Mährisches Tagblatt. Nr. 279, Olmütz, 04.12.1885.[Spaltenumbruch]
legte -- nach einem Telegramme der "Kölnischen Der Aufruf, der die Ost-Rumelioten zum Aus St.-Petersburg wird dem "Jour- Gestern sind folgende Depeschen eingelaufen: Pirot, 2. December. Der officielle bul- Belgrad, 3. December. Die Befestigung Petersburg, 3. December. Die "Nowosti" Währischer Landtag. (Siebente Sitzung.) Brünn, 3. December. In der heutigen Sitzung des mährischen Der Landeshauptmann sagt, er werde Abg. Exc. Baron Eichhoff bemerkt, daß Abg. Dr. Fandrlik behauptet, daß die Abg. Dr. Sturm nennt die Ausführungen Abg. Exc. Baron Eichhoff: "Wir sind Abg. Dr. Fanderlik entgegnet dem Abg Abg. Dr. Sturm wiederholt seine Erklä- Abg. Dr. Fanderlik glaubt, daß Dr. [Spaltenumbruch] Abg. R. v. Chlumecky: Entweder habe Abg. Graf Belcredi sagt, er habe gestern Abg. Dr. Helcelet spricht (tschechisch) in Abgeord. Dr. Fux sagt: "In vielen Abg. Dr. Tuczek (tschechisch) erklärt, daß Bei der hierauf folgenden Abstimmung über Auch der Antrag des Abg. Excellenz Baron Man schreitet zur Tagesordnung. Die Landes-Ausschuß Vorlage, betreffend den [Spaltenumbruch]
legte — nach einem Telegramme der „Kölniſchen Der Aufruf, der die Oſt-Rumelioten zum Aus St.-Petersburg wird dem „Jour- Geſtern ſind folgende Depeſchen eingelaufen: Pirot, 2. December. Der officielle bul- Belgrad, 3. December. Die Befeſtigung Petersburg, 3. December. Die „Nowoſti“ Währiſcher Landtag. (Siebente Sitzung.) Brünn, 3. December. In der heutigen Sitzung des mähriſchen Der Landeshauptmann ſagt, er werde Abg. Exc. Baron Eichhoff bemerkt, daß Abg. Dr. Fandrlik behauptet, daß die Abg. Dr. Sturm nennt die Ausführungen Abg. Exc. Baron Eichhoff: „Wir ſind Abg. Dr. Fanderlik entgegnet dem Abg Abg. Dr. Sturm wiederholt ſeine Erklä- Abg. Dr. Fanderlik glaubt, daß Dr. [Spaltenumbruch] Abg. R. v. Chlumecky: Entweder habe Abg. Graf Belcredi ſagt, er habe geſtern Abg. Dr. Helcelet ſpricht (tſchechiſch) in Abgeord. Dr. Fux ſagt: „In vielen Abg. Dr. Tuczek (tſchechiſch) erklärt, daß Bei der hierauf folgenden Abſtimmung über Auch der Antrag des Abg. Excellenz Baron Man ſchreitet zur Tagesordnung. Die Landes-Ausſchuß Vorlage, betreffend den <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0003" n="[3]"/> <cb/> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <div xml:id="kriegsschauplatze2" prev="#kriegsschauplatze1" type="jArticle" n="2"> <p>legte — nach einem Telegramme der „Kölniſchen<lb/> Zeitung“ — ſowohl gegen die Entſchlüſſe wie<lb/> gegen den Wortlaut des Aufrufes und der Depeſche<lb/> Verwahrung ein.</p><lb/> <p>Der Aufruf, der die Oſt-Rumelioten zum<lb/> Gehorſam zurückruft, iſt inzwiſchen erſchienen,<lb/> und die türkiſchen Commiſſäre ſollen, einem<lb/> geſtrigen Telegramme zufolge, in Philippopel<lb/> ſogar recht gut aufgenommen worden ſein, allein<lb/> ihre Miſſion kann trotzdem noch auf mancherlei<lb/> Hinderniſſe ſtoßen, für welche Annahme die<lb/> geſtern vom Fürſten A<supplied>l</supplied>exander einer Deputation<lb/> oſtrumeliſcher Regimenter ertheilte Antwort einen<lb/> Beleg liefert.</p><lb/> <p>Aus <hi rendition="#g">St.-Petersburg</hi> wird dem „Jour-<lb/> nal des Débats“ telegrafirt: „In den Regierungs-<lb/> kreiſen hält man an der Ueberzeugung feſt, daß<lb/> es auf der Balcan-Halbinſel zum Frieden kom-<lb/> men werde trotz der unvermuthet eingetretenen<lb/> Zwiſchenfälle. Die Waffenruhe zwiſchen Serben<lb/> und Bulgaren iſt ein erſter Schritt, der Friede<lb/> wird bald nachfolgen. Das Einverſtändniß zwiſchen<lb/> den drei Kaiſermächten iſt heute ſo vollſtändig<lb/> wie jemals. Das Verhalten Oeſterreich-Ungarns<lb/> wird von Rußland als vollkommen correct be-<lb/> funden. In Wien, Berlin und St.