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Mährisches Tagblatt. Nr. 279, Olmütz, 04.12.1885.

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[Spaltenumbruch]

legte -- nach einem Telegramme der "Kölnischen
Zeitung" -- sowohl gegen die Entschlüsse wie
gegen den Wortlaut des Aufrufes und der Depesche
Verwahrung ein.

Der Aufruf, der die Ost-Rumelioten zum
Gehorsam zurückruft, ist inzwischen erschienen,
und die türkischen Commissäre sollen, einem
gestrigen Telegramme zufolge, in Philippopel
sogar recht gut aufgenommen worden sein, allein
ihre Mission kann trotzdem noch auf mancherlei
Hindernisse stoßen, für welche Annahme die
gestern vom Fürsten A[l]exander einer Deputation
ostrumelischer Regimenter ertheilte Antwort einen
Beleg liefert.

Aus St.-Petersburg wird dem "Jour-
nal des Debats" telegrafirt: "In den Regierungs-
kreisen hält man an der Ueberzeugung fest, daß
es auf der Balcan-Halbinsel zum Frieden kom-
men werde trotz der unvermuthet eingetretenen
Zwischenfälle. Die Waffenruhe zwischen Serben
und Bulgaren ist ein erster Schritt, der Friede
wird bald nachfolgen. Das Einverständniß zwischen
den drei Kaisermächten ist heute so vollständig
wie jemals. Das Verhalten Oesterreich-Ungarns
wird von Rußland als vollkommen correct be-
funden. In Wien, Berlin und St.-Petersburg
will man den Frieden und wird ihn darum auch
haben."

Gestern sind folgende Depeschen eingelaufen:

Der officielle bul-
garische Bericht über die Kämpfe am 26. und
27. November besagt, daß die bulgarischen Trup-
pen am 26. aus Zaribrod in drei Colonnen, und
zwar zwei auf dem Wege über die Höhen und
eine in der Ebene nach der Nischer Straße ab-
marschirten. Als dieselben fünf Kilometer vor
Pirot eingetroffen waren, eröffneten die auf den
Höhen links, rückwärts und vor der Stadt
postirten Serben um 4 Uhr Nachmittags
das Feuer. Um 6 Uhr Abends stürmten
einige Compagnien des bulgarischen Centrums
mit dem Bajonnette die Stadt. Dieselben wur-
den zurückgeworfen, sammelten sich jedoch am Ein-
gange von Pirot. Um Mitternacht griff die linke
bulgarische Coloune die südlichen Höhen an, welche
von den Serben verlassen wurden. Um 1 Uhr
Morgens occupirte der rechte bulgarische Flügel
die Höhe im Norden von Pirot, während das
Centrum vor der Stadt entwickelt war. Am 27.
Morgens griff die linke bulgarische Colonne die
Serben in dem auf einem Hügel gelegenen Dorfe
Bari Echistock an, wo sich ein sehr blutiger Kampf
entwickelte. Zwei Mal wurden das Dorf und
die Hügel von den Bulgaren erobert und von
den Serben wieder genommen, bis endlich mit
dem Einbruche der Nacht sich der äußerste linke
bulgarische Flügel gegen den rechten serbischen
Flügel wendete, welcher floh und von den Bul-
garen auf der Straße nach Nisch verfolgt so wie
von dem rechten bulgarischen Flügel in der Flanke
und im Rücken gefaßt wurde. Während dieser
Zeit nahm das bulgarische Centrum Pirot mit dem
Bajonnette und jagte den Feind auf die Straße von
Kujazevac. Die einbrechende Nacht verhinderte die
Verfolgung des Feindes, die Berichte der Caval-
lerie besagen jedoch, daß derselbe gegen Palanka
und Knjazevac floh. -- Der Bericht hält trotz
der gegentheiligen serbischen Behauptungen daran
fest, daß die Serben nach Einstellung der Feind-
seligkeiten einen Angriff auf Widdin richteten,
hebt den flagranten Widerspruch dieser Behaup-
tung mit dem officiellen Schreiben hervor, wel-
ches als Entschuldigung für den serbischen Angriff
den Grund angibt, daß die Serben das betreffende
Aviso über die Einstellung der Feindseligkeiten
zu spät erhielten, und fügt hinzu, daß Graf
Khevenhüller zur Zeit seiner Besprechung mit
dem Fürsten bestätigt habe, daß den Truppen
Befehl ertheilt wurde, die Feindseligkeiten einzu-
stellen. Der Bericht sagt schließlich bezüglich der
Schlachten um Pirot, es sei Thatsache, daß die
Serben auf der ganzen Linie geschlagen wurden
und daß sich dieselben in hastigem Rückzuge gegen
Palanka und Knjazevac befanden. Die Einleitung
von Verhandlungen wurde nicht durch die Ent-
sendung eines bulgarischen Parlamentärs, sondern
durch die Intervention des Grafen Khevenhüller
herbeigeführt.

Die Befestigung
von Nisch wird mit vollster Energie betrieben,
und dürfte Nisch bei Wiederbeginn der Feind-
seligkeiten das Hauptquartier der Serben bleiben.
Leschjanin verbleibt bei Widdin und wird das
Bombardement bis zur Capitulation fortsetzen.
[Spaltenumbruch] (Kann sich selbstverständlich ebenfalls nur auf
den Fall der Wiedereröffnung der Feindseligkeiten
beziehen Die Red.) Horvatovic wird mit der
ganzen Kraft sämmtlicher vier Divisionen gegen
Pirot Zaribrod-Slivnitza, eventuell Sophia vor-
rücken. Heute sind sechs Batterien und eine halbe
Million Gewehrpatronen hier angelangt. Graf
Khevenhüller trifft Freitag mit dem Separatzug
hier ein. Die Armee ist freudetrunken über die
Ernennung Horvatovic zum Ober-Commandan-
ten. Soeben wird wieder ein Angriff von Seite
der Bulgaren auf Serben, in der Nähe der
Lom-Palankaer Demarcationslinie durch Reisende
gemeldet.

