wie ſtolz<lb/> machten mich dieſe Thränen, es war die erſte<lb/> Freude, die ich meinen Eltern bereitete, aber ich<lb/> fühlte, daß es eine Freude für’s ganze Leben<lb/> war. Nachdem wir uns beruhigt, das heißt wir<lb/> ſprachen nichts, aber doch ſagten unſere Blicke,<lb/> unſere Küſſe ſo unendlich viel, nachdem alſo die<lb/> Gefühle ſich beſänftigten, fragte mich mein<lb/> Vater: „Sag’ mir, Pepi, hätteſt du Luſt, das<lb/> Lied auch auf der Bühne in meinem Benefice<lb/> zu ſingen?“ Solch’ ein „Ja“ hat wohl noch<lb/> kein Menſch gehört, nicht der Prieſter am Altar<lb/> von der glücklichſten Braut. „Ja, ja, ja!“ ſchrie<lb/> ich wie beſinnungslos unaufhörlich, und dabei<lb/> glühten die Wangen und die Augen, als hätte<lb/> ich Fieber, und es war auch ein ſolches.</p><lb/> <p>Nun ſpielte ich dem Vater noch die Rolle<lb/> vor, er war zufrieden; die Mutter ging zu<lb/> Fräulein Ling, um ihr zu danken für ihre Mühe,<lb/> daß aber ich den erſten Verſuch wagen würde.<lb/> Und dann kam der Tanzmeiſter, es war Herr<lb/> Jules, der Vater der berühmten Schauſpielerin<lb/> Jules, um mir den kleinen Tanz einzuſtudiren;<lb/> auch der war ſehr zufrieden. Das war Montag.<lb/> Donnerſtag hatte ich die Probe — wenn ich<lb/> daran denke, zittere ich noch heute — nach mei-</p> </div> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [[2]/0002]
ungariſchen Unterbauſe gilt das Gleichniß, wel-
ches Andraſſy einmal auf die Türkei angewendet
hat, indem er ſagte: „Wenn ich einen Spiegel
zerſchlage, weiß ich zwar, daß ich etwas Beſtehen-
des zerſtört habe, aber ich weiß nicht, wie die
Sprünge laufen, welche einzelne Stücke heraus-
kommen werden.“ Die Auflöſung wird dem Un-
terhauſe ein Ende machen, der Antiſemitismus
wird vorausſichtlich das beſtehende Parteigefüge
zerſetzen, aber welche Neubildungen an deſſen
Stelle treten werden, iſt noch nicht abzuſehen.
Der Miniſterpräſident beſitzt obendrein nichts,
was er der Bevölkerung zu bieten hätte; die
Verſtaatlichung der Verwaltung darf er jetzt nicht
in den Vordergrund ſtellen, da ſich zu viele be-
drohte Privatintereſſen wider ihn erheben würden.
Noch ſchwieriger wird ſeine Stellung dadurch,
daß Tißa nicht der Mann iſt, mit einer winzigen
Majorität ſeine politiſche Exiſtenz zu friſten. So
geht Ungarn allmälig einer bedeutungsvollen
Entſcheidung entgegen, Es iſt verhältnißmäßig
noch leicht, Tißa zu ſtürzen. Hierauf beginnt aber
die inhaltsſchwere Frage: Was dann?
Politiſche Rachrichten.
Oeſterreich-Ungarn.