-Petersburg<lb/> will man den Frieden und wird ihn darum auch<lb/> haben.“</p><lb/> <p>Geſtern ſind folgende Depeſchen eingelaufen:</p><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#g">Pirot,</hi> 2. December.</dateline> <p>Der officielle bul-<lb/> gariſche Bericht über die Kämpfe am 26. und<lb/> 27. November beſagt, daß die bulgariſchen Trup-<lb/> pen am 26. aus Zaribrod in drei Colonnen, und<lb/> zwar zwei auf dem Wege über die Höhen und<lb/> eine in der Ebene nach der Niſcher Straße ab-<lb/> marſchirten. Als dieſelben fünf Kilometer vor<lb/> Pirot eingetroffen waren, eröffneten die auf den<lb/> Höhen links, rückwärts und vor der Stadt<lb/> poſtirten Serben um 4 Uhr Nachmittags<lb/> das Feuer. Um 6 Uhr Abends ſtürmten<lb/> einige Compagnien des bulgariſchen Centrums<lb/> mit dem Bajonnette die Stadt. Dieſelben wur-<lb/> den zurückgeworfen, ſammelten ſich jedoch am Ein-<lb/> gange von Pirot. Um Mitternacht griff die linke<lb/> bulgariſche Coloune die ſüdlichen Höhen an, welche<lb/> von den Serben verlaſſen wurden. Um 1 Uhr<lb/> Morgens occupirte der rechte bulgariſche Flügel<lb/> die Höhe im Norden von Pirot, während das<lb/> Centrum vor der Stadt entwickelt war. Am 27.<lb/> Morgens griff die linke bulgariſche Colonne die<lb/> Serben in dem auf einem Hügel gelegenen Dorfe<lb/> Bari Echiſtock an, wo ſich ein ſehr blutiger Kampf<lb/> entwickelte. Zwei Mal wurden das Dorf und<lb/> die Hügel von den Bulgaren erobert und von<lb/> den Serben wieder genommen, bis endlich mit<lb/> dem Einbruche der Nacht ſich der äußerſte linke<lb/> bulgariſche Flügel gegen den rechten ſerbiſchen<lb/> Flügel wendete, welcher floh und von den Bul-<lb/> garen auf der Straße nach Niſch verfolgt ſo wie<lb/> von dem rechten bulgariſchen Flügel in der Flanke<lb/> und im Rücken gefaßt wurde. Während dieſer<lb/> Zeit nahm das bulgariſche Centrum Pirot mit dem<lb/> Bajonnette und jagte den Feind auf die Straße von<lb/> Kujazevac. Die einbrechende Nacht verhinderte die<lb/> Verfolgung des Feindes, die Berichte der Caval-<lb/> lerie beſagen jedoch, daß derſelbe gegen Palanka<lb/> und Knjazevac floh. — Der Bericht hält trotz<lb/> der gegentheiligen ſerbiſchen Behauptungen daran<lb/> feſt, daß die Serben nach Einſtellung der Feind-<lb/> ſeligkeiten einen Angriff auf Widdin richteten,<lb/> hebt den flagranten Widerſpruch dieſer Behaup-<lb/> tung mit dem officiellen Schreiben hervor, wel-<lb/> ches als Entſchuldigung für den ſerbiſchen Angriff<lb/> den Grund angibt, daß die Serben das betreffende<lb/> Aviſo über die Einſtellung der Feindſeligkeiten<lb/> zu ſpät erhielten, und fügt hinzu, daß Graf<lb/> Khevenhüller zur Zeit ſeiner Beſprechung mit<lb/> dem Fürſten beſtätigt habe, daß den Truppen<lb/> Befehl ertheilt wurde, die Feindſeligkeiten einzu-<lb/> ſtellen. Der Bericht ſagt ſchließlich bezüglich der<lb/> Schlachten um Pirot, es ſei Thatſache, daß die<lb/> Serben auf der ganzen Linie geſchlagen wurden<lb/> und daß ſich dieſelben in haſtigem Rückzuge gegen<lb/> Palanka und Knjazevac befanden. Die Einleitung<lb/> von Verhandlungen wurde nicht durch die Ent-<lb/> ſendung eines bulgariſchen Parlamentärs, ſondern<lb/> durch die Intervention des Grafen Khevenhüller<lb/> herbeigeführt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#g">Belgrad,</hi> 3. December.</dateline> <p>Die Befeſtigung<lb/> von Niſch wird mit vollſter Energie betrieben,<lb/> und dürfte Niſch bei Wiederbeginn der Feind-<lb/> ſeligkeiten das Hauptquartier der Serben bleiben.<lb/> Leſchjanin verbleibt bei Widdin und wird das<lb/> Bombardement bis zur Capitulation fortſetzen.