Die "Nowosti"
lassen sich telegrafiren, daß in der serbischen
Armee 150 österreichische Officiere kämpften.
Solche Nachrichten seien geeignet, die große Er-
bitterung des Publikums gegen Oesterreich zu
steigern. Die russische "Petersburger Zeitung"
hört, Fürst Alexander wolle sofort nach Beendi-
gung des Krieges nach Constantinopel und
Petersburg reisen.




Währischer Landtag.
(Siebente Sitzung.)


In der heutigen Sitzung des mährischen
Landtages erachteten die tschechischen Abgeordneten
die Gelegenheit für gekommen mit den Abgeord-
neten deutscher Zunge anzubinden. Es geschah
dieß anläßlich eines vom Abg. Dr. Sturm
gestellten Antrages, daß der Finanz-Ausschuß
ermächtigt werde, die in seiner gestrigen Sitzung
verhandelten Gegenstände ungedruckt heute dem
Hause vorlegen zu können. Dr. Sturm stellt
noch einen zweiten Antrag, welcher dahin geht:
"Daß ungedruckte Berichte auch anderer Aus-
schüsse, vorbehaltlich der Genehmigung des Ple-
nums, auf die Tagesordnung des Hauses gesetzt
werden können."

Der Landeshauptmann sagt, er werde
gemäß der Geschäftsordnung über den ersten
Antrag Dr. Sturm's sofort abstimmen lassen,
den zweiten Antrag, der nach seiner Ansicht eine
theilweise Aenderung der Geschäftsordnung invol-
vire, der geschäftsmäßigen Behandlung zuführen,
weshalb er den Abg. Dr. Sturm ersucht, diesen
Antrag schriftlich einzubringen. Dr. Sturm zieht
hierauf diesen seinen zweiten Antrag zurück.

Abg. Exc. Baron Eichhoff bemerkt, daß
Dr. Sturm's zweiter Antrag eine Abänderung
der Geschäftsordnung nicht involvire.

Abg. Dr. Fandrlik behauptet, daß die
heutigen Anträge Dr. Sturm's nur eingebracht
wurden, um den gestrigen Beschluß aufzuheben
und die Verlegenheit zu maskiren. (Oho! links.)

Abg. Dr. Sturm nennt die Ausführungen
Dr. Fanderlik's eine vollständige Verdrehung
der Thatsachen, wogegen er sich entschieden
verwahre; die Verlegenheit sei auf jener Seite
(rechts) zu suchen.

Abg. Exc. Baron Eichhoff: "Wir sind
hier, um etwas zu leisten, um zu arbeiten (Bravo!
links), thun wir uns nicht mit solchen Formali-
täten herum, denn das könnte uns in der
Achtung der Bevölkerung schaden. Ich glaube
also dem gegenüber sagen zu müssen, daß --
nachdem im Finanz-Ausschusse bisher schon 170
Stücke vorliegen -- wenn Alles gedruckt werden
müßte, so z. B. jede Vorlage wegen einer Gna-
dengabe, Pension oder Petition, die Kosten der
Drucklegung solcher Kleinigkeiten sich verhältniß-
mäßig zu hoch belaufen würden. Die gestrige und
die heutige Debatte kosten allein schon über 100 fl."
(Bravo links.) Abg. Baron Eichhoff nimmt des-
halb den von Dr. Sturm zurückgezogenen An-
trag wieder auf.

Abg. Dr. Fanderlik entgegnet dem Abg
Dr. Sturm, daß er keineswegs eine Verdrehung
der Thatsachen versuchte.

Abg. Dr. Sturm wiederholt seine Erklä-
rung und sagt, daß es auf ihn den Eindruck
mache, als ob man es rechts nur darauf abgesehen
hätte, den ruhigen Fortgang der Verhandlungen
zu stören.

Abg. Dr. Fanderlik glaubt, daß Dr.
Sturm nicht die Berechtigung habe, zu sagen,
daß von der rechten Seite versucht wurde, eine
Störung der Verhandlungen herbeizuführen.
(Lärm; der Vorsitzende läutet.) Gestern habe
Niemand daran gedacht, daß Jemand einen An-
trag zur Geschäftsordnung stellen werde.


[Spaltenumbruch]

Abg. R. v. Chlumecky: Entweder habe
ich während der gestrigen Verhandlung geträumt
oder die Herren von der Rechten haben rein ver-
gessen, was gesprochen wurde. Oder sollte ich nicht
wissen, wer es war und von welcher Seite des
Hauses, der sich gestern am Schlusse der Sitzung
erhob und im Namen seiner Gesinnungsgenossen
erklärte, daß der Vorgang, wonach eine so große
Summe von Berichten hier ungedruckt vorgelegt
werden, ein unzulässiger, ein geschäftsordnungs-
widriger sei und welcher schließlich erklärt hat,
daß, wenn dieser Vorgang sich wiederhole, er
und seine Gesinnungsgenossen gegen alle unge-
druckten Vorlagen stimmen werden. (Unruhe
rechts; Redner fragt laut:) Ist dies wahr oder
nicht? Wie angesichts dieser Sachlage zugemuthet
werden kann, daß unser Bemühen, eine Erleich-
terung gegenüber einer solchen Anhäufung der
Tagesordnung zu schaffen, uns eine Schuld auf-
bürde, will ich nicht qualificieren. Das verstehe
ich nicht, mein Verstand reicht einfach nicht dazu
aus. Es ist ja zugegeben worden, und ist ja
ricktig, daß der bisherige Vorgang eine von allen
Parteien vorgenommene laxe Auslegung der Ge-
schäftsordnung war, angesichts der Thatsache aber,
daß ein derartiger Appell an den Landeshaupt-
mann gerichtet worden ist und dieser erklärt hat,
er werde sich stricte an die Geschäftsordnung
halten müssen -- ist von unserer Seite der
Antrag gestellt worden, ob der Geschäftsordnungs-
Paragraph 32 lit. d nicht erleichtert werden kann.
Das war der Sinn des Sturm'schen Antrages
und der Landtag hat demselben zugestimmt. Heute
nun will man einen Schritt weiter gehen und
vollkommen im Rahmen der Geschäftsordnung
nur den Modus feststellen, wie für eine ganz
andere Reihe von Berichten, welche durch den
gestrigen Beschluß nicht getroffen worden sind,
gewisse zulässige Abänderungen gebracht werden
können. Das ist einfach der Sachverhalt und ich
glaube, daß hier weder ein Widerspruch vorliegt,
noch ein Vorwurf gemacht werden kann, daß wir
es sind, die Verlegenheiten bereiten. Meine Her-
ren! Das ist wirklich nicht die Art und Weise,
wie unsere Angelegenheiten zur gedeihlichen Lösung
gelangen können. Aber es scheint, die Herren
wollen uns reizen. (Oho! rechts), wollen uns
mit allen ihnen zu Gebote stehenden Kräften in
der sachlichen objectiven Behandlung der Landes-
Angelegenheiten irremachen! Diesen Zweck werden
sie nicht erreichen, dafür stehe ich ihnen gut.
(Unruhe und Widerspruch rechts. Lebhafter Bei-
fall und Händeklatschen links und im Centrum.)