(Se. Excellenz der Leiter des Inſtiz-
miniſteriums Dr. Pražak als Hüter des
tſchechiſchen Staatsrechtes.) Man ſchreibt uns
aus Wien, 5. Februar: In der heutigen Sitzung
des Abgeordnetenhauſes haben die Abgeordneten
Dr. Kopp und Genoſſen nachſtehende Interpella-
tion an das Geſammt-Miniſterium eingebracht:
Se. Excellenz der Herr Miniſter und Leiter des
Juſtizminiſteriums Dr. Pražak hat in der Sitzung
des Abgeordnetenhauſes vom 31 Jänner 1884
am Schluße ſeiner Rede über die Sprachenver-
ordnung für Böhmen und Mähren die folgenden
Worte geſprochen: „Verlangen Sie nichts
Unmögliches, verlangen Sie nichts,
was dem Staatsrechte und der 100jäh-
rigen Geſchichte Böhmens entgegen
wäre“ In Erwägung, daß in dieſer Aeußerung
die ausdrückliche Anerkennung des Rechtsbeſtandes
eines beſonderen Staatsrechtes Böhmens, ſowie
die Warnung vor einer Antaſtung liegt — in
Erwägung, daß dieſe Rechtsanſchauung mit dem
in Oeſterreich geltenden Staatsrechte, insbeſondere
mit der beſtehenden Verfaſſung der im Reichs-
rathe vertretenen Königreiche und Länder im
Widerſpruche ſteht — in Erwägung, daß über
den Sinn dieſer Worte umſoweniger ein Zweifel
beſtehen kann, als Se. Excellenz der Herr Mi-
niſter Dr. Pražak in ſeiner Eigenſchaft als
Landtags- und Reichstagsabgeordneter ſowohl in
der von ihm unterfertigten Declaration, womit
er und ſeine Geſinnungsgenoſſen das Fernbleiben
vom mähriſchen Landtag am 8 Auguſt 1868
motivirte als auch in der beim Wiedereintritt in
den Reichsrath am 21. Jänner 1874 abgegebenen
mündlichen Verwahrung einen ſolchen den Beſtand
des öſterr. Staatsrechtes und der Verfaſſung
in Frage ſtellenden Rechtsanſchauung feierlich
Ausdruck gegeben hat — in Erwägung, daß die
neuerliche Betonung dieſer Rechtsanſchauung
Seitens eines auf die Staatsgrundgeſetze beeideten
Miniſters zu einer völligen Verwirrung der Be-
griffe über das in Oeſterreich geltende Recht
führen und von den bedenklichſten Folgen ſein
kann, ſtellen die Gefertigten an das Geſammt-
miniſterium die Anfrage:
Theilt die k. k. Regierung die von Se.
Excellenz dem Herrn Miniſter Dr. Pražak in
obiger Aeußerung niedergelegte mit der be-
ſtehenden Verfaſſung im offenbaren
Widerſpruch ſtehende Rechtsanſchau-
ung? Was gedenkt die k. k. Regierung zu thun,
um einer ſolchen verfaſſungswidrigen
Kundgebung entgegen zu treten?
(Von der Vereinigten Linken.) Die
Mitgliederzahl der Vereinigten Linken iſt mit
den geſtern erfolgten Aufnahmen auf nahezu
hundertfünfzig geſtiegen, die höchſte Ziffer, welche
der Club bisher aufzuweiſen hatte. In der Son-
derſtellung, welche die Abgeordneten Graf Wurm-
brand, Baron Zſchock und Poſch nach ihrem
Ausſcheiden aus dem Clubverbande der Vereinig-
ten Linken einnahmen, wollten die Gegner der
Letzteren einen Beweis dafür erblicken, daß die
ehemals ſelbſtſtändig organiſirte ſteieriſche Fort-
ſchrittsparthei noch immer nicht vollſtändig in der
Vereinigten Linken aufgegangen ſei. Davon kann
jetzt nicht mehr die Rede ſein. Auch der Wieder-
eintritt des Abgeordneten Löblich, der als Ver-
treter des Kleingewerbes als Gegner der deutſch-
liberalen Partei hingeſtellt wurde, iſt ein Zeichen
dafür, daß der Gedanke der Solidarität aller
deutſch-liberalen und ſtaatseinheitlich geſinnten
Elemente gegenüber den immer unverhüllter her-
vortretenden föderaliſtiſchen Tendenzen gewaltige
Fortſchritte macht. So ſehen wir denn jene par-
lamentariſche Partei, deren Niedergang von den
officiöſen Federn ſo oft angekündigt wurde, ſtär-
ker und kräftiger als je den Kampf fortſetzen.
(Die Vereinigte Linke) wird erſt nach
Anhörung des Herrn Miniſterpräſidenten im Aus-
ſchuße zu dem Ausnahmsgeſetze Stellung nehmen.
— Die Berichterſtattung für die Plenarſitzung
ſoll ſicherem Vernehmen nach Graf Hohenwart
übernommen haben, nachdem von den Tſchechen
und Polen ſich kein Abgeordneter hiefür finden ließ.
(Fortgeſetzte Juſtiſtcirung eines Offi-
ciöſen.) Ein Correſpondent der „D. Ztg“
ſchreibt aus Carlsbad: Ich habe Ihnen mit-
getheilt, wie das plötzlich entſtandene officiöſe
Organ, der „Karlsbader Anzeiger“, von der
Bürgerſchaft Karlsbads betrachtet und behandelt
wird, und habe in Ausſicht geſtellt, daß dem-
nächſt auch jene Körperſchaften, denen die Gebrüder
Taſchler, welche Eigenthümer des Blattes und
einer Druckerei ſind, angehören, ihre Anſichten
über dieſe Art Regierungsfreundlichkeit ausdrücken.
