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Mährisches Tagblatt. Nr. 29, Olmütz, 07.02.1887.

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[Spaltenumbruch] ganzen Tag sich haben ordentlich aussprechen
können. Diese Auslagen (500 fl.) sind mir vom
Abgeordneten Schneid, nicht von der Regierungs-
partei, vergütet worden. Ob er irgendwo ab-
sammeln gegangen ist, das kümmert mich
nicht. (Gelächter links.) Es war also eine
momentane Coalition. Wenn Sie (zur Linken)
nicht immer so reactionär gegen jeden freiheitli-
chen Fortfchritt sich verhalten hätten, so wären
solche unnatürliche Coalitionen unmöglich gewe-
sen. So aber geht man halt zu Dem, von dem
man etwas kriegt und der etwas gibt. (Schallen-
des Gelächter links.)

Der Antrag der Abgeordneter Plener, Exner
und Wrabetz wird hierauf einem vierundzwanzig-
gliedrigen Ausschusse zugewiesen.

Der nächste Gegenstand der Tagesordnung
ist die erste Lesung des Antrages der Abgeordne-
ten Dr. Foregger und Genossen betreffend die
Presse. Zur Begründung seines Antrages erhält
der Antragsteller Dr. Foregger das Wort. Nach-
dem noch Abg. Dr. Vosnjak gesprochen, wird der
Antrag einem Preßausschusse zugewiesen und so-
dann die Verhandlung abgebrochen. Es gelangen
noch zur Vorlesung der Antrag Reicher betreffend
die Steuersistirung für Mobilisirte, und eine In-
terpellation des Abg. Dr. v. Derschatta betreffend
die Auflösung des Bismarck-Commerses in Graz
und wird hierauf die Sitzung geschlossen.

Die nächste Sitzung findet Freitag statt.
Auf der Tagesordnung steht das Arbeiter-Kran-
kenversicherungsgesetz.




Politische Nachrichten.
(Die Lage.)

Endlich einmal Anzeichen, daß
sich die Situation im friedlichen Sinne gebessert hat,
trotz des österreichisch-ungarischen Verbotes der Pferde-
ausfuhr, in welchem Jedermann nur eine Vorsichts-
maßregel erblickt. Die Berliner Regierung ist augen-
scheinlich bestrebt, abzuwiegeln. Die Aeußerungen des
deutschen Kronprinzen sind in unserer letzten Num-
mer wiedergegeben worden. Die Kriegsdrohungen der
"Post" werden auch in amtlichen und regierungs-
treuen Organen mißbilligt. So erklärt die amtliche
"Leipziger Zeitung" die Zuspitzung der Kriegsfrage
zu einer "Frage Boulanger" für ein entschiedenes
Versehen, und die gouvernementale "Straßburger
Post", welche sorgsam alle französischen Rüstungen
registrirt, erklärt, ein ähnlicher Artikel in einem offi-
ciöser Beziehungen verdächtigen französischen Blatte
hätte in Deutschland gefährlich beunruhigt. Man
dürfe den franzöfischen Zündstoff nicht vermehren.
Das deutsche Volk kenne keine Furcht und sei bereit,
Alles für das Vaterland zu opfern; aber es sei weit
entfernt, einen Chauvinismus zu nähern, dessen Trä-
ger sich immer nur aus kleinen Kreisen zusammen-
setzen. Der Großherzog von Baden brachte vorgestern
bei der Scheffel-Feier im Polytechnicum in Carls-
ruhe einen Toast auf das Gedeihen der Anstalt unter
den Segnungen des Friedens aus. Und vielleicht auch
ein Friedenszeichen ist die Meldung der conservati-
[Spaltenumbruch] ven "Schlesischen Zeitung", die geplante kaiserliche
Proclamation für das Septennat werde nicht erlassen
werden.

Dagegen ist nicht als Friedenszeichen zu er-
achten, weil nicht als wahr, sondern als häßliche
französische Anschmeichelung des Czaren die vom
"Journal des Debats" und der "Republique Fran-
gaise veröffentliche Mittheilung: Der französische
Botschafter in Petersburg, Laboulaye, berichtete, der
Czar habe an den deutschen Kaiser eine Anfrage
über dessen Intentionen bezüglich Frankreichs gerich-
tet, in demselben Sinne habe auch Giers eine An-
frage an Bismarck gerichtet. Die Antworten Beider
lauteten, Deutschland werde Frankreich nicht angrei-
fen. Diese Antworten wurden Laboulaye mitgetheilt.

Und auch kein besonderes Friedenszeichen ist der
von Katkoff in den "Moskowskija Wjedomosti" un-
ternommene Versuch, Deutschland vom Bünd-
nisse mit Oesterreich-Ungarn fort in
die Arme Rußlands zu locken.
Dieses Blatt,
die deutsch-russischen Beziehungen und die Gefahr
eines russisch-deutschen Zusammenstoßes besprechend,
staunt, daß diese Fragen, trotz der wiederholten Ver-
sicherungen Bismarck's daß, Rußland keine Gründe
habe, Deutschland anzugreifen und umgekehrt, den-
noch immer periodisch angeregt werden.

(Die Einberufung der deutschen Reser-
visten.)

Das am 5. d. erschienene Armee-Verord-
nungsblatt veröffentlicht einen Erlaß des deutschen Kai-
sers vom 27. Jänner, wonach zu zwölftägigen Uebun-
gen zum Zwecke der Ausbildung mit dem neuen
Gewehre aus der Reserve 68 200 Mann Infante-
rie und 4800 Jäger und Schützen einschließlich der
vom Kriegsministerium festzusetzenden Zahl von Un-
terofficieren einzuberufen sind. Zu dieser Uebung sind
heranzuziehen die übungspflichtigen Reservisten mit
der jüngsten Jahresclasse beginnend, welche noch nicht
mit dem neuen Gewehre ausgebildet sind. Die zur
Landwehr am 1. April übertretende älteste Jahres-
classe der Reserve ist von der Uebung ausgeschlossen.
Die Uebung findet vom 7. bis zum 18. Februar statt.