Abg. Graf Belcredi sagt, er habe gestern
die Thätigkeit des Finanz-Ausschusses einer Kri-
tik unterzogen, damit habe er nicht auch die
Vorlage gedruckter Berichte, betreffend solche
kleine Angelegenheiten, wie Pensionen, Gnaden-
gaben und Petitionen gemeint. Auch müsse er die
Behauptung, daß seine Partei den Fortgang der
Verhandlungen stören wolle, zurückweisen.

Abg. Dr. Helcelet spricht (tschechisch) in
ähnlichem Sinne und sagt, er fasse die Schluß-
worte der Rede des Abg. Exc. Ritter v. Chlu-
mecky als eine Drohung auf.

Abgeord. Dr. Fux sagt: "In vielen
Journalen der Rechten wurde vorangezeigt, daß
die heurige Session nicht so ruhig wie früher
verlaufen werde, und Ihr Vorgehen hat den
Schein, als wenn es so werden sollte. Was Seine
Excellenz Ritter v. Clumetzky sagte, war keine
Drohung, er war aber verpflichtet, dem zu ent-
gegnen, daß hier der Wolf und dort (rechts) das
Lamm sitze." (Vravo! links.)

Abg. Dr. Tuczek (tschechisch) erklärt, daß
es seiner Partei ferne gelegen sei einen Streit
hervorzurufen. Auch er müsse die Worte des Abg.
Exc. R. v. Chlumetzky als Drohung auffassen.

Bei der hierauf folgenden Abstimmung über
den Antrag des Abg. Dr. Sturm -- daß
die in der gestrigen Sitzung des Finanz-Aus-
schusses geprüsten Berichte in der heutigen
Sitzung ungedruckt zur Vorlage gelangen können
-- stimmt das ganze Haus dafür.

Auch der Antrag des Abg. Excellenz Baron
Eichhoff, dahingehend, "daß auch fernerhin bei
jeder Vorlage, welche ungedruckt vor den Landtag
kommt, einfach die Frage gestellt werden soll, ob
das Haus dem zustimmt, daß diese Vorlage un-
gedruckt auf die Tagesordnung gesetzt werde",
wird einstimmig angenommen.

Man schreitet zur Tagesordnung.

Die Landes-Ausschuß Vorlage, betreffend den
Bau einer Cavallerie-Kaserne in Brünn, wird

[Spaltenumbruch]

legte — nach einem Telegramme der „Kölniſchen
Zeitung“ — ſowohl gegen die Entſchlüſſe wie
gegen den Wortlaut des Aufrufes und der Depeſche
Verwahrung ein.

Der Aufruf, der die Oſt-Rumelioten zum
Gehorſam zurückruft, iſt inzwiſchen erſchienen,
und die türkiſchen Commiſſäre ſollen, einem
geſtrigen Telegramme zufolge, in Philippopel
ſogar recht gut aufgenommen worden ſein, allein
ihre Miſſion kann trotzdem noch auf mancherlei
Hinderniſſe ſtoßen, für welche Annahme die
geſtern vom Fürſten A[l]exander einer Deputation
oſtrumeliſcher Regimenter ertheilte Antwort einen
Beleg liefert.

Aus St.-Petersburg wird dem „Jour-
nal des Débats“ telegrafirt: „In den Regierungs-
kreiſen hält man an der Ueberzeugung feſt, daß
es auf der Balcan-Halbinſel zum Frieden kom-
men werde trotz der unvermuthet eingetretenen
Zwiſchenfälle. Die Waffenruhe zwiſchen Serben
und Bulgaren iſt ein erſter Schritt, der Friede
wird bald nachfolgen. Das Einverſtändniß zwiſchen
den drei Kaiſermächten iſt heute ſo vollſtändig
wie jemals. Das Verhalten Oeſterreich-Ungarns
wird von Rußland als vollkommen correct be-
funden. In Wien, Berlin und St.-Petersburg
will man den Frieden und wird ihn darum auch
haben.“

Geſtern ſind folgende Depeſchen eingelaufen:

Der officielle bul-
gariſche Bericht über die Kämpfe am 26. und
27. November beſagt, daß die bulgariſchen Trup-
pen am 26. aus Zaribrod in drei Colonnen, und
zwar zwei auf dem Wege über die Höhen und
eine in der Ebene nach der Niſcher Straße ab-
marſchirten. Als dieſelben fünf Kilometer vor
Pirot eingetroffen waren, eröffneten die auf den
Höhen links, rückwärts und vor der Stadt
poſtirten Serben um 4 Uhr Nachmittags
das Feuer. Um 6 Uhr Abends ſtürmten
einige Compagnien des bulgariſchen Centrums
mit dem Bajonnette die Stadt. Dieſelben wur-
den zurückgeworfen, ſammelten ſich jedoch am Ein-
gange von Pirot. Um Mitternacht griff die linke
bulgariſche Coloune die ſüdlichen Höhen an, welche
von den Serben verlaſſen wurden. Um 1 Uhr
Morgens occupirte der rechte bulgariſche Flügel
die Höhe im Norden von Pirot, während das
Centrum vor der Stadt entwickelt war. Am 27.
Morgens griff die linke bulgariſche Colonne die
Serben in dem auf einem Hügel gelegenen Dorfe
Bari Echiſtock an, wo ſich ein ſehr blutiger Kampf
entwickelte. Zwei Mal wurden das Dorf und
die Hügel von den Bulgaren erobert und von
den Serben wieder genommen, bis endlich mit
dem Einbruche der Nacht ſich der äußerſte linke
bulgariſche Flügel gegen den rechten ſerbiſchen
Flügel wendete, welcher floh und von den Bul-
garen auf der Straße nach Niſch verfolgt ſo wie
von dem rechten bulgariſchen Flügel in der Flanke
und im Rücken gefaßt wurde. Während dieſer
Zeit nahm das bulgariſche Centrum Pirot mit dem
Bajonnette und jagte den Feind auf die Straße von
Kujazevac. Die einbrechende Nacht verhinderte die
Verfolgung des Feindes, die Berichte der Caval-
lerie beſagen jedoch, daß derſelbe gegen Palanka
und Knjazevac floh. — Der Bericht hält trotz
der gegentheiligen ſerbiſchen Behauptungen daran
feſt, daß die Serben nach Einſtellung der Feind-
ſeligkeiten einen Angriff auf Widdin richteten,
hebt den flagranten Widerſpruch dieſer Behaup-
tung mit dem officiellen Schreiben hervor, wel-
ches als Entſchuldigung für den ſerbiſchen Angriff
den Grund angibt, daß die Serben das betreffende
Aviſo über die Einſtellung der Feindſeligkeiten
zu ſpät erhielten, und fügt hinzu, daß Graf
Khevenhüller zur Zeit ſeiner Beſprechung mit
dem Fürſten beſtätigt habe, daß den Truppen
Befehl ertheilt wurde, die Feindſeligkeiten einzu-
ſtellen. Der Bericht ſagt ſchließlich bezüglich der
Schlachten um Pirot, es ſei Thatſache, daß die
Serben auf der ganzen Linie geſchlagen wurden
und daß ſich dieſelben in haſtigem Rückzuge gegen
Palanka und Knjazevac befanden. Die Einleitung
von Verhandlungen wurde nicht durch die Ent-
ſendung eines bulgariſchen Parlamentärs, ſondern
durch die Intervention des Grafen Khevenhüller
herbeigeführt.

Die Befeſtigung
von Niſch wird mit vollſter Energie betrieben,
und dürfte Niſch bei Wiederbeginn der Feind-
ſeligkeiten das Hauptquartier der Serben bleiben.
Leſchjanin verbleibt bei Widdin und wird das
Bombardement bis zur Capitulation fortſetzen.
[Spaltenumbruch] (Kann ſich ſelbſtverſtändlich ebenfalls nur auf
den Fall der Wiedereröffnung der Feindſeligkeiten
beziehen Die Red.) Horvatovic wird mit der
ganzen Kraft ſämmtlicher vier Diviſionen gegen
Pirot Zaribrod-Slivnitza, eventuell Sophia vor-
rücken. Heute ſind ſechs Batterien und eine halbe
Million Gewehrpatronen hier angelangt. Graf
Khevenhüller trifft Freitag mit dem Separatzug
hier ein. Die Armee iſt freudetrunken über die
Ernennung Horvatovic zum Ober-Commandan-
ten. Soeben wird wieder ein Angriff von Seite
der Bulgaren auf Serben, in der Nähe der
Lom-Palankaer Demarcationslinie durch Reiſende
gemeldet.

Die „Nowoſti“
laſſen ſich telegrafiren, daß in der ſerbiſchen
Armee 150 öſterreichiſche Officiere kämpften.
Solche Nachrichten ſeien geeignet, die große Er-
bitterung des Publikums gegen Oeſterreich zu
ſteigern. Die ruſſiſche „Petersburger Zeitung“
hört, Fürſt Alexander wolle ſofort nach Beendi-
gung des Krieges nach Conſtantinopel und
Petersburg reiſen.




Währiſcher Landtag.
(Siebente Sitzung.)


In der heutigen Sitzung des mähriſchen
Landtages erachteten die tſchechiſchen Abgeordneten
die Gelegenheit für gekommen mit den Abgeord-
neten deutſcher Zunge anzubinden. Es geſchah
dieß anläßlich eines vom Abg. Dr. Sturm
geſtellten Antrages, daß der Finanz-Ausſchuß
ermächtigt werde, die in ſeiner geſtrigen Sitzung
verhandelten Gegenſtände ungedruckt heute dem
Hauſe vorlegen zu können. Dr. Sturm ſtellt
noch einen zweiten Antrag, welcher dahin geht:
„Daß ungedruckte Berichte auch anderer Aus-
ſchüſſe, vorbehaltlich der Genehmigung des Ple-
nums, auf die Tagesordnung des Hauſes geſetzt
werden können.“

Der Landeshauptmann ſagt, er werde
gemäß der Geſchäftsordnung über den erſten
Antrag Dr. Sturm’s ſofort abſtimmen laſſen,
den zweiten Antrag, der nach ſeiner Anſicht eine
theilweiſe Aenderung der Geſchäftsordnung invol-
vire, der geſchäftsmäßigen Behandlung zuführen,
weshalb er den Abg. Dr. Sturm erſucht, dieſen
Antrag ſchriftlich einzubringen. Dr. Sturm zieht
hierauf dieſen ſeinen zweiten Antrag zurück.

Abg. Exc. Baron Eichhoff bemerkt, daß
Dr. Sturm’s zweiter Antrag eine Abänderung
der Geſchäftsordnung nicht involvire.