<lb/><cb/> (Kann ſich ſelbſtverſtändlich ebenfalls nur auf<lb/> den Fall der Wiedereröffnung der Feindſeligkeiten<lb/> beziehen Die Red.) Horvatovic wird mit der<lb/> ganzen Kraft ſämmtlicher vier Diviſionen gegen<lb/> Pirot Zaribrod-Slivnitza, eventuell Sophia vor-<lb/> rücken. Heute ſind ſechs Batterien und eine halbe<lb/> Million Gewehrpatronen hier angelangt. Graf<lb/> Khevenhüller trifft Freitag mit dem Separatzug<lb/> hier ein. Die Armee iſt freudetrunken über die<lb/> Ernennung Horvatovic zum Ober-Commandan-<lb/> ten. Soeben wird wieder ein Angriff von Seite<lb/> der Bulgaren auf Serben, in der Nähe der<lb/> Lom-Palankaer Demarcationslinie durch Reiſende<lb/> gemeldet.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#g">Petersburg,</hi> 3. December.</dateline> <p>Die „Nowoſti“<lb/> laſſen ſich telegrafiren, daß in der ſerbiſchen<lb/> Armee 150 öſterreichiſche Officiere kämpften.<lb/> Solche Nachrichten ſeien geeignet, die große Er-<lb/> bitterung des Publikums gegen Oeſterreich zu<lb/> ſteigern. Die ruſſiſche „Petersburger Zeitung“<lb/> hört, Fürſt Alexander wolle ſofort nach Beendi-<lb/> gung des Krieges nach Conſtantinopel und<lb/> Petersburg reiſen.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head><hi rendition="#b">Währiſcher Landtag.</hi><lb/> (Siebente Sitzung.)</head><lb/> <dateline><hi rendition="#g">Brünn,</hi> 3. December.</dateline><lb/> <p>In der heutigen Sitzung des mähriſchen<lb/> Landtages erachteten die tſchechiſchen Abgeordneten<lb/> die Gelegenheit für gekommen mit den Abgeord-<lb/> neten deutſcher Zunge anzubinden. Es geſchah<lb/> dieß anläßlich eines vom Abg. Dr. <hi rendition="#g">Sturm</hi><lb/> geſtellten Antrages, daß der Finanz-Ausſchuß<lb/> ermächtigt werde, die in ſeiner geſtrigen Sitzung<lb/> verhandelten Gegenſtände ungedruckt heute dem<lb/> Hauſe vorlegen zu können. Dr. Sturm ſtellt<lb/> noch einen zweiten Antrag, welcher dahin geht:<lb/> „Daß ungedruckte Berichte auch anderer Aus-<lb/> ſchüſſe, vorbehaltlich der Genehmigung des Ple-<lb/> nums, auf die Tagesordnung des Hauſes geſetzt<lb/> werden können.“</p><lb/> <p>Der <hi rendition="#g">Landeshauptmann</hi> ſagt, er werde<lb/> gemäß der Geſchäftsordnung über den erſten<lb/> Antrag Dr. Sturm’s ſofort abſtimmen laſſen,<lb/> den zweiten Antrag, der nach ſeiner Anſicht eine<lb/> theilweiſe Aenderung der Geſchäftsordnung invol-<lb/> vire, der geſchäftsmäßigen Behandlung zuführen,<lb/> weshalb er den Abg. Dr. Sturm erſucht, dieſen<lb/> Antrag ſchriftlich einzubringen. Dr. Sturm zieht<lb/> hierauf dieſen ſeinen zweiten Antrag zurück.</p><lb/> <p>Abg. Exc. Baron <hi rendition="#g">Eichhoff</hi> bemerkt, daß<lb/> Dr. Sturm’s zweiter Antrag eine Abänderung<lb/> der Geſchäftsordnung nicht involvire.</p><lb/> <p>Abg. 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B. jede Vorlage wegen einer Gna-<lb/> dengabe, Penſion oder Petition, die Koſten der<lb/> Drucklegung ſolcher Kleinigkeiten ſich verhältniß-<lb/> mäßig zu hoch belaufen würden. Die geſtrige und<lb/> die heutige Debatte koſten allein ſchon über 100 fl.“<lb/> (Bravo links.) Abg. Baron Eichhoff nimmt des-<lb/> halb den von Dr. Sturm zurückgezogenen An-<lb/> trag wieder auf.</p><lb/> <p>Abg. Dr. <hi rendition="#g">Fanderlik</hi> entgegnet dem Abg<lb/> Dr. Sturm, daß er keineswegs eine Verdrehung<lb/> der Thatſachen verſuchte.</p><lb/> <p>Abg. Dr. <hi rendition="#g">Sturm</hi> wiederholt ſeine Erklä-<lb/> rung und ſagt, daß es auf ihn den Eindruck<lb/> mache, als ob man es rechts nur darauf abgeſehen<lb/> hätte, den ruhigen Fortgang der Verhandlungen<lb/> zu ſtören.</p><lb/> <p>Abg. Dr. <hi rendition="#g">Fanderlik</hi> glaubt, daß Dr.<lb/> Sturm nicht die Berechtigung habe, zu ſagen,<lb/> daß von der rechten Seite verſucht wurde, eine<lb/> Störung der Verhandlungen herbeizuführen.