Locales und Provinzielles.


(Personales.)

Se. Excellenz der Herr
Festungs-Commandant, FML. von Fröhlich
ist seit einigen Tagen unwohl, so daß er das
Bett hüten muß. Aus diesem Grunde war der-
selbe auch verhindert den Frauenvereinsball zu
besuchen.

(Aus dem Stadtverordneten-Collegium.)

Die Tagesordnung der heutigen Sitzung des
Stadtverordneten-Collegiums ist folgende: Be-
werbungsgesuche um zwei erledigte Kanzelisten-
Stellen. -- Rechnungsabschluß der Krankencassa
der freiw. Feuerwehr. -- Gesuch des Herrn
Jos. Deutsch um Zusicherung der Aufnahme in
den Gemeindeverband. -- Gesuche um das Hei-
mat- und Bürgerrecht. -- Bericht der 2. Sec-
tion über die Verwendung der im Jahre 1886
[Spaltenumbruch] gelösten Taxgelder für Hundemarken. -- Bericht
der 2. Section über die Verwendung der im
Jahre 1886 gelösten Taxgelder für das Heimat-
recht. -- Bericht der 2. Section über das Gesuch
der Stadtphysikuswaise A. Schimko um eine
Unterstützung. -- Gemeinderäthlicher Bericht über
Unterbringung der slavischen Stadtschnle. -- Gut-
achten des Herrn Stadtanwalts über eine ver-
weigerte Trottoiranlage. -- Bericht des Theater-
Comites über einige Abänderungen des Theater-
vertrages mit Bezug auf die neue Pachtperiode.
-- Bericht der 3. Section über das Gesuch des
Wachmannes J. Gejda um Zuerkennung der
Dienstesprämie. -- Bericht der 3. Section über
den Jahresbericht des Curatoriums der städt.
Pfandleihanstalt. -- Bericht der 2. Section über
die Bewerbung um eine ausgeschriebene Pfründe
der Bürgerstiftung und das Gesuch der städtischen
Arbeitslehrerinnen um Gewährung der ortsübli-
chen Zulagen. -- Bericht der 3. Section über
das Gesuch des A. Kockesch um Bewilligung zum
Bezuge der Interessen aus dem Fonde der ehe-
maligen Färberzunft. -- Bericht der 1. Section
über das Gesuch des Wenzel Slowak um mehrere
Pachtzugeständnisse.

(Ernennung.)

Dem k. k. Bezirksgerichts-
Adjuncten für den mähr.-schles. Oberlandesgerichts-
sprengel Karl Racek wurde eine systemisirte Be-
zirksgerichts-Adjunctenstelle in Trebitsch verliehen.

(Hofschauspieler Meixner -- decorirt.)

Der Hofschauspieler Meixner, welcher am 6. d. M.
sein 50jähriges Schauspieler-Jubiläum feierte,
wurde durch die Verleihung des Ritterkreuzes des
Franz Josefs-Ordens ausgezeichnet.

(Generalversammlung der k. k. priv.
Olmützer Schützengesellschaft,)

Gestern Nach-
mittags 3 Uhr fand im Schießstattsaale die Ge-
neralversammlung der k. k. priv. Schützengesell-
schaft statt. Herr Oberschützenmeister Anton Heintz
eröffnete die Versammlung, begrüßte Herrn Bür-
germeister v. Engel, welcher derselben beiwohnte
und constatirte die Beschlußfähigkeit der Versamm-
lung worauf Herr Schriftführer Michel das
Protocoll der letzten Generalversammlung zur
Vorlesung brachte. Erstattet wird hierauf der
Jahresbericht für das Jahr 1886, welchem wir
entnehmen, daß die Thätigkeit des Vereines im
abgelaufenen Jahre eine sehr rege war u. auch in
Bezug auf das Schießwesen erfreuliche Resultate
lieferte. In hervorragender Weise gedenkt der
Bericht der Jubelfeier des Herrn Bürgermeisters
Josef v. Engel und des Vicebürgermeisters Herrn
Wilhelm Nather. Der Bericht wird unter Beifall
zur befriedigenden Kenntniß genommen. Herr
Cassier Aust erstattet sodann den Rechenschafts-
bericht für das Jahr 1886. Die Einnahmen be-
trugen fl. 2429·891/2, die Auslagen fl. 2355·751/2,
daher mit Ende 1886 ein Baar-Cassastand von
fl. 74·14 verbleibt. Das Activvermögen beträgt
heute fl. 24.871·15 und hat sich gegen das Vor-
jahr um fl. 324·891/2 vermehrt. Die Rechnungs-
legung wird, nachdem die Revisoren deren Richtigkeit




[Spaltenumbruch]
Das Schloß im Grünen
(140.)

Ein Suchen im Dunkeln nach der Thür,
welche zu des Barons Gemächern führte, wäre
zwecklos gewesen, auch konnte sie darauf vertrauen,
daß derselbe nicht im Schlaf überfallen werden
und daß er im äußersten Nothfalle denselben
Gang zum Rückzuge benutzen könnte, wie sie
selbst. Sie hatte nur Zeit gehabt, einen großen
wollenen Shawl über ihr Nachthabit zu werfen,
der ihr auch bei der entgegenwehenden Zugluft
sehr zu Statten kam, als sie in den alten Theil
des Schlosses gelangte.

Einen Augenblick hielt sie auf ihrem Wege
an; sie hörte am Gebell ihres Mentor, daß die-
ser mit den Räubern handgemein geworden, ver-
nahm aber bald darauf sein klägliches Geheul,
welches ihr verkündete, daß ihn in Vertheidi-
gung der ihm anvertrauten Schwelle der Todes-
streich traf.