Abg. Dr. Fandrlik behauptet, daß die
heutigen Anträge Dr. Sturm’s nur eingebracht
wurden, um den geſtrigen Beſchluß aufzuheben
und die Verlegenheit zu maskiren. (Oho! links.)

Abg. Dr. Sturm nennt die Ausführungen
Dr. Fanderlik’s eine vollſtändige Verdrehung
der Thatſachen, wogegen er ſich entſchieden
verwahre; die Verlegenheit ſei auf jener Seite
(rechts) zu ſuchen.

Abg. Exc. Baron Eichhoff: „Wir ſind
hier, um etwas zu leiſten, um zu arbeiten (Bravo!
links), thun wir uns nicht mit ſolchen Formali-
täten herum, denn das könnte uns in der
Achtung der Bevölkerung ſchaden. Ich glaube
alſo dem gegenüber ſagen zu müſſen, daß —
nachdem im Finanz-Ausſchuſſe bisher ſchon 170
Stücke vorliegen — wenn Alles gedruckt werden
müßte, ſo z. B. jede Vorlage wegen einer Gna-
dengabe, Penſion oder Petition, die Koſten der
Drucklegung ſolcher Kleinigkeiten ſich verhältniß-
mäßig zu hoch belaufen würden. Die geſtrige und
die heutige Debatte koſten allein ſchon über 100 fl.“
(Bravo links.) Abg. Baron Eichhoff nimmt des-
halb den von Dr. Sturm zurückgezogenen An-
trag wieder auf.

Abg. Dr. Fanderlik entgegnet dem Abg
Dr. Sturm, daß er keineswegs eine Verdrehung
der Thatſachen verſuchte.

Abg. Dr. Sturm wiederholt ſeine Erklä-
rung und ſagt, daß es auf ihn den Eindruck
mache, als ob man es rechts nur darauf abgeſehen
hätte, den ruhigen Fortgang der Verhandlungen
zu ſtören.

Abg. Dr. Fanderlik glaubt, daß Dr.
Sturm nicht die Berechtigung habe, zu ſagen,
daß von der rechten Seite verſucht wurde, eine
Störung der Verhandlungen herbeizuführen.
(Lärm; der Vorſitzende läutet.) Geſtern habe
Niemand daran gedacht, daß Jemand einen An-
trag zur Geſchäftsordnung ſtellen werde.


[Spaltenumbruch]

Abg. R. v. Chlumecky: Entweder habe
ich während der geſtrigen Verhandlung geträumt
oder die Herren von der Rechten haben rein ver-
geſſen, was geſprochen wurde. Oder ſollte ich nicht
wiſſen, wer es war und von welcher Seite des
Hauſes, der ſich geſtern am Schluſſe der Sitzung
erhob und im Namen ſeiner Geſinnungsgenoſſen
erklärte, daß der Vorgang, wonach eine ſo große
Summe von Berichten hier ungedruckt vorgelegt
werden, ein unzuläſſiger, ein geſchäftsordnungs-
widriger ſei und welcher ſchließlich erklärt hat,
daß, wenn dieſer Vorgang ſich wiederhole, er
und ſeine Geſinnungsgenoſſen gegen alle unge-
druckten Vorlagen ſtimmen werden. (Unruhe
rechts; Redner fragt laut:) Iſt dies wahr oder
nicht? Wie angeſichts dieſer Sachlage zugemuthet
werden kann, daß unſer Bemühen, eine Erleich-
terung gegenüber einer ſolchen Anhäufung der
Tagesordnung zu ſchaffen, uns eine Schuld auf-
bürde, will ich nicht qualificieren. Das verſtehe
ich nicht, mein Verſtand reicht einfach nicht dazu
aus. Es iſt ja zugegeben worden, und iſt ja
ricktig, daß der bisherige Vorgang eine von allen
Parteien vorgenommene laxe Auslegung der Ge-
ſchäftsordnung war, angeſichts der Thatſache aber,
daß ein derartiger Appell an den Landeshaupt-
mann gerichtet worden iſt und dieſer erklärt hat,
er werde ſich ſtricte an die Geſchäftsordnung
halten müſſen — iſt von unſerer Seite der
Antrag geſtellt worden, ob der Geſchäftsordnungs-
Paragraph 32 lit. d nicht erleichtert werden kann.
Das war der Sinn des Sturm’ſchen Antrages
und der Landtag hat demſelben zugeſtimmt. Heute
nun will man einen Schritt weiter gehen und
vollkommen im Rahmen der Geſchäftsordnung
nur den Modus feſtſtellen, wie für eine ganz
andere Reihe von Berichten, welche durch den
geſtrigen Beſchluß nicht getroffen worden ſind,
gewiſſe zuläſſige Abänderungen gebracht werden
können. Das iſt einfach der Sachverhalt und ich
glaube, daß hier weder ein Widerſpruch vorliegt,
noch ein Vorwurf gemacht werden kann, daß wir
es ſind, die Verlegenheiten bereiten. Meine Her-
ren! Das iſt wirklich nicht die Art und Weiſe,
wie unſere Angelegenheiten zur gedeihlichen Löſung
gelangen können. Aber es ſcheint, die Herren
wollen uns reizen. (Oho! rechts), wollen uns
mit allen ihnen zu Gebote ſtehenden Kräften in
der ſachlichen objectiven Behandlung der Landes-
Angelegenheiten irremachen! Dieſen Zweck werden
ſie nicht erreichen, dafür ſtehe ich ihnen gut.
(Unruhe und Widerſpruch rechts. Lebhafter Bei-
fall und Händeklatſchen links und im Centrum.)

Abg. Graf Belcredi ſagt, er habe geſtern
die Thätigkeit des Finanz-Ausſchuſſes einer Kri-
tik unterzogen, damit habe er nicht auch die
Vorlage gedruckter Berichte, betreffend ſolche
kleine Angelegenheiten, wie Penſionen, Gnaden-
gaben und Petitionen gemeint. Auch müſſe er die
Behauptung, daß ſeine Partei den Fortgang der
Verhandlungen ſtören wolle, zurückweiſen.