<lb/> (Lärm; der Vorſitzende läutet.) Geſtern habe<lb/> Niemand daran gedacht, daß Jemand einen An-<lb/> trag zur Geſchäftsordnung ſtellen werde.</p><lb/> <cb/> <p>Abg. R. v. <hi rendition="#g">Chlumecky:</hi> Entweder habe<lb/> ich während der geſtrigen Verhandlung geträumt<lb/> oder die Herren von der Rechten haben rein ver-<lb/> geſſen, was geſprochen wurde. Oder ſollte ich nicht<lb/> wiſſen, wer es war und von welcher Seite des<lb/> Hauſes, der ſich geſtern am Schluſſe der Sitzung<lb/> erhob und im Namen ſeiner Geſinnungsgenoſſen<lb/> erklärte, daß der Vorgang, wonach eine ſo große<lb/> Summe von Berichten hier ungedruckt vorgelegt<lb/> werden, ein unzuläſſiger, ein geſchäftsordnungs-<lb/> widriger ſei und welcher ſchließlich erklärt hat,<lb/> daß, wenn dieſer Vorgang ſich wiederhole, er<lb/> und ſeine Geſinnungsgenoſſen gegen alle unge-<lb/> druckten Vorlagen ſtimmen werden. (Unruhe<lb/> rechts; Redner fragt laut:) Iſt dies wahr oder<lb/> nicht? Wie angeſichts dieſer Sachlage zugemuthet<lb/> werden kann, daß unſer Bemühen, eine Erleich-<lb/> terung gegenüber einer ſolchen Anhäufung der<lb/> Tagesordnung zu ſchaffen, uns eine Schuld auf-<lb/> bürde, will ich nicht qualificieren. Das verſtehe<lb/> ich nicht, mein Verſtand reicht einfach nicht dazu<lb/> aus. Es iſt ja zugegeben worden, und iſt ja<lb/> ricktig, daß der bisherige Vorgang eine von allen<lb/> Parteien vorgenommene laxe Auslegung der Ge-<lb/> ſchäftsordnung war, angeſichts der Thatſache aber,<lb/> daß ein derartiger Appell an den Landeshaupt-<lb/> mann gerichtet worden iſt und dieſer erklärt hat,<lb/> er werde ſich ſtricte an die Geſchäftsordnung<lb/> halten müſſen — iſt von unſerer Seite der<lb/> Antrag geſtellt worden, ob der Geſchäftsordnungs-<lb/> Paragraph 32 <hi rendition="#aq">lit. d</hi> nicht erleichtert werden kann.<lb/> Das war der Sinn des Sturm’ſchen Antrages<lb/> und der Landtag hat demſelben zugeſtimmt. Heute<lb/> nun will man einen Schritt weiter gehen und<lb/> vollkommen im Rahmen der Geſchäftsordnung<lb/> nur den Modus feſtſtellen, wie für eine ganz<lb/> andere Reihe von Berichten, welche durch den<lb/> geſtrigen Beſchluß nicht getroffen worden ſind,<lb/> gewiſſe zuläſſige Abänderungen gebracht werden<lb/> können. Das iſt einfach der Sachverhalt und ich<lb/> glaube, daß hier weder ein Widerſpruch vorliegt,<lb/> noch ein Vorwurf gemacht werden kann, daß wir<lb/> es ſind, die Verlegenheiten bereiten. Meine Her-<lb/> ren! Das iſt wirklich nicht die Art und Weiſe,<lb/> wie unſere Angelegenheiten zur gedeihlichen Löſung<lb/> gelangen können. Aber es ſcheint, die Herren<lb/> wollen uns reizen. (Oho! rechts), wollen uns<lb/> mit allen ihnen zu Gebote ſtehenden Kräften in<lb/> der ſachlichen objectiven Behandlung der Landes-<lb/> Angelegenheiten irremachen! Dieſen Zweck werden<lb/> ſie nicht erreichen, dafür ſtehe ich ihnen gut.<lb/> (Unruhe und Widerſpruch rechts. Lebhafter Bei-<lb/> fall und Händeklatſchen links und im Centrum.)</p><lb/> <p>Abg. Graf <hi rendition="#g">Belcredi</hi> ſagt, er habe geſtern<lb/> die Thätigkeit des Finanz-Ausſchuſſes einer Kri-<lb/> tik unterzogen, damit habe er nicht auch die<lb/> Vorlage gedruckter Berichte, betreffend ſolche<lb/> kleine Angelegenheiten, wie Penſionen, Gnaden-<lb/> gaben und Petitionen gemeint. Auch müſſe er die<lb/> Behauptung, daß ſeine Partei den Fortgang der<lb/> Verhandlungen ſtören wolle, zurückweiſen.</p><lb/> <p>Abg. Dr. <hi rendition="#g">Helcelet</hi> ſpricht (tſchechiſch) in<lb/> ähnlichem Sinne und ſagt, er faſſe die Schluß-<lb/> worte der Rede des Abg. Exc. Ritter v. Chlu-<lb/> mecky als eine Drohung auf.