"Armer Mentor!" Sie zog schaudernd das
einhüllende Tuch dichter um ihren Körper und
setzte ihren Weg eilig fort, der sie in den Ahnen-
saal führte. Diesen durcheilte sie, fand leicht die
offene Thür zum Thurme und erstieg diesen
mittelst der ihr bekannten Wendeltreppe. Oben
warf sie die Thür hinter sich nieder und suchte
[Spaltenumbruch] nach dem Glockenstrange. Kaum hatte sie ihn
gefunden, so ertönte der lautschallende Nothruf
aus dem ehernen Munde der Glocke in die Nacht
hinaus.

Der Klang wurde weithin von manchen
Schlaflosen gehört und erweckte mit seinem unge-
wohnten, hellen und beinahe wimmernden Tone
sogar viele im Schlummer Befangene.

Im Gasthof zur grünen Tanne sprang
Günther von seinem Lager auf und weckte den
Wirth.

"Hören Sie die wimmernde Glocke? Es
stürmt; wo?"

"Es ist die Schloßglocke," antwortete Müller,
indem er sich schnell in die Kleider warf, "da
muß große Noth vorhanden sein. Feuerschein seh'
ich nicht: Auf, Christian, Andreas! wir wollen
zu Hilfe! Fritz, lauf' nach dem Oberförster, sie
sollen schnell zum Schlosse! Alle Uebrigen vor-
wärts!"

Fritz der Stalljunge, huschte fort, die An-
deren bewaffneten sich schnell, so gut sie konnten
und eilten unter Günthers Anführung dem
Schlosse zu, während Frau Müller mit ihren
Mägden das Haus hinter ihnen verschloß und
verwahrte.

Müller führte einen großen Kettenhund an
der Kette mit sich, aber der beleibte Mann ver-
mochte kaum, Günthers eiligen Schritten zu fol-
gen, mit denen dieser der kleinen Schaar voran-
[Spaltenumbruch] eilte. Noch immer klang der Glockenruf schaurig
von Thurme herab. Dem jungen Manne sagte
das Herz, daß es ihr Ruf um Hilfe sei, den sie
in höchstster Noth vor allen Dingen an ihn er-
gehen ließ.

"Es muß eine Räuberbande im Schlosse
sein", hatte Müller gesagt, "er" er meinte den
Baron, hat zwei seiner Leute fortgeschickt und
nun haben wir die Bescheerung. Nun ist blos
noch der alte Kastellan im Schlosse, der kann
nicht viel machen, der Kutscher schläft bei den
Pferden, und der --" er unterbrach sich.

"Halt, wer da!"

Mehrere dunkle Gestalten traten aus einer
Thür der Gartenwand des Schloßgartens und
gaben sich als der Gärtner und zwei Gärtner-
burschen zu erkennen. Diese hatten in das Schloß
zu Hilfe eilen wollen, waren aber schleunig zurück-
gekehrt, als sie die Uebermacht der Räuber be-
merkten und wollten Verstärkung von der grünen
Tanne holen, als diese ihnen bereits begegnete.
Jetzt schlossen sie sich an. Das Thor zum Hofe
stand offen, ebenso das Schloßportal, durch wel-
ches Günther, von der Mehrzahl gefolgt, schnell
eintrat, während der Gärtner nach dem Stalle
eilte und dort den gefangenen Kutscher befreite,
denn die Räuber hatten ihn eingesperrt, indem
sie die Stallthür von außen verrammelten. Auch
dieser, mit einer Radehacke bewaffnet, verstärkte
nun die Partie.     (Fortsetzung folgt.)


[Spaltenumbruch] ganzen Tag ſich haben ordentlich ausſprechen
können. Dieſe Auslagen (500 fl.) ſind mir vom
Abgeordneten Schneid, nicht von der Regierungs-
partei, vergütet worden. Ob er irgendwo ab-
ſammeln gegangen iſt, das kümmert mich
nicht. (Gelächter links.) Es war alſo eine
momentane Coalition. Wenn Sie (zur Linken)
nicht immer ſo reactionär gegen jeden freiheitli-
chen Fortfchritt ſich verhalten hätten, ſo wären
ſolche unnatürliche Coalitionen unmöglich gewe-
ſen. So aber geht man halt zu Dem, von dem
man etwas kriegt und der etwas gibt. (Schallen-
des Gelächter links.)

Der Antrag der Abgeordneter Plener, Exner
und Wrabetz wird hierauf einem vierundzwanzig-
gliedrigen Ausſchuſſe zugewieſen.

Der nächſte Gegenſtand der Tagesordnung
iſt die erſte Leſung des Antrages der Abgeordne-
ten Dr. Foregger und Genoſſen betreffend die
Preſſe. Zur Begründung ſeines Antrages erhält
der Antragſteller Dr. Foregger das Wort. Nach-
dem noch Abg. Dr. Vosnjak geſprochen, wird der
Antrag einem Preßausſchuſſe zugewieſen und ſo-
dann die Verhandlung abgebrochen. Es gelangen
noch zur Vorleſung der Antrag Reicher betreffend
die Steuerſiſtirung für Mobiliſirte, und eine In-
terpellation des Abg. Dr. v. Derſchatta betreffend
die Auflöſung des Bismarck-Commerſes in Graz
und wird hierauf die Sitzung geſchloſſen.

Die nächſte Sitzung findet Freitag ſtatt.
Auf der Tagesordnung ſteht das Arbeiter-Kran-
kenverſicherungsgeſetz.




Politiſche Nachrichten.
(Die Lage.)