Abg. Dr. Helcelet ſpricht (tſchechiſch) in
ähnlichem Sinne und ſagt, er faſſe die Schluß-
worte der Rede des Abg. Exc. Ritter v. Chlu-
mecky als eine Drohung auf.

Abgeord. Dr. Fux ſagt: „In vielen
Journalen der Rechten wurde vorangezeigt, daß
die heurige Seſſion nicht ſo ruhig wie früher
verlaufen werde, und Ihr Vorgehen hat den
Schein, als wenn es ſo werden ſollte. Was Seine
Excellenz Ritter v. Clumetzky ſagte, war keine
Drohung, er war aber verpflichtet, dem zu ent-
gegnen, daß hier der Wolf und dort (rechts) das
Lamm ſitze.“ (Vravo! links.)

Abg. Dr. Tuczek (tſchechiſch) erklärt, daß
es ſeiner Partei ferne gelegen ſei einen Streit
hervorzurufen. Auch er müſſe die Worte des Abg.
Exc. R. v. Chlumetzky als Drohung auffaſſen.

Bei der hierauf folgenden Abſtimmung über
den Antrag des Abg. Dr. Sturm — daß
die in der geſtrigen Sitzung des Finanz-Aus-
ſchuſſes geprüſten Berichte in der heutigen
Sitzung ungedruckt zur Vorlage gelangen können
— ſtimmt das ganze Haus dafür.

Auch der Antrag des Abg. Excellenz Baron
Eichhoff, dahingehend, „daß auch fernerhin bei
jeder Vorlage, welche ungedruckt vor den Landtag
kommt, einfach die Frage geſtellt werden ſoll, ob
das Haus dem zuſtimmt, daß dieſe Vorlage un-
gedruckt auf die Tagesordnung geſetzt werde“,
wird einſtimmig angenommen.

Man ſchreitet zur Tagesordnung.

Die Landes-Ausſchuß Vorlage, betreffend den
Bau einer Cavallerie-Kaſerne in Brünn, wird