</p><lb/> <p>Abgeord. Dr. <hi rendition="#g">Fux</hi> ſagt: „In vielen<lb/> Journalen der Rechten wurde vorangezeigt, daß<lb/> die heurige Seſſion nicht ſo ruhig wie früher<lb/> verlaufen werde, und Ihr Vorgehen hat den<lb/> Schein, als wenn es ſo werden ſollte. Was Seine<lb/> Excellenz Ritter v. Clumetzky ſagte, war keine<lb/> Drohung, er war aber verpflichtet, dem zu ent-<lb/> gegnen, daß hier der Wolf und dort (rechts) das<lb/> Lamm ſitze.“ (Vravo! links.)</p><lb/> <p>Abg. Dr. <hi rendition="#g">Tuczek</hi> (tſchechiſch) erklärt, daß<lb/> es ſeiner Partei ferne gelegen ſei einen Streit<lb/> hervorzurufen. Auch er müſſe die Worte des Abg.<lb/> Exc. R. v. Chlumetzky als Drohung auffaſſen.</p><lb/> <p>Bei der hierauf folgenden Abſtimmung über<lb/> den <hi rendition="#g">Antrag</hi> des Abg. Dr. <hi rendition="#g">Sturm</hi> — daß<lb/> die in der geſtrigen Sitzung des Finanz-Aus-<lb/> ſchuſſes geprüſten Berichte in der heutigen<lb/> Sitzung ungedruckt zur Vorlage gelangen können<lb/> — ſtimmt das ganze Haus dafür.</p><lb/> <p>Auch der Antrag des Abg. Excellenz Baron<lb/><hi rendition="#g">Eichhoff,</hi> dahingehend, „daß auch fernerhin bei<lb/> jeder Vorlage, welche ungedruckt vor den Landtag<lb/> kommt, einfach die Frage geſtellt werden ſoll, ob<lb/> das Haus dem zuſtimmt, daß dieſe Vorlage un-<lb/> gedruckt auf die Tagesordnung geſetzt werde“,<lb/> wird einſtimmig angenommen.</p><lb/> <p>Man ſchreitet zur Tagesordnung.</p><lb/> <p>Die Landes-Ausſchuß Vorlage, betreffend den<lb/> Bau einer Cavallerie-Kaſerne in Brünn, wird<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[3]/0003]
legte — nach einem Telegramme der „Kölniſchen
Zeitung“ — ſowohl gegen die Entſchlüſſe wie
gegen den Wortlaut des Aufrufes und der Depeſche
Verwahrung ein.
Der Aufruf, der die Oſt-Rumelioten zum
Gehorſam zurückruft, iſt inzwiſchen erſchienen,
und die türkiſchen Commiſſäre ſollen, einem
geſtrigen Telegramme zufolge, in Philippopel
ſogar recht gut aufgenommen worden ſein, allein
ihre Miſſion kann trotzdem noch auf mancherlei
Hinderniſſe ſtoßen, für welche Annahme die
geſtern vom Fürſten Alexander einer Deputation
oſtrumeliſcher Regimenter ertheilte Antwort einen
Beleg liefert.
Aus St.-Petersburg wird dem „Jour-
nal des Débats“ telegrafirt: „In den Regierungs-
kreiſen hält man an der Ueberzeugung feſt, daß
es auf der Balcan-Halbinſel zum Frieden kom-
men werde trotz der unvermuthet eingetretenen
Zwiſchenfälle. Die Waffenruhe zwiſchen Serben
und Bulgaren iſt ein erſter Schritt, der Friede
wird bald nachfolgen. Das Einverſtändniß zwiſchen
den drei Kaiſermächten iſt heute ſo vollſtändig
wie jemals. Das Verhalten Oeſterreich-Ungarns
wird von Rußland als vollkommen correct be-
funden. In Wien, Berlin und St.-Petersburg
will man den Frieden und wird ihn darum auch
haben.“
Geſtern ſind folgende Depeſchen eingelaufen:
Pirot, 2. December. Der officielle bul-
gariſche Bericht über die Kämpfe am 26. und
27. November beſagt, daß die bulgariſchen Trup-
pen am 26. aus Zaribrod in drei Colonnen, und
zwar zwei auf dem Wege über die Höhen und
eine in der Ebene nach der Niſcher Straße ab-
marſchirten. Als dieſelben fünf Kilometer vor
Pirot eingetroffen waren, eröffneten die auf den
Höhen links, rückwärts und vor der Stadt
poſtirten Serben um 4 Uhr Nachmittags
das Feuer. Um 6 Uhr Abends ſtürmten
einige Compagnien des bulgariſchen Centrums
mit dem Bajonnette die Stadt. Dieſelben wur-
den zurückgeworfen, ſammelten ſich jedoch am Ein-
gange von Pirot. Um Mitternacht griff die linke
bulgariſche Coloune die ſüdlichen Höhen an, welche
von den Serben verlaſſen wurden. Um 1 Uhr
Morgens occupirte der rechte bulgariſche Flügel
die Höhe im Norden von Pirot, während das
Centrum vor der Stadt entwickelt war. Am 27.