Endlich einmal Anzeichen, daß
ſich die Situation im friedlichen Sinne gebeſſert hat,
trotz des öſterreichiſch-ungariſchen Verbotes der Pferde-
ausfuhr, in welchem Jedermann nur eine Vorſichts-
maßregel erblickt. Die Berliner Regierung iſt augen-
ſcheinlich beſtrebt, abzuwiegeln. Die Aeußerungen des
deutſchen Kronprinzen ſind in unſerer letzten Num-
mer wiedergegeben worden. Die Kriegsdrohungen der
„Poſt“ werden auch in amtlichen und regierungs-
treuen Organen mißbilligt. So erklärt die amtliche
„Leipziger Zeitung“ die Zuſpitzung der Kriegsfrage
zu einer „Frage Boulanger“ für ein entſchiedenes
Verſehen, und die gouvernementale „Straßburger
Poſt“, welche ſorgſam alle franzöſiſchen Rüſtungen
regiſtrirt, erklärt, ein ähnlicher Artikel in einem offi-
ciöſer Beziehungen verdächtigen franzöſiſchen Blatte
hätte in Deutſchland gefährlich beunruhigt. Man
dürfe den franzöfiſchen Zündſtoff nicht vermehren.
Das deutſche Volk kenne keine Furcht und ſei bereit,
Alles für das Vaterland zu opfern; aber es ſei weit
entfernt, einen Chauvinismus zu nähern, deſſen Trä-
ger ſich immer nur aus kleinen Kreiſen zuſammen-
ſetzen. Der Großherzog von Baden brachte vorgeſtern
bei der Scheffel-Feier im Polytechnicum in Carls-
ruhe einen Toaſt auf das Gedeihen der Anſtalt unter
den Segnungen des Friedens aus. Und vielleicht auch
ein Friedenszeichen iſt die Meldung der conſervati-
[Spaltenumbruch] ven „Schleſiſchen Zeitung“, die geplante kaiſerliche
Proclamation für das Septennat werde nicht erlaſſen
werden.

Dagegen iſt nicht als Friedenszeichen zu er-
achten, weil nicht als wahr, ſondern als häßliche
franzöſiſche Anſchmeichelung des Czaren die vom
„Journal des Débats“ und der „République Fran-
gaiſe veröffentliche Mittheilung: Der franzöſiſche
Botſchafter in Petersburg, Laboulaye, berichtete, der
Czar habe an den deutſchen Kaiſer eine Anfrage
über deſſen Intentionen bezüglich Frankreichs gerich-
tet, in demſelben Sinne habe auch Giers eine An-
frage an Bismarck gerichtet. Die Antworten Beider
lauteten, Deutſchland werde Frankreich nicht angrei-
fen. Dieſe Antworten wurden Laboulaye mitgetheilt.

Und auch kein beſonderes Friedenszeichen iſt der
von Katkoff in den „Moskowskija Wjedomoſti“ un-
ternommene Verſuch, Deutſchland vom Bünd-
niſſe mit Oeſterreich-Ungarn fort in
die Arme Rußlands zu locken.
Dieſes Blatt,
die deutſch-ruſſiſchen Beziehungen und die Gefahr
eines ruſſiſch-deutſchen Zuſammenſtoßes beſprechend,
ſtaunt, daß dieſe Fragen, trotz der wiederholten Ver-
ſicherungen Bismarck’s daß, Rußland keine Gründe
habe, Deutſchland anzugreifen und umgekehrt, den-
noch immer periodiſch angeregt werden.

(Die Einberufung der deutſchen Reſer-
viſten.)

Das am 5. d. erſchienene Armee-Verord-
nungsblatt veröffentlicht einen Erlaß des deutſchen Kai-
ſers vom 27. Jänner, wonach zu zwölftägigen Uebun-
gen zum Zwecke der Ausbildung mit dem neuen
Gewehre aus der Reſerve 68 200 Mann Infante-
rie und 4800 Jäger und Schützen einſchließlich der
vom Kriegsminiſterium feſtzuſetzenden Zahl von Un-
terofficieren einzuberufen ſind. Zu dieſer Uebung ſind
heranzuziehen die übungspflichtigen Reſerviſten mit
der jüngſten Jahresclaſſe beginnend, welche noch nicht
mit dem neuen Gewehre ausgebildet ſind. Die zur
Landwehr am 1. April übertretende älteſte Jahres-
claſſe der Reſerve iſt von der Uebung ausgeſchloſſen.
Die Uebung findet vom 7. bis zum 18. Februar ſtatt.




Locales und Provinzielles.


(Perſonales.)

Se. Excellenz der Herr
Feſtungs-Commandant, FML. von Fröhlich
iſt ſeit einigen Tagen unwohl, ſo daß er das
Bett hüten muß. Aus dieſem Grunde war der-
ſelbe auch verhindert den Frauenvereinsball zu
beſuchen.

(Aus dem Stadtverordneten-Collegium.)

Die Tagesordnung der heutigen Sitzung des
Stadtverordneten-Collegiums iſt folgende: Be-
werbungsgeſuche um zwei erledigte Kanzeliſten-
Stellen. — Rechnungsabſchluß der Krankencaſſa
der freiw. Feuerwehr. — Geſuch des Herrn
Joſ. Deutſch um Zuſicherung der Aufnahme in
den Gemeindeverband. — Geſuche um das Hei-
mat- und Bürgerrecht. — Bericht der 2. Sec-
tion über die Verwendung der im Jahre 1886
[Spaltenumbruch] gelöſten Taxgelder für Hundemarken. — Bericht
der 2. Section über die Verwendung der im
Jahre 1886 gelöſten Taxgelder für das Heimat-
recht. — Bericht der 2. Section über das Geſuch
der Stadtphyſikuswaiſe A. Schimko um eine
Unterſtützung. — Gemeinderäthlicher Bericht über
Unterbringung der ſlaviſchen Stadtſchnle. — Gut-
achten des Herrn Stadtanwalts über eine ver-
weigerte Trottoiranlage. — Bericht des Theater-
Comités über einige Abänderungen des Theater-
vertrages mit Bezug auf die neue Pachtperiode.
— Bericht der 3. Section über das Geſuch des
Wachmannes J. Gejda um Zuerkennung der
Dienſtesprämie. — Bericht der 3. Section über
den Jahresbericht des Curatoriums der ſtädt.
Pfandleihanſtalt. — Bericht der 2. Section über
die Bewerbung um eine ausgeſchriebene Pfründe
der Bürgerſtiftung und das Geſuch der ſtädtiſchen
Arbeitslehrerinnen um Gewährung der ortsübli-
chen Zulagen. — Bericht der 3. Section über
das Geſuch des A. Kockeſch um Bewilligung zum
Bezuge der Intereſſen aus dem Fonde der ehe-
maligen Färberzunft. — Bericht der 1. Section
über das Geſuch des Wenzel Slowak um mehrere
Pachtzugeſtändniſſe.