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[[3]/0003] legte — nach einem Telegramme der „Kölniſchen Zeitung“ — ſowohl gegen die Entſchlüſſe wie gegen den Wortlaut des Aufrufes und der Depeſche Verwahrung ein. Der Aufruf, der die Oſt-Rumelioten zum Gehorſam zurückruft, iſt inzwiſchen erſchienen, und die türkiſchen Commiſſäre ſollen, einem geſtrigen Telegramme zufolge, in Philippopel ſogar recht gut aufgenommen worden ſein, allein ihre Miſſion kann trotzdem noch auf mancherlei Hinderniſſe ſtoßen, für welche Annahme die geſtern vom Fürſten Alexander einer Deputation oſtrumeliſcher Regimenter ertheilte Antwort einen Beleg liefert. Aus St.-Petersburg wird dem „Jour- nal des Débats“ telegrafirt: „In den Regierungs- kreiſen hält man an der Ueberzeugung feſt, daß es auf der Balcan-Halbinſel zum Frieden kom- men werde trotz der unvermuthet eingetretenen Zwiſchenfälle. Die Waffenruhe zwiſchen Serben und Bulgaren iſt ein erſter Schritt, der Friede wird bald nachfolgen. Das Einverſtändniß zwiſchen den drei Kaiſermächten iſt heute ſo vollſtändig wie jemals. Das Verhalten Oeſterreich-Ungarns wird von Rußland als vollkommen correct be- funden. In Wien, Berlin und St.-Petersburg will man den Frieden und wird ihn darum auch haben.“ Geſtern ſind folgende Depeſchen eingelaufen: Pirot, 2. December. Der officielle bul- gariſche Bericht über die Kämpfe am 26. und 27. November beſagt, daß die bulgariſchen Trup- pen am 26. aus Zaribrod in drei Colonnen, und zwar zwei auf dem Wege über die Höhen und eine in der Ebene nach der Niſcher Straße ab- marſchirten. Als dieſelben fünf Kilometer vor Pirot eingetroffen waren, eröffneten die auf den Höhen links, rückwärts und vor der Stadt poſtirten Serben um 4 Uhr Nachmittags das Feuer. Um 6 Uhr Abends ſtürmten einige Compagnien des bulgariſchen Centrums mit dem Bajonnette die Stadt. Dieſelben wur- den zurückgeworfen, ſammelten ſich jedoch am Ein- gange von Pirot. Um Mitternacht griff die linke bulgariſche Coloune die ſüdlichen Höhen an, welche von den Serben verlaſſen wurden. Um 1 Uhr Morgens occupirte der rechte bulgariſche Flügel die Höhe im Norden von Pirot, während das Centrum vor der Stadt entwickelt war. Am 27. Morgens griff die linke bulgariſche Colonne die Serben in dem auf einem Hügel gelegenen Dorfe Bari Echiſtock an, wo ſich ein ſehr blutiger Kampf entwickelte. Zwei Mal wurden das Dorf und die Hügel von den Bulgaren erobert und von den Serben wieder genommen, bis endlich mit dem Einbruche der Nacht ſich der äußerſte linke bulgariſche Flügel gegen den rechten ſerbiſchen Flügel wendete, welcher floh und von den Bul- garen auf der Straße nach Niſch verfolgt ſo wie von dem rechten bulgariſchen Flügel in der Flanke und im Rücken gefaßt wurde. Während dieſer Zeit nahm das bulgariſche Centrum Pirot mit dem Bajonnette und jagte den Feind auf die Straße von Kujazevac. Die einbrechende Nacht verhinderte die Verfolgung des Feindes, die Berichte der Caval- lerie beſagen jedoch, daß derſelbe gegen Palanka und Knjazevac floh. — Der Bericht hält trotz der gegentheiligen ſerbiſchen Behauptungen daran feſt, daß die Serben nach Einſtellung der Feind- ſeligkeiten einen Angriff auf Widdin richteten, hebt den flagranten Widerſpruch dieſer Behaup- tung mit dem officiellen Schreiben hervor, wel- ches als Entſchuldigung für den ſerbiſchen Angriff den Grund angibt, daß die Serben das betreffende Aviſo über die Einſtellung der Feindſeligkeiten zu ſpät erhielten, und fügt hinzu, daß Graf Khevenhüller zur Zeit ſeiner Beſprechung mit dem Fürſten beſtätigt habe, daß den Truppen Befehl ertheilt wurde, die Feindſeligkeiten einzu- ſtellen. Der Bericht ſagt ſchließlich bezüglich der Schlachten um Pirot, es ſei Thatſache, daß die Serben auf der ganzen Linie geſchlagen wurden und daß ſich dieſelben in haſtigem Rückzuge gegen Palanka und Knjazevac befanden. Die Einleitung von Verhandlungen wurde nicht durch die Ent- ſendung eines bulgariſchen Parlamentärs, ſondern durch die Intervention des Grafen Khevenhüller herbeigeführt. Belgrad, 3. December. Die Befeſtigung von Niſch wird mit vollſter Energie betrieben, und dürfte Niſch bei Wiederbeginn der Feind- ſeligkeiten das Hauptquartier der Serben bleiben. Leſchjanin verbleibt bei Widdin und wird das Bombardement bis zur Capitulation fortſetzen. (Kann ſich ſelbſtverſtändlich ebenfalls nur auf den Fall der Wiedereröffnung der Feindſeligkeiten beziehen Die Red.) Horvatovic wird mit der ganzen Kraft ſämmtlicher vier Diviſionen gegen Pirot Zaribrod-Slivnitza, eventuell Sophia vor- rücken. Heute ſind ſechs Batterien und eine halbe Million Gewehrpatronen hier angelangt. Graf Khevenhüller trifft Freitag mit dem Separatzug hier ein. Die Armee iſt freudetrunken über die Ernennung Horvatovic zum Ober-Commandan- ten. Soeben wird wieder ein Angriff von Seite der Bulgaren auf Serben, in der Nähe der Lom-Palankaer Demarcationslinie durch Reiſende gemeldet. Petersburg, 3. December. Die „Nowoſti“ laſſen ſich telegrafiren, daß in der ſerbiſchen Armee 150 öſterreichiſche Officiere kämpften. Solche Nachrichten ſeien geeignet, die große Er- bitterung des Publikums gegen Oeſterreich zu ſteigern. Die ruſſiſche „Petersburger Zeitung“ hört, Fürſt Alexander wolle ſofort nach Beendi- gung des Krieges nach Conſtantinopel und Petersburg reiſen. Währiſcher Landtag. (Siebente Sitzung.) Brünn, 3. December. In der heutigen Sitzung des mähriſchen Landtages erachteten die tſchechiſchen Abgeordneten die Gelegenheit für gekommen mit den Abgeord- neten deutſcher Zunge anzubinden. Es geſchah dieß anläßlich eines vom Abg. Dr. Sturm geſtellten Antrages, daß der Finanz-Ausſchuß ermächtigt werde, die in ſeiner geſtrigen Sitzung verhandelten Gegenſtände ungedruckt heute dem Hauſe vorlegen zu können. Dr. Sturm ſtellt noch einen zweiten Antrag, welcher dahin geht: „Daß ungedruckte Berichte auch anderer Aus- ſchüſſe, vorbehaltlich der Genehmigung des Ple- nums, auf die Tagesordnung des Hauſes geſetzt werden können.