Morgens griff die linke bulgariſche Colonne die
Serben in dem auf einem Hügel gelegenen Dorfe
Bari Echiſtock an, wo ſich ein ſehr blutiger Kampf
entwickelte. Zwei Mal wurden das Dorf und
die Hügel von den Bulgaren erobert und von
den Serben wieder genommen, bis endlich mit
dem Einbruche der Nacht ſich der äußerſte linke
bulgariſche Flügel gegen den rechten ſerbiſchen
Flügel wendete, welcher floh und von den Bul-
garen auf der Straße nach Niſch verfolgt ſo wie
von dem rechten bulgariſchen Flügel in der Flanke
und im Rücken gefaßt wurde. Während dieſer
Zeit nahm das bulgariſche Centrum Pirot mit dem
Bajonnette und jagte den Feind auf die Straße von
Kujazevac. Die einbrechende Nacht verhinderte die
Verfolgung des Feindes, die Berichte der Caval-
lerie beſagen jedoch, daß derſelbe gegen Palanka
und Knjazevac floh. — Der Bericht hält trotz
der gegentheiligen ſerbiſchen Behauptungen daran
feſt, daß die Serben nach Einſtellung der Feind-
ſeligkeiten einen Angriff auf Widdin richteten,
hebt den flagranten Widerſpruch dieſer Behaup-
tung mit dem officiellen Schreiben hervor, wel-
ches als Entſchuldigung für den ſerbiſchen Angriff
den Grund angibt, daß die Serben das betreffende
Aviſo über die Einſtellung der Feindſeligkeiten
zu ſpät erhielten, und fügt hinzu, daß Graf
Khevenhüller zur Zeit ſeiner Beſprechung mit
dem Fürſten beſtätigt habe, daß den Truppen
Befehl ertheilt wurde, die Feindſeligkeiten einzu-
ſtellen. Der Bericht ſagt ſchließlich bezüglich der
Schlachten um Pirot, es ſei Thatſache, daß die
Serben auf der ganzen Linie geſchlagen wurden
und daß ſich dieſelben in haſtigem Rückzuge gegen
Palanka und Knjazevac befanden. Die Einleitung
von Verhandlungen wurde nicht durch die Ent-
ſendung eines bulgariſchen Parlamentärs, ſondern
durch die Intervention des Grafen Khevenhüller
herbeigeführt.
Belgrad, 3. December. Die Befeſtigung
von Niſch wird mit vollſter Energie betrieben,
und dürfte Niſch bei Wiederbeginn der Feind-
ſeligkeiten das Hauptquartier der Serben bleiben.
Leſchjanin verbleibt bei Widdin und wird das
Bombardement bis zur Capitulation fortſetzen.
(Kann ſich ſelbſtverſtändlich ebenfalls nur auf
den Fall der Wiedereröffnung der Feindſeligkeiten
beziehen Die Red.) Horvatovic wird mit der
ganzen Kraft ſämmtlicher vier Diviſionen gegen
Pirot Zaribrod-Slivnitza, eventuell Sophia vor-
rücken. Heute ſind ſechs Batterien und eine halbe
Million Gewehrpatronen hier angelangt. Graf
Khevenhüller trifft Freitag mit dem Separatzug
hier ein. Die Armee iſt freudetrunken über die
Ernennung Horvatovic zum Ober-Commandan-
ten. Soeben wird wieder ein Angriff von Seite
der Bulgaren auf Serben, in der Nähe der
Lom-Palankaer Demarcationslinie durch Reiſende
gemeldet.
Petersburg, 3. December. Die „Nowoſti“
laſſen ſich telegrafiren, daß in der ſerbiſchen
Armee 150 öſterreichiſche Officiere kämpften.
Solche Nachrichten ſeien geeignet, die große Er-
bitterung des Publikums gegen Oeſterreich zu
ſteigern. Die ruſſiſche „Petersburger Zeitung“
hört, Fürſt Alexander wolle ſofort nach Beendi-
gung des Krieges nach Conſtantinopel und
Petersburg reiſen.