(Ernennung.)

Dem k. k. Bezirksgerichts-
Adjuncten für den mähr.-ſchleſ. Oberlandesgerichts-
ſprengel Karl Raček wurde eine ſyſtemiſirte Be-
zirksgerichts-Adjunctenſtelle in Trebitſch verliehen.

(Hofſchauſpieler Meixner — decorirt.)

Der Hofſchauſpieler Meixner, welcher am 6. d. M.
ſein 50jähriges Schauſpieler-Jubiläum feierte,
wurde durch die Verleihung des Ritterkreuzes des
Franz Joſefs-Ordens ausgezeichnet.

(Generalverſammlung der k. k. priv.
Olmützer Schützengeſellſchaft,)

Geſtern Nach-
mittags 3 Uhr fand im Schießſtattſaale die Ge-
neralverſammlung der k. k. priv. Schützengeſell-
ſchaft ſtatt. Herr Oberſchützenmeiſter Anton Heintz
eröffnete die Verſammlung, begrüßte Herrn Bür-
germeiſter v. Engel, welcher derſelben beiwohnte
und conſtatirte die Beſchlußfähigkeit der Verſamm-
lung worauf Herr Schriftführer Michel das
Protocoll der letzten Generalverſammlung zur
Vorleſung brachte. Erſtattet wird hierauf der
Jahresbericht für das Jahr 1886, welchem wir
entnehmen, daß die Thätigkeit des Vereines im
abgelaufenen Jahre eine ſehr rege war u. auch in
Bezug auf das Schießweſen erfreuliche Reſultate
lieferte. In hervorragender Weiſe gedenkt der
Bericht der Jubelfeier des Herrn Bürgermeiſters
Joſef v. Engel und des Vicebürgermeiſters Herrn
Wilhelm Nather. Der Bericht wird unter Beifall
zur befriedigenden Kenntniß genommen. Herr
Caſſier Auſt erſtattet ſodann den Rechenſchafts-
bericht für das Jahr 1886. Die Einnahmen be-
trugen fl. 2429·89½, die Auslagen fl. 2355·75½,
daher mit Ende 1886 ein Baar-Caſſaſtand von
fl. 74·14 verbleibt. Das Activvermögen beträgt
heute fl. 24.871·15 und hat ſich gegen das Vor-
jahr um fl. 324·89½ vermehrt. Die Rechnungs-
legung wird, nachdem die Reviſoren deren Richtigkeit




[Spaltenumbruch]
Das Schloß im Grünen
(140.)

Ein Suchen im Dunkeln nach der Thür,
welche zu des Barons Gemächern führte, wäre
zwecklos geweſen, auch konnte ſie darauf vertrauen,
daß derſelbe nicht im Schlaf überfallen werden
und daß er im äußerſten Nothfalle denſelben
Gang zum Rückzuge benutzen könnte, wie ſie
ſelbſt. Sie hatte nur Zeit gehabt, einen großen
wollenen Shawl über ihr Nachthabit zu werfen,
der ihr auch bei der entgegenwehenden Zugluft
ſehr zu Statten kam, als ſie in den alten Theil
des Schloſſes gelangte.

Einen Augenblick hielt ſie auf ihrem Wege
an; ſie hörte am Gebell ihres Mentor, daß die-
ſer mit den Räubern handgemein geworden, ver-
nahm aber bald darauf ſein klägliches Geheul,
welches ihr verkündete, daß ihn in Vertheidi-
gung der ihm anvertrauten Schwelle der Todes-
ſtreich traf.

„Armer Mentor!“ Sie zog ſchaudernd das
einhüllende Tuch dichter um ihren Körper und
ſetzte ihren Weg eilig fort, der ſie in den Ahnen-
ſaal führte. Dieſen durcheilte ſie, fand leicht die
offene Thür zum Thurme und erſtieg dieſen
mittelſt der ihr bekannten Wendeltreppe. Oben
warf ſie die Thür hinter ſich nieder und ſuchte
[Spaltenumbruch] nach dem Glockenſtrange. Kaum hatte ſie ihn
gefunden, ſo ertönte der lautſchallende Nothruf
aus dem ehernen Munde der Glocke in die Nacht
hinaus.

Der Klang wurde weithin von manchen
Schlafloſen gehört und erweckte mit ſeinem unge-
wohnten, hellen und beinahe wimmernden Tone
ſogar viele im Schlummer Befangene.

Im Gaſthof zur grünen Tanne ſprang
Günther von ſeinem Lager auf und weckte den
Wirth.

„Hören Sie die wimmernde Glocke? Es
ſtürmt; wo?“

„Es iſt die Schloßglocke,“ antwortete Müller,
indem er ſich ſchnell in die Kleider warf, „da
muß große Noth vorhanden ſein. Feuerſchein ſeh’
ich nicht: Auf, Chriſtian, Andreas! wir wollen
zu Hilfe! Fritz, lauf’ nach dem Oberförſter, ſie
ſollen ſchnell zum Schloſſe! Alle Uebrigen vor-
wärts!“

Fritz der Stalljunge, huſchte fort, die An-
deren bewaffneten ſich ſchnell, ſo gut ſie konnten
und eilten unter Günthers Anführung dem
Schloſſe zu, während Frau Müller mit ihren
Mägden das Haus hinter ihnen verſchloß und
verwahrte.