“ Der Landeshauptmann ſagt, er werde gemäß der Geſchäftsordnung über den erſten Antrag Dr. Sturm’s ſofort abſtimmen laſſen, den zweiten Antrag, der nach ſeiner Anſicht eine theilweiſe Aenderung der Geſchäftsordnung invol- vire, der geſchäftsmäßigen Behandlung zuführen, weshalb er den Abg. Dr. Sturm erſucht, dieſen Antrag ſchriftlich einzubringen. Dr. Sturm zieht hierauf dieſen ſeinen zweiten Antrag zurück. Abg. Exc. Baron Eichhoff bemerkt, daß Dr. Sturm’s zweiter Antrag eine Abänderung der Geſchäftsordnung nicht involvire. Abg. Dr. Fandrlik behauptet, daß die heutigen Anträge Dr. Sturm’s nur eingebracht wurden, um den geſtrigen Beſchluß aufzuheben und die Verlegenheit zu maskiren. (Oho! links.) Abg. Dr. Sturm nennt die Ausführungen Dr. Fanderlik’s eine vollſtändige Verdrehung der Thatſachen, wogegen er ſich entſchieden verwahre; die Verlegenheit ſei auf jener Seite (rechts) zu ſuchen. Abg. Exc. Baron Eichhoff: „Wir ſind hier, um etwas zu leiſten, um zu arbeiten (Bravo! links), thun wir uns nicht mit ſolchen Formali- täten herum, denn das könnte uns in der Achtung der Bevölkerung ſchaden. Ich glaube alſo dem gegenüber ſagen zu müſſen, daß — nachdem im Finanz-Ausſchuſſe bisher ſchon 170 Stücke vorliegen — wenn Alles gedruckt werden müßte, ſo z. B. jede Vorlage wegen einer Gna- dengabe, Penſion oder Petition, die Koſten der Drucklegung ſolcher Kleinigkeiten ſich verhältniß- mäßig zu hoch belaufen würden. Die geſtrige und die heutige Debatte koſten allein ſchon über 100 fl.“ (Bravo links.) Abg. Baron Eichhoff nimmt des- halb den von Dr. Sturm zurückgezogenen An- trag wieder auf. Abg. Dr. Fanderlik entgegnet dem Abg Dr. Sturm, daß er keineswegs eine Verdrehung der Thatſachen verſuchte. Abg. Dr. Sturm wiederholt ſeine Erklä- rung und ſagt, daß es auf ihn den Eindruck mache, als ob man es rechts nur darauf abgeſehen hätte, den ruhigen Fortgang der Verhandlungen zu ſtören. Abg. Dr. Fanderlik glaubt, daß Dr. Sturm nicht die Berechtigung habe, zu ſagen, daß von der rechten Seite verſucht wurde, eine Störung der Verhandlungen herbeizuführen. (Lärm; der Vorſitzende läutet.) Geſtern habe Niemand daran gedacht, daß Jemand einen An- trag zur Geſchäftsordnung ſtellen werde. Abg. R. v. Chlumecky: Entweder habe ich während der geſtrigen Verhandlung geträumt oder die Herren von der Rechten haben rein ver- geſſen, was geſprochen wurde. Oder ſollte ich nicht wiſſen, wer es war und von welcher Seite des Hauſes, der ſich geſtern am Schluſſe der Sitzung erhob und im Namen ſeiner Geſinnungsgenoſſen erklärte, daß der Vorgang, wonach eine ſo große Summe von Berichten hier ungedruckt vorgelegt werden, ein unzuläſſiger, ein geſchäftsordnungs- widriger ſei und welcher ſchließlich erklärt hat, daß, wenn dieſer Vorgang ſich wiederhole, er und ſeine Geſinnungsgenoſſen gegen alle unge- druckten Vorlagen ſtimmen werden. (Unruhe rechts; Redner fragt laut:) Iſt dies wahr oder nicht? Wie angeſichts dieſer Sachlage zugemuthet werden kann, daß unſer Bemühen, eine Erleich- terung gegenüber einer ſolchen Anhäufung der Tagesordnung zu ſchaffen, uns eine Schuld auf- bürde, will ich nicht qualificieren. Das verſtehe ich nicht, mein Verſtand reicht einfach nicht dazu aus. Es iſt ja zugegeben worden, und iſt ja ricktig, daß der bisherige Vorgang eine von allen Parteien vorgenommene laxe Auslegung der Ge- ſchäftsordnung war, angeſichts der Thatſache aber, daß ein derartiger Appell an den Landeshaupt- mann gerichtet worden iſt und dieſer erklärt hat, er werde ſich ſtricte an die Geſchäftsordnung halten müſſen — iſt von unſerer Seite der Antrag geſtellt worden, ob der Geſchäftsordnungs- Paragraph 32 lit. d nicht erleichtert werden kann. Das war der Sinn des Sturm’ſchen Antrages und der Landtag hat demſelben zugeſtimmt. Heute nun will man einen Schritt weiter gehen und vollkommen im Rahmen der Geſchäftsordnung nur den Modus feſtſtellen, wie für eine ganz andere Reihe von Berichten, welche durch den geſtrigen Beſchluß nicht getroffen worden ſind, gewiſſe zuläſſige Abänderungen gebracht werden können. Das iſt einfach der Sachverhalt und ich glaube, daß hier weder ein Widerſpruch vorliegt, noch ein Vorwurf gemacht werden kann, daß wir es ſind, die Verlegenheiten bereiten. Meine Her- ren! Das iſt wirklich nicht die Art und Weiſe, wie unſere Angelegenheiten zur gedeihlichen Löſung gelangen können. Aber es ſcheint, die Herren wollen uns reizen. (Oho! rechts), wollen uns mit allen ihnen zu Gebote ſtehenden Kräften in der ſachlichen objectiven Behandlung der Landes- Angelegenheiten irremachen! Dieſen Zweck werden ſie nicht erreichen, dafür ſtehe ich ihnen gut. (Unruhe und Widerſpruch rechts. Lebhafter Bei- fall und Händeklatſchen links und im Centrum.) Abg. Graf Belcredi ſagt, er habe geſtern die Thätigkeit des Finanz-Ausſchuſſes einer Kri- tik unterzogen, damit habe er nicht auch die Vorlage gedruckter Berichte, betreffend ſolche kleine Angelegenheiten, wie Penſionen, Gnaden- gaben und Petitionen gemeint. Auch müſſe er die Behauptung, daß ſeine Partei den Fortgang der Verhandlungen ſtören wolle, zurückweiſen. Abg. Dr. Helcelet ſpricht (tſchechiſch) in ähnlichem Sinne und ſagt, er faſſe die Schluß- worte der Rede des Abg. Exc. Ritter v. Chlu- mecky als eine Drohung auf. Abgeord. Dr. Fux ſagt: „In vielen Journalen der Rechten wurde vorangezeigt, daß die heurige Seſſion nicht ſo ruhig wie früher verlaufen werde, und Ihr Vorgehen hat den Schein, als wenn es ſo werden ſollte. Was Seine Excellenz Ritter v. Clumetzky ſagte, war keine Drohung, er war aber verpflichtet, dem zu ent- gegnen, daß hier der Wolf und dort (rechts) das Lamm ſitze.“ (Vravo! links.) Abg. Dr. Tuczek (tſchechiſch) erklärt, daß es ſeiner Partei ferne gelegen ſei einen Streit hervorzurufen. Auch er müſſe die Worte des Abg. Exc. R. v. Chlumetzky als Drohung auffaſſen. Bei der hierauf folgenden Abſtimmung über den Antrag des Abg. Dr. Sturm — daß die in der geſtrigen Sitzung des Finanz-Aus- ſchuſſes geprüſten Berichte in der heutigen Sitzung ungedruckt zur Vorlage gelangen können — ſtimmt das ganze Haus dafür. Auch der Antrag des Abg. Excellenz Baron Eichhoff, dahingehend, „daß auch fernerhin bei jeder Vorlage, welche ungedruckt vor den Landtag kommt, einfach die Frage geſtellt werden ſoll, ob das Haus dem zuſtimmt, daß dieſe Vorlage un- gedruckt auf die Tagesordnung geſetzt werde“, wird einſtimmig angenommen. Man ſchreitet zur Tagesordnung. Die Landes-Ausſchuß Vorlage, betreffend den Bau einer Cavallerie-Kaſerne in Brünn, wird

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Zitationshilfe: Mährisches Tagblatt. Nr. 279, Olmütz, 04.12.1885, S. [3]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_maehrisches279_1885/3>, abgerufen am 21.11.2024.