Währiſcher Landtag.
(Siebente Sitzung.)
Brünn, 3. December.
In der heutigen Sitzung des mähriſchen
Landtages erachteten die tſchechiſchen Abgeordneten
die Gelegenheit für gekommen mit den Abgeord-
neten deutſcher Zunge anzubinden. Es geſchah
dieß anläßlich eines vom Abg. Dr. Sturm
geſtellten Antrages, daß der Finanz-Ausſchuß
ermächtigt werde, die in ſeiner geſtrigen Sitzung
verhandelten Gegenſtände ungedruckt heute dem
Hauſe vorlegen zu können. Dr. Sturm ſtellt
noch einen zweiten Antrag, welcher dahin geht:
„Daß ungedruckte Berichte auch anderer Aus-
ſchüſſe, vorbehaltlich der Genehmigung des Ple-
nums, auf die Tagesordnung des Hauſes geſetzt
werden können.“
Der Landeshauptmann ſagt, er werde
gemäß der Geſchäftsordnung über den erſten
Antrag Dr. Sturm’s ſofort abſtimmen laſſen,
den zweiten Antrag, der nach ſeiner Anſicht eine
theilweiſe Aenderung der Geſchäftsordnung invol-
vire, der geſchäftsmäßigen Behandlung zuführen,
weshalb er den Abg. Dr. Sturm erſucht, dieſen
Antrag ſchriftlich einzubringen. Dr. Sturm zieht
hierauf dieſen ſeinen zweiten Antrag zurück.
Abg. Exc. Baron Eichhoff bemerkt, daß
Dr. Sturm’s zweiter Antrag eine Abänderung
der Geſchäftsordnung nicht involvire.
Abg. Dr. Fandrlik behauptet, daß die
heutigen Anträge Dr. Sturm’s nur eingebracht
wurden, um den geſtrigen Beſchluß aufzuheben
und die Verlegenheit zu maskiren. (Oho! links.)
Abg. Dr. Sturm nennt die Ausführungen
Dr. Fanderlik’s eine vollſtändige Verdrehung
der Thatſachen, wogegen er ſich entſchieden
verwahre; die Verlegenheit ſei auf jener Seite
(rechts) zu ſuchen.
Abg. Exc. Baron Eichhoff: „Wir ſind
hier, um etwas zu leiſten, um zu arbeiten (Bravo!
links), thun wir uns nicht mit ſolchen Formali-
täten herum, denn das könnte uns in der
Achtung der Bevölkerung ſchaden. Ich glaube
alſo dem gegenüber ſagen zu müſſen, daß —
nachdem im Finanz-Ausſchuſſe bisher ſchon 170
Stücke vorliegen — wenn Alles gedruckt werden
müßte, ſo z. B. jede Vorlage wegen einer Gna-
dengabe, Penſion oder Petition, die Koſten der
Drucklegung ſolcher Kleinigkeiten ſich verhältniß-
mäßig zu hoch belaufen würden. Die geſtrige und
die heutige Debatte koſten allein ſchon über 100 fl.“
(Bravo links.) Abg. Baron Eichhoff nimmt des-
halb den von Dr. Sturm zurückgezogenen An-
trag wieder auf.
Abg. Dr. Fanderlik entgegnet dem Abg
Dr. Sturm, daß er keineswegs eine Verdrehung
der Thatſachen verſuchte.
Abg. Dr. Sturm wiederholt ſeine Erklä-
rung und ſagt, daß es auf ihn den Eindruck
mache, als ob man es rechts nur darauf abgeſehen
hätte, den ruhigen Fortgang der Verhandlungen
zu ſtören.
Abg. Dr. Fanderlik glaubt, daß Dr.
Sturm nicht die Berechtigung habe, zu ſagen,
daß von der rechten Seite verſucht wurde, eine
Störung der Verhandlungen herbeizuführen.
(Lärm; der Vorſitzende läutet.) Geſtern habe
Niemand daran gedacht, daß Jemand einen An-
trag zur Geſchäftsordnung ſtellen werde.