Nun haben bereits der Bürgermeiſter, die vier
Stadträthe und vierundzwanzig Stadtverordnete
folgendes Schreiben an Herrn Martin Taſchler
gerichtet:
„Die gefertigten Mitglieder des Stadtver-
ordneten-Collegiums in Karlsbad haben mit
großem Bedauern geſehen, daß Sie der an Sie
herangetretenen Verſuchung, Ihren bisher als
Localblatt beſtandenen Anzeiger in ein officiöſes,
politiſches, der dermaligen Regierung dienſtbares
Organ zu verwandeln, nicht wiederſtanden haben!
Nachdem ſie als Mitglied des Stadtverordneten-
Collegiums an den in demſelben in den letzten
Jahren bei mehrfachen Anläſſen gefaßten ein-
müthigen Beſchlüſſen, welche unſere volle Ueber-
einſtimmung mit dem Vorgehen unſerer Reichs-
raths- und Landtags-Abgeordneten zur Abwehr
der Föderaliſirung und Slaviſirung des Staates
ausſprechen, ſtets theilgenommen haben, ſo
konnten wir von Ihnen eine derartige Veräuße-
rung Ihrer bisherigen politiſchen Ueberzeugung
nicht erwarten. Sie werden es darum gewiß be-
greiflich finden, daß uns ein weiteres Zuſammen-
wirken mit Ihnen im Stadtverordneten-Colle-
gium eben ſo peinlich als unthunlich erſcheint,
weil wir alles Vertrauen auf die Unbefangen-
heit ihrer Mitwirkung verloren haben, und wir
erſuchen Sie daher, zur Vermeidung weiterer
Conflicte, eventuell eines Appells an Ihre
Wähler, Ihr Mandat als Stadtverordneter ſofort
zurückzulegen.“
Leiſtet Martin Taſchler dieſer Aufforderung
nicht Folge, ſo wird eine Wählerverſammlung
einberufen werden, welche noch deutlicher ſprechen
wird. Nachdem Franz Taſchler der Aufforderung
des Ausſchuſſes des Landwirthſchaftlichen Vereins,
wegen Vertrauensverluſtes aus dem Ausſchuſſe
auszutreten, nicht nachkam, wurde er in der
am 3. d. Mts. abgehaltenen Vollverſammlung
des Landwirthſchaftlichen Vereins einſtimmig aus
dem Verein ausgeſchloſſen. Ein Gleiches wird
Martin Taſchler vom Turnverein in den nächſten
Tagen erfahren. Vieles läßt ſich eben bezahlen,
allein das Vertrauen ſeiner Mitbürger iſt mit
Geld nicht zu erwerben noch zu erhalten.
lief, die als geborne Salzburgerin immer aus-
rief: „Pepi, i bitt’ di’, red’ wie dir der Schnabel
g’wachſen is! Der Wiener Dialect ſchadt für die
Oper gar nit!“ Dieſer Grund leuchtete mir ein
und ich ſprach „wia mir der Schnabel g’wachſen
war,“ das heißt, wenn der Vater nicht zu Hauſe
war; in Gegenwart des Letzteren fühlte ich mich
mehr als Tragödin und ſprach hochdeutſch.
Dieſer Kampf, ob ich für die Oper oder
für das Schauſpiel ausgebildet werden ſolle,
dauerte volle zwei Jahre; erſt im September
1853 ſollte ſich durch einen Spiegel mein ganzes
Schickſal entſcheiden. Durch einen Spiegel! —
Mein Papa ſollte am 13. September ſein Bene-
fice haben, was thut der Provinz-Schau ſpieler
nicht Alles, um ein gutes Benefice zu machen
— es wurden drei einactige Komödien beſtimmt,
und da mein Papa ſehr beliebt war, mußte er
in allen drei Komödien ſpielen. Selbſtverſtändlich
hätte er es auch gethan, wenn er nicht beliebt
geweſen wäre. Unter dieſen drei Stücken, welche
mein Papa wählte, war auch „Der Kurmärker
und die Picarde“ oder: „Der prenßiſche Landwehr-
mann.“ Die damals in Brünn engagirt geweſene
Localſängerin Emma Ling (jetzt verheiratet an
den Capellmeiſter Victorin,) welche ſehr beliebt
war, ſollte die Marion ſpielen — meine Mutter,
welche mit der einſt berühmten Adele Beckmann
innig befreundet war, ſchrieb an dieſe um ein
Couplet für die Rolle, und ſie hatte die unend-
liche Güte, ihre Einlage, eine Chanſonnette, mit
welcher ſie einſt Alles bezauberte, „Je suis la
bajadere,“ meiner Mama für Fräulein Ling zu
ſenden. Nun ging’s los, Fräulein Ling wohnte neben
uns, Thür an Thür — es kam eine Franzöſin,
welche mit ihr die Proſa lernte, bei der dritten
Stunde konnte ich ſchon die ganze Rolle aus-
wendig, denn ich horchte unverſchämt an der
Thür, meine Mama ſtudirte die Chanſonnette
mit ihr, in zwei Tagen wußte ich ſie auswendig.