Müller führte einen großen Kettenhund an
der Kette mit ſich, aber der beleibte Mann ver-
mochte kaum, Günthers eiligen Schritten zu fol-
gen, mit denen dieſer der kleinen Schaar voran-
[Spaltenumbruch] eilte. Noch immer klang der Glockenruf ſchaurig
von Thurme herab. Dem jungen Manne ſagte
das Herz, daß es ihr Ruf um Hilfe ſei, den ſie
in höchſtſter Noth vor allen Dingen an ihn er-
gehen ließ.

„Es muß eine Räuberbande im Schloſſe
ſein“, hatte Müller geſagt, „er“ er meinte den
Baron, hat zwei ſeiner Leute fortgeſchickt und
nun haben wir die Beſcheerung. Nun iſt blos
noch der alte Kaſtellan im Schloſſe, der kann
nicht viel machen, der Kutſcher ſchläft bei den
Pferden, und der —“ er unterbrach ſich.

„Halt, wer da!“

Mehrere dunkle Geſtalten traten aus einer
Thür der Gartenwand des Schloßgartens und
gaben ſich als der Gärtner und zwei Gärtner-
burſchen zu erkennen. Dieſe hatten in das Schloß
zu Hilfe eilen wollen, waren aber ſchleunig zurück-
gekehrt, als ſie die Uebermacht der Räuber be-
merkten und wollten Verſtärkung von der grünen
Tanne holen, als dieſe ihnen bereits begegnete.
Jetzt ſchloſſen ſie ſich an. Das Thor zum Hofe
ſtand offen, ebenſo das Schloßportal, durch wel-
ches Günther, von der Mehrzahl gefolgt, ſchnell
eintrat, während der Gärtner nach dem Stalle
eilte und dort den gefangenen Kutſcher befreite,
denn die Räuber hatten ihn eingeſperrt, indem
ſie die Stallthür von außen verrammelten. Auch
dieſer, mit einer Radehacke bewaffnet, verſtärkte
nun die Partie.     (Fortſetzung folgt.)