Abg. R. v. Chlumecky: Entweder habe
ich während der geſtrigen Verhandlung geträumt
oder die Herren von der Rechten haben rein ver-
geſſen, was geſprochen wurde. Oder ſollte ich nicht
wiſſen, wer es war und von welcher Seite des
Hauſes, der ſich geſtern am Schluſſe der Sitzung
erhob und im Namen ſeiner Geſinnungsgenoſſen
erklärte, daß der Vorgang, wonach eine ſo große
Summe von Berichten hier ungedruckt vorgelegt
werden, ein unzuläſſiger, ein geſchäftsordnungs-
widriger ſei und welcher ſchließlich erklärt hat,
daß, wenn dieſer Vorgang ſich wiederhole, er
und ſeine Geſinnungsgenoſſen gegen alle unge-
druckten Vorlagen ſtimmen werden. (Unruhe
rechts; Redner fragt laut:) Iſt dies wahr oder
nicht? Wie angeſichts dieſer Sachlage zugemuthet
werden kann, daß unſer Bemühen, eine Erleich-
terung gegenüber einer ſolchen Anhäufung der
Tagesordnung zu ſchaffen, uns eine Schuld auf-
bürde, will ich nicht qualificieren. Das verſtehe
ich nicht, mein Verſtand reicht einfach nicht dazu
aus. Es iſt ja zugegeben worden, und iſt ja
ricktig, daß der bisherige Vorgang eine von allen
Parteien vorgenommene laxe Auslegung der Ge-
ſchäftsordnung war, angeſichts der Thatſache aber,
daß ein derartiger Appell an den Landeshaupt-
mann gerichtet worden iſt und dieſer erklärt hat,
er werde ſich ſtricte an die Geſchäftsordnung
halten müſſen — iſt von unſerer Seite der
Antrag geſtellt worden, ob der Geſchäftsordnungs-
Paragraph 32 lit. d nicht erleichtert werden kann.
Das war der Sinn des Sturm’ſchen Antrages
und der Landtag hat demſelben zugeſtimmt. Heute
nun will man einen Schritt weiter gehen und
vollkommen im Rahmen der Geſchäftsordnung
nur den Modus feſtſtellen, wie für eine ganz
andere Reihe von Berichten, welche durch den
geſtrigen Beſchluß nicht getroffen worden ſind,
gewiſſe zuläſſige Abänderungen gebracht werden
können. Das iſt einfach der Sachverhalt und ich
glaube, daß hier weder ein Widerſpruch vorliegt,
noch ein Vorwurf gemacht werden kann, daß wir
es ſind, die Verlegenheiten bereiten. Meine Her-
ren! Das iſt wirklich nicht die Art und Weiſe,
wie unſere Angelegenheiten zur gedeihlichen Löſung
gelangen können. Aber es ſcheint, die Herren
wollen uns reizen. (Oho! rechts), wollen uns
mit allen ihnen zu Gebote ſtehenden Kräften in
der ſachlichen objectiven Behandlung der Landes-
Angelegenheiten irremachen! Dieſen Zweck werden
ſie nicht erreichen, dafür ſtehe ich ihnen gut.
(Unruhe und Widerſpruch rechts. Lebhafter Bei-
fall und Händeklatſchen links und im Centrum.)
Abg. Graf Belcredi ſagt, er habe geſtern
die Thätigkeit des Finanz-Ausſchuſſes einer Kri-
tik unterzogen, damit habe er nicht auch die
Vorlage gedruckter Berichte, betreffend ſolche
kleine Angelegenheiten, wie Penſionen, Gnaden-
gaben und Petitionen gemeint. Auch müſſe er die
Behauptung, daß ſeine Partei den Fortgang der
Verhandlungen ſtören wolle, zurückweiſen.
Abg. Dr. Helcelet ſpricht (tſchechiſch) in
ähnlichem Sinne und ſagt, er faſſe die Schluß-
worte der Rede des Abg. Exc. Ritter v. Chlu-
mecky als eine Drohung auf.
Abgeord. Dr. Fux ſagt: „In vielen
Journalen der Rechten wurde vorangezeigt, daß
die heurige Seſſion nicht ſo ruhig wie früher
verlaufen werde, und Ihr Vorgehen hat den
Schein, als wenn es ſo werden ſollte. Was Seine
Excellenz Ritter v. Clumetzky ſagte, war keine
Drohung, er war aber verpflichtet, dem zu ent-
gegnen, daß hier der Wolf und dort (rechts) das
Lamm ſitze.“ (Vravo! links.)
Abg. Dr. Tuczek (tſchechiſch) erklärt, daß
es ſeiner Partei ferne gelegen ſei einen Streit
hervorzurufen. Auch er müſſe die Worte des Abg.
Exc. R. v. Chlumetzky als Drohung auffaſſen.
Bei der hierauf folgenden Abſtimmung über
den Antrag des Abg. Dr. Sturm — daß
die in der geſtrigen Sitzung des Finanz-Aus-
ſchuſſes geprüſten Berichte in der heutigen
Sitzung ungedruckt zur Vorlage gelangen können
— ſtimmt das ganze Haus dafür.
Auch der Antrag des Abg. Excellenz Baron
Eichhoff, dahingehend, „daß auch fernerhin bei
jeder Vorlage, welche ungedruckt vor den Landtag
kommt, einfach die Frage geſtellt werden ſoll, ob
das Haus dem zuſtimmt, daß dieſe Vorlage un-
gedruckt auf die Tagesordnung geſetzt werde“,
wird einſtimmig angenommen.
Man ſchreitet zur Tagesordnung.
Die Landes-Ausſchuß Vorlage, betreffend den
Bau einer Cavallerie-Kaſerne in Brünn, wird
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