Einmal, ich war mit dem Ordnen der Wohnung
fertig, halte noch den Flederwiſch in der Hand
und ſumme das „Je suis la bajadere“ vor
mich hin, als mein Blick in den großen Spiegel
über dem Sofa fällt — ich weiß nicht, wie es
kam, aber ich fand, das ich hübſcher bin, wenn
ich ſinge, als wenn ich ſpreche — ich legte den
Flederwiſch auf den Tiſch und denke mir: J,
probir’ einmal, wie du es machen würdeſt, wenn
du ſo ein Lied ſingen ſollteſt. — Ich fange alſo
an zu ſingen, dabei zu ſpringen, mit dem Röckchen
zu werfen wie ein Affe, der ſeine Gebieterin
nachahmt — aber ich gefiel mir fabelhaft — ich
ſinge und tanze darauf los, ſehe wieder in den Spie-
gel und — man denke ſich meinen Schrecken —
vis-á-vis dem Spiegel zwiſchen der halb offenen
Thür ſteht meine Mutter und ſieht mir zu. Ich
fing gleich zu heulen an. „Na, na,“ ſagte ſie,
„das macht ja nichts, aber du ſollſt lieber nähen
ſtatt ſolche Dummheiten zu machen. Wann haſt
du denn das Alles gelernt?“ — „Gar nicht,
liebe Mutter, vom Zuhören kenne ich es.“ —
„Nu, s’iſt gut.“ Das war Alles, was die Mutter
ſagte.
Es wird Mitiag, der Vater kommt zu
Hauſe; nach dem Eſſen mußte ich immer den
Eltern die Hand küſſen und für das Mittagbrod
danken, dann durfte ich eine halbe Stunde ruhen! Ich
gehe alſo in meine Kammer, war eben beſchäf-
tigt, meiner Puppe eine moderne Friſur zu
machen, da ruft mich die Mutter und führt mich
zum Vater. O weh, dachte ich mir, jetzt kommen
Hiebe! Aber nein, der Papa nimmt mich bei
der Hand, ſieht mich mit ſeinen großen klugen
Augen an und ſagt: „Die Mutter hat mir erzählt,
daß du das franzöſiſche Lied ſo hübſch ſingſt; ſinge
es mir einmal vor.“ Ich bekomme einen ſolchen
Schreck, daß ich nicht einen Ton herausbrachte;
erſt als die Mutter das Lied zweimal geſungen,
faßte ich Courage und ſang und tanzte ſo wie
früher vor dem Spiegel. Vater und Mutter ſahen
ſich ganz ſonderbar an, nahmen mich in ihre
Mitte und weinten. O, wie glücklich, wie ſtolz
machten mich dieſe Thränen, es war die erſte
Freude, die ich meinen Eltern bereitete, aber ich
fühlte, daß es eine Freude für’s ganze Leben
war. Nachdem wir uns beruhigt, das heißt wir
ſprachen nichts, aber doch ſagten unſere Blicke,
unſere Küſſe ſo unendlich viel, nachdem alſo die
Gefühle ſich beſänftigten, fragte mich mein
Vater: „Sag’ mir, Pepi, hätteſt du Luſt, das
Lied auch auf der Bühne in meinem Benefice
zu ſingen?“ Solch’ ein „Ja“ hat wohl noch
kein Menſch gehört, nicht der Prieſter am Altar
von der glücklichſten Braut. „Ja, ja, ja!“ ſchrie
ich wie beſinnungslos unaufhörlich, und dabei
glühten die Wangen und die Augen, als hätte
ich Fieber, und es war auch ein ſolches.
Nun ſpielte ich dem Vater noch die Rolle
vor, er war zufrieden; die Mutter ging zu
Fräulein Ling, um ihr zu danken für ihre Mühe,
daß aber ich den erſten Verſuch wagen würde.
Und dann kam der Tanzmeiſter, es war Herr
Jules, der Vater der berühmten Schauſpielerin
Jules, um mir den kleinen Tanz einzuſtudiren;
auch der war ſehr zufrieden. Das war Montag.
Donnerſtag hatte ich die Probe — wenn ich
daran denke, zittere ich noch heute — nach mei-
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