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</TEI>
[[4]/0004] ganzen Tag ſich haben ordentlich ausſprechen können. Dieſe Auslagen (500 fl.) ſind mir vom Abgeordneten Schneid, nicht von der Regierungs- partei, vergütet worden. Ob er irgendwo ab- ſammeln gegangen iſt, das kümmert mich nicht. (Gelächter links.) Es war alſo eine momentane Coalition. Wenn Sie (zur Linken) nicht immer ſo reactionär gegen jeden freiheitli- chen Fortfchritt ſich verhalten hätten, ſo wären ſolche unnatürliche Coalitionen unmöglich gewe- ſen. So aber geht man halt zu Dem, von dem man etwas kriegt und der etwas gibt. (Schallen- des Gelächter links.) Der Antrag der Abgeordneter Plener, Exner und Wrabetz wird hierauf einem vierundzwanzig- gliedrigen Ausſchuſſe zugewieſen. Der nächſte Gegenſtand der Tagesordnung iſt die erſte Leſung des Antrages der Abgeordne- ten Dr. Foregger und Genoſſen betreffend die Preſſe. Zur Begründung ſeines Antrages erhält der Antragſteller Dr. Foregger das Wort. Nach- dem noch Abg. Dr. Vosnjak geſprochen, wird der Antrag einem Preßausſchuſſe zugewieſen und ſo- dann die Verhandlung abgebrochen. Es gelangen noch zur Vorleſung der Antrag Reicher betreffend die Steuerſiſtirung für Mobiliſirte, und eine In- terpellation des Abg. Dr. v. Derſchatta betreffend die Auflöſung des Bismarck-Commerſes in Graz und wird hierauf die Sitzung geſchloſſen. Die nächſte Sitzung findet Freitag ſtatt. Auf der Tagesordnung ſteht das Arbeiter-Kran- kenverſicherungsgeſetz. Politiſche Nachrichten. (Die Lage.) Endlich einmal Anzeichen, daß ſich die Situation im friedlichen Sinne gebeſſert hat, trotz des öſterreichiſch-ungariſchen Verbotes der Pferde- ausfuhr, in welchem Jedermann nur eine Vorſichts- maßregel erblickt. Die Berliner Regierung iſt augen- ſcheinlich beſtrebt, abzuwiegeln. Die Aeußerungen des deutſchen Kronprinzen ſind in unſerer letzten Num- mer wiedergegeben worden. Die Kriegsdrohungen der „Poſt“ werden auch in amtlichen und regierungs- treuen Organen mißbilligt. So erklärt die amtliche „Leipziger Zeitung“ die Zuſpitzung der Kriegsfrage zu einer „Frage Boulanger“ für ein entſchiedenes Verſehen, und die gouvernementale „Straßburger Poſt“, welche ſorgſam alle franzöſiſchen Rüſtungen regiſtrirt, erklärt, ein ähnlicher Artikel in einem offi- ciöſer Beziehungen verdächtigen franzöſiſchen Blatte hätte in Deutſchland gefährlich beunruhigt. Man dürfe den franzöfiſchen Zündſtoff nicht vermehren. Das deutſche Volk kenne keine Furcht und ſei bereit, Alles für das Vaterland zu opfern; aber es ſei weit entfernt, einen Chauvinismus zu nähern, deſſen Trä- ger ſich immer nur aus kleinen Kreiſen zuſammen- ſetzen. Der Großherzog von Baden brachte vorgeſtern bei der Scheffel-Feier im Polytechnicum in Carls- ruhe einen Toaſt auf das Gedeihen der Anſtalt unter den Segnungen des Friedens aus. Und vielleicht auch ein Friedenszeichen iſt die Meldung der conſervati- ven „Schleſiſchen Zeitung“, die geplante kaiſerliche Proclamation für das Septennat werde nicht erlaſſen werden. Dagegen iſt nicht als Friedenszeichen zu er- achten, weil nicht als wahr, ſondern als häßliche franzöſiſche Anſchmeichelung des Czaren die vom „Journal des Débats“ und der „République Fran- gaiſe veröffentliche Mittheilung: Der franzöſiſche Botſchafter in Petersburg, Laboulaye, berichtete, der Czar habe an den deutſchen Kaiſer eine Anfrage über deſſen Intentionen bezüglich Frankreichs gerich- tet, in demſelben Sinne habe auch Giers eine An- frage an Bismarck gerichtet. Die Antworten Beider lauteten, Deutſchland werde Frankreich nicht angrei- fen. Dieſe Antworten wurden Laboulaye mitgetheilt. Und auch kein beſonderes Friedenszeichen iſt der von Katkoff in den „Moskowskija Wjedomoſti“ un- ternommene Verſuch, Deutſchland vom Bünd- niſſe mit Oeſterreich-Ungarn fort in die Arme Rußlands zu locken. Dieſes Blatt, die deutſch-ruſſiſchen Beziehungen und die Gefahr eines ruſſiſch-deutſchen Zuſammenſtoßes beſprechend, ſtaunt, daß dieſe Fragen, trotz der wiederholten Ver- ſicherungen Bismarck’s daß, Rußland keine Gründe habe, Deutſchland anzugreifen und umgekehrt, den- noch immer periodiſch angeregt werden. (Die Einberufung der deutſchen Reſer- viſten.) Das am 5. d. erſchienene Armee-Verord- nungsblatt veröffentlicht einen Erlaß des deutſchen Kai- ſers vom 27. Jänner, wonach zu zwölftägigen Uebun- gen zum Zwecke der Ausbildung mit dem neuen Gewehre aus der Reſerve 68 200 Mann Infante- rie und 4800 Jäger und Schützen einſchließlich der vom Kriegsminiſterium feſtzuſetzenden Zahl von Un- terofficieren einzuberufen ſind. Zu dieſer Uebung ſind heranzuziehen die übungspflichtigen Reſerviſten mit der jüngſten Jahresclaſſe beginnend, welche noch nicht mit dem neuen Gewehre ausgebildet ſind. Die zur Landwehr am 1. April übertretende älteſte Jahres- claſſe der Reſerve iſt von der Uebung ausgeſchloſſen. Die Uebung findet vom 7. bis zum 18. Februar ſtatt. Locales und Provinzielles. Olmütz, 7. Februar. (Perſonales.) Se. Excellenz der Herr Feſtungs-Commandant, FML. von Fröhlich iſt ſeit einigen Tagen unwohl, ſo daß er das Bett hüten muß. Aus dieſem Grunde war der- ſelbe auch verhindert den Frauenvereinsball zu beſuchen. (Aus dem Stadtverordneten-Collegium.) Die Tagesordnung der heutigen Sitzung des Stadtverordneten-Collegiums iſt folgende: Be- werbungsgeſuche um zwei erledigte Kanzeliſten- Stellen. — Rechnungsabſchluß der Krankencaſſa der freiw. Feuerwehr. — Geſuch des Herrn Joſ. Deutſch um Zuſicherung der Aufnahme in den Gemeindeverband. — Geſuche um das Hei- mat- und Bürgerrecht. — Bericht der 2. Sec- tion über die Verwendung der im Jahre 1886 gelöſten Taxgelder für Hundemarken. — Bericht der 2. Section über die Verwendung der im Jahre 1886 gelöſten Taxgelder für das Heimat- recht. — Bericht der 2. Section über das Geſuch der Stadtphyſikuswaiſe A. Schimko um eine Unterſtützung. — Gemeinderäthlicher Bericht über Unterbringung der ſlaviſchen Stadtſchnle. — Gut- achten des Herrn Stadtanwalts über eine ver- weigerte Trottoiranlage. — Bericht des Theater- Comités über einige Abänderungen des Theater- vertrages mit Bezug auf die neue Pachtperiode. — Bericht der 3. Section über das Geſuch des Wachmannes J. Gejda um Zuerkennung der Dienſtesprämie. — Bericht der 3. Section über den Jahresbericht des Curatoriums der ſtädt. Pfandleihanſtalt. — Bericht der 2. Section über die Bewerbung um eine ausgeſchriebene Pfründe der Bürgerſtiftung und das Geſuch der ſtädtiſchen Arbeitslehrerinnen um Gewährung der ortsübli- chen Zulagen. — Bericht der 3. Section über das Geſuch des A. Kockeſch um Bewilligung zum Bezuge der Intereſſen aus dem Fonde der ehe- maligen Färberzunft. — Bericht der 1. Section über das Geſuch des Wenzel Slowak um mehrere Pachtzugeſtändniſſe. (Ernennung.) Dem k. k. Bezirksgerichts- Adjuncten für den mähr.-ſchleſ. Oberlandesgerichts- ſprengel Karl Raček wurde eine ſyſtemiſirte Be- zirksgerichts-Adjunctenſtelle in Trebitſch verliehen. (Hofſchauſpieler Meixner — decorirt.) Der Hofſchauſpieler Meixner, welcher am 6. d. M. ſein 50jähriges Schauſpieler-Jubiläum feierte, wurde durch die Verleihung des Ritterkreuzes des Franz Joſefs-Ordens ausgezeichnet. (Generalverſammlung der k. k. priv. Olmützer Schützengeſellſchaft,) Geſtern Nach- mittags 3 Uhr fand im Schießſtattſaale die Ge- neralverſammlung der k. k. priv. Schützengeſell- ſchaft ſtatt. Herr Oberſchützenmeiſter Anton Heintz eröffnete die Verſammlung, begrüßte Herrn Bür- germeiſter v. Engel, welcher derſelben beiwohnte und conſtatirte die Beſchlußfähigkeit der Verſamm- lung worauf Herr Schriftführer Michel das Protocoll der letzten Generalverſammlung zur Vorleſung brachte. Erſtattet wird hierauf der Jahresbericht für das Jahr 1886, welchem wir entnehmen, daß die Thätigkeit des Vereines im abgelaufenen Jahre eine ſehr rege war u. auch in Bezug auf das Schießweſen erfreuliche Reſultate lieferte. In hervorragender Weiſe gedenkt der Bericht der Jubelfeier des Herrn Bürgermeiſters Joſef v. Engel und des Vicebürgermeiſters Herrn Wilhelm Nather. Der Bericht wird unter Beifall zur befriedigenden Kenntniß genommen. Herr Caſſier Auſt erſtattet ſodann den Rechenſchafts- bericht für das Jahr 1886. Die Einnahmen be- trugen fl. 2429·89½, die Auslagen fl. 2355·75½, daher mit Ende 1886 ein Baar-Caſſaſtand von fl. 74·14 verbleibt. Das Activvermögen beträgt heute fl. 24.871·15 und hat ſich gegen das Vor- jahr um fl. 324·89½ vermehrt. Die Rechnungs- legung wird, nachdem die Reviſoren deren Richtigkeit Das Schloß im Grünen Original-Roman von K. Pflaume. (140.) Ein Suchen im Dunkeln nach der Thür, welche zu des Barons Gemächern führte, wäre zwecklos geweſen, auch konnte ſie darauf vertrauen, daß derſelbe nicht im Schlaf überfallen werden und daß er im äußerſten Nothfalle denſelben Gang zum Rückzuge benutzen könnte, wie ſie ſelbſt. Sie hatte nur Zeit gehabt, einen großen wollenen Shawl über ihr Nachthabit zu werfen, der ihr auch bei der entgegenwehenden Zugluft ſehr zu Statten kam, als ſie in den alten Theil des Schloſſes gelangte. Einen Augenblick hielt ſie auf ihrem Wege an; ſie hörte am Gebell ihres Mentor, daß die- ſer mit den Räubern handgemein geworden, ver- nahm aber bald darauf ſein klägliches Geheul, welches ihr verkündete, daß ihn in Vertheidi- gung der ihm anvertrauten Schwelle der Todes- ſtreich traf. „Armer Mentor!“ Sie zog ſchaudernd das einhüllende Tuch dichter um ihren Körper und ſetzte ihren Weg eilig fort, der ſie in den Ahnen- ſaal führte. Dieſen durcheilte ſie, fand leicht die offene Thür zum Thurme und erſtieg dieſen mittelſt der ihr bekannten Wendeltreppe. Oben warf ſie die Thür hinter ſich nieder und ſuchte nach dem Glockenſtrange. Kaum hatte ſie ihn gefunden, ſo ertönte der lautſchallende Nothruf aus dem ehernen Munde der Glocke in die Nacht hinaus. Der Klang wurde weithin von manchen Schlafloſen gehört und erweckte mit ſeinem unge- wohnten, hellen und beinahe wimmernden Tone ſogar viele im Schlummer Befangene. Im Gaſthof zur grünen Tanne ſprang Günther von ſeinem Lager auf und weckte den Wirth. „Hören Sie die wimmernde Glocke? Es ſtürmt; wo?“ „Es iſt die Schloßglocke,“ antwortete Müller, indem er ſich ſchnell in die Kleider warf, „da muß große Noth vorhanden ſein. Feuerſchein ſeh’ ich nicht: Auf, Chriſtian, Andreas! wir wollen zu Hilfe! Fritz, lauf’ nach dem Oberförſter, ſie ſollen ſchnell zum Schloſſe! Alle Uebrigen vor- wärts!“ Fritz der Stalljunge, huſchte fort, die An- deren bewaffneten ſich ſchnell, ſo gut ſie konnten und eilten unter Günthers Anführung dem Schloſſe zu, während Frau Müller mit ihren Mägden das Haus hinter ihnen verſchloß und verwahrte. Müller führte einen großen Kettenhund an der Kette mit ſich, aber der beleibte Mann ver- mochte kaum, Günthers eiligen Schritten zu fol- gen, mit denen dieſer der kleinen Schaar voran- eilte. Noch immer klang der Glockenruf ſchaurig von Thurme herab. Dem jungen Manne ſagte das Herz, daß es ihr Ruf um Hilfe ſei, den ſie in höchſtſter Noth vor allen Dingen an ihn er- gehen ließ. „Es muß eine Räuberbande im Schloſſe ſein“, hatte Müller geſagt, „er“ er meinte den Baron, hat zwei ſeiner Leute fortgeſchickt und nun haben wir die Beſcheerung. Nun iſt blos noch der alte Kaſtellan im Schloſſe, der kann nicht viel machen, der Kutſcher ſchläft bei den Pferden, und der —“ er unterbrach ſich. „Halt, wer da!“ Mehrere dunkle Geſtalten traten aus einer Thür der Gartenwand des Schloßgartens und gaben ſich als der Gärtner und zwei Gärtner- burſchen zu erkennen. Dieſe hatten in das Schloß zu Hilfe eilen wollen, waren aber ſchleunig zurück- gekehrt, als ſie die Uebermacht der Räuber be- merkten und wollten Verſtärkung von der grünen Tanne holen, als dieſe ihnen bereits begegnete. Jetzt ſchloſſen ſie ſich an. Das Thor zum Hofe ſtand offen, ebenſo das Schloßportal, durch wel- ches Günther, von der Mehrzahl gefolgt, ſchnell eintrat, während der Gärtner nach dem Stalle eilte und dort den gefangenen Kutſcher befreite, denn die Räuber hatten ihn eingeſperrt, indem ſie die Stallthür von außen verrammelten. Auch dieſer, mit einer Radehacke bewaffnet, verſtärkte nun die Partie. (Fortſetzung folgt.)

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Zitationshilfe: Mährisches Tagblatt. Nr. 29, Olmütz, 07.02.1887, S. [4]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_maehrisches29_1887/4>, abgerufen am 25.04.2024.